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("Wisse, mein lieber Bruder! '''Oh meine Seele!''' Wenn du durch Gottesfurcht (taqwa) und gute Werke (amel-i salih) deinen Schöpfer (Khaliq) zufrieden (razi) gestellt hast, brauchst du dich nicht weiter um die Zufriedenheit des Volkes zu sorgen. Es genügt (kafi). Wenn auch das Volk um Gottes willen (Allah'in hesabina) seine Zufriedenheit und seine Liebe (muhabbet) zeigt, dann ist es gut. Tut es dies jedoch der Welt zuliebe (dunya hesabina), hat dies kein..." içeriğiyle yeni sayfa oluşturdu) Etiketler: Mobil değişiklik Mobil ağ değişikliği |
("Daher liegt im Tätigsein Freude; es findet eine Veränderung in den Formen und in den Handlungen statt. Aus dem Wandel und der steten Veränderung entstehen Leid und Bedauern. Doch auch wenn sie in gewisser Hinsicht hässlich sind, so sind sie in anderer Hinsicht auch wieder schön.Muss also bei der Übergabe einer Sache und ihrer Übernahme (durch andere) etwas umgestaltet werden, so sind in der Tat diejenigen, die nun gehen müssen, darüber traurig,..." içeriğiyle yeni sayfa oluşturdu) |
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105. satır: | 105. satır: | ||
Tut es dies jedoch der Welt zuliebe (dunya hesabina), hat dies keinen Wert. Denn es (= das Volk) ist gleich dir auch nur ein schwacher Diener. | Tut es dies jedoch der Welt zuliebe (dunya hesabina), hat dies keinen Wert. Denn es (= das Volk) ist gleich dir auch nur ein schwacher Diener. | ||
Überdies liegt in dem Streben nach der zweiten Möglichkeit (= dunya) eine unbewusste Abgötterei (shirk-i khafi); dessen Ziel ist auch nicht erreichbar. Ein Werk, um das ein Mann bei seinem König (sultan) nachgesucht hat, kann in der Tat nur vollendet werden, nachdem er das Einverständnis (irza) des Sultans dazu erlangt hat. Wenn er sein Einverständnis aber nicht erlangt hat, kostet ihn die Unterstützung des Volkes eine sehr große Mühe. Und trotzdem bleibt die Erlaubnis (izn) des Königs erforderlich.'''Seine Erlaubnis (izn) bleibt von Seinem Einverständnis (irza) abhängig.''' | |||
Wisse, mein lieber Bruder! | |||
''' | '''Sowie der notwendigerweise Seiende (Vadjib-ul Vudjud) in Seinem Wesen (mahiyet) und essenziell (dhatinda) keine Ähnlichkeit mit der Welt (menschlicher) Möglichkeiten hat, so gleicht Er auch nicht (den Menschen) in ihren Taten.''' Denn für die Macht (qudret) des Notwendig Seienden gibt es keinen Unterschied zwischen nah und fern, wenig oder viel, klein oder groß, einem Einzelwesen oder einer ganzen Art, einem Teilstück oder einem ganzen Exemplar. Des Weiteren gibt es in Seiner Handlungsweise keine körperliche Berührung. In der Welt des Möglichen jedoch wirkt die Macht (qudret) nicht im gleichen Grade. Deshalb kann die Seele (nefs) das Werk des Notwendig-Seienden mit ihrem eigenen Werk nicht verwechseln. Das Wesen (haqiqat) dieser Taten zu begreifen steht der Verstand (aql) sprachlos vor Staunen. Und danach glaubt er noch an eine Handlung (fiil) ohne Handwerker (fâ'il). | ||
Wisse, mein lieber Bruder! | |||
