Hubâb/de: Revizyonlar arasındaki fark
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26. satır: | 26. satır: | ||
Des Weiteren kannst auch du das Wasser des Lebens und das Getränk des Paradieses, das die anerkannten Gelehrten der Gläubigen und der Monotheisten von diesen gesegneten Worten im Herzen als Freude erleben, aus diesen gesegneten Krügen trinken... | Des Weiteren kannst auch du das Wasser des Lebens und das Getränk des Paradieses, das die anerkannten Gelehrten der Gläubigen und der Monotheisten von diesen gesegneten Worten im Herzen als Freude erleben, aus diesen gesegneten Krügen trinken... | ||
Wisse! | |||
Es gehört zu den Grundprinzipien, dass in einer Streitfrage das Wort dessen, der einen Beweis erbringt, dem Wort dessen, der es bestreitet vorgezogen wird. Denn derjenige, der den Beweis bringt, hat Helfer, die seinem Wort Kraft verleihen. Da derjenige, der abstreitet, keinen Helfer hat, liegt in seinem Wort auch keine Kraft. Und auch wenn selbst 1000 Mann etwas abstreiten, so zählen sie dennoch nicht für mehr als einen einzigen Mann. Wenn aber 1000 Mann einen Beweis erbringen, so zählt jeder, der einen Beweis erbringt, für 1000. Denn sie alle sind auf diese eine Sache ausgerichtet. Da sie alle ihren Finger nur auf einen einzigen Punkt legen, so unterstützen sie einander. Bei denen, die etwas bestreiten, gibt es aber keine gegenseitige Unterstützung. Jeder bleibt für sich allein. | |||
'''Zum Beispiel:''' Jeder von 1000 Leuten, die durch 1000 Fenster einen Stern gesehen haben und das bestätigen, hilft all den anderen und bekräftigt ihre Worte. Denn diese 1000 Leute bestätigen diese Angelegenheit, als würden sie mit ihrem Finger darauf hinweisen. Unter denen, die etwas bestreiten, ist dies aber nicht so. Denn zu einer Verneinung ist ein Grund nötig. Diese Gründe können aber ganz unterschiedlich sein. '''Zum Beispiel:''' '''Der erste sagt:''' "Meine Augen sind dafür zu schwach. Ich konnte ihn nicht sehen." '''Der zweite sagt:''' "In unserem Hause gibt es kein Fenster." '''Der dritte sagt:''' "Ich konnte wegen der Kälte meinen Kopf (nicht unter der Bettdecke hervor) strecken und danach schauen." '''Und dergleichen mehr.''' Da jeder für seine Verneinung und seine eigene gegenteilige Behauptung einen anderen Grund nennt, bestätigt (der Umstand), dass für ihn der Stern nicht da ist, keineswegs, dass der Stern tatsächlich (nefs-ul emir) nicht da ist, sodass sie einander unterstützen könnten. | |||
Daher bleibt die Übereinstimmung der Leute des Irrwegs in der Ablehnung eines Glaubensartikels als Ein-Mann-Aussage ohne jede Wirkung. Unter den Leuten der Rechtleitung (ehl-i hidayet) unterstützen und bestätigen jedoch ihre Worte in Glaubensfragen (iman) jedes einzelne einander. | |||
Wisse, mein lieber Bruder! | |||
''' | Dinge, die für ein Ganzes notwendig sind, diese Dinge benötigt auch ein Teil davon. '''Zum Beispiel:''' Was für die Entstehung eines Baumes notwendig ist, das benötigt auch seine Frucht für ihr Dasein (vudjud). '''Wenn dies aber so ist, dann ist der Schöpfer einer Frucht zugleich auch der Schöpfer des ganzen Baumes.''' Und Er muss sogar der Schöpfer (Khaliq) sein, welcher der Schöpfer der Erde ist und den Baum der Schöpfung erschaffen hat. | ||
Wisse, mein lieber Bruder! | |||
Es gibt einen Sachverhalt, dessen beide Seiten voneinander sehr weit entfernt sind, von denen eine jede Seite einen Kern trägt, der zu einem Baum heran wächst, an dem Zweige und Äste gedeihen. An einem solchen Sachverhalt dürfen kein Zweifel und keine Unsicherheit aufkommen. Zwar kann ein Kern mit einem anderen Kern verwechselt werden, solange sie noch als Kerne noch unter der Erde liegen. Zweifelst du aber auch dann noch, wenn sie bereits zu einem Baum heran gewachsen sind und Früchte getragen haben, werden alle Früchte gegen dich zeugen. Wenn du darüber im Zweifel bist, ob das vielleicht ein anderer Kern gewesen sein könnte, so würden dir alle Früchte dieses Baumes widersprechen. Es wird dir nicht gelingen, einen Kern, der zu einem Apfelbaum herangewachsen ist, für den Kern eines Senfbaumes zu halten. Nur mit einer irrigen Vorstellung oder wenn man annehmen wollte, alle Äpfel hätten sich in Senfkörner verwandelt, könnte dir das möglich sein. Doch das wäre völlig unvorstellbar. | |||
'''Daher ist das Prophetentum ein solcher Kern und aus diesem Kern ist der Baum der Islamiyet mit all ihren Früchten und Blüten entstanden. Und auch aus dem Qur'an sind die elf Grundpfeiler der Islamiyet als seine Früchte hervorgegangen wie Planeten aus der Sonne.''' Nachdem man aber nun diese Früchte, so kostbar wie die ganze Welt, gesehen und betrachtet hat, bliebe da noch etwa ein Platz für einen Zweifel oder Unsicherheit über ihren Kern übrig? Keineswegs... | |||
Wisse, mein lieber Bruder! Ein so schöner Vogel wie der Pfau schlüpft aus einem Ei, wächst, gedeiht und beginnt überall umher zu fliegen. Nachdem er sich unter allen Horizonten der Welt (afak-i alem) Ruhm (shöhret) erworben hatte, bleibt kein Zweifel mehr daran, dass der Mann töricht ist, der die Schönheit, die Vollkommenheit (kemalat) und das Wachstum dieses Vogels in den Schalen seines Eies auf dem Boden sucht und dort finden möchte. | |||
Genauso kann der Mann, der den Anfang des Lebens unseres Propheten, mit dem der Friede und Segen sei, so wie die Geschichte es uns überliefert, mit einem rein weltlich gesinnten, oberflächlichen, formellen Blick betrachtet, dessen geistliche Persönlichkeit (shahsiyet-i maneviye) nicht begreifen (idrak) und die Bedeutung seines Wertes nicht erfassen. Dazu muss man den Anfang seines Lebens, seine menschlichen Bedürfnisse und seine äußere Erscheinung, wie eine feine Schale, ein zerbrechliche Form betrachten. Aus dieser Schale ist die Sonne beider Welten, der mohammedanische Baum, dem Tubabaum gleich, hervorgegangen, wurde mit Gottes Segen (feyz-i Ilahi) bewässert und ist mit der Gnade des Herrn (fadl-i Rabbani) heran gewachsen und gediehen. | |||
Daher soll man, wenn man etwas sonderbares über die äußerliche Erscheinung des ruhmreichen Propheten (Nebiyy-i Dhishan), mit dem Friede und Segen sei, oder über den Anfang seines Lebens hört, sich nicht dabei aufhalten, sondern statt dessen sofort seinen Blick davon abwenden, ihn vielmehr den Lichtern (Nur) zuwenden, die er überall in der Welt entzündet hat. | |||
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70. satır: | 55. satır: | ||
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Wisse, mein lieber Bruder! | |||
Die Gebete (dua) sind Beispiele für die Geheimnisse (esrar) der Einheit (tauhid), des Dienstes und der Anbetung (ibadet). Bei (dem Bekenntnis) zur Einheit Gottes (tauhid), sowie bei (der Verrichtung) des Dienstes und der Anbetung (ibadet) ist es notwendig, dass derjenige, der betet (dua), dabei sagt: "Meine Wünsche und alle Erwartungen, die ich in meinem Herzen (qalb) trage und bewege, hört Gott der Gerechte (Djenab-i Haqq)." Und dabei muss er fest daran glauben (itikad), dass Gott dazu die Macht (qâdir) hat. Diese Überzeugung setzt voraus, dass Allah alle Dinge kennt und aller Dinge mächtig (qâdir) ist. | |||
Wisse, mein lieber Bruder! Es ist möglich, dass die Sonne, die diese Welt (alem) erleuchtet, mit ihren Strahlen in das Auge einer Mücke eintritt und es mit ihnen erhellt. Und es ist völlig ausgeschlossen, dass ein Feuerfunke in ihr Auge eintritt und es erleuchtet. Denn das Feuer zerstört das Auge. | |||
Genauso empfängt jedes Stäubchen den Glanz der Sonne des Urewigen (Shems-i Ezeli). Jedoch kann es den, der in Wahrheit alles bewirkt (Muessir-i Haqiqi), nicht umfassen. | |||
Wisse, oh du stolze (maghrur), selbstgefällige (mutekebbir), eigensinnige (mutemerrid = kranke) Seele (nefs)! Du wirst von Zuständen, wie Schwäche (da'f), Ohnmacht (adjz), Armseligkeit (fakir) und Trägheit (miskinlik = Armut) heimgesucht und kannst noch nicht einmal einer Mikrobe widerstehen, die sich in deiner Lunge festgesetzt hat, und die man doch erst in vielfacher Vergrößerung überhaupt erkennen kann. Und doch wird sie dich auf dein Lager hinwerfen und dich töten. | |||
Wisse, mein lieber Bruder!Während man auf dem Platz deines Erinnerungsvermögens (quvve-i hafiza), den man mit einem Senfkörnchen vergleichen könnte, Exkursionen unternimmt, verwandelt sich dieser Platz in eine Wüste, so groß wie die Sahara, und nimmt eine Gestalt an, die man nicht bis ans Ende erforschen kann. Wie aber könnte derjenige, der noch nicht einmal diesen Platz, den man mit einem Senfkorn vergleichen könnte, bis ans Ende erforschen kann, etwa auch noch den Umkreis rund um dieses Korn bis ans Ende erforschen? Wenn aber allein schon der Zustand eines Senfkorns unter den Blicken des Verstandes (aql) so ist, wie sollte dann erst der Kreis aussehen, in dem der Verstand umher schweift? Der Verstand durchforscht das All. | |||
Gepriesen sei Gott (Fesubhanallah)! Gott der Gerechte (Djenab-i Haqq) machte ein Senfkorn für den Verstand zu einer ganzen Welt, die ganze Welt aber für den Verstand zu einem bloßen Senfkorn. | |||
Wisse, mein lieber Bruder! | |||
''' | '''Eine der größten Ungerechtigkeiten, welche Menschen begehen können, ist folgende:''' Die Früchte, welche gute Taten hervorbringen und welche die Arbeit einer großen Gemeinschaft voraussetzen, auf eine einzige Person zurück zu führen und sie ihr allein gut zu schreiben. In dieser Ungerechtigkeit liegt eine unbewusste Abgötterei (shirk-i khafi). Denn die Erträge, die eine Gemeinschaft durch ihre Handlungsfreiheit (djuz-i ihtiyar) erwirbt, auf eine einzige Person zurückzuführen, zeigt, dass diese Person über eine außerordentliche Macht (qudret) im Grade der Erschaffung (idjad) verfügt (mâlik). Die Götter der alten Griechen und die Sterndeuter sind das Produkt solcher tyrannischen, teuflischen Vorstellungen (zalimane tasavvurat-i sheytaniye). | ||
Wisse, mein lieber Bruder! Der Mann, der Gottes gedenkt (dhikr), hat verschiedene Arten eines innerlichen Feinempfindens (latife), die den Segen Gottes (feyz-i Ilahi) anziehen. Ein Teil (dieser Empfindungen) wird bewusst (shuur) im Herzen und vom Verstand wahrgenommen, ein anderer aber nicht und ist dem Bewusstsein nicht untergeordnet. Sie entstehen مِنْ حَيْثُ لَا يَشْعُرُ {"...ohne dass wir es bemerken." (Sure 16, 26)} Daher ist auch ein Gottesgedenken (dhikr) ohne jedes innere Verständnis (ghaflet) keineswegs ohne allen Segen (feyz). | |||
Wisse, mein lieber Bruder! Gott der Gerechte (Djenab-i Haqq) hat den Menschen aus sehr eigenartigen Bestandteilen zusammen gesetzt. Er ist eine Einheit (vahdet) in Vielfalt, dabei ganz unkompliziert zusammen gesetzt und eine einzelne Persönlichkeit innerhalb einer Gemeinschaft. Für jedes Organ, jeden Sinn und jedes Feinempfinden, das er in sich umschließt, gibt es eine eigene Freude und ein besonderes Leid, wobei jeder von ihnen an den Freuden, Leiden und Sorgen seiner Gefährten seinen Anteil bekommt, wie wir ihren Hilferufen und ihrer raschen gegenseitigen Hilfeleistung, die wir bereits beobachtet haben, entnehmen können. | |||
Gleich wie der Mensch seiner Erschaffung gemäß auf dem Wege des Dienstes und der Anbetung (ubudiyet) geht, so ist er auch würdig, einen Teil aller Arten von Freuden und Gnadengaben (nimet) zu erfahren und die Vollkommenheit (kemalat) zu erlangen. Wenn er aber dem Weg seiner Ichsucht (enaniyet) folgt, so wird er auch weiterhin von allerlei ganz verschiedenen Arten von Leiden und Qualen verfolgt. | |||
Wisse, mein lieber Bruder! Die Formel von der Einheit Gottes (Kelime-i Tauhid) in fortwährendem Gedenken (dhikr) zu wiederholen, dient dazu, die Bänder und Fäden zu zerreißen, die das Herz (qalb) an allzu viele Dinge fesseln und die Seele dazu zu bringen, ihr Gesicht von all den vielen, geradezu abgöttisch geliebten Dingen (mahbub), die sie beinahe schon anbetet, wieder abzuwenden. | |||
Darüber hinaus schließen wir daraus, dass es unter den Gefühlen und Feinheiten in den Empfindungen desjenigen, der Gottes gedenkt (dhakir), sehr viele verschiedene Bekenntnisse zur jeweiligen Einheit (tauhid) gibt, um so ihre Bindung an die jeweiligen, für sie typischen Abgötter (sherik) zu durchtrennen. | |||
Wisse, mein lieber Bruder! | |||
Bei dem Segen (sevab), der von einer ehrwürdigen (Sherife) Fatiha ausgeht, die man zum Beispiel für einen Verwandten rezitiert, sind eins und Tausend gleich. Wie beim Hören eines Wortes, das den Mund verlässt, sind eine Gemeinschaft und eine einzige Person gleich. Denn bei allen feinempfundenen Dingen (latif sheyler) ist es wie in einer Druckerei: ein einziges Wort auf einer Druckplatte lässt sich tausendmal wieder abdrucken. | |||
Das ist ein Hinweis darauf, dass sich in den lichtvollen (nurani) Dingen zugleich mit der Einheit (vahdet) auch eine Vielfalt vorfindet. Das heißt, dass aus einem lichtvollen Ding tausend Segnungen (sevab) hervorgehen können. | |||
Wisse, mein lieber Bruder! Der "Rang der Preiswürdigkeit (Maqam-i Mahmud)" des ruhmreichen Propheten (Nebiyy-i Dhishan), mit dem Friede und Segen sei, ist wie eine göttliche Tafel (Ilahi bir maide) und ein Tisch des Herrn (Rabbani bir sofra). Die verteilten Güter (lutuflar), Segnungen (feyz) und Gnadengaben (nimet) strömen in der Tat von diesem Tisch. | |||
Ein ehrwürdiges Segensgebet (salavat-i sherife) für den ruhmreichen Propheten (Nebiyy-i Dhishan), mit dem Friede und Segen sei, zu lesen ist eine Form der Zustimmung zur Einladung zu diesem Tisch. Der Mann, der solch ein ehrwürdiges Segensgebet (salavat-i sherife) ausspricht und dabei eine der Eigenschaften des Propheten, mit dem Friede und Segen sei, beschreibt, soll dabei daran denken, worauf sich diese Eigenschaft bezieht, sodass er dazu angeregt wird, wieder und wieder solche Segensgebete (salavat) auszusprechen. | |||
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186. satır: | 142. satır: | ||
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Wisse, mein lieber Bruder! | |||
''' | Das Tor zu deiner persönlichen Meinungsfindung, {'''Idjtihad:''' Anstrengung; das Ergebnis einer Bemühung eines Rechtsgelehrten unter Heranziehung der Rechtsquellen, die Lösung einer Rechtsfrage herbeizuführen. (A.d.Ü.)} welche zu den Fragen der Religion gehört, steht zwar offen, es gibt jedoch in dieser Zeit sechs (Dinge), welche dich daran hindern, auch hindurchzugehen. | ||
'''Erstens:''' | |||
''' | So wie im Winter, einer Zeit heftiger Stürme, auch die kleinsten Löcher abgedichtet werden, wäre es keineswegs vernünftig, Neue Tore zu öffnen. Ferner bestünde die Gefahr, zu ertrinken, schlüge man Löcher in die Wände, um sie zu reparieren, während draußen eine gewaltige Sturmflut wütet. Genauso ist es ein Verbrechen am Islam, in dieser Zeit, wo die Verbote Gottes unbeachtet bleiben, in der Ära, wo unislamische Gebräuche eindringen, in der Periode, wo abzulehnende Erneuerungen (bid'a) im Übermaß auftreten und Irrlehren Zerstörungen anrichten, unter der Bezeichnung "Idjtihad" aus dem Schloss "Islam" heraus neue Tore nach draußen zu öffnen, und in seine Wände Löcher zu schlagen, die den Zerstörern Einlass gewähren. | ||
'''Zweitens:''' | |||
''' | Was die beiden unabänderlichen Rechtsquellen (Qur'an und Sunnah) im Glauben betrifft, so kann die Idjtihad sie nicht berühren. Denn sie sind endgültig und festgesetzt. Ferner sind diese Grundlagen lebensnotwendig wie Nahrungsmittel und Nährstoffe. Sie bleiben heute unbeachtet und werden erschüttert. Man soll heute die ganze Begeisterung und Anstrengung für deren Aufrichtung und Belebung aufwenden. Darüber hinaus sind die Lehrmeinungen aus den beiden anderen Rechtsquellen {idjma und qiyas = Übereinstimmung der islamischen Gemeinde und Analogieschluss der Rechtsgelehrten. (A.d.Ü.)} des Islam bekannt, die die vorherigen Rechtsgelehrten durch ihre reine und aufrichtige Idjtihad erstellt hatten und die für die Bedürfnisse jeder Zeit nicht begrenzt sind. Sie zu übersehen und sich nach Lust und Laune neue Idjtihad zu bilden, ist ein ketzerisches (bid'akârane) Verbrechen. | ||
