Fünfter Strahl

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    In den vor dreißig Jahren (1921) gedruckten "Spontanen Überlegungen (Muhakemat-i Bediiye)", von denen ein Teil bereits vor dreizehn Jahren (1908) als Manuskript abgefasst wurde, finden sich als Ergänzung zu diesen Überlegungen (Muhakemat) zwanzig Fragestellungen, darunter auch die "Mauer (Sedd-i Dhu'lKarneyn)", "Gog und Magog (Ye'djudj Me'djudj)" und andere über die Zeichen des Weltendes. Auf Bitten eines guten Freundes wurden sie überarbeitet, woraus dann der "Fünfte Strahl" entstand.

    („Fünfter Strahl“ aus dem „Einunddreißigsten Blitz“ des „Einunddreißigsten Briefes“)

    Anmerkung:Man sollte die nach der Einleitung folgenden Fragestellungen zuerst lesen, um den Sinn der Einleitung besser verstehen zu können.

    بِسْمِ اللّٰهِ الرَّحْمٰنِ الرَّحِيمِ {"Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Allbarmherzigen"}

    فَقَدْ جَاۤءَ اَشْرَاطُهَا {"... wo doch ihre Vorzeichen schon erschienen sind!" (Sure 47,18)} eine Anmerkung zu dieser Ayah, die geschrieben wurde, um in heutiger Zeit den Glauben des ungebildeten Volkes zu schützen und vor Zweifeln zu bewahren. Ein Teil der Hadithe über die Ereignisse der Endzeit hat ähnlich wie die Allegorien im Qur'an eine tiefgründige Bedeutung, die nicht jeder herauslesen und ausdeuten (tefsir) kann, wie ein Dogma, das an die Interpretation (tefsir) des Textes gebunden ist, sondern muss statt dessen frei interpretiert werden (wobei man sich in den Sinn der Textstelle vertieft).

    وَمَا يَعْلَمُ تَأْوِيلَهُ إِلاَّ اللّٰهُ وَالرَّاسِخُونَ فِى الْعِلْمِ {"Und keiner kennt ihre Bedeutung außer Gott und denen, die in ihrem Wissen (ilm) fest gegründet sind." (Sure 3, 7)} Nach dem tieferen Sinn (sirr) dieser Ayah wird ihre Auslegung erst verständlich, nachdem etwas geschehen ist, was nur die erkennen können, die in ihrem Wissen (ilm) fest verwurzelt sind. Sie sagen dann: اٰمَنَّا بِهِ كُلٌّ مِنْ عِنْدِ رَبِّنَا {"Wir glauben daran. Alles kommt von dem, was bei unserem Herrn ist." (Sure 3, 7)} und legen somit die verborgenen Wahrheiten offen.


    Dieser "Fünfte Strahl" umfasst eine „Einleitung“ und „Dreiundzwanzig Fragestellungen“.

    Die Einleitung

    aber besteht aus „Fünf Punkten“.

    Erster Punkt:

    Da der Glaube (iman) und die Verantwortlichkeit (teklif) eine Prüfung (imtihan), eine Erfahrung, ein Wettbewerb im Rahmen der Entscheidungsfreiheit (ihtiyar) sind, können solch nachdenkenswerte Themen, Dinge, die verborgen und tiefgründig sind und weiterer Vertiefung, Erforschung und Erfahrung bedürfen, gewiss nicht offensichtlich sein. Sie erfordern nicht notwendiger Weise, dass ein jeder ihnen nolens-volens zustimmen muss, sodass die Abu Bekirs zu den höchsten Höhen aufsteigen und die Abu Djahils in die tiefsten Tiefen stürzen können. Wo es nichts zu wollen (ihtiyar) gibt, bleibt auch nichts zu verantworten (teklif). Es liegt in diesem Geheimnis (sirr), dass Wunder nur manchmal und nur sehr selten geschehen.

    Zudem sind die Hinweise auf das Weltende und die Zeichen der Stunde, die in diesem Haus der Verantwortung mit bloßem Auge zu erkennen sein sollten, wie ein Teil der Allegorien des Qur'an hermetisch und insofern auslegbar. Wenn dann die Sonne im Westen aufgeht und sie so deutlich sein werden, dass jeder sie bestätigen muss, wird das Tor zur Vergebung geschlossen sein und dann werden Reue (taubah) und Glaube (iman) nicht mehr angenommen werden. Dann werden die Abu Bekirs und die Abu Djahils in ihrer Bestätigung miteinander eins sein. Sogar die Herabkunft Isas (Jesus) selbst, mit dem der Friede sei, und dass er selbst Isa, mit dem der Friede sei, ist, kann nur im aufmerksam (betrachtenden) Lichte des Glaubens erkannt werden. Nicht jeder kann es erkennen. In gleicher Weise werden auch solche Schreckensgestalten wie der Deddjal oder ein Sufyan sich noch nicht einmal selbst erkennen.

    Zweiter Punkt:

    Ein Teil jener Gegebenheiten aus der unsichtbaren Welt (umur-u ghaybiye), die dem Propheten bekannt gemacht worden waren, wurde ihm auch im Einzelnen erklärt. Über diesen Teil konnte er nicht verfügen oder einen Einfluss auf ihn ausüben, wie z.B. die Dogmen im Qur'an und der Heiligen Überlieferung (hadith-i qudsi). Und ein anderer Teil wurde ihm kurz zusammengefasst mitgeteilt. Dessen Auslegung und Beschreibung aber blieben seinem Verständnis überlassen, wie z.B. weltliche Dinge und zukünftige Ereignisse, die nicht den Glauben betreffen. Solche Gegebenheiten pflegte der Prophet, mit dem Friede und Segen sei, seiner Beredsamkeit entsprechend, in Form von Beispielen, zu beschreiben und zu erklären, wie es dem Sinn (sirr) und der Weisheit unserer Verantwortlichkeit gemäß ist.

    Zum Beispiel: Während einer Zusammenkunft (sohbet) hörte man auf einmal einen Donnerschlag aus der Tiefe. Da geruhte er zu sagen (ferman): "Dieser Donnerschlag ist das Getöse, mit dem ein Stein, der seit 70 Jahren zur Hölle hinab gerollt war, in diesem Augenblick auf dem Boden der Hölle aufgeschlagen ist." Fünf, sechs Minuten nach dieser seltsamen Ankündigung kam jemand und sagte: "Oh Prophet Gottes! Der Heuchler N.N. ist im Alter von 70 Jahren gestorben und zur Hölle gefahren." Und erklärte somit die Bedeutung dieser Worte (kelam) und zeigte so die hohe Beredsamkeit des Propheten.

    Anmerkung: Kleinere zukünftige Ereignisse, die nicht die Glaubenswahrheiten betreffen, sind in den Augen des Propheten ohne Bedeutung.

    Dritter Punkt:

    Er besteht aus „Zwei Punkten“.

    Erstens: Da im Laufe der Zeit manche Hadithe, die in Form von Allegorien und Gleichnissen überliefert sind, in den Ohren einfacher Leute wörtlich (haqiqat) genommen wurden, geben sie nicht die Tatsachen wieder. Obwohl sie doch die reine Wahrheit (haqiqat) sind, entsprechen sie nicht den Tatsachen. Zum Beispiel: Entsprechend den Engeln, die den Thron (Gottes) tragen, stellt man sich zwei Engel namens Sevr (Stier) und Hut (Fisch) bildlich vor, wie sie in der Gestalt eines Stieres und eines Fisches{Stier und Fisch sind Tierkreiszeichen! - A.d.Ü.} die Erde tragen.

    Zweitens: Obwohl manche Hadithe vom Standpunkt einer Mehrheit im Islam, der Islamischen Regierung oder vom Blickpunkt des (jeweiligen) Sitzes eines Kalifen aus betrachtet und entsprechend verstanden wurden, glaubte man, dass sie sich an alle Bewohner dieser Welt (ehl-i dunya) richten. Obwohl sie nur für einen bestimmten Kreis gedacht waren, wurde ihnen eine allgemeine und umfassende Bedeutung beigemessen. Zum Beispiel: In einer Überlieferung heißt es: "Es wird eine Zeit kommen, in der es keinen mehr geben wird, der noch "Allah! Allah!" ruft", d.h. alle Tekken (Dhikirhane) werden geschlossen werden und man wird auf Türkisch zum Gebet rufen (edhan ve iqamah).