''' | Betrachtet man Zähne und Pranken der Tiere, z.B. eines Löwen, so wird verständlich, dass sie erschaffen wurden, um zu zerreißen. Achtet man auf die anmutige Schönheit einer Melone, so ahnt man, dass sie erschaffen wurde, um gegessen zu werden.'''Achtet man in gleicher Weise auf die Veranlagung (istidad) eines Menschen, so wird verständlich, dass seine ihm von Natur aus gegebene Aufgabe (vazife-i fitriye) der Dienst und die Anbetung Gottes (ubudiyet) ist.Achtet man jedoch auf die Erhabenheit seines Geistes (ruhani ulviyet) und den Grad seiner Sehnsucht nach der Ewigkeit (ebediyet), so wird verständlich, dass der Mensch in seinem Geist (ruh) zunächst in einer Welt (alem) erschaffen wurde, die feinstofflicher ist als unsere (grob stoffliche) Welt, und danach, um sich Erfahrungen anzueignen, vorübergehend in diese Welt gesandt wurde.''' | ||
'''Des Weiteren ist der Mensch eine Frucht der Schöpfung, wodurch verständlich wird:''' Innerhalb der Menschheit findet sich ein Kern. Und aus diesem Kern ließ Gott der Gerechte (Djenab-i Haqq) den Baum der Schöpfung wachsen und gedeihen. Und dieser Kern aber ist es, der einzig und allein, und zwar nach der Übereinstimmung aller Vollendeten (ehl-i kemal), ja vielmehr einem Fünftel der Menschheit Hazret Mohammed ist, mit dem Friede und Segen sei, der edelste der Schöpfung (efdal-ul khalq) und Haupt aller Geschöpfe (seyyid-ul enam). | |||
Wisse, mein lieber Bruder! | |||
' | Wäre es wohl Gottes Göttlichkeit (Allah'in Uluhiyeti), der Himmel und Erde erschaffen (Khaliq) hat und sie ordnet, welcher der Erde mit Turbanen, die mit schwarzen und mit weißen Ornamenten verziert sind, den Kopf umhüllt, würdig, bei der Entstehung der Arten einige Phasen einem möglichen Habenichts anzuvertrauen und ihm zu überlassen? Ja könnte es denn vielleicht im Rahmen der Möglichkeiten, außer dem Herrn des Thrones, noch jemanden geben, der auch noch selber über allen unter dem Thron herrschte? Keineswegs! Denn da diese Macht (qudret) nicht klein und eher mangelhaft sondern eine allumfassende Macht ist, bleibt keine Stelle und keine Lücke mehr offen, durch die noch ein anderer eindringen könnte. | ||
Außerdem lässt die Allmacht und Würde (izzet) der Unabhängigkeit (istiklaliyet) und zugleich auch der heiße Wunsch (muhabbet), sich als liebenswert bekannt zu machen, keinen anderen zu, sodass es einen Vermittler geben könnte, der seinem Namen nach zwischen den Dienern und Anbetern Gottes (ibadullah) die Blicke auf sich lenken könnte. | |||
Außerdem ist es nicht möglich, die Verwaltung (tasarruflar) über das große Ganze und zugleich auch alle seine Teile, über eine ganze Gattung und all ihre einzelnen Exemplare, in einander verschachtelt und verschlungen, deren eines sich auf das andere stützt, diese Verwaltungen also unterschiedlichen Instanzen zuzuschreiben. Zum Beispiel: In der Ordnung (nizam), Wohlordnung (intizam) und Verwaltung (tasarruf) des Kosmos (alem) ist auch die Lenkung und Leitung (tedbir) der Erde mit inbegriffen. Und in der Lenkung und in der Vorsorge für die Erde ist wiederum auch die Sorge für den Menschen mit inbegriffen. Während diese Verwaltungsarbeiten durchgeführt werden, muss aber auch für die Erhaltung der Tiere und Pflanzen gesorgt werden. Zugleich mit den Zellen des Körpers werden aber auch ihre einzelnen Atome erschaffen. Und so werden denn alle diese Anordnungen in all ihren Abstufungen dennoch von ein und derselben Macht (qudret) getroffen, gleich wie von dem Sonnenlicht (Nur) bis hin zu den Tropfen und einzelnen Wellen überhaupt nichts ausgeschlossen bleibt und so alle Dinge von ein und demselben Licht erleuchtet werden. | |||
