Dördüncü Mektup/de: Revizyonlar arasındaki fark

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    1. satır: 1. satır:
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    <span id="Dördüncü_Mektup"></span>
    =Vierter Brief=


    بِاس۟مِهٖ سُب۟حَانَهُ وَ اِن۟ مِن۟ شَى۟ءٍ اِلَّا يُسَبِّحُ بِحَم۟دِهٖ
    بِاس۟مِهٖ سُب۟حَانَهُ وَ اِن۟ مِن۟ شَى۟ءٍ اِلَّا يُسَبِّحُ بِحَم۟دِهٖ
    11. satır: 9. satır:
    Meine lieben Brüder,
    Meine lieben Brüder,


    <div lang="tr" dir="ltr" class="mw-content-ltr">
    Ich befinde mich gerade in den Tscham-Bergen, auf einem hohen Gipfel, auf dem Wipfel einer riesigen Tanne in meiner Behausung. Die Grausamkeit von Menschen und Bestien ist mir vertraut geworden. Wenn ich einen Wunsch nach der Gesellschaft der Menschen verspüre, seid ihr in meinen Träumen und Gedanken bei mir, wir unterhalten uns miteinander und ich finde meinen Trost bei euch. Wenn nichts dazwischen kommt, möchte ich hier ein, zwei Monate allein bleiben. Wenn ich dann wieder nach Barla zurückkehre, werden wir nach einer Möglichkeit suchen, wie wir zusammen kommen und eurem Wunsch entsprechend miteinander reden können, wonach ich mich mehr sehne als ihr. Ich will jetzt hier auf dieser Tanne ein, zwei Gedanken niederschreiben, die mir in Erinnerung gekommen sind.
    Ben şimdi Çam Dağı’nda, yüksek bir tepede, büyük bir çam ağacının tepesinde bir menzilde bulunuyorum. İnsten tevahhuş ve vuhuşa ünsiyet ettim. İnsanlarla sohbet arzu ettiğim vakit, hayalen sizleri yanımda bulur, bir hasbihal ederim, sizinle müteselli olurum. Bir mani olmazsa bir iki ay burada yalnız kalmak arzusundayım. Barla’ya dönsem arzunuz vechile sizden ziyade müştak olduğum şifahî bir musahabe çaresini arayacağız. Şimdi bu çam ağacında hatıra gelen iki üç hatırayı yazıyorum.
    </div>


    <div lang="tr" dir="ltr" class="mw-content-ltr">
    '''Erstens:'''
    '''Birincisi:''' Bir parça mahrem bir sırdır fakat senden sır saklanmaz. Şöyle ki:
    Ein Arcanum privatum (mahrem bir sırr = eine Wahrheit von geheimnisvoller Tiefe, die nur Eingeweihten verständlich wird), das jedoch für euch kein Geheimnis ist. Es handelt sich um Folgendes:
    </div>


