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("Seid nicht traurig, dass ihr hier noch ein wenig länger bleiben müsst und man unsere Angelegenheit noch etwas in die Länge ziehen will. Nein, im Gegenteil: seid es, gleich mir, zufrieden. Da unsere Lebensuhr nun einmal nicht still steht, sondern abläuft, bekommt (unser Leben) in diesem Haus der Kasteiungen erst durch die Früchte, die es für das Jenseits hervorbringt, seine Beständigkeit. Im Übrigen erweitert sich der Kreis (der Schüler) der Risa..." içeriğiyle yeni sayfa oluşturdu) |
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864. satır: | 864. satır: | ||
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'''Said Nursî''' | '''Said Nursî''' | ||
<nowiki>*</nowiki> * * | <nowiki>*</nowiki> * * | ||
بِاس۟مِهٖ سُب۟حَانَهُ | بِاس۟مِهٖ سُب۟حَانَهُ | ||
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei!"} | |||
... | |||
Aufgrund gewisser Anzeichen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass unsere heimlichen Feinde in dem Gedanken, den Wert der Werke der Risale-i Nur herabzusetzen, weil sie die Vorstellung haben (ich könne eines Tages den Anspruch erheben) der Mehdi zu sein (was für sie selbstverständlich irgendetwas) mit Politik zu tun hat, wozu mir dann die Werke der Risale-i Nur angeblich als Mittel dienten, nun (um ihre Pläne durchsetzen zu können) nach irgendwelchen völlig haltlosen Gründen suchen. Diese Art von Schikanen gegenüber meiner Person entstehen jedoch aus derartigen irrigen Vorstellungen. Jenen heimlichen, skrupellosen Feinden und denen, die ihnen zuhören, wenn sie so gegen uns (hetzen), sage ich aber: | |||
Gott bewahre! Und nochmals: Gott bewahre! Noch zu keiner Zeit habe ich meine Grenzen dergestalt überschritten und die Wahrheiten (haqiqat) des Glaubens (iman) als ein Werkzeug dazu benutzt, um Rang und Namen (maqam-i shan) für den Ruhm und Ruf meiner Person zu erwerben! Dafür sind die 75 Jahre meines Lebens, besonders aber die letzten 30 Jahre, die 130 Abhandlungen der Risale-i Nur und viele Tausend Personen, die mit mir bestens befreundet sind, meine Zeugen. | |||
In der Tat wissen die Schüler der Risale-i Nur und auch ich selbst habe bei den Gerichtsprozessen die Zeugnisse dafür gezeigt, dass ich nicht für meinen Ruf, für Ruhm und Ansehen, meiner Person einen Rang (maqam-i shan) zuschreiben und dabei eine jenseitige (ukhrevi), geistige Stufe (mertebe) erlangen möchte, vielmehr dazu bereit bin, um den die Leuten des Glaubens (ehl-i iman) mit meiner ganzen Überzeugungskraft einen Dienst am Glauben (hizmeti imaniye) zu erweisen, nicht nur mein diesseitiges Leben und seine vergängliche Rangstufen (fani maqamat), ja (notfalls) sogar mein künftiges Leben (akhiret hayati) und alle jenseitigen, ewigen Rangstufen (ukhrevi baqi mertebe), nach denen doch ein jeder strebt, aufzuopfern, ja sogar, um einigen jener armseligen die Rettung aus der Hölle (djehennem) vermitteln zu können (notfalls) selbst noch den Himmel (djennet) zu verlassen und zur Hölle (djehennem) hinab zu steigen. Doch obwohl meine wahrhaftigen Brüder das sehr wohl wissen und ich das auch vor den Gerichten in gewisser Hinsicht bewiesen habe, hat man mich trotzdem beschuldigt, in meinem Dienst an der Risale-i Nur und am Glauben (iman) der Unaufrichtigkeit bezichtigt und den Wert der Werke der Risale-i Nur Werke herabgewürdigt. | |||
Könnte es denn etwa aufgrund eines Gesetzes überhaupt ein Verbrechen sein, wenn in der Vorstellung dieser Unglückseligen, die diese Welt (dunya) für ewig halten, doch ein jeder wie sie selber die Religion und den Glauben (zum Schein annimmt und dann) als ein Werkzeug für (seine) weltlichen Interessen (dini ve imani dunyaya alet) missbraucht, dann aber einige aufrichtige Brüder einem Mann, der die Leute des Irrweges (ehl-i dalalet) in dieser Welt (dunya) herausfordert und auf dem Weg des Dienstes am Glauben (hizmet-i imaniye yolunda) sowohl sein diesseitiges (dunyevi) als auch notfalls sein jenseitiges Leben (ukhrevi hayat) zu opfern bereit ist und, sowie er bei den Prozessen vor Gericht behauptet, nicht diese seine eine und einzige Wahrheit des Glaubens (haqiqat-i imaniye) gegen das Königreich dieser Welt (dunya saltanati) tauschen will und deshalb nach dem Geheimnis der Wahrhaftigkeit vor der Politik und allen materiellen und geistigen Rangstufen (maddi ve manevi mertebe), die auch nur nach Politik riechen, mit aller Kraft flüchtet, beispiellosen Schikanen 20 Jahre lang standhält, sich in Anbetracht seines Weges nicht auf die Politik einlässt, der sich im Hinblick auf seine eigene Seele (nefs) gegenüber seinen Schülern als weit geringer betrachtet und deshalb von ihnen stets ihre geistige Unterstützung und ihr Gebet erwartet, der davon überzeugt ist, dass seine eigene Seele (nefs) ganz armselig und unbedeutend ist, dem sie, diesem Armseligen, als dem Überbringer der Risale-i