Ebenso ist alle Lenkung und Leitung der Urewigen Macht (qudret-i ezeliye) zu eigen. Die Einmischung eines anderen ist nicht möglich. Angefangen von der Erdkugel bis hin zum letzten Atom liegt nichts außerhalb der Herrschaft dieser Macht (qudret). | |||
'''Zusammenfassung:''' | |||
''' | Derjenige, der den Kopf einer Biene und das Wahrnehmungsvermögen einer Mikrobe gestaltet, lässt deine Handlungen nicht unbesehen, unbeobachtet, unkontrolliert und nicht unregistriert, sondern trägt sie in Sein '''"offenkundiges Buch (Imam-i Mubin)"''' ein. Danach wirst du zur Verantwortung gezogen. Und dementsprechend wirst du danach auch zur Rechenschaft gezogen. | ||
Wisse, mein lieber Bruder! | |||
Die absolute Lenkung und Leitung (tasarruf-u mutlaq), die umfassende Macht (qudret-i muhita) '''und die allschauende Weisheit (hikmet-i basiren), die in jedem Geschöpf, in jeder Zelle bezeugt werden, beweisen, dass der Baumeister (Sani) aller Dinge ein einziger (vahid) ist und keinen Partner (sherik) hat.''' Und durch ihr Zeugnis (shehadet) steht dies fest. Es gibt weder eine Teilung Seiner Macht (qudret), noch eine Zersplitterung in Seiner Herrschaft (iktidar), noch eine Spaltung Seines Willens (ihtiyar). Daher muss der Baumeister (Sani') einzig der notwendigerweise Anwesende (Vadjib-ul Vudjud) sein, sodass seiner Macht (qudret), die dem Maßstab (mizan) Seines Vorherwissens (qader) folgt, keine Grenze gesetzt wird. | |||
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153. satır: | 138. satır: | ||
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Wisse, mein lieber Bruder! وَاللّٰهُ مِنْ وَرَآئِهِمْ مُحِيطٌ{"Gott umfasst sie allseitig." (Sure 85, 20)} Gott ist mit Seinem Wissen (ilm), Seinem Willen (irade) und Seiner Macht (qudret) und mit all Seinen übrigen Eigenschaften (sifat) in der Tat alles umfassend. Außerhalb Seines Bereiches findet sich nichts mehr. Aber während der Mensch mit seinem individuell begrenzten Auffassungsvermögen die Großartigkeit Gottes (Allah'in azamet) betrachtet, wie Er z.B. die Planeten um die Sonne kreisen lässt, sieht er, wie Er sich mit den kleinen Tieren, z.B. mit den Bienen beschäftigt, was ihm doch vollkommen fern liegt. Denn Er vergleicht den Notwendig Seienden (Vadjib-ul Vudjud) mit dem (nur begrenzt) Möglichen. In Wirklichkeit wird den kleinen Tieren mit diesem Vergleich | |||
' | {zwischen dem Großen und Gewaltigen einerseits und dem Kleinen, minder Bedeutenden andererseits (A.d.Ü.)} | ||
ein großes Unrecht getan. Denn auch sie rezitieren den Lobpreis für ihren Schöpfer (Khaliq), nach der Aussage: | |||
وَاِنْ مِنْ شَىْءٍ اِلاَّ يُسَبِّحُ بِحَمْدِهِ {"Denn es gibt keines unter den Dingen, das Ihn nicht rühmend lobpreist. " (Sure 17, 44)} | |||
Sie erkennen außer Allah niemanden als ihren Herrn (Rabb) an. Daher hat kein Größerer ein Recht, gegenüber den Kleineren überheblich (tekebbur) zu sein. | |||
Wisse, mein lieber Bruder! | |||
''' | '''Zwischen einer Gabe im Allgemeinen (in'am-i umumi) und einer persönlichen Unterstützung (inayet-i shahsiye) gibt es keinen Widerspruch.''' Wenn es z.B. in einer öffentlichen Einladung zu einem Gastmahl heißt, dass die einzelnen Personen genauso eingeladen wurden, d.h. dieses Gastmahl allgemein zugänglich ist, bleibt die Einladung für die Allgemeinheit bestehen und darf man folglich nicht sagen, dass hier Einzelpersonen nicht in Betracht kämen. Demzufolge sind die Gnadengaben Gottes (Allah'in nimetleri) allgemein zugänglich wie eine Stiftung (vakif mali) oder das Wasser im Fluss; wobei man nicht sagen kann, dass bei dieser Gabe (in'am) Einzelpersonen unberücksichtigt geblieben wären. Innerhalb der Allgemeinheit sind auch die Individuen mit eingeschlossen. '''Daher wäre es ein Fehler, zu denken, dass bei dieser allgemeinen Gabe (in'am) niemand im besonderen angesprochen wurde, weshalb auch keiner für diese Gnadengaben (nimet) eigens zu danken (shukr) verpflichtet wäre.''' | ||