'''Drittens:''' | |||
''' | Unter den Menschen jeder Zeit ist das Verlangen nach einer bestimmten Sache groß, die sie für kostbar halten und die ihre Gedanken auf sich lenkt; das sind zum Beispiel in heutiger Zeit vor allem die Beschäftigung mit der Politik und die Absicherung des weltlichen Lebens, welche besonders im Vordergrund stehen und womit die Menschen besonders wichtig tun. In dem vorausgegangenen Zeitalter der "Reinen" (selef-i salihin = die erste und zweite Schülergeneration) und auf dem Markt jener Zeit war die beliebteste Sache das, weswegen der Schöpfer (Khaliq) der Himmel und der Erde mit uns zufrieden wird, und was Er von uns verlangt, aus Seinen Worten herauszufinden und die Mittel zu beschaffen, die die ewige Glückseligkeit in der jenseitigen Welt erwerben lassen, welche durch das Licht des Prophetentums und des Qur'an dermaßen weit geöffnet wurde, um sie niemals mehr wieder zu schließen. | ||
Darauf waren in jener Zeit der Geist (ruh) aller Menschen, ihre Gedanken (fikr), Herzen (qalb) und Gemüter ausgerichtet, um die Wünsche Gottes (mardiyat-i Ilahiyeyi) zu erfahren und zu erkennen. Aus diesem Grund und dadurch, dass diejenigen, die die Gelegenheit und das Vermögen hatten, über alle Vorfälle, Ereignisse und Gespräche, die in jener Zeit geführt wurden, unterrichtet zu werden, fanden große Fähigkeiten (istidad ve iktidar) als Grundlage zur persönlichen Meinungsfindung (Idjtihad) ihren Ausdruck. | |||
Heute sind jedoch alle Fähigkeiten, weil die Menschen in ihren Gedanken (fikr) und in ihren Herzen (qalb) nach Ablenkung und Zerstreuung suchen, wegen ihrer Schwäche, einander Hilfe (inayet) zu leisten und sich füreinander einzusetzen, wegen ihrer Vorliebe für Fragen der Politik und der Philosophie, den modernen Wissenschaften, der neuzeitlichen Bildung und dem weltlichen Leben (hayat-i dunyavi) zugewandt. Es gibt keine persönliche Meinung (Idjtihad), die man als ein maßgebliches (mustaqim) religiöses Gesetz (ahkam-i diniyeye) verwenden kann. | |||
Viertens: Die Absicht (maqsad) eines Mannes, der durch das Tor seiner persönlichen Meinungsfindung (Idjtihad) in die Islamiyet eintritt und den Katalog ihrer noch offen stehenden Fragen erweitern will, ist gut, wenn er sich an den Säulen des Islam (Daruriyet) orientiert, um so Gottesfurcht (taqwa) und Vollkommenheit (kemal) zu erlangen. Wenn dieser Mann jedoch die Daruriyat aufgibt (terk) und das irdische Leben (hayat-i dunyavi) dem jenseitigen Leben (hayat-i ukhrevi) vorzieht, so ist sein Wunsch nach einer persönlichen Meinung (Idjtihad) ein Wunsch nach Zerstörung und ein Versuch, einen Weg zu finden, um sich von seiner Verantwortung los zu sagen und ihr zu entfliehen. | |||
'''Fünftens:''' So wie ein jedes Ding und jedes Urteil (hukum) aufgrund eines Anlasses zustande (vudjud) kommt, so ist es auch von einer Nutzanwendung abhängig. Die Nutzanwendung ist jedoch nicht der Anlass. Sie ist nur eine Weisheit (hikmet), die zu einer Bevorzugung verhilft. Die Denkweise (efkar) unserer Zeit ist jedoch allein dem irdischen Glück zugewandt. Die Betrachtungsweise des Gesetzes (Schariah) hingegen ist direkt dem Glück im Jenseits zugewandt, schließt jedoch implizit das Glück auf dieser Erde mit ein. Denn die Welt (dunya) ist ja ein Mittel zum Jenseits (akhiret). | |||
''' | |||
Es gibt viele Situationen, die bereits den Grad einer Zwangslage erreicht zu haben scheinen, in der die Menschen gefangen sind und die ihnen wie ein allgemeines Unglück vorkommen. Da solche Angelegenheiten aus dem Missbrauch der Entscheidungsfreiheit (su-i ihtiyar) gegenüber ihren unerlaubten Neigungen (ghayr-i meshru) herrühren, gehören sie nicht zu einer Zwangslage, die der Grund zur Billigung (einer Ausnahme) wäre. Sie können nicht im Rahmen einer Billigung und des gesetzlich Erlaubten (musaade-i sher'iye) liegen. Wenn zum Beispiel ein Mann seine Handlungsfreiheit (su-i ihtiyar) missbraucht und sich in verbotener (haram) Weise betrinkt, so wird ihm alles Schlechte, das er in diesem Zustand (hal-i sekir) begeht, nicht entschuldigt. | |||
In heutiger Zeit sind solche persönlichen Entscheidungen (Idjtihad) keine himmlischen sondern rein irdische Entscheidungen (Idjtihad). Entscheidungen (Idjtihad), über die Gesetze des Schöpfers der Himmel und der Erde auf eine solche Weise zu verfügen, sind abzulehnen. | |||
'''Zum Beispiel:''' Manche Gottvergessene (ghafil) halten es für schön, wenn die Freitagspredigt in türkischer Sprache gehalten wird, damit das Volk insbesondere über die politischen Umstände Bescheid wissen. Was aber dergleichen politische Umstände betrifft, so sind sie nicht frei von Lug und Trug und von teuflischen Gedanken (fikr). Die Kanzel (maqam) der Hutbe aber ist ein Platz, welcher der Verkündigung (teblighi) der Gesetze Gottes (ahkam-i Ilahiye) geweiht ist. | |||
'''Frage:''' | |||
''' | Das einfache Volk kennt aber kein Arabisch. Wie also können sie dann (die Hutba) verstehen? | ||
'''Antwort:''' | |||
''' | Das einfache Volk braucht Pflichten und Gesetze (musellemat-i diniye). Die Kanzel (maqam) für die Hutbe dient der Verkündigung (tebligh) solcher Gesetze (hukum). Diese Gesetze (hukum) sind dem einfachen Volk, in einem arabischen Kleid kurz zusammen gefasst, wenn auch nicht ausführlich, jedoch bekannt und insoweit auch verständlich. Außerdem findet sich die Pracht, Erhabenheit, Besonderheit und Prägnanz, wie sie der arabischen Sprache zu eigen ist, in keiner anderen Sprache wieder... | ||
Wisset, ihr gottvergessenen (ghaflet) Tore (ahmaklar), die ihr taub und blind in völliger Finsternis die Ursachen anbetet (ibadet)! | |||
Ich möchte hier einen Aspekt der Zeugnisse (shehadet) für die Seinsnotwendigkeit der Existenz (vudjub-u vudjud) und Einheit (vahdet) Gottes des Gerechten (Djenab-i Haqq) beschreiben, die alles, was es in der Welt gibt (kainatin murekkebati) und all seine Atome auf 55 Arten und Weisen zum Ausdruck bringen. '''Es ist dies wie folgt:''' | |||
Die Erschaffung (idjad) der Dinge entweder auf sich selbst oder auf Ursachen zurückzuführen ruft Erstaunen und Bewunderung hervor. Das macht aber Zurückweisung und Verleugnung erforderlich. Daraus hinwiederum resultieren die Irrtümer. Das aber ist der Grund für die Leiden des Geistes (ruh) und eine Verwirrung im Denken. Das aber veranlasst Verstand (ruh) und Vernunft (aql) zu flüchten und zwingt sie bei dem, der da notwendiger Weise sein muss (Vadjib-ul Vudjud), ihre Zuflucht zu suchen. | |||
Denn jede Schwierigkeit wird nur durch Seine Macht (qudret) gemeistert. Und die unlösbaren Knoten werden durch Seinen Willen (irade) gelöst. Und die Herzen (qalb) gehen nur in Seinem Gedenken (dhikr) in Seinen Frieden (mutmainna) ein. Diese Wahrheit (haqiqat) möchte ich mit dem hier folgenden Vergleich erklären. '''Es ist dies wie folgt:''' | |||
Der Bewirker allen Seins (maudjudatin faili), das heißt, derjenige, der die Dinge ins Dasein (vudjud) ruft, ist entweder der Einzige (vahid), der dazu notwendig (vadjib) ist oder er ist einer der vielen, für die das möglich wäre. Im Falle, dass der Bewirker der Einzige ist, der dazu notwendig ist, liegt darin weder eine Schwierigkeit noch wäre dies ungewöhnlich. Und sollte es dennoch (eine Schwierigkeit) sein, so wäre diese nur eingebildet. | |||
Wird aber (das Sein) auf Ursachen zurückgeführt, so tritt diese Schwierigkeit aus (ihrem Stadium) einer irrigen Vorstellung heraus, wäre nicht mehr noch länger ungewöhnlich, sondern stellte sich nunmehr in Form einer absolut sicheren und tatsächlichen Erscheinung als wahr heraus. Denn keine einzige Ursache unter vielen Ursachen, die alle nicht frei sind von Fehlern und Schwächen, kann irgendein Ergebnis auf ihre Schultern nehmen. Und bei der Erschaffung eines Dinges ist die Teilnahme grenzenlos vieler Ursachen nötig. Da zum Beispiel eine Biene mit allen anderen Bienen in Verbindung steht, wäre zu ihrer Erschaffung, wollte man sie auf Ursachen zurückführen, selbst die Teilnahme (ishtirak) von Himmel und Erde dazu nötig. | |||
Des Weiteren ist die Entstehung einer Vielfalt durch einen Einzigen (vahid) nicht so schwer wie die Entstehung des Einen (vahid) aus einer Vielfalt, sondern viel einfacher. Die Anordnungen, die zum Beispiel ein Kommandeur vielen Menschen erteilt und die Arbeiten, die er sie verrichten lässt, können diese vielen Menschen, auf sich allein gestellt, nur mit sehr vielen Mühen verrichten. | |||
Des Weiteren ergeben sich bei der Zurückführung der Erschaffung auf die Ursachen zahllose Schwierigkeiten und Merkwürdigkeiten, die darüber hinaus auch noch den Nährboden für sehr viele Unmöglichkeiten bilden. | |||
1. Man muss in jedem einzelnen Atom die Eigenschaften dessen annehmen, der da notwendiger Weise sein muss (Vadjib-ul Vudjud). | |||
1- | |||
2. Es müssen innerhalb einer Gottheit (uluhiyet) unendlich viele Partner (sherik) teilnehmen (ishtirak). | |||
2 | |||
3. Jedes einzelne Atom muss sowohl der Herrscher (hâkim) als auch der Behrrschte (mahkum) sein, so wie die Steine in einer Kuppel sich dadurch vor ihrem Absturz retten, dass sie sich gegenseitig stützen. | |||
3 | |||
4. Die Eigenschaften, wie Bewusstsein (shu'ur), Wille (irade) und Macht (qudret) müssen in jedem einzelnen Atom vorhanden sein. Denn das schöne Kunstwerk (hüsn-ü san'at) erfordert genau diese Eigenschaften. | |||
4 | |||
Um diesen Sachverhalt (haqiqat) zu erklären, möchten wir hier einige Beispiele anführen: | |||
'''Erstens:''' | |||
''' | Die Sonne erscheint aufgrund des Geheimnisses (sirr) der Rückstrahlfähigkeit auf einigen Glasscherben, auf dem Meeresspiegel und auf ihren Planeten in stets gleicher Weise. | ||
'''Zweitens:''' | |||
''' | Aufgrund des Geheimnisses (sirr) der Zuwendung ist das Verhältnis der Widerspiegelung einer Lampe im Mittelpunkt der Spiegel, die einen Kreis um sie herum bilden, ein und dasselbe. | ||
'''Drittens:''' | |||
''' | Ob einer oder Tausend von einem Licht oder von einem lichtausstrahlenden Objekt erleuchtet werden und so ihr Licht empfangen, ist in diesem Zusammenhang gleich. So ist nun einmal die Eigentümlichkeit eines lichtausstrahlenden (Objekts). | ||
'''Viertens:''' | |||
''' | Aufgrund des Geheimnisses (sirr) vom Gleichgewicht senkt sich die eine zweier Schalen einer hochempfindlichen Waage, in der sich zwei Nüsse oder auch zwei Sonnen befinden sollen, wenn zu ihr etwas hinzugefügt würde nach unten, während die andere Schale dabei nach oben gehoben wird. | ||
'''Fünftens:''' | |||
''' | (Rein technisch betrachtet) besteht bei der Steuerung oder beim Ablegemanöver zwischen einem riesengroßen Schiff und einem winzigkleinen Schiff gar kein Unterschied, mag der Kapitän nun ein Kind sein oder ein Erwachsener: das System (intizam) ist das gleiche. | ||
'''Sechstens:''' | |||
''' | Das Verhältnis eines abstrahierten Wesens, wie zum Beispiel ein sprechendes Lebewesen, ist zu allen kleinen oder großen Mitgliedern der gleichen Gattung gleich. | ||
'''Zusammenfassung:''' | |||
''' | Anhand dieser Beispiele hat es sich nun als wahr herausgestellt, dass zwischen wenig oder viel, klein oder groß, bei der Zurückführung auf einen Einzigen kein Unterschied besteht und im Rahmen des Möglichen bleibt. Daher ist es aufgrund der Ordnung und des Gleichgewichtes, des Gehorsams in der Befolgung des göttlichen Befehls, ins Dasein zu treten (evamir-i tekviniye), zugleich mit dem Lichtcharakter (nuraniyet) der Macht des Urewigen (qudret-i ezeliye) und der Rückstrahlfähigkeit entsprechend dem inneren Wesen der Dinge (gegenüber dem Licht Gottes) und dergleichen Geheimnisse (sirr) für den, der da notwendiger Weise sein muss (Vadjib-ul Vudjud) gleich, einer Mücke das Leben zu schenken (ihya) oder die Welt ins Dasein zu rufen, die Kreation eines Baumes nicht verschieden von der des Himmels und (kein Unterschied) zwischen der Erschaffung eines Atoms oder der Sonne. | ||
Diese Gleichheit und Indifferenz ist in der Tat geradezu augenscheinlich. Siehe! Wenn die Ornamente und die Kunstwerke der Macht des Urewigen (qudret-i ezeliye), dessen Wesen uns unbekannt ist, der sich uns aber in Seinen Wunderwerken (mu'djizat) zu erkennen gibt, besonders in (allen verschiedenen Arten) von Früchten und Gemüse, den Ursachen (esbab) überlassen wären, so würden diese Ursachen (unter einer solchen Last der Beweise) erdrückt. | |||
'''Kurzum:''' | |||
''' | Es gibt drei bemerkenswerte Punkte bei der Erschaffung (idjad) der lebendigen (hayati) wie der leblosen (vudjudi) und der lichtausstrahlenden (nurani) Dinge: | ||
'''Erster Punkt:''' | |||
''' | Die Ursachen dienen als Schleier, damit die Beziehung zwischen der Macht Gottes (qudret) und den Ekel erregenden, abstoßenden Dingen (umur-u hasise) nicht äußerlich wahr genommen werden kann. | ||
'''Zweiter Punkt:''' | |||
''' | Da das Leben (hayat), das Dasein (vudjud) und das Licht (Nur), mit den Augen Gottes betrachtet, genauso klar ist, wie mit unseren eigenen Augen gesehen, sind dafür keine Ursachen als undurchdringliche Schleier nötig. Und selbst wenn noch einige Mittel uns wie sehr feine, dünne Schleier (an die Ursachen) erinnern, bleibt trotzdem dahinter stets die Hand der Allmacht (des lebendigen) Gottes (dest-i qudret) sichtbar. | ||
'''Dritter Punkt:''' | |||
''' | Die Macht des Urewigen (Qudret-i ezeliye) hat keine Schwierigkeit, wenn sie etwas bewirkt oder gestaltet. Dieser Allmacht Gottes (qudret) kann in der Tat überhaupt nichts schwer fallen, wenn sie aus einem Feigenkern einen riesigen Feigenbaum heraus zieht oder eine riesige Honigmelone an einen feinen Stiel anbindet und aus ihm heraus holt. Das Sein (vudjud) und die Offenbarung dessen, der jene Allmacht besitzt (qudret sahibi), die sich mit solchen Wunderwerken (mu'djizat) bekannt macht, ist sogar noch offensichtlicher als das Dasein (vudjud) und die Offenbarung der Schöpfung (kainat) selbst. Denn jedes Kunstwerk weist zwar in einiger Hinsicht direkt auf sich selbst hin. Zugleich verweisen jedoch viele verschiedene Aspekte sowohl direkt als auch in vernunftgemäßer (Überlegung) auf ihren Meister (Sani'). Falls jedoch von den Ursachen das Vorhanden-Sein (vudjud) irgendeines Kunstwerkes verlangt würde, könnten diese noch nicht einmal etwas Ähnliches wie ein solches Kunstwerk zustande bringen, auch wenn alle Ursachen zusammen kämen und einander dabei helfen. | ||
Wisse, mein lieber Bruder! | |||
''' | '''Der Platz des Verstandes und der Überlegungen (aqil ve fikir) des Menschen''' ist so groß und weit, dass es unmöglich ist, ihn ganz zu erfassen. Dennoch ist er so begrenzt, dass selbst eine Nadel in ihm keinen Platz findet. Manchmal kreist er in der Tat in einem Atom, schwimmt in einem Tropfen oder kreist eingeschlossen immer wieder um denselben Punkt. Manchmal aber nimmt er die Welt wie eine Wassermelone in die Hand, läd die Schöpfung (kainat) als Gast zu sich ein und nimmt sie als Gast in der Stube seines Verstandes auf. Manchmal überschreitet er sogar seine Grenzen derart, dass er empor steigt und sich darum bemüht, den zu sehen, der ja notweniger Weise da sein muss (Vadjib-ul Vudjud). Manchmal aber verkleinert er sich und erkennt sich selbst als ein Nichts (zerre = Atom). Ein Andermal wird er so groß wie die Himmel. Dann wiederum schrumpft er in sich zusammen und möchte sich am liebsten in einem kleinen Tröpfchen verkriechen. Dann wiederum nimmt er die ganze Natur (fitrat) und alles, was da erschaffen wurde in sich auf... | ||
Wisse, mein lieber Bruder! | |||
Die Gnadengaben (nimet), die Gott der Gerechte (Djenab-i Haqq) den Menschen schenkt, seien sie für seine rein äußerliche Existenz (afaki), seien sie für sein seelisch-geistiges Leben (enfusi) bestimmt, kommen nur unter bestimmten Bedingungen zu den Menschen und finden ihn so. Zum Beispiel: Der Mensch kann aus den Gnadengaben, wie Licht (ziya), Luft, Nahrung, Stimme und Klang nur dann seinen Nutzen ziehen, wenn er als Mittel dazu die Öffnung seiner Augen und seiner Ohren, Mund und Nase gebraucht. | |||
