Zerre/de: Revizyonlar arasındaki fark
("Wisse, mein lieber Bruder! Gleich wie die Übereinstimmung (tevafuq) zwischen den verschiedenen Dingen daraufhin weist, dass der Schöpfer (Sani) ein Einziger (Vahid) und Allgegenwärtiger (Ahad) ist, so bezeugt (shehadet) doch die Harmonie (muntazam) (zwischen den Dingen) bei aller Unterschiedlichkeit (tekhaluf), dass der Schöpfer frei über sie entscheidet und allweise (Sani'in Mukhtar ve Hakîm) ist. So ist z.B. die Übereinstimmung zwischen den wich..." içeriğiyle yeni sayfa oluşturdu) |
("Daher liegt im Tätigsein Freude; es findet eine Veränderung in den Formen und in den Handlungen statt. Aus dem Wandel und der steten Veränderung entstehen Leid und Bedauern. Doch auch wenn sie in gewisser Hinsicht hässlich sind, so sind sie in anderer Hinsicht auch wieder schön.Muss also bei der Übergabe einer Sache und ihrer Übernahme (durch andere) etwas umgestaltet werden, so sind in der Tat diejenigen, die nun gehen müssen, darüber traurig,..." içeriğiyle yeni sayfa oluşturdu) |
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Gleich wie die Übereinstimmung (tevafuq) zwischen den verschiedenen Dingen daraufhin weist, dass der Schöpfer (Sani) ein Einziger (Vahid) und Allgegenwärtiger (Ahad) ist, so bezeugt (shehadet) doch die Harmonie (muntazam) (zwischen den Dingen) bei aller Unterschiedlichkeit (tekhaluf), dass der Schöpfer frei über sie entscheidet und allweise (Sani'in Mukhtar ve Hakîm) ist. So ist z.B. die Übereinstimmung zwischen den wichtigsten Organen der Tiere und besonders der Menschen, vor allem die Symmetrie der Doppelorgane und Gliedmaßen ein Zeugnis für die Einheit (vahdet) des Schöpfers (Khaliq), wie auch die Unterschiede zwischen den Eigenschaften, Formen und Gestalten zeigen, dass der Schöpfer frei (ihtiyar) und voll Weisheit (hikmet) handelt. | Gleich wie die Übereinstimmung (tevafuq) zwischen den verschiedenen Dingen daraufhin weist, dass der Schöpfer (Sani) ein Einziger (Vahid) und Allgegenwärtiger (Ahad) ist, so bezeugt (shehadet) doch die Harmonie (muntazam) (zwischen den Dingen) bei aller Unterschiedlichkeit (tekhaluf), dass der Schöpfer frei über sie entscheidet und allweise (Sani'in Mukhtar ve Hakîm) ist. So ist z.B. die Übereinstimmung zwischen den wichtigsten Organen der Tiere und besonders der Menschen, vor allem die Symmetrie der Doppelorgane und Gliedmaßen ein Zeugnis für die Einheit (vahdet) des Schöpfers (Khaliq), wie auch die Unterschiede zwischen den Eigenschaften, Formen und Gestalten zeigen, dass der Schöpfer frei (ihtiyar) und voll Weisheit (hikmet) handelt. | ||
Wisse, mein lieber Bruder! | |||
Der größte Despot (zalim) unter allen Geschöpfen ist der Mensch. Wegen seiner heftigen Leidenschaft (muhabbet) für sich selbst schätzt der Mensch all die Dinge sehr, die er gebraucht und benutzt, ja misst ihnen sogar einen besonderen Wert bei. Und so wird er allen Dingen, von deren Früchten er seinen Nutzen zieht, ein Diener und ihr Sklave. Andernfalls aber liebt er sie weder, noch legt er irgendeinen Wert auf sie. Des Weiteren kennt er als Hauptziel bei der Erschaffung des Lebens (hayat) ausschließlich das Leben selbst. Dabei hat er keinerlei Kenntnis von den Tausenden Weisheiten (hikmet) die sich Gott der Gerechte (Djenab-i Haqq) bei der Erschaffung all der Arten des Lebens als Ziel gesetzt hat. | |||
Läge es da etwa außerhalb der Möglichkeit und Wahrscheinlichkeit, dass all die wunderbaren Dinge, die wir in dieser Welt (alem) bestaunen können, nicht einige Musterbeispiele und einige gemeinsame Originale der Dinge in der Engelwelt (melekuti), im Zwischenreich (berzahi) oder in der Welt der Beispiele (misal) sein könnten, welche noch einzigartiger, noch außerordentlicher und noch wunderbarer sind? | |||
Wisse, mein lieber Bruder! | |||
Gott der Gerechte (Djenab-i Haqq) hat sich die Atome, aus denen sich die Welt (kainat) zusammen setzt, Seinen Naturgesetzen (sheriat-i fitriye) unterworfen. Ihm gehorchen sie, Seinem Seinsbefehl (evamir-i tekviniye) folgen sie und geben ihm ihre Form. Und so wie eine Biene, dem Befehl: كُنْ (= Sei!) folgend, die gewünschte Form annimmt, so nimmt auch irgendein anderes Lebewesen, demselben Befehl (emr) folgend, die gottgewollte (irade) Form an. | |||
Wisse, mein lieber Bruder! | |||
Die Macht (qudret), welche die Sonne, den Mond, die Sterne, die Erde und all die Himmelskörper in Seiner Hand hält, ordnete diese Himmelskörper mit der gleichen Leichtigkeit, wie jemand, der die Perlen seiner Gebetskette (tesbih) auffädelt und sich dabei weder als unfähig empfindet, noch die Hilfe eines anderen benötigt. | |||
Wisse, mein lieber Bruder! | |||
Ein Tropfen Salzwasser ist eins mit dem Meer. Denn beide sind Wasser. Mit dem Wasser eines Flusses ist (ein Tropfen) auch eins. Denn beide (speisen sich aus den Wolken) des Himmels. Des Weiteren ist auch ein kleiner Fisch eins mit einem Haifisch. Denn in ihrer Bezeichnung sind sie eins. | |||
Genauso ist einer der Namen Gottes (esma-i Ilahiye), der in einer Zelle oder in einer Mikrobe erscheint, mit dem Namen, der den Kosmos umfasst, eins. Denn ihr Urheber ist eins, so wie z.B. der Name "Allwissender (Alîm)", der den ganzen Kosmos betrifft und darin erscheint, und der Name "Schöpfer (Khaliq)", der sich nur auf eine Zelle bezieht, hinsichtlich ihres Urhebers eins sind. Auch der Name "Gestalter (Musauvir)", der sich auf eine Dattelpalme bezieht, und der Name "Planer (Munshi)", der sich auf seine Frucht bezieht und darin erscheint, sind hinsichtlich ihres Urhebers eins. Denn es wäre ja eigentlich unvorstellbar, dass der Name, der in dem größten aller Dinge erscheint, nicht auch in dem kleinsten aller Dinge erschiene. | |||
Wisse, mein lieber Bruder! | |||