Nur, die außerordentliche Glaubensstärke, die sie ihr entnehmen, wegen seines Dienstes als ihr Überbringer einige Tugenden dieser Abhandlungen zuzuschreiben und ihm, ohne auch nur im geringsten an irgendeine Politik zu denken, doch einen hohen Rang (maqam) zuschreiben und eine hohe Meinung (hüsn-ü zan) von ihm haben, die tausendfach über jedes Maß hinaus reicht, wie es von altersher zwischen dem Meister (Ustadh) und seinen Schülern so üblich ist und ganz selbstverständlich so gehandhabt wird, als Ausdruck des Dankes sehr viel Lob und Preis darbringen, ja könnte dies denn etwa aufgrund irgendeines Gesetzes ein Verbrechen sein? Derartige Übertreibungen widersprechen zwar in gewisser Hinsicht den tatsächlichen Gegebenheiten (haqiqat). | |||
Wenn jedoch ein Mann, der in der Fremde niemanden hat (und ganz auf sich allein gestellt ist), dagegen viele Feinde hat und da es viele Gründe gibt, die geeignet wären, seine (feiwilligen) Helfer von ihm fernzuhalten, um auch nur die innere Verfassung (quvve-i maneviye) seiner Helfer gegen all diese vielen maßlosen Kritiker zu stärken und sie davor zu bewahren, sich von ihm fernzuhalten und, um die Begeisterung derer, die ihn auf eine so übertriebene Weise loben, nicht erkalten zu lassen, (wenn also dieser Mann) ihre Lobeshymnen auf die Risale-i Nur hinlenkt und sie nicht etwa ganz und gar ablehnt, so wird verständlich, in wieweit einige Beamte, die sich darum bemühen, seinen Dienst am Glauben (hizmet-i imaniye) selbst noch an der Schwelle seines Grabes (als einen Dienst) um rein irdischer Beweggründe willen umzuinterpretieren, sich damit von jedem Gesetz und allem vernunftgemäßen Denken entfernen. | |||
'''Said Nursî''' | '''Said Nursî''' | ||
<nowiki>*</nowiki> * * | <nowiki>*</nowiki> * * | ||
بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ | |||
{"Im Namen dessen der gepriesen sei"} | |||
Meine lieben getreuen Brüder! | |||
'''Erstens:''' | |||
''' | Macht euch keine (unnützen) Sorgen und Gedanken! Da hinter einem jeden Geschehnis, das uns zustößt, sowohl gleichsam durch einen Schleier verhüllt, als auch hinsichtlich seiner Konsequenzen eine Aufmunterung und ein Lächeln der Güte (inayet) und der Barmherzigkeit Gottes (rahmet) verborgen ist, es zugleich aber auch als unsere Erziehung durch alles, was uns vorgegeben (qadr) oder zustandegekommen (kismet), was recht und billig ist, uns (als ein Ausdruck) der Liebe Gottes (shefqat) begegnet, wie es sich anhand gesicherter, wiederholter Erfahrungen als wahr herausgestellt hat, ist es auch unsere Pflicht, selbst unter den allerbittersten Umständen und bei aller Anstrengung (Gott trotzdem) in volkommener Geduld (sabr) zu danken. | ||
Die Qualen, die die Nur-Schüler im Heiligen Dienst für die Glaubenswahrheiten (haqaiq-i imaniye) heute durchleiden müssen, sind nur ein Beispiel für all das, was Tausende und Millionen Kämpfer (mudjahid) für die Wahrheit (haqiqat) erlitten haben, unter ihnen auch Djerdjis, mit dem Friede sei, | |||
{der heilige Georg, einer der zahllosen Märtyrer der Syrischen Kirche, die in vorislamischer Zeit ihre Missionen bis nach China hinein ausdehnte. (A.d.Ü.)} dem man (zwei Mal) bei lebendigem Leibe die Haut herunter zog, und können im Vergleich kaum ein Tausendstel der Qualen jener Märtyrer (Missionare und Propheten) aus alter Zeit sein. Doch möge es Gottes Wille sein (insha-a'llah), dass sie im Hinblick auf Lohn und Verdienst, die sie sich dadurch erwerben, ihnen gleich und mit ihnen vereinigt sein möge. | |||
'''Zweitens:''' | |||
''' | Da unsere heimlichen Feinde, die es elf Mal versucht haben, ein Attentat gegen mich zu verüben, vier Mal Anklage vor Gericht gegen uns erhoben und damit drei Mal unsere Inhaftierung erreichten (bisher) mit all ihren Plänen gegen die Risale-i Nur gescheitert sind, versuchen sie nun, mit aller List meine Wenigkeit durch eine völlige Isolierung und die Unterbindung jeglicher Kontakte zu mir auf die Folter zu spannen (und durch alle möglichen anderen Versuche) meine Nerven zu ruinieren. Ich betrachte jedoch alle diese Schikanen nur als eine Aufmunterung aus der Hand der Güte Gottes (inayet), übe mich in Geduld und danke (Gott). Dabei meine ich, dass meine Geduld in all diesen Qualen, die für mich ja zehn Mal stärker sind, weil ich doch körperlich zehn Mal schwächer bin als ihr, in euren Augen, die ihr ja solch starke und edelmütige Persönlichkeiten seid, zu winzig kleinen, unbedeutenden Anstrengungen zusammenschrumpfen, weswegen ich es nicht weiter für nötig halte, euch deswegen auch noch zu trösten. | ||
'''Drittens:''' | |||
