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("'''Kurzum:''' Da es nun einmal eine Schöpfung gibt und da dies auch schon einmal am Anfang der "Sechzehnten Notiz" gesagt wurde, kann man sich logischerweise über die vier Wege hinaus keinen weiteren Weg mehr vorstellen, wie all das, was da ist, ins Dasein gelangt sein könne. Von diesen vier Aspekten haben sich drei - jeder von ihnen auf Grund dreier Unmöglichkeiten - mit absoluter Sicherheit als Aberglaube erwiesen. Dadurch ist mit absoluter Sicherh..." içeriğiyle yeni sayfa oluşturdu) |
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235. satır: | 235. satır: | ||
Der allweise Schöpfer (Khaliq-i Hakîm) des Weltalls hat den Kosmos wie einen Baum erschaffen, dessen vollendetste Frucht die mit Bewusstsein begabten Lebewesen sind. Unter allem aber, was Leben und Bewusstsein trägt, hat Er den Menschen gemacht, als die Frucht, welche alles in sich vereinigt. Und was für den Menschen am wichtigsten, ja sogar der Erschaffung des Menschen Folge, Ziel seiner Natur (fitrat) und Frucht seines Lebens, ist Gott zu danken (shukur), Ihn anzubeten und Ihm zu dienen (= ibadet). Wird der absolute Herrscher (Hâkim-i Mutlaq), der unabhängige Befehlshaber (Amir-i Mustakil) und der Eine-Einzige (Vahid-i Ahad), der - um selbst geliebt zu werden und um sich zu erkennen zu geben - das All erschuf, den Menschen, der die Frucht des ganzen Universums ist, und die Dankbarkeit und die Anbetung (shukur ve ibadet), welche die größte Frucht des Menschen ist, dies in die Hände eines anderen geben? Wird Er wohl ganz im Gegensatz zu aller Weisheit das Ergebnis der Erschaffung und die Frucht des Alls zunichte machen? Nein und abermals nein!.. Wird Er damit einverstanden sein und es gestatten, dass der Dienst und die Anbetung (ibadet) Seiner Geschöpfe anderen dargebracht wird, in einer Weise, die es dahin bringt, Seine Weisheit und Seine Herrschaft (hikmet ve rububiyet) zu verleugnen? Und würde Er, der in Seinen Taten in unendlichem Grade selbst geliebt werden möchte und sich zu erkennen geben möchte, sich selbst in Vergessenheit geraten lassen und all Seine vollkommensten Geschöpfe anderen ihren Dank abstatten und sich den Ursachen gegenüber erkenntlich zeigen und ihnen ihre Liebe und ihre Anbetung darbringen lassen? Oh du mein Freund, der du es nun aufgegeben hast, die Natur anzubeten! Auf nun und sprich! | Der allweise Schöpfer (Khaliq-i Hakîm) des Weltalls hat den Kosmos wie einen Baum erschaffen, dessen vollendetste Frucht die mit Bewusstsein begabten Lebewesen sind. Unter allem aber, was Leben und Bewusstsein trägt, hat Er den Menschen gemacht, als die Frucht, welche alles in sich vereinigt. Und was für den Menschen am wichtigsten, ja sogar der Erschaffung des Menschen Folge, Ziel seiner Natur (fitrat) und Frucht seines Lebens, ist Gott zu danken (shukur), Ihn anzubeten und Ihm zu dienen (= ibadet). Wird der absolute Herrscher (Hâkim-i Mutlaq), der unabhängige Befehlshaber (Amir-i Mustakil) und der Eine-Einzige (Vahid-i Ahad), der - um selbst geliebt zu werden und um sich zu erkennen zu geben - das All erschuf, den Menschen, der die Frucht des ganzen Universums ist, und