Diese Mittel aber erlangt er dadurch, dass Allah sie für ihn erschafft und ins Dasein ruft (khalq ve idjad). In den Händen des Menschen, seiner Schaffenskraft (kesb) und seiner Handlungsfreiheit (ihtiyar) liegt es dann, diese Mittel für sich zu öffnen. Daher soll er nicht denken, dass ihm diese Gnadengaben (nimet) herrenlos und absichtslos (hesab) gegeben würden, so als fände er sie auf der Straße. Sie kommen nur durch die Absicht des wahren Gebers (Mun'im-i Haqiqi qasdiyla) und der Mensch empfängt sie mit seinem Willen (ihtiyar). Danach verbreiten sie sich je nach Bedarf und ganz nach dem Willen (irade) dessen, der sie ihm schenkt (in'am) in seinem Körper. | |||
Wisse, mein lieber Bruder!So wie das abschließende Endstadium in der Entfaltung irgendeines belebten oder unbelebten Objekts (in der Natur) hinsichtlich seiner Wohlgeordnetheit (intizam) und Schönheit nicht unbedeutender als dessen Anfang ist, so ist auch seine Form und Gestalt in ihrer Kunstfertigkeit (san'at) und Zweckmäßigkeit (hikmet) nicht schöner als sein Innerer Aufbau. Wenn das aber so ist, denke nicht, dass sich der äußere und innere Aufbau in seiner Entfaltung ohne seinen Herrn (sahib) vollzöge und dem Zufall überlassen bliebe. Die Blüte und die Frucht, die aus der Blüte hervor geht, sind in ihrer Kunstfertigkeit (san'at) und Zweckmäßigkeit (hikmet) nicht unbedeutender als die künstlerische Form und Gestaltung eines Kernes und des Keimes, der aus diesem Kern hervor geht. | |||
Daher ist der Baumeister in Seiner Majestät (Sani-i Dhu'lDjelal) sowohl der Anfang (Auwal) als auch das Ende (Akhir), das Äußere (Dhahir) und das Innere (Batin). وَ هُوَ السَّمِيعُ الْعَلِيمُ {"Er ist es, der alles hört und kennt}. | |||
Wisse, mein lieber Bruder!'''Der Qur'an ist ein Wunder (i'djaz) und diesese Wunder ist ein Schutzwall vor seiner Verfälschung.''' Da aber nun der Qur'an in der Tat ein Wunder (mu'djize) ist, kann der Mensch keine Kopie (taqlid) von ihm zustande bringen. Es ist auch nicht möglich, seine Ayat durch andere Worte zu ersetzen und sie dadurch zu verfälschen oder irgendwie zu verändern. Denn ein Kommentator (mufessir), ein Verfasser (muellif), ein Übersetzer (muterdjim) kann nicht bewirken, dass das Kleid seines verfälschten Stils mit dem Kleid der Ayat verwechselt wird. Denn auf den Ayat ruht der Stempel ihres Wunders (i'djaz). Die Worte, auf denen nicht dieser Stempel ruht,können nicht als Ayat gelten. Deshalb also duldet der Charakter dieses Wunders keine Verfälschung und keine Veränderung. | |||
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Wisse, mein lieber Bruder! Wenn der Ehrwürdige Qur'an Gnadengaben (nimet), Wunderzeichen (ayat) und Beweise aufzählt, wiederholt er oftmals (dhikr) die majestätische (djelil) Ayah | |||
فَبِأَىِّ اٰلاۤءِ رَبِّكُمَا تُكَذِّبَانِ {"Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr denn leugnen?" (Sure 55, 13)} Darin liegt ein derartiger Hinweis, | |||
dass dies eine derartige Situation ist, aus der all diese Auflehnung (isyan) der Dschinnen und Menschen und ihre ungezügelte Auflehnung (tughyan) entsteht, da sie in der Gnadengabe (nimet) nicht die Gabe (in'am, im Sinne des Gebens) zu erkennen vermögen. Da sie nicht erkennen können, wie ihnen die Gabe (in'am) übergeben wird, vergessen (ghaflet) sie darüber den wahren Geber (Mun'im-i Haqiqi). Da sie aber den wahren Geber (Mun'im) vergessen (ghaflet) haben, schreiben sie diese Gnadengaben (nimet) den Ursachen oder dem Zufall zu und leugnen, dass diese Gnadengaben (nimet) von Allah kommen. | |||
Daher soll der Gläubige (mu'min) bei jeder Gnadengabe (nimet), die er erhält: "im Namen Gottes (Bismillah)" sagen. In dem Bewusstsein, dass diese Gnadengabe (nimet) von Allah ist und er sie nur im Namen Allahs und um Allahs willen annimmt, soll er sie von Gott mit Lobpreis und Dank (minnet ve shukran) entgegen nehmen. | |||
Wisse, mein lieber Bruder! Während der Mensch im Herzen oder in Gedanken (qalben ve fikren) die göttlichen Wahrheiten (haqaiq-i Ilahiye) betrachtet und über sie nachdenkt, besonders aber im Gebet (namaz) und bei anderen Arten der Anbetung (ibadet), greifen sehr schlechte, schmutzige und hässliche Einflüsterungen (vesveseler) oder Erinnerungen, sei es durch den Teufel (sheytan), sei es aus sich selbst heraus (nefsi), wie Mücken sein Herz (qalb) und seinen Verstand (aql) an. Ein Mensch, der sich mit derartigen verseuchten, eingebildeten und hässlichen Dingen, wenn auch nur unwillkürlich beschäftigt, wird von solchen Einflüsterungen überwältigt. | |||
Die Lösung ist einzig und allein, sie zu überwinden, sie zu verscheuchen und schließlich, die Verteidigung gegen sie aufzugeben und sich nicht weiter mit ihnen zu beschäftigen. Je mehr man sich mit ihnen beschäftigt, desto mehr steigern sie in der Tat ihre Angriffe. Falls man sie hingegen in Frieden lässt, lassen auch sie den Menschen in Ruhe und ziehen davon. | |||
Darüber hinaus schaden derartige Einflüsterungen weder den göttlichen Wahrheiten noch dem (menschlichen) Herzen. Wenn jemand durch die verschmutzten Fenster seines Zimmers die Sonne, (den Mond) und die Sterne des Himmels, die Rosen und all die anderen Blumen des Paradieses betrachtet, besudeln diese verschmutzten Fenster in der Tat weder das, was er betrachtet, noch den Betrachtenden selbst. Sie können selbst keinen schlechten Einfluss ausüben.(*<ref>*{Jene schlechten Worte sind nicht die Worte deines Herzens (qalb). Denn dein Herz ist darüber betrübt und bedauert sie. Sie kommen vielmehr von einer Art Teufelspunkt (lümme-i sheytani) in der Nähe deines Herzens. Zum Beispiel: In einem Zustand, in dem du im Gebet (namaz) in der göttlichen Gegenwart (huzur-u Ilahi) vor der Kaaba über die Ayat nachdenkst, hält eine bestimmte Assoziation (tedai-i efkar) dich fest und führt dich in die entferntesten, gemeinsten Sinnlosigkeiten. Zum Beispiel: Das Spiegelbild einer Schlange in deinem Spiegel beißt nicht. Und das Spiegelbild des Feuers brennt nicht. Und die (bloße) Erscheinung einer Unreinheit beschmutzt den Spiegel nicht.}</ref>) | |||
Wisse, mein lieber Said (= meine Seele)! | |||
Was ist dieser Stolz (gurur) und was ist diese Unwissenheit (ghaflet)? Was ist diese Überheblichkeit? Was ist diese Eingebildetheit (hashmet)? Was ist diese falsche Unabhängigkeit (istighna)? Was ist dieser Größenwahn (azamet)? Die Entscheidungsfreiheit (ihtiyar) in deiner Hand ist nur haarfein und deine Handlungsfreiheit verfügt nur über die Bandbreite eines Atoms. Und dein Leben (hayat) ist erloschen wie eine Kerze und nur noch ein glimmender Docht davon übrig geblieben. | |||
Deine Lebensspanne (ömür) ist zu Ende gegangen, dein Bewusstsein (shu'ur) ist entschwunden, nur noch ein Funke ist noch geblieben. Dein Ruhm (shöhret) ist verblasst, nur noch ein Schimmer davon ist geblieben. | |||
Deine Zeit ist abgelaufen. Hast du etwa noch eine andere Wohnung als dein Grab? Du Ärmster! Gibt es eine Grenze für deine Schwäche und Armseligkeit? Deine Erwartungen sind endlos. Doch deine Stunde (edjel) ist nah. Was wird mit einem Menschen, der in all seiner Schwäche und Armseligkeit in der Tat ohne jedes Wollen (ihtiyar) und Können (iktidar) ist? In einer solchen Schwäche ist es notwendig, auf den Schöpfer, den Erbarmer, den Allbarmherzigen (Khaliq-i Rahman-ur Rahîm) zu vertrauen, der die Schatzkammer der Barmherzigkeit besitzt (Khasain-i rahmet sahibi). Er ist der Stützpfeiler (nokta-i istinad). Er ist es, dem sich ein jeder in seiner Schwäche zuwendet. | |||
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644. satır: | 518. satır: | ||
Wisse, mein lieber Bruder! | |||
Wisse, mein lieber Bruder!Während du die Zeugnisse und Argumente durchforschst, die erbracht werden, um die Wahrheiten des Glaubens (Haqaiq-i imaniye) zu beweisen, übe keine Kritik, indem du sagst, dass diese schwachen, kümmerlichen Beweise ein solch gewaltiges Ergebnis nicht erbringen können. Denn am rechten und linken (Rand) dieses Beweises, den du der Schwachheit beschuldigst, finden sich sehr viele unterstützende Heerscharen und Streitkräfte. | |||
Und jedes der Zeugnisse (shahid), Beweise (shehid), Hinweise und Belege, welche die Richtigkeit der Islamiyet aufzeigen, schützt in der Tat seine Kameraden auf dem Schlachtfeld, verteidigt sie, unterschreibt für die Richtigkeit seiner Berichterstattung und bestätigt, dass diese zuverlässig ist. So wird diese selbst zu einem Sachverständigen (ehl-i vukuf) in ihrem Wissen (ilim) und in ihrer Benachrichtigung. | |||
Denn in den Wahrheiten des Glaubens (haqaiq-i imaniye) ist das Ziel die Feststellung und nicht die Verneinung. Einer von denen, die auf ein feststehendes Objekt hindeuten, gilt wie 1000. Denn die Art des Zeigens derer, die auf ein feststehendes Objekt hindeuten, entsprechen sich und stimmen miteinander überein, und jeder bekräftigt und bestätigt dadurch die anderen. | |||
Bei der Verneinung kommt aber keine Übereinstimmung (tevafuq) in dem Zeugnis der Verneinenden vor. Sie führen unterschiedliche Gründe für ihre Verneinung an. Aus diesem Grund können ihre Zeugnisse einander nicht als Beweis für ihre Richtigkeit dienen. Denn bei ihnen liegt keine Übereinstimmung vor. | |||
Wisse, mein lieber Bruder!Manchmal ist eine heftige Leidenschaft (shiddetli muhabbet) für etwas ein Grund, es zu leugnen. Des Weiteren ist auch eine große Angst (shiddet-i khauf), eine überwältigende Größe (azamet) und das, was das Fassungsvermögen des Verstandes (aql) übersteigt, der Grund dafür, es zu leugnen. | |||
Wisse, mein lieber Bruder!Sowie einem Senfkorn bereits der dazu gehörende Baum gehört und in ihm wohnt, habe ich mit augenscheinlicher Gewissheit (shuhudi bir yaqin) beobachtet (mushahede), dass auch in dem Korn des Unglaubens (kufr) und des Irrwegs (dalalet) die Hölle eingehüllt ist. Des Weiteren konnte ich in gleicher Weise mit absolut sicherem Gespühr wahrnehmen, wie im Korn des Glaubens (iman) bereits das Paradies umschlossen liegt, gleich wie in einem Dattelkern bereits die spätere Dattelpalme verborgen liegt. | |||
Denn so wie uns die Verwandlung (inkilab) und das Heranwachsen dieser Kerne zu Bäumen keineswegs fremd ist, so ist es für uns auch keineswegs unvorstellbar, wie aus dem Geist (mana) des Unglaubens und des Irrwegs die Qual der Hölle, aus dem Glauben und der Rechtleitung (hidayet) jedoch das Paradies hervorgehen wird. | |||
Wisse, mein lieber Bruder! | |||
Wenn das Herz (qalb) eines Korns, aus dem einmal der neue Keim hervorsprießen soll, zerstört wird, so kann der Same mit Sicherheit nicht mehr wachsen und gedeihen. Er wird sterben und vergehen. Wenn in gleicher Weise das Herz der Ichsucht (enaniyet), das auch das Ich-selbst (ene) genannt wird, durch die Strahlen (shua) und die Wärme eines immer währenden Gottesgedenkens (Allah Allah dhikri) entzündet und verbrannt wird, kann es nicht mehr wachsen und in seiner Gottvergessenheit (ghaflet) zum Tyrannen (firavun) werden. Und so kann es sich nicht mehr gegen den Schöpfer der Himmel und der Erde erheben. Durch dieses Gottesgedenken (dhikr-i Ilahi) geht sodann das Ego (ene) zugrunde. | |||
So ist es den Sufis des Naqshibandi-Ordens durch das leise gesprochene Gedenken (dhikr-i hafi), wie es bei ihnen während der Dhikr-Feier gebräuchlich ist, gelungen, das Herz (qalb) zu öffnen und das Ich (ene) und die Mikroben der Ichsucht (enaniyet) zu töten und den Kopf der eigenwilligen Seele (nefs-i emmare), die vom Teufel ihre Befehle empfängt, zu zerschlagen. Genauso konnten die Sufis des Qadiri-Ordens mit ihrem laut rufenden Gedenken (dhikr-i djehri) die Rebellen, die einzig noch an die Natur glauben (tabiat taghutlar) auseinander jagen. | |||
Wisse, mein lieber Bruder!Gleich wie an jedem Objekt der Welt (alem) die Werke der Weisheit (hikmet) zu erkennen sind, so kann man auch noch anhand der weitesten, umfangreichsten und der kaum noch wahrnehmbaren Erscheinungsformen der Vielfätigsten (Ursachen) die Werke der Zweckdienlichkeit (hikmet) und Genauigkeit beobachten. | |||
So findet man auf der Blattseite des Gesichtes des Menschen, der bei aller Vielfalt und Verschiedenheit (der Ursachen) das letzte Glied und das Endergebnis darstellt, in seiner Haltung, auf seiner Haut und verteilt über seine Handflächen in der Tat sehr viele Striche, Linien, Ornamente und Male eingezeichnet. Denn es ist ja bekannt, dass diese Wörter, Buchstaben, Punkte, Vokale, die auf diesen Blattseiten des Menschen eingezeichnet sind, auf die Fähigkeiten (mana) und Geisteszustände (maneviyat) des menschlichen Verstandes (ruh) hinweisen, sowie auf die Briefe hindeuten, welche bei seiner Erschaffung (fitrat) von der göttlichen Fügung (qalem-i qader) geschrieben wurden. | |||
Oh Freund, die Anmerkungen (hashiye), welche die göttliche Fügung auf den oben erwähnten Blattseiten des Menschen niedergeschrieben hat, lassen keine Spalte mehr übrig, in die sich der Zufall und die Vereinigung der Ursachen einschleichen könnten. | |||
Wisse, mein lieber Bruder! | |||
Einige Menschen, die von der Leidenschaft (muhabbet) für dieses irdische Leben (dunya hayati) erfasst wurden, denken, dass Ziel und Zweck der Entstehung dieses Lebens (hayatin vudjuda) ausschließlich darin besteht, diesem Leben zu dienen und dieses Leben zu erhalten (beqa) und darüber hinaus keinen weiteren Nutzen (faide) hat; das heißt, dass alle erstaunlichen Geräte und die gesamte wunderbare Ausstattung, welche der allweise Schöpfer (Fatir-i Hakîm) in die Lebewesen und in das Wesen menschlichen Daseins (djevher-i insaniyet) als anvertrautes Gut hinein gelegt hat, nur um der Erhaltung und den Fortbestand dieses rasch vergänglichen Lebens willen, verliehen wurden. | |||
Falls dies tatsächlich die Schlussfolgerung wäre, dann müssten all die Zeugnisse für die unendliche Ordnung (nizamlar) im Kosmos, die man überall auf der Welt beobachten kann, alle Beweise und Zeugnisse für die Weisheit (hikmet), Güte (inayet) und Wohlordnung (intizam) und dafür, dass es Sinnlosigkeit gar nicht gibt (adem-i abesiyet), im Gegensatz dessen zu Beweisen und Zeugnissen für die Sinnlosigkeit (abesiyet), die Verschwendung (israf) und die Unordnung werden, und dafür, dass es Weisheit überhaupt nicht gibt. | |||
Meine lieben Mitgefährten! Der Mensch hat von diesem irdischen Leben einen sehr großen Nutzen (faide). Der Mensch und das Leben des Menschen ist in der Tat ein Acker für die Erscheinungen der Namen Gottes (esma-i Ilahiye). Es ist ein Spiegel für die Erscheinungen der Arten der göttlichen Barmherzigkeit (rahmet-i Ilahiye) im Paradies. Es ist ein Pflanzbeet oder ein Kern für die unendlich vielen wunderbaren Früchte im jenseitigen Leben. | |||
Das aber heißt, dass der Mensch (in seinem Leben) dem Kapitän auf einem Schiff gleicht. Und wie ein Kapitän bekommt jeder Mensch auch seinen Anteil an den Früchten eines jenseitigen Lebens, den er sich auf dem Schiff seines diesseitigen Lebens erworben hat. | |||
{Der Urewige König (Sultan-i Ezeli) in jenem Leben aber ist zugleich auch der Großadmiral der gesamten Flotte in diesem Leben.} | |||
Wisse, mein lieber Bruder! | |||
Die Genüsse, Freuden und aller Schmuck dieser Welt sind die Hölle, wenn wir den Schöpfer (Khaliq), den Eigentümer (Mâlik) und Herrn (Maula) nicht kennen, auch wären sie das Paradies auf Erden. So habe ich es in der Tat erkannt und so habe ich es auch erfahren. Ja, gibt es denn etwas, das selbst noch die Flamme einer Liebessehnsucht (shefqat) zu stillen vermöchte, wenn nicht die Erkenntnis Gottes (marifetullah)? Hat aber diese Gotteserkenntnis erst einmal ihren Platz eingenommen, wird es in der Tat nicht nur keinen Wunsch (ishtiha) nach irdischen Freuden mehr geben, sondern selbst noch die Sehnsucht (ishtiyak = starker Wunsch) nach dem Paradies wird hinter ihr zurück treten. | |||
