On Üçüncü Şuâ/de: Revizyonlar arasındaki fark

    Risale-i Nur Tercümeleri sitesinden
    ("Ja, einige Schwierigkeiten für fünf oder zehn Monate zu ertragen, um fünf oder zehn Jahre einen erfreulichen, angenehmen, gesegneten und geheiligten Dienst zu verrichten, eine erhabene Anbetung, eine innere Einkehr mit dem Zweck, sowohl den eigenen Glauben als auch den der anderen zu retten, ist ein Grund zu Stolz (iftikhar) und Dankbarkeit (shukur)." içeriğiyle yeni sayfa oluşturdu)
    ("'''Mein lieber getreuer Mitbruder!'''" içeriğiyle yeni sayfa oluşturdu)
    1.004. satır: 1.004. satır:
    {"Im Namen dessen, der gepriesen sei."}
    {"Im Namen dessen, der gepriesen sei."}


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    <span id="Aziz,_sıddık_kardeşlerim!"></span>
    === Aziz, sıddık kardeşlerim! ===
    ===Meine lieben, getreuen Brüder!===
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    Da wir nun einmal aufgrund vielerlei Anzeichen unter der Gnade Gottes (inayet) stehen, und da nun einmal die Risale-i Nur selbst im Angesichte sehr vieler ungerechter Feinde nicht besiegt werden konnte, sondern den Erziehungsminister und die Volkspartei zum Schweigen gebracht hat, und da nun einmal diejenigen, welche unsere Angelegenheit zu einem so großen und weiten Feld gemacht und dabei auch noch maßlos übertrieben und dadurch die Regierung in helle Aufregung versetzt haben, sich nun darum bemühen, ihre Lügen und Verleumdungen bis zu einem gewissen Grade hinter irgendwelchen Ausreden zu verbergen, wird es nun für uns notwendig, uns unsere Ruhe und Geduld in vollkommener Hingabe (kemal-i teslimiyet) zu bewahren, besonders aber, sich nicht enttäuscht zu fühlen, auch nicht zu verzweifeln, wenn einmal das Gegenteil von dem passiert, was wir erhofft hatten, oder uns von vorübergehenden Stürmen erschüttern zu lassen.
    Madem biz, çok emarelerle inayet altındayız ve madem gayet çok ve insafsız düşmanlara karşı Risale-i Nur mağlup olmadı, Maarif Vekili’ni ve Halk Fırkasını bir derece susturdu ve madem bu kadar geniş bir sahada ve meselemizi pek ziyade i’zam ile hükûmeti telaşa düşürenler, herhalde iftiralarını ve yalanlarını bir derece setretmeye bahaneler ile çalışacaklar. '''Elbette bize lâzım: Kemal-i teslimiyetle sabır ve temkinde bulunmak ve bilhassa inkisar-ı hayale düşmemek ve bazen ümidin hilaf-ı zuhuruyla meyus olmamak ve muvakkat fırtınalar ile sarsılmamak!'''
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    Die Zerstörung einer Illusion mag bei Weltleuten in der Tat ihre Moral (quvve-i maneviye) untergraben und ihre Begeisterung schwächen, doch für die Schüler der Risale-i Nur, die hinter allen Anstrengungen, Plagen und Bemühungen einen Gunsterweis (inayet) der göttlichen Gnade (rahmet) erblicken, ist eine Zerstörung ihrer Illusionen notwendig, um ihre Bemühungen, ihren Fortschritt und ihre Ernsthaftigkeit zu unterstützen.
    Evet gerçi inkisar-ı hayal, ehl-i dünyada kuvve-i maneviyelerini ve şevklerini kırar fakat meşakkat ve mücahede ve sıkıntıların altında inayet ve rahmetin iltifatlarını gören Risale-i Nur şakirdlerine inkisar-ı hayal, gayretlerini ve ileri atılmasını ve ciddiyetlerini takviye etmek lâzım geliyor.
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    Vor 40 Jahren überwiesen mich die Politiker in eine psychiatrische Anstalt (und behaupteten), ich wäre vorübergehend geistesgestört. Ich sagte zu ihnen: "Ich halte das meiste von dem, was ihr für verständig haltet für Unsinn. Auf diese Art von Verstandhaltung möchte ich aber verzichten." وَكُلُّ النَّاسِ مَجْنُونٌ وَلٰكِنْ عَلٰى قَدَرِ الْهَوٰى اِخْتَلَفَ الْجُنُونُ {"Alle Menschen sind irre. Doch der Grad ihres Irreseins unterscheidet sich entsprechend ihren jeweiligen Launen."}
    Kırk sene evvel ehl-i siyaset, bana bir cinnet-i muvakkate isnadıyla tımarhaneye sevk ettiler. Ben onlara dedim: “Sizin akıllılık dediğinizin çoğunu ben akılsızlık biliyorum, o çeşit akıldan istifa ediyorum وَ كُلُّ النَّاسِ مَج۟نُونٌ وَ لٰكِن۟ عَلٰى قَدَرِ ال۟هَوٰى اِخ۟تَلَفَ ال۟جُنُونُ kaidesini sizlerde görüyorum.” demiştim.
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    14.02, 2 Mayıs 2024 tarihindeki hâli

    Diğer diller:

    Es sind dies höchst wertvolle, von Licht erfüllte Briefe, die Ustadh Said Nursi seinen Schülern schrieb. Diese aufrichtigen Briefe zeigen den glänzenden Kampf der Risale-i Nur in besonders glänzender Weise.

    بِاس۟مِهٖ سُب۟حَانَهُ {"Im Namen dessen, der Gepriesen sei."}

    Meine lieben, getreuen Brüder!

    Zur vergangenen Nacht der Bestimmung (leylatu-l'-qadr) und den kommenden Festtagen (Bayram Ramadan) gratuliere ich euch aus meinem ganzen Sein (maudjudiyet) heraus und vertraue euch der Einheit (birli) und dem Erbarmen Gottes (rahmet), des Erbarmers, des Allbarmherzigen (Djenab-i Erhamurrahimîn) an. In Übereinstimmung mit dem Geheimnis (der Hadith) مَنْ اٰمَنَ بِالْقَدَرِ أَمِنَ مِنَ الكَدَرِ {"Wer dem göttlichen Vorherwissen vertraut, bleibt von Sorgen verschont."} sehe ich zwar nicht, dass ihr eines Trostes bedürftet, möchte euch aber dennoch sagen:

    وَ اصْبِرْ لِحُكْمِ رَبِّكَ فَأِنَّكَ بِأَعْيُنِنَا وَ سَبِّحْ بِحَمْدِ رَبِّكَ {"Erwarte nun in Geduld die Befehle deines Herrn! Denn fürwahr: wir haben dich stets vor unseren Augen! So lobe und preise nun deinen Herrn!" (Sure 52, 48)} In der Bedeutung, auf die diese Ayah hinweist, habe ich gesehen, dass mir in ihr jegliche Tröstung gegeben wurde. Es ist dies wie folgt:

    Während ich noch darüber nachdachte, die Welt zu vergessen und den Ramadan in aller Stille zu verbringen, ereignete sich plötzlich dieser unvorhergesehene und ganz und gar über alles Erträgliche hinaus schreckliche Zwischenfall. Dennoch bezeuge ich, dass er sowohl für mich, als auch für die Risale-i Nur, als auch für euch und für unseren Ramadan, als auch für unsere Bruderschaft die reine Gnade (inayet) ist. Ich will hier nun nur zwei oder drei der großen Vorteile (faide) schildern, die er für mich selbst hat.

    Erstens: Eine geradezu ekstatische Ernsthaftigkeit und Einsatzbereitschaft, meine Zufluchtnahme und mein Flehen zu Gott ließen mich meine schwere Krankheit überwinden und (machten es mir möglich, mich auch) im Ramadan einzusetzen.

    Zweitens: Mein Wunsch, euch alle in diesem Jahr einmal wiederzusehen und mit euch beisammen zu sein, war besonders heftig. Auch nur einen von euch wiederzusehen und wieder einmal nach Isparta zu gehen, hätte ich jegliche Mühsal auf mich genommen.

    Drittens: Zudem änderten sich plötzlich auf eine ganz außerordentliche Weise alle diese schmerzlichen Zustände sowohl noch in Kastamonu, als auch schon auf dem Wege hierher, als jetzt auch hier (in Denizli). Im Gegensatz zu dem, was ich eigentlich erwartet und befürchtet hatte, wurde eine gnädige Hand sichtbar, was mich ausrufen lässt: اَلْخَيْرُ فِيمَا اخْتَارَهُ اللّٰهُ {"Das Gute liegt in dem, was Gott beschlossen hat."}

    Was mich am meisten dazu brachte, mir dessen bewusst zu werden, war, dass Er selbst noch die gottvergessendsten und sogar diejenigen, die in dieser Welt auf den höchsten Rängen sitzen, dazu bringt, die Risale-i Nur mit größter Aufmerksamkeit zu lesen und so noch weitere Bereiche für die Eroberung (der Herzen) öffnet. Ich habe jedermanns Schmerzen und allen Kummer wie mein eigenes Leiden erlitten. Doch seitdem eine jede Plage hundert Verdienste (sevab) einer Stunde Dienst und Anbetung auf Tausend erhöht, da ja im gesegneten Monat Ramadan eine jede Stunde so viel wie hundert Stunden entspricht, wurden mein Kummer und meine Sorge für Menschen, die so aufrichtig (ikhlas) sind wie ihr und die Lektionen der Risale-i Nur sorgfältig gelernt haben und nun wissen, dass die Welt flüchtig und vergänglich wie ein Marktplatz ist, und die alles um ihres Glaubens willen und für das Jenseits zum Opfer bringen, und die glauben, dass alle diese vorübergehenden Plagen in der Schule Josefs ewige Freude und Gewinn erbringen werden, seitdem wurden sie in Glückwünsche, in Lob und Anerkennung eurer Standhaftigkeit umgewandelt. So erklärte ich denn اَلْحَمْدُ لِلّٰهِ عَلٰى كُلِّ حَالٍ سِوَى الْكُفْرِ وَ الضَّلاَلِ {"Lobpreis und Dank sei Gott für eine jegliche Gegebenheit, es sei denn (für den Zustand) des Unglaubens und des Irrtums."}

    Ich bin nun der Meinung, dass es in dieser Hinsicht sowohl für mich selbst als auch für unsere Bruderschaft als auch für uns alle jetzt im Ramadan, wie auch für die Risale-i Nur so viele Vorzüge gibt, dass wir, würde nun der Schleier hinweggezogen, ausrufen würden: "Oh Herr! Dank sei Dir! Dieses göttliche Vorauswissen (qadr) und seine Bewahrheitung (qadha) sind für uns ein Geschenk Deiner Güte (inayet)!"

    So tadelt denn nicht diejenigen, die all die Umstände zuwege gebracht haben. Diese so weitreichenden und so furchterregenden Pläne zu diesen unheilvollen Geschehnissen waren schon seit langem (für euch) vorbereitet. Doch innerlich sind wir ganz leicht darüber hinweg gekommen. Möge Gott es wollen, dass dies alles schnell vorüber geht. Nach dem Geheimnis der Ayah عَسٰى أَنْ تَكْرَهُوا شَيْئًا وَ هُوَ خَيْرٌ لَكُمْ {"Vielleicht ist euch etwas zuwider, und es ist doch gut für euch!" (2, 216)} So seid also nicht betrübt!

    Said Nursî

    Meine lieben Brüder!

    Ich bin sehr froh, wieder in eurer Nähe zu sein. In meiner Vorstellung unterhalte ich mich zuweilen mit euch und dann fühle ich mich dabei auch getröstet. Wisset, dass wenn es möglich wäre, ich es mir zur Ehre gereichen lassen, all eure Leiden mit Freuden auf mich zu nehmen. Euretwegen liebe ich Isparta und seine Umgebung bis hin zu seiner Erde und seinen Steinen. Ja ich sage sogar und werde das auch öffentlich erklären: sollte die Justizbehörde in Isparta mir irgendeine Strafe auferlegen, während irgendein anderer Bezirk mich freispräche, würde ich dennoch diese (Gegend) hier vorziehen.

    Ich bin Isparta in der Tat in dreierlei Hinsicht verbunden. Ich kann es zwar geschichtlich nicht nachweisen, bin aber dennoch davon überzeugt, dass Saids in der Umgebung von Isparit (bei Bitlis) zur Welt gekommene Vorfahren von da hierher gekommen sind. Und die Stadt Isparta hat mir so treue Brüder geschenkt, dass ich glücklich wäre, für jeden von ihnen nicht nur Abdulmedjid und Abdurrahman, sondern auch Said zum Opfer zu bringen.

    Ich vermute, dass es z.Zt. auf dem ganzen Erdenrund niemanden gibt, der sich in seinem Herzen, in seinem Geist, seinem Verstand weniger Leid zuzieht als die Schüler der Risale-i Nur. Denn Herz, Geist und Verstand ziehen sich im Lichte eines aufrechten Glaubens (iman-i tahqiq) kein Leid zu.

    Was körperliche Leiden (zahmet) betrifft, so wissen sie aus den Lehren der Risale-i Nur, dass sie sowohl vergänglich als auch ohne jede Bedeutung, zugleich aber verdienstvoll sind und ein Mittel, durch das sich der Dienst am Glauben in anderen Kanälen weiter fortentwickelt, weshalb sie ihnen mit Dankbarkeit und in Geduld begegnen. Sie beweisen durch ihren Gemütszustand, dass ein aufrechter Glaube (iman-i tahqiq) noch in dieser Welt eine Quelle der Glückseligkeit ist. So sagen sie in der Tat: "Lasst uns sehen, was unser Herr (Maula) tut. Was immer Er tut, ist wohlgetan." Deshalb bemühen sie sich standhaft (metin), diese vergängliche Mühsal (zahmet) in bleibende Labsal (rahmet) umzuwandeln.

    Möge Gott der Erbarmer aller Barmherzigen (Djenab-i Erhamurrahimîn) die Zahl derer, die ihnen gleichen vermehren und sie zu einer Quelle des Glückes und des Stolzes (sheref) für dieses Land machen und ihnen die ewige Glückseligkeit in den Gärten des Paradieses schenken! Amen

    Said Nursî

    Meine lieben, ehrenwerten Brüder!

    In Anbetracht dieses durch den Willen Gottes Wirklichkeit gewordenen Vorfalls (qader-i Ilahi) entsprechend der Gerechtigkeit Seines Vorauswissens (adalet-i qadr) hat ein Teil der neu (hinzugekommenen) Schüler versucht, mit der Risale-i Nur weltliche Geschäfte zu machen, was mit dem Geheimnis der Aufrichtigkeit (sirr-i ikhlas) nicht in Übereinstimmung zu bringen ist, sie aber statt dessen mit selbstsüchtigen Gegnern konfrontierte. Sie hatten von irgendwoher, weit weg von hier den "Fünften Strahl" erhalten, dessen Original ich fünfundzwanzig Jahre zuvor geschrieben hatte und wovon ich in den letzten acht Jahren nur zweimal eine Abschrift erhalten habe, die dann zu gleicher Zeit auch wieder verschwand. Doch erregte eine Anzahl eifersüchtiger Leute, wie z.B. dieser Pseudo-Hodja auf diese Weise den Verdacht der Justizbehörden.Zur gleichen Zeit wurde auch "Das Große Zeichen" ohne meine Zustimmung an Stelle des "Schlüssels zum Glauben" gedruckt, das doch mit den neuen Buchstaben hätte gedruckt werden sollen. Als die ersten Kopien hereinkamen, wurde dies der Regierung gemeldet und die beiden Angelegenheiten gerieten durcheinander. Man warf (uns vor), dass der "Fünfte Strahl" im Gegensatz zum Bürgerlichen Recht gedruckt worden sei, bauschten ein Körnchen (Wahrheit) zu hundert Kuppeln auf und steckten uns demzufolge ungerechterweise in dieses Haus für Asketen.

    Was jedoch göttliches Voraussehen (qader-i Ilahi) betrifft, so hat es uns zu unserem eigenen Besten hierher gebracht.Wieder einmal rief es uns in die Schule Josefs, wo wir geheimnisvollerweise weit mehr an Verdiensten erwerben konnten als wir in alter Zeit in den damaligen Häusern der Asketen an Verdiensten hätten erwerben können, um hier eine komplette Lektion in Aufrichtigkeit (ikhlas) zu erhalten und unsere Verhaftung an weltliche Angelegenheiten zu mäßigen, die ja doch in Wirklichkeit wertlos sind.

    Angesichts des unbegründeten Argwohns der Weltleute aber sagen wir:

    "Der Siebente Strahl (= Das Große Zeichen)" handelt von seinem Anfang bis zu seinem Ende von Glaubensdingen. Man hat Sie also betrogen. (Diese Abhandlung) unterscheidet sich ganz und gar vom "Fünften Strahl", der stets strikt privat (mahrem) gehalten wurde und bei keiner der strengen Untersuchungen in meinem Besitz gefunden worden ist. Er wurde vor zwanzig Jahren abgefasst. Wir waren damals nicht damit einverstanden, dass er gedruckt, ja derzeit noch nicht einmal jemandem gezeigt werde. Er ist eine Nachricht aus dem Verborgenen, die sich jetzt als richtig herausgestellt hat, jedoch gegen niemanden gerichtet ist.

    بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ

    {"Im Namen dessen, der Gepriesen sei."}

    Nochmals gratuliere ich euch zu den Festtagen. Seid nicht traurig, dass wir uns nicht persönlich begegnen können. In Wahrheit sind wir ja allezeit beieinander. Möge Gott es wollen (insha-a'llah), dass dieses Zusammensein auf dem gemeinsamen Weg sich in Ewigkeit fortsetzen wird. Ich bin davon überzeugt, dass die ewigen Verdienste, die Tugenden und Freuden des Geistes und des Herzens, die dir im Dienst am Glauben zuteil werden die gegenwärtigen, zeitlichen, rein vorübergehenden Sorgen in nichts zusammenschmelzen lassen.

    Es hat bis jetzt noch nie jemanden gegeben, der so wenig unter den Schwierigkeiten gelitten hätte wie die Schüler der Risale-i Nur in ihrem heiligen Dienst. Das Paradies ist in der Tat nicht billig zu haben. Andere vom absoluten Unglauben (kufr-u mutlaq) zu erretten, der das Leben in beiden Welten zerstört, ist in unserer Zeit von allergrößter Wichtigkeit. Wenn auch ein klein wenig Mühe damit verbunden ist, sollte man dem doch mit Begeisterung, Dankbarkeit und Geduld begegnen. Da unser Schöpfer, der uns in Dienst nimmt, allbarmherzig und weise (Rahîm ve Hakîm) ist, sollten wir auf Sein Erbarmen (rahmet) und Seine Weisheit (hikmet) vertrauen und allem mit Freude und Zufriedenheit begegnen.

    Einer unserer zu jedem Opfer bereiten Brüder hat die ganze Verantwortung für diese Affäre um "Das Große Zeichen" auf sich genommen. Er hat damit gezeigt, wie sehr er sich eine außerordentliche Ehre in der jenseitigen Welt mit seiner Feder, mit dem "Hizb-ul Qur'an" und dem "Hizb-un Nur" (zwei Gebetsbücher - A.d.Ü.) erworben hat, so dass mir in der tiefen Freude, die ich darüber empfunden habe, die Tränen in die Augen stiegen. Es liegt so viel Weisheit in dem "Großen Zeichen", dem Siebenten Strahl, dass die Aufmerksamkeit auf sich lenkt und den Boden für künftige Siege (futuhat) bereitet, die es auch verdient hat. Seine nur vorübergehende Beschlagnahmung wird das Werk nicht vergeblich sein lassen, auch nicht die Anstrengungen unseres Mitbruders und seiner Frau. Im Gegenteil: Möge es Gottes Wille sein (insha-a'llah), dass sie nun nur noch heller erstrahlt! Dies erwarten wir von der Göttlichen Barmherzigkeit (rahmet-i Ilahiye).

    Von eurem Bruder, der durch den Gebrauch der ersten Person Plural in allen seinen Anrufungen (dua), wie اَجِرْنَا وَ ارْحَمْنَا وَ احْفَظنَا {"Behüte uns! Erbarme Dich! Beschütze uns!"} euch alle ohne Ausnahme in ihnen mit einschließt, der sich stets im Grundsatz unserer Geistigen Partnerschaft bemüht, wonach wir alle ein einziger Geist in vielen verschiedenen Körpern sind, und dem all eure Mühsal weit näher geht als euch selbst, und der von eurer Geistigen Körperschaft (shahs-i manevi) Stärke (himmet), Hilfe, Ausdauer, Standhaftigkeit (metanet) und Fürsprache (shefaat) erwartet

    eurem Bruder,

    Said Nursî

    Zu einer Zeit, als ich infolge der Auswirkungen dieses Ereignisses mich mit großem Ernst und in aller Bestimmtheit dazu entschloss, mich von ganzem Herzen für meine unschuldigen Brüder einzusetzen und nun nach einer Lösung (für dieses Problem) suchte, las ich die "Djeldjelutiye". Da kam mir plötzlich der Gedanke, dass ja dort Imam Ali, mit dem Gott zufrieden sein möge, betet: "Oh Herr, habe Mitleid (aman) mit uns!" Möge Gott es so wollen (insha-a'llah), dass auch ihr im Geheimnis dieser Anrufung (dua) in Frieden entlassen werdet.

    In seinen "Qasidat-ul Djeldjelutiye" berichtet uns Hasret Ali, mit dem Gott zufrieden sein möge, in der Tat auf zwei verschiedene Arten über die Risale-i Nur und weist auf "Das Große Zeichen" hin, indem er sagt: وَ بِالْاٰيَةُ الْكُبْرٰى اَمِنِّى مِنَ الْفَجَتْ {"Und durch 'Das Große Zeichen' errette mich vor Unheil und Trübsaal!"} Mit dieser Andeutung weist er darauf hin, dass ein großes Unheil die Schüler der Risale-i Nur aufgrund des "Großen Zeichens" überkommen werde und fleht, dass doch seine Schüler um des "Großen Zeichens" willen aus Unheil und فَجَتْ {"Trübsaal"} gerettet (aman) werden mögen. So macht er diese Abhandlung (Risalah) und die ihr zugrunde liegende Quelle (= Ayah 17,44) zu ihrem Fürsprecher. So war denn die Drucklegung des "Großen Zeichens" der Vorwand für das Unheil, das daraus folgte und bestätigte in der Tat genau diesen Hinweis aus dem Verborgenen.

    Ferner heißt es dort in dieser Kasside auf der gegenüberliegenden Seite, am Ende des Hinweises auf die bedeutendsten Abschnitte der Risale-i Nur und ihrer Anordnung sinngemäß:

    وَ تِلْكَ حُرُوفُ النُّورِ فَاجْمَعْ خَوَاصَّهَا * وَ حَقِّقْ مَعَانِيهَا بِهَا الْخَيْرُ تُمِّمَتْ {"Von den Worten des Lichtes sammle die besonderen und erforsche ihre Bedeutungen. Denn durch sie wird das Gute erfüllt."}

    Das heißt also: "Dieses sind die Worte und Buchstaben (huruf) der Risale-i Nur, auf die wir verschiedene Hinweise gegeben haben. Lies die besonderen unter ihnen heraus und erforsche ihre Bedeutungen. Denn alles Glück und alles Gute wird durch sie vervollkommnet." Die Aufforderung: "Erforsche die Bedeutung der Buchstaben (huruf)!" bezieht sich nicht auf die alphabetische Reihenfolge der Buchstaben, die keinen Sinn ergibt, sondern auf die Abhandlungen (risalah), die auf Türkisch "Sözler", d.h. arabisch "kelimat" (= Worte) oder auch "bi-l'huruf" (= buchstäblich, wörtlich) genannt werden.

    لَا يَع۟لَمُ ال۟غَي۟بَ اِلَّا اللّٰهُ {"Niemand kennt das Verborgene außer Gott."}

    رَبَّنَا لَا تُؤَاخِذ۟نَٓا اِن۟ نَسٖينَٓا اَو۟ اَخ۟طَا۟نَا {"Unser Herr! Ziehe uns nicht zur Rechenschaft, wenn wir vergesslich waren oder uns versehen haben!" (Sure 2, 286)}

    Said Nursî

    Mein lieber getreuer Bruder Re'fet Bey!

    Deinen intelligenten Fragen gegenüber kann ich nicht gleichgültig bleiben, denn sie sind die Schlüssel zu jenen bedeutsamen Weisheiten, die in dem Teil der Risale-i Nur enthalten sind, der "Mektubat (Briefe)" genannt wird. Eine kurze Antwort darauf ist die folgende:

    Da der Qur'an eine Ansprache (hutbe) aus urewigen Zeiten ist und mit allen Schichten der Menschheit und mit den verschiedensten Gruppen von Menschen des Dienstes und der Anbetung spricht, müssen sich in ihm sicherlich auch die verschiedensten Möglichkeiten der Auslegung und viele Stufen zu einer alles umfassenden Bedeutung finden lassen. Einige Kommentatoren haben nur die allgemein gebräuchliche oder die ganz offensichtliche oder die direkt abgeleitete (vadjib) oder die einer beständigen Tradition (sunnah) entsprechende Bedeutung ausgewählt.

    So erwähnen sie z.B. im Zusammenhang mit der Ayah وَ مِنَ الَّيْلِ فَسَبِّحْهُ {"...und preise Ihn in der Nacht." (Sure 52, 49)} die zwei Rekat des Tahadjjud-Gebetes (um Mitternacht) als eine bedeutsame Tradition (sunnah) und für die Ayah إِدْبَارَ النَّجُومِ {"...beim Verblassen der Sterne." (Sure 52, 49)} den festen Brauch (sunnah) eines Gebetes am frühen Morgen (sabah fedjr). Doch gibt es noch eine ganze Anzahl weiterer Möglichkeiten der Auslegung, als nur die einer zunächst auf der Hand liegenden Bedeutung. Mein Bruder, unser Gespräch miteinander ist noch nicht abgebrochen!

    Meine lieben, getreuen Brüder!

    Ich hatte gerade das Mittagsgebet (dhuhr) verrichtet, da geschah es während der Tesbihat-Gebete, dass ich mich wieder daran erinnerte, wie traurig ihr vielleicht alle seid, wenn ihr (an eure Lage hier) und die eurer Familien zuhause denkt. Da stieg in meinem Herzen der Gedanke auf:

    würden diejenigen, welche in alter Zeit das Leben in der jenseitigen Welt (akhira) dem Leben in dieser Welt (dunya) vorzogen und ihr Leben damit verbrachten, sich in Höhlen und an anderen Stätten der Askese durch Fasten und Gebet vor den Sünden im gesellschaftlichen Leben zu retten und für das Leben im Jenseits vorzubereiten, hier und heute leben: sie wären Schüler der Risale-i Nur. Sicherlich sind diejenigen, die hier unter den heutigen Bedingungen leben müssen, hundertmal bedürftiger, als sie es damals waren und können zehnmal mehr Verdienste (fadilet) erwerben und können das zehnmal leichter tun.

    Meine lieben, gesegneten Brüder!

    Sehr viele Grüße (selam = Friede)... In meiner Heimat pflegten wir früher am Arafat-Tag tausendmal die Sure Ikhlas zu rezitieren. Heute kann ich sie am Tag zuvor fünfhundertmal und an Arafat noch einmal fünfhundertmal rezitieren. Wer es sich zutraut, kann sie natürlich alle auf einmal rezitieren. Ich kann euch zwar nicht sehen und nicht persönlich mit euch konferieren. Doch kann ich die meiste Zeit in meinen Gebeten (dua) mit jedem einzelnen von euch, und manchmal sogar namentlich, Gemeinschaft (sohbet) pflegen.

    Meine lieben, getreuen Brüder!

    Ich schätze, dass bis heute zwei bedeutende Persönlichkeiten aus der gesegneten Gruppe im Kreis um die Lichtfabrik (Nur fabrikasi) gerettet worden sind. Dieser Kreis, diese Gruppe hat in der Tat in sechs, sieben Jahren mit einem solchen Erfolg (fatih) gearbeitet, als wären es zwanzig, dreißig Jahre gewesen. So als wäre es eine Erinnerung an ihre prachtvollen Schreibstifte, ist ihr Dienst doch noch nicht zu Ende, sondern bewirkt, dass an ihrer Stelle ihre Verdienste im Buch ihrer guten Taten eingeschrieben stehen. Ja, die "Hisb-i Nuri" hat sogar einen solch machtvollen Sieg (futuhat) bewirkt und ist zu so bedeutenden Plätzen gelangt, dass es ist, als wären die, welche sie veröffentlicht haben, noch stets am Werk. Ich dachte schon, dass auch Hafiz Mustafa, so wie der erste von den beiden, der so hart gearbeitet hat und noch immer fleißig ist, schon draußen wäre. Ich habe nur einmal gehört: "Auch er ist hier." Doch tröste ich mich stets in dem Gedanken, dass es vielleicht ein anderer sein könnte.

    Meine lieben Brüder!

    Heute Morgen (sabah), als ich noch die Tesbihat betete, ergriff mich plötzlich Mitleid mit Hafiz Taufiq. Ich erinnerte mich daran, dass dies nun schon das zweite Mal ist, dass er in diese Schwierigkeiten hinein geraten ist. Da kam mir plötzlich der Gedanke: Gratuliere ihm doch! Mit einer völlig überflüssigen Vorsicht (gegenüber dem türk. Nachrichtendienst) wollte er sich ein wenig von seiner bedeutenden Stellung (maqam) und seinem großen Beitrag zur Risale-i Nur zurückziehen. Doch die Macht (azamet) und Heiligkeit (qudsiyet) seines Dienstes betraute ihn mit einem großen Anteil und noch größeren Verdiensten durch seinen Erfolg. Man sollte nicht wegen einiger weniger Unbequemlichkeiten und kleinerer, damit verbundener Mühen (zahmet) vor einer solchen spirituellen Ehre (sheref-i manevi) davonlaufen wollen.

    Meine Brüder! Da nun in der Tat alles vorüber geht und, nachdem es vorbei ist und doch nur ein Spaß und Vergnügungen war, so war es eine Nichtigkeit, die zerrinnt und nur das Verlangen bleibt zurück. Waren es aber Sorgen und Mühen, so bringt es sowohl in dieser als auch in jener Welt, vom Standpunkt eines solch heiligen Dienstes aus betrachtet soviel Nutzen und Frohsinn hervor, dass davor eine jegliche Mühsal (zahmet) zu nichts dahin schmilzt. Mit einer einzigen Ausnahme bin ich unter euch der Älteste. Und so bin ich denn auch derjenige, der die meisten Mühen und Beschwerden über seinem Haupt versammelt. Und dennoch versichere ich euch, dass ich durch die Übung völliger Geduld, in Ausdauer und Dankbarkeit mit meiner Lage zufrieden bin.

    Dankbarkeit (shukur) im Leiden (musibet) bringt die Verdienste (sevab) im Leiden und einen Gewinn in dieser und in jener Welt.

    Meine lieben Brüder!

    Nachdem die Hindernisse beiseite geräumt sind, welche bisher die Abfassung der einzelnen Problemstellungen der Frucht-Risalah verhindert hatten, möge Gott es nun wollen (insha-a'llah), dass wir wieder (mit der Niederschrift) beginnen können. Eine davon war die Kälte, die andere aber die Furcht, welche die Atheisten vor der Macht (der Risalah) hatten. Ich denke über diese Katastrophe vom Standpunkt Göttlichen Vorherwissens (qaderi Ilahi) aus nach. Und so verwandelte sich meine Qual (zahmet) in Barmherzigkeit (rahmet).Wie bereits in der Abhandlung über die göttliche Vorherbestimmung (Risale-i Qader) erklärt wurde, gibt es in der Tat zwei Ursachen für jedes Ereignis.

    Die eine ist offensichtlich (thahir): die Leute begründen ihr Urteil mit ihr und handeln häufig ungerecht.

    Die andere aber ist die Wirklichkeit (haqiqi). Ihr entsprechend urteilt das Göttliche Vorherwissen (qader-i Ilahi). Sein Handeln ist gerecht in den Ereignissen, wo der Mensch unrecht gehandelt hat. So ist z.B. ein Mann für einen Diebstahl, den er gar nicht begangen hat, ins Gefängnis gesteckt worden. Auch die Macht Gottes (qader) hat ihn zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, jedoch für ein verborgenes Verbrechen, und handelt nun gerecht innerhalb aller menschlichen Ungerechtigkeit.

    So gibt es also zwei Gründe dafür, dass wir in diesen fürchterlichen Urteilsspruch hineingeraten sind. Der Grund dafür ist der, dass die echten Diamanten unter den bloßen Glassplittern heraussortiert werden sollten, die wirklich Frommen von denen, die noch unzuverlässig und unentschlossen sind, die Reinen und Aufrichtigen von denen, die noch nicht in der Lage sind, ihren Egoismus, ihre Selbstsucht aufzugeben:

    Der erste (Grund) ist eine mächtige Hilfsbereitschaft, ein aufrichtiger und ganz außerordentlicher Dienst am Glauben, der den Argwohn der Leute von Welt und Politik hervorruft. Die menschliche Ungerechtigkeit bezieht sich darauf.

    Der zweite (Grund): Da nicht jeder sich von sich aus für diesen heiligen Dienst in völliger Aufrichtigkeit (ikhlas) und vollkommener Hilfsbereitschaft als würdig erwiesen hat, hat sich die Macht Gottes (qader) auch darum gekümmert.