''' | Seid nicht beunruhigt, wenn sie versuchen, mich in Misskredit zu bringen, mich unter Druck setzen und versuchen, mich in Rage zu bringen. Denn das ist ein Hinweis darauf, dass sie die Risale-i Nur und ihre Schüler nicht weiter stören werden, und ein Zeichen, dass sie sich ganz und gar irren. Das heißt, dass sie Wert und Energie (hinter der ganzen Arbeit) in meiner Person suchen und deshalb mich unter Druck setzen und in Misskredit bringen wollen. Doch darin täuschen sie sich, und das dient der Risale-i Nur in sehr hohem Maße und ist dafür von großem Vorteil. Meine persönliche Aufgabe (vazife) und mein Dienst an der Risale-i Nur, den ich doch kaum richtig leisten konnte, bewirkt jetzt, dass ich sie (nun doch erfüllen kann), wenn auch im umgekehrten Sinne! | ||
{indem sie meine Schüler zu doppeltem Eifer anspornt (A.d.Ü.)} | |||
Möge Gott es wollen (insha-a'llah), dass meine Fehler (dadurch dass sie meine Schüler anspornen) im gleichen Maße zu einem Segen (sevab) werden und (auf diese Weise doch) wieder ausgeglichen werden. | |||
'''Viertens:''' | |||
''' | Diese heimlichen Unruhestifter (munafiq) haben wohl einige Beamten irgendwie in die Irre geführt und sie aufgeschreckt, indem sie sagten: "Wer diesem Said begegnet, wird zu einem Freund und Nurdju (Schüler der Risale-i Nur). Deshalb darf niemand mit ihm in Kontakt kommen." Deshalb laufen sogar (die Leute) vom Wachdienst und vom Verwaltungsrat vor mir davon. Doch ich bin (trotz aller) Umstände (hal) dankbar und zufrieden. Und wenn wir uns auch nicht leiblich begegnen können, so schadet es doch nichts. Denn wir sind (trotzdem) mit Leib und Seele (manen), mit Geist (ruh) und Herz (qalb), durch unsere Aufgabe (vazifah) und in Gedanken (fikren) im selben Gebäude einander gemeinschaftlich verbunden. Wir treffen uns innerlich und das genügt!!! | ||
'''Said Nursî''' | '''Said Nursî''' | ||
<nowiki>*</nowiki> * * | <nowiki>*</nowiki> * * | ||
بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ | |||
{"Im Namen dessen der gepriesen sei!"} | |||
Meine lieben, getreuen Brüder, opferwillige und standhafte Gefährten im Dienst am Qur'an und am Glauben! | |||
Seid nicht betrübt, weil ich seit ein paar Tagen mit Euch nicht mit meiner Feder kommuniziert habe. Doch jetzt ist mir zu Herzen gekommen, zwei Punkte zu erklären. | |||
'''Erstens:''' | |||
''' | (Im Gedanken an) das Geheimnis (der Hadith) اَلْخَيْرُ فِيمَا اخْتَارَهُ اللّٰهُ | ||
{"Das Gute liegt in dem, was Gott will"}, spürte ich einen Trost aufgrund meiner Hingabe (teslim) und meines Vertrauens (auf Gott; tevekkul). Es ist dies wie folgt: | |||
Da sie (die Richter) uns nun, besonders aber (die Familie) Tjalishkan nicht entlassen, vielmehr (auf deren Ansehen gar keine) Rücksicht genommen, (vielmehr auch ihre Entlassung weiter) verschoben haben, möge nun Gott wollen (insha-a'llah), dass sie doch zum Ausgleich für diesen einen materiellen Schaden hundertfach einen immateriellen (manevi) Verdienst und Gewinn erhalten mögen. So liegt z.B. die Verteidigungsschrift, die auf wissenschaftlicher Grundlage und der (Erkenntnis) des Glaubens (iman) absolut fundiert und zuverlässig ist und an sechs Ministerien in Ankara verschickt wurde, seit nunmehr zwanzig Tagen (dem Gericht) zur Einsicht vor. Dabei werden sowohl die durchaus belangreichen Tatsachen (haqiqat) als auch die Neugierde der zuständigen Beamten und ihr Interesse auf sich lenken und so werden auch die (verschiedenen) Phasen unseres Prozesses diese (dafür zuständigen) Ämter sicherlich nicht gleichgültig lassen. Hätten diese Tatsachen (haqiqat) sie nun nicht bereits überzeugt, so hätten sie bis heute in jedem Fall auf einen sehr deutlichen Wink und Befehl hin bereits einen Angriff gegen uns unternommen. In diesem Fall hätten diejenigen, die stets aus einem Körnchen (Wahrheit) eine ganze Kuppel gegen uns zu erbauen verstehen, uns deren Baumaterial unter die Augen gerieben. Das aber heißt, dass die vorliegenden Tatsachen (haqiqat) überzeugend gewesen sein müssen. Sie werden jetzt also höchstens noch eine Art Verteidigungshaltung gegen uns einnehmen wollen und uns damit ein wenig lästig fallen. Was jedoch mich selbst betrifft, so habe ich bereits für den rein materiellen Schaden und alle erlittenen Strapazen einen hundertfach größeren geistigen (manevi) Gewinn erhalten. Doch wird von unseren Brüdern meines Erachtens jeder einzelne noch mehr Anteile als ich empfangen. Das aber heißt, dass es gut für uns ist, wenn sich unsere Entlassung noch etwas hinauszögert. | |||
Gleich wie also (infolge der Gefangennahme) der drei Brüder Tjalishkan sehr viele Nurdjus verschont (und nicht mehr gefangen genommen) wurden, so richteten sich auch alle Verleumdungen gegen sie, wodurch sie die Ursache dafür wurden, dass nun die Risale-i Nur den Blicken des derzeitigen Gerichtshofes entzogen wurde. Diese beiden kostbaren Verdienste haben also ihre eigene Entlassung verhindert. Diese aber hätte ihre so enge Verbundenheit mit den Nur-Werken in den Augen des Volkes zum Erlöschen gebracht. | |||
'''Zweiter Punkt:''' | |||