    <div lang="tr" dir="ltr" class="mw-content-ltr">
    So wie ein Teil derer, denen die Wahrheit zuteil geworden ist, den Namen "Vedud (= Freund)" offenbaren und durch die Fenster allen Seins hindurch den "notwendigerweise Seienden (Vadjibu-l'Vudjud)" in überwältigendem Grade unter der Gestalt dieses Namens betrachtet, so wurde diesem eurem Bruder, der doch ein Nichts ist von einem Nichts, der Status verliehen, ausschließlich zur Zeit seines Dienstes am Qur'an und während er der Herold dieser unendlichen Schatzkammer ist, eine Offenbarung (mazhariyet) der göttlichen Namen "Rahîm (= Barmherziger)" und "Hakîm (= Allweiser)" zu sein. Alle Sözler (= Worte) offenbaren (mazhariyet) sich in dieser Gestalt. Inscha-a'llah offenbaren alle "Sözler" das Geheimnis der Ayah: وَمَنْ يُؤْتَ الْحِكْمَةَ فَقَدْ اُوتِىَ خَيْرًا كَثِيرًا {"Wem die Weisheit gegeben wurde, dem wurde mit Sicherheit die Fülle alles Guten gegeben." (Sure 2, 269)}
    Ehl-i hakikatin bir kısmı nasıl ki ism-i Vedud’a mazhardırlar ve a’zamî bir mertebede o ismin cilveleriyle, mevcudatın pencereleriyle Vâcibü’l-vücud’a bakıyorlar. Öyle de şu hiç-ender hiç olan kardeşinize, yalnız hizmet-i Kur’an’a istihdamı hengâmında ve o hazine-i bînihayenin dellâlı olduğu bir vakitte, ism-i Rahîm ve ism-i Hakîm mazhariyetine medar bir vaziyet verilmiş. Bütün Sözler, o mazhariyetin cilveleridir. İnşâallah o Sözler وَمَن۟ يُؤ۟تَ ال۟حِك۟مَةَ فَقَد۟ اُوتِىَ خَي۟رًا كَثٖيرًا sırrına mazhardırlar.
    </div>


    <div lang="tr" dir="ltr" class="mw-content-ltr">
    '''Zweitens:'''
    '''İkincisi:''' Tarîk-i Nakşî hakkında denilen:
    Es kam mir plötzlich das folgende schöne Gedicht in den Sinn, worin über den Naqshi-Orden ausgesagt wird:
    </div>


    <div lang="tr" dir="ltr" class="mw-content-ltr">
    "Im Naqshibandi Orden muss man auf vier Dinge verzichten: Verzicht (terk) auf das Diesseits (als Stätte irdischer Genüsse),
    ''Der tarîk-i Nakşibendî lâzım âmed çâr terk:''
    </div>


    <div lang="tr" dir="ltr" class="mw-content-ltr">
    <div class="mw-translate-fuzzy">
    ''Terk-i dünya, terk-i ukba, terk-i hestî, terk-i terk''
    Verzicht auf das Jenseits (als Stätte himmlischer Genüsse), Verzicht auf das Dasein (als Wunsch,
    </div>
    </div>


    <div lang="tr" dir="ltr" class="mw-content-ltr">
    <div class="mw-translate-fuzzy">
    olan fıkra-i rânâ birden hatıra geldi. O hatıra ile beraber, birden şu fıkra tulû etti:
    Wille und Vorstellung aller Genüsse in dieser und in jener Welt), Verzicht auf den Verzicht (auf Diesseits und Jenseits, Da-Sein und Nicht-Sein und überhaupt jede nur mögliche Ausdrucksform des Egoismus).
    </div>
    </div>


    <div lang="tr" dir="ltr" class="mw-content-ltr">
    Es kam mir dieser Gedanke in den Sinn und zugleich stieg auch folgende Erinnerung in mir auf: "In dem Orden der Besitzlosen (adjz-i mendi) sind vier Dinge notwendig: vollkommene Armut, vollkommene Unterwerfung (adjz = die Schwachheit des Menschen gegenüber der göttlichen Allmacht), vollkommene Dankbarkeit und vollkommene Hingabe (shauk = die Begeisterung des Herzens für Gott, seinen Herrn), ihr Freunde!
    ''Der tarîk-i acz-mendî lâzım âmed çâr çîz:''
    </div>


    <div lang="tr" dir="ltr" class="mw-content-ltr">
    (aziz = ein Mensch, der die Heiligkeit Gottes respektiert und Seine göttlichen Geschenke nicht zu irdischen Zwecken missbraucht).
    ''Fakr-ı mutlak, acz-i mutlak, şükr-ü mutlak, şevk-i mutlak ey aziz!''
    </div>