    Vierter Punkt:

    Es ist durchaus sinnvoll (hikmet) und zweckmäßig, wenn viele Dinge aus der unsichtbaren Welt (umur-u ghaybiye), wie unsere Lebensspanne (edjel) und der Tod verborgen bleiben. So wird auch das Ende der Welt (qiyamah), als der Welt (dunya) Untergang und Tod, sowie die dem Menschengeschlecht und der Tierwelt bestimmte Lebensspanne und ihr Ableben (vefat) aus vielerlei Gründen nicht bekannt gegeben. Wäre die Todesstunde vorher bekannt, so würde man in der Tat die Hälfte (seines Lebens) in völliger Gottvergessenheit (ghaflet) verbringen und danach die andere Hälfte in völligem Entsetzen jeden Tag und Schritt um Schritt dem Erhängen am Galgen entgegengehen. In gleicher Weise würde das so sinnvolle und zweckmäßige Gleichgewicht von Furcht und Hoffnung (khauf u redja) dadurch zerstört, wenn die Zeit des Weltendes (qiyamah) bekannt wäre, die den Tod und Untergang der Welt (dunya) bedeutet. Die Antike und das Mittelalter würden so durch den Gedanken an das Jenseits (fikr-i ahiret) kaum noch beeinflusst werden. Die Endzeit aber fände sich in völligem Entsetzen wieder. Dem diesseitigen Leben (hayat-i dunyeviye) bliebe weder Freude noch Wert. Zwischen Furcht und Hoffnung (khauf u redja) fände sich im Dienst und in der Anbetung (ubudiyet) als einem Akt des Willens (ihtiyar) weder Sinn (hikmet) noch Zweck.

    Wäre zudem (das Ende) bekannt, wäre auch ein Teil der Glaubenswahrheiten (haqaiq-i imaniye) offensichtlich und nolens-volens müsste sie jeder bestätigen. Das Geheimnis der Verantwortung (sirr-i teklif) und die Weisheit des Glaubens (hikmet-i iman), die an Wahl und Wille (ihtiyar ve irade) gebunden sind, würden so zunichte werden.

    So ist es denn um all dieser Vorzüge willen, dass die unsichtbaren Dinge (umur-u ghaybiye) verborgen bleiben. Da also ein jeder jeden Augenblick sowohl seine Endlichkeit (edjel) als auch seine Beständigkeit (beqa) vor sich hat, kann er sowohl für diese Welt (dunya) als auch für jene Welt (akhira) wirken. Ebenso kann er in jedem Zeitalter sowohl an den Anbruch des Weltendes (qiyamet) als auch an den Fortbestand der Welt denken und dabei sowohl in dieser flüchtigen (fani) Welt für ein Ewiges Leben (hayat-i baqiye) als auch für das Gedeihen dieser Welt wirken, so als würde er niemals sterben.

    Wenn nun zudem die Zeit der Katastrophen offensichtlich wäre, würde ein Mensch, der eine solche Katastrophe auf sich zukommen sieht, vielleicht innerlich eine zehnmal größere Katastrophe erleiden als die Katastrophe, die er erwartet hatte. Es aber nicht auf sich zu ziehen - wegen seiner Erwartung - hält sie die Weisheit (hikmet) und die göttliche Barmherzigkeit (rahmet-i Ilahi) hinter einem Schleier verborgen.

    Weil aber die meisten solcher welterschütternden Ereignisse einer solchen Weisheit verborgen gehalten werden, ist auch eine Kunde von solchen verborgenen Dingen verboten. لاَ يَعْلَمُ الْغَيْبَ إِلاَّ اللّٰهُ {"Niemand kennt das Verborgene außer Gott."} Um diesem Prinzip gegenüber nicht ungehorsam und respektlos zu sein, haben diejenigen, die mit Erlaubnis des Herrn (Rabb) von den verborgenen Dingen (umur-u ghaybiye) Kunde gegeben haben, dies nur dort getan, wo es sich nicht um eine Prüfung oder um Glaubenswahrheiten (haqaiq-i imaniye) handelte und nur zeichenhaft, hinweisend und indirekt darüber berichtet. Ja selbst die frohe Kunde und die Nachrichten, die uns von unserem Propheten über die Thora, die Evangelien (Indjil) und die Psalmen (Zebur) erreicht haben, sind zum Teil verborgen und verschleiert, weshalb die Anhänger solcher Schriften diesen Passagen eine andere Bedeutung beimessen und sie (auf ihre Weise) glauben.

    Da jedoch die Weisheit von der Verantwortlichkeit es notwendig macht, dass die Fragen, die sich mit den grundsätzlichen Überzeugungen des Glaubens (itiqadat-i imaniye) beschäftigen mit Erklärungen und Wiederholungen verkündet und in klar verständlicher Weise erläutert werden, hat der Ruhmreiche Überbringer des Qur'an, der in seiner Verkündigung ein Wunder ist, über die jenseitigen Dinge (umur-u uhreviye) ausführlich und über die zukünftigen Ereignisse in dieser Welt (dunya) kurz und bündig berichtet.

    Fünfter Punkt:

    Da nun des weiteren die Wunderdinge, die so typisch sind für das Zeitalter des Antichrists wie auch des Deddjals (= iki Deddjal), wann immer von ihnen die Rede war, im Zusammenhang mit ihnen erwähnt wurden, glaubte man am Ende, sie gingen von diesen Personen aus, weshalb diese Überlieferungen als allegorisch verstanden wurden, während ihre (wahre) Bedeutung verborgen blieb. Zum Beispiel ihre Reisen mit dem Flugzeug oder mit der Eisenbahn...

    Und weiter ist bestens bekannt, dass - wenn der islamische Deddjal sterben wird - der Teufel, der ihm dient, vom istanbuler Stadtteil "Dikilitash (Obelisk)" aus in die Welt hinaus rufen wird, und jeder seine Stimme hören wird: "Er ist gestorben.", d.h. höchst merkwürdiger Weise und so, dass selbst der Teufel sich darüber wundert, wird diese Nachricht (vom Sendemast) der Rundfunkstation (in Dikilitash in die Welt hinaus) gerufen werden.

    Auch blieb, weil ja von den merkwürdigen Umständen und furchterregenden Maßnahmen des Regimes des Deddjals, sowie der Partei, die er gegründet hat, und ihrer Regierung im Zusammenhang mit dieser Person berichtet wurde, dessen (wahre) Bedeutung im Dunkeln. Zum Beispiel wird überliefert: "Er ist so stark und wird fortbestehen, sodass nur Hazret Isa, mit dem der Friede sei, ihn zu töten vermag. Einen anderen Ausweg gibt es nicht." Das heißt, seinen Weg und sein reißendes Regime zu zerstören und ihn zu töten, vermag nur eine himmlische, erhabene Religion (din), wie sie nur unter Christen entstehen kann, die den qur'anischen Wahrheiten folgt und integriert, nämlich jene christliche Religion, die durch Hazret Isa, mit dem der Friede sei, herabkommen und diesen Weg des Unglaubens zugrunde richten und töten wird. Andernfalls könnte seine Person ebenfalls durch Mikroben oder eine (Art) Grippe getötet werden.

    Auch wurde ein Teil der Erklärungen und Verlautbarungen einiger Erzähler durch ihre eigenen Auslegungen und Bemühungen, die Irrtümern zugänglich sind, mit den Worten der Hadithe vermengt. Danach hat man dann geglaubt, dass ihre eigenen Worte ein Teil der Hadith seien und so wurde deren Bedeutung verschleiert. Sie scheint nicht mehr mit der Wirklichkeit konform zu gehen und erscheint auf diese Weise nun allegorisch zu sein.

    Zudem war in alten Zeiten die geistige Person einer Gemeinschaft oder Gesellschaft noch nicht so entwickelt und die Idee von einer individuellen Persönlichkeit war noch vorherrschend. Deshalb wurden die gewaltigen Eigenschaften und die umfassenden Bewegungen einer Gemeinschaft dem Führer dieser Gemeinschaft zugeschrieben. Um nun solch wunderbarer, universaler Eigenschaften wert zu sein und ihnen entsprechen zu können, und weil es daher notwendig wurde, dass diese Personen einen gewaltig großen Körper, eine riesige Statur, gewaltige Kräfte und Fähigkeiten hatten, hundertmal größer und stärker als ihr tatsächlicher Körper, wurden sie auch dergestalt beschrieben. Das entsprach nun nicht mehr der Wirklichkeit und so wurde die ganze Erzählung allegorisch.

    Wenn also nun die Umstände und Eigenschaften der beiden Deddjals zwar weit voneinander abweichen, so wurden sie dennoch in ihren noch unbestimmten Überlieferungen miteinander verwechselt und der eine für den anderen gehalten. Auch die Vorstellungen vom "Großen Mehdi", die mit den Erzählungen nicht übereinstimmen, die auf frühere Mehdis hinweisen, werden so zu einem allegorischen Hadith. Imam-i Ali hingegen, mit dem Gott zufrieden sein möge, erwähnt einzig den islamischen Deddjal (und nicht den Antichrist).

    Hier endet die Einführung. Beginnen wir nun mit den Vorzeichen (des Weltendes).