''' | Dieser unser Prozess ist als eine so große Aufgabe am Qur'an und am Glauben (iman) mit der ganzen Islamischen Welt verbunden. Weil aber die versteckten Heuchler sich davor fürchten, versuchen sie nun (die Risale-i Nur in ihrer Bedeutung) so gering wie nur irgend möglich erscheinen zu lassen. Während sie ihr also eine große Bedeutung beimessen, bemühen sie sich gleichzeitig, sie nach außen hin als bedeutungslos darzustellen. Auf diese Weise täuschen sie die Regierung und die Justiz. | ||
Während sie z.B. die Nurdjus unter den Offizieren und Oberkommandierenden außer Acht lassen, nehmen sie einen einfachen Soldaten in Ankara, bei dem sie ein paar harmlose Abhandlungen entdeckt haben, zum Anlass, um hier den Prozess gegen die Nurdjus weiter in die Länge zu ziehen. Sie schikanieren mich und setzen mich unter Druck, stellen sodann die Bedeutungslosigkeit meiner Person als ihre Erfahrung dar, wobei sie die machtvollen Lesungen über die Risale-i Nur und die unerschütterliche Bruderschaft ihrer geistigen Körperschaft, die sie doch nicht zum Schweigen bringen können und die tausendmal stärker ist als meine Wenigkeit, gar nicht beachten und so tun, als hätte sie überhaupt keinen Wert. Doch zittern sie in Wirklichkeit vor ihrer Bedeutsamkeit und versuchen dabei ihre hohen Kuppelbauten als kleine Körnchen darzustellen. | |||
Zudem haben sie sich vollkommen getäuscht. Es gibt unter uns nur vier, fünf Brüder, deren Familien hinsichtlich ihres Geschäftslebens durch diese Verzögerung einen Verlust erleiden könnten. Doch möge Gott es wollen (inshaa'llah), dass sie dafür einen sehr großen geistigen Gewinn erlangen werden, hinter dem dieser materielle Verlust durch die Gnade Gottes (inayet), unter der wir stehen, vollkommen bedeutungslos wird. Macht euch keine Sorgen und lasst euch nicht beunruhigen. Unsere Aufgabe ist es, in Geduld Dank zu sagen, uns soweit wie möglich mit den Nur-Werken zu beschäftigen und dabei unsere Mitgefangenen zu trösten, die sich in noch weit größerer Bedrängnis befinden. | |||
'''Said Nursî''' | '''Said Nursî''' | ||
<nowiki>*</nowiki> * * | <nowiki>*</nowiki> * * | ||
بِاس۟مِهٖ سُب۟حَانَهُ | بِاس۟مِهٖ سُب۟حَانَهُ | ||
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei!"} | |||
Meine lieben getreuen Brüder! | |||
Eine Angelegenheit in der Form einer innerlichen Ermahnung, möchte ich, so wie sie ganz kurz in meinem Herzen (qalb) auftauchte, bekannt machen. Die Antwort auf die Verteidigungsschrift, die an die sechs Ämter gegangen und sie überzeugt hatte, ist angekommen. Sie haben also keine Möglichkeit gefunden, uns anzugreifen. Es gibt da lediglich den Plan eines einzelnen Amtes, der einen geheimen Wink enthält, meine opferbereiten Brüder möchten doch (ihre Begeisterung) für mich ein wenig abkühlen lassen und ihre starke Verbundenheit mit mir ein wenig lockern. Sie hatten sich ja schon seit langem darum bemüht, diese heilige (qudsi), auf das jenseits (ukhrevi) ausgerichtete Verbundenheit im Glauben (imani) durch allerlei Schikanen, durch Verleumdungen und in der Isolationshaft zu zerstören; doch hatten sie keinen Erfolg. Da versuchen sie nun, sie mit allerlei leeren Behauptungen in Angst und Unruhe zu versetzen, oder eine Schwachstelle bei ihnen herauszufinden, um ihre Sichtweise in eine andere Richtung zu lenken. Möge Gott es wollen (insha-a'llah), dass die heldenhafte, eisenharte Ausdauer der Nurdjus, ihre Standhaftigkeit, die Wahrheit (haqiqat) der Risale-i Nur gleich einem mächtigen Streiter (mudjahid-i ekber) und die so wunderbare Tapferkeit ihrer geistigen Körperschaft, die in ihrer Hand ein diamantenes Schwert hält, (auch weiterhin alle) Pläne (unserer Gegner) ins Leere laufen lässt. Gleich wie das Paradies (djennet) in der Tat nicht umsonst zu haben ist, so ist auch die Hölle (djehennem) nicht ohne Sinn. | |||
Es wurde euch bereits mitgeteilt, dass wir uns im Vergleich zu den heldenhaften Kämpfern (mudjahid) aus alter Zeit kaum noch anzustrengen brauchen. Doch wo damals die Bedingungen hart waren, da besteht heute ein dringendes Bedürfnis. Deshalb möge Gott (insha-a'llah) den aufrichtigen Nurdjus viel Verdienste (sevab) zuteil werden lassen. Diese wenigen Jahre eines Lebens angefüllt mit Nichtigkeiten gleich einem Windhauch, statt vielleicht in Sünden und zum eigenen Schaden (zu vergeuden), in einem solch heiligen (qudsi) Dienst am Glauben (imani) und am Qur'an zu verbringen und dadurch ein Ewiges Leben zu gewinnen, ist den Nurdjus zugedacht. Und auch ich habe mich trotz all der vielen Angriffe und dieser so großen Schwäche, die über mich gekommen sind, dazu entschlossen, standhaft zu bleiben. Möge Gott es wollen (insha-a'llah), dass meine starken, opferbereiten, jungen, heldenhaften Brüder nicht hinter mir zurückbleiben und nicht davonlaufen. Und mögen sie diejenigen, die davongelaufen sind, zur Umkehr bewegen, um weiter zu arbeiten wie die, welche bis jetzt weiter gearbeitet haben. | |||
'''Said Nursî''' | '''Said Nursî''' | ||