die Dankbarkeit und die Anbetung (shukur ve ibadet), welche die größte Frucht des Menschen ist, dies in die Hände eines anderen geben? Wird Er wohl ganz im Gegensatz zu aller Weisheit das Ergebnis der Erschaffung und die Frucht des Alls zunichte machen? Nein und abermals nein!.. Wird Er damit einverstanden sein und es gestatten, dass der Dienst und die Anbetung (ibadet) Seiner Geschöpfe anderen dargebracht wird, in einer Weise, die es dahin bringt, Seine Weisheit und Seine Herrschaft (hikmet ve rububiyet) zu verleugnen? Und würde Er, der in Seinen Taten in unendlichem Grade selbst geliebt werden möchte und sich zu erkennen geben möchte, sich selbst in Vergessenheit geraten lassen und all Seine vollkommensten Geschöpfe anderen ihren Dank abstatten und sich den Ursachen gegenüber erkenntlich zeigen und ihnen ihre Liebe und ihre Anbetung darbringen lassen? Oh du mein Freund, der du es nun aufgegeben hast, die Natur anzubeten! Auf nun und sprich! | ||
'''Und er sagt:''' | |||
"Elhamdulillah!" Diese meine beiden Zweifel sind nun beseitigt. Du hast zwei so glänzende und starke Beweise für die göttliche Einheit (vahdaniyet-i Ilahiye) vorgelegt und dafür, dass Er in Wahrheit der Angebetete (Mabud-u bil-Haq) ist und keiner außer Ihm der Anbetung würdig ist; das abzustreiten käme einer Verleugnung der Sonne am lichten Tage gleich. | |||
< | <span id="Hâtime"></span> | ||
== | ==Nachwort== | ||
Der Mann, der die atheistische Naturphilosophie aufgegeben hat und zum Glauben gelangt ist, sagt: Elhamdulillah! Ich habe keine Zweifel mehr. Aber es gibt da noch einiges, was ich gerne wissen möchte. | |||
'''Erste Frage:''' | |||
''' | Wir hören von vielen, die in ihrer Trägheit das Gebet (salah) aufgegeben haben und sagen: Hat Gott der Gerechte unseren Dienst und unsere Anbetung (= ibadet) nötig, dass Er diejenigen, welche das Gebet (ibadet) aufgegeben haben, im Qur'an mit großer Macht und mit allem Nachdruck bedrängt und sie mit einer entsetzlichen Strafe wie der Hölle bedroht? Wie passt das zum Qur'an, der doch sonst so maßvoll, geradlinig und gerecht ist, wenn er auf einen winzigen Fehler im privaten Bereich mit solch äußerster Heftigkeit reagiert? | ||
'''Antwort:''' | |||
''' | Gewiss, Gott der Gerechte hat deinen Dienst und deine Anbetung nicht nötig. Er braucht gar nichts von dir. Aber es ist für dich selbst vonnöten, zu dienen und anzubeten. Du bist innerlich krank. Denn wir haben bereits in vielen Abhandlungen bewiesen, dass es dieser Dienst ist und die Anbetung, die das Gegengift gegen die Wunden deiner Seele darstellen. Wird etwa ein Kranker, den ein gütiger Arzt dazu drängt, wegen seiner Krankheit eine heilsame Arznei zu trinken, zu dem Arzt sagen: "Hast du es nötig, mich dermaßen zu bedrängen?" Du verstehst, was für ein Unsinn das wäre. | ||
Der Qur'an, der diejenigen, welche ihren Dienst aufgekündigt haben und von der Anbetung abgekommen sind, so fürchterlich bedroht und eine so schreckliche Strafe über sie verhängt, ist einem König vergleichbar, der darüber wacht, dass seine Untertanen ihre Pflicht erfüllen und einem aufsässigen Manne eine seiner Verfehlung entsprechende fürchterliche Strafe erteilt, wenn er seine Untertanenpflicht verletzt hat. | |||
