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("Hier nun der arabische Text über die Macht (qudret):" içeriğiyle yeni sayfa oluşturdu) |
("'''Das aber heißt''', dass zwischen den Teilen (die ein Ganzes in sich) tragen, sowie innerhalb eines Ganzen dessen Bestandteilen und Einzelexemplaren, Samenkörnern und Kernen und dem Großen Ganzen, das Alles umfasst, eine Wechselbeziehung besteht, wobei diese winzig kleinen Abbildungen (des Ganzen) auf kleinstem Raum gleichsam eine überaus feine Inschrift als verkleinertes Abbild sowohl des einzelnen Individuums als auch des Großen Ganzen in sich t..." içeriğiyle yeni sayfa oluşturdu) |
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833. satır: | 833. satır: | ||
Das aber heißt: führt man ein jedes Ding auf diese Göttliche Macht (qudret) zurück, so wird die Erschaffung dieses ganzen Heeres von Atomen und Batallions von Gestirnen ebenso einfach und leicht wie die eines einzelnen Atoms oder eines Sterns. Führt man es aber auf die Ursachen zurück, so wird die Erschaffung auch nur einer einzigen Zelle in einem Auge oder im Gehirn, eines Lebewesens, verbunden mit der Fähigkeit ihre einzigartigen Aufgaben zu erfüllen genauso mühsam und schwierig wie die einer ganzen Armee von Tieren. | Das aber heißt: führt man ein jedes Ding auf diese Göttliche Macht (qudret) zurück, so wird die Erschaffung dieses ganzen Heeres von Atomen und Batallions von Gestirnen ebenso einfach und leicht wie die eines einzelnen Atoms oder eines Sterns. Führt man es aber auf die Ursachen zurück, so wird die Erschaffung auch nur einer einzigen Zelle in einem Auge oder im Gehirn, eines Lebewesens, verbunden mit der Fähigkeit ihre einzigartigen Aufgaben zu erfüllen genauso mühsam und schwierig wie die einer ganzen Armee von Tieren. | ||
'''Dritter Schritt:''' وَ بِسِرِّ اِمْدَادِ الْوَاحِدِيَّةِ وَيُسْرِ الْوَحْدَةِ وَتَجَلِّى الْاَحَدِيَّةِ | |||
''' | {"... im Geheimnis einer Hilfeleistung, die aus der Einheit des Allgegenwärtigen (vahidiyet) und einer Selbstverständlichkeit (im Sinne einer Einfachheit), die aus der Einheit Seiner Schöpfung (vahdet) erwächst und die Erscheinung Seiner Einheit (ahadiyet) widerspiegelt; ..."} '''Betrachten wir einmal (dieses Geheimnis) mit Hilfe einiger kurzer Hinweise, so soll damit gesagt sein:''' Wenn sich dank dieser Einheit (vahidiyet) in seiner Herrschaft (hâkimiyet) alle Untertanen eines Königs (padishah) oder entsprechenden Oberkommandierenden einzig seinen Anordnungen (emr) entsprechend verhalten, so ist es für diesen bedeutenden Herrscher (hâkim-i a'dham) ebenso leicht, ein Riesenreich (memleket) und ein großes Volk zu regieren wie die Verwaltung eines einzelnen Dorfes. | ||
Denn durch die Einheit (vahidiyet) in seiner Herrschaft werden die einzelnen Personen in einem Volk zu Mittlern einer solchen Leichtigkeit wie einzelne Soldaten und seine Befehle (emr) und Gesetze (kanun) werden mit Leichtigkeit durchgeführt. (Überlässt man aber die Dinge mehreren) verschiedenen Herrschern (hâkim) und (es herrscht dort) ein völliges Tohuwabohu, so wird die Verwaltung eines Dorfes oder nur eines einzelnen Hauses (hane) so schwierig wie die eines ganzen Reiches (memleket). Und weil darüber hinaus ein solches gehorsames Volk nur einem einzigen Kommandeur verbunden ist, kann (in gleicher Weise) schon ein einzelner seiner Soldaten, gestützt auf die Macht (quvvet) seines Kommandanten, seiner Waffenlager und seines Heeres in dieser Kraft (quvvet) selbst einen König gefangen nehmen und so Taten verrichten, die seine eigene Macht (quvvet) um ein Tausendfaches übersteigen. Seine Verbindung (intisab) mit dem König (padishah) verleiht ihm eine unendliche Kraft und Macht (quvvet ve iktidar), durch die er große Taten verrichten kann. Wird diese Beziehung jedoch abgebrochen, so geht seine große Macht (quvvet) verloren, so kann er nur mehr die Werke verrichten, zu denen ihn die schwachen Kräfte (quvvet) seiner Hände und die wenigen Waffen und Vorräte auf seinem Rücken befähigen. Andernfalls kann er dank seiner Verbindung (intisab) mit dieser Kraft (quvvet) alle die Dinge tun, die von dem oben erwähnten Soldaten erwartet werden. In seinen Händen befände sich alle Macht (quvvet) seines Heeres und auf seinem Rücken alle Waffen und Vorräte seines Königs (padishah). | |||