Wisse, mein lieber Bruder! Alles, was in dieser Welt zustande kommt und wie es geschieht, hat zwei Aspekte. Der eine bezieht sich auf das Jenseits; dieser Aspekt ist seinem Wesen nach unauslöschlich und daher besonders bedeutungsvoll. Der zweite hingegen bezieht sich auf die irdischen Dinge und diese hinwiederum auf sich selbst und auf die Freude (heva), die sie uns bereiten. Dieser Aspekt hat einen solchen Grad der Bedeutungslosigkeit, der Oberflächlichkeit und des Verfalls, dass es keinen Wert hat, sich deswegen in seinem Herzen (qalb) besorgt, bekümmert oder gequält zu zeigen und sich noch weiter mit ihm zu beschäftigen. | |||
Wisse, mein lieber Bruder! Es gibt unter den Menschen Toren, die, wenn sie in einem glänzenden Stäubchen das Spiegelbild der Sonne erblicken, oder im Schein der Sonne die Farben einer Blume erkennen, sogleich von der Sonne neben ihrem Spiegelbild und ihrem Strahlenglanz auch noch alle übrigen Eigenschaften der wahren Sonne wünschen, ja geradezu fordern, sogar das Zentrum der Welt zu sein, um das ihre Planeten kreisen. | |||
Und wenn darüber hinaus das Spiegelbild oder die Erscheinung, die sie auf einem Stäubchen oder auf einer Blume sehen, aufgrund der sich ändernden Umstände {zum Beispiel weil die Blume verwelkt – A.d.Ü.} wieder verschwinden, bestreiten sie wegen ihrer Blindheit aufgrund ihres Unvermögens, die Dinge richtig zu sehen und zu erkennen (basar ve basiret) die Existenz der wahren Sonne. Darüber hinaus können diese Toren die Existenz eines Schattens (vudjudu zilli), der infolge dieser Erscheinung entsteht, nicht von der wahren und ursprünglichen Existenz (vudjud-u haqiqi) | |||
{des Objektes, das diesen Schatten wirft – A.d.Ü.} | |||
unterscheiden und verwechseln beide miteinander. Wenn sie also in einem Objekt das Spiegelbild und Abbild der Sonne erblicken, beginnen sie auch nach der Wärme der Sonne, ihrem Licht und all ihren anderen Eigenschaften zu verlangen. | |||
Während diese Toren des Weiteren Fliegen, (Spinnen), Käfer und dergleichen andere kleine, unbedeutende Dinge betrachten, entdecken sie bei ihnen eine sehr hohe Kunstfertigkeit und Weisheit (eser-i san'at ve hikmet) und sagen: "Der Schöpfer (Sani') hat ihnen eine viel zu große Bedeutung beigemessen. Welchen Wert kann schon eine Fliege haben, sodass jemand in sie derart viel investiert und sich um sie so viel Mühe macht?" | |||
Freund! Um derartige Toren zu überzeugen und ihre Schwierigkeiten zu beseitigen, muss man vier Dinge kennen: | |||
'''Erstens:''' | |||
''' | Jedes Ding, das zu der Vollkommenheit (kemal) der Herrschaft (rububiyet) Gottes des Gerechten (Djenab-i Haqq) in Beziehung steht, beschreibt ihn. Und da dieses Ding Seiner Herrschaft als Spiegel dient, so ist es auch ein Erscheinungsort Seiner Vollkommenheit. Diese Vollkommenheit gehört ihm jedoch nicht als seine Eigenschaft (muttasif).{Sie spiegelt sich vielmehr nur in ihm. - A.d.Ü.} | ||
'''Zweitens:'''Durch jedes Ding öffnet sich eine Tür zum Lichte (Nur) Gottes des Gerechten. Die Schließung einer dieser Türen verlangt jedoch nicht, dass auch die unendlich vielen anderen Türen geschlossen sein müssen. Es ist sogar möglich, dass man sie alle mit einem einzigen Schlüssel öffnen kann. | |||
''' | |||
'''Drittens:'''Das Vorherwissen Gottes (qader), welches sein allumfassendes Wissen (Ilm-i muhit) wiederspiegelt, hat in jedes Ding Seinen Anteil der lichtvollen Namen Gottes (esma-i nuriye) eingezeichnet. | |||
''' | |||
'''Viertens:''' | |||
''' | |||
اِنَّمَاۤ اَمْرُهُ اِذَآ اَرَادَ شَيْئًا اَنْ يَقُولَ لَهُ كُنْ فَيَكُونُ * مَا خَلْقُكُمْ وَلاَ بَعْثُكُمْ اِلاَّ كَنَفْسٍ وَاحِدَةٍ | |||
{"Wahrlich! Dies ist Sein Befehl (emr): Wann immer Er etwas will (irade), sagt Er nur: 'Sei!' und es ist." (Sure 36, 82) "Euer aller Erschaffung und eure Wiederversammlung ist (für Gott ebenso wenig mühsam) wie die einer einzigen Seele." (Sure 31, 28)} | |||
Der klaren und eindeutigen Aussage dieser Ayat entsprechend ist die Existenz aller Dinge von dem Befehl: كُنْ (= sei!) abhängig. Genauso sind die Erschaffung aller Dinge und ihre spätere Wiederbelebung der Erschaffung und Wiederbelebung einer einzigen Seele gleich. Das aber heißt, wenn die Erschaffung auf Gott den Gerechten (Djenab-i Haqq) zurückgeführt wird, wird sie ganz leicht und einfach. Wenn aber sie auf Ursachen oder die Dinge selbst zurückgeführt wird, so müssen alle Vernünftigen und alle Toren die Unmöglichkeiten akzeptieren, welche die Folge ihrer Denkweise (hukum) sind. | |||
Wisse, mein lieber Bruder!Der Qur'an, der in seiner Verkündigung ein Wunder ist, erklärt die Wahrheiten (haqiqat) in Bildern und Gleichnissen (durub-u emsal). Denn die abstrakten Wahrheiten (haqaiq-i mudjerrede), die dem Bereich der Gottheit (daire-i uluhiyete) zugehörig sind, können hier in dieser Welt der Möglichkeiten (daire-i mumkinat) nur durch Beispiele sichtbar und klar gemacht werden. Auch der Mensch, der (in dieser Welt lebt, in der alles) möglich ist und der dennoch arm (miskin) ist, betrachtet die Gleichnisse aus dem Bereich der Möglichkeiten (daire-i imkan) und denkt über die Taten (Gottes, Seine Werke) und (all die vielen verschiedenen) Umstände im Bereich der Notwendigkeiten (daire-i vudjub) nach, die über seine Vorstellungskraft hinaus gehen. | |||
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776. satır: | 598. satır: | ||
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Wisse, mein lieber Bruder! | |||
Meine Ohnmacht (adjz) ist Ursprung meines Hilferufs (nida). Meine Not (ihtiyadj) ist die Quelle meines Gebetes (dua). | |||
Oh mein Versorger (feya Rabbi)! Oh mein Schöpfer (ya Khaliqi)! Oh mein Herrscher (ya Mâliki)! Meine Not ist ein Zeichen von Dir, Dich anzurufen. Meine Vorbereitung für die Gebete (dua), mit denen ich mich zu Dir wende, ist meine Armut. Was mich zu Dir kommen lässt, ist meine Armseligkeit (fakr) und dass ich dabei keine Hintergedanken habe. Was ich in meiner Schatzkammer vorweisen kann, ist nur meine Bedürftigkeit (adjz). Mein einziger Schatz sind nur meine Hoffnungen. Mein Fürsprecher ist Dein Geliebter, mit dem Friede uns Segen sei, den Du uns in Deiner Barmherzigkeit gesandt hast. Verzeih mir (Afveyle)! Vergib mir (maghfiret eyle)! Erbarme dich meiner (merhamet eyla)! Oh Gott (Ya Allah)! Oh Erbarmer (Ya Rahman)! Oh Barmherziger (Ya Rahîm)! Amin! | |||
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<center> [[Katrenin Zeyli]] ⇐ | [[Mesnevi-i Nuriye]] | ⇒ [[Zeylû'l-Hubâb]] </center> | <center> [[Katrenin Zeyli/de|Anhang zu Tropfen (katre)]] ⇐ | [[Mesnevi-i Nuriye/de|Harmonie des Lichts]] | ⇒ [[Zeylû'l-Hubâb/de|Ein Anhang zu den "Wellen" (Zeyl-ul Hubab)]] </center> | ||
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12.31, 17 Temmuz 2024 itibarı ile sayfanın şu anki hâli
Wellen (Hubab)
Aus dem Meer des Weisen Qur'an
خُدَاىِ پُر۟ كَرَم۟ خُود۟ مُل۟كِ خُود۟ رَا مٖى خَرَد۟ اَز۟ تُو بَرَاىِ تُو نِگَه۟ دَارَد۟ بَهَاىِ بٖى كِرَان۟ دَادَه {"Gott in Seiner großen Freigiebigkeit möchte zu deinen Gunsten Sein Eigentum von dir kaufen, um es dann für dich aufzuheben, und gibt dir außerdem auch noch einen hohen Preis dafür."}
بِسْمِ اللهِ الرَّحْمٰنِ الرَّحِيمِ Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Allbarmherzigen.
اَل۟حَم۟دُ لِلّٰهِ رَبِّ ال۟عَالَمٖينَ وَالصَّلَاةُ وَالسَّلَامُ عَلٰى سَيِّدِنَا مُحَمَّدٍ وَعَلٰى اٰلِهٖ وَصَح۟بِهٖ اَج۟مَعٖينَ Lob, Preis und Dank sei Gott, dem Herrn (Rabb) der Welten, und Segen und Frieden über unseren Herrn (Seyyidina) Mohammed und über seiner Familie und über allen seinen Gefährten."}
Wisse, oh Bruder, der du Gottes gedenkst (dhikr), Ihm dienst und Ihn anbetest (namaz)
اَلْحَمْدُ لِلّٰهِ * مُحَمَّدٌ رَسُولُ اللّٰهِ * اَشْهَدُ اَنْ لاَۤ اِلٰهَ اِلاَّ اللّٰهُ {"Gott sei Lob und Dank!" - "Mohammed ist Gottes Botschafter." - "Ich bezeuge, dass es keine Gottheit (ilah) gibt, außer Allah."} Sobald das Urteil, das du mit dergleichen gesegneten Worten bekannt gibst, das Bekenntnis, das du verkündigst und die Überzeugung, die du vertrittst, deinen Mund verlassen haben, bestätigen und bezeugen Millionen Gläubige dasselbe zu gleicher Zeit.
Des Weiteren zeigen alle Beweise, Zeugnisse (shahid) und Belege, dass die Islamiyet Recht (haqq) und Wahrheit (haqiqat) ist und ihre Gesetze wahrhaftig und richtig sind, dass dieses dein Bekenntnis (dava) und deine Überzeugung wahr sind.
Des Weiteren beziehen sich alle großen Gnadengaben, alle Fülle und Gottes Segen (feyz) auf diese gesegneten (mubarek) und heiligen (muqaddes) Worte (kelam), die du aussprichst.
Des Weiteren kannst auch du das Wasser des Lebens und das Getränk des Paradieses, das die anerkannten Gelehrten der Gläubigen und der Monotheisten von diesen gesegneten Worten im Herzen als Freude erleben, aus diesen gesegneten Krügen trinken...
Wisse! Es gehört zu den Grundprinzipien, dass in einer Streitfrage das Wort dessen, der einen Beweis erbringt, dem Wort dessen, der es bestreitet vorgezogen wird. Denn derjenige, der den Beweis bringt, hat Helfer, die seinem Wort Kraft verleihen. Da derjenige, der abstreitet, keinen Helfer hat, liegt in seinem Wort auch keine Kraft. Und auch wenn selbst 1000 Mann etwas abstreiten, so zählen sie dennoch nicht für mehr als einen einzigen Mann. Wenn aber 1000 Mann einen Beweis erbringen, so zählt jeder, der einen Beweis erbringt, für 1000. Denn sie alle sind auf diese eine Sache ausgerichtet. Da sie alle ihren Finger nur auf einen einzigen Punkt legen, so unterstützen sie einander. Bei denen, die etwas bestreiten, gibt es aber keine gegenseitige Unterstützung. Jeder bleibt für sich allein.
Zum Beispiel: Jeder von 1000 Leuten, die durch 1000 Fenster einen Stern gesehen haben und das bestätigen, hilft all den anderen und bekräftigt ihre Worte. Denn diese 1000 Leute bestätigen diese Angelegenheit, als würden sie mit ihrem Finger darauf hinweisen. Unter denen, die etwas bestreiten, ist dies aber nicht so. Denn zu einer Verneinung ist ein Grund nötig. Diese Gründe können aber ganz unterschiedlich sein. Zum Beispiel: Der erste sagt: "Meine Augen sind dafür zu schwach. Ich konnte ihn nicht sehen." Der zweite sagt: "In unserem Hause gibt es kein Fenster." Der dritte sagt: "Ich konnte wegen der Kälte meinen Kopf (nicht unter der Bettdecke hervor) strecken und danach schauen." Und dergleichen mehr. Da jeder für seine Verneinung und seine eigene gegenteilige Behauptung einen anderen Grund nennt, bestätigt (der Umstand), dass für ihn der Stern nicht da ist, keineswegs, dass der Stern tatsächlich (nefs-ul emir) nicht da ist, sodass sie einander unterstützen könnten.
Daher bleibt die Übereinstimmung der Leute des Irrwegs in der Ablehnung eines Glaubensartikels als Ein-Mann-Aussage ohne jede Wirkung. Unter den Leuten der Rechtleitung (ehl-i hidayet) unterstützen und bestätigen jedoch ihre Worte in Glaubensfragen (iman) jedes einzelne einander.
Wisse, mein lieber Bruder! Dinge, die für ein Ganzes notwendig sind, diese Dinge benötigt auch ein Teil davon. Zum Beispiel: Was für die Entstehung eines Baumes notwendig ist, das benötigt auch seine Frucht für ihr Dasein (vudjud). Wenn dies aber so ist, dann ist der Schöpfer einer Frucht zugleich auch der Schöpfer des ganzen Baumes. Und Er muss sogar der Schöpfer (Khaliq) sein, welcher der Schöpfer der Erde ist und den Baum der Schöpfung erschaffen hat.
Wisse, mein lieber Bruder! Es gibt einen Sachverhalt, dessen beide Seiten voneinander sehr weit entfernt sind, von denen eine jede Seite einen Kern trägt, der zu einem Baum heran wächst, an dem Zweige und Äste gedeihen. An einem solchen Sachverhalt dürfen kein Zweifel und keine Unsicherheit aufkommen. Zwar kann ein Kern mit einem anderen Kern verwechselt werden, solange sie noch als Kerne noch unter der Erde liegen. Zweifelst du aber auch dann noch, wenn sie bereits zu einem Baum heran gewachsen sind und Früchte getragen haben, werden alle Früchte gegen dich zeugen. Wenn du darüber im Zweifel bist, ob das vielleicht ein anderer Kern gewesen sein könnte, so würden dir alle Früchte dieses Baumes widersprechen. Es wird dir nicht gelingen, einen Kern, der zu einem Apfelbaum herangewachsen ist, für den Kern eines Senfbaumes zu halten. Nur mit einer irrigen Vorstellung oder wenn man annehmen wollte, alle Äpfel hätten sich in Senfkörner verwandelt, könnte dir das möglich sein. Doch das wäre völlig unvorstellbar.
Daher ist das Prophetentum ein solcher Kern und aus diesem Kern ist der Baum der Islamiyet mit all ihren Früchten und Blüten entstanden. Und auch aus dem Qur'an sind die elf Grundpfeiler der Islamiyet als seine Früchte hervorgegangen wie Planeten aus der Sonne. Nachdem man aber nun diese Früchte, so kostbar wie die ganze Welt, gesehen und betrachtet hat, bliebe da noch etwa ein Platz für einen Zweifel oder Unsicherheit über ihren Kern übrig? Keineswegs...
Wisse, mein lieber Bruder! Ein so schöner Vogel wie der Pfau schlüpft aus einem Ei, wächst, gedeiht und beginnt überall umher zu fliegen. Nachdem er sich unter allen Horizonten der Welt (afak-i alem) Ruhm (shöhret) erworben hatte, bleibt kein Zweifel mehr daran, dass der Mann töricht ist, der die Schönheit, die Vollkommenheit (kemalat) und das Wachstum dieses Vogels in den Schalen seines Eies auf dem Boden sucht und dort finden möchte.
Genauso kann der Mann, der den Anfang des Lebens unseres Propheten, mit dem der Friede und Segen sei, so wie die Geschichte es uns überliefert, mit einem rein weltlich gesinnten, oberflächlichen, formellen Blick betrachtet, dessen geistliche Persönlichkeit (shahsiyet-i maneviye) nicht begreifen (idrak) und die Bedeutung seines Wertes nicht erfassen. Dazu muss man den Anfang seines Lebens, seine menschlichen Bedürfnisse und seine äußere Erscheinung, wie eine feine Schale, ein zerbrechliche Form betrachten. Aus dieser Schale ist die Sonne beider Welten, der mohammedanische Baum, dem Tubabaum gleich, hervorgegangen, wurde mit Gottes Segen (feyz-i Ilahi) bewässert und ist mit der Gnade des Herrn (fadl-i Rabbani) heran gewachsen und gediehen.
Daher soll man, wenn man etwas sonderbares über die äußerliche Erscheinung des ruhmreichen Propheten (Nebiyy-i Dhishan), mit dem Friede und Segen sei, oder über den Anfang seines Lebens hört, sich nicht dabei aufhalten, sondern statt dessen sofort seinen Blick davon abwenden, ihn vielmehr den Lichtern (Nur) zuwenden, die er überall in der Welt entzündet hat.
Maahâzâ mebde-i hayatına şek ve şüphe ile bakan adam herhalde masdar ile mazhar, menba ile ma’kes, zatî ile tecelli aralarını fark edemiyor. Ve bu yüzden şüpheye düşer. Evet, Nebiyy-i Zîşan (asm) tecelliyat-ı İlahiyeye mazhar ve ma’kestir; masdar ve menba değildir. Çünkü o zat (asm) yalnız, abddir ve ibadetçe herkesten ileridir. Demek bu kadar görünen terakkiyat, kemalât onun zatî malı değildir. Ancak hariçten verilen Rahman-ı Rahîm’in tecellileridir.
Evvelce beyan edildiği gibi hiçbir şey, bir zerreye bile mana-yı ismiyle masdar olamaz. Amma bir zerre, mana-yı harfiyle semanın yıldızlarına mazhar olur. Yalnız gaflet ile o zerrenin masdar olduğu zannıyla bakıldığından, sanat-ı İlahiyeyi tağutî bir tabiata mal ederler.
Wisse, mein lieber Bruder! Die Gebete (dua) sind Beispiele für die Geheimnisse (esrar) der Einheit (tauhid), des Dienstes und der Anbetung (ibadet). Bei (dem Bekenntnis) zur Einheit Gottes (tauhid), sowie bei (der Verrichtung) des Dienstes und der Anbetung (ibadet) ist es notwendig, dass derjenige, der betet (dua), dabei sagt: "Meine Wünsche und alle Erwartungen, die ich in meinem Herzen (qalb) trage und bewege, hört Gott der Gerechte (Djenab-i Haqq)." Und dabei muss er fest daran glauben (itikad), dass Gott dazu die Macht (qâdir) hat. Diese Überzeugung setzt voraus, dass Allah alle Dinge kennt und aller Dinge mächtig (qâdir) ist.
Wisse, mein lieber Bruder! Es ist möglich, dass die Sonne, die diese Welt (alem) erleuchtet, mit ihren Strahlen in das Auge einer Mücke eintritt und es mit ihnen erhellt. Und es ist völlig ausgeschlossen, dass ein Feuerfunke in ihr Auge eintritt und es erleuchtet. Denn das Feuer zerstört das Auge.
Genauso empfängt jedes Stäubchen den Glanz der Sonne des Urewigen (Shems-i Ezeli). Jedoch kann es den, der in Wahrheit alles bewirkt (Muessir-i Haqiqi), nicht umfassen.