In gleicher Weise verletzt ein Mann, der Gott nicht mehr dient und Ihn nicht mehr anbetet, die Rechte alles dessen, was da ist, bedeutend und tut den Untertanen des Königs von Ewigkeit zu Ewigkeit (Sultan-i Ezel ve Ebed) im übertragenen Sinne ein schweres Unrecht an. Denn die Vollkommenheit allen Seins wird auf dem Antlitz derer sichtbar, die sich ihrem Meister (Sani') zugewandt haben und Ihn rühmen und verehren (tesbih ve ibadet). Diejenigen, welche Ihn nicht verehren und Ihn nicht anbeten, sehen diese Anbetung allen Seins nicht und können sie auch nicht sehen, ja leugnen sie vielleicht sogar. Zu gleicher Zeit verachten sie alles Sein, das Gott rühmt und Ihn preist (ibadet ve tesbih) und so einen hohen Rang einnimmt und deren jedes Einzelne ein Brief des Unwandelbaren (mektub-u Samedani) und ein Spiegel der Namen des Herrn ist, indem sie es von seinem hohen Rang herabziehen und es als ohne Bedeutung, ohne Aufgabe, ohne Leben und ohne Ordnung begreifen, es in seiner Vollkommenheit leugnen und verletzen. | |||
In der Tat sieht ein jeder das All gleich einem Spiegel seiner selbst. Gott der Gerechte hat den Menschen als einen Maßstab, als eine Waagschale des Alls geschaffen. Aus dieser Welt heraus hat Er jedem Menschen seine eigene Welt gegeben. Er zeigt ihm die Farbe dieser Welt entsprechend der inneren Einstellung dieses Menschen. | |||
Zum Beispiel sieht ein ganz hoffnungslos und traurig weinender Mensch alle Welt in einem Bilde hoffnungslosen Weinens. Ein Mensch aber, der freudig und vergnügt ob der frohen Kunde vollkommen fröhlich lächelt, sieht auch alle Welt fröhlich lachen. Ein Mensch, der in ernstem und tiefem Nachsinnen (mutefekkiran) Gott rühmt (ibadet) und Ihn preist (tesbih), entdeckt auch und sieht gewissermaßen, wie alles, was da ist, Gott eine solche Anbetung und einen solchen Lobpreis darbringt, wie es diesen auch in der Tat und in der Wahrheit gibt... | |||
Ein Mensch aber, der Gott nicht achtet oder Ihn verleugnet und Ihn nicht mehr anbetet, macht sich von allem, was da ist, konträr (mukhalif) und völlig im Gegensatz zu ihrer wahren Natur ein fehlerhaftes Bild und verletzt sie geistiger Weise in ihren Rechten. | |||
Zudem begeht ein solcher, der das Gebet aufgegeben hat, da er nicht Herr seiner Seele ist, ein Unrecht gegenüber seiner eigenen Seele, die ein Diener seines Herrn ist. Dieser ihr Herr droht dem Menschen, der seiner eigenwilligen Seele nachgibt, streng, damit dieser sie in ihre Pflicht nimmt. Zudem gilt die Aufkündigung seines Dienstes und die Unterlassung seiner Anbetung, als des Sinnes der Schöpfung und des Zieles der Natur (fitrat), auch als eine Auflehnung gegen die göttliche Weisheit (hikmet-i Ilahi) und den Willen des Herrn (meshiet-i Rabbani). Und dafür wird er seine Strafe empfangen. | |||
'''Zusammenfassung:''' | |||
''' | Wer das Gebet unterlässt (ibadet terk), tut damit seiner eigenen Seele unrecht - der Seele, die ein Diener und Verehrer und Eigentum Gottes des Gerechten ist - und verstößt dabei gleichzeitig gegen die berechtigten Ansprüche des Kosmos. Ja gerade so wie der Unglaube eine Beleidigung gegenüber der Schöpfung ist, so ist auch die Unterlassung des Gebetes eine Leugnung der Vollkommenheit der Schöpfung. Weil sie ein Verstoß gegen die göttliche Weisheit ist, ist sie auch mit einer so fürchterlichen Drohung verknüpft und zieht sie auch eine so strenge Bestrafung nach sich. | ||