In gleicher Weise erschafft der König von Ewigkeit zu Ewigkeit (Sultan-i Ezel ve Ebed), der Allmächtige Schöpfer (Sani-i Qadîr) dank der Einheit Seines Königreichs (vahidiyet-i saltanat) und als absoluter Herrscher (hâkimiyet-i mutlaq) das All so leicht wie eine Stadt und eine (neue Welt im) Frühling so einfach wie einen Garten. Er schenkt am Tage der Wiederversammlung allen Toten ein neues Leben (ebenso einfach und leicht) wie Er für die Bäume im Garten neue Blätter, Blüten und Früchte erschafft. Und Er erschafft mit der Leichtigkeit, mit der man eine Fliege entsprechend einer Schablone kopiert, (in gleicher Weise und ebenso leicht) einen riesengroßen Adler. Und genauso leicht gestaltet Er den Menschen als ein verkleinertes Modell des Kosmos. Führt man die Dinge stattdessen auf die Ursachen zurück, so wird (die Erschaffung) einer Mikrobe ebenso schwierig wie die eines Nashorns und die einer Frucht gleich der eines mächtigen Baumes. Und sicherlich müsste man jeder einzelnen Zelle im Körper eines Lebewesens, die doch so wunderbare Aufgaben erfüllt, ein allsehendes Auge und einen allwissenden Verstand (ilm) verleihen, sodass sie diese so feinen wie vollkommenen Aufgaben (vazife) ihres Lebens erfüllen könnte. | |||
Zudem erreichen (die Dinge in ihrer) Einfachheit und Leichtigkeit und Simplizität einen solchen Grad, dass sie geradezu notwendig werden. Denn so wie die Ausrüstung eines ganzen Heeres, wenn sie in einer einzigen Hand liegt und von einer einzigen Fabrik hergestellt wird, ebenso leicht wird, wie die Ausrüstung eines einzelnen Soldaten, während, wenn hier gleich mehrere ihre Hand mit im Spiel haben und die verschiedenen Teile einer Ausrüstung in jeweils wieder einer anderen Fabrik hergestellt werden, die Ausrüstung auch nur eines einzigen Soldaten infolge dieser Vielzahl tausendfach so schwierig wird. Wenn sich also die verschiedensten Befehlshaber und andere Offiziere damit beschäftigten, so würde ihre Ausrüstung ebenso kompliziert wie die von tausendmal soviel Soldaten. Legt man darüber hinaus die Ausrüstung von tausend Soldaten und das Kommando über sie (in die Hände) eines einzelnen Offiziers, so wird dies in | |||
gewisser Hinsicht ebenso leicht wie die eines einzelnen Soldaten. Legt man sie stattdessen (in die Hände) von zehn Offizieren, oder überlässt man sie den Soldaten selbst, so entstünde daraus eine große Verwirrung und alles würde sehr schwierig. | |||
In gleicher Weise werden alle Dinge, schreibt man sie dem Einen und Allgegenwärtigen (Vahid-i Ahad) zu, so einfach wie ein einzelnes Ding. Schreibt man sie aber den Ursachen zu, so wird ein einziges Lebewesen so schwierig wie die ganze Erde, ja vielleicht sogar unmöglich. Das aber heißt, dass (im Falle einer) Einheit (vahdet) alle Dinge den Grad von Leichtigkeit und Notwendigkeit, ja geradezu Zwangsläufigkeit erreichen. Mischen sich jedoch mehrere Hände ein, so werden sie schwierig und erreichen schließlich den Grad einer Unmöglichkeit. | |||
'''In den Briefen (Mektubat) der Risale-i Nur (heißt es einmal):''' Überlässt man den Wechsel von Tag und Nacht, die Bewegung der Sterne und der Wechsel der Jahreszeiten, Frühling, Sommer, Herbst und Winter einem einzelnen Offizier oder Kommandanten (amir), so wird dieser großmächtige Kommandant dem ganzen Erdball gleich einem einzelnen Soldaten befehlen: "Steh auf! Drehe dich! Geh!" Das aber wird ihm ganz leicht zum Anlass, vor Freude und Begeisterung über den empfangenen Befehl (emr) gleich einem Mevlevi-Derwisch in Ekstase, im alltäglichen wie im jährlichen Wechsel diese beiden Bewegungen auszuführen. Und so zeigen auch die tatsächliche wie die scheinbare Bewegung der Gestirne wie sie sich in dieser Einheit (vahdet) ganz einfach und leicht (vollzieht). Überlässt man jedoch das alles nicht etwa (dem Befehl) eines einzelnen Kommandanten, sondern den Ursachen und den Sternen und sagte dann der Erde: "Steh still und bewege dich nicht weiter!", so müssten in diesem Falle Tausende von Sternen und (fernen) Sonnen, tausendmal größer als unsere Erde, in jeder Nacht eine Reise von vielen Millionen Jahren unternehmen und in jedem Jahr (eine Entfernung) von Milliarden Jahren zurücklegen, damit der Wechsel der Jahreszeiten (und ihrer Sternbilder), von Tag und Nacht, (das Kreisen der Gestirne) u. dgl. zustande kommen könnten. Das aber wäre so schwer, so schwierig, dass es letzlich den Grad einer Unmöglichkeit (muhaliyet) erreicht. | |||
Risale-i Nur | |||
Der in diesem "Dritten Schritt" erscheinende Satz | |||
وَتَجَلِّى الْاَحَدِيَّةِ {"... und die Erscheinung Seiner Einheit (ahadiyet) widerspiegelt; ..."} weist auf eine ganz große, besonders feinsinnige und tiefschürfende Wahrheit (haqiqat) hin. Um dies noch näher zu erläutern und zu beweisen, verweisen wir hier auf die Risale-i Nur und wollen nun anhand eines ganz kurzen Beispiels einen einzigen Punkt aufzeigen. | |||