    Doch nun ist diese Macht Gottes (qader-i Ilahi) innerhalb einer lauteren Gerechtigkeit (adalet) für uns die lautere Barmherzigkeit (merhamet). Denn sie brachte die Brüder zusammen, die einander so sehr vermisst hatten und verwandelte ihre Leiden in Dienst und Anbetung und was sie verloren hatten in eine Gabe (sadaqa). Doch sie ist auch noch in vielerlei andrer Hinsicht die lautere Barmherzigkeit. Denn so wurde von allen Seiten die Aufmerksamkeit auf die Risalah gelenkt, welche die Brüder geschrieben hatten. Sie erlaubt keinen weltlichen Besitz, Kinder und eine Bequemlichkeit, die doch nur zeitlich und flüchtig ist. Eines Tages, wenn sie ins Grab hinabsteigen, werden sie (alle diese Dinge) hinter sich lassen müssen. Anstatt ihr Leben im Jenseits zu zerstören, gewöhnen sie sich nun an Ausdauer und Geduld und werden so zu Vorbildern eines heldenmütigen (Lebens) für die Gläubigen einer kommenden (Zeit), ja sogar für deren Anführer.

    Es gibt da aber noch einen Aspekt, der mich doch einiges nachdenken gekostet hat, und das ist der, dass, wenn ein Finger verletzt ist, Auge, Herz und Verstand ihre wichtigsten Aufgaben vernachlässigen und sich also nur noch damit beschäftigen. In ähnlicher Weise hält auch unser Leben, sobald es durch eine besondere Notlage in Bedrängnis geraten ist, Herz und Verstand (ruh) mit seinen Wunden in Bewegung. So brachte mich denn gerade in dem Augenblick, wo ich eigentlich die Welt vergessen sollte, die Vorstellung (hal) von einer Versammlung der Atheisten dahin, unter ihnen Ohrfeigen auszuteilen. Da wurde ich von der Möglichkeit getröstet, dass Gott der Gerechte diesen Zustand (hal) der Gottvergessenheit (ghaflet) als eine Art Gedankenstreit annehmen möge.

    Ich empfing die Grüße (selam = Friede) von Ali Gül, dem Bruder von Hafiz Mehmed, der ein bedeutender Lehrer der Risale-i Nur ist. Auch ich sende Tausende Grüße (selam) und Gebete (dua) sowohl ihm als auch allen seinen lebenden wie verstorbenen Landsleuten in Sava.

    بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ {"Im Namen dessen, der Gepriesen sei."}

    Meine lieben, getreuen Brüder!

    Eure Standhaftigkeit und Unerschütterlichkeit (metanet) lässt alle Pläne der Atheisten und Heuchler scheitern. Meine Brüder, es gibt hier in der Tat nichts zu verbergen. Diese Atheisten vergleichen die Risale-i Nur und ihre Schüler mit den Sufi-Orden und besonders mit dem Naqshibandi-Orden. So schmiedeten sie ihre Pläne, uns zu verderben und zu vernichten, uns in einen Hinterhalt zu locken und letztendlich klein zu kriegen, so wie sie zuvor bereits die Sufis besiegt hatten.

    Erstens: Durch uns in Angst und Schrecken zu versetzen und einzuschüchtern und dabei aufzuzeigen, mit welch schlimmen Dingen der Sufi-Orden seine Zeit verschwendet.

    Zweitens: Um die Fehler ihrer Anführer und ihrer Angehörigen bekannt zu machen.

    Drittens: Indem sie sie durch ein zwar ausschweifendes (sefehat), aber dennoch recht verlockendes (Leben) und das berauschende, aber durchaus wohlschmeckende Gift ihrer materialistischen Philosophie und Zivilisation verderben, ihre Bereitschaft, sich füreinander einzusetzen, untergraben, sie durch Lüge und Verrat gegen ihre Lehrmeister aufbringen und ihre Berufung (meslek) durch die Grundsätze ihrer Wissenschaft und Philosophie in deren Augen herabzuwürdigen. Sie haben uns mit den gleichen Waffen angegriffen, die sie auch gegen die Naqshibandis und andere Sufis verwendet hatten, haben sich aber dabei getäuscht.

    Denn da die Risale-i Nur von ihrer Basis her eine Berufung (meslek) zu völliger Wahrhaftigkeit (ikhlas) ist, Entsagung (terk-i enaniyet) und ein selbstloses (Leben verlangt und dazu aufruft), Gottes Barmherzigkeit (rahmet) auch noch unter Schwierigkeiten (zahmet) zu entdecken, auch im Leid eine beständige Freude zu empfinden, auf den Schmerz und die Pein hinzuweisen, welche alle vergänglichen Vergnügungen eines ausschweifenden (Lebens) mit sich bringen, wobei der Glaube zugleich auch der Quellgrund zahlloser Freuden ist, und dabei alle die Punkte und Wahrheiten zu lehren, nach der alle westlichen Philosophien vergeblich ihre Hände ausstrecken, so möge Gott es auch wollen (insha-a'llah), dass alle ihre Pläne in Nichts zerrinnen werden. Was aber die Risale-i Nur betrifft, so braucht sie einen Vergleich mit den Sufi-Orden (tariqat) nicht zu scheuen und wird sie alle noch zum Schweigen bringen.

    Dazu noch eine feinsinnige Anmerkung (Latife): Heute Morgen (sabah) rief einer der Polizisten von seinem Wachtposten aus zu mir herüber und so ging ich ans Fenster. Da sagte er zu mir: "Unsere Türe ist ganz von selbst ins Schloss gefallen, und was immer wir auch tun: sie öffnet sich nicht mehr!" Da antwortete ich ihnen: "Dies soll euch ein Zeichen sein, dass unter den Leuten, die ihr hier bewacht und hinter Schloss und Riegel haltet, solche sind, die genau so unschuldig sind wie ihr selbst. Sie haben mich sogar angeklagt unter dem Vorwand, auch nur einen Augenblick lang mit meinem Bruder gesprochen zu haben, den ich schon zehn Jahre lang nicht mehr gesehen hatte, und mit einer weiteren Ausrede haben sie dann auch noch die zweite Außentür verschlossen. Zur Strafe dafür ist nun auch eure eigene Türe verschlossen."

    Said Nursî

    Meine lieben, getreuen Brüder!

    Es gibt da noch drei weitere Punkte zu dieser Anmerkung (Latife), über die ich euch gestern schrieb:

    Erstens: Da er {verweis auf Mustafa von Kuleönü (Zwölfte Hoffnung im 26. "Blitz")} Repräsentant einer künftigen geistigen Person (shahs-i manevi), nämlich der "Gesegneten Gruppe" ist, hatte sich ihm im Geheimnis und durch den Segen dieser geistigen Person die verriegelte Tür von selbst geöffnet. Als man sich dann zehn Jahre später wegen eines Treffens von einer halben Minute mit eben diesem Repräsentanten der "Gesegneten Gruppe", die sich inzwischen als wahr herausgestellt hatte und zustande gekommen war, über mich erzürnte, wurde auch ich selbst deswegen wütend und sagte wiederum: "Ihre Türe soll verschlossen sein." Am nächsten Morgen - und das war noch nie zuvor passiert - schloss sich die Türe der Wachleute ganz von selbst und ließ sich zwei Stunden lang nicht mehr öffnen.

    Zweitens: Ich sandte dem Öffentlichen Ankläger auf dem Wege über den zuständigen Direktor eine Notiz, worin ich schrieb: "Ich werde hier ganz einsam und allein gefangen gehalten und kann keinem Menschen begegnen. Und selbst wenn ich es könnte, so kenne ich doch niemanden in dieser Stadt. Mit jemandem von der hiesigen Stadtverwaltung usw..." Später fragte dann der Staatsanwalt: "Lebt er dort ganz für sich alleine?" Doch der Direktor sagte: "Nein". Beide widersprachen mir also. Doch als mich noch am gleichen Tage mich ein halbverrückter, halber Verwandter eine halbe Minute lang besuchte, wurde ich in einer Weise behandelt, wie ich es noch nie zuvor in einer Isolationshaft erlebt hatte. So schlugen ihnen denn ihre Einwände ins Gesicht (und damit die Türe zu).

    Drittens: Der Lärm ungezogener junger Leute vor meiner Tür störte mich (besonders in der Zeit) zwischen dem Abend- und dem Nachtgebet; aber nicht sehr. Doch an diesem Tage hatten sie einen Vorwand gefunden, um die Türe zu schließen. So vermehrte sich also noch der Gestank in meiner Kammer und der Lärm dieser ungezogenen jungen Leute in der Nähe meiner Türe störte mich nun nur noch mehr. Da sagte ich wiederum: "Ihre Türe soll verschlossen sein! Warum tun sie das denn nur?!" Am folgenden Morgen (sabah) bereits ereignete sich dann der obige Vorfall.

    Meine Brüder!

    Die beiden Problemstellungen, die ihr mit den neuen Buchstaben geschrieben habt, haben eine ungeheure Wirkung ausgelöst. Es wäre sehr gut, wenn nun auch noch die erste, zweite und dritte Problemstellung niedergeschrieben würde. Ich finde es jedoch beunruhigend, dass Husrev und Tahiri dies tun sollten, wo doch ihre Feder besonders für (die Niederschrift) des Qur'an und die qur'anische Schreibweise geeignet ist und sie doch gerade dafür beauftragt sind. Es wäre daher besser, wenn andere, dafür geeignete Leute, diese Niederschrift übernehmen könnten.

    Meine lieben Brüder!

    Ich habe während des letzten Jahres eine gewisse Menge, etwa ein Kilogramm Reis und Nudeln gebraucht. Und ich zweifle nicht daran, dass ein großer Segen in ihnen gelegen hat. Aber nun wollt ihr sie nicht mehr bei mir lassen, sodass ich sie mir kochen könnte. Weil dies aber so ist, gebe ich sie euch sowohl als eine Zuwendung der Güte Gottes als auch ein Geschenk Seines Segens. Mit den Sternchennudeln habe ich sogar einmal ein Wunder dieses Segens erlebt. Ich trockne sie nämlich für gewöhnlich, nachdem ich sie gekocht habe. Da habe ich gesehen und auch andere haben das beobachtet, dass eines von ihnen zehnmal so groß geworden war.

    Meine lieben Brüder!

    In der letzten Nacht, als ich meine Anrufungen (evrad) rezitierte, konnten meine Wächter und auch andere Leute mich hören. Da tauchte in meinem Herzen (der Gedanke) auf: "Würde nicht vielleicht eine derartige Vorführung meine Verdienste (sevab) schmälern?" und beunruhigte mich deswegen.

    Doch da erinnerte ich mich an ein berühmtes Wort von Huddjet-ul Islam Imam Ghasali, wo er sagt: "Manchmal ist es weit besser, etwas in der Öffentlichkeit zu tun als oftmals im Geheimen." Das heißt: in vielerlei Hinsicht kann es bei weitem verdienstvoller sein, etwas öffentlich zu tun, sodass andere daraus ihren Nutzen ziehen und es nachahmen können oder aus ihrer Gottvergessenheit (ghaflet) erwachen werden. Es könnte die Kennzeichen des Islam (sheair-i Islamiye) im Angesichte derer aufrichten, die auf ihren Irrwegen (dalalet) oder in ihrem Laster verharren (sefehat muannid) wollen, sodass die Würde des Glaubens (izzet-i diniye) gewahrt bleibt. (Dies gilt) besonders in unserer Zeit, wenn es durch solche geschieht, die ihre Lektion in Aufrichtigkeit (ikhlas) sorgfältig gelernt haben und sich daher kein künstliches Gehabe (riya) dahinter verbirgt. Es kann dann sogar besonders verdienstvoll (sevabli) sein, worüber ich doch getröstet war.

    Vor zwei Tagen, als mich der Untersuchungsrichter vorführen ließ und ich schon darüber nachdachte, wie ich meine Brüder verteidigen sollte, öffnete ich den "Hizb-ul Masun" von Imam Ghasali. Und plötzlich sprangen mir die folgenden Ayat ins Auge:

    اِنَّ اللّٰهَ يُدَافِعُ عَنِ الَّذٖينَ اٰمَنُوا ۝ يَس۟عٰى نُورُهُم۟ بَي۟نَ اَي۟دٖيهِم۟ وَبِاَي۟مَانِهِم۟ ۝ اَللّٰهُ حَفٖيظٌ عَلَي۟هِم۟ ۝ طُوبٰى لَهُم۟ {"Fürwahr, Gott verteidigt die, welche glauben." (Sure 22, 38) "Ihr Licht läuft ihnen voraus und (folgt ihnen) zu ihrer Rechten." (Sure 57, 12) "Gott wacht über ihnen." (Sure 42, 6) "Ihnen eine frohe Botschaft!" (Sure 13, 29)}

    Da sah ich: In der ersten Ayah, wenn man die Shedde (Verdoppelung) mitzählt, die Medde (Verlängerungszeichen) aber nicht mitrechnet, also auch nicht das "vau"- و innاٰمَنُوا {"...glauben." (amenu)} so ergibt sich nach der Djifr- und Ebdjed-Rechnung 1362, also ganz genau unsere heutige Jahreszahl, was in Zahl (maqam) und Bedeutung (mana) genau mit der Zeit übereinstimmt, da wir uns entschlossen hatten, unsere gläubigen Brüder zu verteidigen. "Lobpreis und Dank (Elhamdulillah)" sagte ich da "So ist es also auch nicht notwendig, mich selbst zu verteidigen."

    Danach aber fragte ich mich: "Was wird wohl dabei herauskommen?" Ich war also neugierig.

    Ich sah nun, dass die beiden Sätze اَللّٰهُ حَفِيظٌ عَلَيْهِمْ * طُوبٰى لَهُمْ {"Gott wacht über ihnen." (Sure 42, 6) "Ihnen eine frohe Botschaft!" (Sure 13, 29)} Nach der Djifr-Rechnung und unter der Bedingung, dass das Tenvin (in Hafizun- حَفِيظٌ = ein Wächter) mitgezählt wird, gleichfalls 1362 ergibt. Zählt man das Medde (in Tuba- طُوبٰى = Nachricht) nicht mit, so ergibt sich zwei, falls doch, dann drei; was ganz genau mit der Zeit übereinstimmt, in der wir den Schutz Gottes (hifdh-i Ilahiye) besonders nötig haben, der heutigen Jahreszahl und der des kommenden Jahres, was uns tröstet mit der Versicherung, dass wir behütet sein werden, trotz all dieser schrecklichen Angriffe, die man im letzten Jahr in weitem Rahmen und im großen Ausmaß gegen uns vorbereitet hat.

    Aufgrund dieser Ereignisse, wie sie gerade jetzt stattgefunden haben und der stets glänzenderen Siege der Risale-i Nur in führenden Kreisen kann uns der (derzeitige vorübergehende) Rückschlag nicht verzweifeln lassen und sollte es auch nicht. Ich denke auch, dass die Beschlagnahmung des "Großen Zeichens" bei seiner Drucklegung nur eine Bekanntmachung sein kann, die von allen Seiten ihre Aufmerksamkeit auf ihren glanzvollen Status (maqam) lenken dürfte.

    Gerade habe ich die Ayah gelesen رَبَّنَآ اَتْمِمْ لَنَا نُورَنَا وَ اغْفِرْلَنَا {"Oh Herr! Lass Dein Licht vollkommen für uns werden und verzeihe uns!" (Sure 66, 8)} Unsere Bitte اِغْفِرْلَنَا {"Verzeihe uns!"} ergibt ganz genau 1362 und stimmt somit wiederum mit unserer heutigen Jahreszahl überein. Das lädt uns dazu ein, vielmals um Verzeihung zu bitten (istighfar davet), damit unser Licht (Nur) vollkommen werde und so die Risale-i Nur nicht unvollendet bleibe.

    بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ {"Im Namen dessen, der gepriesen sei."}

    Meine lieben, getreuen Brüder!

    Ich bin davon überzeugt, dass diejenigen, die nicht durch die schwere Prüfung in den beiden "Schulen Josefs", die frühere und die jetzige, erschüttert worden sind, ihre Lektionen nicht versäumt haben und es doch nicht aufgegeben haben, weiter ihre Schüler zu sein, obwohl sie sich schon an der heißen Suppe ihren Mund verbrannt haben, und deren moralische Kraft (quvvet-i manevi) trotz aller Widerstände noch ungebrochen geblieben ist, ihren Beifall sowohl bei allen Leuten der Wahrheit (haqiqat) dieser und künftiger Generationen finden, wie ihnen sicherlich auch alle Engel und guten Geister zujubeln werden.

    Weil aber einige unter euch krank, von empfindsamer Natur oder arm sind, ist die körperliche Anstrengung für sie beträchtlich. Wenn ich jedoch dabei an all die anderen denke, die ihnen Trost spenden, die ihnen in gutem Benehmen (ahlak) und in der Geduld ein hervorragendes Beispiel geben, an die liebenswerten (shefqat) Brüder, die ihnen eine Stütze sind und ihnen voll Güte ihre Aufmerksamkeit schenken, die ihnen bei der Besprechung der einzelnen Lektionen geistreiche Partner (muhatab) sind, die ihnen in allen guten Sitten als ein Spiegel dienen und so alle körperliche Mühsal zu einer Nichtigkeit werden lassen, so fühle ich mich (in all meiner Sorge) um euch, die ich mehr liebe als mein Leben (ruh), wahrhaftig (haqq) getröstet.