Um also diesem Rechtsanspruch und dem oben erwähnten Sachverhalt Ausdruck zu verleihen, wählt der Qur'an, der in seiner Verkündigung ein Wunder ist, auf wunderbare Weise diesen strengen Ausdruck und stimmt so in seiner Aussage voll und ganz mit der Erfordernis der Situation überein, was man als die Wahrhaftigkeit in der Aussageweise (haqiqat-i belaghat) bezeichnet. | |||
'''Zweite Frage:''' | |||
''' | Der Mann, der den Naturalismus aufgegeben hat und zum Glauben gelangt ist, sagt: | ||
Es ist eine Tatsache von überwältigender Größe (azim), dass ein jedes Sein in jeglicher Hinsicht, in jeglicher Beziehung, unter allen Umständen und Verhältnissen vom göttlichen Willen (meshiet-i Ilahi) und der Macht ihres Herren (qudret-i Rabbani) abhängig ist. In Anbetracht ihrer gewaltigen Größe (azamet) will uns dies nur schwer in den Kopf. Wo hingegen diese maß- und grenzenlose Überfülle, die sich vor unseren Augen ausbreitet und diese unbeschränkte Leichtigkeit, mit der sie erschaffen und gestaltet wurde, diese maß- und grenzenlose Leichtigkeit und Simplizität, mit der die Dinge aus der Einheit (vahdet) heraus gestaltet wurden, die sich auf Grund der oben angeführten Beweise bewahrheitet hat, diese maß- und grenzenlose Leichtigkeit, welche mit den Worten des Qur'an: | |||
مَا خَلْقُكُمْ وَلاَ بَعْثُكُمْ اِلاَّ كَنَفْسٍ وَاحِدَةٍ * وَمَآ اَمْرُ السَّاعَةِ اِلاَّ كَلَمْحِ الْبَصَرِ اَوْ هُوَ اَقْرَبُ {"Eure Erschaffung und eure Auferstehung ist gleich der einer einzigen Seele." (Sure 31, 28) "Es ist aber weder eure Erschaffung noch Eure Auferstehung (schwieriger) als die einer einzigen Seele, und die Angelegenheit der Stunde nicht mehr als ein Augenzwinkern oder noch näher." (Sure 16, 77)} dargelegt oder ähnlichen Ayat ganz offensichtlich gezeigt wird, diese überwältigende Tatsache zeigt sich in einer durchaus akzeptablen und völlig verständlichen Weise. Was ist das Geheimnis (sirr) dieser Leichtigkeit und die Weisheit (hikmet), die dahinter steht? | |||
'''Antwort:''' | |||
''' | In der Erklärung zu: وَهُوَ عَلٰى كُلِّ شَىْءٍ قَدِيرٌ | ||
{"Und Er ist aller Dinge mächtig." (Sure 5, 120)} wie sie sich im "Zehnten Wort" des "Zwanzigsten Briefes" findet, wird dieses Geheimnis auf eine absolut klare und deutliche und offensichtliche Weise erklärt... Besonders im Anhang zu diesem Brief wird noch weit klarer bewiesen, dass die Erschaffung allen Seins genauso leicht wird, wie die eines einzelnen Dinges, wenn man sie auf den Einzigen Meister (Sani-i Vahid) zurückführt. Führt man sie aber nicht auf den Einen-Einzigen, den Gegenwärtigen (Vahid-i Ahad) zurück, dann wird die Gestaltung eines einzigen Dinges genauso schwierig wie die allen Seins und die eines Samenkorns ebenso kompliziert wie die eines Baumes. Führt man sie aber auf den wahren Meister (Sani-i Haqiqi) zurück, dann wird das All so einfach wie ein Baum, ein Baum wie ein Samenkorn, das Paradies wie ein Frühling und der Frühling wie eine Blume. | |||