So wie die Sonne mit ihren Strahlen in der Tat die ganze Erde erleuchtet und damit ein Beispiel für die Göttliche Allgegenwart (vahidiyet) ist, so hat sie auch die Fähigkeit, ihr Abbild in jedem glänzenden Ding wiederzufinden und ihr siebenfarbiges Licht wie in einem Spiegel zu reflektieren und damit ein Beispiel für die Göttliche Einheit (ahadiyet) zu geben. Besäße die Sonne Verstand (ilm), Macht (qudret) und Wille (ihtiyar) und hätten alle Glasstückchen und alle Tröpfchen und Bläschen, in denen man die Sonne erblicken kann, dem Gesetz (kanun) des Willens Gottes (irade-i Ilahiye) entsprechend die Fähigkeit dazu, so könnte sich in jedem von ihnen und neben einem jeden von ihnen die Nachbildung einer vollständigen Sonne mit all ihren Eigenschaften befinden und desgleichen an allen anderen Orten. Es gäbe dann keinen Mangel in ihrer Verfügungsgewalt. Auf den Befehl (emr), das Wort (hukum), durch die Wirkung (tesir) und in der Macht ihres Herrn (qudret-i Rabbaniye) wäre sie die Ursache wahrhaft großartiger Erscheinungen und würde so eine Leichtigkeit und Einfachheit ihrer Allgegenwart (ahadiyet) demonstrieren. | |||
In gleicher Weise blickt der Schöpfer in Seiner Majestät (Sani-i Dhu'lDjelal), auf alle Dinge, die Er zufolge Seiner Allgegenwart (vahidiyet) mit Seinem Wissen (ilm), Wollen (irade) und Können (qudret) umfasst; und so wie Er in ihnen zugegen ist und sie zugleich betrachtet, so erscheint Er aufgrund Seiner Göttlichen Einheit (ahadiyet) mit Seinen Heiligen Namen (isim) und Eigenschaften (sifat) in allen Dingen, besonders aber allen lebenden Wesen, sodass Er mit Leichtigkeit in einem einzigen Augenblick (als habe Er dazu eine Schablone) eine Fliege und (mit einer anderen) Schablone einen Adler und (mit wieder einer anderen) Schablone dem Weltall entsprechend den Menschen zu erschaffen (idjad) vermag. Und so hat Er denn alle Lebewesen auf eine so wunderbare Weise erschaffen, dass, wollte man alle Ursachen zusammen bringen, sie dennoch keine Nachtigall und keine Fliege versammeln könnten. Und der, welcher die Nachtigall zu erschaffen, der alle Vögel zu erschaffen vermag und der einen Menschen kreiert hat, kann einzig und allein die Person (dhat) sein, die auch das Weltall ins Dasein gerufen hat. | |||
'''Vierter und fünfter Schritt''' | |||
''' | وَ بِسِرِّ الْوُجُوبِ وَالتَّجَرُّدِ وَمُبَايَنَةِ الْمَاهِيَّةِ وَ بِسِرِّ عَدَمِ التَّقَيُّدِ وَعَدَمِ التَّحَيُّزِ وَعَدَمِ التَّجَزِّى | ||
وَ بِسِرِّ | {"... im Geheimnis der Notwendigkeit (vudjub) Seiner Existenz, Seiner Unabhängigkeit (von der Materie) und völligen Andersartigkeit (mubayinah) Seines Wesens; im Geheimnis Seiner Freiheit (von allen Fesseln irgendeiner Begrenztheit), Seiner Freiheit (von jeglicher Beschränkung), Seiner Unzertrennlichkeit (in Seinen Heiligen Namen); ..."} | ||
Da es aber nun sehr schwierig ist, die in diesen beiden (folgenden) Schritten (zum Ausdruck gebrachten) Wahrheiten allgemein verständlich zu erklären, soll deren Sinn hier anhand von nur ein, zwei Punkten kurz und bündig erläutert werden. Es sind nämlich im Verhältnis zu dem Herrn (sahib), dessen Sein (vudjud) sich auf der Stufe jener Notwendigkeit (vudjub) befindet, welche die mächtigste und unerschütterlichste Stufe des Daseins (vudjud) ist, (eines Seins von einem solchen) Grad, der sich von Ewigkeit zu Ewigkeit (ezeli ve ebedi) erstreckt, (im Verhältnis) zur Macht (qudret) jenes Allgewaltigen (Qadîr-i Mutlaq), der unabhängig von aller Materie und von ihr unberührt ist und bekleidet von jenem Wesen Seiner Heiligkeit (mahiyet-i muqaddese), das sich (von der Natur) aller anderen vollkommen unterscheidet, die Sterne gleich den Atomen und die Wiederversammlung wie ein Frühling und bei dieser Wiederversammlung die Wiederbelebung aller Menschen gleichermaßen leicht wie die Auferstehung einer einzelnen Seele (nefs). | |||
Denn auf den Ebenen der bloßen Existenz vermag schon ein Fingernagel von der kraftvollen Art auf der schwächeren Ebene einen ganzen Berg gleichsam in der Hand zu halten und umzudrehen. {Im Gegensatz zu den lediglich möglichen (mumkin) aber nicht unbedingt notwendigen (vadjib) Daseinsformen.} So kann z.B. ein Spiegel oder die Kraft der Erinnerung auf der machtvollen Ebene äußerlicher Existenz hundert Berge und tausend Bücher auf der schwächeren, abstrakten Ebene der Bilder (Gleichnisse), Bedeutungen (und Sinngebungen) in sich aufnehmen und über sie verfügen. | |||
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So wie aber die Ebene der Abbilder in gewissem Grade unter der Ebene der äußerlich sichtbaren Existenz liegt, so liegt jedoch auch diese Ebene der Möglichkeiten mit ihren erst später hervorgetretenen Daseinsformen noch tausend Grade unterhalb jener (zeitlich wie räumlich) unbegrenzten, urewigen Formen eines unabdingbaren (vadjib) Daseins, {D.h. völlig zu beherrschen und zu verwalten (A.d.Ü.)} ist also schwächer als dieses, sodass (Gott) in Seiner Heiligkeit (muqaddes) mit nur einem Fünkchen, das aus (der Welt ewigen) Seins ins (zeitliche) Dasein tritt, eine ganze Welt der Möglichkeiten in Gang setzen (und in Bewegung halten) kann. Leider zwingen mich drei wichtige Gründe, wie meine augenblickliche Krankheit infolge einer Vergiftung, dazu, die (an und für sich sehr) lange (Abhandlung) über diese Wahrheiten mit allen Einzelheiten auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. So überlassen wir denn hier alles weitere) der Risale-i Nur. | |||