    Von jetzt an werden wir mit dem Beistand des Herrn (taufiq-i Rabbani) unter Hunderten von Beispielen solcher Erzählungen aus dem Verborgenen (hadithat-i gaybiye) „Dreiundzwanzig Vorzeichen“ ganz kurz und knapp erklären, die von Atheisten angeführt werden, um die Überzeugungen des einfachen Volkes zu untergraben. Und dabei erbitte ich die Hilfe des allbarmherzigen Herrn (rahmet-i Rabbani), dass diese Vorzeichen keinen Schaden anrichten werden, wie sich das die Atheisten vorgestellt haben, sondern zu einem wichtigen Grund dafür werden, dass der Glaube des einfachen Volkes dadurch gestärkt wird, dass jedes einzelne von ihnen als ein Blitzlicht erscheinen möge, das die Wunder des Propheten sichtbar werden lässt, sodass deren wahre Bedeutung erkannt und aufgezeigt wird. Auch erflehe ich von meinem Herrn und Erbarmer (Rabb-i Rahîm) die Vergebung und Verzeihung (afw ve maghfiret) meiner Fehler und Irrtümer.

    Zweites Kapitel (maqam) des Fünften Strahls über die Vorzeichen

    Erstes Vorzeichen:

    In einer Überlieferung heißt es: "Die Hand des Sufyan, der eine bedeutsame Erscheinung am Ende der Zeiten ist, wird ein Loch haben."

    Wenn auch Gott (allein den Sinn dessen) kennt, so ist eine (mögliche) Auslegung folgende: Wenn jemand ausschweifend lebt, sich amüsiert und durch seine große Verschwendung sein Vermögen nicht zusammenhalten kann, es vielmehr in seiner Verschwendung zwischen seinen Fingern zerrinnt, so sagt das Sprichwort von ihm: "Herr N.N. hat ein Loch in der Hand." Das heißt, er ist ein großer Verschwender.

    Indem also der Sufyan die Verschwendung (auch noch) fördert, eine heftige Gier und Habsucht (hirs ve tama') weckt, wie die Hadith zu berichten weiß, macht er sich die Menschen dienstbar, indem er sie an dieser Schwachstelle zu packen bekommt. Sie sagt, dass ihr Gefangener wird, wer der Verschwendungssucht unterliegt; denn er stürzt in ihre Falle.

    Zweites Vorzeichen:

    In einer Überlieferung heißt es: "Am Ende der Zeiten wird eine abscheuliche Person morgens aufstehen und auf ihrer Stirn wird geschrieben stehen: "Dies ist ein Ungläubiger (hadha kafir)." Wenn auch Gott allein die Antwort kennt, so ist eine (mögliche) Auslegung folgende:

    Dieser Sufyan wird sich selbst jenen fränkischen (= europäischen) Kopfputz (= die Schirmmütze) aufsetzen, den zu tragen er auch jeden anderen zwingen wird. Nachdem dies jedoch gesetzlich und gezwungenermaßen durchgesetzt worden ist, so möge Gott es auch wollen (insha-a'llah), dass sich auch dieser Kopfputz vor Gott niederwirft (sedjde), damit ein jeder, der ihn - wenn auch widerwillig - trägt, dennoch dadurch nicht zum Ungläubigen (kafir) wird.

    Drittes Vorzeichen:

    In einer Überlieferung heißt es: "Am Ende der Zeiten werden die despotischen Herrscher, besonders aber der Deddjal, ein falsches Paradies und (erlogene) Höllen haben."

    اَلْعِلْمُ عِنْدَ اللّٰهِ {"Das Wissen ist bei Gott."} Eine Erklärung dazu ist folgende: In Kreisen der Regierung wird man einerseits wie andererseits Pläne für Schulen und Gefängnisse schmieden und diese einander entsprechenden Zustände werden als hässliche Nachahmungen (des Paradieses für) die Jungfrauen (huri) und Jungmänner (ghilman) einerseits und Folterkammern und Gefängnisse (als Nachahmungen der Hölle) andererseits einen Hinweis (dieses Dritten Vorzeichens) darstellen.

    Viertes Vorzeichen:

    In einer Überlieferung heißt es: "In der Endzeit wird es niemanden mehr geben, der noch 'Allah, Allah' sagen wird."

    لاَ يَعْلَمُ الْغَيْبَ إِلاَّ اللّٰهُ {"Niemand kennt das Verborgene außer Gott."} Eine Auslegung dazu sollte das Folgende sein: Die Tekken, Dhikirhäuser und Medressen, in denen man "Allah!. Allah!. Allah!..." ruft, werden geschlossen werden und anstelle des Namens Gottes ("Allahu ekber!") wird man mit anderen Worten ("Tanri büyüktür!"), als diesen typischen Kennzeichen des Islam (edhan ve iqamah) zum Gebet rufen. Das aber heißt nicht, dass alle Menschen dem absoluten Unglauben (kufr-u mutlaq) verfallen werden. Denn Gott verleugnen zu wollen ist so weit entfernt von jeglicher Logik wie eine Verleugnung des Kosmos. Eine solche Haltung anzunehmen ist nicht für alle Menschen, ja noch nicht einmal für die meisten von ihnen logisch. Die Ungläubigen leugnen (inkar) Gott noch nicht einmal, sie machen lediglich einen Fehler, was Seine Attribute (sifat) betrifft.

    Eine andere Auslegung ist folgende: Wenn der Weltuntergang (qiyamet) hereinbrechen wird, werden die Seelen der Gläubigen, um seine Schrecken nicht erleben zu müssen, kurz zuvor herausgezogen. Danach wird der Weltuntergang über den Ungläubigen (kafir) hereinbrechen.

    Fünftes Vorzeichen:

    In einer Überlieferung heißt es: "Am Ende der Zeit werden einzelne Personen wie (z.B. auch) der Deddjal Göttlichkeit (uluhiyet) für sich in Anspruch nehmen und andere dazu veranlassen, sich vor ihnen niederzuwerfen (sedje).“

    Wenn auch Gott (allein die Antwort) kennt, so ist eine (mögliche) Auslegung folgende: So wie ein Beduinenhauptmann, der seinen König nicht anerkennen will, sich in sich selbst und anderen Häuptlingen ein kleines Stückchen Königtum (hâkimiyet) vorstellt, ebenso stellen sich diejenigen, die gekommen sind, um die Schule (mezheb) der Naturalisten und Materialisten zu leiten, in sich selbst, ihrer Macht (quvvet) entsprechend, eine Art von Königsherrschaft (rububiyet) vor und lassen ihre Untertanen um dieser Macht (quvvet) willen vor sich selbst und ihren Standbildern in Dienst und Anbetung (ubudiyet) das Haupt beugen und sich vor ihnen verneigen (ruku).

    Sechstes Vorzeichen:

    In einer Überlieferung heißt es: "Die Versuchung jener letzten Tage (fitne-i akhirzaman) wird so schrecklich sein, dass niemand mehr seine Begierden (nefs) kontrollieren (hâkim) kann." Deswegen hat seit 1300 Jahren die ganze Gemeinde (ummah) auf Anweisung des Propheten (bei Gott) Zuflucht vor dieser Versuchung gesucht und nachdem sie (das Gebet der Zuflucht) vor der Folter des Grabes (gebetet hatten, auch das Gebet der Zuflucht) مِنْ فِتْنَةِ الدَّجَّالِ.. مِنْ فِتْنَةِ اٰخِرِ الزَّمَانِ {"vor der Versuchung durch den Deddjal und vor der Versuchung der letzten Tage"} rezitiert.

    Wenn auch Gott allein die Antwort kennt, so ist eine (mögliche) Auslegung folgende: Diese Versuchungen (fitneler) werden die Seelen (nefs) in sich hinein ziehen und sie gefangen nehmen. Doch die Menschen begeben sich freiwillig, ja sogar freudig in Versuchung. Zum Beispiel: Wenn Männer und Frauen gemeinsam nackt miteinander ins Bad (hamam) gehen und die Frauen sehr dazu geneigt sind, ihre Schönheit zu zeigen, werfen sie sich freiwillig der Versuchung in die Arme und gehen so auf Abwege. Die Männer aber, welche die Schönheit anbeten, werden von ihrer Leidenschaft (nefs) überwältigt, stürzen von Freude überwältigt ins Feuer und verbrennen.

    So ziehen denn Lustbarkeiten, wie Tanz und Theater, aber auch Sünden (kebair) und ketzerischen Neuerungen (bid'a) in der (End-)Zeit die Vergnügungssüchtigen an, sammeln sie um sich wie die Motten (das Licht) und machen sie berauscht. Geschieht dies aber unter dem (inneren) Zwang (djebr-i mutlaq) (des Deddjal), so bleibt der (freie) Wille (ihtiyar) davon ausgeschlossen und so kann es (unter diesen Umständen) keine Sünde (günah) sein.

    Siebentes Vorzeichen:

    In einer Überlieferung heißt es: "Der Sufyan wird ein großer Gelehrter (âlim) sein. Durch seine Gelehrsamkeit (ilm) wird er dem Irrtum (dalalet) verfallen. Und viele Gelehrte (âlimler) werden von ihm abhängig (tâbi') sein."