Wir verweisen hier nur auf ein, zwei unter Hunderten von Beweisen, die die Quelle der Geheimnisse (sirr) aufzeigen und die Weisheit (hikmet), die hinter ihnen steht. In ihnen wird ganz klar und offensichtlich, mit welcher Leichtigkeit alles Sein so ganz und schnell, wohlgeordnet (muntazam), wertvoll und kunstvoll gestaltet ins Dasein tritt, dessen grenzenlose Überfülle für jedermann offensichtlich ist. In ihnen findet sich für ein Geringes mit Leichtigkeit von jeder Gattung eine Fülle von Arten. Dies haben wir bereits in anderen Abhandlungen dargelegt. | |||
'''Zum Beispiel:''' | |||
So wie es hundertmal leichter ist, hundert Soldaten dem Kommando eines einzigen Offiziers zu unterstellen, als einen Soldaten dem Kommando von hundert Offizieren, die Ausrüstung eines Heeres von einem Hauptquartier aus durch ein einheitliches Gesetz zu regeln, von einer einzigen Fabrik aus durch den Befehl eines einzigen Königs ebenso leicht ist, als handelte es sich dabei um einen einzelnen Soldaten... ebenso ist es genauso schwierig, einzelne Soldaten durch verschiedene Hauptquartiere ausstatten zu lassen, ihre Ausstattung verschiedenen Fabriken und verschiedenen Kommandeuren zu überlassen, als handelte es sich dabei um ein ganzes Heer. Denn für die Ausrüstung eines einzelnen Soldaten müssen ebenso viele Fabriken vorhanden sein, wie für ein ganzes Heer notwendig sind. | |||
Desgleichen wird es unter dem Geheimnis der Einheit (sirr-i vahdet) offensichtlich, dass die Lebenssubstanz, die einen Baum aus einer einzigen Wurzel, von einem einzigen Zentrum aus und durch ein einziges Gesetz ernährt, so wie dieser Baum Tausende von Früchten bringt, auch eine einzelne Frucht mit gleicher Leichtigkeit hervorbringt. Geht man aber von einer Vielheit (kethret) aus, statt von der Einheit (vahdet) und käme die Lebenssubstanz, die für jede Frucht notwendig ist, von verschiedenen Stellen, dann wäre die Schwierigkeit für jede einzelne Frucht dieselbe wie für einen ganzen Baum. Ja, für ein einziges Samenkorn, welches das Urbild eines Baumes in sich enthält, und für sein Programm bestünde die gleiche Problematik wie für einen ganzen Baum. Denn all das, was für das Leben eines einzigen Baumes an Lebensnotwendigem erforderlich ist, ist auch für ein einziges Samenkorn notwendig. | |||
So gibt es also gleich diesem Beispiel noch Hunderte von Beispielen, um zu zeigen, in welch grenzenlosem Maße das Sein tausendfach mit Leichtigkeit aus der Einheit (vahdet) heraus ins Dasein tritt, um wie vieles leichter noch als auch nur ein einziges Ding aus einer Vielheit (shirk) und Mannigfaltigkeit (kethret) heraus. | |||
Weil aber diese Tatsache schon in anderen Abhandlungen ebenso klar bewiesen wurde, wie zwei mal zwei vier ist, überlassen wir das diesen und wollen hier nur ein besonders wichtiges Geheimnis (sirr) von dem, was so einfach und leicht ist, unter dem Gesichtspunkt der göttlichen Bestimmung (qader-i Ilahi), des Wissens (ilim) und der Macht des Herrn (qudret-i Rabbaniye) darlegen. Es ist dies Folgendes: | |||