Die Dinge, die als Möglichkeiten in Erscheinung treten, unterliegen durch ihr Dasein (vudjud) dem Wechsel; d.h. ihre Qualität (keyfiyetler) und ihr Aussehen (hal) ändern sich. Daher ist es eine Art Abwesenheit (adem) des Aussehens, der Formen und Qualitäten, wenn ein Ding, das (der Welt) des Möglichen angehört, ständig seine Form behält, in der Stille verharrt und so der Trägheit verfällt. Denn die zukünftigen Formen (hal) dieses Dinges bleiben abwesend (adem); sie können keinen Weg finden, um ins Dasein (vudjud) zu gelangen.'''Was aber die Abwesenheit (adem) betrifft, so ist sie ein großes Leid und das pure Unheil (sherr-i mahs).''' | |||
Daher liegt im Tätigsein Freude; es findet eine Veränderung in den Formen und in den Handlungen statt. Aus dem Wandel und der steten Veränderung entstehen Leid und Bedauern. Doch auch wenn sie in gewisser Hinsicht hässlich sind, so sind sie in anderer Hinsicht auch wieder schön.Muss also bei der Übergabe einer Sache und ihrer Übernahme (durch andere) etwas umgestaltet werden, so sind in der Tat diejenigen, die nun gehen müssen, darüber traurig, die jetzt kommen jedoch glücklich und zufrieden. Auf diese Weise wird das (irdische) Leben geläutert und reinigt sich. Das Dasein (vudjud) aber erneuert sich (stets wieder). | |||
14.04, 22 Temmuz 2024 itibarı ile sayfanın şu anki hâli
Aus den Strahlen der Rechtleitung (hidayet) des Qur'an
Stäubchen (Zerre)
بِسْمِ اللّٰهِ الرَّحْمٰنِ الرَّحِيمِ {"Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Barmherzigen."}
Wisse, mein lieber Bruder! Die Wege, die auf Gott den Gerechten (Djenab-i Haqq) hin ausgerichtet sind und zu Ihm hin führen, sind gemessen an der Anzahl der Arten alles Lebendigen auf dieser Welt (alem), der Seiten (im Buch des Lebens) und der Objekte im Universum unendlich viele. Wenn ein einfacher Weg gesperrt ist, dann ist es ein beredtes Zeugnis (shahid) für ein völliges Unverständnis (djehalet), deswegen alle Wege für gesperrt zu halten. Das oben angeführte Beispiel ist mit einem Mann vergleichbar, der in einer großen Stadt den Sultan und alles, was das Militär betrifft, abstreiten will, oder sich herauszureden versucht, obwohl es dort doch eine große Kaserne gibt, so als wolle er die Fahne nicht sehen, die über der Kaserne weht.
Wisse, mein lieber Bruder! Gleich wie das Innere (batin) aller Dinge noch erhabener (ali), noch vollkommener (kâmil), noch anmutiger (latif), noch schöner, noch reicher geschmückt ist als das äußere (dhahir), so ist auch das Leben (im Inneren) stärker (qavi) und das Bewusstsein (shuur) (wirkt im Inneren) mit noch größerer Vollkommenheit. Leben (hayat), Bewusstsein, Vollkommenheit (kemal) und dergleichen sind, soweit man sie äußerlich (dhahir) erkennen kann, nur ein schwacher Tropfen, der aus dem Inneren (batin) nach außen durchgesickert ist. Ansonsten gäbe es keine Möglichkeit, darauf zu schließen, dass das Innere tot und leblos wäre und das Wissen (ilim) und das Leben (hayat) nach außen getragen hätte.
Dein Magen ist in der Tat verglichen mit deinem Haus, deine Haut verglichen mit deinem Hemd, dein Gedächtnisvermögen (quvve-i hafiza) verglichen mit deinem Buch hinsichtlich seiner Ausgestaltung und Wohlordnung höherwertig und staunenswerter. Genauso ist die Welt der Engel (alem-i melekut) verglichen mit unserer bezeugten Welt (alem-i shehadet) und die verborgene Welt (alem-i ghayb) verglichen mit unserer irdischen (dunya) und der jenseitigen Welt (akhiret) noch erhabener (ali) und noch kostbarer. Da die eigenwillige Seele (nefs-i emmare) leider (die Dinge) dem eigenem Wohlbefinden (heva-i nefs) entsprechend beurteilt, sieht sie die äußeren (dhahir) Dinge wie einen lebendigen, ihr vertrauten Schleier, der über die innere (batin) Welt ausgebreitet ist, die sie für tot, öde und finster hält.
Wisse, mein lieber Bruder! Dein Gesicht, das (im Vergleich mit der ganzen Menschheit) zwar nur sehr klein ist, trägt entsprechend der Anzahl aller Menschen vergangener wie kommender Zeiten ebenso viele Kennzeichen und Unterscheidungsmerkmale, die es beschreiben und es sich von ihnen unterscheiden lässt, wobei allen Menschen die wesentlichen Merkmale und die grundsätzlichen Dinge, die dein Gesicht formen und prägen, gemeinsam sind. Dabei kennen wir für alle Menschen zwei Betrachtungsweisen; die eine bezieht sich auf die übereinstimmenden Merkmale (tevafuq), die andere auf die Unterscheidungsmerkmale (tekhaluf). Betrachten wir (den Menschen) hinsichtlich seiner Unterscheidungsmerkmale, so sehen wir, dass der Schöpfer (Sani) frei entscheidet (mukhtar). Betrachten wir hingegen die Übereinstimmungen, so sehen wir, dass der Schöpfer einzig und allgegenwärtig (Sani'in Vahid-i Ahad) ist. Sich diese beiden Betrachtungsweisen vor Augen zu führen, ohne in ihnen die Absicht dessen, der etwas beabsichtigt (Qasid'in qasdi), ohne die Entscheidung dessen, der etwas entscheidet (Mukhtar'in ihtiyari), ohne den Willen des Wollenden (Murid'in iradesi), ohne das Wissen des Allwissenden (Alîm'in ilmi) zu erkennen, ist die erstaunlichste aller Unvorstellbarkeiten.
Gepriesen sei Gott (Fesubhanallah)! Wie so unendlich viele Merkmale werden doch in diese kleine Seite hineingeschrieben, die das Gesicht (der Menschheit schildern) und die, obwohl sie doch mit den Augen lesbar sind, dem Scharfsinn (nazar) unverständlich bleiben, d.h. mit dem Verstand nicht erkannt werden.
Neben all dieser Verschiedenheit innerhalb der Menschheit ist es sonnenklar, dass auch die Übereinstimmung innerhalb der einzelnen Arten, wie Weizen, Trauben, Bienen und Ameisen nicht das Werk eines blinden Zufalls sein kann. Und so bleibt denn keine Möglichkeit, dass ein Zufall auf die so weit voneinander entfernten kleinen wie großen Ereignisse (in der Welt) und Formen der Vielfalt einen Einfluss haben könnte. Sie bleiben vor der Hand des Zufalls bewahrt. Sie finden sich einzig und allein in dem Verwaltungsbereich (daire-i tasarruf) der Absicht des Allweisen (Hakîm'in qasdi), der Entscheidung dessen, der etwas entscheidet (Mukhtar'in ihtiyari), des Willens des Allhörenden (Semi'), Allsehenden (Basir) und des Wollenden (Murid'in iradesi).
Das Urteil, das durch die Risale-i Nur beschlossen wurde, das Verderbniskommitee, bestehend aus "Zufall, Abgötterei und Natur", aus der Islamischen Welt zu verbannen und auszuweisen, wird vollstreckt.