    <div lang="tr" dir="ltr" class="mw-content-ltr">
    Danach fiel mir dieses farbenfrohe und reiche Gedicht wieder ein, das du geschrieben hast: "Betrachte jenen farbenreichen Band aus dem Gesamtwerk der Schöpfung... usw." An dieses Gedicht musste ich wieder denken, als ich den gestirnten Himmel über mir betrachtete.
    Sonra senin yazdığın: “Bak kitab-ı kâinatın safha-i rengînine, ilâ âhir…” olan rengîn ve zengin şiir hatırıma geldi. O şiir ile semanın yüzündeki yıldızlara baktım. “Keşke şair olsaydım, bunu tekmil etseydim.” dedim. Halbuki şiir ve nazma istidadım yokken yine başladım fakat nazım ve şiir yapamadım, nasıl hutur etti ise öyle yazdım. Benim vârisim olan sen, istersen nazma çevir, tanzim et. İşte birden hatıra gelen şu:
    "Ach wäre ich doch ein Dichter und könnte dies vollenden", sagte ich. Aber obwohl ich für Poesie und Dichtung nicht begabt bin, habe ich wieder damit begonnen. Doch konnte ich Poesie und Dichtung nicht gestalten. So wie es mir einfiel, habe ich es geschrieben. Du als mein Erbe magst es in Poesie verwandeln, einen Reim darauf machen. Dies war es, was mir plötzlich einfiel:
    </div>


    <div lang="tr" dir="ltr" class="mw-content-ltr">
    Lausche der Sterne Gesang, ihrer berauschenden Predigt (hutbe).
    ''Dinle de yıldızları şu hutbe-i şirinine''
    </div>


    <div lang="tr" dir="ltr" class="mw-content-ltr">
    Entnimm ihrer leuchtenden Schrift die Weisheit, die sie verkündigt!
    ''Name-i nurîn-i hikmet, bak ne takrir eylemiş.''
    </div>


    <div lang="tr" dir="ltr" class="mw-content-ltr">
    Gekommen sind sie und sagen, alle gemeinsam ein Ausdruck der Wahrheit:
    ''Hep beraber nutka gelmiş, hak lisanıyla derler:''
    </div>


    <div lang="tr" dir="ltr" class="mw-content-ltr">
    "Wir sind das strahlende Zeugnis des großartigen Königreiches einer allmächtigen Majestät (Qadîr-i Dhu'lDjelal'in hashmet-i Sultanat).
    ''Bir Kadîr-i Zülcelal’in haşmet-i sultanına''
    </div>


    <div lang="tr" dir="ltr" class="mw-content-ltr">
    Wir sind dafür Zeugen, dass es einen Meister (Sani') gibt in Seiner Einheit (vahdet) und in Seiner Kraft (qudret).
    ''Birer bürhan-ı nur-efşanız biz, vücud-u Sâni’a''
    </div>


    <div lang="tr" dir="ltr" class="mw-content-ltr">
    Den Engeln gleich betrachten wir vom Himmel herab die Erde,
    ''Hem vahdete hem kudrete şahitleriz biz.''
    </div>


    <div lang="tr" dir="ltr" class="mw-content-ltr">
    schauen das Antlitz der Erde,
    ''Şu zeminin yüzünü yaldızlayan''
    </div>


    <div lang="tr" dir="ltr" class="mw-content-ltr">
    voll tiefer und feinsinniger Wunder,
    ''Nâzenin mu’cizatı çün melek seyranına.''
    </div>


    <div lang="tr" dir="ltr" class="mw-content-ltr">
    halten stets das Paradies auch im Blick.
    ''Şu semanın arza bakan, cennete dikkat eden''
    </div>