Du bist und hast ein Sein. Wenn du dieses auf die urewige Macht (Gottes = Qadîr-i Ezel) zurückführst, hat Er dich in einem einzigen Augenblick durch einen Befehl (emir), durch Seine unendliche Allmacht (qudret) aus dem Nichts heraus erschaffen, so wie man ein Streichholz entzündet. Führst du dich aber nicht auf Ihn zurück, schreibst du vielmehr dein Sein den Ursachen der Materie und der Natur zu, dann wird es für dich, der du eine wohlgeordnete (muntazam) Zusammenfassung des Alls und seine Frucht bist, dessen verkleinertes Inhaltsverzeichnis und Liste, notwendig, die materiellen Bestandteile deiner Existenz aus dem All und seinen Elementen herauszusieben, sie mit feinen Instrumenten zu messen und zu wiegen und sie so von den Ecken der Welt her zusammenzubringen, um dich zu gestalten. | |||
Denn die materiellen Ursachen können nur sammeln und gestalten. Sie können nicht selber schaffen, was sie nicht vorfinden, was nicht vorhanden ist, nicht aus dem Nichts bilden. Alle Leute von Verstand werden dies bestätigen. Also müssen sie die Bestandteile für den Körper eines kleinen Lebewesens von den Enden der Welt her zusammenbringen. | |||
So verstehe also nun, wie leicht dies alles für die Einheit Gottes (vahdet ve tauhid) ist und wie schwer für eine Vielheit (shirk) und was für ein irriges Denken (dalalet)! | |||
'''Zweitens:''' | |||
Vom wissenschaftlichen Standpunkt (ilim nokta) aus betrachtet ist alles unendlich leicht.Zum Beispiel: | |||
"Qader" ist eine Art der Wissenschaft (ilm), die für jedes Ding sein Maß und seine ihm eigene unsichtbare Gussform bestimmt. Und dieses durch "Qader" bestimmte Maß (miqdar-i qaderi) gilt für den Körper eines Dinges als sein Plan und sein Typ. Wenn die Macht (qudret) es erschafft (idjad), dann erschafft sie es ganz leicht entsprechend diesem durch "Qader" bestimmten Maß (qaderi miqdar). | |||
Wird dieses Ding nicht auf den Glorreichen, Allmächtigen (Qadîr-i Dhu'lDjelal) zurückgeführt, der der Herr (sahib) einer allumfassenden, grenzenlosen und urewigen Wissenschaft (ilim) ist, dann tauchen - wie wir dies bereits oben erklärt haben - nicht nur tausend Schwierigkeiten, nein, hundert Unmöglichkeiten auf. Denn dann wird es notwendig, von außen her tausende materieller Gussformen im Inneren eines kleinen Tierchens zur Anwendung zu bringen, wenn es ein solches durch (Gottes) "Qader" und Wissen bestimmtes Maß (miqdar-i qaderi ve miqdar-i ilmi) nicht gäbe. | |||
So verstehe also nun das Geheimnis der unendlichen Leichtigkeit in der Einheit (vahdet) und die grenzenlosen Schwierigkeiten im irrigen Denken (dalalet) und in der Vielheit (shirk) und wisse, wie wahrheitsgemäß und hoch und recht die Wahrheit ist, welche in der Ayah: وَمَآ اَمْرُ السَّاعَةِ اِلاَّ كَلَمْحِ الْبَصَرِ اَوْ هُوَ اَقْرَبُ {"Es ist aber weder eure Erschaffung noch Eure Auferstehung (schwieriger) als die einer einzigen Seele, und die Angelegenheit der Stunde nicht mehr als ein Augenzwinkern oder noch näher." (Sure 16, 77)} zum Ausdruck kommt! | |||
'''Dritte Frage:''' | |||
''' | Der, welcher früher ein Feind war, jetzt aber sich bekehrt hat und ein Freund geworden ist, spricht: Die besonders fortschrittlichen unter den Philosophen unserer Tage sagen: "Aus dem Nichts kann nichts entstehen; und nichts kann verloren gehen. Was den Betrieb im Weltall aufrechterhält, ist nichts anderes als nur Synthese und Analyse." | ||