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بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ | |||
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei!"} | |||
Meine lieben getreuen Brüder! | |||
'''Erstens:''' | |||
''' | Zum ehrwürdigen Monat Redjeb (Redjeb-i Sherif) und der morgigen Nacht der Erfüllung (Leyle-i Regha'ib) wünsche ich euch mit Herz und Seele nur alles erdenkliche Gute (tebrik). | ||
'''Zweitens:''' | |||
''' | Gebt eure Hoffnung nicht auf, beunruhigt euch nicht und macht euch keine Sorgen! Möge Gott es wollen (insha-a'llah), dass euch die Gnade des Herrn (inayet-i Rabbaniye) zu Hilfe eile! Die Bombe, die man in den letzten drei Monaten für uns vorbereitet hatte, verpuffte. Mein Ofen, das Wasserglas der beiden Feyzi und Husrevs zwei Wassergläser haben uns da die richtige Nachricht überbracht. Doch war das nicht schrecklich. Alles ist noch einmal gut abgelaufen. Möge Gott es wollen (insha-a'llah), dass dieses Feuer noch völlig ausgelöscht wird! Alle ihre Angriffe dienen nur dazu, meine Person in Misskredit zu bringen und bei der Verbreitung der Risale-i Nur Verwirrung zu stiften. | ||
Der Schlag, mit dem dieser Mann, der noch gefährlicher ist, als der bekannte Heuchler aus Emirdagh und wenn auch nur ein Werkzeug in den Händen heimlicher Atheisten, zusammen mit diesem Halbhodja, der diese ketzerischen Neuerungen (bid'a) befürwortet, uns mit aller Macht zu treffen versucht haben, (hat sich in seiner Wucht) 1 zu 20 vermindert. Möge Gott es wollen (inshaa'llah), dass sie uns nicht ein einziges Mal verwunden noch verletzen, und das, was sie denken, was sie beabsichtigen und ihre Pläne, uns auseinander zu jagen und uns von der Risale-i Nur zu vertreiben, auf Nichts hinauslaufen. | |||
Es ist absolut notwendig, dass wir um dieser ehrwürdigen und segensreichen Monate willen und im Vertrauen darauf, dass sie uns einen Überfluss an Verdiensten (sevab) bescheren mögen, in Ausdauer und Geduld (verharren), in Dankbarkeit auf Gott vertrauen und uns dem Grundsatz مَنْ اٰمَنَ بِالْقَدَرِ اَمِنَ مِنَ الْكَدَرِ {"Wer an das Göttliche Vorherwissen glaubt, wird frei von jeglichem Kummer."} unterwerfen. Das ist unsere Aufgabe. | |||
'''Said Nursî''' | '''Said Nursî''' | ||
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بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ | |||
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei!"} | |||
Meine lieben getreuen Brüder, die ihr in dieser Welt (dunya) der Anlass meines Trostes und unermüdlich im Dienste an der Wahrheit seid! | |||
Wenn ihr euch in diesen gesegneten Monaten, in dieser Klause (tjilehanede), in der es einen so reichen Lohn (sevab zu erwerben gilt), so viel wie möglich mit dem Qur'an beschäftigt und eure Zeit bei aller Bedrängnis so weit wie möglich mit der Risale-i Nur verbringt, so liegt darin ein reichlicher Lohn. Gleich wie sie die Bedrängnis erleichtert, ein Weg ist, Herz und Verstand (qalb ve ruh) eine kostbare Ruhepause zu verschaffen, eine hohe, verdienstvolle (sevab) Anbetung (ibadet), gleich wie die Beschäftigung mit der Risale-i Nur dem Glauben (iman) dient und zugleich auch kontemplativ (tefekküri bir ibadet) ist, so gilt sie, wie am Ende der Abhandlung über die Wahrhaftigkeit (ikhlas Risalesi) geschrieben steht, auch in fünffacher Weise als eine Art der Anbetung (ibadet). | |||
Während ich in diesen Tagen teilweise traurig und in Gedanken mit meiner Verteidigungsschrift beschäftigt war, spürte ich in meinem Herzen (qalb): Auch dies hier ist eine wissenschaftliche (ilmi) Tätigkeit. Zudem ist die Freiheit zur Verbreitung der Glaubenswahrheiten (haqaiq-i imaniye) ein Dienst und auf diese Weise auch eine Art Anbetung (ibadet). | |||
Wann immer ich mich so bedrängt fühlte, begann ich erneut, die Themen der Risale-i Nur, die ich schon hundert Mal erwogen hatte, voll Freude zu studieren. Ja ich betrachte sogar meine Verteidigungsschriften als wissenschaftliche Abhandlungen der Risale-i Nur. Einmal hatte einer meiner Mitbrüder zu mir gesagt: "Obwohl ich das Zehnte Wort schon 30 Mal gelesen habe, fühle ich doch Wunsch und Bedürfnis, es wieder aufs Neue zu lesen." | |||
Daran habe ich erkannt, dass die besondere Eigenschaft des Qur'an darin besteht, dass man (ihn zu lesen) niemals überdrüssig wird, von den Abhandlungen der Risale-i Nur, die ein Spiegel der qur'anischen Wahrheiten und deren wahrhaftiger Kommentar (tefsir) sind, reflektiert wird. | |||
'''Said Nursî''' | '''Said Nursî''' | ||
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بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ | |||
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei!"} | |||
Meine lieben getreuen Brüder! | |||