    <div lang="tr" dir="ltr" class="mw-content-ltr">
    Tausende aufmerksamer Augen sind wir des Himmels.(*<ref>*{Das heißt: So wie die Engel in den himmlischen Welten diese staunenserregenden Wunder der Macht, diese Blumen des Paradieses in den Gärten und auf den Feldern unserer Erde betrachten, so betrachten auch die Sterne, welche am Himmel die Augen sind, den Engeln gleich, die feinsinnigen Kunstwerke hier auf Erden, schauen in die Welt des Paradieses und erblicken dort die wundervollen unvergänglichen Urbilder jener vergänglichen Abbilder. Sie betrachten zu gleicher Zeit Himmel und Erde; das heißt, sie haben den Blick beider Welten.}</ref>)
    ''Binler müdakkik gözleriz biz.'' (Hâşiye<ref>'''Hâşiye:''' Yani cennet çiçeklerinin fidanlık ve mezraacığı olan zeminin yüzünde hadsiz mu’cizat-ı kudret teşhir edildiğinden, semavat âlemindeki melâikeler o mu’cizatı ve o hârikaları temaşa ettikleri gibi; ecram-ı semaviyenin gözleri hükmünde olan yıldızlar dahi güya melâikeler gibi zemin yüzündeki nâzenin masnuatı gördükçe cennet âlemine bakıyorlar ve o muvakkat hârikaları bâki bir surette cennette dahi temaşa ediyorlar gibi bir zemine, bir cennete bakıyorlar. Yani o iki âleme nezaretleri var, demektir.</ref>)
    </div>


    <div lang="tr" dir="ltr" class="mw-content-ltr">
    Es wuchs der Tuba-Baum der Schöpfung und seine Äste strecken sich durch einen Spalt der Himmel und seine Zweige bilden die Milchstraße.
    ''Tûba-i hilkatten semavat şıkkına''
    </div>


    <div lang="tr" dir="ltr" class="mw-content-ltr">
    Schönheit und Majestät (Djemil-i Dhu'lDjelal) heißt die Hand der göttlichen Weisheit (dest-i hikmet),
    ''Hep Kehkeşan ağsanına''
    </div>


    <div lang="tr" dir="ltr" class="mw-content-ltr">
    die uns daran aufgehängt hat als seine wundervollen Früchte.
    ''Bir Cemil-i Zülcelal’in dest-i hikmetiyle takılmış''
    </div>


    <div lang="tr" dir="ltr" class="mw-content-ltr">
    Für die Bewohner des Himmels sind wir eine wandelnde Moschee,
    ''Pek güzel meyveleriz biz.''
    </div>


    <div lang="tr" dir="ltr" class="mw-content-ltr">
    ein Haus, das seine Kreise zieht und ein erhabenes Nest,
    ''Şu semavat ehline birer mescid-i seyyar,''
    </div>


    <div lang="tr" dir="ltr" class="mw-content-ltr">
    ein strahlender Leuchter, ein gewaltiges Schiff;
    ''Birer hane-i devvar birer ulvi âşiyane''
    </div>


    <div lang="tr" dir="ltr" class="mw-content-ltr">
    Flugzeugen gleich sind wir alle und ein jeder von uns.
    ''Birer misbah-ı nevvar birer gemi-i cebbar''
    </div>


    <div lang="tr" dir="ltr" class="mw-content-ltr">
    Eines Allmächtigen in Seiner Vollkommenheit (Qadîr-i Dhu'lKemal),
    ''Birer tayyareleriz biz.''
    </div>


    <div lang="tr" dir="ltr" class="mw-content-ltr">
    eines Allweisen in Seiner Majestät (Hakîm-i Dhu'lDjelal)
    ''Bir Kadîr-i Zülkemal’in, bir Hakîm-i Zülcelal’in''
    </div>


    <div lang="tr" dir="ltr" class="mw-content-ltr">
    wunderbare Kraft (mu'djize-i qudret) und staunenserregendes Kunstwerk (hârika-i san'at) Seiner Schöpfung,
    ''Birer mu’cize-i kudret birer hârika-i sanat-ı hâlıkane''
    </div>


    <div lang="tr" dir="ltr" class="mw-content-ltr">
    ein Kleinod Seiner Weisheit und Ingenium Seiner Schöpfung,
    ''Birer nadire-i hikmet birer dâhiye-i hilkat''
    </div>