    Wenn auch das Wissen (ilm) allein bei Gott liegt, so ist eine (mögliche) Auslegung folgende: Obwohl er nicht wie andere Könige seine Herrschaft (saltanat) auf seine Macht und Stärke (quvvet ve qudret), ein Volk, eine Nation, persönlichen Mut und ein eigenes Vermögen stützen kann, wird er dennoch diese Stellung durch seine Klugheit (zeka), seine Philosophie (fen), seine Diplomatie zu erobern wissen, sich die Denkweise (aqil) vieler Gelehrter durch seinen eigenen Gedankenreichtum (aql) unterwerfen und (alle) um ihn herum dazu bringen, seine Erlassschreiber (fetvaci) zu werden. Und er wird viele Gelehrte (muallim) für sich gewinnen, ihnen ein Wegweiser zu einer vom Religionsunterricht gesäuberten Erziehung werden und sich mit ganzer Kraft für deren allgemeine Verbreitung einsetzen.

    Achtes Vorzeichen:

    Überlieferungen weisen darauf hin, dass der Deddjal unter den Muslimen eine so furchtbare Verwirrung (fitne) hervorrufen wird, dass die ganze Gemeinde (ummah) davor bei Gott ihre Zuflucht suchen wird. لاَ يَعْلَمُ الْغَيْبَ إِلاَّ اللّٰهُ {"Niemand kennt das Verborgene außer Gott."}

    Eine (mögliche) Auslegung ist folgende: Der Deddjal der islamischen Gemeinschaft hat seine Eigenarten. So erklären einige Erforscher der Wahrheit (ehl-i tahqiq) so wie bereits Imam-i Ali, mit dem Gott zufrieden sein möge, gesagt hatte: Der Deddjal (der Muslime) ist ein Sufyan. Er wird unter den Muslimen auftauchen und sein Werk unter ihnen mit Lug und Trug verrichten. Dagegen hat auch der Große Deddjal außerhalb der islamischen Welt seine Eigenarten. Unter ihm werden diejenigen, die der nackten Gewalt und Unterdrückung (djebr ve djeberut-u mutlaq) des Großen Deddjal nicht Gehorsam leisten, zu Märtyrern. Doch die nur widerwillig Gehorsam leisten, werden nicht zu Ungläubigen (kafir), ja sie sind noch nicht einmal Sünder.

    Neuntes Vorzeichen:

    In den Überlieferungen heißt es, dass die Ereignisse, die dem Sufyan zugeschrieben werden, in Syrien (Sham) und anderen arabischen Ländern stattfinden werden.

    Wenn auch das Wissen (ilm) allein bei Gott liegt, so ist eine (mögliche) Auslegung folgende: Da in alten Zeiten die Kalifen in Baghdad (Irak), Damaskus (Sham) und Medina residierten, stellten die damaligen Erzähler diese Ereignisse ihrer eigenen Sichtweise entsprechend so dar, als spielten sie ganz in ihrer Nähe, am "Sitz der islamischen Regierung", so als blieben (die Dinge stets unveränderlich weiter) so und (blieben mit ihren Erzählungen weiter) in Syrien (Haleb ve Sham) und fügten der Hadith ihre eigenen Betrachtungen hinzu.

    Zehntes Vorzeichen:

    In den Überlieferungen wird von der außerordentlichen Macht (iktidar) der Gestalten in der Endzeit berichtet.

    Wenn auch das Wissen (ilm) bei Gott (allein) liegt, so ist eine (mögliche) Auslegung folgende: Es handelt sich hier um eine Anspielung auf diese gewaltige geistige Persönlichkeit, welche durch diese Gestalten repräsentiert wird. In einer Karikatur wurde einmal der japanische Oberkommandierende, der Russland besiegt hatte, mit einem Fuß im Pazifik und dem anderen Fuß in Port Arthur {eine ehemalige russische Hafenstadt im heutigen China; wurde 1904 von den Japanern erobert. - A.d.Ü.} dargestellt.

    Genauso wird die furchterregende Größe dieser geistigen Persönlichkeit, in der Darstellung seiner Gestalt, auch durch die Darstellung großer Statuen gezeigt. Was seine außergewöhnlichen, ja ans wunderbare grenzenden Fähigkeiten (iktidar) betrifft, so erscheinen seine Fähigkeiten (iktidar) deshalb als so ungewöhnlich, weil die meisten seiner Werke Zerstörung sind und Begehrlichkeit wachrufen und es nun einmal leicht ist, zu zerstören. Mit einem Streichholz kann man ein Dorf in Brand stecken. Was aber die Begehrlichkeit betrifft, so kann sie leicht zur Hysterie werden, weil die Seele (nefs) auf ihrer Seite ist.

    Elftes Vorzeichen:

    Eine Überlieferung sagt: "In der Endzeit wird ein Mann vierzig Frauen beaufsichtigen."

    Wenn sich auch bei Gott (allein) die Antwort findet, so gibt es doch zwei (mögliche) Auslegungen:

    Erstens: In jener Zeit werden die gesetzlichen Ehen (meshru nikah) zurückgehen. Wer davor flieht, sich an eine einzige Frau zu binden, wird zum Hirten von vierzig unglücklichen Frauen, die allein geblieben sind.

    Zweite (mögliche) Auslegung: Es besteht ein Hinweis, dass unter diesen unruhigen Verhältnissen (fitne) und in Kriegszeiten, sehr viele Männer ums Leben kommen werden. Zudem werden aufgrund einer Weisheit, die meisten (Kinder), die geboren werden, Mädchen sein.

    Zwölftes Vorzeichen:

    Eine Überlieferung sagt: "Des Deddjals erster Tag dauert ein Jahr, der zweite Tag einen Monat, der dritte Tag eine Woche und der vierte Tag einen Tag lang."

    لاَ يَعْلَمُ الْغَيْبَ إِلاَّ اللّٰهُ {"Niemand kennt das Verborgene außer Gott."} Dazu gibt es zwei (mögliche) Auslegungen:

    Erstens: Es gibt einen Hinweis oder ein Zeichen, dass der Große Deddjal in der Arktis oder einer anderen nördlich gelegenen Gegend in Erscheinung treten wird. Denn in der Gegend des Nordpols ist das Polarjahr ein Tag und eine Nacht. Wer einen Tag lang mit der Eisenbahn durch die dortigen Gegenden fahren könnte, würde dort im Sommer (erleben, dass) die Sonne einen Monat lang nicht unter geht. Würde er dort einen Tag lang mit dem Auto umherreisen, könnte er eine ganze Woche lang die Sonne sehen. Als ich noch in russischer Kriegsgefangenschaft war, befand ich mich (an der Kostroma) ziemlich in der Nähe dieser Gegend. {Das ist die Gegend der weißen Nächte, was nicht heißen soll, dass im Norden die Tage länger werden. Nur die Zeit, die es taghell bleibt, wird länger, da ja die Sonne nachts über den nördlichen Horizont wandert. - A.d.Ü.} Das aber heißt, dass der große Deddjal aus dieser Richtung her angreifen wird. Fürwahr eine wunderbare Voraussage.

    Zweite (mögliche) Voraussage: Sowohl der große Deddjal wie auch der islamische Deddjal (herrschen) über drei Zeit-Epochen der Tyrannei, welche die Bedeutung von drei Tagen haben. "An diesem ersten Tag seiner Regierungszeit wird er Werke von so großem Umfang durchführen, dass 300 Jahre zu ihrer Wiederherstellung nicht genügen. Am zweiten Tag, also in der zweiten Epoche, lässt er in einem Jahr solche Werke vollbringen, dass 30 Jahre zu ihrer Wiederherstellung nicht genügen. Am dritten Tage wird man die bewerkstelligten Umwandlungen jener Epoche, wie sie in einem Jahr geschehen sind, nicht in 10 Jahren Jahre wiederherstellen können. Der vierte Tag wird eine ganz gewöhnliche Epoche sein, an dem er nichts mehr tun wird. Er wird sich nur noch darum bemühen, seine Stellung zu halten." So berichtet er seiner Gemeinde (ummah) mit einer großen Beredsamkeit.

    Dreizehntes Vorzeichen:

    Es gibt eine absolut sichere Überlieferung, die sagt: "Isa, mit dem der Friede sei, wird den großen Deddjal töten."

    Wenn auch das Wissen (ilm) bei Gott (allein) liegt, so gibt es doch zwei (mögliche) Aspekte:

    Der erste (mögliche) Aspekt ist folgender: Wer diesen furchterregenden Deddjal, der andere durch seine Staunen erregenden Künste (istidradj), wie Magie, Magnetismus und Spiritismus zu fesseln und ihre Selbstüberschätzung dadurch noch zu steigern vermag und sich auf diese Weise an der Macht hält, dennoch zu töten und den Weg (meslek), den er gewiesen hatte, zu wenden vermag, kann nur eine wunderbare Person sein, einer der Wunder wirken kann und allgemein anerkannt ist. Diese Persönlichkeit ist am stärksten betroffen und der Prophet der meisten Menschen. Es ist Hazret Isa, mit dem der Friede sei.