Wisse, mein lieber Bruder! | |||
''' | '''Wenn du die Ausschweifungen (sefahet) der Welt (dunya), die dich morgen dem Elend und der Schande aussetzen und verlassen wird, heute in vollkommener Würde (kemal-i izzet) und Ehre (sheref) aufgibst, wirst du auch selbst ein würdevoller Mann von Ehre sein. Denn wenn du (die Welt) verlässt, bevor sie dich verlässt, so erhältst du von ihr das Gute und verschonst dich von ihrem Übel. Wenn jedoch der Sachverhalt das Gegenteil ist, so wird auch die Konsequenz daraus das Gegenteil sein.''' | ||
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169. satır: | 154. satır: | ||
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Wisse, mein lieber Bruder! | |||
''' | '''Einer von den Beweisen, die das Prophetentum Mohammeds (Nubuvvet-i Ahmediye), mit dem Friede und Segen sei, bestätigen, ist die Einheit Gottes (tauhid).''' Derjenige, der in der Tat die Fahne der Einheit Gottes über der ganzen Welt aufgerichtet hat und vor den Augen der ganzen Welt (enzar-i alem) der Einheit Gottes mit all ihren Rängen und Stufen (maqam) als öffentlicher Ausrufer dient und die Wahrheiten die die Propheten vor ihm kurz und bündig verkündigt hatten, nun in all ihren Einzelheiten verkündet und erklärt, ist einzig und allein Hazret Mohammed, mit dem Friede und Segen sei. '''Demzufolge ist das Prophetentum Mohammeds (Nubuvvet-i Ahmediye), mit dem Friede und Segen sei, Recht (haqq) und Wahrheit (haqiqat) in dem Verhältnis zur Wahrheit (haqiqat) und Stärke (quvvet) der Einheit Gottes.''' | ||
Wisse, mein lieber Bruder! | |||
Für die Schmuckstücke, die Vollkommenheit (kemalat), die wunderschönen Landschaften, die Majestät der Herrschaft Gottes (rububiyetin hashmeti) und die Größe Seiner Gottheit (uluhiyetin azameti), die auf der göttlichen Messe, für die auf der Erde (ihre Messehallen) errichtet wurden, ausgestellt werden, ist ein Zeuge (mushahid), ein Ausflügler, einer, der verständig (mutefekkir) und begeisterungsfähig ist, notwendig, der diese Schönheiten wahrnimmt, in dieser schönen Landschaft spazieren geht und sich für diese wunderbaren Kunstwerke und Schmuckstücke nachsinnend (tefekkur) begeistert. Daraufhin soll er von dieser Ausstellung auf die Majestät des Künstlers (Sani'in djelali) und die Macht (iktidar) und Vollkommenheit (kemalat) des Herrschers (mâlik) schließen und sich vor Seiner gewaltigen Größe (azamet) in Begeisterung niederwerfen (sedjde-i hayret). | |||
Derjenige aber, der diese Aufgabe (vazife) erfüllt, ist der Mensch. Denn der Mensch ist zwar unwissend (djahil) und ein dunkles Wesen, hat aber eine solche Begabung, dass er deswegen würdig ist, für die Welt (alem) ein Modell, ein Musterbeispiel zu sein. Außerdem ist diesem Menschen ein Pfand (Ego) anvetraut (emanet), mit dem er den verborgenen Schatz finden und öffnen kann. Des Weiteren sind den Kräften (quvvet) in diesem Menschen keine Grenzen gesetzt. Sie sind vielseitig und allumfassend (mutlaq). Aus diesem Grund erhält er eine Art umfangreiches Bewusstsein (nevi shuur sahibi), mit dem er die Pracht und Größe der Majestät des urewigen Königs (Sultan-i Ezel'in azamet ve hashmeti) begreift. | |||