    <div lang="tr" dir="ltr" class="mw-content-ltr">
    eine Welt voller Licht sind wir, jeder von uns aus Licht eine Welt.
    ''Birer nur âlemiyiz biz.''
    </div>


    <div lang="tr" dir="ltr" class="mw-content-ltr">
    So zeigen wir mit hunderttausenden von Zungen hunderttausende Beweise,
    ''Böyle yüz bin dil ile yüz bin bürhan gösteririz,''
    </div>


    <div lang="tr" dir="ltr" class="mw-content-ltr">
    lassen sie vernehmlich werden dem Menschen, der ein Mensch ist.
    ''İşittiririz insan olan insana.''
    </div>


    <div lang="tr" dir="ltr" class="mw-content-ltr">
    Mit Blindheit geschlagen das Auge der Gottlosen, vermag es nicht mehr zu schauen unser Antlitz und vernimmt er unsere Stimme nicht.
    ''Kör olası dinsiz gözü, görmez oldu yüzümüzü,''
    </div>


    <div lang="tr" dir="ltr" class="mw-content-ltr">
    Doch sind wir die Zeichen, die Wahrheit verkünden.
    ''Hem işitmez sözümüzü, hak söyleyen âyetleriz biz.''
    Eines ist unsere Prägung, eines unser Siegel.
    </div>


    <div lang="tr" dir="ltr" class="mw-content-ltr">
    Immerwährend wiederholen wir den Lobpreis unseres Herrn, wir seine Diener gedenken Seines Namens, Ihn verehrend alle Zeit.
    ''Sikkemiz bir, turramız bir, Rabb’imize müsebbihiz, zikrederiz abîdane.''
    </div>


    <div lang="tr" dir="ltr" class="mw-content-ltr">
    In Ihm versunken reihen wir uns ein als die Glieder in der endlosen Milchstraße Band."
    ''Kehkeşan’ın halka-i kübrasına mensup birer meczuplarız biz.''
    </div>


    <div lang="tr" dir="ltr" class="mw-content-ltr">
    اَل۟بَاقٖى هُوَ ال۟بَاقٖى
    اَل۟بَاقٖى هُوَ ال۟بَاقٖى
    </div>
    {"Der Beständige ist der, der bleibt und besteht."}


    <div lang="tr" dir="ltr" class="mw-content-ltr">
    '''Said Nursî'''
    '''Said Nursî'''
    </div>


    <div lang="tr" dir="ltr" class="mw-content-ltr">
    ------
    ------
    <center> [[Üçüncü Mektup]] ⇐ | [[Mektubat]] | ⇒ [[Beşinci Mektup]] </center>
    <center> [[Üçüncü Mektup/de|Dritter Brief]] ⇐ | [[Mektubat/de|Die Briefe]] | ⇒ [[Beşinci Mektup/de|Fünfter Brief]] </center>
    ------
    ------
    </div>

    12.14, 12 Mayıs 2024 itibarı ile sayfanın şu anki hâli

    Diğer diller:

    بِاس۟مِهٖ سُب۟حَانَهُ وَ اِن۟ مِن۟ شَى۟ءٍ اِلَّا يُسَبِّحُ بِحَم۟دِهٖ "Im Namen dessen, der gepriesen sei; und fürwahr, es gibt kein Ding, das nicht lobend Ihn preist."

    سَلَامُ اللّٰهِ وَ رَح۟مَتُهُ وَ بَرَكَاتُهُ عَلَي۟كُم۟ وَ عَلٰى اِخ۟وَانِكُم۟ لَاسِيَّمَا … الخ {"Gottes Friede, Sein Erbarmen und Segen sei über euch und über eure Brüder in Fülle usw."}