'''Antwort:''' | |||
''' | Die modernsten unter den Philosophen, welche das Sein nicht im Lichte des Qur'an betrachten, sind in ihrer Betrachtungsweise dahin gelangt, einzusehen, dass die Entstehung und Gestaltung des Seins aus der Natur und aus den Ursachen heraus - so wie wir das bereits oben nachgewiesen haben - bis zur Unmöglichkeit schwierig ist und haben sich nun in zwei Gruppen gespalten. | ||
Die erste Gruppe bilden die Nihilisten (Sofest), welche von der Vernunft abgerückt sind, die eine Besonderheit des Menschen darstellt. Sie sind damit noch tiefer gesunken als die unvernünftigen Tiere. Sie leugnen die Existenz des Alls. Ja, sie leugnen sogar ihre eigene Existenz... Im Wege ihres Irrtums halten sie es für erheblich leichter, sowohl sich selbst als auch das All zu leugnen, als Ursachen und Natur zum Herrn der Schöpfung anzunehmen. Sie sind der absoluten Unwissenheit (djehil-i mutlaq) verfallen. | |||
Die zweite wird von der Gesellschaft derer gebildet, welche eingesehen haben, welch grenzenlose Schwierigkeiten es mit sich bringt, wenn man irriger Weise von dem Standpunkt ausgeht, dass Ursachen und Natur als Schöpfer eine Mücke oder ein Samenkorn hervorgebracht hätten. Denn das setzte eine Fähigkeit (iktidar) voraus, die außerhalb der Bandbreite menschlichen Verstandes liegt. Deshalb leugnen sie zwangsläufig die Schöpfung (idjad) und sagen: "Es kann nichts aus dem Nichts entstehen" und halten auch den Untergang für unmöglich, indem sie urteilen: "Was einmal da ist, kann nicht wieder verschwinden." Sie setzen eine Situation voraus und stellen sich vor, es handele sich in allem nur um eine Bewegung von Atomen, die - vom Winde des Zufalls umhergetrieben - Analyse und Synthese (= Auflösung und Wiedervereinigung) zu Stande brächten... | |||
So komm also nun und betrachte dir diese Leute auf der untersten Stufe der Unwissenheit und der Dummheit, die sich selbst doch für äußerst intelligent halten! Wisse, wie sehr ein solcher Irrealismus den Menschen zum Narren, zum Lumpen und zum Agnostiker werden lässt und ziehe daraus deine Lehre! | |||
Es ist doch wohl eine noch größere Unwissenheit und Dummheit, die urewige Macht (qudret-i ezel), die jedes Jahr gleichzeitig 400.000 Arten auf der Erdoberfläche hervorbringt, welche die Himmel und die Erde in 6 Tagen geschaffen hat und in jedem Frühling in 6 Wochen eine neue Welt voll Leben hervorbringt, noch kunstvoller gestaltet als das All und mit noch größerer Weisheit (hikmet) erfüllt und im Rahmen eines urewigen Wissens (ilm-i ezel) nach einem vorgegebenen Maß (miqdar) und Plan allem, was da erst noch im Projektionsstadium vorhanden ist und noch nicht Gestalt angenommen hat, ganz leicht eine nach außen sichtbare Gestalt verleiht, so wie man z.B. eine Chemikalie auf ein Schriftstück aufträgt, das mit einem für das Auge unsichtbaren Mittel niedergeschrieben wurde, um es sichtbar zu machen; diese urewige Macht für ferne zu halten und ihr Wirken zu leugnen ist doch wohl noch dümmer als der Nihilismus der zuvor erwähnten Gesellschaft. | |||