    Der zweite Aspekt ist der folgende: Nachdem Isa selbst, mit dem Friede und Segen sei, mit seinem Schwert den Deddjal getötet hat, werden es nur noch die christlichen Geistlichen sein, welche die gewaltige Gestalt und geistige Persönlichkeit des von ihr gebildeten fürchterlichen Materialismus und der Glaubenslosigkeit (din) töten und seine atheistische Denkweise (fikr-i kufri) in der Ablehnung Gottes vernichten, das Wesen (haqiqat) der christlichen Religion (din-i Isevi) mit dem Wesen (haqiqat) des Islam amalgamieren und in dieser Kraft (den Deddjal) geistig töten und (seine Ideenwelt) wieder auflösen können. Die Überlieferung: "Hazret Isa, mit dem der Friede sei, wird kommen und Hazret Mehdi im Ausdruck und mit seiner Haltung im Gebet (namaz) folgen.", weist sogar auf diese Einigung (ittifaq) hin und auf die Gefolgschaft, welche (die Christenheit) der Wahrheit (haqiqat) des Qur'an leisten und dessen Herrschaft (hâkimiyet) sie sich beugen wird.

    Vierzehntes Vorzeichen:

    Eine Überlieferung sagt: Der Deddjal wird den größteil seiner Macht (quvvet) von den Juden bekommen (wörtlich: wird der Jude sein). Die Juden werden mit Liebe ihm Gevolkschaft leisten (tâbi').

    Wenn sich auch bei Gott (allein) die Antwort findet (Allahu a'lem), so lässt sich doch sagen, dass diese Überlieferung sich zum Teil in Russland bewahrheitet hat. Denn die Juden, die ja in jedem Staat (hukumet; der Welt) Ungerechtigkeit und Tyrannei (= zulum) erfahren haben, sich in Deutschland in großer Zahl versammelten, haben, um Rache zu nehmen, von dem Volk der Juden einen fürchterlichen Mann, der Trotzki genannt wird und bei der Gründung des kommunistischen Komitees eine wichtige Rolle spielte, bei der Übernahme der russischen Armee und anschließend der (gesamten) Regierung nach Lenin, der sein Lehrer war, verholfen und and die Spitze des russischen Staates gesetzt und mit dem Platzen des Kopfes Russlands ein eintausendjähriges Reich verbrannt. Sie zeigten das Komitee des Großen Deddjals und ein Teil seiner Taten. Und sie haben in den restlichen Staaten (hukumet; der Welt) für katastrophale Folgen und Aufruhe gesorgt.

    Fünfzehntes Vorzeichen:

    So wie die Ereignisse um Gog und Magog im Qur'an kurz zusammengefasst erwähnt werden, gibt es darüber auch eine ein wenig ausführlichere Überlieferung. Was aber diese Überlieferung betrifft, so ist sie kein fest umrissener Lehrsatz, wie diese kurzen, prägnanten Lehrstücke im Qur'an, sondern gelten in gewissem Grade als allegorisch. Sie bedürfen einer Auslegung.

    Gerade weil sich die Meinung des Erzählers mit ihnen vermischt hat, bedürfen sie einer deutlichen Erklärung. In der Tat: لاَ يَعْلَمُ الْغَيْبَ إِلاَّ اللّٰهُ {"Niemand kennt das Verborgene außer Gott."} Dazu gibt es eine (mögliche) Auslegung: Es gibt eine Anspielung und einen Hinweis, dass zentralasiatische Reiterstämme, die der Qur'an in seiner himmlischen Sprache als "Gog und Magog" bezeichnet, in alter Zeit mehrmals ganz Asien in ein Tohuvabohu verwandelt haben. Und genau so werden sie auch in Zukunft wieder die Welt (dunya) auf den Kopf stellen. Ja einige von ihnen finden sich selbst heute noch unter den kommunistischen Anarchisten.

    In der Tat entstand der Sozialismus (1830) während der Französischen Revolution (1789) durch die Besamung und Befruchtung des Liberalismus und wurde (als dessen Umkehrschluss) aus ihr geboren. Da aber der Sozialismus einen Teil von dem zerstört hatte, was bis dahin heilig war, verwandelten sich die Ideen, die er (den Menschen) eingeimpft hatte, in Bolschewismus (1903). Und da nun der Bolschewismus viele der heiligen, moralischen, menschlichen Werte korrumpierte und das menschliche Herz verdarb, wird er verständlicherweise auch die Saat, die er ausgestreut hatte, nämlich die Anarchie, wieder ernten, die keine Beschränkungen welcher Art auch immer anerkennt, da sie gar keinen Respekt vor was auch immer hat. Sobald dann dieser Respekt und die Barmherzigkeit (hurmet ve merhamet) das menschliche Herz verlässt, macht ihr Verstand und ihre Klugheit diese Menschen furchtbaren und überaus grausamen Raubtieren gleich, weshalb sie durch politische (Maßnamen) nicht mehr gelenkt werden können.

    Was aber den Nährboden einer solchen anarchistischen Gedankenwelt betrifft, so wird dieser von den elenden, übervölkerten Nomadenstämmen gebildet werden, die zudem auch noch rückständig sind und nach ihren eigenen Gesetzen leben wollen. Was aber die Menschen betrifft, die diesen Bedingungen angepasst sind, so waren es die Völkerstämme im inneren Asiens, deretwegen die chinesische Mauer errichtet wurde, die sich in ihrer Länge über 40 Tagesreisen weit erstreckt und eine der sieben Weltwunder darstellt.

    Sechzehntes Vorzeichen:

    Es gibt im Zusammenhang mit Hazret Isa, mit dem der Friede sei, folgende Überlieferung, wie er den Deddjal getötet hat: "Die Gestalt des Deddjal wird so gewaltig groß sein, dass sie selbst noch ein Minarett überragt. Im Verhältnis dazu wird Hazret Isa, mit dem der Friede sei, als winzig klein dargestellt."

    لاَ يَعْلَمُ الْغَيْبَ إِلاَّ اللّٰهُ {"Niemand kennt das Verborgene außer Gott."} Eine Auslegung müsste aber folgende sein: Es ist eine Anspielung und ein Zeichen, dass die geistige Gemeinschaft der Streiter (Mudjahid), die Hazret Isa, mit dem der Friede sei, im Lichte des Glaubens anerkennen und ihm folgen werden, sehr klein und gering an Zahl sein werden, im Vergleich zu den gut ausgebildeten, militärisch geschulten, ausgerüsteten und versorgten Armeen des Deddjals.

    Siebzehntes Vorzeichen:

    Eine Überlieferung sagt: "An dem Tag, an dem der Deddjal erscheint, wird die ganze Welt es hören; er wird in 40 Tagen durch die ganze Welt reisen und (dabei) über einen wundersamen Esel verfügen."

    Wenn auch Gott allein es weiß, so könnte doch, unter der Voraussetzung, dass diese Überlieferung vollkommen echt (tamamen sahih) ist, ihre Auslegung folgende sein: Diese Überlieferung berichtet wundersamer Weise, dass "zu Zeiten des Deddjal sich die Nachrichtenverbreitung und die Reisemöglichkeiten so weit entwickelt haben werden, dass eine Nachricht (hadithe) sich in einem Tag um die ganze Welt verbreiten wird. Sie wird über Radio ausgerufen werden, im Westen wie im Osten gehört werden und in allen Zeitungen zu lesen sein. Ein Mensch wird in 40 Tagen um die Welt reisen, die 7 Kontinente sehen und 70 Länder besuchen.", und gibt uns so auf wunderbare Weise noch zehn Jahrhunderte vor ihrer Erfindung von Telegrafen und Telefonen, Radio, Eisenbahnen und Flugzeugen Kunde.

    So wird man denn von dem Deddjal nicht aufgrund seiner eines Deddjals würdigen Fähigkeiten (haysiyet) hören, sondern weil er ein Herrscher ist, der die Eigenschaften (sifat) eines Diktators hat. Auch wird er nicht umherziehen, um sich alle Länder zu unterwerfen, sondern um Unruhe und Aufruhr (fitne) zu stiften und die Menschen von rechten Wege ab zu leiten. Was aber sein Reittier, also diesen Esel betrifft, so wird dies nicht die Eisenbahn sein, dessen eines Ohr, dessen Kopf dem feurigen Schlund der Hölle gleicht, während das andere Ohr zu einem falschen Paradies geschmückt und ausgestattet sein sollte. Er sendet seine Feinde zu seinem feurigen Kopf und seine Freunde zu seinem festlich geschmückten Kopf. (Nein!) Vielmehr wird sein Esel, also sein Reittier dieses fürchterliche Automobil sein, oder ein Flugzeug, oder, oder... (hier muss man schweigen!)

    Achtzehnten Vorzeichen:

    Eine Überlieferung sagt: "Wenn meine Gemeinde (ummah) auf dem rechten (istikamet) Weg bleibt, wird sie einen Tag haben." Das heißt: فِى يَوْمٍ كَانَ مِقْدَارُهُ أَلْفَ سَنَةٍ {"An einem Tag, dessen Maßstab Tausend Jahren gleicht." (Sure 32, 5)} Dem Sinn (sirr) dieser Ayah entsprechend wird sie die Herrschaft und den Glanz von Tausend Jahren haben. Wandeln sie aber nicht auf dem rechten Weg, haben sie nur einen halben Tag. Es bleiben ihnen also nur 500 Jahre ihrer Herrschaft (hâkimiyet), wo sie siegreich sein werden.