Das wirksamste Heilmittel gegen diese furchtbaren Plagen und die Hoffnungslosigkeit in dieser Welt, besonders aber für die, welche von einem schweren Schlag getroffen wurden, vor allem auch für die Schüler der Risale-i Nur, ist, einander zu trösten und aufzuheitern, sich gegenseitig in seiner inneren Haltung zu stärken, einander als wahre, opferwillige Brüder in ihrem Kummer, in ihren Sorgen gleichsam eine heilende Salbe aufzutragen, ja ihnen zärtlich (shefqat) das betrübte Herz zu liebkosen. Diese wahrhaftige, auf ein jenseitiges Leben (ukhrevi) ausgerichtete Bruderschaft unter uns kann den nicht stützen, der sich beleidigt fühlt oder Partei ergreift. | |||
Da ich nun einmal all mein Vertrauen in euch gesetzt habe und mich auf euch verlassen kann, wisst ihr auch, dass ich mich entschlossen habe, nicht nur meine Bequemlichkeit, ja meine Ehre, mein Ansehen und selbst mein Leben (ruh) freiwillig für euch zu opfern... und das habt ihr auch bereits erlebt. Dabei versichere, ja schwöre ich euch, dass die Qualen, die während der letzten acht Tage durch jenen unbedeutenden Vorfall zwischen zwei leitenden Schülern der Risale-i Nur, die einander offensichtlich aus dem Wege gehen und statt einander zu trösten, sich bloß aufregen, in meinem Herzen entstanden sind, mich in Geist (ruh) und Seele und in meinem Herzen weinen und aufschreien ließen: "Oh weh, oh weh! Hilfe! Erbarmen! (El-Eman, el-Eman) Oh barmherzigster Allerbarmer (ya ErhamurRahîmien), steh uns bei! Beschütze und bewahre uns und errette uns vor all dem Übel der Teufel in der Gestalt von Dschinnen und Menschen! Fülle die Herzen unserer Brüder mit Treue, Redlichkeit (= tam sadaqat), Liebe (muhabbet) und brüderlicher Zuneigung (uhuvvet ve shefqat)!" | |||
Oh meine stahlharten und unbeugsamen Brüder! Helft mir! Unsere Situation ist äußerst sensibel. Ich habe euch so sehr vertraut, dass ich alle meine Aufgaben (vazifah) eurer geistigen Körperschaft überlassen habe. So solltet nun auch ihr mir mit allem Können und Vermögen zu Hilfe eilen. Zwar war dieser Zwischenfall ein ganz kleiner, unbedeutender und nur kurzzeitiger, doch selbst ein Haar oder ein Sandkorn stört, wenn es in das Getriebe unserer Uhr oder in unser Auge gerät. Auch dieser Gesichtspunkt ist von besonderer Bedeutung, da drei physische Explosionen {Der Ofen und die Gläser im Zusammenhang mit seiner Verteidigungsschrift. (A.d.Ü.)} und drei psychische Beobachtungen | |||
{Die Herzattacken im Zusammenhang mit dem Streit seiner Schüler. (A.d.Ü.)} ganz genaue Kunde davon geben. | |||
'''Said Nursî''' | '''Said Nursî''' | ||
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بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ | |||
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei!"} | |||
Meine lieben getreuen Brüder! | |||
Die "Nacht der Himmelfahrt (Leyle-i Mi'radj)“ gleicht einer zweiten Nacht der Bestimmung (Leyle-i Qadr). In dieser Nacht so weit möglich zu arbeiten, bringt tausendfachen Gewinn. Möge Gott es wollen (insha-a'llah), dass auch ihr in Übereinstimmung mit dem Geheimnis einer geistlichen Partnerschaft in dieser kostbaren Nacht, gleich einigen Engeln, die Gott mit 40.000 Zungen lobpreisen, (Gott) mit 40.000 Mündern euren Dienst (ibadet) und eure Anbetung (dua) darbringen werdet, was euch in diesem Haus voll Kummer und Sorgen viele Verdienste (sevab) erbringen wird, und ihr werdet durch eure Anbetung (ibadet) in dieser Nacht euren Dank dafür darbringen, dass der Sturm, der über uns kommen sollte, noch nicht einmal ein Tausendstel Schaden angerichtet hat. Darüber hinaus beglückwünsche ich euch zu eurer großen Umsicht und bringe euch die gute Nachricht, dass die Gnade des Herrn (inayet-i Rabbani) sich hier in ganz klarer Weise für uns offenbart. | |||
'''Said Nursî''' | '''Said Nursî''' | ||
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بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ | |||
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei!"} | |||
Meine lieben wahrhaft getreuen Brüder! | |||
Die Grundsätze der Abhandlung über die Wahrhaftigkeit (Lem'a-i Ikhlas) und den Geist (sirr) wahrer Aufrichtigkeit (haqiqi ikhlas) unter uns und unter den anderen mit ganzer Kraft anzuwenden, so weit wir dies überhaupt innerhalb der gegebenen Möglichkeiten können, hat sich bereits bis zu einer Notwendigkeit entwickelt. Ich habe eine zuverlässige Nachricht erhalten, dass man seit drei Monaten hier drei Männer untergebracht hat, welche die (Beziehungen unter den) mir hier besonders nahe stehenden Brüdern (mit Hilfe) der Verschiedenheit ihrer Stimmungen und Gedanken unterkühlen sollen. Sie ziehen also die Gerichtsprozesse grundlos in die Länge, damit die Schüler der Risale-i Nur, deren überdrüssig geworden, unruhig werden und damit die sensibleren und schwächeren unter ihnen Verdacht schöpfen und den Dienst an der Risale-i Nur aufgeben sollen. | |||