Wisse, oh du stolze (maghrur), selbstgefällige (mutekebbir), eigensinnige (mutemerrid = kranke) Seele (nefs)! Du wirst von Zuständen, wie Schwäche (da'f), Ohnmacht (adjz), Armseligkeit (fakir) und Trägheit (miskinlik = Armut) heimgesucht und kannst noch nicht einmal einer Mikrobe widerstehen, die sich in deiner Lunge festgesetzt hat, und die man doch erst in vielfacher Vergrößerung überhaupt erkennen kann. Und doch wird sie dich auf dein Lager hinwerfen und dich töten.
Wisse, mein lieber Bruder!Während man auf dem Platz deines Erinnerungsvermögens (quvve-i hafiza), den man mit einem Senfkörnchen vergleichen könnte, Exkursionen unternimmt, verwandelt sich dieser Platz in eine Wüste, so groß wie die Sahara, und nimmt eine Gestalt an, die man nicht bis ans Ende erforschen kann. Wie aber könnte derjenige, der noch nicht einmal diesen Platz, den man mit einem Senfkorn vergleichen könnte, bis ans Ende erforschen kann, etwa auch noch den Umkreis rund um dieses Korn bis ans Ende erforschen? Wenn aber allein schon der Zustand eines Senfkorns unter den Blicken des Verstandes (aql) so ist, wie sollte dann erst der Kreis aussehen, in dem der Verstand umher schweift? Der Verstand durchforscht das All.
Gepriesen sei Gott (Fesubhanallah)! Gott der Gerechte (Djenab-i Haqq) machte ein Senfkorn für den Verstand zu einer ganzen Welt, die ganze Welt aber für den Verstand zu einem bloßen Senfkorn.
Wisse, mein lieber Bruder! Eine der größten Ungerechtigkeiten, welche Menschen begehen können, ist folgende: Die Früchte, welche gute Taten hervorbringen und welche die Arbeit einer großen Gemeinschaft voraussetzen, auf eine einzige Person zurück zu führen und sie ihr allein gut zu schreiben. In dieser Ungerechtigkeit liegt eine unbewusste Abgötterei (shirk-i khafi). Denn die Erträge, die eine Gemeinschaft durch ihre Handlungsfreiheit (djuz-i ihtiyar) erwirbt, auf eine einzige Person zurückzuführen, zeigt, dass diese Person über eine außerordentliche Macht (qudret) im Grade der Erschaffung (idjad) verfügt (mâlik). Die Götter der alten Griechen und die Sterndeuter sind das Produkt solcher tyrannischen, teuflischen Vorstellungen (zalimane tasavvurat-i sheytaniye).
Wisse, mein lieber Bruder! Der Mann, der Gottes gedenkt (dhikr), hat verschiedene Arten eines innerlichen Feinempfindens (latife), die den Segen Gottes (feyz-i Ilahi) anziehen. Ein Teil (dieser Empfindungen) wird bewusst (shuur) im Herzen und vom Verstand wahrgenommen, ein anderer aber nicht und ist dem Bewusstsein nicht untergeordnet. Sie entstehen مِنْ حَيْثُ لَا يَشْعُرُ {"...ohne dass wir es bemerken." (Sure 16, 26)} Daher ist auch ein Gottesgedenken (dhikr) ohne jedes innere Verständnis (ghaflet) keineswegs ohne allen Segen (feyz).
Wisse, mein lieber Bruder! Gott der Gerechte (Djenab-i Haqq) hat den Menschen aus sehr eigenartigen Bestandteilen zusammen gesetzt. Er ist eine Einheit (vahdet) in Vielfalt, dabei ganz unkompliziert zusammen gesetzt und eine einzelne Persönlichkeit innerhalb einer Gemeinschaft. Für jedes Organ, jeden Sinn und jedes Feinempfinden, das er in sich umschließt, gibt es eine eigene Freude und ein besonderes Leid, wobei jeder von ihnen an den Freuden, Leiden und Sorgen seiner Gefährten seinen Anteil bekommt, wie wir ihren Hilferufen und ihrer raschen gegenseitigen Hilfeleistung, die wir bereits beobachtet haben, entnehmen können.
Gleich wie der Mensch seiner Erschaffung gemäß auf dem Wege des Dienstes und der Anbetung (ubudiyet) geht, so ist er auch würdig, einen Teil aller Arten von Freuden und Gnadengaben (nimet) zu erfahren und die Vollkommenheit (kemalat) zu erlangen. Wenn er aber dem Weg seiner Ichsucht (enaniyet) folgt, so wird er auch weiterhin von allerlei ganz verschiedenen Arten von Leiden und Qualen verfolgt.
Wisse, mein lieber Bruder! Die Formel von der Einheit Gottes (Kelime-i Tauhid) in fortwährendem Gedenken (dhikr) zu wiederholen, dient dazu, die Bänder und Fäden zu zerreißen, die das Herz (qalb) an allzu viele Dinge fesseln und die Seele dazu zu bringen, ihr Gesicht von all den vielen, geradezu abgöttisch geliebten Dingen (mahbub), die sie beinahe schon anbetet, wieder abzuwenden.
Darüber hinaus schließen wir daraus, dass es unter den Gefühlen und Feinheiten in den Empfindungen desjenigen, der Gottes gedenkt (dhakir), sehr viele verschiedene Bekenntnisse zur jeweiligen Einheit (tauhid) gibt, um so ihre Bindung an die jeweiligen, für sie typischen Abgötter (sherik) zu durchtrennen.
Wisse, mein lieber Bruder! Bei dem Segen (sevab), der von einer ehrwürdigen (Sherife) Fatiha ausgeht, die man zum Beispiel für einen Verwandten rezitiert, sind eins und Tausend gleich. Wie beim Hören eines Wortes, das den Mund verlässt, sind eine Gemeinschaft und eine einzige Person gleich. Denn bei allen feinempfundenen Dingen (latif sheyler) ist es wie in einer Druckerei: ein einziges Wort auf einer Druckplatte lässt sich tausendmal wieder abdrucken.
Das ist ein Hinweis darauf, dass sich in den lichtvollen (nurani) Dingen zugleich mit der Einheit (vahdet) auch eine Vielfalt vorfindet. Das heißt, dass aus einem lichtvollen Ding tausend Segnungen (sevab) hervorgehen können.
Wisse, mein lieber Bruder! Der "Rang der Preiswürdigkeit (Maqam-i Mahmud)" des ruhmreichen Propheten (Nebiyy-i Dhishan), mit dem Friede und Segen sei, ist wie eine göttliche Tafel (Ilahi bir maide) und ein Tisch des Herrn (Rabbani bir sofra). Die verteilten Güter (lutuflar), Segnungen (feyz) und Gnadengaben (nimet) strömen in der Tat von diesem Tisch.
Ein ehrwürdiges Segensgebet (salavat-i sherife) für den ruhmreichen Propheten (Nebiyy-i Dhishan), mit dem Friede und Segen sei, zu lesen ist eine Form der Zustimmung zur Einladung zu diesem Tisch. Der Mann, der solch ein ehrwürdiges Segensgebet (salavat-i sherife) ausspricht und dabei eine der Eigenschaften des Propheten, mit dem Friede und Segen sei, beschreibt, soll dabei daran denken, worauf sich diese Eigenschaft bezieht, sodass er dazu angeregt wird, wieder und wieder solche Segensgebete (salavat) auszusprechen.
İ’lem ey din âlimi! (*[1]) Ücretim az, ilmime rağbet yok diye mahzun olma. Çünkü mükâfat-ı dünyeviye ihtiyaca bakar, kıymet-i zatiyeye bakmaz. Meziyet-i zatiye ise mükâfat-ı uhreviyeye nâzırdır. Öyle ise zatî olan meziyetini mükâfat-ı uhreviyeye sakla, birkaç kuruşluk dünya metaına satma.
İ’lem ey hitabet-i umumiye sıfatı ile gazete lisanıyla konferans veren muharrir! Sen, kendi nefsini aşağı göstermeye ve nedamet ederek kusurlarını ilan etmeye hakkın var. Fakat şeair-i İslâmiyeye zıt ve muhalif olan herzeler ile İslâmiyet’i lekelendirmeye kat’iyen hakkın yoktur.
Seni kim tevkil etmiştir? Fetvayı nereden alıyorsun? Hangi hakka binaen milletin namına, ümmetin hesabına İslâmiyet hakkında hezeyanları savurarak dalaletini neşir ve ilan ediyorsun? Milleti, ümmeti kendin gibi dâll zannetme. Dalaletini kime satıyorsun? Burası İslâmiyet memleketidir, Yahudi memleketi değildir.
Cumhur-u mü’minînin kabul etmediği bir şeyin gazete ile ilanı, milleti dalalete davettir, hukuk-u ümmete tecavüzdür. Bir adamın hukukuna tecavüze cevaz-ı kanunî olmadığı halde, koca bir milletin belki âlem-i İslâm’ın hukukuna hangi cesarete binaen tecavüz ediyorsun? Ağzını kapat!
İ’lem eyyühe’l-aziz! Kâfirlerin Müslümanlara ve ehl-i Kur’an’a düşman olmaları küfrün iktizasındandır. Çünkü küfür imana zıttır. Maahâzâ Kur’an, kâfirleri ve âba ve ecdadlarını idam-ı ebedî ile mahkûm etmiştir.
Binaenaleyh Müslümanlar ile ülfet ve muhabbetleri mümkün olmayan kâfirlere muhabbet boşa gidiyor. Onların muhabbetiyle karşılaşılamaz. Onlardan meded beklenilemez. Ancak حَس۟بُنَا اللّٰهُ وَنِع۟مَ ال۟وَكٖيلُ diye Cenab-ı Hakk’a iltica etmek lâzımdır.
İ’lem eyyühe’l-aziz! Kâfirlerin medeniyeti ile mü’minlerin medeniyeti arasındaki fark:
Birincisi, medeniyet libasını giymiş korkunç bir vahşettir. Zâhiri parlıyor, bâtını da yakıyor. Dışı süs içi pis, sureti me’nus sîreti makûs bir şeytandır.
İkincisi, bâtını nur zâhiri rahmet, içi muhabbet dışı uhuvvet, sureti muavenet sîreti şefkat, cazibedar bir melektir.
Evet mü’min olan kimse, iman ve tevhid iktizasıyla, kâinata bir mehd-i uhuvvet nazarıyla baktığı gibi; bütün mahlukatı, bilhassa insanları, bilhassa İslâmları birbiriyle bağlayan ip de ancak uhuvvettir. Çünkü iman bütün mü’minleri bir babanın cenah-ı şefkati altında yaşayan kardeşler gibi kardeş addediyor.
Küfür ise öyle bir bürudettir ki kardeşleri bile kardeşlikten çıkarır. Ve bütün eşyada bir nevi ecnebilik tohumunu ekiyor. Ve her şeyi her şeye düşman yapıyor. Evet, hamiyet-i milliyelerinde bir uhuvvet varsa da muvakkattır. Ve ezelî, ebedî iftirak ve firak ile muttasıl ve mahduddur.
Amma kâfirlerin medeniyetinde görülen mehasin ve yüksek terakkiyat-ı sanayi, bunlar tamamen medeniyet-i İslâmiyeden, Kur’an’ın irşadatından, edyan-ı semaviyeden in’ikas ve iktibas edildiği “Lemaat” ile “Sünuhat” eserlerimde istenildiği gibi izah ve ispat edilmiştir.
رَاجِع۟هُمَا تَرٰى اَم۟رًا عَظٖيمًا غَفَلَ عَن۟هُ النَّاسُ
Wisse, mein lieber Bruder! Das Tor zu deiner persönlichen Meinungsfindung, {Idjtihad: Anstrengung; das Ergebnis einer Bemühung eines Rechtsgelehrten unter Heranziehung der Rechtsquellen, die Lösung einer Rechtsfrage herbeizuführen. (A.d.Ü.)} welche zu den Fragen der Religion gehört, steht zwar offen, es gibt jedoch in dieser Zeit sechs (Dinge), welche dich daran hindern, auch hindurchzugehen.
Erstens: So wie im Winter, einer Zeit heftiger Stürme, auch die kleinsten Löcher abgedichtet werden, wäre es keineswegs vernünftig, Neue Tore zu öffnen. Ferner bestünde die Gefahr, zu ertrinken, schlüge man Löcher in die Wände, um sie zu reparieren, während draußen eine gewaltige Sturmflut wütet. Genauso ist es ein Verbrechen am Islam, in dieser Zeit, wo die Verbote Gottes unbeachtet bleiben, in der Ära, wo unislamische Gebräuche eindringen, in der Periode, wo abzulehnende Erneuerungen (bid'a) im Übermaß auftreten und Irrlehren Zerstörungen anrichten, unter der Bezeichnung "Idjtihad" aus dem Schloss "Islam" heraus neue Tore nach draußen zu öffnen, und in seine Wände Löcher zu schlagen, die den Zerstörern Einlass gewähren.
Zweitens: Was die beiden unabänderlichen Rechtsquellen (Qur'an und Sunnah) im Glauben betrifft, so kann die Idjtihad sie nicht berühren. Denn sie sind endgültig und festgesetzt. Ferner sind diese Grundlagen lebensnotwendig wie Nahrungsmittel und Nährstoffe. Sie bleiben heute unbeachtet und werden erschüttert. Man soll heute die ganze Begeisterung und Anstrengung für deren Aufrichtung und Belebung aufwenden. Darüber hinaus sind die Lehrmeinungen aus den beiden anderen Rechtsquellen {idjma und qiyas = Übereinstimmung der islamischen Gemeinde und Analogieschluss der Rechtsgelehrten. (A.d.Ü.)} des Islam bekannt, die die vorherigen Rechtsgelehrten durch ihre reine und aufrichtige Idjtihad erstellt hatten und die für die Bedürfnisse jeder Zeit nicht begrenzt sind. Sie zu übersehen und sich nach Lust und Laune neue Idjtihad zu bilden, ist ein ketzerisches (bid'akârane) Verbrechen.
Drittens: Unter den Menschen jeder Zeit ist das Verlangen nach einer bestimmten Sache groß, die sie für kostbar halten und die ihre Gedanken auf sich lenkt; das sind zum Beispiel in heutiger Zeit vor allem die Beschäftigung mit der Politik und die Absicherung des weltlichen Lebens, welche besonders im Vordergrund stehen und womit die Menschen besonders wichtig tun. In dem vorausgegangenen Zeitalter der "Reinen" (selef-i salihin = die erste und zweite Schülergeneration) und auf dem Markt jener Zeit war die beliebteste Sache das, weswegen der Schöpfer (Khaliq) der Himmel und der Erde mit uns zufrieden wird, und was Er von uns verlangt, aus Seinen Worten herauszufinden und die Mittel zu beschaffen, die die ewige Glückseligkeit in der jenseitigen Welt erwerben lassen, welche durch das Licht des Prophetentums und des Qur'an dermaßen weit geöffnet wurde, um sie niemals mehr wieder zu schließen.
Darauf waren in jener Zeit der Geist (ruh) aller Menschen, ihre Gedanken (fikr), Herzen (qalb) und Gemüter ausgerichtet, um die Wünsche Gottes (mardiyat-i Ilahiyeyi) zu erfahren und zu erkennen. Aus diesem Grund und dadurch, dass diejenigen, die die Gelegenheit und das Vermögen hatten, über alle Vorfälle, Ereignisse und Gespräche, die in jener Zeit geführt wurden, unterrichtet zu werden, fanden große Fähigkeiten (istidad ve iktidar) als Grundlage zur persönlichen Meinungsfindung (Idjtihad) ihren Ausdruck.
Heute sind jedoch alle Fähigkeiten, weil die Menschen in ihren Gedanken (fikr) und in ihren Herzen (qalb) nach Ablenkung und Zerstreuung suchen, wegen ihrer Schwäche, einander Hilfe (inayet) zu leisten und sich füreinander einzusetzen, wegen ihrer Vorliebe für Fragen der Politik und der Philosophie, den modernen Wissenschaften, der neuzeitlichen Bildung und dem weltlichen Leben (hayat-i dunyavi) zugewandt. Es gibt keine persönliche Meinung (Idjtihad), die man als ein maßgebliches (mustaqim) religiöses Gesetz (ahkam-i diniyeye) verwenden kann.
Viertens: Die Absicht (maqsad) eines Mannes, der durch das Tor seiner persönlichen Meinungsfindung (Idjtihad) in die Islamiyet eintritt und den Katalog ihrer noch offen stehenden Fragen erweitern will, ist gut, wenn er sich an den Säulen des Islam (Daruriyet) orientiert, um so Gottesfurcht (taqwa) und Vollkommenheit (kemal) zu erlangen. Wenn dieser Mann jedoch die Daruriyat aufgibt (terk) und das irdische Leben (hayat-i dunyavi) dem jenseitigen Leben (hayat-i ukhrevi) vorzieht, so ist sein Wunsch nach einer persönlichen Meinung (Idjtihad) ein Wunsch nach Zerstörung und ein Versuch, einen Weg zu finden, um sich von seiner Verantwortung los zu sagen und ihr zu entfliehen.
Fünftens: So wie ein jedes Ding und jedes Urteil (hukum) aufgrund eines Anlasses zustande (vudjud) kommt, so ist es auch von einer Nutzanwendung abhängig. Die Nutzanwendung ist jedoch nicht der Anlass. Sie ist nur eine Weisheit (hikmet), die zu einer Bevorzugung verhilft. Die Denkweise (efkar) unserer Zeit ist jedoch allein dem irdischen Glück zugewandt. Die Betrachtungsweise des Gesetzes (Schariah) hingegen ist direkt dem Glück im Jenseits zugewandt, schließt jedoch implizit das Glück auf dieser Erde mit ein. Denn die Welt (dunya) ist ja ein Mittel zum Jenseits (akhiret).
Es gibt viele Situationen, die bereits den Grad einer Zwangslage erreicht zu haben scheinen, in der die Menschen gefangen sind und die ihnen wie ein allgemeines Unglück vorkommen. Da solche Angelegenheiten aus dem Missbrauch der Entscheidungsfreiheit (su-i ihtiyar) gegenüber ihren unerlaubten Neigungen (ghayr-i meshru) herrühren, gehören sie nicht zu einer Zwangslage, die der Grund zur Billigung (einer Ausnahme) wäre. Sie können nicht im Rahmen einer Billigung und des gesetzlich Erlaubten (musaade-i sher'iye) liegen. Wenn zum Beispiel ein Mann seine Handlungsfreiheit (su-i ihtiyar) missbraucht und sich in verbotener (haram) Weise betrinkt, so wird ihm alles Schlechte, das er in diesem Zustand (hal-i sekir) begeht, nicht entschuldigt.
In heutiger Zeit sind solche persönlichen Entscheidungen (Idjtihad) keine himmlischen sondern rein irdische Entscheidungen (Idjtihad). Entscheidungen (Idjtihad), über die Gesetze des Schöpfers der Himmel und der Erde auf eine solche Weise zu verfügen, sind abzulehnen.