Wisse, mein lieber Bruder! Eine der Enflüsterungen (vesveseler), die der Teufel suggeriert:
"He du! Wenn dieses Schaf oder diese Kuh ein Schmuckstück und das Eigentum des urewigen, Allmächtigen, Allwissenden (Qadîr ve Alîm-i Ezeli) wäre, würden sie nicht so arm (miskin) und hilflos sein. Wenn in ihrem Inneren (batin) die Feder des Allwissenden (Alîm), Allmächtigen (Qadîr), Allwollenden Baumeisters (Murid bir Sani) tätig wäre, würde sie nicht so ein armes, unwissendes Waisenkind sein." Oh du Teufel in Menschengestalt, der du so daher redest und ein Teufel der Dschinnen und ihr Lehrmeister (ustadh) bist!
Gott der Gerechte (Djenab-i Haqq) gibt allen und jedem, was ihnen gebührt und gibt ihnen jeweils nach den Umständen. Wenn Seine Gabe ('atâ) und Seine Güte (in'am = Gnadengaben geben) sich außerhalb dieser Regeln bewegte, müsste (nicht nur der Kopf, sondern allein schon) das Ohr deines Esels klüger, ja noch gelehrter (âlim) sein als du und deine Lehrer (ustadh). Er könnte dann in deinem kleinen Finger eine größere Macht (iktidar) und noch mehr Bewusstsein (shuur) erschaffen haben, als du jetzt an Macht und Bewusstsein besitzt.
Das aber heißt, dass alle Dinge ihre Grenzen haben und jedes Ding in diese Grenzen verwiesen bleibt. Das Vorherwissen Gottes (qader) gibt allen Dingen ihr Maß (miqdar) und diesem Maß entsprechend auch ihre Gussform.
Die Fähigkeiten, die der Segen des Absoluten Segensspenders (Feyyaz-i Mutlaq) verleiht, können in vielen dieser Gussformen zum Ausdruck kommen. Es ist ja bekannt, dass der Segen (feyz) nur im Rahmen (mizan) der Entscheidungsfreiheit (djuz-u ihtiyar), die aus dem Inneren heraus sickert, im Grade des Bedarfes (ihtiyadj deredje) und insoweit die Fähigkeiten es zulassen, erlangt werden kann, und zwar nur entsprechend der Annahme der Ordnung, welche mit der Souverenität der Namen (hâkimiyet-i esmani) bereits vorgegeben ist. Überdies entspricht es nicht der Handlungsweise eines vernunftbegabten (Menschen), die Größe der Sonne in einem Tropfen zu suchen.
Wisse, mein lieber Bruder! Der Mensch ist ein in Weisheit (hikmet) geschaffenes Kunstwerk. Er ist eine kunstvoll ausgestattete Weisheit (hikmet-i nakkashe), so als hätte sie sich in der Offensichtlichkeit seiner Beweisführung verkörpert, dass der Baumeister (Sani) überaus weise (hakîm) ist. So ist er denn die Verkörperung eines Wissens, das mit einem freien Willen (ilm-i mukhtar) ausgestattet ist. Und so wie er eine sehende Macht (qudret-i basire) ist, die sich manifestiert hat, so ist er auch ein Produkt seiner Handlungen, sodass er kraft seiner Fähigkeiten (istidad) das, was er will (irade), auch erlangt. Er ist die Konzentration einer solchen Gabe (in'am) und Güte (ihsan), welche mit allem vertraut ist, was er braucht. Er ist eine Gestalt, deren Bestimmung (qader) ihn zeichnet, wie sie alle Dinge kennt, die für seinen Leib notwendig und ihm dienlich sind.
Wie könnte er angesichts dieser Kenntnisse seinen Herrn (mâlik) vergessen, dem alle Dinge gehören; wie könnte er sich vorstellen, dass es über ihm keinen Beschützer (Raqib) gäbe, der alles hört (Semi'), alles sieht (Basir), alles weiß (Alîm), der all unsere Fragen beantworten kann (= Mudjib), der all seine schlechten Taten kennt, seine Bedürfnisse erfüllt und seine Hilferufe hört?
Oh du, meine eigenwillige Seele (nefs-i emmare)! Warum stellst du dir vor, dass du eine Ausnahme wärest? Wenn du dich von allem ausschließt, was den Gehorsam gegenüber den Geboten Gottes (evamir) von dir verlangt, wirst du entweder jeden so sehr achten und verehren müssen, bis du sogar seine Füße küssen würdest, oder überhaupt keinem mehr Beachtung schenken und so eine "Vollkommen Gesetzlose (Zalim-i 'Alelkull)" sein. Diese Last aber ist schwer. Du kannst sie nicht ertragen.Am besten wäre es, du würdest die Abgötterei (shirk), wo du ja doch in der Fremde bist, aufgeben und in die Grenzen der Gottesherrschaft (mulkullah) heimkehren, damit du dich geborgen (rahat) fühlst. Ansonsten wirst du einem Mann gleichen, der an Bord eines Schiffes geht und dort seine Last weiterhin auf dem Rücken trägt.
Wisse, mein lieber Bruder! Zu verstehen, dass der Schöpfer (Khaliq), der einen einzigen Menschen erschaffen hat, auch das Universum (alem) mit allen Galaxien erschaffen kann, ist nicht sonderbar und nicht ungewöhnlich. Denn so wie bei der Erschaffung eines Menschen, auch alles erschaffen wird, was sich in seinem Innern befindet, so vollzieht sich auch die Erschaffung des Universums zugleich mit der Erschaffung aller Galaxien in ihm. Desgleichen ist der Mensch (mit all seinen Atomen) ein Musterexemplar des gesamten Universums und ein kleines Inhaltsverzeichnis.Denn es ist unmöglich, dass der Schöpfer einer Melone ein anderer als der Schöpfer ihrer Kerne sein könnte.
Wisse, mein lieber Bruder! Deine Fähigkeiten (iktidar) sind begrenzt, deine Ausdauer ist nur gering, (die Dauer) deines Lebens (hayat) ist begrenzt, die Tage deines Lebens sind schon gezählt und alles, was dein ist, ist vergänglich.Wenn das aber so ist, verschwende dieses, dein kurzes, vergängliches Leben nicht mit vergänglichen Dingen, sodass es nicht vergänglich wird. Verbringe es mit Dingen, die für die Ewigkeit Bestand haben.
Denn die Zeit, in der du noch einen Nutzen aus dem Leben ziehen kannst, das du in dieser Welt (dunya) verbringst, reicht in der Tat kaum hundert Jahre. Vergleichen wir einmal diese hundert Jahre deines Lebens mit hundert Dattelkernen! Bewässert man diese Kerne und bewahrt sie auf, so werden aus ihnen hundert Bäume, die nach Gottes Willen (ila-mashaallah) Früchte tragen werden. Andernfalls bringen sie keinen Nutzen, außer, dass man sie ins Feuer wirft und verbrennt. Genauso wirst auch du, wenn du die hundert Jahre deines Lebens mit dem Wasser der Schariah bewässerst und so für das Jenseits (akhiret) verwendest, in der ewigen Welt (alem-i beqa) für immer und ewig (ilelebed) seine Früchte genießen können.
Wenn aber dieser Mann auf diese hundert fruchttragenden Dattelbäume keinen Wert legt, sich mit den hundert Dattelkernen begnügt und sie nicht weiter beachtet, ist auch er selbst nicht mehr Wert, als Brennholz der Hölle zu sein.