    Doch Gott allein weiß es: Diese Überlieferung gibt uns keine Nachricht über den Jüngsten Tag (qiyamah), sondern erzählt von der siegreichen Herrschaft des Islam und der Herrschaft (saltanat) der Kalifen, (welche Voraussage) sich als wahr (haqiqat) und ein Wunder aus dem Verborgenen (mu'djize-i ghaybiye) erwiesen hat. Denn weil am Ende des Kalifats der Abbassiden die Politiker ihre Orientierung (istikamet) verloren hatten, hatte (dieses Kalifat) nur 500 Jahre bestand. Da aber die Gemeinde (ummah) in ihrer Gesamtheit nicht vom rechten Wege (istikamet) abgewichen ist, eilten ihr die osmanischen Kalifen zu Hilfe und so verlängerte sich die Herrschaft (der Kalifen) bis zu 1300 Jahren. Da aber danach auch die osmanischen Politiker ihre Orientierung (istikamet) verloren, blieb auch dieses Kalifat nur 500 Jahre bestehen und so bestätigte das Kalifat der Osmanen mit seinem Ende (vefat) die wunderbare Voraussage (ihbar) dieser Hadith. Da aber nun diese Hadith bereits an anderer Stelle behandelt worden ist, können wir uns hier damit begnügen.

    Neunzehntes Vorzeichen:

    In den Überlieferungen gibt es viele verschiedene Berichte über Hazret Mehdi, mit dem Gott zufrieden sein möge, der ein Zeichen der Endzeit sein und aus dem Hause des Propheten (Al-i Beyt-i Nebevi) entstammen wird. Ja, es gibt sogar einige unter den Wissenschaftlern (ehl-i ilim) und unter den Freunden Gottes (ehl-i velayet), die behaupten, dass er schon lange erschienen sei.

    Wenn auch Gott (allein) die Antwort weiß, so könnte doch die Auslegung all der verschiedenen Überlieferungen folgende sein: Der Große Mehdi hat viele Aufgaben. So wie er in der Welt der Politik (siyaset), in der Welt der Religion (diyanet), in der Welt der Herrschaft (saltanat), in der Welt ernsten Strebens (djihad) auf vielen Gebieten seine Aufgaben hat, so besteht auch eine Notwendigkeit, immer wenn die Zeit gekommen ist, dass eine Art Mehdi kommt, der immer dann, wenn (die Menschen) verzweifelt sind, sie wie in jeder Epoche in seiner geistigen Kraft tröstet und stärkt oder die Möglichkeit, dass ein Mehdi ihnen in der jeweiligen Zeit zu Hilfe kommen kann.

    Daher ist in jeder Epoche, ja in jedem Jahrhundert durch die Barmherzigkeit Gottes eine Art Mehdi aus dem Hause des Propheten erschienen, um das Gesetz (Schariah) der Väter zu wahren und seine Tradition (Sunnah) neu zu beleben, wie z.B. der Mehdi der Abbassiden (Baghdad; Abu Abdullah Muhammed (120-163)) für die weltlichen Angelegenheiten (siyaset), sowie Ghauth-i A'dham (Sheikh Geylani), Schah-i Naqshiband, die vier Pole (aqtab-i erbaa: Seyyid Abdulqadir Geylani, Seyyid Ahmed Bedevi, Seyyid Ahmed Rufâi, Seyyid Ibrahim Desuki) und die Zwölf Imame und andere Persönlichkeiten, welche einen Teil der Aufgaben des Großen Mehdi für die religiösen (diyanet) Angelegenheiten übernommen haben. Da es sich bei den Überlieferungen über den Mehdi um eine Vorausschau Mohammeds, mit dem der Friede sei, handelt und die Überlieferungen (in ihrem Wortlaut) verschieden auslegbar sind, sagt ein Teil der Kenner der Wahrheit (ehl-i haqiqat): "Er ist schon vor langer Zeit erschienen." Wie dem auch sei... Da diese Angelegenheit bereits in der Risale-i Nur behandelt worden ist, überlassen wir ihr (die Diskussion darüber) und sagen hier nur:

    Es gibt in dieser Welt (dunya) keinen Clan, in dem (die Menschen) einander so sehr unterstützen, keinen Stammesverband, in dem (die Menschen) so aufeinander abgestimmt sind und keine Gesellschaft oder Gemeinschaft (djemaat), die so erleuchtet ist, dass man sie mit der Familie des Propheten (Al-i Beyt), seinem Clan, seinem Stamm, seiner Gesellschaft oder Gemeinschaft (djemaat) vergleichen könnte.

    Die Familie des Propheten (Al-i Beyt) hat in der Tat Hunderte heiligmäßiger tapferer Männer hervorgebracht, Tausende geistliche Kommandanten an die Spitze ihrer Gemeinschaft (ummah) gestellt. Sie wachsen und gedeihen aus dem Quellgrund qur'anischer Wahrheiten (haqiqat), dem Licht des Glaubens (iman) und der Würde der Islamiyet und es ist daher vollkommen logisch, dass in der Endzeit durch die Wiederbelebung, die Verkündigung und Anwendung des mohammedanischen Gesetzes (Schariah), der Wahrheit der (qur'anischen) Unterscheidung und der Sunnah Ahmeds, mit dem Friede und Segen sei, sie der Welt gegenüber die vollkommene Gerechtigkeit (kemal-i adalet) und Wahrhaftigkeit (haqqaniyet) des Großen Mehdi, ihres Oberkommandierenden repräsentieren werden. Das aber ist sowohl eine besondere Notwendigkeit und zwangsläufig ein Erfordernis der Prinzipien des Lebens in der menschlichen Gesellschaft.

    Zwanzigstes Vorzeichen:

    Die Sonne wird im Westen aufgehen und aus dem Boden wird ein Erdtier (dabbet-ul ard) hervortreten.

    Was aber den Aufgang der Sonne im Westen betrifft, so ist dies ein Zeichen (des Tages) der Auferstehung (alamet-i kiyamet). Weil dies aber dergestalt offensichtlich ist, wird es ein himmlisches Ereignis (hadithe-i semaviye) sein, das das Tor zur Vergebung (tövbe) schließt, die an den Verstand (aql) und den freien Willen (ihtiyar) gebunden ist. Seine Auslegung und Bedeutung ist daher offensichtlich und bedarf keiner weiteren Auslegung. Es genügt daher das folgende:

    Wenn auch Gott es am besten weiß, so wird doch der ganz offensichtliche Grund dafür der sein: Sobald der Qur'an, der der Verstand (aql) im Haupt des Erdenrundes ist, aus diesem Kopf entweicht, verliert die Erde ihren Verstand. Sollte dieser Kopf durch Gottes Erlaubnis mit einem anderen Planeten zusammenstoßen, so würde er sich in seiner Bewegung umkehren, seine Bewegung von West nach Ost würde sich durch Gottes Willen (irade-i Rabbani) von Ost nach West umkehren und die Sonne nun im Westen aufzugehen beginnen. Der Qur'an ist in der Tat das feste Band (hablu-'llah-i'l-metin), mit dem Gott die Erde mächtig an die Sonne bindet (Sure 3, 103), und der Boden für den Thron Gottes. Würde seine Schwerkraft von ihm abgeschnitten, ginge dieses Band mit dem Erdenrund zugrunde. (Die Erde) hinge verloren (im All). Ihre Bewegung würde sich umkehren und die Sonne würde in einer unkontrollierten Bewegung im Westen aufgehen. Es gibt da aber noch eine andere mögliche Art der Auslegung: durch eine derartige Kollision würde durch Gottes Weisung (emri Ilahi) der Tag der Auferstehung (kiyamet) hereinbrechen.

    Das Tier aus der Erde (dabbet-ul ard): Es gibt im Qur'an einen besonders prägnanten Hinweis, eine kurze, non verbale Darstellung (lisan-i hal), einen Ausdruck, zu dem ich die Auslegung z.Zt. gleich anderen ähnlichen Beispielen nicht mit völliger Sicherheit angeben kann. Doch soviel möchte ich noch dazu sagen: لاَ يَعْلَمُ الْغَيْبَ إِلاَّ اللّٰهُ {"Niemand kennt das Verborgene außer Gott."}

    So wie das Volk des Pharao von "Flöhen und einer Heuschreckenplage" und das Volk des Ebrehe, das die Kaaba zu zerstören suchte, von "Vogelschwärmen (Ebabiel)" (Sure 105, 3) heimgesucht wurde, so wird ein Tier aus der Erde hervorkommen, die Menschen heimsuchen, die infolge einer von den Sufyanen und Deddjallen angestifteten Revolution und die Anarchie unter Gog und Magog wissentlich und wollendlich (gegen Gott) rebellieren und sich (gegen Ihn) auflehnen und dem Verderben (fesad) verfallen sind, in Gottlosigkeit, Glaubenslosigkeit und Undankbarkeit gestürzt sind, und das unterste zuoberst kehren, um sie wieder zur Besinnung zu bringen. Und wenn auch Gott es am besten weiß, wird (es sich dabei nicht um ein einzelnes) Tier, (sondern eine ganze) Tierart handeln.