    Eines Tages werde ich euch Maulana Khalids (1779 - 1827) Gewand übersenden, das 120 Jahre alt ist. Ich werde jeden einzelnen von euch in seinem Namen damit einweihen, segnen und beschenken, so wie er auch mich einst eingeweiht hat. Ich werde es euch übersenden, wann immer ihr dies wünscht.

    Als ich hier gerade erst angekommen war, hat mich der Arzt gegen die Pocken geimpft. Daraufhin bekam ich eine Beule und mein Arm schwoll an. Diese Schwellung setzte sich den Arm hinunter fort, Sie lässt mich nicht schlafen und erschwert es mir, die vorgeschriebenen Waschungen (abdest) zu vollziehen. Ich möchte gerne wissen, ob mein Körper die Impfung nicht vertragen kann, oder ob dies eine andere Bedeutung hat. Vor zwanzig Jahren haben sie mich in Ankara geimpft. Diese Impfung arbeitet von Zeit zu Zeit noch immer in mir weiter und stört mich noch heute. Ich denke jetzt darüber nach, dass dies doch eigentlich nicht so sein sollte. Wie geht es euch damit?

    Said Nursî

    Meine lieben, getreuen Brüder!

    Die Weisheit (hikmet) hinter der Gerechtigkeit (adalet), mit der uns Göttliches Vorherwissen (Qader-i Ilahi) hierher in diese Schule Josefs in Denizli geführt hat, liegt darin, dass sowohl ihre Gefangenen, als auch ihre Leute, ja vielleicht sogar ihre Vollzugs- und Justizbeamten die Risale-i Nur und ihre Schüler nötiger haben als die Leute irgendwo anders. Aus diesem Grund werden wir hier dieser schweren Prüfung unterzogen als einer Aufgabe im Glauben und für das Jenseits.

    Nur ein oder zwei Gefangene unter zwanzig oder dreißig hatten vorher die Gebete (namaz) so verrichtet, wie es sich gehört (tadil-i erkan). Jetzt haben alle vierzig bis fünfzig ohne Ausnahme damit begonnen, den Nur-Schülern zu folgen und die Gebete (namaz) in aller Vollkommenheit zu verrichten. Dies ist eine solche Schulung (ders) und Führung (irshad) im Ausdruck ihrer Haltung und ihrer Tat (lisan-i hal ve fiil), dass sie alle Mühsal und alle Anstrengungen (zahmet) daneben in Nichts zerrinnen, ja sie geradezu lieben lässt. Wir erhoffen von der Barmherzigkeit (rahmet) und Güte Gottes (inayet), dass, so wie die Schüler diese Lektion durch ihr Beispiel (ef'al) erteilt haben, sie auch durch den starken und wahrhaftigen Glauben (quvvetli tahqiqi iman) in ihren Herzen zu einer stählernen Festung werden, welche die hier anwesenden Leute des Glaubens von allen Zweifeln und Verdächtigungen durch die Leute des Irrweges befreit.

    Die Weltleute, die uns hier davon abhalten wollen, miteinander zu reden und Kontakt miteinander zu halten, können uns nicht schaden. Der beredte Ausdruck unserer Haltung (lisan-i hal) ist weitaus stärker als unser mündlicher Ausdruck (lisan-i qal) und spricht mit einer größeren Wirkung. Da man nun einmal ins Gefängnis geht, um erzogen zu werden, sollten die Wärter, wenn sie das Volk lieben, doch den Gefangenen erlauben, sich mit den Schülern der Risale-i Nur zu treffen, sodass sie in einem Monat, ja vielleicht sogar schon an einem Tag mehr an Erziehung erhalten könnten, als sonst in einem ganzen Jahr und so zu Menschen werden könnten, zu Nutz und Frommen für sich selbst in ihrer eigenen Zukunft und im Jenseits, für ihr Land und sein Volk. Es wäre auch von großem Vorteil, wenn wir hier einen "Wegweiser für die Jugend" hätten. Möge Gott es so wollen (insha-a'llah), dass wir ihn eines Tages bekommen werden.

    Said Nursî

    Meine lieben, getreuen Brüder!

    Heute erinnerte ich mich wieder an das euch ja bereits bekannte Gespräch zwischen meinem seligen älteren Bruder Molla Abdullah und Hasret-i Ziyaeddin. Danach aber dachte ich an euch und sagte in meinem Herzen zu mir selbst:

    "Sollte sich der Vorhang zur unsichtbaren Welt heben und ein jeder dieser wahrhaft gläubigen (samimi dindar) und wirklich ernst zu nehmenden (djiddi) Muslime, die in diesen unruhigen Zeiten eine solche Standhaftigkeit bewiesen haben und inmitten dieser tosenden, flammenden Zustände unerschütterlich geblieben sind, würde sich als ein Freund Gottes (veli) oder gar als ein Pol im geistlichen Leben (qutub) herausstellen, so würde doch ihre Bedeutung und mein Interesse an ihnen in meinen Augen kaum etwas gesteigert werden.

    Auch sollte es sich herausstellen, dass sie ganz einfache, gewöhnliche Leute gewesen sind, so bliebe ich doch entschlossen, meine Wertschätzung ihnen gegenüber in keiner Weise zu verringern. Denn die Aufgabe, seinen Glauben unter derart extremen Bedingungen zu bewahren, ist größer als was sonst auch immer. In derartigen, von schweren Unruhen und Erschütterungen heimgesuchten Umständen verflüchtigen sich die Tugenden, die man Leuten in gehobener Stellung (maqam) zugeschrieben hatte und die gute Meinung anderer über sie, sobald ihr guter Ruf zerstört wurde und (ihre Schüler) in ihrer Liebe (muhabbet) nachlässig werden. Sodann fühlt sich derjenige, der diese Tugenden besitzt, dazu gezwungen, in seinem Auftreten zu Kunstgriffen und leeren Phrasen seine Zuflucht zu nehmen und ein besonders würdevolles Benehmen an den Tag zu legen, um seine Stellung in den Augen (seiner Schüler) zu retten. So sei denn ein unendlicher Dank (dem, der) uns nicht einem derartigen Bedürfnis nach solch kalten Kunstgriffen (überlassen hat)!

    Said Nursî

    Meine lieben, getreuen Brüder!

    Ich gratuliere euch mit Geist, Herz und Verstand zu euren "Zehn Nächten (der Offenbarung)"! Wir flehen bei der Göttlichen Barmherzigkeit (rahmet-i Ilahiye), dass sie unserer Geistigen Körperschaft (shirket-i manevi) einen großen Gewinn bringen mögen. Letzte Nacht habe ich geträumt, ich wäre zu euch gekommen und erwachte erst, als ich mich bereits anschickte, als Imam die Gebete zu leiten. Als ich diesen Traum meiner Erfahrung gemäß ausdeuten wollte, kamen zwei von den opferbereiten Brüdern in Sava und Homa herbei, um ihn in euer aller Namen zu deuten. Darüber war ich so sehr erfreut, als hätte ich euch allesamt gesehen.

    Meine Brüder! Sicherlich hat die allgemeine Lage auf die Leute der Regierungspartei und einen Teil der Beamten abschreckend gewirkt und sie dazu bewegt, sich von der Risale-i Nur zurückzuziehen, doch zugleich auch die Aufmerksamkeit aller Anhänger der Oppositionspartei, sowie bei allen religiösen Leuten eine Sehnsucht und ein Interesse bei den zuständigen Beamten geweckt. Macht euch also keine Sorgen: diese Lichter werden noch aufgehen!(*[1])

    Said Nursî

    Entsprechend der Auslegung von Sabri und in Übereinstimmung mit einer Anspielung an die Sure وَالْعَصْرِ ist die Risale-i Nur ein Weg um Anatolien, Isparta und Kastamonu vor Katastrophen zu retten, die vom Himmel und aus der Erde kommen, so wie es die Arche war, die auf dem Berg Djudi zum Stehen kam. Man sollte nicht versuchen (diesen Weg zu versperren), denn anderenfalls sollten sie wissen, dass die vorausgesagten Katastrophen in Bälde über sie hereinbrechen werden, damit sie wieder zur Besinnung kommen. Ich wiederhole noch einmal, was ich schon kurz vor dieser Katastrophe gesagt hatte, noch ehe bevor diese Briefe abgeschickt worden sind. Den Nachrichten entsprechend, die ich jetzt empfangen habe: Kastamonu und seine Umgebung und die Burg weinen so, als wollten sie die Risale-i Nur betrauern. Die ganze Gegend liegt im Fieber und schüttelt sich in Erdbeben. Möge Gott es wollen (insha-a'llah), dass sie wieder mit der Risale-i Nur vereinigt werden und sie werden lachen und Dank sagen.

    Vorgestern hatte ich euch bereits von unseren zwei kostbaren Verdiensten geschrieben. Beim zweiten hatte ich gesagt: "Mit Hunderten von Zungen beten (dua) und lobpreisen (tesbihat) usw. Doch da fehlt etwas! Vielmehr muss es richtig heißen: "Jeder einzelne von uns bringt entsprechend seiner Stufe mit Hunderten von Zungen usw..."

    Ferner wurde einmal ein ehrwürdiger alter Mann aus dem Dörfchen Sava, mit dem ich mich ganz besonders verbunden fühle, mit mir zusammengeschlossen, was mir sehr gut gefallen hat, weil ich verstand, dass dies so gekommen ist, weil dieses Dorf so eng mit mir verbunden ist. Ich sende diesem Bruder, meine ganz besonderen Grüße (selam = Friede).

    Meine lieben Brüder!

    Die Ayah وَخَسِرَ هُنَالِكَ الْكَافِرُونَ {"und so war denn der Schaden auf Seiten der Ungläubigen" (Sure 40, 85)} verweist auf die Ayah aus der Surah "Ve-l'Asr" وَ الْعَصْرِ * اِنَّ الْإِنْسَانَ لَفِى خُسْرٍ {"Beim Verlauf der Zeit! Wahrlich, der Mensch ist verloren!" (Sure 103, 1-2)} Wobei all die vielen Kriege und Verwüstungen der Ungläubigen mit ihrer sinnlosen (faidesiz) Zerstörung nichts als Verlust (khasarat) einbrachten. Zudem findet sich in der Formel وَ الْعَصْرِ {"Beim Verlauf der Zeit"}, die auf das Jahr 1360 (nach Rumi) anspielt, ein Hinweis auf das Jahr, in dem diejenigen, die dem Unglauben und der Heuchelei verfallen sind, die Risale-i Nur angreifen, jedoch dabei einen Schaden anrichten werden; denn die Risale-i Nur ist der Weg zur Verhinderung von Katastrophen wie Erdbeben und Kriegen. Sie könnte ein geheimer Wink sein, der ein Ende solcher Aktivitäten bedeutet, die eine Katastrophe heraufbeschwören.

    Said Nursî

    Meine lieben Brüder!

    Ich möchte doch einmal annehmen, dass unsere letzte, aufrichtige Verteidigungsschrift die kurze Abhandlung sein wird, welche eine Frucht unseres Gefängnisaufenthaltes in Denizli ist. Denn mit den Plänen, die in den letzten Jahren, die zunächst aufgrund einiger bloßer Verdächtigungen, dann aber in großem Umfang gegen uns geschmiedet wurden, verhält es sich folgendermaßen: Man hat uns aufgrund einiger völlig haltloser Vorwürfe, wie der Gründung eines Sufi-Ordens oder der Aufrichtung eines Geheimbundes, oder aber ein Werkzeug in den Händen fremdländischer Mächte zu sein, der Ausnutzung religiöser Gefühle zu politischen Zwecken, einer Wühltätigkeit gegen die Republik oder einer Einmischung in die Angelegenheiten der Regierung und eine Störung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung, angegriffen.

    Gott dem Gerechten sei endlos Dank, dass ihre Pläne im Sand verlaufen sind. In einem derart weitläufigen Gebiet mit Hunderten von Schülern und Hunderten von Abhandlungen hatte man im Verlaufe von achtzehn Jahren außer den Wahrheiten (haqiqat) des Glaubens, dem Qur'an und einem steten Streben nach einem wahren (tahqiq) Jenseits und der Ewigen Glückseligkeit weiter nichts finden können. Um ihre wahren Absichten besser verheimlichen zu können, begannen sie, nach jedem nur möglichen Vorwand zu suchen.

    Doch denke ich einmal, dass angesichts dieser furchtsamen und feigen Atheisten und einer Organisation, die selbst schon einige leitende Persönlichkeiten unter der Regierung betrogen hat, um sie gegen uns aufzubringen, (einer Organisation) die sich gegen uns gewandt hat, möglicherweise, um uns anzugreifen, wir genötigt waren, eine Abhandlung über die Frucht des Glaubens (Meyve Risalesi = Fruchtabhandlung) als eine machtvolle Verteidigung gegen sie zu schreiben, die so klar wie die Sonne ist, alle Zweifel zerstreut und so fest und unerschütterlich ist wie ein Berg, um sie wieder zum Schweigen zu bringen.

    Meine Brüder!

    Euer Platz hier ist zwar wirklich sehr eng, doch die weite eurer Herzen erlaubt es nicht, dadurch in Bedrängnis zu geraten, noch dazu, wo ihr ohnehin vergleichsweise mehr Platz habt. Ihr müsst wissen, dass unsere größte Stärke und unser Stützpfeiler (unsere Bereitschaft ist) stets füreinander da zu sein. Gebt mit größter Sorgfalt darauf Acht, dass ihr euch unter den quälenden und beunruhigenden Umständen, denen ihr unterworfen seid, nicht auch noch gegenseitig Vorwürfe macht, sondern einander verzeiht. Ihr solltet nicht Einwände erheben gegen das, was Gott in Seiner Allmacht über uns bestimmt hat (kismet ve qadr) und euch nicht darüber beklagen. Ihr solltet euch auch nicht voneinander abwenden und nicht dabei sagen: "Wäre dieses oder jenes nicht geschehen, so wäre etwas anderes nicht passiert." Und dann deswegen gekränkt sein! Ich habe nämlich begriffen, dass es gar keinen Ausweg gegeben hat, uns vor ihren Angriffen zu retten. Was auch immer wir getan hätten, sie hätten uns in jedem Fall angegriffen. Doch in der kurzen Zeit, die die Gnade Gottes (inayat) benötigt, um uns zur Hilfe zu eilen, müssen wir in Geduld und Dankbarkeit, in Zufriedenheit mit seinem Geschick (qadha) und in Hingabe (teslim) auf Göttliches Vorherwissen (qadr) antworten und versuchen, mit ein wenig Mühe sehr viele Verdienste (sevab) zu sammeln und noch so viel Gutes zu tun wie möglich.

    Wir beten (dua) für das Wohlergehen (selamet) unserer Brüder dort.

    Said Nursî

    Meine lieben, getreuen Brüder!

    Ein recht bedeutender Quell des Trostes angesichts dieser raschen Wechselfälle in diesem irdischen Leben, seinem Verfall und seinen flüchtigen, fruchtlosen Vergnügungen, mit seinen Ohrfeigen von Abschied und Trennung ist die Begegnung mit treuen Freunden. Manchmal reist in der Tat jemand zwanzig Tage weit und gibt unterwegs hundert Lira aus, um einen einzigen Freund auch nur für ein oder zwei Stunden zu sehen. So macht denn heute, in diesen merkwürdigen, freundlosen Zeiten diese unverhoffte Möglichkeit, vierzig, fünfzig wahren Freunden zu begegnen und ein, zwei Monate mit ihnen beisammen sein und mit ihnen in Gott Gemeinschaft (sohbet) pflegen und einen echten Trost von ihnen empfangen und ihnen auch geben zu dürfen, die damit verbundenen Schwierigkeiten und den finanziellen Verlust geradezu billig und ohne jede weitere Bedeutung... Ich selbst würde alle diese Mühen bereits auf mich genommen haben, um auch nur einen einzigen meiner Freunde wiedersehen zu können, von dem ich doch nun schon seit zehn Jahren getrennt bin. Sich darüber beklagen zu wollen hieße, was Gott bestimmt hat (qader), kritisieren zu wollen, während doch Dankbarkeit, sich ihm (qader) anzuvertrauen (teslim) bedeutet.

    Ich versichere euch, sollte die mir vorbestimmte Stunde (edjel) kommen und ich jetzt sterben, so würde ich ihr in der vollkommenen Ruhe meines Herzens begegnen. Denn ich weiß, dass es unter euch viele starke, standfeste junge Saids gibt, die die neuen Herren (sahib), Erben und Beschützer der Risale-i Nur sein werden, und das weit mehr als dieser armselige, alte, kranke und schwache Said. Ich fühlte mich sehr dankbar und glücklich über all diejenigen, die in Nasifs Notizbuch aufgezeichnet stehen und die Moral auf eine recht wirksame Weise stärken. Ich hatte es doch bereits irgendwie erraten, dass sie so sein würden. Möge Gott, der Gerechte ihnen Erfolg schenken und sie zu einem guten Beispiel für andere machen. Amen

    Meine lieben, getreuen Brüder!