Wisse, mein lieber Bruder! Eine der Quellen und Speicherkammern irriger Vorstellungen, Zweifel und Irrtümer (dalalet): Die Seele (nefs) glaubt sich außerhalb des Erscheinungsbereiches des Vorherwissens (qader) und der Eigenschaften Gottes (sifat-i Ilahiye). Sodann stellt sie sich vor, sie wäre jemand anderes, an dem die Namen Gottes sichtbar werden und verliert sich (in dieser Vorstellung). Dann beginnt sie mit einigen Auslegungen, um ihn von dem Reich Gottes (Allah'in mulku) und Seiner Herrschaft (tasarruf) {an die sie selbst nicht glaubt (A.d.Ü.)} auszuschließen. Sie bringt ihn in die unbewusste Abgötterei (shirk-i khafiye) in der sie selbst wohnt. Sie überträgt das eigene Weltbild, das ihr die eigene verborgene Abgötterei vermittelt, auf diesen armen, den sie sich vorgestellt hat.
Zusammenfassung: Die eigenwillige Seele (nefs-i emmare) denkt wie der Vogel Strauß, {deve kushu (= wörtl. Kamelsvogel): Als Lasttier ist er ein Vogel; und als Vogel kann er nicht fliegen. (A.d.Ü.)} dass etwas, das schädlich für sie ist, gut für sie sei. Oder sie gehört zu diesen streitsüchtigen Sophisten, deren Vertreter sich gegenseitig ablehnen. Aus der Art, wie sie einander beeinflussen oder zu Fall bringen, schließt sie: "Von denen hat überhaupt keiner Recht (haqq)."
Wisse, mein lieber Bruder! Die gottvergessene Seele (ghafil nefs) glaubt, das Jenseits (akhiret) wäre der Erde (dunya) benachbart und eine Wohnstatt, die mit der Erde verbunden ist. In Anbetracht dessen hat die Seele zwei Waffen zur Hand. Um sich vor dem Leid des Verfalls und der Vergänglichkeit der Welt zu retten, denkt sie an das Jenseits und schöpft neue Hoffnung. Geht es jedoch um die Mühen, die man für das Jenseits auf sich nehmen muss, rettet sie sich auch davor durch Gottvergessenheit (ghaflet) oder Gleichgültigkeit.
Sie denkt nicht daran, dass die verstorbenen Menschen gar nicht mehr am Leben sind. Sie denkt nur, dass sie noch am Leben wären, wie diejenigen, die auf eine Reise gegangen sind, auch wenn sie sich danach nie wieder sehen lassen. Und sie schenkt dem Tod nicht so viel Beachtung.
Um einigen ihrer weltlichen Arbeiten Ewigkeitswert zu verleihen, hat sie auch wieder eine ähnliche List zur Hand: "Auch wenn das, was ich mir wünsche, in dieser Welt keine Früchte trägt, sind sie doch ihrem Wesen nach mit dem Jenseits verbunden und bringen ihren Gewinn im Jenseits." Und so tröstet sie sich z.B. mit dem Wissen (ilim): "Auch wenn es auf dieser Erde keinen Sinn hat, so bringt es doch bestimmt einen Gewinn im Jenseits." So sagt sie; und während sie auf die gute Seite verweist, verschleiert sie daneben die schlechten Seiten.
Zusammenfassung: Die Seele gleicht dem Vogel Strauß. Der Teufel ist ein Sophist. Und die Launen und Lustbarkeiten gleichen einem Bektashi.{Er hat für alles die passende Erklärung. (A.d.Ü.)}
Wisse, mein lieber Bruder! Was die Erschaffung (khalq) der Dinge betrifft, so ergibt sich, für den Fall, dass sich keine positive Schlussfolgerung ("mûdjibe-i kulliye") finden lässt, nur noch die negative Schlussfolgerung ("salibe-i kulliye"); d.h. entweder der Schöpfer aller Dinge ist Gott (Khaliq Allah) oder Gott ist der Schöpfer keines Dinges. Denn alle Dinge wohlgeordnet und bestens auf einander abgestimmt zu erschaffen, ist ein einheitliches Gesamtwerk (küll), das keine Aufteilung duldet. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Es gibt entweder eine positive Schlussfolgerung oder eine negative Schlussfolgerung. Eine Alternative wäre undenkbar. Unhaltbare Behauptungen, die sich auf bloße Vermutungen stützen und hinter allen Dingen nur das absolute Nichts (adem) vermuten, haben keinen Wert. Wird also selbst bei einem ganz gewöhnlichen Ding das Merkmal des Wirkens seines Schöpfers erkennbar, so gilt diese Wahrheit (tahaqquq) prinzipiell für alle Dinge.
Des Weiteren ist der Schöpfer (Khaliq) entweder ein einziger oder es gibt unendlich viele. Einen Mittelweg gibt es nicht. Denn wenn der Baumeister (Sani') nicht wahrhaft ein einziger (vahid-i haqiqi) ist, dann muss er wahrhaft viele (kethir-i haqiqi) sein.
Was aber wahrhaft viele heißt, das ist so viel wie unendlich.
Des Weiteren ist es unvorstellbar, dass das, was Licht (Nur) ausstrahlt ohne Licht wäre; der ins Dasein (idjad) ruft, ohne Sein (vudjud) wäre; der Voraussetzungen (idjab) schafft, ohne dass (Sein eigenes Dasein) dazu die Voraussetzung (vudjub) wäre.
Des Weiteren ist es unmöglich, sich vorzustellen, dass derjenige, der die Fähigkeit (sifat), etwas zu wissen (ilim) schenkt (ihsan), selbst aber nichts weiß; der Bewusstsein (shuur) schenkt, selbst aber bewusstlos wäre; der freie Entscheidung (ihtiyar) verleiht, sich selbst aber nicht entscheiden könnte; der Willensfreiheit (irade) gewährt, selbst aber willenlos wäre; und der Baumeister (Sani), der vollkommene (kâmil) Dinge erschafft, selbst unvollkommen wäre.
Sich desgleichen denjenigen, der das Auge gestaltet, das Sehvermögen beschreibt und den Blick erleuchtet, selbst nicht als sehend vorzustellen, kann nur ein Mann zuwege bringen, der selbst seiner Augen und seines Sehvermögens entbehrt. Des Weiteren gestaltet sich die Fülle und Vollkommenheit (kemalat) in Seinen Kunstwerken ganz und gar als ein Segen (feyz), der aus der gleichen Vollkommenheit des Künstlers (Sani) herausgeströmt ist. Eine Mikrobe jedoch, die unter den verschiedenen Vogelarten nur die Fliege kennt, sagt, wenn sie einen Adler sieht: "Das ist gar kein Vogel." Denn er weist keinerlei Merkmale einer Fliege auf.
Wisse, mein lieber Bruder! Der größte Wunsch einer betenden Seele (nefs-i nâtiqa, wörtlich: eine verständige, klar denkende Seele) ist Fortbestand und Ewigkeit (beqa). Ja sie kann noch nicht einmal irgendetwas genießen, ohne sich dessen Fortbestand auszumalen und so sich selbst etwas vorzumachen. Wenn dem aber so ist, o meine Seele, die du dir ein Fortbestehen wünschst! Halte fest in dem Gedanken (dhikr) an den stets fort bestehenden Herrn (dhat), sodass du Fortbestand erlangst! Nimm von Ihm Licht (Nur), sodass du nicht verlischst. Sei eine Schale und eine Hülle für Seine Perle, damit du wertvoll wirst! Sei ein Leib für den Hauch seines Gedenkens, sodass du lebendig wirst! Klammere dich an das Seil, das sich als ein Strahl der Namen Gottes (esma-i Ilahiye) dir bietet, sodass du nicht in das Meer des Nicht-Seins (adem) hinabstürzst!