    Denn wenn es nur ein einzelnes gewaltig großes Tier wäre, könnte es doch nicht überall hin gelangen. Das heißt, es wird eine wahrhaft fürchterliche Tierart sein. Vielleicht wird dieses Tier, einem Hinweis der Ayah دَآبَّةُ الْاَرْضِ تَأْكُلُ مِنْسَأَتَهُ {"...bis ein Tier aus der Erde, das seinen Stock zerfraß..." (Sure 34, 14)} entsprechend eine Art Holzwürmer (oder Termiten?) sein, die hier als "ein Tier aus der Erde" (dabbet-ul ard) bezeichnet werden, die die Knochen der Menschen zernagen werden, als ob sie aus Holz wären, und sich in den Zähnen des Menschen ansiedeln bis hin zu seinen Nägeln. Doch die Gläubigen werden durch den Segen (barakah) des Glaubens (iman) gerettet werden, wenn sie sich von ihren Ausschweifungen und jeglichem Missbrauch abkehren. Mit diesem Hinweis spricht das Tier in dieser Ayah (Sure 27, 82) über den Glauben.

    رَبَّنَاۤ لاَ تُؤَاخِذْنَاۤ اِنْ نَسِينَاۤ اَوْ اَخْطَأْنَا {"Oh Herr, ziehe uns nicht zur Rechenschaft, wenn wir vergesslich waren oder einen Fehler begangen haben." (Sure 2, 286)}

    سُبْحَانَكَ لاَعِلْمَ لَنَاۤ اِلاَّ مَاعَلَّمْتَنَاۤ اِنَّكَ اَنْتَ الْعَلِيمُ الْحَكِيمُ {"Gepriesen seist Du! Kein Wissen besitzen wir, außer dem, das Du uns gelehrt hast. Denn Du bist der Allwissende, der Allweise." (Sure 2, 32)}

    Als Anhang zu den vorausgegangenen „Zwanzig Vorzeichen“ (mesele) hier noch drei kleinere Fragestellungen (mesele):

    Erste Fragestellung:

    Genauso wie in einigen Überlieferungen Hazret-i Isa, mit dem der Friede sie, als der „Messias“ bezeichnet wird, so wird auch den beiden Deddjallen der Titel "Messias" verliehen, und in allen Überlieferungen heißt es: مِنْ فِتْنَةِ الْمَسِيحِ الدَّجَّالِ... مِنْ فِتْنَةِ الْمَسِيحِ الدَّجَّالِ {"...vor der Verführung des Messiha-d'Deddjal ...vor der Verführung des Messiha-d'Deddjal..."} Was ist die Weisheit und welches die Auslegung dazu?

    Antwort: Wenn auch Gott allein die Antwort kennt, so ist doch die Weisheit, die darin liegt, folgende: So wie das Christentum (auf Beschluss des Apostelkonzils) einen Teil der schweren Vorschriften des Mosaischen Gesetzes aufgehoben und manche Dinge erlaubt (helal) hat, so wird auch der Große Deddjal durch die Verführung des Teufels und seine Beeinflussung die Geltung der christlichen Gebote aufheben, und indem er den Bund (rabita) zerstört, der das christliche Gemeinschaftsleben bestimmt, wird er für Gog und Magog den Boden zu ihrer Anarchie vorbereiten.

    In ähnlicher Weise wird auch ein Sufyan, als der Deddjal des Islam, durch die Einflüsterungen der Begierde (nefs) und des Teufels versuchen, einige der ewigen Anordnungen des mohammedanischen Gesetzes aufzuheben und die materiellen und spirituellen (manevi) Bindungen (rabita) des menschlichen Lebens zu zerstören, wonach er die wankelmütigen, betrunkenen, berauschten Seelen (gleich streunenden Hunden) zurücklässt und dabei die lichtvollen Bindungen der Achtung und der Barmherzigkeit (hurmet ve merhamet) löst und indem er ihnen eine Freiheit schenkt, die sie zugleich versklavt, sodass sie in einem Sumpf stinkender Leidenschaften einander verfallen sind und ihnen eine Freiheit gibt, die (sie nicht selbst gewählt haben, ihnen vielmehr) aufgezwungen wurde und so einer furchtbaren Anarchie den Weg bereitet, wird man die Menschen nicht mehr anders unter Kontrolle halten können als durch eine besonders rigorose Zwangsherrschaft.

    Zweite Fragestellung:

    In den Überlieferungen ist von den wunderbaren Dingen die Rede, welche die beiden Deddjale vollbringen werden, von ihren so außergewöhnlichen Fähigkeiten (iktidar) und all ihrem äußeren Glanz. Ja es wird sogar darüber berichtet, dass einige unglückselige Menschen ihnen eine Art von Göttlichkeit zuschreiben wird. Was ist der Grund dafür?

    Antwort: وَاَلْعِلْمُ عِنْدَ اللّٰهِ {"Wenn auch bei Gott allein das Wissen darüber ist"}, so lässt sich doch über die großen und wunderbaren Dinge, die sie vollbringen werden, folgendes sagen: da es sich bei den meisten Dingen nur um Zerstörung und die Erweckung (tierischer) Lust handelt, können sie leicht derartige wunderbare Dinge vollbringen. So heißt es z.B. in einer Überlieferung: "Ihre Tage werden gleich Jahren sein.", d.h. die Taten, die sie in einem Jahr vollbringen, können nicht in 300 Jahren wieder ins Lot gebracht werden. Ihre Fähigkeiten werden in vierfacher Hinsicht als ganz außergewöhnlich angesehen werden. Dafür gibt es folgende Gründe:

    Erstens: Da sie (alle) Taten, die unter der Diktatur in ihrem Riesenreich verrichtet werden, und alle guten und fortschrittlichen Dinge, die nur durch den Mut ihrer Heere und den Einsatz eines mächtigen Volkes zustande kommen konnten, in ihrem Größenwahn (istidradj) ungerechter Weise sich selbst zuschreiben, führt dies dazu, dass man sich vorstellt, dass diese Personen so mächtig wie Tausend Mann sein werden.

    Statt dessen sollte aber in Wirklichkeit und grundsätzlich alles, was eine Einheit in gemeinsamem Einsatz an Gutem, an Ehre und Beute gemacht hatte, unter dieser Gemeinschaft verteilt und den Einzelnen gegeben werden. Handelt es sich aber dabei um Bosheit, um Zerstörungen und Verluste, dann sollte man diesen Mangel an entsprechenden Maßnahmen und alle Fehler dem jeweiligen Oberkommandierenden zuschreiben. Zum Beispiel: Erobert ein Bataillon eine Burg, gehört alle Beute und die Ehre seinen Bajonetten. Treten aber infolge falscher Maßnahmen Verluste ein, werden diese dem Kommandanten zugeschrieben.

    So werden denn in Wirklichkeit und grundsätzlich und völlig im Gegensatz zu Recht und Wahrheit (haq ve haqiqat) jeder Fortschritt hin zum Guten und alles Positive diesen furchtbaren Anführern, alles Negative und alle Bosheiten ihrem unglückseligen Volk zugeschrieben. So werden diese Personen, die eigentlich die Verachtung aller verdient hätten, aufgrund dieses Größenwahns (istidradj) von Seiten aller Gottvergessenen (ehl-i ghaflet) eine allseitige Liebe erfahren.

    Zweitens: Da jeder der beiden Deddjale sich so extrem despotisch verhalten wird, ihre Ungerechtigkeit so gewaltig und ihre Schreckensherrschaft so außergewöhnlich und so fürchterlich sein wird, werden sie auch als so außergewöhnlich mächtig angesehen. Ja, ihr Despotismus ist in der Tat dermaßen ungewöhnlich, dass sie sich sogar unter dem Deckmantel des Gesetzes in jedermanns Gewissen und alles, was ihnen heilig ist, einmischen, ja selbst (in die Art) ihrer Bekleidung. So denke ich, dass die Liberalen unter den Türken und in der islamischen Welt gegen Ende des vorigen Jahrhunderts diese abscheuliche Zwangsherrschaft bereits als eine Art Vorahnung (hiss-i qabl-el vuku') in sich verspürt, ihre Pfeile auf sie gerichtet und sie angegriffen haben. Doch sie wurden bitter enttäuscht und griffen ein falsches Ziel an der verkehrten Front an. Und es war ein solcher Despotismus und eine solche Unterdrückung, dass man um eines Mannes willen Hundert Dörfer zerstörte und Hunderte von unschuldigen (Menschen) dafür bestrafte, umsiedelte und ins Verderben schickte.