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'''Sechster Schritt''' | |||
''' | وَ بِسِرِّ اِنْقِلاَبِ الْعَوَاۤئِقِ وَالْمَوَانِعِ اِلٰى حُكْمِ الْوَسَاۤئِلِ الْمُسَهِّلاَتِ | ||
وَ بِسِرِّ | {"... im Geheimnis der Umwandlung aller Hindernisse und Barrieren zu Werkzeugen (und hilfreichen Geräten) der Wegbereitung (musahhilat);..."} | ||
'''Das aber heißt:''' Durch ein Gesetz der Manifestation Göttlichen Willens (irade-i Ilahiyenin), das in der wissenschaftlichen Terminologie "der Knoten des Lebens (uqde-i hayatiye)" genannt wird, durch das Göttliche Gesetz (kanun), welches der Befehl des Seins (emr-i tekvinie, das Naturgesetz - A.d.Ü.) ist und durch einen Befehl und den Göttlichen Willen (emir ve irade), der sich an einen riesigen Baum wendet, bildet nun (die Bastschicht unter der Rinde) dieser harten (hölzernen) Äste, die doch über gar kein Bewusstsein verfügen, mit deren Zweigen kein Hindernis, keine Sperre oder Blokade gegenüber den notwendigen Nährstoffen und Nahrungsmitteln, die durch sie hindurch zu den Früchten, Blättern und Blumen strömen, sondern dienen vielmehr dazu, die Zufuhr zu erleichtern und zu beschleunigen. Da nun alle Hindernisse in der Erschaffung des Universums (kainat) und allen Daseins (makhluqat) auf diese Weise aufhören, vor der Erscheinung Göttlichen Willens (irade), wenn der Befehl ihres Herrn (emr-i Rabbani) sich ihnen zuwendet, Hindernisse zu sein, sondern zu Werkzeugen einer Einfachheit werden, so wird es vor der Macht des Immerwährenden (qudret-i sermedi) so leicht, diesen einen Baum zu erschaffen, wie das Universum (kainat) mit allen Arten des Daseins auf dieser Erde (zemin) zu erschaffen. Denn kein Ding fällt Ihm schwer. | |||
Wollte man aber alle diese Schöpfungsakte nicht dieser Macht (qudret) zuschreiben, so würden der Aufbau und die Unterhaltung (insha ve idare) dieses einen Baumes ebenso schwierig wie die aller Bäume, ja selbst die Erschaffung und Verwaltung (idjad ve idare) der Erde. Denn dann würden alle Dinge zu Hindernissen und Barrieren werden. Wollte man in diesem Falle alle nur möglichen Ursachen sammeln und zu einander bringen: sie könnten den Früchten, Blättern, Ästen und Zweigen nicht die notwendigen Nährstoffe und Nahrungsmittel in der ordnungsgemäßen (intizam) Weise zuführen, kraft (jenes Gesetzes), das "der Knoten des Lebens (uqde-i hayatiye)" genannt wird und (dem Codex) der Befehle (emr) und des Göttlichen Willens (irade) entspringt. Es sei denn, man gäbe jedem Teil dieses Baumes, ja sogar jeder einzelnen seiner Zellen ein Auge, das den ganzen Baum und alle seine Teile, ja sogar jede einzelne Zelle zu sehen vermöchte, ein Wissen (ilim), das alles umfasst, eine wunderbare Macht (qudret) und (die Fähigkeit) zu einer außergewöhnlichen gegenseitigen Hilfeleistung (muavenet). | |||
So steige denn nun diese fünf Stufen hinauf und schau dich um! Was für ein Grad von Schwierigkeiten, ja geradezu Unmöglichkeiten findet sich im Unglauben (kufr) und in der Beigesellung (shirk), und wie weit ist das doch davon entfernt, vernünftig und logisch zu sein, und schließt (die Wahrheit) völlig aus! Und siehe und wisse, welch eine Leichtigkeit im Glauben (iman) und auf dem Weg des Qur'an liegt, eine Einfachheit im Grade einer Notwendigkeit, wie verständlich und akzeptabel, wie absolut und im gleichen Grade einer Notwendigkeit zuverlässig diese Gerechtigkeit und Wahrheit (haqq ve haqiqat) ist und was für eine Ruhe von ihr ausgeht! (So sage denn): اَلْحَمْدُ لِلّٰهِ عَلٰى نِعْمَةِ الْاِيمَانِ | |||
{"Dank sei Gott für die Gnadengabe des Glaubens!"} | |||
(Mein Unwohlsein und die schwierigen Umstände sind der Grund dafür, dass der noch verbliebene Teil dieses so bedeutsamen Schritts auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden musste.) | |||
( | |||
'''Siebenter Schritt:''' | |||
''' | وَ بِسِرِّ اَنَّ الذَّرَّةَ وَالْجُزْءَ وَالْجُزْئِىَّ وَالنُّوَاةَ وَالْاِنْسَانَ لَيْسَتْ بِأَقَلَّ صَنْعَةً وَجَزَالَةً مِنَ النَّجْمِ وَالْكُلِّ وَالْكُلِّيِّ وَالشَّجَرِ وَالْعَالَمِ {"... in jener tiefen Weisheit (sirr), dass alles Individuelle, ein jeder Teil, jeder Same, jeder Mensch keineswegs geringer ist als alle Kunst und Beredsamkeit der Sterne, und dass der Schöpfer des Ganzen und Universellen, aller Bäume und der ganzen Welt (alem) ..."} | ||
وَ بِسِرِّ اَنَّ الذَّرَّةَ | |||
'''Anmerkung:''' | |||
''' | Die Grundlage der Wahrheit, ihre Quelle und ihre Sonne, (wie sie in diesen) neun Schritten (dargelegt wird, findet sich) in den Ayat der Sure "Ikhlas". | ||