Oh meine Seele! Stütze dich auf den Herrn, den Unwandelbaren (Dhat-i Qayyum), der dich hält und dich vor dem Sturz bewahrt! 999 von 1000 Teilen deines Seins liegt in Seiner Bürgschaft. In deiner Hand bleibt nur ein einziges Teil. Am besten wäre es, du würfest auch diesen Teil in Seine Schatzkammer, damit du Ruhe fändest!
Wisse, mein lieber Bruder! Du bist nicht imstande, dir deine eigene Existenz (vudjud) zu schaffen. Und um ihr ins Dasein (idjad) zu verhelfen, ist deine Hand zu klein. Auch andere sind zu klein und schwach für ein solches Werk. Versuche es doch selbst einmal; dann wollen wir sehen! Versuche einmal eine Zunge, die der "Baum der Worte" genannt wird, oder einen Mund zu machen, der als Zentrale der Kommunikation und der Freude dienen soll! Du wirst das auf keinen Fall zuwege bringen! Da dies aber so ist, mache dann nichts zu Gottes Partner (Allah'a shirk)! اِنَّ الشِّرْكَ لَظُلْمٌ عَظِيمٌ {"Wahrlich! Abgötterei ist ein großes Unrecht. (Sure 31, 13)"}
Wisse, mein lieber Bruder! Diese deine sichtbare Welt (alem) ist ein Kaufhaus und eine Lagerhalle Gottes.Darin finden sich die verschiedensten Arten von Tuchen, Stoffen und Geweben, sowie Speisen und Getränke. Ein Teil davon ist grob, ein anderer Teil fein, ein anderer Teil leicht verderblich, ein anderer Teil haltbar, ein anderer Teil von einer harten Substanz, ein anderer Teil flüssig u.dgl. mehr. Von jeder Art findet sich etwas in ihm. Ein Teil davon sind Tierfelle. Ein anderer Teil ist ein leibhaftiges Kunstwerk. Entsprechend dem Irrtum, der den Philosophen zu eigen ist, gibt es keinen Unterschied zwischen dem Werk der Schöpfung (als einer Idee) und (der Natur) als einem Kunstwerk. Für sie ist der Direktor des Kaufhauses eine gesetzmäßige und zwangsläufige Erscheinung.
Wisse, mein lieber Bruder! Wenn die unbewusste Abgötterei (shirk-i khafi), die aus dem Egoismus (enaniyet) erwächst, sich verhärtet, verwandelt sie sich in die Vergötterung (shirk) der Ursachen. Wenn auch dies sich fortsetzt, verwandelt diese sich in Unglauben (kufr). Wenn auch dies sich wiederum fortsetzt, resultiert er in dem Glauben an eine Art Tatenlosigkeit, will sagen: einen Schöpfer (khaliq) gibt es gar nicht. اَلْاِيَاذُ بِاللّٰهِ (= Gott bewahre!)
Wisse, mein lieber Bruder! Der Zweck der Erschaffung des Menschen ist es, die verborgene Schatzkammer Gottes (khazine-i Ilahiye) zu entdecken und aufzuzeigen; ein Zeugnis, ein Beweis und ein lichtvoller Spiegel für den urewigen Allmächtigen (Qadîr-i Ezeli) zu sein; und der Erscheinung seiner urewigen Schönheit (Djemal-i Ezeli) als ein klarer Spiegel zu dienen.In der Tat hat der Mensch, da er das Vertrauenspfand (emanet) auf sich geladen hat, welches auf sich zu nehmen selbst der Himmel, die Erde und die Berge zu schwach waren, (einem Diamenten gleich) eine glanzvoll polierte und prächtig gestaltete Form erhalten. Denn einer der Begriffe für dieses Vertauenspfand dient den Menschen als eine Vergleichseinheit, um die Eigenschaften Gottes (sifat-i Ilahiye) zu erkennen.
Doch obwohl der Zweck der Erschaffung (khilqat) des Menschen dergleichen Dinge sind, verschleiern und verhindern sie das meistenteils. Obwohl ihre Aufgaben (vazife) darin bestehen, (die Augen) zu öffnen, verschließen und verbinden sie diese. Obwohl sie Licht und Strahl verbreiten sollten, löschen sie diese aus. Anstatt Gottes Einheit (tauhid) zu verwirklichen, betreiben sie Abgötterei und dergleichen mehr. Und obwohl er in seiner Überzeugung (teslim) dazu verpflichtet war, im Lichte des Glaubens (nuru iman) Gott zu betrachten und sein Eigentum Ihm anzuvertrauen, betrachtet er durch sein Ego ("Ene") die Schöpfung und verteilt unter (den Götzen = Ursachen) Gottes Eigentum (Allah'in mulku). اِنَّ الْاِنْسَانَ لَظَلُومٌ جَهُولٌ {"Wahrlich ist der Mensch ungerecht und unwissend." (Sure 33, 72)}
Wisse, mein lieber Bruder! Oh meine Seele! Wenn du durch Gottesfurcht (taqwa) und gute Werke (amel-i salih) deinen Schöpfer (Khaliq) zufrieden (razi) gestellt hast, brauchst du dich nicht weiter um die Zufriedenheit des Volkes zu sorgen. Es genügt (kafi). Wenn auch das Volk um Gottes willen (Allah'in hesabina) seine Zufriedenheit und seine Liebe (muhabbet) zeigt, dann ist es gut. Tut es dies jedoch der Welt zuliebe (dunya hesabina), hat dies keinen Wert. Denn es (= das Volk) ist gleich dir auch nur ein schwacher Diener.
Überdies liegt in dem Streben nach der zweiten Möglichkeit (= dunya) eine unbewusste Abgötterei (shirk-i khafi); dessen Ziel ist auch nicht erreichbar. Ein Werk, um das ein Mann bei seinem König (sultan) nachgesucht hat, kann in der Tat nur vollendet werden, nachdem er das Einverständnis (irza) des Sultans dazu erlangt hat. Wenn er sein Einverständnis aber nicht erlangt hat, kostet ihn die Unterstützung des Volkes eine sehr große Mühe. Und trotzdem bleibt die Erlaubnis (izn) des Königs erforderlich.Seine Erlaubnis (izn) bleibt von Seinem Einverständnis (irza) abhängig.
Wisse, mein lieber Bruder! Sowie der notwendigerweise Seiende (Vadjib-ul Vudjud) in Seinem Wesen (mahiyet) und essenziell (dhatinda) keine Ähnlichkeit mit der Welt (menschlicher) Möglichkeiten hat, so gleicht Er auch nicht (den Menschen) in ihren Taten. Denn für die Macht (qudret) des Notwendig Seienden gibt es keinen Unterschied zwischen nah und fern, wenig oder viel, klein oder groß, einem Einzelwesen oder einer ganzen Art, einem Teilstück oder einem ganzen Exemplar. Des Weiteren gibt es in Seiner Handlungsweise keine körperliche Berührung. In der Welt des Möglichen jedoch wirkt die Macht (qudret) nicht im gleichen Grade. Deshalb kann die Seele (nefs) das Werk des Notwendig-Seienden mit ihrem eigenen Werk nicht verwechseln. Das Wesen (haqiqat) dieser Taten zu begreifen steht der Verstand (aql) sprachlos vor Staunen. Und danach glaubt er noch an eine Handlung (fiil) ohne Handwerker (fâ'il).