Seid vorsichtig! Gebt Acht! Lasst es nicht zu, dass die Opferbereitschaft der Brüder (uhuvvet) und ihre herzliche Zuneigung (muhabbet), die ihr euch bis heute bewahrt habt, erschüttert wird! Und sollte es auch nur der Hauch (einer leisen Erschütterung) sein, so kann uns doch daraus ein sehr großer Schaden entstehen. Denn schon hat eine ganz leichte Erschütterung in Denizli uns einige Hodjas entfremdet. Obwohl es unser Dienst an Qur'an und Glaube erfordert, unser Leben (ruh) falls notwendig füreinander zu opfern, sollten wahrhaft opferbereite (Schüler), durch Schwierigkeiten oder sonstige Ursachen gereizt, nicht einander zürnen, sondern in vollkommener Demut, Bescheidenheit und Hingabe für ihre Fehler einstehen und sich darum bemühen, in ihrer Liebe und Aufrichtigkeit zueinander zu wachsen. Andernfalls wächst aus einem Korn eine ganze Kuppel, woraus dann leicht ein irreparabler Schaden entstehen kann. Ich überlasse nun (alles weitere) eurem Scharfsinn und damit möchte ich hier schließen. | |||
'''Said Nursî''' | '''Said Nursî''' | ||
<nowiki>*</nowiki> * * | <nowiki>*</nowiki> * * | ||
بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ | |||
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei!"} | |||
Meine lieben, getreuen Brüder! | |||
'''Erstens:''' | |||
''' | اَلْخَيْرُ فِيمَا اخْتَارَهُ اللّٰهُ | ||
{"Das Gute liegt in dem, was Gott will."} In diesem Sinne (sirr) liegt sehr viel Gutes in der Verzögerung unserer Gerichtsverhandlung und auch darin, dass unsere inzwischen entlassenen Brüder zur Gerichtsverhandlung - möge es Gott wollen (insha-a'llah) - wieder hier sein werden. | |||
In der Angelegenheit, um die es sich bei der Risale-i Nur handelt, ist es in der Tat von ganz besonderer Bedeutung für die islamische Welt im allgemeinen und dieses Land im besonderen, dass derartige Versammlungen so von Leben erfüllt sind, dass sie die Aufmerksamkeit aller auf die Wahrheiten (haqiqat) der Risale-i Nur lenken, denn in ihrer strahlenden Gestalt, jenseits all unserer Hoffnungen, Vorsichtsmaßnahmen und (Bestrebungen) etwas zu verbergen, auch wenn unsere Gegner sie (gering schätzen) und für unbedeutend erklären wollen, unterrichtet die Risale-i Nur in ihren Lektionen Freund und Feind gleichermaßen ganz außerhalb unseres Wollens. Ohne zu zögern enthüllt sie auch noch dem am weitesten entfernten Fremdling ihre geheimsten Gedanken (en mahrem sirlarini). | |||
Da dies nun einmal die Wahrheit (haqiqat) ist, sollten wir unsere kleinlichen Kümmernisse als bittere Medizin, wie etwa Chinin, betrachten, geduldig und dankbar sein und sagen: "Oh Er (Ya Hu)! Auch das wird vorübergehen." | |||
'''Zweitens:''' | |||
''' | Dem Direktor dieser Schule Josefs habe ich geschrieben: Während ich noch ein russischer Gefangener war, brach der bolschewistische Sturm zuerst in den Gefängnissen aus, so wie auch die Große Französische Revolution zuerst in den Kerkern unter den Gefangenen ausbrach, welche die Geschichte als Vagabunden bezeichnet hat. Deshalb versuchen wir Schüler der Risale-i Nur sowohl in Denizli und in Eskishehir als auch hier bei uns die Gefangenen so weit wie möglich auf den rechten Weg zu führen. In Eskishehir und in Denizli hatten wir dabei großen Erfolg. Hier werden wir aber noch erfolgreicher sein, denn als Ergebnis des Unterrichts (ders) der Risale-i Nur in dieser sensiblen Zeit und an diesem kritischen Ort milderte sich der Sturm (im Verhältnis) hundert zu eins.(*<ref>*{Was diesen Sturm betrifft, so handelte es sich dabei um einen Aufstand im Gefängnis zu Afyon, an dem aber keiner der Schüler der Risale-i Nur teilgenommen hat.}</ref>)Andernfalls hätten fremde, widrige Strömungen, welche es verstehen, aus einem solchen Konflikt und dergleichen Zwischenfällen ihren Nutzen zu ziehen und solche Gelegenheiten geradezu erwarten, Feuer in das Pulver geworfen und einen Brand entfacht. | ||
'''Said Nursî''' | '''Said Nursî''' | ||
<nowiki>*</nowiki> * * | <nowiki>*</nowiki> * * | ||
بِاس۟مِهٖ سُب۟حَانَهُ | بِاس۟مِهٖ سُب۟حَانَهُ | ||
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei!"} | |||
Meine lieben, getreuen, unerschütterlichen Brüder, die in aller Mühsal nicht niedergeschlagen geworden sind und sich nicht von uns zurückgezogen haben! | |||
Während meine Seele (nefs) aufgrund einer physischen wie psychischen Bedrängnis um euch besorgt war, fühlte ich plötzlich in meinem Herzen: hättest du sowohl für dich als auch für nur einen einzigen deiner Brüder hier anstelle aller Sorgen und Kümmernisse vielleicht in anderer Form das Zehnfache erleiden müssen, um ihm so bald und so nahe begegnen zu können, es wäre noch immer für dich billig gewesen.Es scheint ja notwendig zu sein, dass, wie sich in alten Zeiten die Leute der Wahrheit (ehl-i haqiqat) wenigstens ein, zwei Mal im Jahr trafen, sich nun auch die Schüler der Risale-i Nur alle paar Jahre einmal in der Schule Josefs, als der günstigsten Gelegenheit, begegnen. Auch wenn mit dem Weg der Gottesfürchtigen und Asketen, entsprechend und in der Art und Weise, denjenigen Unterricht zu erteilen, die dessen am meisten bedürfen, ja allen und selbst noch ihren Gegnern, sodass nun (auf diese Weise) ihre geistige Körperschaft sprechen kann, tausend Mühen und Plagen verbunden sind, so ist dies nicht von Bedeutung. | |||