Gleich wie die Schönheit eines Geliebten (mashukun hüsnü) den Blick eines Liebenden (ashik) erfordert, so erfordert auch die Herrschaft des Urewigen Gestalters (nakkash-i Ezeli'nin rububiyeti) in der Tat die Betrachtung des Menschen, sodass er Ihn in Begeisterung und Nachsinnen zu schätzen weiß und Ihn loben kann. | |||
Wie sollte der Herr (dhat) der das Gesicht der Rosen und anderer Blumen so schön gestaltet hat, in der Tat nicht auch die Bienen und die Nachtigallen erschaffen haben, welche doch die trunkenen Liebhaber (ashik) eines so berauschend schönen Antlitzes sind. Derjenige, der die Schönheit in den schönen Gesichtern der Schönen erschafft, erschafft mit Sicherheit auch die Liebenden solcher Schönheiten. | |||
Genauso wird der König des Reiches (Mâlik-ul Mulk), der diese Welt (alem) mit so vielen Kunstwerken und Schmuckstücken ausgestaltet hat, mit großer Sicherheit diese wunderbaren, einzigartigen, so außergewöhnlichen Landschaften mit all ihren Kunstwerken nicht ohne Besucher, Zeugen (mushahid), Liebhaber (ashik), Verehrer und öffentliche Ausrufer unter ihren Kennern (ârif) lassen. | |||
Wie der vollkommene Mensch (insan-i kâmil) wegen seiner Vielseitigkeit bei der Erschaffung des Kosmos (khalq-i eflak) das eigentliche Ziel war, so wird er nun eine Frucht und das Ergebnis der Erschaffung des Kosmos (khalq-i kainat). | |||
Wisse, mein lieber Bruder! | |||
Gleich wie die Übereinstimmung (tevafuq) zwischen den verschiedenen Dingen daraufhin weist, dass der Schöpfer (Sani) ein Einziger (Vahid) und Allgegenwärtiger (Ahad) ist, so bezeugt (shehadet) doch die Harmonie (muntazam) (zwischen den Dingen) bei aller Unterschiedlichkeit (tekhaluf), dass der Schöpfer frei über sie entscheidet und allweise (Sani'in Mukhtar ve Hakîm) ist. So ist z.B. die Übereinstimmung zwischen den wichtigsten Organen der Tiere und besonders der Menschen, vor allem die Symmetrie der Doppelorgane und Gliedmaßen ein Zeugnis für die Einheit (vahdet) des Schöpfers (Khaliq), wie auch die Unterschiede zwischen den Eigenschaften, Formen und Gestalten zeigen, dass der Schöpfer frei (ihtiyar) und voll Weisheit (hikmet) handelt. | |||
Wisse, mein lieber Bruder! | |||
Der größte Despot (zalim) unter allen Geschöpfen ist der Mensch. Wegen seiner heftigen Leidenschaft (muhabbet) für sich selbst schätzt der Mensch all die Dinge sehr, die er gebraucht und benutzt, ja misst ihnen sogar einen besonderen Wert bei. Und so wird er allen Dingen, von deren Früchten er seinen Nutzen zieht, ein Diener und ihr Sklave. Andernfalls aber liebt er sie weder, noch legt er irgendeinen Wert auf sie. Des Weiteren kennt er als Hauptziel bei der Erschaffung des Lebens (hayat) ausschließlich das Leben selbst. Dabei hat er keinerlei Kenntnis von den Tausenden Weisheiten (hikmet) die sich Gott der Gerechte (Djenab-i Haqq) bei der Erschaffung all der Arten des Lebens als Ziel gesetzt hat. | |||
Läge es da etwa außerhalb der Möglichkeit und Wahrscheinlichkeit, dass all die wunderbaren Dinge, die wir in dieser Welt (alem) bestaunen können, nicht einige Musterbeispiele und einige gemeinsame Originale der Dinge in der Engelwelt (melekuti), im Zwischenreich (berzahi) oder in der Welt der Beispiele (misal) sein könnten, welche noch einzigartiger, noch außerordentlicher und noch wunderbarer sind? | |||