    Drittens: Da beide Deddjale die Unterstützung eines jüdischen Geheimkomitees gewonnen hatten, das eine heftige Begierde nährte, sich an den Christen und den Muslimen zu rächen, sowie den Beistand eines weiteren schrecklichen Komitees unter dem Deckmantel der Befreiung der Frauen, und da es dem islamischen Deddjal sogar gelungen war, das Komitee der Freimaurer zu täuschen und ihre Hilfe zu erhalten, dachte man, dass sie über eine furchtbare Macht (iktidar) verfügten.

    Auch versteht man aufgrund von Offenbarungen einiger Gottesfreunde, dass der sufyanische Deddjal sich an die Spitze der islamischen Regierung setzen, einen besonders fähigen (muqtedir), genialen und sehr regen (faal) Ministerpräsidenten finden wird, der kein Aufsehen wünscht und keinen Wert auf persönlichen Ruhm und Ansehen (shan u sheref) legt, sowie einen Kriegsminister, der besonders dazu fähig (iktidar) ist, tapfer (metin), energisch und resolut, der sich nicht zu bloßer Ruhmsucht (riya) herablässt, und sie in seine Dienste stellen wird. Unter Ausnutzung ihrer Bescheidenheit wird er ihre außerordentlich glanzvollen und genialen Werke sich selbst zuschreiben und ebenso die Fortschritte, die sie erreicht haben, auf welche Weise er dann, was sie, getrieben von dem dringenden Bedürfnis bewirkt haben, das aus der Erneuerung des riesigen Heeres, der Umgestaltung der Regierung, dem Umsturz und den Umwälzungen des Weltkrieges entstanden ist, seiner eigenen Person anrechnen und so durch seine Lobredner überall das Gerücht verbreiten, dass er über ganz außerordentliche, ja geradezu wunderbare Kräfte (iktidar) verfüge.

    Viertens:Der Große Deddjal wird über fantastische, ans Spiritistische grenzende Fähigkeiten (hassalar) verfügen. Das Auge des islamischen Deddjal wird auch eine fantastische magnetische Ausstrahlung haben. Es gibt zudem eine Überlieferung, die besagt: "Der Deddjal wird auf einem Auge blind sein." Indem sie ihre Aufmerksamkeit auf dieses Auge lenkt, verweist sie darauf, dass das eine Auge des Großen Deddjal blind und ein Auge des anderen (Deddjal) im Vergleich mit seinem anderen Auge blind sein wird, womit diese Hadith andeutet, dass sie, weil sie ja völlig ungläubig (kafir-i mutlaq) sein werden, sie auch nur ein Auge haben werden und ihre Sichtweise auf diese Welt (dunya) beschränkt sein wird und weist damit darauf hin, dass sie für die Folgen (ihrer Taten) keinen Blick und für das Jenseits (akhira) kein Auge haben werden.

    Auch ich habe den islamischen Deddjal in einer geistigen Schau (manevi alem) gesehen. So konnte ich mit eigenen Augen sehen, dass nur ein Auge diesen fantastischen Magnetismus ausübte und erkannte, dass er (Gott) ganz und gar verleugnete. So wird er denn mit dieser Dreistigkeit und Frechheit, die aus seiner absoluten Verleugnung (inkar-i mutlaq) erwächst, alles angreifen, was (den Menschen) heilig ist. Weil aber das einfache Volk die tatsächlichen Verhältnisse (haqiqat-i hal) nicht kennt, wird es (seine Macht) für eine staunenswerte Kraft (iktidar) und eine besondere Kühnheit halten.

    Da also ein solcher fantastischer (istidradj), ruhmreicher, vom Glück begünstigter, erfolgreicher und listenreicher Kommandant einer (bis dahin) ruhmreichen und heldenhaften Nation in der Zeit ihrer Niederlage erscheint, werden sie ihn mit ihrem Sinn für das Heldenhafte umjubeln, ihm einen Ehrenplatz einräumen und versuchen, seine schlechten Taten zu überdecken ohne seine verborgene, abscheuliche Natur (mahiyet) in Betracht zu ziehen.

    Doch aus den Überlieferungen wird verständlich, dass das heldenhafte und kampferprobte (mudjahid) Heer und eine gläubige (din) Nation mit dem Leuchten des Glaubens (nur-u iman) und dem Licht des Qur'an in ihrer Seele (ruh) die tatsächliche Lage (haqiqat-i hal) erkennen und versuchen werden, nach den (von ihm angerichteten), so furchtbaren Zerstörungen, nun wieder aufzubauen.

    Dritte kleine Fragestellung:

    Es handelt sich um drei beispielgebende Vorfälle (hadithe).

    Erster Vorfall (hadithe): Einmal zeigte der Ehrenwerte Prophet, mit dem der Friede und Segen sei, Hazret Omar, mit dem Gott zufrieden sein möge, auf eines unter den jüdischen Kindern hin und sagte: "Dieses trägt sein Gesicht." Daraufhin entgegnete Hazret Omar, mit dem Gott zufrieden sein möge: "So werde ich es also töten." Doch jener wendete mit folgender Verlautbarung (ferman) ein: "Wäre er der Sufyan und der islamische Deddjal, so könntest du ihn nicht töten und wenn er es nicht wäre, so dürfte er nicht getötet werden, (nur weil er) so ähnlich (suret) aussieht."

    Diese Überlieferung weist darauf hin, dass sowohl sein Bild (suret) in dieser Zeit auf vielen Dingen zu sehen sein wird, und auch er selbst unter den Juden geboren werden wird. Es ist jedoch eigenartig, dass (gerade) Hazret Omar, mit dem Gott zufrieden sein möge, der sich über dieses Kind mit dem Gesicht (des Deddjal) so sehr ärgerte und ihm so sehr feindselig gesinnt war, dass er es töten wollte, sich (am Ende) als derjenige herausstellte, den der Sufyan so ganz besonders verehrte und bewunderte und über den er so viele Male mit Hochachtung und Lobpreis sprach.

    Zweiter Vorfall (Hadithe): Viele (Leute) erzählen, dass der islamische Deddjal neugierig ist, zu wissen, was die Sure وَالتِّينِ وَالزَّيْتُونِ {"Bei der Feige und der Olive" (Sure 95, 1)} bedeutet und danach fragt. Es ist dabei merkwürdig, dass der Satz اِنَّ الْاِنْسَانَ لَيَطْغٰى {"Fürwahr, der Mensch ist rebellisch." (Sure 96, 6)} aus der Sure اِقْرَاْ بِاسْمِ رَبِّكَ {"Lies! Im Namen deines Herrn" (Sure 96, 1)} entsprechend dem Zahlenwert seiner Buchstaben (djifr) und seiner Bedeutung gleichzeitig auf seine Zeit und seine Person hinweist und dabei zeigt, dass er rebellisch gegen die Leute des Gebets (salah) vorgehen wird. Das heißt, dass dieser größenwahnsinnige (istidradj) Mensch (sehr wohl) spürt, dass eine (dieser beiden) kurzen Ayat (= suren) ihn selbst betrifft. Er irrt sich jedoch dabei und klopft dabei an der Türe ihrer Nachbarin. {d.h. er verwechselt diese beiden kurzen Ayat miteinander – A.d.Ü.}

    Dritter Vorfall: In einer Überlieferung heißt es: "Der Deddjal wird in Khorassan in Erscheinung treten." لاَيَعْلَمُ الْغَيْبَ اِلاَّ اللّٰهُ {"Wenn auch niemand das Unsichtbare kennt, außer Gott,"}

    so ist doch eine mögliche Auslegung die folgende: Das türkische Volk, {d.h. die in der Zeit des Propheten in der Gegend von Khorassan lebenden Seltjuken – A.d.Ü.} welches im Osten das mutigste, mächtigste und zahlreichste war und schließlich das tapferste islamische Heer (z.Zt. der Kreuzfahrer) stellte, sich z.Zt. dieser Überlieferung in Khorassan befand und noch nicht in Anatolien heimisch geworden war. Die Erwähnung ihres Wohnsitzes (Khorassan) in damaliger Zeit weist darauf hin, dass der sufyanische Deddjal unter ihnen erscheinen werde.

    Das ist doch merkwürdig, ja wirklich sehr merkwürdig: er versucht hier die türkische Nation, die über 700 Jahre in der Hand des Qur'an als Zeichen ihres Ruhmes das blitzende diamantene Schwert des Islam war, und die nationaltürkische Bewegung (türktjülük) zeitweilig gegen einen Teil der Kennzeichen des Islams zu missbrauchen. Doch er wird dabei keinen Erfolg haben und sich wieder zurückziehen. So versteht man denn aus den Überlieferungen: "Das heldenhafte Heer rettet allzeit die Zügel aus seinen (des Deddjals) Händen."

    وَاللّٰهُ اَعْلَمُ بِالصَّوَابِ * لاَيَعْلَمُ الْغَيْبَ اِلاَّاللّٰهُ {"Und Gott (allein) kennt die Antwort. Niemand kennt das Verborgene außer Gott."}


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