Wisse, mein lieber Bruder! Betrachtet man Zähne und Pranken der Tiere, z.B. eines Löwen, so wird verständlich, dass sie erschaffen wurden, um zu zerreißen. Achtet man auf die anmutige Schönheit einer Melone, so ahnt man, dass sie erschaffen wurde, um gegessen zu werden.Achtet man in gleicher Weise auf die Veranlagung (istidad) eines Menschen, so wird verständlich, dass seine ihm von Natur aus gegebene Aufgabe (vazife-i fitriye) der Dienst und die Anbetung Gottes (ubudiyet) ist.Achtet man jedoch auf die Erhabenheit seines Geistes (ruhani ulviyet) und den Grad seiner Sehnsucht nach der Ewigkeit (ebediyet), so wird verständlich, dass der Mensch in seinem Geist (ruh) zunächst in einer Welt (alem) erschaffen wurde, die feinstofflicher ist als unsere (grob stoffliche) Welt, und danach, um sich Erfahrungen anzueignen, vorübergehend in diese Welt gesandt wurde.
Des Weiteren ist der Mensch eine Frucht der Schöpfung, wodurch verständlich wird: Innerhalb der Menschheit findet sich ein Kern. Und aus diesem Kern ließ Gott der Gerechte (Djenab-i Haqq) den Baum der Schöpfung wachsen und gedeihen. Und dieser Kern aber ist es, der einzig und allein, und zwar nach der Übereinstimmung aller Vollendeten (ehl-i kemal), ja vielmehr einem Fünftel der Menschheit Hazret Mohammed ist, mit dem Friede und Segen sei, der edelste der Schöpfung (efdal-ul khalq) und Haupt aller Geschöpfe (seyyid-ul enam).
Wisse, mein lieber Bruder! Wäre es wohl Gottes Göttlichkeit (Allah'in Uluhiyeti), der Himmel und Erde erschaffen (Khaliq) hat und sie ordnet, welcher der Erde mit Turbanen, die mit schwarzen und mit weißen Ornamenten verziert sind, den Kopf umhüllt, würdig, bei der Entstehung der Arten einige Phasen einem möglichen Habenichts anzuvertrauen und ihm zu überlassen? Ja könnte es denn vielleicht im Rahmen der Möglichkeiten, außer dem Herrn des Thrones, noch jemanden geben, der auch noch selber über allen unter dem Thron herrschte? Keineswegs! Denn da diese Macht (qudret) nicht klein und eher mangelhaft sondern eine allumfassende Macht ist, bleibt keine Stelle und keine Lücke mehr offen, durch die noch ein anderer eindringen könnte.
Außerdem lässt die Allmacht und Würde (izzet) der Unabhängigkeit (istiklaliyet) und zugleich auch der heiße Wunsch (muhabbet), sich als liebenswert bekannt zu machen, keinen anderen zu, sodass es einen Vermittler geben könnte, der seinem Namen nach zwischen den Dienern und Anbetern Gottes (ibadullah) die Blicke auf sich lenken könnte.
Außerdem ist es nicht möglich, die Verwaltung (tasarruflar) über das große Ganze und zugleich auch alle seine Teile, über eine ganze Gattung und all ihre einzelnen Exemplare, in einander verschachtelt und verschlungen, deren eines sich auf das andere stützt, diese Verwaltungen also unterschiedlichen Instanzen zuzuschreiben. Zum Beispiel: In der Ordnung (nizam), Wohlordnung (intizam) und Verwaltung (tasarruf) des Kosmos (alem) ist auch die Lenkung und Leitung (tedbir) der Erde mit inbegriffen. Und in der Lenkung und in der Vorsorge für die Erde ist wiederum auch die Sorge für den Menschen mit inbegriffen. Während diese Verwaltungsarbeiten durchgeführt werden, muss aber auch für die Erhaltung der Tiere und Pflanzen gesorgt werden. Zugleich mit den Zellen des Körpers werden aber auch ihre einzelnen Atome erschaffen. Und so werden denn alle diese Anordnungen in all ihren Abstufungen dennoch von ein und derselben Macht (qudret) getroffen, gleich wie von dem Sonnenlicht (Nur) bis hin zu den Tropfen und einzelnen Wellen überhaupt nichts ausgeschlossen bleibt und so alle Dinge von ein und demselben Licht erleuchtet werden.
Ebenso ist alle Lenkung und Leitung der Urewigen Macht (qudret-i ezeliye) zu eigen. Die Einmischung eines anderen ist nicht möglich. Angefangen von der Erdkugel bis hin zum letzten Atom liegt nichts außerhalb der Herrschaft dieser Macht (qudret).
Zusammenfassung: Derjenige, der den Kopf einer Biene und das Wahrnehmungsvermögen einer Mikrobe gestaltet, lässt deine Handlungen nicht unbesehen, unbeobachtet, unkontrolliert und nicht unregistriert, sondern trägt sie in Sein "offenkundiges Buch (Imam-i Mubin)" ein. Danach wirst du zur Verantwortung gezogen. Und dementsprechend wirst du danach auch zur Rechenschaft gezogen.
Wisse, mein lieber Bruder! Die absolute Lenkung und Leitung (tasarruf-u mutlaq), die umfassende Macht (qudret-i muhita) und die allschauende Weisheit (hikmet-i basiren), die in jedem Geschöpf, in jeder Zelle bezeugt werden, beweisen, dass der Baumeister (Sani) aller Dinge ein einziger (vahid) ist und keinen Partner (sherik) hat. Und durch ihr Zeugnis (shehadet) steht dies fest. Es gibt weder eine Teilung Seiner Macht (qudret), noch eine Zersplitterung in Seiner Herrschaft (iktidar), noch eine Spaltung Seines Willens (ihtiyar). Daher muss der Baumeister (Sani') einzig der notwendigerweise Anwesende (Vadjib-ul Vudjud) sein, sodass seiner Macht (qudret), die dem Maßstab (mizan) Seines Vorherwissens (qader) folgt, keine Grenze gesetzt wird.
İ’lem eyyühe’l-aziz! Sinek, örümcek, pire gibi küçük hayvanlar; fil, camus, deve gibi büyük hayvanlardan daha zeki, hilkatçe daha güzel, sanatça daha tam oldukları halde bunların ömrü kısa onlarınki uzun, bunların zâhiren menfaatleri yok onlarınki var. İşte bu hal, hilkat-i eşyada Sâni’in külfeti olmadığına ve her şeyin vücuda gelmesi ancak “Kün” emriyle olduğuna bâhir bir bürhandır.