Zum Beispiel: Manche Gottvergessene (ghafil) halten es für schön, wenn die Freitagspredigt in türkischer Sprache gehalten wird, damit das Volk insbesondere über die politischen Umstände Bescheid wissen. Was aber dergleichen politische Umstände betrifft, so sind sie nicht frei von Lug und Trug und von teuflischen Gedanken (fikr). Die Kanzel (maqam) der Hutbe aber ist ein Platz, welcher der Verkündigung (teblighi) der Gesetze Gottes (ahkam-i Ilahiye) geweiht ist.
Frage: Das einfache Volk kennt aber kein Arabisch. Wie also können sie dann (die Hutba) verstehen?
Antwort: Das einfache Volk braucht Pflichten und Gesetze (musellemat-i diniye). Die Kanzel (maqam) für die Hutbe dient der Verkündigung (tebligh) solcher Gesetze (hukum). Diese Gesetze (hukum) sind dem einfachen Volk, in einem arabischen Kleid kurz zusammen gefasst, wenn auch nicht ausführlich, jedoch bekannt und insoweit auch verständlich. Außerdem findet sich die Pracht, Erhabenheit, Besonderheit und Prägnanz, wie sie der arabischen Sprache zu eigen ist, in keiner anderen Sprache wieder...
Wisset, ihr gottvergessenen (ghaflet) Tore (ahmaklar), die ihr taub und blind in völliger Finsternis die Ursachen anbetet (ibadet)!
Ich möchte hier einen Aspekt der Zeugnisse (shehadet) für die Seinsnotwendigkeit der Existenz (vudjub-u vudjud) und Einheit (vahdet) Gottes des Gerechten (Djenab-i Haqq) beschreiben, die alles, was es in der Welt gibt (kainatin murekkebati) und all seine Atome auf 55 Arten und Weisen zum Ausdruck bringen. Es ist dies wie folgt:
Die Erschaffung (idjad) der Dinge entweder auf sich selbst oder auf Ursachen zurückzuführen ruft Erstaunen und Bewunderung hervor. Das macht aber Zurückweisung und Verleugnung erforderlich. Daraus hinwiederum resultieren die Irrtümer. Das aber ist der Grund für die Leiden des Geistes (ruh) und eine Verwirrung im Denken. Das aber veranlasst Verstand (ruh) und Vernunft (aql) zu flüchten und zwingt sie bei dem, der da notwendiger Weise sein muss (Vadjib-ul Vudjud), ihre Zuflucht zu suchen.
Denn jede Schwierigkeit wird nur durch Seine Macht (qudret) gemeistert. Und die unlösbaren Knoten werden durch Seinen Willen (irade) gelöst. Und die Herzen (qalb) gehen nur in Seinem Gedenken (dhikr) in Seinen Frieden (mutmainna) ein. Diese Wahrheit (haqiqat) möchte ich mit dem hier folgenden Vergleich erklären. Es ist dies wie folgt:
Der Bewirker allen Seins (maudjudatin faili), das heißt, derjenige, der die Dinge ins Dasein (vudjud) ruft, ist entweder der Einzige (vahid), der dazu notwendig (vadjib) ist oder er ist einer der vielen, für die das möglich wäre. Im Falle, dass der Bewirker der Einzige ist, der dazu notwendig ist, liegt darin weder eine Schwierigkeit noch wäre dies ungewöhnlich. Und sollte es dennoch (eine Schwierigkeit) sein, so wäre diese nur eingebildet.
Wird aber (das Sein) auf Ursachen zurückgeführt, so tritt diese Schwierigkeit aus (ihrem Stadium) einer irrigen Vorstellung heraus, wäre nicht mehr noch länger ungewöhnlich, sondern stellte sich nunmehr in Form einer absolut sicheren und tatsächlichen Erscheinung als wahr heraus. Denn keine einzige Ursache unter vielen Ursachen, die alle nicht frei sind von Fehlern und Schwächen, kann irgendein Ergebnis auf ihre Schultern nehmen. Und bei der Erschaffung eines Dinges ist die Teilnahme grenzenlos vieler Ursachen nötig. Da zum Beispiel eine Biene mit allen anderen Bienen in Verbindung steht, wäre zu ihrer Erschaffung, wollte man sie auf Ursachen zurückführen, selbst die Teilnahme (ishtirak) von Himmel und Erde dazu nötig.
Des Weiteren ist die Entstehung einer Vielfalt durch einen Einzigen (vahid) nicht so schwer wie die Entstehung des Einen (vahid) aus einer Vielfalt, sondern viel einfacher. Die Anordnungen, die zum Beispiel ein Kommandeur vielen Menschen erteilt und die Arbeiten, die er sie verrichten lässt, können diese vielen Menschen, auf sich allein gestellt, nur mit sehr vielen Mühen verrichten.
Des Weiteren ergeben sich bei der Zurückführung der Erschaffung auf die Ursachen zahllose Schwierigkeiten und Merkwürdigkeiten, die darüber hinaus auch noch den Nährboden für sehr viele Unmöglichkeiten bilden.
1. Man muss in jedem einzelnen Atom die Eigenschaften dessen annehmen, der da notwendiger Weise sein muss (Vadjib-ul Vudjud).
2. Es müssen innerhalb einer Gottheit (uluhiyet) unendlich viele Partner (sherik) teilnehmen (ishtirak).
3. Jedes einzelne Atom muss sowohl der Herrscher (hâkim) als auch der Behrrschte (mahkum) sein, so wie die Steine in einer Kuppel sich dadurch vor ihrem Absturz retten, dass sie sich gegenseitig stützen.
4. Die Eigenschaften, wie Bewusstsein (shu'ur), Wille (irade) und Macht (qudret) müssen in jedem einzelnen Atom vorhanden sein. Denn das schöne Kunstwerk (hüsn-ü san'at) erfordert genau diese Eigenschaften.
Um diesen Sachverhalt (haqiqat) zu erklären, möchten wir hier einige Beispiele anführen:
Erstens: Die Sonne erscheint aufgrund des Geheimnisses (sirr) der Rückstrahlfähigkeit auf einigen Glasscherben, auf dem Meeresspiegel und auf ihren Planeten in stets gleicher Weise.
Zweitens: Aufgrund des Geheimnisses (sirr) der Zuwendung ist das Verhältnis der Widerspiegelung einer Lampe im Mittelpunkt der Spiegel, die einen Kreis um sie herum bilden, ein und dasselbe.
Drittens: Ob einer oder Tausend von einem Licht oder von einem lichtausstrahlenden Objekt erleuchtet werden und so ihr Licht empfangen, ist in diesem Zusammenhang gleich. So ist nun einmal die Eigentümlichkeit eines lichtausstrahlenden (Objekts).
Viertens: Aufgrund des Geheimnisses (sirr) vom Gleichgewicht senkt sich die eine zweier Schalen einer hochempfindlichen Waage, in der sich zwei Nüsse oder auch zwei Sonnen befinden sollen, wenn zu ihr etwas hinzugefügt würde nach unten, während die andere Schale dabei nach oben gehoben wird.
Fünftens: (Rein technisch betrachtet) besteht bei der Steuerung oder beim Ablegemanöver zwischen einem riesengroßen Schiff und einem winzigkleinen Schiff gar kein Unterschied, mag der Kapitän nun ein Kind sein oder ein Erwachsener: das System (intizam) ist das gleiche.
Sechstens: Das Verhältnis eines abstrahierten Wesens, wie zum Beispiel ein sprechendes Lebewesen, ist zu allen kleinen oder großen Mitgliedern der gleichen Gattung gleich.
Zusammenfassung: Anhand dieser Beispiele hat es sich nun als wahr herausgestellt, dass zwischen wenig oder viel, klein oder groß, bei der Zurückführung auf einen Einzigen kein Unterschied besteht und im Rahmen des Möglichen bleibt. Daher ist es aufgrund der Ordnung und des Gleichgewichtes, des Gehorsams in der Befolgung des göttlichen Befehls, ins Dasein zu treten (evamir-i tekviniye), zugleich mit dem Lichtcharakter (nuraniyet) der Macht des Urewigen (qudret-i ezeliye) und der Rückstrahlfähigkeit entsprechend dem inneren Wesen der Dinge (gegenüber dem Licht Gottes) und dergleichen Geheimnisse (sirr) für den, der da notwendiger Weise sein muss (Vadjib-ul Vudjud) gleich, einer Mücke das Leben zu schenken (ihya) oder die Welt ins Dasein zu rufen, die Kreation eines Baumes nicht verschieden von der des Himmels und (kein Unterschied) zwischen der Erschaffung eines Atoms oder der Sonne.
Diese Gleichheit und Indifferenz ist in der Tat geradezu augenscheinlich. Siehe! Wenn die Ornamente und die Kunstwerke der Macht des Urewigen (qudret-i ezeliye), dessen Wesen uns unbekannt ist, der sich uns aber in Seinen Wunderwerken (mu'djizat) zu erkennen gibt, besonders in (allen verschiedenen Arten) von Früchten und Gemüse, den Ursachen (esbab) überlassen wären, so würden diese Ursachen (unter einer solchen Last der Beweise) erdrückt.
Kurzum: Es gibt drei bemerkenswerte Punkte bei der Erschaffung (idjad) der lebendigen (hayati) wie der leblosen (vudjudi) und der lichtausstrahlenden (nurani) Dinge:
Erster Punkt: Die Ursachen dienen als Schleier, damit die Beziehung zwischen der Macht Gottes (qudret) und den Ekel erregenden, abstoßenden Dingen (umur-u hasise) nicht äußerlich wahr genommen werden kann.
Zweiter Punkt: Da das Leben (hayat), das Dasein (vudjud) und das Licht (Nur), mit den Augen Gottes betrachtet, genauso klar ist, wie mit unseren eigenen Augen gesehen, sind dafür keine Ursachen als undurchdringliche Schleier nötig. Und selbst wenn noch einige Mittel uns wie sehr feine, dünne Schleier (an die Ursachen) erinnern, bleibt trotzdem dahinter stets die Hand der Allmacht (des lebendigen) Gottes (dest-i qudret) sichtbar.
Dritter Punkt: Die Macht des Urewigen (Qudret-i ezeliye) hat keine Schwierigkeit, wenn sie etwas bewirkt oder gestaltet. Dieser Allmacht Gottes (qudret) kann in der Tat überhaupt nichts schwer fallen, wenn sie aus einem Feigenkern einen riesigen Feigenbaum heraus zieht oder eine riesige Honigmelone an einen feinen Stiel anbindet und aus ihm heraus holt. Das Sein (vudjud) und die Offenbarung dessen, der jene Allmacht besitzt (qudret sahibi), die sich mit solchen Wunderwerken (mu'djizat) bekannt macht, ist sogar noch offensichtlicher als das Dasein (vudjud) und die Offenbarung der Schöpfung (kainat) selbst. Denn jedes Kunstwerk weist zwar in einiger Hinsicht direkt auf sich selbst hin. Zugleich verweisen jedoch viele verschiedene Aspekte sowohl direkt als auch in vernunftgemäßer (Überlegung) auf ihren Meister (Sani'). Falls jedoch von den Ursachen das Vorhanden-Sein (vudjud) irgendeines Kunstwerkes verlangt würde, könnten diese noch nicht einmal etwas Ähnliches wie ein solches Kunstwerk zustande bringen, auch wenn alle Ursachen zusammen kämen und einander dabei helfen.
Wisse, mein lieber Bruder! Der Platz des Verstandes und der Überlegungen (aqil ve fikir) des Menschen ist so groß und weit, dass es unmöglich ist, ihn ganz zu erfassen. Dennoch ist er so begrenzt, dass selbst eine Nadel in ihm keinen Platz findet. Manchmal kreist er in der Tat in einem Atom, schwimmt in einem Tropfen oder kreist eingeschlossen immer wieder um denselben Punkt. Manchmal aber nimmt er die Welt wie eine Wassermelone in die Hand, läd die Schöpfung (kainat) als Gast zu sich ein und nimmt sie als Gast in der Stube seines Verstandes auf. Manchmal überschreitet er sogar seine Grenzen derart, dass er empor steigt und sich darum bemüht, den zu sehen, der ja notweniger Weise da sein muss (Vadjib-ul Vudjud). Manchmal aber verkleinert er sich und erkennt sich selbst als ein Nichts (zerre = Atom). Ein Andermal wird er so groß wie die Himmel. Dann wiederum schrumpft er in sich zusammen und möchte sich am liebsten in einem kleinen Tröpfchen verkriechen. Dann wiederum nimmt er die ganze Natur (fitrat) und alles, was da erschaffen wurde in sich auf...
Wisse, mein lieber Bruder! Die Gnadengaben (nimet), die Gott der Gerechte (Djenab-i Haqq) den Menschen schenkt, seien sie für seine rein äußerliche Existenz (afaki), seien sie für sein seelisch-geistiges Leben (enfusi) bestimmt, kommen nur unter bestimmten Bedingungen zu den Menschen und finden ihn so. Zum Beispiel: Der Mensch kann aus den Gnadengaben, wie Licht (ziya), Luft, Nahrung, Stimme und Klang nur dann seinen Nutzen ziehen, wenn er als Mittel dazu die Öffnung seiner Augen und seiner Ohren, Mund und Nase gebraucht.
Diese Mittel aber erlangt er dadurch, dass Allah sie für ihn erschafft und ins Dasein ruft (khalq ve idjad). In den Händen des Menschen, seiner Schaffenskraft (kesb) und seiner Handlungsfreiheit (ihtiyar) liegt es dann, diese Mittel für sich zu öffnen. Daher soll er nicht denken, dass ihm diese Gnadengaben (nimet) herrenlos und absichtslos (hesab) gegeben würden, so als fände er sie auf der Straße. Sie kommen nur durch die Absicht des wahren Gebers (Mun'im-i Haqiqi qasdiyla) und der Mensch empfängt sie mit seinem Willen (ihtiyar). Danach verbreiten sie sich je nach Bedarf und ganz nach dem Willen (irade) dessen, der sie ihm schenkt (in'am) in seinem Körper.
Wisse, mein lieber Bruder!So wie das abschließende Endstadium in der Entfaltung irgendeines belebten oder unbelebten Objekts (in der Natur) hinsichtlich seiner Wohlgeordnetheit (intizam) und Schönheit nicht unbedeutender als dessen Anfang ist, so ist auch seine Form und Gestalt in ihrer Kunstfertigkeit (san'at) und Zweckmäßigkeit (hikmet) nicht schöner als sein Innerer Aufbau. Wenn das aber so ist, denke nicht, dass sich der äußere und innere Aufbau in seiner Entfaltung ohne seinen Herrn (sahib) vollzöge und dem Zufall überlassen bliebe. Die Blüte und die Frucht, die aus der Blüte hervor geht, sind in ihrer Kunstfertigkeit (san'at) und Zweckmäßigkeit (hikmet) nicht unbedeutender als die künstlerische Form und Gestaltung eines Kernes und des Keimes, der aus diesem Kern hervor geht.
Daher ist der Baumeister in Seiner Majestät (Sani-i Dhu'lDjelal) sowohl der Anfang (Auwal) als auch das Ende (Akhir), das Äußere (Dhahir) und das Innere (Batin). وَ هُوَ السَّمِيعُ الْعَلِيمُ {"Er ist es, der alles hört und kennt}.
Wisse, mein lieber Bruder!Der Qur'an ist ein Wunder (i'djaz) und diesese Wunder ist ein Schutzwall vor seiner Verfälschung. Da aber nun der Qur'an in der Tat ein Wunder (mu'djize) ist, kann der Mensch keine Kopie (taqlid) von ihm zustande bringen. Es ist auch nicht möglich, seine Ayat durch andere Worte zu ersetzen und sie dadurch zu verfälschen oder irgendwie zu verändern. Denn ein Kommentator (mufessir), ein Verfasser (muellif), ein Übersetzer (muterdjim) kann nicht bewirken, dass das Kleid seines verfälschten Stils mit dem Kleid der Ayat verwechselt wird. Denn auf den Ayat ruht der Stempel ihres Wunders (i'djaz). Die Worte, auf denen nicht dieser Stempel ruht,können nicht als Ayat gelten. Deshalb also duldet der Charakter dieses Wunders keine Verfälschung und keine Veränderung.
Wisse, mein lieber Bruder! Wenn der Ehrwürdige Qur'an Gnadengaben (nimet), Wunderzeichen (ayat) und Beweise aufzählt, wiederholt er oftmals (dhikr) die majestätische (djelil) Ayah فَبِأَىِّ اٰلاۤءِ رَبِّكُمَا تُكَذِّبَانِ {"Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr denn leugnen?" (Sure 55, 13)} Darin liegt ein derartiger Hinweis,
dass dies eine derartige Situation ist, aus der all diese Auflehnung (isyan) der Dschinnen und Menschen und ihre ungezügelte Auflehnung (tughyan) entsteht, da sie in der Gnadengabe (nimet) nicht die Gabe (in'am, im Sinne des Gebens) zu erkennen vermögen. Da sie nicht erkennen können, wie ihnen die Gabe (in'am) übergeben wird, vergessen (ghaflet) sie darüber den wahren Geber (Mun'im-i Haqiqi). Da sie aber den wahren Geber (Mun'im) vergessen (ghaflet) haben, schreiben sie diese Gnadengaben (nimet) den Ursachen oder dem Zufall zu und leugnen, dass diese Gnadengaben (nimet) von Allah kommen.
Daher soll der Gläubige (mu'min) bei jeder Gnadengabe (nimet), die er erhält: "im Namen Gottes (Bismillah)" sagen. In dem Bewusstsein, dass diese Gnadengabe (nimet) von Allah ist und er sie nur im Namen Allahs und um Allahs willen annimmt, soll er sie von Gott mit Lobpreis und Dank (minnet ve shukran) entgegen nehmen.
Wisse, mein lieber Bruder! Während der Mensch im Herzen oder in Gedanken (qalben ve fikren) die göttlichen Wahrheiten (haqaiq-i Ilahiye) betrachtet und über sie nachdenkt, besonders aber im Gebet (namaz) und bei anderen Arten der Anbetung (ibadet), greifen sehr schlechte, schmutzige und hässliche Einflüsterungen (vesveseler) oder Erinnerungen, sei es durch den Teufel (sheytan), sei es aus sich selbst heraus (nefsi), wie Mücken sein Herz (qalb) und seinen Verstand (aql) an. Ein Mensch, der sich mit derartigen verseuchten, eingebildeten und hässlichen Dingen, wenn auch nur unwillkürlich beschäftigt, wird von solchen Einflüsterungen überwältigt.
Die Lösung ist einzig und allein, sie zu überwinden, sie zu verscheuchen und schließlich, die Verteidigung gegen sie aufzugeben und sich nicht weiter mit ihnen zu beschäftigen. Je mehr man sich mit ihnen beschäftigt, desto mehr steigern sie in der Tat ihre Angriffe. Falls man sie hingegen in Frieden lässt, lassen auch sie den Menschen in Ruhe und ziehen davon.