Wisse, mein lieber Bruder! | |||
Gott der Gerechte (Djenab-i Haqq) hat sich die Atome, aus denen sich die Welt (kainat) zusammen setzt, Seinen Naturgesetzen (sheriat-i fitriye) unterworfen. Ihm gehorchen sie, Seinem Seinsbefehl (evamir-i tekviniye) folgen sie und geben ihm ihre Form. Und so wie eine Biene, dem Befehl: كُنْ (= Sei!) folgend, die gewünschte Form annimmt, so nimmt auch irgendein anderes Lebewesen, demselben Befehl (emr) folgend, die gottgewollte (irade) Form an. | |||
Wisse, mein lieber Bruder! | |||
Die Macht (qudret), welche die Sonne, den Mond, die Sterne, die Erde und all die Himmelskörper in Seiner Hand hält, ordnete diese Himmelskörper mit der gleichen Leichtigkeit, wie jemand, der die Perlen seiner Gebetskette (tesbih) auffädelt und sich dabei weder als unfähig empfindet, noch die Hilfe eines anderen benötigt. | |||
Wisse, mein lieber Bruder! | |||
Ein Tropfen Salzwasser ist eins mit dem Meer. Denn beide sind Wasser. Mit dem Wasser eines Flusses ist (ein Tropfen) auch eins. Denn beide (speisen sich aus den Wolken) des Himmels. Des Weiteren ist auch ein kleiner Fisch eins mit einem Haifisch. Denn in ihrer Bezeichnung sind sie eins. | |||
Genauso ist einer der Namen Gottes (esma-i Ilahiye), der in einer Zelle oder in einer Mikrobe erscheint, mit dem Namen, der den Kosmos umfasst, eins. Denn ihr Urheber ist eins, so wie z.B. der Name "Allwissender (Alîm)", der den ganzen Kosmos betrifft und darin erscheint, und der Name "Schöpfer (Khaliq)", der sich nur auf eine Zelle bezieht, hinsichtlich ihres Urhebers eins sind. Auch der Name "Gestalter (Musauvir)", der sich auf eine Dattelpalme bezieht, und der Name "Planer (Munshi)", der sich auf seine Frucht bezieht und darin erscheint, sind hinsichtlich ihres Urhebers eins. Denn es wäre ja eigentlich unvorstellbar, dass der Name, der in dem größten aller Dinge erscheint, nicht auch in dem kleinsten aller Dinge erschiene. | |||
Wisse, mein lieber Bruder! | |||
Die Dinge, die als Möglichkeiten in Erscheinung treten, unterliegen durch ihr Dasein (vudjud) dem Wechsel; d.h. ihre Qualität (keyfiyetler) und ihr Aussehen (hal) ändern sich. Daher ist es eine Art Abwesenheit (adem) des Aussehens, der Formen und Qualitäten, wenn ein Ding, das (der Welt) des Möglichen angehört, ständig seine Form behält, in der Stille verharrt und so der Trägheit verfällt. Denn die zukünftigen Formen (hal) dieses Dinges bleiben abwesend (adem); sie können keinen Weg finden, um ins Dasein (vudjud) zu gelangen.'''Was aber die Abwesenheit (adem) betrifft, so ist sie ein großes Leid und das pure Unheil (sherr-i mahs).''' | |||
Daher liegt im Tätigsein Freude; es findet eine Veränderung in den Formen und in den Handlungen statt. Aus dem Wandel und der steten Veränderung entstehen Leid und Bedauern. Doch auch wenn sie in gewisser Hinsicht hässlich sind, so sind sie in anderer Hinsicht auch wieder schön.Muss also bei der Übergabe einer Sache und ihrer Übernahme (durch andere) etwas umgestaltet werden, so sind in der Tat diejenigen, die nun gehen müssen, darüber traurig, die jetzt kommen jedoch glücklich und zufrieden. Auf diese Weise wird das (irdische) Leben geläutert und reinigt sich. Das Dasein (vudjud) aber erneuert sich (stets wieder). | |||
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