يَف۟عَلُ اللّٰهُ مَا يَشَٓاءُ لَٓا اِلٰهَ اِلَّا هُوَ
Wisse, mein lieber Bruder! وَاللّٰهُ مِنْ وَرَآئِهِمْ مُحِيطٌ{"Gott umfasst sie allseitig." (Sure 85, 20)} Gott ist mit Seinem Wissen (ilm), Seinem Willen (irade) und Seiner Macht (qudret) und mit all Seinen übrigen Eigenschaften (sifat) in der Tat alles umfassend. Außerhalb Seines Bereiches findet sich nichts mehr. Aber während der Mensch mit seinem individuell begrenzten Auffassungsvermögen die Großartigkeit Gottes (Allah'in azamet) betrachtet, wie Er z.B. die Planeten um die Sonne kreisen lässt, sieht er, wie Er sich mit den kleinen Tieren, z.B. mit den Bienen beschäftigt, was ihm doch vollkommen fern liegt. Denn Er vergleicht den Notwendig Seienden (Vadjib-ul Vudjud) mit dem (nur begrenzt) Möglichen. In Wirklichkeit wird den kleinen Tieren mit diesem Vergleich {zwischen dem Großen und Gewaltigen einerseits und dem Kleinen, minder Bedeutenden andererseits (A.d.Ü.)} ein großes Unrecht getan. Denn auch sie rezitieren den Lobpreis für ihren Schöpfer (Khaliq), nach der Aussage: وَاِنْ مِنْ شَىْءٍ اِلاَّ يُسَبِّحُ بِحَمْدِهِ {"Denn es gibt keines unter den Dingen, das Ihn nicht rühmend lobpreist. " (Sure 17, 44)}
Sie erkennen außer Allah niemanden als ihren Herrn (Rabb) an. Daher hat kein Größerer ein Recht, gegenüber den Kleineren überheblich (tekebbur) zu sein.
Wisse, mein lieber Bruder! Zwischen einer Gabe im Allgemeinen (in'am-i umumi) und einer persönlichen Unterstützung (inayet-i shahsiye) gibt es keinen Widerspruch. Wenn es z.B. in einer öffentlichen Einladung zu einem Gastmahl heißt, dass die einzelnen Personen genauso eingeladen wurden, d.h. dieses Gastmahl allgemein zugänglich ist, bleibt die Einladung für die Allgemeinheit bestehen und darf man folglich nicht sagen, dass hier Einzelpersonen nicht in Betracht kämen. Demzufolge sind die Gnadengaben Gottes (Allah'in nimetleri) allgemein zugänglich wie eine Stiftung (vakif mali) oder das Wasser im Fluss; wobei man nicht sagen kann, dass bei dieser Gabe (in'am) Einzelpersonen unberücksichtigt geblieben wären. Innerhalb der Allgemeinheit sind auch die Individuen mit eingeschlossen. Daher wäre es ein Fehler, zu denken, dass bei dieser allgemeinen Gabe (in'am) niemand im besonderen angesprochen wurde, weshalb auch keiner für diese Gnadengaben (nimet) eigens zu danken (shukr) verpflichtet wäre.
Wisse, mein lieber Bruder! Wenn du die Ausschweifungen (sefahet) der Welt (dunya), die dich morgen dem Elend und der Schande aussetzen und verlassen wird, heute in vollkommener Würde (kemal-i izzet) und Ehre (sheref) aufgibst, wirst du auch selbst ein würdevoller Mann von Ehre sein. Denn wenn du (die Welt) verlässt, bevor sie dich verlässt, so erhältst du von ihr das Gute und verschonst dich von ihrem Übel. Wenn jedoch der Sachverhalt das Gegenteil ist, so wird auch die Konsequenz daraus das Gegenteil sein.
İ’lem eyyühe’l-aziz! Fısk çamuruyla mülevves olan medeniyet, insanları da o çamur ile telvis ediyor. Ezcümle: Riyayı şan ve şeref ile telvis etmiş. İnsanları da o pis ahlâka sevk ediyor. Hakikaten insanlar o riyaya öyle alışmışlar ki şahıslara yaptıkları gibi milletlere hattâ unsurlara bile yapıyorlar. Gazeteleri o riyaya dellâl, tarihleri de alkışçı yapmışlardır. Bu yüzden şahsî hayatlar “hamiyet-i cahiliye” unvanı altında unsurî hayatlara feda edilmektedir.
Wisse, mein lieber Bruder! Einer von den Beweisen, die das Prophetentum Mohammeds (Nubuvvet-i Ahmediye), mit dem Friede und Segen sei, bestätigen, ist die Einheit Gottes (tauhid). Derjenige, der in der Tat die Fahne der Einheit Gottes über der ganzen Welt aufgerichtet hat und vor den Augen der ganzen Welt (enzar-i alem) der Einheit Gottes mit all ihren Rängen und Stufen (maqam) als öffentlicher Ausrufer dient und die Wahrheiten die die Propheten vor ihm kurz und bündig verkündigt hatten, nun in all ihren Einzelheiten verkündet und erklärt, ist einzig und allein Hazret Mohammed, mit dem Friede und Segen sei. Demzufolge ist das Prophetentum Mohammeds (Nubuvvet-i Ahmediye), mit dem Friede und Segen sei, Recht (haqq) und Wahrheit (haqiqat) in dem Verhältnis zur Wahrheit (haqiqat) und Stärke (quvvet) der Einheit Gottes.
Wisse, mein lieber Bruder! Für die Schmuckstücke, die Vollkommenheit (kemalat), die wunderschönen Landschaften, die Majestät der Herrschaft Gottes (rububiyetin hashmeti) und die Größe Seiner Gottheit (uluhiyetin azameti), die auf der göttlichen Messe, für die auf der Erde (ihre Messehallen) errichtet wurden, ausgestellt werden, ist ein Zeuge (mushahid), ein Ausflügler, einer, der verständig (mutefekkir) und begeisterungsfähig ist, notwendig, der diese Schönheiten wahrnimmt, in dieser schönen Landschaft spazieren geht und sich für diese wunderbaren Kunstwerke und Schmuckstücke nachsinnend (tefekkur) begeistert. Daraufhin soll er von dieser Ausstellung auf die Majestät des Künstlers (Sani'in djelali) und die Macht (iktidar) und Vollkommenheit (kemalat) des Herrschers (mâlik) schließen und sich vor Seiner gewaltigen Größe (azamet) in Begeisterung niederwerfen (sedjde-i hayret).
Derjenige aber, der diese Aufgabe (vazife) erfüllt, ist der Mensch. Denn der Mensch ist zwar unwissend (djahil) und ein dunkles Wesen, hat aber eine solche Begabung, dass er deswegen würdig ist, für die Welt (alem) ein Modell, ein Musterbeispiel zu sein. Außerdem ist diesem Menschen ein Pfand (Ego) anvetraut (emanet), mit dem er den verborgenen Schatz finden und öffnen kann. Des Weiteren sind den Kräften (quvvet) in diesem Menschen keine Grenzen gesetzt. Sie sind vielseitig und allumfassend (mutlaq). Aus diesem Grund erhält er eine Art umfangreiches Bewusstsein (nevi shuur sahibi), mit dem er die Pracht und Größe der Majestät des urewigen Königs (Sultan-i Ezel'in azamet ve hashmeti) begreift.
Gleich wie die Schönheit eines Geliebten (mashukun hüsnü) den Blick eines Liebenden (ashik) erfordert, so erfordert auch die Herrschaft des Urewigen Gestalters (nakkash-i Ezeli'nin rububiyeti) in der Tat die Betrachtung des Menschen, sodass er Ihn in Begeisterung und Nachsinnen zu schätzen weiß und Ihn loben kann.