Darüber hinaus schaden derartige Einflüsterungen weder den göttlichen Wahrheiten noch dem (menschlichen) Herzen. Wenn jemand durch die verschmutzten Fenster seines Zimmers die Sonne, (den Mond) und die Sterne des Himmels, die Rosen und all die anderen Blumen des Paradieses betrachtet, besudeln diese verschmutzten Fenster in der Tat weder das, was er betrachtet, noch den Betrachtenden selbst. Sie können selbst keinen schlechten Einfluss ausüben.(*[2])
Wisse, mein lieber Said (= meine Seele)! Was ist dieser Stolz (gurur) und was ist diese Unwissenheit (ghaflet)? Was ist diese Überheblichkeit? Was ist diese Eingebildetheit (hashmet)? Was ist diese falsche Unabhängigkeit (istighna)? Was ist dieser Größenwahn (azamet)? Die Entscheidungsfreiheit (ihtiyar) in deiner Hand ist nur haarfein und deine Handlungsfreiheit verfügt nur über die Bandbreite eines Atoms. Und dein Leben (hayat) ist erloschen wie eine Kerze und nur noch ein glimmender Docht davon übrig geblieben.
Deine Lebensspanne (ömür) ist zu Ende gegangen, dein Bewusstsein (shu'ur) ist entschwunden, nur noch ein Funke ist noch geblieben. Dein Ruhm (shöhret) ist verblasst, nur noch ein Schimmer davon ist geblieben.
Deine Zeit ist abgelaufen. Hast du etwa noch eine andere Wohnung als dein Grab? Du Ärmster! Gibt es eine Grenze für deine Schwäche und Armseligkeit? Deine Erwartungen sind endlos. Doch deine Stunde (edjel) ist nah. Was wird mit einem Menschen, der in all seiner Schwäche und Armseligkeit in der Tat ohne jedes Wollen (ihtiyar) und Können (iktidar) ist? In einer solchen Schwäche ist es notwendig, auf den Schöpfer, den Erbarmer, den Allbarmherzigen (Khaliq-i Rahman-ur Rahîm) zu vertrauen, der die Schatzkammer der Barmherzigkeit besitzt (Khasain-i rahmet sahibi). Er ist der Stützpfeiler (nokta-i istinad). Er ist es, dem sich ein jeder in seiner Schwäche zuwendet.
هٰذِهِ ال۟مُنَاجَاةُ تَخَطَّرَت۟ فِى ال۟قَل۟بِ هٰكَذَا بِال۟بَيَانِ ال۟فَارِسٖى
يَارَب۟ بَشَش۟ جِهَت۟ نَظَر۟ مٖيكَر۟دَم۟ دَر۟دِ خُود۟رَا دَر۟مَان۟ نَمٖى دٖيدَم۟
دَر۟ رَاس۟ت۟ مٖى دٖيدَم۟ كِه دٖى رُوز۟ مَزَارِ پَدَرِ مَنَس۟ت۟
وَ دَر۟ چَپ۟ دٖيدَم۟ كِه فَر۟دَا قَب۟رِ مَنَس۟ت۟
وَ اٖيم۟رُوز۟ تَابُوتِ جِس۟مِ پُر۟ اِض۟طِرَابِ مَنَس۟ت۟
بَر۟سَرِ عُم۟ر۟ جَنَازَۀِ مَن۟ اٖيس۟تَادَه اَس۟ت۟
دَر۟ قَدَم۟ اٰبِ خَاكِ خِل۟قَتِ مَن۟ وَ خَاكِس۟تَرِ عِظَامِ مَنَس۟ت۟
چُون۟ دَر۟ پَس۟ مٖينِگَرَم۟ بٖينَم۟ اٖين۟ دُن۟يَاءِ بٖى بُن۟يَاد۟ هٖيچ۟ دَر۟ هٖيچَس۟ت۟
وَ دَر۟ پٖيش۟ اَن۟دَازَۀِ نَظَر۟ مٖيكُنَم۟ دَرِ قَبِر۟ كُشَادَه اَس۟ت۟
وَ رَاهِ اَبَد۟ بَدُورِ دِرَاز۟ بَدٖيدَارَس۟ت۟
مَرَا جُز۟ جُز۟ءِ اِخ۟تِيَارٖى چٖيزٖى نٖيس۟ت۟ دَر۟ دَس۟ت۟
كِه اُو جُز۟ء۟ هَم۟ عَاجِز۟ هَم۟ كُوتَاهُ و هَم۟ كَم۟ عَيَارَس۟ت۟
نَه دَر۟ مَاضٖى مَجَالِ حُلُول۟ نَه دَر۟ مُس۟تَق۟بَل۟ مَدَارِ نُفُوذ۟ اَس۟ت۟
مَي۟دَانِ اُو اٖين۟ زَمَانِ حَال۟ وَ يَك۟ اٰنِ سَيَّالَس۟ت۟
بَا اٖين۟ هَمَه فَق۟ر۟هَا وَ ضَع۟ف۟هَا قَلَمِ قُد۟رَتِ تُو اٰشِكَارَه نُوِش۟تَه اَس۟ت۟
دَر۟ فِط۟رَتِ مَا مَي۟لِ اَبَد۟ وَ اَمَلِ سَر۟مَد۟
بَل۟كِه هَر۟ چِه هَس۟ت۟ ، هَس۟ت۟
دَائِرَۀِ اِح۟تِيَاج۟ مَانَن۟دِ دَائِرَۀِ مَدِّ نَظَر۟ بُزُر۟گٖى دَارَس۟ت۟
خَيَال۟ كُدَام۟ رَسَد۟ اِح۟تِيَاج۟ نٖيز۟ رَسَد۟
دَر۟ دَس۟ت۟ هَر۟چِه نٖيس۟ت۟ دَر۟ اِح۟تِيَاج۟ هَس۟ت۟
دَائِرَۀِ اِق۟تِدَار۟ هَم۟چُو دَائِرَۀِ دَس۟تِ كُوتَاه۟ كُوتَاهَس۟ت۟
پَس۟ فَق۟رُ و حَاجَاتِ مَا بَقَد۟رِ جِهَانَس۟ت۟
وَ سَر۟مَايَۀِ مَا هَم۟ چُو جُز۟ءِ لَايَتَجَزَّا اَس۟ت۟
اٖين۟ جُز۟ء۟ كُدَام۟ وَ اٖين۟ كَائِنَاتِ حَاجَات۟ كُدَامَس۟ت۟
پَس۟ دَر۟ رَاهِ تُو اَز۟ اٖين۟ جُز۟ء۟ نٖيز۟ بَاز۟ مٖى گُذَش۟تَن۟ چَارَۀِ مَن۟ اَس۟ت۟
تَا عِنَايَتِ تُو دَس۟ت۟گٖيرِ مَن۟ شَوَد۟ رَح۟مَتِ بٖى نِهَايَتِ تُو پَنَاهِ مَن۟ اَس۟ت۟
اٰن۟ كَس۟ كِه بَح۟رِ بٖى نِهَايَتِ رَح۟مَت۟ يَاف۟ت۟ اَس۟ت۟
تَك۟يَه نَه كُنَد۟ بَر۟ اٖين۟ جُز۟ءِ اِخ۟تِيَارٖى كِه يَك۟ قَط۟رَه سَرَابَس۟ت۟
يَا رَب۟ اٖين۟ زِن۟دِگَانٖى هَم۟ چُو خَابَس۟ت۟
وٖين۟ عُم۟رِ بٖى بُن۟يَاد۟ هَم۟ چُو بَادَس۟ت۟
اِن۟سَان۟ بَزَوَال۟ دُن۟يَا بَفَنَا اَس۟ت۟ اٰمَال۟ بٖى بَقَا اٰلَام۟ بَبَقَا اَس۟ت۟
بِيَا اَى۟ نَف۟سِ نَافَر۟جَام۟ وُجُودِ فَانٖى خُود۟رَا فَدَا كُن۟
خَالِقِ خُود۟رَا كِه اٖين۟ هَس۟تٖى وَدٖيعَه هَس۟ت۟
وَ مُل۟كِ اُو وَ اُو دَادَه فَنَا كُن۟ تَا بَقَا يَابَد۟
اَز۟ اٰن۟ سِرّٖى كِه ، نَف۟ىِ نَف۟ى۟ اِث۟بَات۟ اَس۟ت۟
خُدَاىِ پُر۟كَرَم۟ خُود۟ مُل۟كِ خُود۟رَا مٖى خَرَد۟ اَز۟ تُو
بَهَاىِ بٖى كِرَان۟ دَادَه بَرَاىِ تُو نِگَاه۟ دَارَس۟ت۟
(Hâşiye): Bu Farisî münâcat, kısalığına rağmen çok uzun hakikatleri ihtiva etmektedir. Ankara’da otuz beş sene evvel tabedildiği vakit, Afgan Sefiri Sultan Ahmed çok beğenmiş ve Afgan Şahına bir adet bu münâcattan hediye göndermiştir. Türkçe tercümesi İhtiyarlar Risalesi’nde ve On Yedinci Söz’de olduğundan tercüme edilmedi.
(Bu kısım, müellifin kendi Türkçesidir)
1339 tarihinde Meclis-i Mebusana hitaben yazdığım bir hutbenin suretidir
بِسْمِ اللّٰهِ الرَّحْمٰنِ الرَّح۪يمِ
اِنَّ الصَّلٰوةَ كَانَت۟ عَلَى ال۟مُؤ۟مِنٖينَ كِتَابًا مَو۟قُوتًا
Ey mücahidîn-i İslâm! Ey ehl-i hall ü akd! Bu fakirin bir meselede on sözünü, birkaç nasihatini dinlemenizi rica ediyorum.
Evvela: Şu muzafferiyetteki hârikulâde nimet-i İlahiye bir şükran ister ki devam etsin, ziyade olsun. Yoksa nimet şükrü görmezse gider. Mademki Kur’an’ı, Allah’ın tevfikiyle düşmanın hücumundan kurtardınız; Kur’an’ın en sarîh ve en kat’î emri olan “salât” gibi feraizi imtisal etmeniz lâzımdır. Tâ onun feyzi böyle hârika suretinde üstünüzde tevali ve devam etsin.
Sâniyen: Âlem-i İslâm’ı mesrur ettiniz, muhabbet ve teveccühünü kazandınız. Lâkin o teveccüh ve muhabbetin idamesi, şeair-i İslâmiyeyi iltizam ile olur. Zira Müslümanlar İslâmiyet hesabına sizi severler.
Sâlisen: Bu âlemde evliyaullah hükmünde olan gazi ve şühedalara kumandanlık ettiniz. Kur’an’ın evamir-i kat’iyesine imtisal etmekle, öteki âlemde de o nurani güruha refik olmaya çalışmak, sizin gibi himmetlilerin şe’nidir. Yoksa burada kumandan iken orada bir neferden istimdad-ı nur etmeye muztar kalacaksınız. Bu dünya-yı deniyye, şan ve şerefiyle öyle bir meta değil ki sizin gibi insanları işbâ etsin, tatmin etsin ve maksud-u bizzat olsun.
Râbian: Bu millet-i İslâm’ın cemaatleri çendan bir cemaat namazsız kalsa, fâsık da olsa yine başlarındakini mütedeyyin görmek ister. Hattâ umum Kürdistan’da, umum memurlara dair en evvel sordukları sual bu imiş: “Acaba namaz kılıyor mu?” derler. Namaz kılarsa mutlak emniyet ederler, kılmazsa ne kadar muktedir olsa nazarlarında müttehemdir.
Bir zaman, Beytüşşebab aşâirinde isyan vardı. Ben gittim, sordum: “Sebep nedir?” Dediler ki: “Kaymakamımız namaz kılmıyordu, rakı içiyordu. Öyle dinsizlere nasıl itaat edeceğiz?” Bu sözü söyleyenler de namazsız hem de eşkıya idiler.
Hâmisen: Enbiyanın ekseri Şark’ta ve hükemanın ağlebi Garp’ta gelmesi kader-i ezelînin bir remzidir ki Şark’ı ayağa kaldıracak din ve kalptir, akıl ve felsefe değil. Şark’ı intibaha getirdiniz, fıtratına muvafık bir cereyan veriniz. Yoksa sa’yiniz ya hebaen gider veya muvakkat, sathî kalır.
Sâdisen: Hasmınız ve İslâmiyet düşmanı olan Frenkler, dindeki lâkaytlığınızdan pek fazla istifade ettiler ve ediyorlar. Hattâ diyebilirim ki hasmınız kadar İslâm’a zarar veren, dinde ihmalinizden istifade eden insanlardır. Maslahat-ı İslâmiye ve selâmet-i millet namına, bu ihmali a’male tebdil etmeniz gerektir.
Görülmüyor mu ki İttihatçıların o kadar hârika azim ve sebat ve fedakârlıklarıyla, hattâ İslâm’ın şu intibahına da bir sebep oldukları halde, bir derece dinde lâübalilik tavrını gösterdikleri için dâhildeki milletten nefret ve tezyif gördüler. Hariçteki İslâmlar dindeki ihmallerini görmedikleri için hürmeti verdiler.
Sâbian: Âlem-i küfür; bütün vesaitiyle, medeniyetiyle, felsefesiyle, fünunuyla, misyonerleriyle âlem-i İslâm’a hücum ve maddeten uzun zamandan beri galebe ettiği halde, âlem-i İslâm’a dinen galebe etmedi. Ve dâhilî bütün fırak-ı dâlle-i İslâmiye de birer kemiye-i kalile-i muzırra suretinde mahkûm kaldığı ve İslâmiyet, metanetini ve salabetini sünnet ve cemaatle muhafaza eylediği bir zamanda; laubaliyane, Avrupa medeniyet-i habîse kısmından süzülen bir cereyan-ı bid’atkârane, sinesinde yer tutamaz.
Demek âlem-i İslâm içinde mühim ve inkılabvari bir iş görmek, İslâmiyet’in desatirine inkıyad ile olabilir, başka olamaz. Hem olmamış, olmuş ise de çabuk ölüp sönmüş.
Sâminen: Zaaf-ı dine sebep olan Avrupa medeniyet-i sefihanesi yırtılmaya yüz tuttuğu bir zamanda ve medeniyet-i Kur’an’ın zuhura yakın geldiği bir anda, lâkaydane ve ihmalkârane müsbet bir iş görülmez. Menfîce, tahripkârane iş ise bu kadar rahnelere maruz kalan İslâm zaten muhtaç değildir.
Tâsian: Sizin bu “İstiklal Harbi”ndeki muzafferiyetinizi ve âlî hizmetinizi takdir eden ve sizi can u dilden seven, cumhur-u mü’minîndir. Ve bilhassa tabaka-i avamdır ki sağlam Müslümanlardır. Sizi ciddi sever ve sizi tutar ve size minnettardır ve fedakârlığınızı takdir ederler. Ve intibaha gelmiş en cesîm ve müthiş bir kuvveti size takdim ederler. Siz dahi evamir-i Kur’aniyeyi imtisal ile onlara ittisal ve istinad etmeniz maslahat-ı İslâm namına zarurîdir.
Yoksa İslâmiyet’ten tecerrüd eden bedbaht, milliyetsiz Avrupa meftunu Frenk mukallidleri, avam-ı müslimîne tercih etmek, maslahat-ı İslâm’a münafî olduğundan âlem-i İslâm nazarını başka tarafa çevirecek ve başkasından istimdad edecek.
Âşiren: Bir yolda dokuz ihtimal-i helâket, tek bir ihtimal-i necat varsa hayatından vazgeçmiş, mecnun bir cesur lâzım ki o yola sülûk etsin. Şimdi yirmi dört saatten bir saati işgal eden farz namaz gibi zaruriyat-ı diniyede, yüzde doksan dokuz ihtimal-i necat var. Yalnız gaflet ve tembellik haysiyetiyle, bir ihtimal zarar-ı dünyevî olabilir. Halbuki feraizin terkinde, doksan dokuz ihtimal-i zarar var. Yalnız gaflet ve dalalete istinad, tek bir ihtimal-i necat olabilir. Acaba dine ve dünyaya zarar olan ihmal ve feraizin terkine ne bahane bulunabilir? Hamiyet nasıl müsaade eder?
Bâhusus bu güruh-u mücahidîn ve bu yüksek Meclis’in ef’ali taklit edilir. Kusurlarını millet ya taklit veya tenkit edecek, ikisi de zarardır. Demek onlarda hukukullah, hukuk-u ibadı da tazammun ediyor. Sırr-ı tevatür ve icmaı tazammun eden hadsiz ihbaratı ve delaili dinlemeyen ve safsata-i nefis ve vesvese-i şeytandan gelen bir vehmi kabul eden adamlarla, hakiki ve ciddi iş görülmez.
Şu inkılab-ı azîmin temel taşları sağlam gerek. Şu Meclis-i Âlînin şahsiyet-i maneviyesi, sahip olduğu kuvvet cihetiyle mana-yı saltanatı deruhte etmiştir. Eğer şeair-i İslâmiyeyi bizzat imtisal etmek ve ettirmekle mana-yı hilafeti dahi vekâleten deruhte etmezse hayat için dört şeye muhtaç fakat an’ane-i müstemirre ile günde lâekall beş defa dine muhtaç olan, şu fıtratı bozulmayan ve lehviyat-ı medeniye ile ihtiyacat-ı ruhiyesini unutmayan bu milletin hâcat-ı diniyesini Meclis tatmin etmezse; bilmecburiye mana-yı hilafeti, tamamen kabul ettiğiniz isme ve lafza verecek. O manayı idame etmek için kuvveti dahi verecek. Halbuki Meclis elinde bulunmayan ve Meclis tarîkıyla olmayan böyle bir kuvvet, inşikak-ı asâya sebebiyet verecektir. İnşikak-ı asâ ise وَ اع۟تَصِمُوا بِحَب۟لِ اللّٰهِ جَمٖيعًا âyetine zıttır.
Zaman cemaat zamanıdır. Cemaatin ruhu olan şahs-ı manevî daha metindir ve tenfiz-i ahkâm-ı şer’iyeye daha ziyade muktedirdir. Halife-i şahsî ancak ona istinad ile vezaifi deruhte edebilir. Cemaatin ruhu olan şahs-ı manevî eğer müstakim olsa ziyade parlak ve kâmil olur. Eğer fena olsa pek çok fena olur. Ferdin, iyiliği de fenalığı da mahduddur. Cemaatin ise gayr-ı mahduddur. Harice karşı kazandığınız iyiliği, dâhildeki fenalıkla bozmayınız.
Bilirsiniz ki ebedî düşmanlarınız ve zıtlarınız ve hasımlarınız, İslâm’ın şeairini tahrip ediyorlar. Öyle ise zarurî vazifeniz, şeairi ihya ve muhafaza etmektir. Yoksa şuursuz olarak şuurlu düşmana yardımdır. Şeairde tehavün, zaaf-ı milliyeti gösterir. Zaaf ise düşmanı tevkif etmez, teşci eder.
حَس۟بُنَا اللّٰهُ وَنِع۟مَ ال۟وَكٖيلُ نِع۟مَ ال۟مَو۟لٰى وَنِع۟مَ النَّصٖيرُ
Wisse, mein lieber Bruder!