قُلْ هُوَ اللّٰهُ اَحَدٌ * اَللّٰهُ الصَّمَدٌ {"Sprich! Gott ist der Eine. Gott ist der Einzigartige." (Sure 112, 1-2)} Sie sind kurze Hinweise auf die Funken, die aus dem Geheimnis dieser Seiner Einheit (sirr-i ahadiyet) und im Aufscheinen Seiner Einzigartigkeit (samediyet) entstehen. | |||
Wir wollen nun hier in ein, zwei Punkten ganz kurz und bündig die Bedeutung dieses siebenten (Schrittes) betrachten, und verweisen, was die weiteren Einzelheiten betrifft, auf die Risale-i Nur. Es ist nämlich eine Zelle im Auge oder im Gehirn, wie sie ihre wunderbaren Aufgaben erfüllt, nicht geringer als ein Stern, noch ein Teil geringer als das Ganze. So ist z.B. das Gehirn oder das Auge nicht geringer als der Mensch als ein Ganzes, ein einzelnes Individuum hinsichtlich seiner Schönheit und Kunstfertigkeit und im Wunder seiner Schöpfung (khilqat) nicht geringer als eine ganze (alle Individuen) umfassende Spezies, ein Mensch mit seiner ganz besonderen Ausstattung und seinen Fähigkeiten nicht geringer als all die vielen Tierarten. Auch betrachtet man sich die Liste, das Programm, worin die Gedächtnisleistung eines Samenkorns besteht, in seiner technischen Vollkommenheit und der Speicherung seiner Daten, so ist (doch das Samenkorn nicht geringer) als ein riesiger Baum. Auch ist die Vollkommenheit der Erschaffung (kemal-i khilqat) des Menschen hinsichtlich seiner so umfangreichen, vollkommenen Ausstattung, (die ihn befähigt), Tausende staunenswerter Aufgaben zu erfüllen, als verkleinertes Abbild des Kosmos keineswegs geringer als die Erschaffung des ganzen Weltalls (kainat). | |||
Das aber heißt, dass der, welcher ein Atom zu erschaffen (idjad) vermag, nicht zu schwach sein kann, einen Stern zu erschaffen (idjad). Und der, welcher ein Organ, wie z.B. die Zunge erschaffen kann, der kann sicherlich leicht auch einen ganzen Menschen erschaffen. Und der, welcher einen einzelnen Menschen so vollkommen erschaffen kann, der kann auf jeden Fall auch mit vollendeter Leichtigkeit alle Tiere erschaffen und erschafft sie tatsächlich auch vor unseren Augen. Und der, welcher das Wesen (mahiyet) eines Samenkorns, seine Liste, sein Inhaltsverzeichnis, sein Notizbuch mit den Aufträgen entsprechend den göttlichen Weisungen (emr) als einen Knoten des Lebens (uqde-i hayatiye) erschafft, wird sicherlich zugleich auch der Schöpfer (Khaliq) aller Bäume sein. Und der, welcher den Menschen erschaffen hat, als eine Art geistigen Samen der Welt (alem) und eine Frucht, die alles in sich enthält, als einen Spiegel, in dem alle Namen Gottes (esma-i Ilahi) sichtbar werden, jene Persönlichkeit, die ihn zur Bezugsperson für das Weltall (kainat) erschaffen und ihn zum Kalifen dieser Erde (zemin) erhoben hat, verfügt ganz sicher und bestimmt auch über die Macht (qudret), die ganze riesige Welt genau so leicht zu erschaffen wie einen Menschen zu kreieren und sie zu ordnen. | |||
Da dies aber so ist, muss, wer immer der Schöpfer (Khaliq), Künstler (Sani) und Herr (Rabb) aller Atome, Bausteine und Bestandteile, der Samenkörner und jedes einzelnen Menschen sein mag, sicher und gewiss auch der Schöpfer (Khaliq), Künstler (Sani) und Herr (Rabb) aller Sterne, einer ganzen Spezies, aller Individuen und ihrer Gemeinschaften, der Bäume und des gesamten Weltalls (kainat) sein. Etwas anderes wäre unmöglich und unvorstellbar. | |||
'''Achter Schritt:''' | |||
''' | وَ بِسِرِّ اَنَّ الْمُحَاطَ وَالْجُزْئِيَّاتِ كَالْاَمْثِلَةِ الْمَكْتُوبَةِ الْمُصَغَّرَةِ اَوْ كَالنُّقَطِ الْمَحْلُوبَةِ الْمُعَصَّرَةِ فَلاَ بُدَّ اَنْ يَكُونَ الْمُحِيطُ وَالْكُلِّيَّاتُ فِى قَبْضَةِ خَالِقِ الْمُحَاطِ وَالْجُزْئِيَّاتِ لِيُدْرِجَ مِثَالَهَا فِيهَا بِمَوَازِينِ عِلْمِهِ اَوْ يُعَصِّرَهَا مِنْهَا بِدَسَاتِيرِ حِكْمَتِهِ {"... auch im Geheimnis, dass alles, was uns umgibt (muhat) in all seinen Teilen (djus'iyat), gleich den winzigen Musterexemplaren, die darin eingetragen oder aus ihnen herausgemolken worden sind, unvermeidlich in der Hand ihres Schöpfers ruhen, weil sie und alles, was ihnen gleicht, durch die Ausgeglichenheit Seines Wissens in dem vorher aufgezählten mit eingeschlossen, bzw. entsprechend den Grundsätzen Seiner Weisheit (hikmet) aus ihm herausgemolken worden ist; ..."} | ||
'''Das aber heißt''', dass zwischen den Teilen (die ein Ganzes in sich) tragen, sowie innerhalb eines Ganzen dessen Bestandteilen und Einzelexemplaren, Samenkörnern und Kernen und dem Großen Ganzen, das Alles umfasst, eine Wechselbeziehung besteht, wobei diese winzig kleinen Abbildungen (des Ganzen) auf kleinstem Raum gleichsam eine überaus feine Inschrift als verkleinertes Abbild sowohl des einzelnen Individuums als auch des Großen Ganzen in sich tragen. | |||
Weil dies aber so ist, muss das Ganze, welches (alles) umfasst, in der Hand des Schöpfers (Khaliq) aller seiner Teile liegen und gänzlich zu Seiner Verfügung stehen, sodass Er nach (kluger) Abwägung (mizan) Seines Verstandes mit ganz feinen Stiften jenes große, alles umfassende Buch (der Schöpfung gleich einem Baum) auf Hunderte winzig kleiner Abschnitte (seiner Samenkörner) gleich (den Seiten) eines Notizbuches übertragen kann. | |||