Wenn einige wenige unserer schwächeren Brüder in früheren Gefängnissen es überdrüssig geworden sind und den Kreis der Risale-i Nur verlassen haben, so war dies ein sehr großer Verlust für sie, jedoch kein Schaden für die Risale-i Nur. An ihrer Stelle betraten robustere, aufrichtigere Schüler den Plan. | |||
Da nun einmal die Prüfungen in dieser Welt (dunya) vergänglich sind und rasch vorübergehen und uns dabei ihre Verdienste (sevab), ihre Früchte überlassen, sollten wir auf die Göttliche Gnade (inayet-i Ilahiyye) vertrauen und dankbar bleiben in Geduld. | |||
'''Said Nursî''' | '''Said Nursî''' | ||
<nowiki>*</nowiki> * * | <nowiki>*</nowiki> * * | ||
بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ | |||
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei!"} | |||
Meine lieben getreuen Brüder und Kommilitonen in dieser Schule Josefs! | |||
Da die kommende Nacht, die Nacht der Freisprechung (Leyle-i Berat) | |||
{Die Nacht, in der wir das Buch unserer Sünden des vorigen Jahres abgeben, während Gott zugleich unsere Aufgaben für das kommende Jahr in das Buch des Lebens einträgt. (A.d.Ü)} einem heiligen Samen und einer Art Programm, der Bestimmung (muqadderat) der Menschheit gleicht, ist sie ebenso heilig wie die Nacht der Vorherbestimmung (Leyle-i Qadr). Und so wie jedes gute Werk (hasanah) in dieser Nacht der Bestimmung für 30.000 zählt, so steigert sich auch in der Nacht der Freisprechung (Leyle-i Berat) der Wert (sevab) einer jeden guten Tat (amel-i salihin) und jeden Wortes, das wir im Qur'an (lesen) auf 20.000. Ist er auch zu anderen Zeiten gleich zehn, so steigt er während dieser drei Heiligen Monate auf das Hundertfache und auf das Tausendfache. Und in diesen bekannten heiligen Nächten steigert er sich erst auf 10.000, dann 20.000, dann 30.000. In diesen Nächten kann er (den Wert) einer Anbetung (ibadet) von 50 Jahren erreichen. Darum ist es ein großes Verdienst, wenn wir den Qur'an (lesen), um Vergebung (bitten) und die Segenswünsche (salavat über den Propheten) rezitieren. | |||
'''Said Nursî''' | '''Said Nursî''' | ||
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بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ | |||
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei!"} | |||
Meine lieben getreuen Brüder! | |||
Ich beglückwünsche (tebrik) euch von ganzem Herzen und aus ganzer Seele (ruh) zu diesem ehrwürdigen (sherif) und gesegneten (mubarak) Ramadan. Möge Gott der Gerechte euch allen in dieser Nacht der Bestimmung (Leyle- i Qadr) im ehrwürdigen Monat Ramadan einen Gegenwert (hayirli) von tausend Monaten schenken. Amin. Und möge Er ihn von euch wie ein achtzigjähriges, gottgefälliges Leben annehmen. Amin. | |||
'''Said Nursî''' | '''Said Nursî''' | ||
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بِاس۟مِهٖ سُب۟حَانَهُ | بِاس۟مِهٖ سُب۟حَانَهُ | ||
{"Im Namen dessen, der gepriesen sei!"} | |||
Meine lieben, getreuen, unerschrockenen und unerschütterlichen Brüder, die sich niemals von (einem Leben für) das Jenseits trennen und dieser vergänglichen Welt zuwenden würden! | |||
Seid nicht traurig, dass ihr hier noch ein wenig länger bleiben müsst und man unsere Angelegenheit noch etwas in die Länge ziehen will. Nein, im Gegenteil: seid es, gleich mir, zufrieden. Da unsere Lebensuhr nun einmal nicht still steht, sondern abläuft, bekommt (unser Leben) in diesem Haus der Kasteiungen erst durch die Früchte, die es für das Jenseits hervorbringt, seine Beständigkeit. Im Übrigen erweitert sich der Kreis (der Schüler) der Risale-i Nur. So werden z.B. auch die Gelehrten des Sachverständigenkomitees gezwungen, die Leuchte des Lichtes (Siradju-n'-Nur) sehr genau zu studieren. Wenn wir zudem entlassen würden, könnte das in der einen oder anderen Hinsicht zu Ausfällen in unserem Dienst am Glauben führen. | Seid nicht traurig, dass ihr hier noch ein wenig länger bleiben müsst und man unsere Angelegenheit noch etwas in die Länge ziehen will. Nein, im Gegenteil: seid es, gleich mir, zufrieden. Da unsere Lebensuhr nun einmal nicht still steht, sondern abläuft, bekommt (unser Leben) in diesem Haus der Kasteiungen erst durch die Früchte, die es für das Jenseits hervorbringt, seine Beständigkeit. Im Übrigen erweitert sich der Kreis (der Schüler) der Risale-i Nur. So werden z.B. auch die Gelehrten des Sachverständigenkomitees gezwungen, die Leuchte des Lichtes (Siradju-n'-Nur) sehr genau zu studieren. Wenn wir zudem entlassen würden, könnte das in der einen oder anderen Hinsicht zu Ausfällen in unserem Dienst am Glauben führen. | ||
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