    Die ihr euch nun einmal für das Jenseits, für das Gute, für die Anbetung (ibadet) und um der Verdienste (sevab) willen, für den Glauben und dem Qur'an an die Risale-i Nur gebunden habt, ist es sicherlich auch notwendig, dafür zu danken, dass ihr hierher gekommen seid, um in Empfang zu nehmen, was Gott für euch vorbereitet hat (kismet) und die Speise (rizq) eurer Versorgung (muqadder) zu essen und die Verdienste (sevab) der genossenen Speisen zu ernten. Dies wurde von Gott für die Schule Josefs vorher bestimmt, einen Ort der Prüfung, an dem eine jede Stunde unter erschwerten Bedingungen zwanzig Stunden der Anbetung gleich gezählt wird. Da diese zwanzig Stunden aber gleich einem Streben am Dienst im Qur'an und im Glauben sind, so haben sie zugleich auch den Wert von hundert Stunden. Und diese hundert Stunden bestehen in einer Begegnung mit den Brüdern, die sich auf Gottes Wegen einsetzen, von denen ein jeder die Bedeutung von hundert Leuten hat, die untereinander einen Bund als Brüder geschlossen haben, die einander stärken und voneinander Stärke empfangen, die einander trösten und voneinander Tröstung empfangen, die sich in diesem heiligen Dienst als standhaft erweisen durch eine wahre gegenseitige Hilfeleistung, die aus ihren besonderen Vorzügen ihren Nutzen ziehen und sich auf diese Weise als würdig erweisen Schüler der Medresetu-z'Zehra zu sein. Es ist durchaus notwendig, angesichts all dieser Mühsal auch an den oben erwähnten Nutzen zu denken und ihnen in Ausdauer und Geduld zu begegnen.

    Meine Brüder!

    Ich habe aufrichtig gehofft (qalben arzu), dass solche standhaften, stahl- und eisenharten Helden, wie die aus Isparta und Umgebung (Husrev und Hafiz Ali nicht unähnlich) nun auch hierher nach Kastamonu gesandt werden würden. Unendlicher Dank (sei Gott) dafür, dass (der Bezirk Kastamonu) meine Hoffnungen (arzu) erfüllt und uns viele opferbereite (Brüder) zu Hilfe geschickt hat! So sende ich denn meine Grüße (selam = Friede) allen zu jedem Opfer bereiten Brüdern, die bei euch, doch in meiner Vorstellung mir jederzeit gegenwärtig sind, deren Namen ich aber nicht aufschreiben kann und für deren Wohlergehen ich bete.

    Meine lieben, getreuen, standhaften und glaubensstarken Brüder!

    Ich möchte euch etwas über die hiesigen Verhältnisse (hal) bekannt geben, nicht, damit ihr euch deswegen betrüben oder Gegenmaßnahmen ergreifen solltet, sondern um noch mehr von euren gemeinsamen Gebeten (shirket-i maneviye-i dua) Nutzen zu haben und damit ihr ein wenig mehr Selbstdisziplin üben möget, Vorsicht, Ausdauer und Geduld, und damit eure gegenseitige Hilfeleistung euch bewahrt bleibe.

    All die Leiden und Qualen, die ich hier an einem Tag erdulden muss sind mehr als das, was ich im Gefängnis in Eskishehir in einem Monat zu erdulden hatte. Diese abscheulichen Atheisten haben einen von diesen unerbittlichen Atheisten auf mich angesetzt, damit ich in meiner Wut und wegen dieser ständigen Belästigungen "Jetzt reicht's aber!" ausrufen sollte, was sie dann wiederum zum Vorwand nehmen könnten, als Grund für ihre grausamen Angriffe benutzen, um dahinter ihre Lügen verstecken zu können. Als wunderbares Zeichen der Güte Gottes (ihsan-i Ilahi) bringe ich in Geduld meine Dankbarkeit dar und habe mich entschlossen, auch weiterhin so fortzufahren.

    Da wir uns aber nun einmal dem Göttlichen Ratschluss ergeben (qadere teslim) haben, nehmen wir all diese Leiden in Übereinstimmung mit dem Geheimnis (der Hadith) خَيْرُ الْاُمُورِ اَحْمَزُهَا {"Die besten Dinge sind die, welche unter ihnen die schwierigsten sind."} auf uns und wissen doch zugleich, dass sie ein geistiges Geschenk (manevi bir ni'met) sind, um durch sie noch mehr Verdienste (sevab) erwerben zu können.

    Und da uns nun einmal am Ende allen vergänglichen, stets nur irdischen Unglücks gewöhnlich die Heiterkeit (der Seele) und die Güte (Gottes) erwarten, und da wir die an eine wahrhaftige Gewissheit (haqqa l-yaqien) grenzende sichere Überzeugung haben, dass wir unser Leben einer Wahrheit geweiht haben, noch glänzender als die Sonne, so schön wie das Paradies und lieblich wie die Ewige Glückseligkeit, wissend, dass wir diesen Streit im Geiste (mudjahede-i maneviye) mit Sicherheit um Gottes willen führen, stolz und in Dankbarkeit trotz der unglückseligen Umstände, sollten wir uns wirklich nicht beklagen.

    Meine lieben Brüder! Meine erste und letzte Empfehlung ist die, einander in der gegenseitigen Hilfeleistung zu bewahren, sich vor Selbstsucht (enaniyet), Überheblichkeit (benlik) und Konkurrenzneid (rekabet) zu schützen und sich in Behutsamkeit und Selbstbeherrschung zu üben.

    Said Nursî

    Meine lieben, getreuen Brüder!

    Aus der Anklageschrift des Staatsanwalts wird ersichtlich, dass die Pläne der heimlichen Atheisten, die einige führende Persönlichkeiten in der Regierung hintergangen und sie dazu aufgehetzt haben, gegen uns vorzugehen, im Sande verlaufen sind und sich als erlogen herausgestellt haben. Sie versuchen jetzt ihre Lügen zu verschleiern, indem sie uns beschuldigen, eine politische Partei gründen und ein Revolutionskomitee aufrichten zu wollen. Das Ergebnis davon ist nun, dass man mir nicht mehr erlaubt, noch mit irgendwem Kontakt zu haben, so als ob jeder, der mit uns Kontakt hat, allein deswegen schon zu uns gehörte. Selbst die hohen Beamten sind äußerst zurückhaltend geworden und versuchen, sich dadurch bei ihren Vorgesetzten beliebt zu machen, dass sie mir Steine in den Weg legen. Besonders am Ende meines Widerspruchs wollte ich noch den weiter unten folgenden Absatz anfügen. Doch kam mir ein Gedanke, der mich daran hinderte. Und das war die folgende Idee:

    Wir sind in der Tat eine Gemeinschaft. Und diese Gemeinschaft hat in jedem Jahrhundert dreihundertfünfzig Millionen Mitglieder. Jeden Tag demonstrieren sie fünfmal den Grundsätzen dieser geheiligten Gemeinschaft entsprechend in vollkommener Ehrerbietung ihre Verbundenheit und ihre Dienstbereitschaft. Und entsprechend dem heiligen Programm اِنَّمَا الْمُؤْمِنُونَ اِخْوَةٌ {"Fürwahr, die Gläubigen sind Brüder!"} beeilen sie sich, einander in ihren Gebeten (dua) und mit ihren spirituellen Verdiensten beizustehen.

    So sind denn auch wir Mitglieder dieser großen, heiligen Gemeinschaft, und unsere besondere Aufgabe ist es, die Gläubigen auf eine zuverlässige, durchdachte (tahqiq) Weise die qur'anischen Glaubenswahrheiten (haqiqat) zu lehren und so sie und uns selbst vor einer Hinrichtung auf ewig und einer immer währenden Einzelhaft zu bewahren.

    Wir haben absolut keine Verbindung mit irgendwelchen weltlichen, politischen oder revolutionären Organisationen oder Geheimbünden und erniedrigen uns nicht zu derartigen Dingen.

    Meine lieben, getreuen Brüder!

    Heute, etwa um die Zeit des Morgengebets (fedjr), habe ich tiefstes Mitleid mit euch empfunden. Dann aber erinnerte ich mich wieder an die Abhandlung für die Kranken (Hastalar Risalesi) und das hat mich getröstet.

    Dieses Unheil ist in der Tat auch eine Krankheit unserer Gesellschaft. Die meisten Heilmittel des Glaubens in dieser Abhandlung haben auch (gegen dieses Unheil ihre Gültigkeit). Wie ich bereits einer gesegneten Person in Erzurum gesagt habe: aller Schmerz einer dieser Leidenszeit vorangegangenen Stunde ist vergangen. Geblieben sind sowohl die Verdienste (sevab), als auch alles Gute und der Gewinn aus Glaube und Qur'an im Diesseits wie im Jenseits. Das heißt, dieses eine vergängliche Leiden ist in viele immerwährende (daimi) Wohltaten (ni'met) verwandelt worden. Was aber die Zukunft betrifft, so besteht sie noch nicht in der Gegenwart und alles Leid, das sich in dieser Zukunft fortsetzen wird, schmerzt nicht im Augenblick. Sich aber in seiner Einbildung einen aus dem Nichts herbeikommenden Schmerz hinzuzuziehen hieße, der Barmherzigkeit und dem Vorherwissen Gottes (rahmet ve qader-i Ilahi) nicht zu vertrauen.

    Zweitens: Die meisten Menschen hier auf Erden sind heute in ihrem Herzen, in ihrer Seele (ruh) und in ihren Gedanken (fikren) durch physisches und psychisches (maddi ve manevi) Leid gequält. Im Vergleich mit ihnen ist unser Leid noch geradezu milde und dabei sogar noch von Vorteil. Sie sind für Leib und Seele (ruh) geradezu ein Vergnügen, das sowohl aus dem Glauben (iman), als auch aus unserer inneren Sicherheit (selamet) und auch unserer Gesundheit erwächst.

    Drittens: Wären wir nicht durch unsere Kontakte mit diesen misstrauischen Beamten in diesen stürmischen Zeiten hierher gekommen, so hätten sich diese ein bisschen ungünstigen Umstände doch sehr erschwert und wir wären in ein Unheil verstrickt worden, wo wir ihretwegen hätten kriechen und sie umschmeicheln sollen.

    Viertens: Wenn man hier in dieser Schule Josefs, die ein Lehrhaus der Medresetu-z'Zehra ist, ohne jede Arbeit, in einem vielfach kombinierten physischen und psychischen (maddi ve manevi) Winter auf eine so billige Weise und mit so geringen Unkosten treuen Freunden (haqiqi dostlar) begegnen kann, die noch liebevoller (shefqat) sind als die eigenen Brüder, Glaubensbrüdern, die wie geistige Lehrer (murshid) sind, sie besuchen kann, seinen Nutzen aus ihren persönlichen Vorzügen ziehen kann, die ihr Licht stets weiter reichen und weiter spiegeln und aus ihren guten Werken eine geistige Hilfe erfahren, Freude und Trost, so verändert das alles die Form unseres Unglücks und formt für uns eine Art Leinwand, (auf der uns) die Gnade Gottes (erscheint).

    Es ist in der Tat eine subtile Erscheinungsform dieser verborgenen Gnade Gottes (inayet), dass hier allen Schülern der Risale-i Nur der Name "Hodja" gegeben wird. Diese respektvolle (hurmet) Erwähnung dieser "Hodjas" und jener "Hodjas" war stets in aller Munde. Und innerhalb dieser feinsinnigen Erscheinungsform gibt es noch einen anderen subtilen Hinweis. Denn gerade so wie dieses Gefängnis sich in eine Medresse verwandelt hat, so sind auch alle Schüler der Risale-i Nur zu Lehrern und Gelehrten geworden. Möge Gott es wollen (insha-a'llah), dass Dank dieser Hodjas auch alle anderen Gefängnisse in Lehranstalten umgewandelt werden!

    Meine Brüder!

    Wenn solch kurze Briefe, wie dieser, die geschrieben wurden, um euch zu trösten, ab und zu einmal gelesen werden, und auch die Abhandlung über die Frucht des Glaubens (Meyve Risalesi = die Fruchtabhandlung), besonders aber deren letzter Teil gemeinsam studiert wird und alle Themen der Risale-i Nur, an die ihr euch noch erinnern könnt, besprochen werden, so möge Gott es wollen (insha-a'llah), dass ihr zu der Ehre (sheref) gelangen möget, Schüler der Wissenschaften (talebe-i ulum) zu werden. Große Gelehrte (dhat) wie Imam Shafi, dessen Geheimnisse Gott heiligen möge, haben dem eine überragende Bedeutung beigemessen, indem sie sagten: "Selbst noch der Schlaf der Schüler der Wissenschaften (talebe-i ulum) wird als Dienst und Anbetung (ibadet) gezählt." Wenn in dieser Zeit, in der es keine Medresse mehr gibt, es an diesem Ort der Qual auch hunderterlei Mühsal gäbe, so sollte man dem doch in Anbetracht einer solch hohen Schülerschaft keine weitere Bedeutung beimessen, sondern vielmehr sagen: خَيْرُ الْاُمُورِ اَحْمَزُهَا {"Die besten Dinge sind die, welche unter ihnen die schwierigsten sind."} Und angesichts all dieser Schwierigkeiten ein heiteres Lächeln zeigen.

    Was aber all die großen und kleinen Familienmitglieder unserer armen Gefährten und deren Versorgung betrifft, so sind sie doch dem Grundsatz des Qur'an, des Glaubens und der (Risale-i) Nur folgend, der besagt, man solle im Unglück (musibet) auf die schauen, deren Unglück größer ist als das eigene, und im Glück (ni'met) auf den, der weniger bekommen hat, als man selbst, immer noch besser dran als achtzig Prozent aller übrigen Leute.

    Sie haben gar keinen Grund, sich zu beklagen, sondern nur das Recht und die Pflicht, dafür zu achtzig Prozent Dank zu sagen. Zudem hat die Göttliche Vorsehung (qader-i Ilahi) es bestimmt, dass wir hier unserem Schicksal begegnen und zu uns nehmen (was wir bekommen haben). Die Gerechtigkeit Göttlichen Erbarmens (adalet-i rahmet) hat uns hier zusammengebracht. Unsere Familien wurden ihrem wahren Versorger (Rezzaq-i Haqiqi) anvertraut, unsere Brüder vorübergehend ihrer Aufgabe, sie zu versorgen, entbunden, so wie sie eines Tages von dieser Verpflichtung ganz und gar freigesprochen und entlassen werden... Weil dies aber nun einmal so ist, so sollten wir (vor Gott) unseren ergebensten Dank aussprechen und sagen: حَسْبُنَا اللّٰهُ وَ نِعْمَ الْوَكِيلُ {"Gott ist unser genügender Anteil und Er ist unser bester Anwalt." (Sure 3, 173)}

    Meine lieben, getreuen Brüder!

    Zwar kann ich mich nicht persönlich mit euch treffen, doch bin ich sehr glücklich und dankbar, dass ich ganz in eurer Nähe mit euch im selben Gebäude bin. Und so wurden denn auch ohne mein Zutun bereits einige notwendige Vorkehrungen getroffen.

    So haben z.B. die Atheisten in meine Nachbarzelle einen Gefangenen gesteckt, der ein Lügner ist und zugleich auch ein Spion. Und da es sehr leicht ist, etwas zu verderben, jungen Leuten, wurde mir durch die viele Unruhe, die mir dieser Kerl bereitete und das Verderben, das er unter diesen jungen abenteuerlustigen Leuten säte, klar, dass der Atheismus, entgegen eurer Rechtleitung und (euren Bemühungen), sie zu bessern, dennoch versucht, ihre Moral zu untergraben.

    Es ist also in dieser (besonderen) Lage auch eine besondere Vorsicht notwendig und soweit wie möglich erforderlich, die alten Gefangenen nicht zu beleidigen und sich selbst auch nicht durch sie beleidigt zu fühlen, jeden Anlass zu Zwietracht zu vermeiden, stets ruhig zu bleiben und sich nicht aus der Fassung bringen zu lassen, die Brüder so weit wie möglich durch Brüderlichkeit und gegenseitige Hilfsbereitschaft und Bescheidenheit zu stärken und seine eigene egoistische Haltung aufzugeben (terk-i enaniyet).

    Es ist mir sehr zuwider, mich mit weltlichen Angelegenheiten beschäftigen zu müssen. Doch verlasse ich mich in dieser Hinsicht auf eure Fähigkeiten, sodass ich mich nicht um diese Dinge kümmern muss, soweit dies nicht unbedingt erforderlich ist.

    Meine Brüder!