Diese Wechselbeziehung zwischen den Teilen (eines Ganzen), die (von diesem Ganzen) umsorgt werden und ihren Unterteilen samt deren Umgebung kommt in dem Vergleich (mit einer Kuh zum Ausdruck), wobei sich dann die Milch (aus Bestandteilen der gesamten Umgebung, die von der Kuh aufgenommen, zusammengesetzt und schließlich) aus ihrer Umgebung wieder herausgemolken werden kann... oder aber (in einer Art Sinnbild), in dem jemand die Umgebung melkt, worauf dann aus ihr (die oben gleich Punkten angeführten Teile und Unterteile, wie Kerne und Körner gleichsam) heraustropfen. | |||
So gleicht z.B. der Kern einer Melone einem solchen Tropfen, der aus seiner Umgebung (und allen anderen Umständen, die zu seiner Entstehung beigetragen haben) herausgemolken wurde, oder einem Punkt, in den ein ganzes Buch hineingeschrieben wurde, da er ein Inhaltsverzeichnis, eine Liste, ein ganzes Programm in sich enthält. Weil dies aber so ist, muss sich das ihn umgebende Ganze und das ganze Universum notwendigerweise und mit Sicherheit in der Hand jenes Künstlers (Sani') befinden, der alle Teile, alle Tropfen alle Punkte und jedes einzelne Individuum gemacht hat, damit Er entsprechend den höchst sensiblen Prinzipien Seiner Weisheit (hikmet) diese einzelnen Individuen, Tropfen und Punkte aus ihnen herausmelken kann. Das aber heißt, dass derjenige, welcher einen einzigen Samen, oder ein einzelnes Individuum erschaffen hat, wiederum mit Sicherheit derjenige sein muss, der auch alle übrigen Arten, das Große Ganze, den gesamten Kosmos und alles, was sie umgibt, und alle übrigen Universen, die noch weit größer sind erschaffen hat. Es kann gar kein anderer sein. Weil dies aber so ist, kann der, welcher eine einzelne Seele zu erschaffen vermag kein anderer sein, als der, welcher auch die gesamte Menschheit erschuf. Und der, welcher einen einzigen Toten neu belebt, vermag am Tage der Wiederversammlung auch die Toten aller Dschinnen und aller Menschen neu zu beleben und wird sie wieder ins Leben zurückrufen. | |||
So siehe denn nun, wie sehr die Aussage, die Botschaft der Ayah مَا خَلْقُكُمْ وَلاَ بَعْثُكُمْ اِلاَّ كَنَفْسٍ وَاحِدَةٍ {"Eure Erschaffung wie eure Auferstehung sind nicht anders als die einer einzigen Seele." (Sure 31, 28)} mit absoluter Sicherheit und in glänzender Weise wirklich und wahrhaftig (haq ve ayn-i haqiqat) ist. | |||
'''Neunter Schritt:''' | |||
''' | وَ بِسِرِّ كَمَا اَنَّ قُرْاٰنَ الْعِزَّةَ الْمَكْتُوبَ عَلَى الذَّرَّةِ الْمُسَمَّاةِ بِالْجَوْهَرِ الْفَرْدِ بِذَرَّاتِ الْاَثِيرِ لَيْسَ بِاَقَلَّ جَزَالَةً وَخَارِقِيَّةَ صَنْعَةٍ مِنْ قُرْاٰنِ الْعَظَمَةِ الْمَكْتُوبِ عَلٰى صَحِيفَةِ السَّمَاۤءِ بِمِدَادِ النُّجُومِ وَالشُّمُوسِ كَذَلِكَ اِنَّ وَرْدَ الزَّهْرَةِ لَيْسَتْ بِأَقَلَّ جَزَالَةً وَصَنْعَةً مِنْ دُرِّىِّ نَجْمِ الزُّهْرَةِ وَلاَ النَّمْلَةُ مِنَ الْفِيلَةِ وَلاَ الْمِكْرُوبُ مِنَ الْكَرْكَدَنِ وَلاَ النَّحْلَةُ مِنَ النَّخْلَةِ بِالنِّسْبَةِ اِلٰى قُدْرَةِ خَالِقِ الْكَاۤئِنَاتِ فَكَمَا اَنَّ غَايَةَ كَمَالِ السُّرْعَةِ وَالسُّهُولَةِ فِى اِيجَادِ الْاَشْيَاءِ اَوْقَعَتْ اَهْلَ الضَّلاَلَةِ فِى الْتِبَاسِ التَّشْكِيلِ بِالتَّشَكُّلِ الْمُسْتَلْزِمِ لِمُحَالاَتٍ غَيْرِ مَحْدُودَةٍ تَمُجُّهَا الْاَوْهَامُ كَذَلِكَ اَثْبَتَتْ لِاَهْلِ الْهِدَايَةِ تَسَاوِيَ النُّجُومِ مَعَ الذَّرَّاتِ بِالنِّسْبَةِ اِلٰى قُدْرَةِ خَالِقِ الْكَاۤئِنَاتِ جَلَّ جَلاَلُهُ ولاَۤ إِلٰهَ إِلاَّ هُوَ اللّٰهُ اَكْبَرُ | ||
وَ بِسِرِّ كَمَا اَنَّ | {"... auch im Geheimnis, dass der Qur'an, wenn er in all seiner Würde (izzet) mit Teilchen des Äthers in einem Staubkörnchen oder winzigen Partikelchen eingeschrieben steht, keineswegs weniger beredt oder minder kunstvoll ist, als ein gewaltiger Qur'an, der mit der Tinte der Sterne und Sonnen auf den Seiten (saifah) der Himmel aufgeschrieben steht. In ähnlicher Weise ist eine blühende Rose durch ihre Beziehung zur Allmacht des Schöpfers des Universums (qudreti Khaliq-il Kainat) in ihrer Beredsamkeit und künstlerischen (Schönheit) keineswegs geringer als der Planet Venus, noch steht die Ameise unter dem Elefanten, oder die Mikrobe unter dem Nashorn, noch ist die Biene geringer als die Dattelpalme. Darüber hinaus aber verführt die überaus große Leichtigkeit und Geschwindigkeit, in der die Dinge erschaffen wurden, die Leute des Irrweges (ehl-ud dalalah), die Erschaffung (durch den Schöpfer) mit einer (rein zufälligen Entstehung) zu verwechseln, was zahllose Unmöglichkeiten notwendig macht und daher nur eine (bloße) Einbildung ist, während dies den Leuten der Rechtleitung (ehl-ul hidyah) beweist, dass die Atome durch ihre Beziehung zur Allmacht des Schöpfers des Universums (qudreti Khaliq-il Kainat) den Sternen gleich sind. Erhaben, oh Er, in Seiner Erhabenheit! Es gibt keine Gottheit außer Ihm, Er, der Gott ist und groß!"} | ||