Wisse, mein lieber Bruder!Während du die Zeugnisse und Argumente durchforschst, die erbracht werden, um die Wahrheiten des Glaubens (Haqaiq-i imaniye) zu beweisen, übe keine Kritik, indem du sagst, dass diese schwachen, kümmerlichen Beweise ein solch gewaltiges Ergebnis nicht erbringen können. Denn am rechten und linken (Rand) dieses Beweises, den du der Schwachheit beschuldigst, finden sich sehr viele unterstützende Heerscharen und Streitkräfte.
Und jedes der Zeugnisse (shahid), Beweise (shehid), Hinweise und Belege, welche die Richtigkeit der Islamiyet aufzeigen, schützt in der Tat seine Kameraden auf dem Schlachtfeld, verteidigt sie, unterschreibt für die Richtigkeit seiner Berichterstattung und bestätigt, dass diese zuverlässig ist. So wird diese selbst zu einem Sachverständigen (ehl-i vukuf) in ihrem Wissen (ilim) und in ihrer Benachrichtigung.
Denn in den Wahrheiten des Glaubens (haqaiq-i imaniye) ist das Ziel die Feststellung und nicht die Verneinung. Einer von denen, die auf ein feststehendes Objekt hindeuten, gilt wie 1000. Denn die Art des Zeigens derer, die auf ein feststehendes Objekt hindeuten, entsprechen sich und stimmen miteinander überein, und jeder bekräftigt und bestätigt dadurch die anderen.
Bei der Verneinung kommt aber keine Übereinstimmung (tevafuq) in dem Zeugnis der Verneinenden vor. Sie führen unterschiedliche Gründe für ihre Verneinung an. Aus diesem Grund können ihre Zeugnisse einander nicht als Beweis für ihre Richtigkeit dienen. Denn bei ihnen liegt keine Übereinstimmung vor.
Wisse, mein lieber Bruder!Manchmal ist eine heftige Leidenschaft (shiddetli muhabbet) für etwas ein Grund, es zu leugnen. Des Weiteren ist auch eine große Angst (shiddet-i khauf), eine überwältigende Größe (azamet) und das, was das Fassungsvermögen des Verstandes (aql) übersteigt, der Grund dafür, es zu leugnen.
Wisse, mein lieber Bruder!Sowie einem Senfkorn bereits der dazu gehörende Baum gehört und in ihm wohnt, habe ich mit augenscheinlicher Gewissheit (shuhudi bir yaqin) beobachtet (mushahede), dass auch in dem Korn des Unglaubens (kufr) und des Irrwegs (dalalet) die Hölle eingehüllt ist. Des Weiteren konnte ich in gleicher Weise mit absolut sicherem Gespühr wahrnehmen, wie im Korn des Glaubens (iman) bereits das Paradies umschlossen liegt, gleich wie in einem Dattelkern bereits die spätere Dattelpalme verborgen liegt.
Denn so wie uns die Verwandlung (inkilab) und das Heranwachsen dieser Kerne zu Bäumen keineswegs fremd ist, so ist es für uns auch keineswegs unvorstellbar, wie aus dem Geist (mana) des Unglaubens und des Irrwegs die Qual der Hölle, aus dem Glauben und der Rechtleitung (hidayet) jedoch das Paradies hervorgehen wird.
Wisse, mein lieber Bruder! Wenn das Herz (qalb) eines Korns, aus dem einmal der neue Keim hervorsprießen soll, zerstört wird, so kann der Same mit Sicherheit nicht mehr wachsen und gedeihen. Er wird sterben und vergehen. Wenn in gleicher Weise das Herz der Ichsucht (enaniyet), das auch das Ich-selbst (ene) genannt wird, durch die Strahlen (shua) und die Wärme eines immer währenden Gottesgedenkens (Allah Allah dhikri) entzündet und verbrannt wird, kann es nicht mehr wachsen und in seiner Gottvergessenheit (ghaflet) zum Tyrannen (firavun) werden. Und so kann es sich nicht mehr gegen den Schöpfer der Himmel und der Erde erheben. Durch dieses Gottesgedenken (dhikr-i Ilahi) geht sodann das Ego (ene) zugrunde.
So ist es den Sufis des Naqshibandi-Ordens durch das leise gesprochene Gedenken (dhikr-i hafi), wie es bei ihnen während der Dhikr-Feier gebräuchlich ist, gelungen, das Herz (qalb) zu öffnen und das Ich (ene) und die Mikroben der Ichsucht (enaniyet) zu töten und den Kopf der eigenwilligen Seele (nefs-i emmare), die vom Teufel ihre Befehle empfängt, zu zerschlagen. Genauso konnten die Sufis des Qadiri-Ordens mit ihrem laut rufenden Gedenken (dhikr-i djehri) die Rebellen, die einzig noch an die Natur glauben (tabiat taghutlar) auseinander jagen.
Wisse, mein lieber Bruder!Gleich wie an jedem Objekt der Welt (alem) die Werke der Weisheit (hikmet) zu erkennen sind, so kann man auch noch anhand der weitesten, umfangreichsten und der kaum noch wahrnehmbaren Erscheinungsformen der Vielfätigsten (Ursachen) die Werke der Zweckdienlichkeit (hikmet) und Genauigkeit beobachten.
So findet man auf der Blattseite des Gesichtes des Menschen, der bei aller Vielfalt und Verschiedenheit (der Ursachen) das letzte Glied und das Endergebnis darstellt, in seiner Haltung, auf seiner Haut und verteilt über seine Handflächen in der Tat sehr viele Striche, Linien, Ornamente und Male eingezeichnet. Denn es ist ja bekannt, dass diese Wörter, Buchstaben, Punkte, Vokale, die auf diesen Blattseiten des Menschen eingezeichnet sind, auf die Fähigkeiten (mana) und Geisteszustände (maneviyat) des menschlichen Verstandes (ruh) hinweisen, sowie auf die Briefe hindeuten, welche bei seiner Erschaffung (fitrat) von der göttlichen Fügung (qalem-i qader) geschrieben wurden.
Oh Freund, die Anmerkungen (hashiye), welche die göttliche Fügung auf den oben erwähnten Blattseiten des Menschen niedergeschrieben hat, lassen keine Spalte mehr übrig, in die sich der Zufall und die Vereinigung der Ursachen einschleichen könnten.
Wisse, mein lieber Bruder! Einige Menschen, die von der Leidenschaft (muhabbet) für dieses irdische Leben (dunya hayati) erfasst wurden, denken, dass Ziel und Zweck der Entstehung dieses Lebens (hayatin vudjuda) ausschließlich darin besteht, diesem Leben zu dienen und dieses Leben zu erhalten (beqa) und darüber hinaus keinen weiteren Nutzen (faide) hat; das heißt, dass alle erstaunlichen Geräte und die gesamte wunderbare Ausstattung, welche der allweise Schöpfer (Fatir-i Hakîm) in die Lebewesen und in das Wesen menschlichen Daseins (djevher-i insaniyet) als anvertrautes Gut hinein gelegt hat, nur um der Erhaltung und den Fortbestand dieses rasch vergänglichen Lebens willen, verliehen wurden.
Falls dies tatsächlich die Schlussfolgerung wäre, dann müssten all die Zeugnisse für die unendliche Ordnung (nizamlar) im Kosmos, die man überall auf der Welt beobachten kann, alle Beweise und Zeugnisse für die Weisheit (hikmet), Güte (inayet) und Wohlordnung (intizam) und dafür, dass es Sinnlosigkeit gar nicht gibt (adem-i abesiyet), im Gegensatz dessen zu Beweisen und Zeugnissen für die Sinnlosigkeit (abesiyet), die Verschwendung (israf) und die Unordnung werden, und dafür, dass es Weisheit überhaupt nicht gibt.
Meine lieben Mitgefährten! Der Mensch hat von diesem irdischen Leben einen sehr großen Nutzen (faide). Der Mensch und das Leben des Menschen ist in der Tat ein Acker für die Erscheinungen der Namen Gottes (esma-i Ilahiye). Es ist ein Spiegel für die Erscheinungen der Arten der göttlichen Barmherzigkeit (rahmet-i Ilahiye) im Paradies. Es ist ein Pflanzbeet oder ein Kern für die unendlich vielen wunderbaren Früchte im jenseitigen Leben.
Das aber heißt, dass der Mensch (in seinem Leben) dem Kapitän auf einem Schiff gleicht. Und wie ein Kapitän bekommt jeder Mensch auch seinen Anteil an den Früchten eines jenseitigen Lebens, den er sich auf dem Schiff seines diesseitigen Lebens erworben hat. {Der Urewige König (Sultan-i Ezeli) in jenem Leben aber ist zugleich auch der Großadmiral der gesamten Flotte in diesem Leben.}
Wisse, mein lieber Bruder! Die Genüsse, Freuden und aller Schmuck dieser Welt sind die Hölle, wenn wir den Schöpfer (Khaliq), den Eigentümer (Mâlik) und Herrn (Maula) nicht kennen, auch wären sie das Paradies auf Erden. So habe ich es in der Tat erkannt und so habe ich es auch erfahren. Ja, gibt es denn etwas, das selbst noch die Flamme einer Liebessehnsucht (shefqat) zu stillen vermöchte, wenn nicht die Erkenntnis Gottes (marifetullah)? Hat aber diese Gotteserkenntnis erst einmal ihren Platz eingenommen, wird es in der Tat nicht nur keinen Wunsch (ishtiha) nach irdischen Freuden mehr geben, sondern selbst noch die Sehnsucht (ishtiyak = starker Wunsch) nach dem Paradies wird hinter ihr zurück treten.
Wisse, mein lieber Bruder! Alles, was in dieser Welt zustande kommt und wie es geschieht, hat zwei Aspekte. Der eine bezieht sich auf das Jenseits; dieser Aspekt ist seinem Wesen nach unauslöschlich und daher besonders bedeutungsvoll. Der zweite hingegen bezieht sich auf die irdischen Dinge und diese hinwiederum auf sich selbst und auf die Freude (heva), die sie uns bereiten. Dieser Aspekt hat einen solchen Grad der Bedeutungslosigkeit, der Oberflächlichkeit und des Verfalls, dass es keinen Wert hat, sich deswegen in seinem Herzen (qalb) besorgt, bekümmert oder gequält zu zeigen und sich noch weiter mit ihm zu beschäftigen.
Wisse, mein lieber Bruder! Es gibt unter den Menschen Toren, die, wenn sie in einem glänzenden Stäubchen das Spiegelbild der Sonne erblicken, oder im Schein der Sonne die Farben einer Blume erkennen, sogleich von der Sonne neben ihrem Spiegelbild und ihrem Strahlenglanz auch noch alle übrigen Eigenschaften der wahren Sonne wünschen, ja geradezu fordern, sogar das Zentrum der Welt zu sein, um das ihre Planeten kreisen.
Und wenn darüber hinaus das Spiegelbild oder die Erscheinung, die sie auf einem Stäubchen oder auf einer Blume sehen, aufgrund der sich ändernden Umstände {zum Beispiel weil die Blume verwelkt – A.d.Ü.} wieder verschwinden, bestreiten sie wegen ihrer Blindheit aufgrund ihres Unvermögens, die Dinge richtig zu sehen und zu erkennen (basar ve basiret) die Existenz der wahren Sonne. Darüber hinaus können diese Toren die Existenz eines Schattens (vudjudu zilli), der infolge dieser Erscheinung entsteht, nicht von der wahren und ursprünglichen Existenz (vudjud-u haqiqi) {des Objektes, das diesen Schatten wirft – A.d.Ü.} unterscheiden und verwechseln beide miteinander. Wenn sie also in einem Objekt das Spiegelbild und Abbild der Sonne erblicken, beginnen sie auch nach der Wärme der Sonne, ihrem Licht und all ihren anderen Eigenschaften zu verlangen.
Während diese Toren des Weiteren Fliegen, (Spinnen), Käfer und dergleichen andere kleine, unbedeutende Dinge betrachten, entdecken sie bei ihnen eine sehr hohe Kunstfertigkeit und Weisheit (eser-i san'at ve hikmet) und sagen: "Der Schöpfer (Sani') hat ihnen eine viel zu große Bedeutung beigemessen. Welchen Wert kann schon eine Fliege haben, sodass jemand in sie derart viel investiert und sich um sie so viel Mühe macht?"
Freund! Um derartige Toren zu überzeugen und ihre Schwierigkeiten zu beseitigen, muss man vier Dinge kennen:
Erstens: Jedes Ding, das zu der Vollkommenheit (kemal) der Herrschaft (rububiyet) Gottes des Gerechten (Djenab-i Haqq) in Beziehung steht, beschreibt ihn. Und da dieses Ding Seiner Herrschaft als Spiegel dient, so ist es auch ein Erscheinungsort Seiner Vollkommenheit. Diese Vollkommenheit gehört ihm jedoch nicht als seine Eigenschaft (muttasif).{Sie spiegelt sich vielmehr nur in ihm. - A.d.Ü.}
Zweitens:Durch jedes Ding öffnet sich eine Tür zum Lichte (Nur) Gottes des Gerechten. Die Schließung einer dieser Türen verlangt jedoch nicht, dass auch die unendlich vielen anderen Türen geschlossen sein müssen. Es ist sogar möglich, dass man sie alle mit einem einzigen Schlüssel öffnen kann.
Drittens:Das Vorherwissen Gottes (qader), welches sein allumfassendes Wissen (Ilm-i muhit) wiederspiegelt, hat in jedes Ding Seinen Anteil der lichtvollen Namen Gottes (esma-i nuriye) eingezeichnet.
Viertens:
اِنَّمَاۤ اَمْرُهُ اِذَآ اَرَادَ شَيْئًا اَنْ يَقُولَ لَهُ كُنْ فَيَكُونُ * مَا خَلْقُكُمْ وَلاَ بَعْثُكُمْ اِلاَّ كَنَفْسٍ وَاحِدَةٍ {"Wahrlich! Dies ist Sein Befehl (emr): Wann immer Er etwas will (irade), sagt Er nur: 'Sei!' und es ist." (Sure 36, 82) "Euer aller Erschaffung und eure Wiederversammlung ist (für Gott ebenso wenig mühsam) wie die einer einzigen Seele." (Sure 31, 28)}
Der klaren und eindeutigen Aussage dieser Ayat entsprechend ist die Existenz aller Dinge von dem Befehl: كُنْ (= sei!) abhängig. Genauso sind die Erschaffung aller Dinge und ihre spätere Wiederbelebung der Erschaffung und Wiederbelebung einer einzigen Seele gleich. Das aber heißt, wenn die Erschaffung auf Gott den Gerechten (Djenab-i Haqq) zurückgeführt wird, wird sie ganz leicht und einfach. Wenn aber sie auf Ursachen oder die Dinge selbst zurückgeführt wird, so müssen alle Vernünftigen und alle Toren die Unmöglichkeiten akzeptieren, welche die Folge ihrer Denkweise (hukum) sind.
Wisse, mein lieber Bruder!Der Qur'an, der in seiner Verkündigung ein Wunder ist, erklärt die Wahrheiten (haqiqat) in Bildern und Gleichnissen (durub-u emsal). Denn die abstrakten Wahrheiten (haqaiq-i mudjerrede), die dem Bereich der Gottheit (daire-i uluhiyete) zugehörig sind, können hier in dieser Welt der Möglichkeiten (daire-i mumkinat) nur durch Beispiele sichtbar und klar gemacht werden. Auch der Mensch, der (in dieser Welt lebt, in der alles) möglich ist und der dennoch arm (miskin) ist, betrachtet die Gleichnisse aus dem Bereich der Möglichkeiten (daire-i imkan) und denkt über die Taten (Gottes, Seine Werke) und (all die vielen verschiedenen) Umstände im Bereich der Notwendigkeiten (daire-i vudjub) nach, die über seine Vorstellungskraft hinaus gehen.
İ’lem eyyühe’l-aziz! Her şeyin içine melekût, dışına da mülk denir. Bu itibarla insan ile kalp, birbirine hem zarf hem mazruf olur. Çünkü insan mülk cihetiyle kalbe zarf olur. Melekût cihetiyle de mazruf olur.Bu kaide arş ile kevn hakkında da tatbik edilir. Şöyle ki:
Arş; Zâhir, Bâtın, Evvel, Âhir isimlerinin halita ve karışığıdır. Bu halitada dâhil olan ism-i Zâhir itibarıyla arş, mülk; kevn, melekût olur. İsm-i Bâtın itibarıyla arş, melekût; kevn, mülk olur. Demek, arşa ism-i Zâhir nazarı ile bakılırsa kendisi zarf, kevn de mazruf olur. İsm-i Bâtın gözü ile bakılırsa kendisi mazruf, kevn zarf olur. Ve keza ism-i Evvel itibarıyla وَكَانَ عَر۟شُهُ عَلَى ال۟مَٓاءِ âyetinin işaret ettiği kevnin bidayetini içine alıyor. Ve ism-i Âhir itibarıyla سَق۟فُ ال۟جَنَّةِ عَر۟شُ الرَّح۟مٰنِ hadîs-i şerifinin îma ettiği kevnin nihayetini içine alıyor.
Demek arş, öyle bir halitadır ki şu dört isimden aldığı hisseler ile kevn ü vücudun sağını, solunu, üstünü ve altını ihata etmiş oluyor.
Wisse, mein lieber Bruder! Meine Ohnmacht (adjz) ist Ursprung meines Hilferufs (nida). Meine Not (ihtiyadj) ist die Quelle meines Gebetes (dua).
Oh mein Versorger (feya Rabbi)! Oh mein Schöpfer (ya Khaliqi)! Oh mein Herrscher (ya Mâliki)! Meine Not ist ein Zeichen von Dir, Dich anzurufen. Meine Vorbereitung für die Gebete (dua), mit denen ich mich zu Dir wende, ist meine Armut. Was mich zu Dir kommen lässt, ist meine Armseligkeit (fakr) und dass ich dabei keine Hintergedanken habe. Was ich in meiner Schatzkammer vorweisen kann, ist nur meine Bedürftigkeit (adjz). Mein einziger Schatz sind nur meine Hoffnungen. Mein Fürsprecher ist Dein Geliebter, mit dem Friede uns Segen sei, den Du uns in Deiner Barmherzigkeit gesandt hast. Verzeih mir (Afveyle)! Vergib mir (maghfiret eyle)! Erbarme dich meiner (merhamet eyla)! Oh Gott (Ya Allah)! Oh Erbarmer (Ya Rahman)! Oh Barmherziger (Ya Rahîm)! Amin!
- ↑ (*): Ehemmiyetlidir.
- ↑ *{Jene schlechten Worte sind nicht die Worte deines Herzens (qalb). Denn dein Herz ist darüber betrübt und bedauert sie. Sie kommen vielmehr von einer Art Teufelspunkt (lümme-i sheytani) in der Nähe deines Herzens. Zum Beispiel: In einem Zustand, in dem du im Gebet (namaz) in der göttlichen Gegenwart (huzur-u Ilahi) vor der Kaaba über die Ayat nachdenkst, hält eine bestimmte Assoziation (tedai-i efkar) dich fest und führt dich in die entferntesten, gemeinsten Sinnlosigkeiten. Zum Beispiel: Das Spiegelbild einer Schlange in deinem Spiegel beißt nicht. Und das Spiegelbild des Feuers brennt nicht. Und die (bloße) Erscheinung einer Unreinheit beschmutzt den Spiegel nicht.}