    Entgegen aller Wahrscheinlichkeit fühle ich mich doch dazu gedrängt, euch etwas zu einer Angelegenheit zu erklären, die mir heute Morgen (sabah) eingegeben worden ist. Ich habe mich da gefragt: "Ich möchte doch gerne wissen, was die atheistischen Philosophen dazu sagen können und wie sie sich selbst verteidigen wollen." Zwanzig Jahre lang haben meine Seele (nefs) und mein Teufel (Sheytan) Untersuchungen darüber angestellt, ob die Wahrheiten, die wir dem Qur'an entnommen haben, irgendeinen Raum für irgendeinen Zweifel oder eine Unsicherheit lassen, oder vielmehr doch klar und deutlich sind wie der Tag und das Sonnenlicht. Sie konnten nirgendwo irgendeinen Fehler entdecken und schwiegen still. Ich denke doch, dass eine Wahrheit, die meine Seele und den Teufel (sheytanim) zum Schweigen bringen kann, die doch so verletzlich und in die ganze Angelegenheit mit hinein verwickelt sind, selbst noch die verbohrtesten unter ihnen zum Schweigen bringen wird.

    Da wir nun einmal auf dem Weg der Wahrheit arbeiten und uns für sie einsetzen, die so unverrückbar, erhaben und weit, so wichtig und von so unschätzbarem Wert ist, so käme uns doch der Preis (der Wahrheit) noch als gering vor, selbst müssten wir die ganze Welt, uns selbst und das Leben eines geliebten Menschen als Preis für sie zahlen. Wir sollten dennoch mit ganzer Standhaftigkeit auf alle Trübsal und Unbill und all unsere Feinde reagieren.

    Sie haben uns auch einer ganzen Reihe betrogener wie betrügerischer Scheikhs und Hodjas und vermeintlicher Gläubiger konfrontiert. Wir müssen ihnen gegenüber unsere Einheit (vahdet) und unsere gegenseitige Hilfsbereitschaft wahren. Wir dürfen uns nicht mit ihnen herumstreiten und brauchen nicht mit ihnen argumentieren.

    Said Nursî

    Meine lieben, getreuen Brüder!

    Am heutigen Morgen noch vor der Dämmerung enthüllte es sich mir, dass der wahre Grund für diesen weitläufigen und so bedeutsamen Angriff gegen uns nicht der "Fünfte Strahl" ist, sondern die "Hizb-un Nuri" (= ein Gebetbuch - A.d.Ü), "Schlüssel zum Glauben (Miftah-ul Iman)" und "Das beredte Zeugnis (Huddjet-ul Baligha)".

    Ich habe einen Teil der "Hizb-un Nuri" sorgfältig gelesen und auch über den "Schlüssel zum Glauben" nachgedacht, und so ist es mir klar geworden, dass die Atheisten den "Fünften Strahl", der ja ein wenig nach Politik riecht, als Vorwand benutzt haben, weil sie ihren Weg des absoluten Unglaubens (kufr-u mutlaq) nicht weiter gegen diese hieb- und stichfesten Worte einsetzen konnten. So haben sie denn die Regierung betrogen und sie gegen uns in Bewegung gesetzt.

    Und zu gleicher Zeit passierte es mir, dass immer dann, wenn einer unserer schwächeren Brüder es vorübergehend aufgab, um sich vielleicht auf diese Weise weiterer Schwierigkeiten zu entziehen, ich ihm gerne meine Erlaubnis dazu gegeben hätte.

    Doch da wurde mir plötzlich eingegeben, dass alle diejenigen, die uns zutiefst verbunden waren und dieser Prüfung schon zum zweiten Mal unterzogen worden waren und dadurch so viel zu erleiden hatten, dennoch in ihrem Herzen nicht aufgeben dürfen, was nicht nur schmerzlich sondern auch völlig nutzlos wäre, sondern sich nur rein äußerlich etwas zurückhaltend zeigen sollen, um auf diese Weise (den Geheimdienst) zu täuschen. (Allen Ernstes aufzugeben) hätte sowohl ihnen selbst als auch uns und unserem heiligen Weg geschadet, und sie würden ganz im Gegensatz zu ihren Erwartungen zur Strafe einen Schlag (tokat) erhalten.

    Meine lieben, getreuen Brüder!

    Sicherlich wird jemand, der alle Qualen und alle Mühsal (zahmet) dieses Gefängnisses erleidet, (einem Ort) an dem es im Vergleich zu anderen Orten und Plätzen am härtesten und kältesten ist, aufgrund seiner Inhaftierung je nach dem Grad (seiner Verbundenheit mit der Risale-i Nur) die Neigung haben, sich (aus der ganzen Angelegenheit) herauszuhalten. Da jedoch der wahrhaftige Glaube (iman-i tahqiqi), den die Risale-i Nur, als die äußerliche Ursache aller Unbill, die sie nun erleiden müssen, sie gewinnen lässt und das "Gute Ende (husn-u khatime)", zu dem sie durch diesen wahrhaftigen Glauben (iman-i tahqiqi) gelangen und die guten Werke (amal-i saliha), die sie durch diese geistige Körperschaft (shirket-i manevi) erwerben und die denen von hundert Menschen entsprechen, all das bittere Leiden (zahmet) in süß (schmeckende) Barmherzigkeit (rahmet) verwandeln, ist der Preis dieser beiden Ergebnisse (= das Gute Ende und die guten Werke - A.d.Ü) eine unerschütterliche Treue und Standhaftigkeit. Daher wäre jetzt auch noch Reue zu zeigen und (am Ende alles wieder) aufzugeben ein großer Verlust.

    Für diejenigen Schüler, die keine Kontakte zur Welt haben, oder doch nur sehr wenig mit ihr verbunden sind, ist diese Inhaftierung besser (als Freiheit) und (das Gefängnis) gewissermaßen ein Ort der Freiheit.

    Da nun aber für diejenigen, die mit ihr in Verbindung stehen und für deren Unterhalt gesorgt ist, das Geld das sie ausgegeben haben, zu einem vielfachen Almosen wird und die Stunden, die sie (im Gefängnis) verbracht haben, in einen vielfachen Gottesdienst (ibadet) umgewandelt werden, müssen sie dafür dankbar sein, statt sich zu beklagen.

    Was aber diejenigen betrifft, die arm und schwach sind, so bietet ihr Leben draußen ihnen ja nur Verdienste, die eigentlich ohne Nutzen und ohne Anstrengungen sind, für die sie dann verantwortlich wären, während alle Mühsal hier viele Verdienste und Belohnungen bringt und mit keiner weiteren Verantwortlichkeit verbunden ist. Dabei wird sie auch noch durch den Trost ihrer Kameraden erleichtert. Das aber ist für sie eine Quelle der Dankbarkeit.

    Meine lieben, getreuen Brüder!

    Eine fromme Person (ehl-i taqwa) in Kastamonu sagte, indem sie sich darüber beklagte: "Ich bin gestürzt. Ich habe meinen früheren spirituellen Status (hal) verloren, die Freude (zevk) und das Licht (nur), das mich einmal erfüllt hatte."

    Ich sagte zu ihm: "Im Gegenteil: du bist schon so weit fortgeschritten, dass du deine (äußerlichen) Freuden und (inneren) Wahrnehmungen, die der Seele (nefs) schmeicheln und dich den Geschmack jenseitiger Früchte schon in dieser Welt (dunya) verkosten ließen, und in dir ein Gefühl der Selbstsucht geweckt hatten,

    bereits hinter dir gelassen hast und nun in deiner grenzenlosen Bescheidenheit, zugleich mit der Aufgabe deiner Ichverhaftung (terk-i enaniyet) nicht mehr nach flüchtigen (fani) Vergnügungen suchst, wodurch du dich nun vielleicht bereits auf eine höhere Stufe (maqam) erhoben hast." Es ist in der Tat ein wichtiges Gnadengeschenk Gottes (ihsan-i Ilahi), wenn Er dem Menschen, der seine Ichverhaftung (enaniyet) noch nicht aufgegeben hat, das Geschenk Seiner Gnade (ihsan) nicht wahrnehmen lässt, damit er nicht stolz (gurur) und überheblich (udjub) werde.

    Meine Brüder! Aufgrund dieser Wahrheit schauen solche, die so ähnlich denken wie dieser Mensch, oder aber das Ansehen, das der Rang (maqam) in der guten Meinung (hüsn-ü zan) anderer ihnen gibt, in Betracht ziehen, auf euch. Wenn sie aber die Schüler unter euch im Gewand der Bescheidenheit, der Selbstbeschränkung und Dienstbereitschaft erblicken und sehen, dass sie ganz gewöhnliche, einfache Leute sind, so sagen sie: "Sind dies etwa die Helden der Wahrheit (haqiqat)? Oho! Wer sind denn diese da? Wo sind denn diese Leute, die sich darum bemühen, diesen heiligen Dienst zu verrichten, zu dem selbst die Heiligen in dieser Zeit nicht imstande sind?" Wenn sie Freunde sind, so fühlen sie sich enttäuscht. Sind sie aber Gegner, so finden sie, dass ihr Widerstand (mukhalef) berechtigt (haqli) ist.

    Said Nursî

    Meine lieben, getreuen Brüder!

    Eure Früchte dieses Gefängnisses sind in meinen Augen so wohlschmeckend, ja geradezu kostbar, wie die Früchte des Paradieses. Sie bestätigen die großen Erwartungen und Überzeugungen, die ich euch gegenüber hatte, ebenso wie die Kraft gegenseitiger Hilfeleistung und Einsatzbereitschaft. So wie drei oder vier Alif, {Buchstabe A, Zahlenwert eins, (A.d.Ü.)} wenn man sie nebeneinander schreibt und auf diese Weise die gesegneten Federn miteinander vereinigt, so erscheint bei aller Schwere dieser (äußerlich) so drückenden (Verhältnisse) ein Wert von drei oder vier Hundert. Der Zustand eures Geistes (halet-i ruhiye), in dem ihr, trotz dieser widrigen Umstände, eure (innere) Einheit (vahdet) bewahrt, beweist meine gestrige Überzeugung.

    Und wenn auch der folgende Vergleich ein wenig unpassend erscheint, so ist doch nach Sunnitischer Tradition die Stellung der großen Gottesfreunde im Dienst am Islam geringer anzusetzen als die der Sahabis. Darum wird wohl sicherlich auch ein aufrichtiger Bruder, der in heutiger Zeit um seines Dienstes am Glauben willen das Begehren seiner Seele (nefs) hinten an stellt, sich in Demut und Bescheidenheit übt und (die Ideale) der Einheit und gegenseitigen Hilfeleistung zu wahren sucht, einen höheren Platz für sich beanspruchen dürfen als ein Heiliger. Das also war die Schlussfolgerung, zu der ich gelangt bin. Und auch ihr habt diese Folgerung nur immer wieder bestätigt. Möge Gott der Gerechte ewig mit euch zufrieden sein! Amen.

    Meine lieben, getreuen Brüder!

    Die Abhandlung über die Früchte des Glaubens (Meyve Risalesi) ist von hoher Bedeutung und besonders wertvoll. Ich hoffe doch sehr, dass sie eines Tages noch einen großen Erfolg erringen wird! Ihr habt ihren Wert sicherlich recht gut verstanden, denn ihr habt dieses Lehrhaus nicht verlassen, ohne eure Lehre daraus gezogen zu haben. Was meinen eigenen Anteil (an diesem Elend) betrifft, so kann ich sagen: wären die Früchte all dieses Elends und hätten alle (damit verbundenen) Unkosten zu nichts weiter geführt, als nur zu dieser Abhandlung (Risalah) und zu meiner Verteidigungsrede (Müdafaa Risalesi) und dazu, hier mit euch zusammen sein zu können, so würde dies alle Unkosten in Nichts zusammenschmelzen lassen. Und all dieses Elend, und müsste ich es selbst zehnfach erleiden, wäre (im Vergleich dazu betrachtet) noch billig.

    Meinen Erfahrungen entsprechend, und besonders in diesen eng umgrenzten, restriktiven Verhältnissen hier im Gefängnis bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass die Beschäftigung mit der Risale-i Nur, und zwar sowohl sie zu lesen als auch sie niederzuschreiben, alle Unbilden doch sehr erleichtert und schon beinahe ein Gefühl des Frohsinns schenkt. Bin ich nicht mit ihr beschäftigt, vervielfältigen sich alle Probleme und ich beginne, mich über Kleinigkeiten aufzuregen. Wenn ich auch damit gerechnet hatte, dass Husrev, Hafiz Ali und Tahiri aus verschiedenen Gründen am meisten leiden würden, so erlebte ich doch, dass gerade sie und ihre Mitgefangenen es waren, die die meiste Umsicht, Hingabe und Herzensruhe zeigten. "Aber warum ist das denn so?", fragte ich mich.

    Inzwischen aber wurde mir klar, dass sie nur ihrer wahren Bestimmung (vazife) folgen, da sie sich nicht mit irgendwelchen sinnlosen Dingen beschäftigen und nicht versuchen, sich in die Angelegenheiten (vazife) von Gottes Ratschluss und Vorherwissen (qadha ve qadr) einzumischen, nicht versuchen, sich vorzudrängen, zu kritisieren oder Panik zu verbreiten, sondern sich vielmehr höchst umsichtig verhalten. Sie sind im Angesichte des Unglaubens unerschütterlich geblieben, verharrten in der Ruhe ihres Herzens und haben auf diese Weise das Ansehen der Schüler der Risale-i Nur rein erhalten und somit die geistige Kraft der Risale-i Nur deutlich herausgestellt. Möge Gott der Gerechte ihre wahre Würde (izzet), ihren Heldenmut (kahraman), ihre Demut und Bescheidenheit unter all ihren Brüdern verbreiten! Amen.

    Meine Brüder!

    Eine ganz fürchterliche Ichverhaftung (enaniyet), wie sie aus der Gottvergessenheit (ghaflet) und der Liebe zur Welt entsteht herrscht in unserer Zeit. Deshalb müssen die Leute der Wahrheit (ehl-i haqiqat) ihre Ichverhaftung (enaniyet) und ihre Überheblichkeit, selbst dann, wenn sie noch im Rahmen des Erlaubten sein sollte, aufgeben. Dann werden auch alle aufrechten Schüler der Risale-i Nur den Eisblock ihrer Ichverhaftung (enaniyet) in der Spirituellen Person (shahs-i manevi), im Sammelbecken ihrer Gemeinschaft abschmelzen und so möge Gott es wollen (insha-a'llah), dass sie in diesem Sturm unerschütterlich bleiben.

    Es ist in der Tat eine bestens geübte Methode der Heuchler (munafiq), Leute, von denen ein jeder ein Offizier oder ein Direktor sein könnte, unter irgendeiner gemeinsamen Anschuldigung in einer geradezu beängstigenden Umgebung zusammen zu bringen, der sie sich dann zu entziehen versuchen, einander kritisieren, sich gegenseitig bekämpfen und so einander ihre moralischen Kräfte (manevi quvvet) untergraben. Diejenigen, welche auf diese Weise ihre Kraft verloren haben, können dann leicht geschlagen werden.

    Da aber die Schüler der Risale-i Nur den Weg der Freundschaft (khillet), der Bruderschaft (ukhuvvet) und des Aufgehens in den Brüdern (fena fi-l ikhvan) gewählt haben, so möge Gott es nun wollen (insha-a'llah), dass sie auch diese bestens geübte Methode von diesen Heuchlern noch zu Fall bringen!

    Meine lieben, getreuen Brüder!

    In alter Zeit hatte einmal ein Scheikh so viele Schüler (Muried), dass die Regierung des Landes politische Verwicklungen zu befürchten begann und diese Gemeinschaft (djema'at) zerstreuen wollte. Da sagte er den Regierungsbeamten: "Ich habe nur anderthalb Schüler, nicht mehr. Wenn ihr wollt, können wir darüber eine Untersuchung durchführen." So ließ er denn irgendwo ein Zelt aufstellen und davor alle seine vielen Tausend Murieds versammeln und ihnen sagen: "Ich werde euch jetzt einer Prüfung unterziehen. Wer immer von euch mein Schüler ist und meinem Befehl gehorcht, wird in den Himmel (djennet) gehen." Danach rief er einen nach dem anderen zu sich ins Zelt. Er hatte heimlich ein Schaf geschlachtet, so als habe er seinen vornehmsten Schüler getötet und hinüber ins Paradies geschickt. Als die vielen Tausend Umstehenden das Blut sahen, da gehorchten sie ihrem Scheikh nicht länger, sondern begannen statt dessen, ihn zu beschuldigen (inkar). Ein einziger Mann sagte: "Man möge mich zum Opfer bringen!" Und er trat an seine Seite. Später kam auch noch eine Frau dazu. Der Rest zerstreute sich. Da sagte der Scheikh zu den Männern der Regierung: "Nun habt ihr also selbst gesehen, dass ich nur anderthalb Murieds habe."