'''Ich hätte die Bedeutung dieses letzten Schrittes gerne ausführlich erklärt. Doch bin ich in meiner derzeitigen schweren Notlage, hervorgerufen durch willkürliche Unterdrückung und allerlei Schikanen, durch meine Schwäche und schwere Krankheit infolge einer Vergiftung so sehr daran gehindert, dass ich leider dazu gezwungen bin, mich mit einem ganz kurzen Hinweis auf dessen Bedeutung zu begnügen.''' | |||
Das heißt: Würde man den Glorreichen Qur'an (Qur'an-i Adhimush'shan), den unmöglichen Fall einmal angenommen, auf ein Atom schreiben, jenes Elementarteilchen, das die Theologen (ilm-i Kelam) und Philosophen als Materie (djauher-i ferd) bezeichnen, die sich als einzigartig bezeichnen lässt, die sich nicht weiter aufspalten (kabil-i inkisam) lässt (ohne ihren einzigartigen Charakter als ein Stückchen Materie zu verlieren), und zwar mit jenen Teilchen aus einem ätherischen Stoff, die noch weit subtiler sind (als gewöhnliche Materie), und schriebe man zugleich mit Sternen und mit Sonnen einen ganz großen Qur'an (Qur'an-i Kebir) auf die Seiten der Himmel, und würde man sodann die beiden miteinander vergleichen, so würde der auf ein winzig kleines Stückchen Materie (djauher-i ferd dherresi) geschriebene Qur'an, den man nur noch unter dem Mikroskop (erkennen kann und betrachtet man ihn hinsichtlich) seiner Einzigartigkeit und wunderbaren künstlerischen Gestaltung, so wäre er mit Sicherheit keineswegs geringer als der Gewaltige Große Qur'an (Qur'an-i Adhim ve Kebir), der das Antlitz der Himmel vergoldet. Ja er wäre ihm in gewisser Hinsicht vielleicht sogar noch überlegen.In gleicher Weise ist eine Blume (zuhre), bedenkt man, in welch einzigartiger und geradezu vollkommener Weise sie der Schöpfer des Alls (Khaliq-i Kainat) in seiner Macht (qudret) gestaltet hat, auch nicht geringer als unsere Venus (zuhre), eine Ameise nicht weniger als ein Elefant. Ja, selbst noch eine Mikrobe ist hinsichtlich ihrer Erschaffung (khilqat) noch wunderbarer als ein Nashorn und eine Biene (nahl) angesichts ihrer staunenswerten natürlichen (fitrat) Fähigkeiten (Honig und Wachs zu bereiten) gar einer Dattelpalme (nakhl) überlegen. | |||
'''Das aber heißt:''' der, welcher eine Biene zu erschaffen vermag, kann auch alle Tiere erschaffen. Wer eine Seele (nefs) ins Leben zu rufen vermag, kann auch am Tage der Wiederversammlung alle Menschen wieder auferwecken und sie am Platz der Auferstehung wieder versammeln. Und sie werden wieder auferstehen! Nichts ist für ihn schwierig: vor unseren Augen erschafft Er ganz schnell und leicht in jedem Frühling Hunderttausende Beispiele dieser Wiederauferstehung. | |||
Der Sinn des letzten Satzes in dem obigen arabischen Text ist ganz kurz zusammengefasst folgender: Da die Leute der Irreleitung die unerschütterlichen Wahrheiten (haqiqat) der obigen Schritte nicht kennen, und da alle Geschöpfe auf einmal, sehr schnell und ganz leicht ins Dasein (vudjud) treten, stellen sie sich vor, dass deren Formgebung und ihre Erschaffung durch die grenzenlose Macht (qudret) eines Künstlers (Sani') sich von allein gestaltet und aus sich selbst heraus entstanden (vudjud) wäre und haben sich auf diese Weise selbst die Türe zu allerlei unmöglichen, ja selbst undenkbaren Arten von Aberglauben geöffnet, die keinerlei Verstand, ja noch nicht einmal unserer Einbildungskraft zugänglich sind. | |||
In diesem Fall aber müsste man z.B. jeder einzelnen Zelle (dherre) eines Lebewesens eine grenzenlose Macht (qudret), ein unendliches Wissen (ilim), ein allsehendes Auge und die Fähigkeit (iktidar) zuschreiben, jedes beliebige Kunstwerk anfertigen zu können. Wer also nicht eine einzige Gottheit (ilah) anerkennen will, müsste statt dessen seinem Glauben (mezheb) entsprechend, der Anzahl der Zellen (dherre) entsprechend ebenso viele Götter (ilah) anerkennen und verdiente mit Recht (mustehaq), dafür zu den Niedrigsten der Niedrigen in der Hölle hinunterzugehen. | |||
Was aber die Leute der Rechtleitung betrifft, so verleihen ihnen die in den obigen Schritten angeführten machtvollen Wahrheiten (haqiqat) und unwiderlegbaren Beweise in ihrem unverfälschten Gemüt (qalb) und in ihrem geradlinigen Denken (mustaqiem aqil) eine absolut sichere Überzeugung, einen starken Glauben (iman) und ein Bekenntnis (tasdiq), das auf augenscheinlicher Sicherheit (ayne l-yaqin) beruht, sodass sie ohne irgendwelche Zweifel oder böse Ahnungen im Frieden ihres Herzens (itminan-i qalb) glauben (itikad), dass vor der Allmacht Gottes (qudret-i Ilahiye) zwischen den Sternen und den Atomen, dem kleinsten und dem Größten kein Unterschied besteht, wie auch alle diese einzigartigen Dinge vor unseren Augen geschehen. Und jedes einzigartige