    Meine lieben Brüder,

    Ich befinde mich gerade in den Tscham-Bergen, auf einem hohen Gipfel, auf dem Wipfel einer riesigen Tanne in meiner Behausung. Die Grausamkeit von Menschen und Bestien ist mir vertraut geworden. Wenn ich einen Wunsch nach der Gesellschaft der Menschen verspüre, seid ihr in meinen Träumen und Gedanken bei mir, wir unterhalten uns miteinander und ich finde meinen Trost bei euch. Wenn nichts dazwischen kommt, möchte ich hier ein, zwei Monate allein bleiben. Wenn ich dann wieder nach Barla zurückkehre, werden wir nach einer Möglichkeit suchen, wie wir zusammen kommen und eurem Wunsch entsprechend miteinander reden können, wonach ich mich mehr sehne als ihr. Ich will jetzt hier auf dieser Tanne ein, zwei Gedanken niederschreiben, die mir in Erinnerung gekommen sind.

    Erstens: Ein Arcanum privatum (mahrem bir sırr = eine Wahrheit von geheimnisvoller Tiefe, die nur Eingeweihten verständlich wird), das jedoch für euch kein Geheimnis ist. Es handelt sich um Folgendes:

    So wie ein Teil derer, denen die Wahrheit zuteil geworden ist, den Namen "Vedud (= Freund)" offenbaren und durch die Fenster allen Seins hindurch den "notwendigerweise Seienden (Vadjibu-l'Vudjud)" in überwältigendem Grade unter der Gestalt dieses Namens betrachtet, so wurde diesem eurem Bruder, der doch ein Nichts ist von einem Nichts, der Status verliehen, ausschließlich zur Zeit seines Dienstes am Qur'an und während er der Herold dieser unendlichen Schatzkammer ist, eine Offenbarung (mazhariyet) der göttlichen Namen "Rahîm (= Barmherziger)" und "Hakîm (= Allweiser)" zu sein. Alle Sözler (= Worte) offenbaren (mazhariyet) sich in dieser Gestalt. Inscha-a'llah offenbaren alle "Sözler" das Geheimnis der Ayah: وَمَنْ يُؤْتَ الْحِكْمَةَ فَقَدْ اُوتِىَ خَيْرًا كَثِيرًا {"Wem die Weisheit gegeben wurde, dem wurde mit Sicherheit die Fülle alles Guten gegeben." (Sure 2, 269)}

    Zweitens: Es kam mir plötzlich das folgende schöne Gedicht in den Sinn, worin über den Naqshi-Orden ausgesagt wird:

    "Im Naqshibandi Orden muss man auf vier Dinge verzichten: Verzicht (terk) auf das Diesseits (als Stätte irdischer Genüsse),

    Verzicht auf das Jenseits (als Stätte himmlischer Genüsse), Verzicht auf das Dasein (als Wunsch,

    Wille und Vorstellung aller Genüsse in dieser und in jener Welt), Verzicht auf den Verzicht (auf Diesseits und Jenseits, Da-Sein und Nicht-Sein und überhaupt jede nur mögliche Ausdrucksform des Egoismus).

    Es kam mir dieser Gedanke in den Sinn und zugleich stieg auch folgende Erinnerung in mir auf: "In dem Orden der Besitzlosen (adjz-i mendi) sind vier Dinge notwendig: vollkommene Armut, vollkommene Unterwerfung (adjz = die Schwachheit des Menschen gegenüber der göttlichen Allmacht), vollkommene Dankbarkeit und vollkommene Hingabe (shauk = die Begeisterung des Herzens für Gott, seinen Herrn), ihr Freunde!

    (aziz = ein Mensch, der die Heiligkeit Gottes respektiert und Seine göttlichen Geschenke nicht zu irdischen Zwecken missbraucht).

    Danach fiel mir dieses farbenfrohe und reiche Gedicht wieder ein, das du geschrieben hast: "Betrachte jenen farbenreichen Band aus dem Gesamtwerk der Schöpfung... usw." An dieses Gedicht musste ich wieder denken, als ich den gestirnten Himmel über mir betrachtete. "Ach wäre ich doch ein Dichter und könnte dies vollenden", sagte ich. Aber obwohl ich für Poesie und Dichtung nicht begabt bin, habe ich wieder damit begonnen. Doch konnte ich Poesie und Dichtung nicht gestalten. So wie es mir einfiel, habe ich es geschrieben. Du als mein Erbe magst es in Poesie verwandeln, einen Reim darauf machen. Dies war es, was mir plötzlich einfiel:

    Lausche der Sterne Gesang, ihrer berauschenden Predigt (hutbe).