    Hunderttausendmal Dank sei Gott dem Gerechten, dass die Risale-i Nur in der Prüfung von Eskishehir und vor Gericht nur anderthalb Schüler verloren hat. Im Gegensatz zu diesem Scheikh aus alter Zeit wurden ihnen in Isparta und Umgebung durch die Anstrengungen und die Einsatzbereitschaft opferwilliger Männer noch 10.000 hinzugefügt. Möge Gott es wollen (inshaa'llah), dass auch in dieser Prüfung durch die Mühen und Anstrengungen opferwilliger Männer sowohl aus dem Osten als auch dem Westen nur einige wenige verloren sein werden und zehn an die Stelle eines jeden kommen werden, der geht.

    Vor langer Zeit gab es einmal einen Mann, der war kein Muslim. Es gelang ihm aber doch, Stellvertreter eines Scheikhs zu werden und (an seiner Stelle) Schüler anzunehmen. Unter seiner Leitung (irshad) begannen seine Murieds (auf dem geistigen Weg) voranzuschreiten, bis einer von ihnen in einer inneren Schau (keshf) erkannte, dass ihr Murshid einen tiefen Fall getan hatte. Der aber erkannte dies mit scharfem Blick und sagte zu seinem Muried: "So hast du mich also erkannt." Der aber antwortete ihm: "Da ich nun unter Ihrer Leitung (irshad) bis zu dieser Stufe (maqam) gelangt bin, werde ich Euch von jetzt an nur noch mehr in Ehren halten.", flehte für ihn zu Gott dem Gerechten und rettete seinen bedauernswerten Scheikh auf diese Weise. Der aber schritt plötzlich wieder mutig aus, überholte alle seine Murieds und blieb so wieder ihr wahrhaftiger Murshid. Das aber heißt, dass manchmal ein Muried der Scheikh seines Scheikhs sein kann.

    Doch die wahre Kunst (im Umgang) mit einem Bruder besteht für den, der ihn in einer üblen Lage vorfindet, darin, dass er ihn gerade nicht im Stich lässt, sondern sich darum bemüht, die Situation zu retten und die brüderliche Verbundenheit zu stärken. Das aber ist es, was man von guten Freunden (ehl-i sadaqat) erwarten darf. Weil aber die Heuchler diese Hilfsbereitschaft der Brüder untereinander und die gute Meinung (hüsn-ü zanlar), die sie voneinander haben, zerstören wollen, sagen sie in einer solchen Situation: "Da siehst du es wieder: diese Leute, von denen du einen solchen Dünkel hast, sind ganz gewöhnliche, einfache Leute!"

    Wie dem aber auch sei: Wir haben bei allem Unglück zwar einen großen Schaden erlitten, doch da es sich hier um eine Angelegenheit handelt, die die ganze Welt des Islam betrifft, so sind wir doch immer noch gut und billig davon gekommen und der Sachverhalt ist von einer ganz außerordentlichen Bedeutung. Denn andere ähnliche Strömungen konnten sich wegen ihrer Religionspolitik oder aus anderen Gründen nicht im Interesse der ganzen islamischen Welt durchsetzen.

    Da der nachstehende etwas sonderbare Schlussakkord am Anfang der gedruckten Ausgabe der "Funken (lemaat)", die noch aus dem Werk des „Alten Said“ stammt und - mit einer kleinen Veränderung - mit meinen gegenwärtigen Umständen und zudem auch noch genau mit meinem siebzigsten Jahr zusammenfällt, habe ich dieses kurze Gedicht hier mit eingeschlossen. Wenn es euch passend erscheint, könnt ihr es hier am Ende der "Verteidigungsschriften" an Stelle einer Unterschrift mit einfügen, zusammen mit der "Fruchtabhandlung" und der "Kleinen Briefe". Dieser seltsame Schlussakkord besteht aus dreieinhalb Zeilen:

    اَلدَّاعِى

    Der Bittsteller

    Mein geplündertes Grab, in dem 69 tote Saids mit ihren Sünden und Sorgen aufgehäuft liegen.

    Der Siebzigste aber ist zum Grabstein dieses Grabes geworden. Und alle zusammen weinen sie über den Verfall des Islam.

    Ich habe die Hoffnung, dass die Himmel der Zukunft und Asiens sich zusammen unter die klare, leuchtende Hand des Islam ergeben werden.

    Denn dies verspricht das Gedeihen des Glaubens (iman) und dies verleiht die Sicherheit in der Religion und die Verlässlichkeit für die Menschheit.

    Meine lieben, getreuen Brüder!

    Der Grund für die außerordentliche Bedeutung, die ich eurer Bereitschaft zu gegenseitiger Hilfeleistung beimesse, ist nicht nur der, dass dies einen Vorteil für uns und die Risale-i Nur hat, sondern auch für die Masse der Gläubigen (avam-i ehl-i iman), die sich nicht innerhalb der Sphäre eines sicheren, bestätigten Glaubens (tahqiqi iman) zusammenfinden und dringend einen Stützpunkt (nokta-i istinad) benötigen und eine Wahrheit, die eine Gemeinschaft, die durch keine Zwischenfälle erschüttert wurde, als sicher empfindet. Da sie eine Autorität ist, ein Führer, ein Beweis, der ohne Furcht ist, ohne Angst, ohne Korruption und im Strom aller Irreleitung nicht betrügt. Einer, der eure machtvolle (quvvetli) gegenseitige Hilfeleistung beobachtet, gelangt zu der Überzeugung, dass es da eine Wahrheit gibt, die man für gar nichts opfern darf, die sich nicht beugt vor den Leuten der Irreleitung und die nicht besiegt werden kann. Ihre Moral (quvve-i manevi) und ihr Glaube (iman) werden gestärkt, und sie wird davor bewahrt, den Weltleuten und deren Lastern (sefehat) zu folgen.

    بِاس۟مِهٖ سُب۟حَانَهُ {"Im Namen dessen, der gepriesen sei."}

    .

    Size kat’î haber veriyorum ki: Buradaki zatların, bizimle ve Risale-i Nur’la münasebeti olmayan veya az bulunan veya inkâr edenlerden başka, istediğiniz kadar hakiki kardeşlerim ve hakikat yolunda hakikatli arkadaşlarım var. Bizler, Risale-i Nur’un keşfiyat-ı kat’iyesiyle iki kere iki dört eder derecesinde sarsılmaz bir kanaatle bilmişiz ki ölüm, bizim için sırr-ı Kur’an ile idam-ı ebedîden terhis tezkeresine çevrilmiş. Ve bize muhalif ve dalalette gidenler için o kat’î ölüm, ya idam-ı ebedîdir (eğer âhirete kat’î imanı yoksa) veya ebedî ve karanlıklı haps-i münferiddir (eğer âhirete inansa ve sefahet ve dalalette gitmiş ise).

    Acaba dünyada bu meseleden daha büyük daha ehemmiyetli bir mesele-i insaniye var mı ki bu, ona âlet olsun? Sizden soruyorum! Madem yoktur ve olamaz, neden bizimle uğraşıyorsunuz? Biz en ağır cezanıza karşı kendimize, âlem-i nura gitmek için bir terhis tezkeresini alıyoruz diye kemal-i metanetle bekliyoruz.

    Fakat bizi reddedip dalalet hesabına mahkûm edenler! Sizi gördüğümüz gibi, idam-ı ebedî ile ve haps-i münferidle mahkûm ve pek yakın bir zamanda o dehşetli cezayı çekeceklerini müşahede derecesinde biliyoruz ve görüyoruz; onlara insaniyet damarıyla cidden acıyoruz.

    Bunu kat’î ispat etmeye ve en mütemerridleri dahi ilzam etmeye hazırım! Değil vukufsuz, garazkâr, maneviyatta behresiz ehl-i vukufa karşı belki en büyük âlim ve feylesoflarınıza karşı gündüz gibi ispat etmezsem, her cezaya razıyım!

    İşte yalnız bir numune olarak iki cuma gününde mahpuslar için telif edilen ve Risale-i Nur’un umdelerini ve hülâsa ve esaslarını beyan ederek Risale-i Nur’un bir müdafaanamesi hükmüne geçen Meyve Risalesi’ni ibraz ediyorum ve Ankara makamatına vermek için yeni harflerle yazdırmaya müşkülatlar içinde gizli çalışıyoruz. İşte onu okuyunuz, tam dikkat ediniz, eğer kalbiniz (nefsinize karışmam) beni tasdik etmezlerse bana şimdiki tecrid-i mutlakım içinde her hakaret ve işkenceyi de yapsanız, sükût edeceğim!

    Elhasıl: Ya Risale-i Nur’u tam serbest bırakınız veyahut bu kuvvetli ve zedelenmez hakikati elinizden gelirse kırınız! Ben şimdiye kadar sizi ve dünyanızı düşünmüyordum ve düşünmeyecektim fakat mecbur ettiniz; belki de sizi ikaz etmek lâzımdı ki kader-i İlahî bizi bu yola sevk etti. Biz de مَن۟ اٰمَنَ بِال۟قَدَرِ اَمِنَ مِنَ ال۟كَدَرِ düstur-u kudsîyi kendimize rehber edip her bir sıkıntınızı sabır ile karşılayacağız diye azmettik.

    Mahkemede son sözüm:

    Efendiler!

    Çok emarelerle kat’î kanaatim gelmiş ki hükûmet hesabına “hissiyat-ı diniyeyi âlet ederek emniyet-i dâhiliyeyi ihlâl etmek” için bize hücum edilmiyor. Belki bu yalancı perde altında, zındıka hesabına, bizim imanımız için ve imana ve emniyete hizmetimiz için bize hücum edildiğine çok hüccetlerden bir hücceti şudur ki:

    Yirmi sene zarfında, Risale-i Nur’un yirmi bin nüshalarını ve parçalarını yirmi bin adamlar okuyup kabul ettikleri halde, Risale-i Nur’un şakirdleri tarafından emniyetin ihlâline dair hiçbir vukuat olmamış, hükûmet kaydetmemiş ve iki mahkeme bulmamış. Halbuki böyle kesretli propaganda, yirmi günde vukuatlar ile kendini gösterecekti. Demek, hürriyet-i vicdan prensibine zıt olarak bütün dindar nasihatçilere şâmil, lastikli bir kanunun 163’üncü maddesi sahte bir maskedir. Zındıklar, onunla hükûmeti iğvâ ederek ve adliyeyi şaşırtıp bizi herhalde ezmek istiyorlar.

    Madem hakikat budur, biz de bütün kuvvetimizle deriz: Ey dinini dünyaya satan ve küfr-ü mutlaka düşen bedbahtlar! Elinizden ne gelirse yapınız. Dünyanız başınızı yesin ve yiyecek! Yüzer milyon kahraman başlar feda oldukları bir kudsî hakikate, başımız dahi feda olsun! Her cezanıza ve idamınıza hazırız! Hapsin harici bu vaziyette, yüz derece dâhilinden daha fenadır. İstibdad-ı mutlak altında hiçbir hürriyet –ne hürriyet-i ilmiye ne hürriyet-i vicdan ne hürriyet-i diniye– olmamasından ehl-i namus ve diyanet ve taraftar-ı hürriyet olanlara ya ölmek veya hapse girmekten başka bir çare kalmaz. Biz de اِنَّا لِلّٰهِ وَاِنَّٓا اِلَي۟هِ رَاجِعُونَ diyerek Rabb’imize dayanıyoruz.

    Risale-i Nur’a ait dava ve itiraz, cüz’î bir hâdise ve şahsî bir meselede değil ki çok ehemmiyet verilmesin. Belki bu milleti ve memleketi ve hükûmeti ciddi alâkadar edecek ve dolayısıyla âlem-i İslâm’ın nazar-ı dikkatini ehemmiyetli bir surette celbedecek bir küllî hâdise hükmünde ve umumî bir meseledir.

    Evet Risale-i Nur’a perde altında hücum eden, ecnebi parmağıyla bu vatandaki milletin en büyük kuvveti olan âlem-i İslâm’ın teveccühünü ve muhabbetini ve uhuvvetini kırmak ve nefret verdirmek için siyaseti dinsizliğe âlet ederek perde altında küfr-ü mutlakı yerleştirenlerdir ki hükûmeti iğfal ve adliyeyi iki defadır şaşırtıp der: “Risale-i Nur ve şakirdleri, dini siyasete âlet eder, emniyete zarar ihtimali var.”

    Hey bedbahtlar! Risale-i Nur’un gerçi siyasetle alâkası yoktur fakat küfr-ü mutlakı kırdığı için, küfr-ü mutlakın altı olan anarşiliği ve üstü olan istibdad-ı mutlakı esasıyla bozar, reddeder. Emniyeti, asayişi, hürriyeti, adaleti temin ettiğine yüzer hüccetlerden birisi, bu müdafaanamesi hükmündeki Meyve Risalesi’dir. Bu risaleyi, âlî bir heyet-i ilmiye ve içtimaiye tetkik etsinler. Eğer beni tasdik etmezlerse, ben her cezaya ve işkenceli idama razıyım.

    Said Nursî

    بِاس۟مِهٖ سُب۟حَانَهُ

    Meine lieben, getreuen Brüder!

    Hütet euch, ja, hütet euch davor, euch untereinander zu streiten! Die Ohren eurer Spitzel werden ihren Nutzen daraus ziehen. Möge da einer Recht haben, möge er Unrecht haben: wer sich in unserer Lage (hal) streitet, hat Unrecht. Hätte er auch nur für einen Dirhem Recht: wenn er sich darum streitet, kann er uns für Tausend Dirhem Schaden zufügen.Ich möchte hier gerne noch einmal die Geschichte erzählen, die ich bereits meinen Brüdern im Gefängnis zu Eskishehir, mit ihrer peinlichen Genauigkeit, erzählt habe.

    Während des Ersten Weltkrieges wurde ich zusammen mit 90 Offizieren in einem langen Schlafsaal im nördlichen Russland gefangen gehalten. Da sie mich mehr achteten als mir eigentlich zustand, erlaubte ich ihnen bei einigem guten Zureden (nasihat) nicht, irgend eine Unruhe entstehen zu lassen. Doch dann entstanden plötzlich aus einer gewissen innerlichen Unruhe und äußerer Langeweile heraus kleinere Diskussionen, die schließlich Anlass zu handfesten Streitereien gaben. Ich sagte drei oder vier von ihnen: "Wo immer ihr von solchen Streitgesprächen hört, geht und helft denen, die im Unrecht sind. Das taten sie dann auch. Und so hörten denn am Ende alle diese schädlichen Fechtparteien auf. Da fragte man mich: "Warum hast du zu solch einer ungerechten Maßnahme gegriffen?" Und ich gab ihnen zur Antwort: "Ein rechtschaffen denkender Mensch (haqli adam) wird immer ehrlich bleiben. Er wird sein Recht im Wert von einem Dirhem einem Frieden aller opfern, der doch hundert Dirhem wert ist. Wenn aber einer sich im Unrecht (haqsiz) befindet, so ist er meistens ein Egoist (enaniyet), der zu keinem Opfer bereit ist, so dass die allgemeine Unruhe nur noch zunimmt."

    Meine Brüder! Lest immer wieder aufmerksam diese Abhandlung (risalah) mit diesen kurzen Briefen, die als eine Quelle des Trostes, der Ausdauer und der Geduld geschrieben wurden. Ich bin unter euch der Schwächste und habe an dieser bedrängnisvollen Lage den größten Anteil. Ich bin, Gott sei Dank, geduldig und fühle mich nicht gekränkt, wenn andere all ihre Schuld auf meinen Schultern abladen. Es beunruhigt mich auch nicht weiter, wenn gewisse Leute auch dort, wo es eigentlich um die gleiche Sache ging, nur sich selbst verteidigt und dort, wo es um die Frage der Vereinigung ging, mir alle Schuld zugeschoben haben. Ich möchte euch, da wir ja Brüder sind, nur darum bitten, mir in dieser Geduld nachzueifern

    بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ {"Im Namen dessen, der gepriesen sei."}

    Meine lieben, getreuen Brüder und Gefährten im Gasthaus dieser Welt!

    Ich musste heute Nacht daran denken, wie man uns in Handschellen aneinander gefesselt durch Soldaten mit aufgepflanzten Bajonetten zum Gerichtssaal geführt hat und wieder schwollen die Adern des Stolzes (izzet) des „Alten Said“ und ließen eine heftige Wut in ihm aufsteigen.

    Da wurde ich plötzlich in meinem Herzen ermahnt, dass es nötig wäre, dieser Situation (vaziyet) nicht mit Ärger, sondern mit Stolz (kemal-i iftikhar), Dank (shukur) und Freude zu begegnen, denn in den Augen aller mit Bewusstsein begabten Wesen, einer unendlichen und grenzenlosen Anzahl von Engeln und Geistwesen (ruhaniler), auch unter den Menschen, aller Leute der Wahrheit, aller Menschen von Einsicht (vidjdan), Männern mit einem wahrhaftigen Glauben (iman-i tahqiqi sahibler) erscheinen wir als eine Karawane von Helden auf dem Pfade der Gerechtigkeit und Wahrheit (haq ve haqiqat), des Qur'an und des Glaubens (iman), die dieses Jahrhundert herausfordert. In Anbetracht dieser großen Wertschätzung und Hochachtung, aber auch der Göttlichen Barmherzigkeit (rahmet-i Ilahiye) und unserer Annahme durch den Herrn (kabul-u Rabbaniye) können die verächtlichen Blicke einer nur begrenzten Anzahl haltloser, liederlicher, ehrloser Kerle von gar keiner Bedeutung sein.