Kunstwerk bestätigt die Aussage der Ayah مَا خَلْقُكُمْ وَلاَبَعْثُكُمْ اِلاَّ كَنَفْسٍ وَاحِدَةٍ {"Eure Erschaffung wie eure Auferstehung sind nicht anders als die einer einzigen Seele." (Sure 31, 28)} und bezeugt, dass dieses ihr Urteil (hukum) auf Recht und lauterer Wahrheit (haqq ve haqiqat) beruht. (Und jedes von ihnen) sagt ohne Worte (lisan-i hal): "Gott ist groß (Allahu Ekber)!" So sagen denn auch wir ihrer Anzahl entsprechend so viele Male: "Gott ist groß (Allahu Ekber)!" Und bestätigen die Aussage dieser Ayah mit der ganzen Kraft (quvvet) unserer Überzeugung und bezeugen (shehadet) aufgrund zahlloser Beweise, dass dieses Urteil (hukum) auf lauterem Recht und reiner Wahrheit (haqq ve haqiqat) beruht. | |||
سُب۟حَانَكَ لَا عِل۟مَ لَنَٓا اِلَّا مَا عَلَّم۟تَنَٓا اِنَّكَ اَن۟تَ ال۟عَلٖيمُ ال۟حَكٖيمُ | سُب۟حَانَكَ لَا عِل۟مَ لَنَٓا اِلَّا مَا عَلَّم۟تَنَٓا اِنَّكَ اَن۟تَ ال۟عَلٖيمُ ال۟حَكٖيمُ | ||
"Gepriesen seiest Du! Kein Wissen haben wir, außer dem, das Du uns gelehrt hast. Denn Du bist der Allwissende, der Allweise." (Sure 2, 32) | |||
اَللّٰهُمَّ صَلِّ وَسَلِّم۟ عَلٰى مَن۟ اَر۟سَل۟تَهُ رَح۟مَةً لِل۟عَالَمٖينَ | اَللّٰهُمَّ صَلِّ وَسَلِّم۟ عَلٰى مَن۟ اَر۟سَل۟تَهُ رَح۟مَةً لِل۟عَالَمٖينَ | ||
"Oh Gott schenke Friede und Segen dem, den Du als Deine Barmherzigkeit für die Welten gesandt hast!" | |||
وَ ال۟حَم۟دُ لِلّٰهِ رَبِّ ال۟عَالَمٖينَ | وَ ال۟حَم۟دُ لِلّٰهِ رَبِّ ال۟عَالَمٖينَ | ||
{Denn aller Dank gebührt Gott dem Herrn der Welten.} | |||
< | <span id="Risale-i_Nur_Nedir_ve_Hakikatler_Muvacehesinde_Risale-i_Nur_ve_Tercümanı_Ne_Mahiyettedirler_Diye_Bir_Takriznamedir"></span> | ||
'''Ein Lobgesang (als Antwort) auf die Frage:''' | |||
'''Was ist die Risale-i Nur? Worum handelt es sich, in Anbetracht der Tatsachen (haqiqat), bei der Risale-i Nur und welches ist der Beitrag ihres Vermittlers?''' | |||
Die höchsten Diener des Glaubens (din), deren Ankunft zu Beginn eines jeden Jahrhunderts in einem Hadith verkündet werden, sind nicht dessen Subjekt (mubtedi') | |||
{d.h. der Mittelpunkt eines Satzes, um den sich alles dreht} sondern dessen gelebter Ausdruck (muttebi'). Das heißt, sie produzieren nicht von sich aus irgendetwas Neues und erfinden keine neuen Grundsätze (ahkam). Sie stärken und befestigen vielmehr die Religion (din), indem sie ihren Grundsätzen und Grundpfeilern der Religion und der Tradition des Propheten, mit dem Friede und Segen sei, folgen, das Wahre und Wesentliche des Glaubens (din) aufzeigen, alles andere, was sich mit (der Religion) vermischt hatte, für Null und nichtig erklären, alle Angriffe gegen den Glauben (din) abwehren und zurückweisen, dem Auftrag ihres Herrn erneut wieder Geltung verschaffen und die Ehre und Erhabenheit der Göttlichen Gebote (durch ihr Leben) aufzeigen und verkündigen. Ohne die essenziellen Grundlagen (tavr-i esasi) zu zerstören oder den ursprünglichen Geist (ruh-u asli) zu verletzten, erfüllen sie ihren Auftrag (ifa-i vazife) allein durch neue Methoden der Überzeugung, so wie sie dem Verständnis der jeweiligen Zeit entsprechen, durch eine zeitgemäße Art und Weise, die Menschen anzusprechen, sowie durch neue, detaillierteren Erklärungen. | |||
Diese Beamten ihres Herrn (memurin-i Rabbaniye) bestätigen (alle diese ihre) Aufgaben mit ihrer Tat und in ihren Werken. Sie erfüllen so (ihre Aufgabe), die Festigkeit ihres Glaubens (iman) und ihre Aufrichtigkeit (ikhlas) in sich selbst zu reflektieren. So bringen sie die Stufe ihres Glaubens (iman) durch ihre Taten zur Darstellung. Dadurch zeigen sie in der Tat, dass sie der mohammedanischen Sitte (akhlaq) voll und ganz entsprechen und in Wahrheit (haqq) mit der inneren Haltung Ahmeds und den Eigenschaften des Propheten, mit dem Friede und Segen sei, bekleidet worden sind. Kurzum: In Anbetracht ihrer Taten und ihrer guten Gesittung (akhlaq), hinsichtlich der Befolgung der Sunnah des Propheten, mit dem Friede und Segen sei, und im Festhalten an ihr, stellen sie ein schönes und vollkommenes Modell für die Gemeinde Mohammeds, mit dem Friede und Segen sei, dar und sind für sie ein Beispiel, dem man folgen sollte. | |||
Die Werke, die sie verfassen, und in denen sie das Buch Gottes (Kitabullah) kommentieren, ihre Erläuterung (izah) zu den Grundsätzen (ahkam) des Glaubens (din) und die Art und Weise, wie sie diese dem Verständnis (fehim) ihrer Zeit und dem Grad ihrer Bildung (ilim) entsprechend darzustellen wissen, sind nicht in ihnen selbst und als Resultat ihres erhabenen Denkvermögens entstanden, auch nicht die Frucht ihrer eigenen Intelligenz und Bildung (zeka ve irfan). Sie sind vielmehr eine innere Eingebung (ilham) und die Stimme ihres Herzens, unmittelbar gespeist aus der Quelle der Offenbarung (vahy) des Herrn der Reinen Botschaft (risalah). | |||
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