Diese Unglückseligen, die in ihrer absoluten Machtlosigkeit (adjz-i mutlaq) nichts anderes in Händen halten als ihr kleines Stückchen Selbstbestimmung, vermögen auch in ihrem Pharaonenstolz kein Ding null und nichtig werden zu lassen und kein Stäubchen Materie aus dem Nicht-da- und Nicht-vorhanden-sein hervorzubringen und weil es nicht in der Hand der Natur und der Ursachen liegt, in die sie ihr Vertrauen setzen, etwas aus dem Nichts zu erschaffen, sagen sie in ihrem Unverstand: "Was nicht ist, kann auch nicht werden; und was schon vorhanden ist, kann unmöglich wieder zunichte werden." | |||
Diesen irrigen fehlerhaften Grundsatz wollen sie auch auf den Vollkommenen-Allmächtigen (Qadîr-i Mutlaq) anwenden. | |||
'' | Ja, der Glorreiche, Allmächtige (Qadîr-i Dhu'lDjelal) erschafft die Dinge in zweifacher Weise: | ||
Erstens, durch Hervorbringung (ikhtira', so wie "idjad"), Neuerschaffung (ibda'). Das heißt, Er gibt dem Nichts, dem Nichtvorhandensein ein Sein (vudjud) und stellt ihm auch alles notwendige zur Verfügung, indem Er es aus dem Nichts erschafft (idjad). Zum anderen bildet (insha) und gestaltet (san'at) Er neu. Das heißt, um die Vollkommenheit Seiner Weisheit und die Erscheinung vieler Seiner Namen aufzuzeigen und um der Tiefe Seiner Weisheit willen, erbaut (insha) Er einen Teil von allem Sein aus den Elementen des Kosmos. Er schickt ihnen durch das Gesetz der Fürsorge (rezzaqiyet kanun) die Atome und die Zellen, die Seinem Befehle gehorchen und lässt diese in ihnen wirken. | |||
Ja, der Vollkommen-Allmächtige (Qâdir-i Mutlaq) erschafft (idjad) die Dinge auf diese beiden Arten, nämlich die Form der Neuschöpfung (ibda') einerseits und die der Neugestaltung (insha) andererseits. Die Dinge vom Noch-vorhanden-sein ins Nicht-mehr-vorhanden-sein und vom Nicht-Sein ins Da-Sein zu rufen, ist vollkommen leicht, ist ganz und gar einfach, ja sogar ein immerwährendes und allgemein gültiges Gesetz. | |||
Ein Mann, der angesichts dieser Macht, die im Frühling 300.000 Arten lebender Geschöpfe Form und Gestalt, ja außer ihren Elementen auch noch alle ihre Modalitäten (keyfiyat) und Konditionen (ahval) aus dem Nichts heraus zu verleihen vermag, noch sagt: "Es kann nichts aus dem Nichts entstehen", müsste ja selbst ein "Nichts" sein!.. | |||
Der Mensch, der den Naturalismus aufgegeben hat und zur Wahrheit gelangt ist, spricht nun: Gott dem Gerechten sei mein Lob, Preis und Dank zahllos wie der Sand des Meeres! Ich habe den vollkommenen Glauben erlangt. Ich wurde vor Zweifel und Irrtum errettet und keine Unsicherheit mehr ist in mir zurückgeblieben. | |||
اَلْحَمْدُ لِلّٰهِ عَلَى دِينِ الْاِسْلاَمِ وَ كَمَالِ الْاِيمَانِ | |||
{"Lobpreis und Dank sei Allah für die Religion des Islam und die Vollendung im Glauben!"} | |||
سُبْحَانَكَ لاَعِلْمَ لَنَاۤ اِلاَّ مَاعَلَّمْتَنَاۤ اِنَّكَ اَنْتَ الْعَلِيمُ الْحَكِيمُ | |||
{"Dank sei Allah für die Religion des Islam und einem vollkommenen Glauben. Gepriesen seist Du! Kein Wissen besitzen wir, außer dem, das Du uns gelehrt hast. Denn Du bist der Allwissende, der Allweise!" (Sure 2, 32)} | |||
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