    Entnimm ihrer leuchtenden Schrift die Weisheit, die sie verkündigt!

    Gekommen sind sie und sagen, alle gemeinsam ein Ausdruck der Wahrheit:

    "Wir sind das strahlende Zeugnis des großartigen Königreiches einer allmächtigen Majestät (Qadîr-i Dhu'lDjelal'in hashmet-i Sultanat).

    Wir sind dafür Zeugen, dass es einen Meister (Sani') gibt in Seiner Einheit (vahdet) und in Seiner Kraft (qudret).

    Den Engeln gleich betrachten wir vom Himmel herab die Erde,

    schauen das Antlitz der Erde,

    voll tiefer und feinsinniger Wunder,

    halten stets das Paradies auch im Blick.

    Tausende aufmerksamer Augen sind wir des Himmels.(*[1])

    Es wuchs der Tuba-Baum der Schöpfung und seine Äste strecken sich durch einen Spalt der Himmel und seine Zweige bilden die Milchstraße.

    Schönheit und Majestät (Djemil-i Dhu'lDjelal) heißt die Hand der göttlichen Weisheit (dest-i hikmet),

    die uns daran aufgehängt hat als seine wundervollen Früchte.

    Für die Bewohner des Himmels sind wir eine wandelnde Moschee,

    ein Haus, das seine Kreise zieht und ein erhabenes Nest,

    ein strahlender Leuchter, ein gewaltiges Schiff;

    Flugzeugen gleich sind wir alle und ein jeder von uns.

    Eines Allmächtigen in Seiner Vollkommenheit (Qadîr-i Dhu'lKemal),

    eines Allweisen in Seiner Majestät (Hakîm-i Dhu'lDjelal)

    wunderbare Kraft (mu'djize-i qudret) und staunenserregendes Kunstwerk (hârika-i san'at) Seiner Schöpfung,

    ein Kleinod Seiner Weisheit und Ingenium Seiner Schöpfung,

    eine Welt voller Licht sind wir, jeder von uns aus Licht eine Welt.

    So zeigen wir mit hunderttausenden von Zungen hunderttausende Beweise,

    lassen sie vernehmlich werden dem Menschen, der ein Mensch ist.

    Mit Blindheit geschlagen das Auge der Gottlosen, vermag es nicht mehr zu schauen unser Antlitz und vernimmt er unsere Stimme nicht.

    Doch sind wir die Zeichen, die Wahrheit verkünden. Eines ist unsere Prägung, eines unser Siegel.

    Immerwährend wiederholen wir den Lobpreis unseres Herrn, wir seine Diener gedenken Seines Namens, Ihn verehrend alle Zeit.

    In Ihm versunken reihen wir uns ein als die Glieder in der endlosen Milchstraße Band."

    اَل۟بَاقٖى هُوَ ال۟بَاقٖى {"Der Beständige ist der, der bleibt und besteht."}

    Said Nursî


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    1. *{Das heißt: So wie die Engel in den himmlischen Welten diese staunenserregenden Wunder der Macht, diese Blumen des Paradieses in den Gärten und auf den Feldern unserer Erde betrachten, so betrachten auch die Sterne, welche am Himmel die Augen sind, den Engeln gleich, die feinsinnigen Kunstwerke hier auf Erden, schauen in die Welt des Paradieses und erblicken dort die wundervollen unvergänglichen Urbilder jener vergänglichen Abbilder. Sie betrachten zu gleicher Zeit Himmel und Erde; das heißt, sie haben den Blick beider Welten.}