Wie sollte der Herr (dhat) der das Gesicht der Rosen und anderer Blumen so schön gestaltet hat, in der Tat nicht auch die Bienen und die Nachtigallen erschaffen haben, welche doch die trunkenen Liebhaber (ashik) eines so berauschend schönen Antlitzes sind. Derjenige, der die Schönheit in den schönen Gesichtern der Schönen erschafft, erschafft mit Sicherheit auch die Liebenden solcher Schönheiten.
Genauso wird der König des Reiches (Mâlik-ul Mulk), der diese Welt (alem) mit so vielen Kunstwerken und Schmuckstücken ausgestaltet hat, mit großer Sicherheit diese wunderbaren, einzigartigen, so außergewöhnlichen Landschaften mit all ihren Kunstwerken nicht ohne Besucher, Zeugen (mushahid), Liebhaber (ashik), Verehrer und öffentliche Ausrufer unter ihren Kennern (ârif) lassen.
Wie der vollkommene Mensch (insan-i kâmil) wegen seiner Vielseitigkeit bei der Erschaffung des Kosmos (khalq-i eflak) das eigentliche Ziel war, so wird er nun eine Frucht und das Ergebnis der Erschaffung des Kosmos (khalq-i kainat).
Wisse, mein lieber Bruder! Gleich wie die Übereinstimmung (tevafuq) zwischen den verschiedenen Dingen daraufhin weist, dass der Schöpfer (Sani) ein Einziger (Vahid) und Allgegenwärtiger (Ahad) ist, so bezeugt (shehadet) doch die Harmonie (muntazam) (zwischen den Dingen) bei aller Unterschiedlichkeit (tekhaluf), dass der Schöpfer frei über sie entscheidet und allweise (Sani'in Mukhtar ve Hakîm) ist. So ist z.B. die Übereinstimmung zwischen den wichtigsten Organen der Tiere und besonders der Menschen, vor allem die Symmetrie der Doppelorgane und Gliedmaßen ein Zeugnis für die Einheit (vahdet) des Schöpfers (Khaliq), wie auch die Unterschiede zwischen den Eigenschaften, Formen und Gestalten zeigen, dass der Schöpfer frei (ihtiyar) und voll Weisheit (hikmet) handelt.
Wisse, mein lieber Bruder! Der größte Despot (zalim) unter allen Geschöpfen ist der Mensch. Wegen seiner heftigen Leidenschaft (muhabbet) für sich selbst schätzt der Mensch all die Dinge sehr, die er gebraucht und benutzt, ja misst ihnen sogar einen besonderen Wert bei. Und so wird er allen Dingen, von deren Früchten er seinen Nutzen zieht, ein Diener und ihr Sklave. Andernfalls aber liebt er sie weder, noch legt er irgendeinen Wert auf sie. Des Weiteren kennt er als Hauptziel bei der Erschaffung des Lebens (hayat) ausschließlich das Leben selbst. Dabei hat er keinerlei Kenntnis von den Tausenden Weisheiten (hikmet) die sich Gott der Gerechte (Djenab-i Haqq) bei der Erschaffung all der Arten des Lebens als Ziel gesetzt hat.
Läge es da etwa außerhalb der Möglichkeit und Wahrscheinlichkeit, dass all die wunderbaren Dinge, die wir in dieser Welt (alem) bestaunen können, nicht einige Musterbeispiele und einige gemeinsame Originale der Dinge in der Engelwelt (melekuti), im Zwischenreich (berzahi) oder in der Welt der Beispiele (misal) sein könnten, welche noch einzigartiger, noch außerordentlicher und noch wunderbarer sind?
Wisse, mein lieber Bruder! Gott der Gerechte (Djenab-i Haqq) hat sich die Atome, aus denen sich die Welt (kainat) zusammen setzt, Seinen Naturgesetzen (sheriat-i fitriye) unterworfen. Ihm gehorchen sie, Seinem Seinsbefehl (evamir-i tekviniye) folgen sie und geben ihm ihre Form. Und so wie eine Biene, dem Befehl: كُنْ (= Sei!) folgend, die gewünschte Form annimmt, so nimmt auch irgendein anderes Lebewesen, demselben Befehl (emr) folgend, die gottgewollte (irade) Form an.
Wisse, mein lieber Bruder! Die Macht (qudret), welche die Sonne, den Mond, die Sterne, die Erde und all die Himmelskörper in Seiner Hand hält, ordnete diese Himmelskörper mit der gleichen Leichtigkeit, wie jemand, der die Perlen seiner Gebetskette (tesbih) auffädelt und sich dabei weder als unfähig empfindet, noch die Hilfe eines anderen benötigt.
Wisse, mein lieber Bruder! Ein Tropfen Salzwasser ist eins mit dem Meer. Denn beide sind Wasser. Mit dem Wasser eines Flusses ist (ein Tropfen) auch eins. Denn beide (speisen sich aus den Wolken) des Himmels. Des Weiteren ist auch ein kleiner Fisch eins mit einem Haifisch. Denn in ihrer Bezeichnung sind sie eins.
Genauso ist einer der Namen Gottes (esma-i Ilahiye), der in einer Zelle oder in einer Mikrobe erscheint, mit dem Namen, der den Kosmos umfasst, eins. Denn ihr Urheber ist eins, so wie z.B. der Name "Allwissender (Alîm)", der den ganzen Kosmos betrifft und darin erscheint, und der Name "Schöpfer (Khaliq)", der sich nur auf eine Zelle bezieht, hinsichtlich ihres Urhebers eins sind. Auch der Name "Gestalter (Musauvir)", der sich auf eine Dattelpalme bezieht, und der Name "Planer (Munshi)", der sich auf seine Frucht bezieht und darin erscheint, sind hinsichtlich ihres Urhebers eins. Denn es wäre ja eigentlich unvorstellbar, dass der Name, der in dem größten aller Dinge erscheint, nicht auch in dem kleinsten aller Dinge erschiene.
Wisse, mein lieber Bruder! Die Dinge, die als Möglichkeiten in Erscheinung treten, unterliegen durch ihr Dasein (vudjud) dem Wechsel; d.h. ihre Qualität (keyfiyetler) und ihr Aussehen (hal) ändern sich. Daher ist es eine Art Abwesenheit (adem) des Aussehens, der Formen und Qualitäten, wenn ein Ding, das (der Welt) des Möglichen angehört, ständig seine Form behält, in der Stille verharrt und so der Trägheit verfällt. Denn die zukünftigen Formen (hal) dieses Dinges bleiben abwesend (adem); sie können keinen Weg finden, um ins Dasein (vudjud) zu gelangen.Was aber die Abwesenheit (adem) betrifft, so ist sie ein großes Leid und das pure Unheil (sherr-i mahs).
Daher liegt im Tätigsein Freude; es findet eine Veränderung in den Formen und in den Handlungen statt. Aus dem Wandel und der steten Veränderung entstehen Leid und Bedauern. Doch auch wenn sie in gewisser Hinsicht hässlich sind, so sind sie in anderer Hinsicht auch wieder schön.Muss also bei der Übergabe einer Sache und ihrer Übernahme (durch andere) etwas umgestaltet werden, so sind in der Tat diejenigen, die nun gehen müssen, darüber traurig, die jetzt kommen jedoch glücklich und zufrieden. Auf diese Weise wird das (irdische) Leben geläutert und reinigt sich. Das Dasein (vudjud) aber erneuert sich (stets wieder).