    Ja, eines Tages, als ich wegen einer Krankheit einen Wagen benutzte, fühlte ich eine ungeheure Müdigkeit. Als ich aber zusammen mit euch und mit gefesselten Händen einher schritt, spürte ich, wie sich mir die Brust weitete und (fühlte) eine große innerliche Heiterkeit. Das aber heißt, dass dieser Geisteszustand (hal) aus diesem Geheimnis (sirr) erwuchs.

    Ich habe es schon mehrfach gesagt und wiederhole es hier nochmals: Noch nie in der Geschichte hat man (Menschen) gesehen, die auf ihrem Weg der Wahrheit so viel Dienst erwiesen haben, die sich dadurch so viele Verdienste (sevab) erworben und dabei doch so wenig Unbilden zu erdulden hatten wie die Schüler der Risale-i Nur. Wie viel Qualen wir dafür auch immer erleiden mögen: Es ist niemals zu teuer erkauft.

    بِاس۟مِهٖ سُب۟حَانَهُ Im Namen dessen, der gepriesen sei.

    وَ اِن۟ مِن۟ شَى۟ءٍ اِلَّا يُسَبِّحُ بِحَم۟دِهٖ {"Und es gibt nichts, was ihn nicht in Dankbarkeit lobpreist."}

    Meine lieben, getreuen Brüder!

    All diesen Unbilden zu entfliehen und uns (vor diesen Qualen) zu erretten, war aus zwei Gründen nicht möglich.

    Erstens: Da Gott in Seinem Vorherwissen (qader-i Ilahi) uns hier mit einem Teil der uns vorbestimmten Portion (kismet) ernähren und versorgen wollte, wäre es in jedem Fall notwendig geworden, hierher zu kommen. Es war also in jedem Fall auf diese Weise das Beste.

    Zweitens: Wir haben auch keinen Weg gefunden, uns vor Ränken zu retten, die gegen uns geschmiedet wurden. Ich hatte sie zwar schon im Voraus geahnt, doch gab es da keinen Ausweg. Auch der arme Scheikh Abdulhakîm selig und Scheikh Abdulbaqi selig (merhum) konnten sich nicht retten. Das aber heißt, dass in diesem Elend es sowohl ungerecht ist, sich noch dazu gegenseitig zu beschuldigen, als auch völlig sinnlos, ja sogar schädlich, auch noch der Risale-i Nur gegenüber eine Art von Groll zu empfinden.

    Hütet, ja hütet euch, einige Aktivitäten leitender Schüler als die Ursache aller Unbilden zu betrachten und dann ihnen gegenüber einen Groll zu empfinden. Dies hieße, sich von der Risale-i Nur abzuwenden und zu bedauern, die Glaubenswahrheiten gelernt zu haben. Das aber wäre eine innerliche (manevi), eine weit größere Katastrophe (musibet) als eine rein materielle Katastrophe.

    Ich schwöre euch, dass auch mein Anteil an dieser Katastrophe zwanzig- oder dreißigmal größer ist als der ihrige, weil sie ja in reiner Absicht (niyet-i khalis) gehandelt haben. Doch würde ich auch dann keinen Groll empfinden, wenn diese Katastrophe, die ja nur aus Unachtsamkeit entstanden ist, noch zehnmal größer gewesen wäre. Im Übrigen ist es sinnlos, gegen Dinge anzukämpfen, die bereits vergangen sind, denn man kann sie nicht mehr in den alten Stand zurückversetzen.

    Meine Brüder! Angst verdoppelt eine Katastrophe und wird zu einer Wurzel, die eine materielle Katastrophe selbst noch bis ins Herz hinein verpflanzt. Sie verbreitet außerdem den Geruch von einer Art von Widerspruch und Kritik an allem Göttlichen Vorherwissen (qadr) um sich, ja geradezu eine Anklage gegen die göttliche Barmherzigkeit (rahmet). Da in einem jeden Ding auch seine guten Seiten und ein Funke göttlicher Barmherzigkeit (rahmet) zu finden ist, so wirkt göttliches Vorauswissen (qader) zugleich mit Weisheit (hikmet) und Gerechtigkeit (adalet), und darum sollten auch wir nicht jeder kleinen Schwierigkeit, die wir vielleicht erleiden mögen, im Gefolge unserer heiligen Aufgabe, die wir zu erfüllen haben und die in dieser Zeit die ganze Islamische Welt betrifft, gleich eine besondere Bedeutung beimessen.

    (Mein an und für sich völlig unbedeutender allgemeiner Zustand macht es notwendig, euch dies zu schreiben.)

    Meine Brüder!

    Ich bin zu der festen Überzeugung gelangt, dass der Böse Blick (nazar) mir schwer zu schaffen macht und mich geradezu krank werden lässt. Das habe ich bei vielen Gelegenheiten erfahren. Ich möchte ja mit all meinen Gedanken und mit ganzer Seele in jeder Lebenslage euer Freund sein. Doch in Übereinstimmung mit dem bekannten Gesetz اَلنَّظَرُ يُدْخِلُ الْجَمَلَ الْقِدْرَ وَالرَّجُلَ الْقَبْرَ {"Der Böse Blick treibt das Kamel in den Kochtopf und den Mann ins Grab."} hat der Böse Blick (nazar) mich getroffen. Denn die mich anschauen, tun dies entweder mit tiefem Hass (shiddetli adavet) oder aber mit Bewunderung. Beide Arten einer solchen Betrachtung finden sich im Blick einiger Leute, die das Geheimnis dieser besonderen Fähigkeit besitzen. Deshalb habe ich den Vorsatz (niyet) gefasst, soweit wie möglich und insoweit ich nicht geradezu dazu gezwungen werde, niemals mit euch zusammen zur Verhandlung zu gehen.

    بِاس۟مِهٖ سُب۟حَانَهُ Im Namen dessen, der gepriesen sei.

    وَ اِن۟ مِن۟ شَى۟ءٍ اِلَّا يُسَبِّحُ بِحَم۟دِهٖ {"Und es gibt nichts, was ihn nicht in Dankbarkeit lobpreist."}

    Meine lieben Brüder!

    Heute früh, während der Morgendämmerung (fedjr), wurde mir plötzlich der folgende Gedanke eingegeben. Ich muss in der Tat das Wunder (keramet) der Risale-i Nur bestätigen, das Husrev in Bezug auf das Erdbeben bis ins einzelne genau geschildert hat und bin im übrigen der gleichen Überzeugung. Denn so wie die vier schweren Angriffe gegen die Risale-i Nur und ihre Schüler und die viermalige Bedrohung durch ein Erdbeben nicht gerade zufällig zusammenfielen, so wurden auch die beiden Zentren für die Verbreitung der Risale-i Nur, Isparta und Kastamonu, im Vergleich zu anderen Orten von dieser Katastrophe verschont. So wie die Surat-ul Asr bereits andeutet, dass Glaube (iman) und Gute Werke (amel-i salih) das einzige Mittel der Rettung im Zweiten Weltkrieg, einem der größten Vernichtungsmaschinerien der Menschheit in dieser Endzeit, waren, so kann es auch nicht der reine Zufall sein, dass die Risale-i Nur überall in Anatolien einen wahrhaftigen Glauben (iman-i tahqiq) verbreitet hat, und dass Anatolien sich vor diesen großen Verlusten des Krieges in einer ganz außerordentlichen Weise bewahren konnte.

    So können auch die perfekte Gleichzeitigkeit (tevafuq) mit der diejenigen, die den Dienst an der Risale-i Nur verhindern wollen, oder in diesem Dienst Fehler begangen haben, dafür zur selben Zeit Schläge (tokatlar) bekommen haben, entweder die der Liebe (shefqat) oder die der Wut, nicht ganz und gar nur Zufälle sein, deren es ja Hunderte derartiger Vorfälle gegeben hat. Auch können die Tausende von Vorfällen, wobei fast ohne Ausnahme all diejenigen, die der Risale-i Nur dienen, unmittelbar und zugleich die beste Versorgung erfuhren, Segen, Ruhe und Frieden des Herzens, nicht bloße Zufälle sein.

    Meine lieben, getreuen Brüder!

    Im Geheimnis (sirr) der Aussage اَلْخَيْرُ فِيمَا اخْتَارَهُ اللّٰهُ {"Gut ist das, was Gott gewählt hat."} und عَسٰى أَنْ تَكْرَهُوا شَيْئًا وَهُوَ خَيْرٌ لَكُمْ {"Es könnte sein, dass du etwas hasst und das ist gut für dich." (Sure 2, 216)} sind die ausschließlich für innerfamiliäre (mahrem) Kreise bestimmten Teile der Risale-i Nur hinter dem Vorhang ihres "erleuchtenden Geheimnisses“ (= سِرًّا تَنَوَّرَتْ) hervorgetreten, wozu gehört, dass sie in die Hände wildfremder Leute gelangt sind, um die hochmütigsten unter ihnen auf den Kopf zu schlagen und denjenigen, die an der Spitze stehen, ihre Fehler aufzuzeigen. Die aber wollten, dass die ganze Angelegenheit als unbedeutend erscheint, verstanden jedoch auf die eine oder andere Weise, dass sie eine wirklich große Bedeutung hat und lenkten mit Nachdruck ihre Aufmerksamkeit darauf, was der Risale-i Nur geradezu brillante Erfolge bescherte und ihre Feinde dazu veranlasste, sie mit Bewunderung zu lesen. Ja, selbst vor dem Gerichtshof in Eskishehir wurden einerseits viele Verstockte, aber auch viele noch Unschlüssige, aber auch viele Bedürftige von ihr erleuchtet und so wurden sie gerettet, wodurch sich all unsere Unbilden (zahmet) in Barmherzigkeit (rahmet) umwandelte. Möge Gott es wollen, dass sie bei dieser Gelegenheit ihren heiligen Dienst in einem noch größeren Umkreis, in noch vielen Gerichtshöfen und Zentren versehen möge!

    Wer immer die Art und Ausdrucksweise der Risale-i Nur kennen lernt, kann ihr gegenüber in der Tat nicht gleichgültig bleiben. Sie zwingt nicht nur, gleich anderen Werken, sich mit Herz und Verstand zu unterwerfen, sondern lehrt selbst noch die Seele (nefs) und die Gefühle zu beherrschen.

    Eure Entlassung fügt dieser Tatsache (haqiqat) keinen Schaden zu. Mein eigener Freispruch wäre hingegen ein Schaden. Und selbst meine Seele ist dazu bereit, für eine Wahrheit (haqiqat), welche die ganze islamische Welt betrifft, nicht nur ihr irdisches Leben, sondern, falls dies notwendig wäre, auch noch ihr jenseitiges Leben und meine Glückseligkeit für die Leute des Glaubens und die Glückseligkeit, die die Risale-i Nur ihnen vermittelt, zum Opfer zu bringen.

    Es folgt jetzt, unter Auslassung des ersten Teils, ein Abschnitt aus Husrevs Brief über die Ereignisse rund um das Erdbeben:

    "Ich fand später in einer anderen Zeitung zur Ergänzung noch die folgende erstaunliche Nachricht: vor dem Erdbeben hatten sich die Hunde und Katzen in Gruppen zu vier oder fünf zusammengefunden, eine Weile stillschweigend, bekümmert und wie benommen einander betrachtend herumgesessen und sich dann wieder zerstreut. Keines dieser Tiere wurde während des Erdbebens, unmittelbar davor oder danach beobachtet. Sie mieden die Städte und verschwanden in den Dörfern. Eine andere merkwürdige Sache, über die dort berichtet wird, ist die, dass diese Tiere durch ihr Verhalten die kommende Katastrophe als eine Folge unseres Ungehorsams ankündigten und dabei sagten: "Wir können so etwas nicht verstehen." Und sich sehr dabei wunderten.

    Zu den vielen Hundert Dingen, die Bediüzzaman schon Jahre voraus in der Risale-i Nur angekündigt hatte, gehörte es auch, dass "die Atheisten ihre Hände von der Risale-i Nur lassen und deren Schüler nicht belästigen sollten. Denn falls sie sich an ihr vergreifen und sie belästigen sollten, würde all das Unheil, das bereits in ihrer Nähe auf sie wartet, bewirken, dass sie dies alles noch hundertmal bereuen werden." Das Erdbeben hat diese Voraussage durch seine Handschrift bestätigt. Danach haben noch vier weitere Katastrophen diese Wahrheit (haqiqat) bekräftigt.

    Möge Gott der Gerechte den Glauben in unsere Herzen senken und in die Herzen all derer, welche die Risale-i Nur angreifen und ihnen in Seiner Güte (ihsan) einen Geist in ihren Verstand legen, der die Wahrheit zu erkennen vermag, uns aus diesen Kerkern erretten und sie vor (weiteren) Katastrophen. Amen

    Hüsrev

    Meine lieben, getreuen Brüder und Gefährten in diesem Unheil!

    Da sich unter euch gesegnete Gelehrte (mubarek alimler), fähige Organisatoren (mudebbirler) und opferbereite Schüler mit reinem Herzen (khalis fedakar shakirdler) finden, bin ich fest davon überzeugt, dass ihr eure Einheit (vahdet) untereinander und eure gegenseitige Hilfsbereitschaft im Angesicht eurer mächtigen, hinterhältigen und zahlreichen Feinde bewahren werdet. Darum bin ich auch bis jetzt noch ruhig geblieben und habe mich auch nicht weiter um euch gekümmert. Jetzt aber ist es notwendig geworden, bestimmte Dinge zu erklären.

    Erstens: (Ich hatte, in der Absicht), eure Entlassung nicht weiter hinauszuzögern, bisher noch nichts unternommen, um irgendetwas nach Ankara zu schicken. Da der Gerichtshof aber jetzt alle mehr oder weniger privaten (mahrem ve ghayr-i mahrem) Abhandlungen und die alten Briefe mit den neuen erst einmal durcheinander gebracht und dann nach Ankara geschickt hat, wurde es nun doch dringend erforderlich und notwendig, meine Verteidigungsschriften an die verschiedenen Abteilungen zu schicken, um die außergewöhnlich kraftvollen Stellungnahmen noch zu unterstützen, welche die verschiedenen privaten Abhandlungen, besonders aber den "Fünften Strahl" über Sufyan und den (kleinen, bzw.) Islamischen Deddjal und die Abhandlung über die Frucht des Glaubens (Meyve Risalesi) betreffen, welche der Überheblichkeit des Unglaubens, der sich aus den modernen Natur- und Geisteswissenschaften (felsefe-i tabiiyenin) erhebt samt seinen unverschämten Angriffen gegen den Glauben das Haupt zerschmettern wird, damit das Sachverständigenkomitee dort seine Urteilsfindung nicht auf diesen privaten Abhandlungen aufbaut und nicht wieder gegen uns urteilt, so wie es das erste Komitee getan hat.

    Der zweite Punkt: Meine lieben Brüder! Während ich hier bereits die Antwort (in Erwartung) eures so wichtigen Briefes schreibe, ist mir dieser von euch (erwartete) Brief gerade übergeben worden. Gerade erst hatte ich mit dem "Zweiten Punkt" begonnen. Dann habe ich ihn erst einmal liegen lassen. Nun bin ich dabei, ihn zu Ende zu schreiben.

    Also passt bitte gut auf! Sollte dieser Idee durch eure nutzlosen Advokaten stattgegeben werden, so wäre dies ohne Zweifel der schreckliche Plan derer, die unsere Verurteilung wünschen, sodass das Sachverständigenkomitee in Ankara gleich diesem Komitee hier die noch unveröffentlichten Abhandlungen, besonders aber den "Fünften Strahl" dazu benutzen werden, sie auf die gesamte Risale-i Nur zu beziehen, diese dann zu beschlagnahmen und dabei zu behaupten, dass es sich bei der ganzen Angelegenheit, die im "Fünften Strahl" behandelt wird, genau um das handelt, was alle diese elenden Schüler lernen sollen, die die Risale-i Nur lesen und sie dann alle wegen meines Verbrechens verurteilen. Wenn nun der Gefängnisdirektor und der Öffentliche Ankläger mir Schwierigkeiten machen, in der Absicht, (zu verhindern, dass ich meine Unterlagen) nach Ankara schicke, indem sie mir das Sprechen verbieten und wieder beschlagnahmen, was ich geschrieben habe, so ist das ein mächtiges Zeichen dafür, dass Ankara die Absicht hat, das Urteil gegen uns zu fällen, bevor noch meine unwiderleglichen Verteidigungsschriften bei ihnen eingetroffen sind.

    Der dritte Punkt: Der Vorsitzende des Gerichtshofes hat an diesem Tag in der Tat gesagt, dass er nun alle Bücher und Dokumente von einiger Bedeutung zusammen mit meiner Verteidigungsschrift nach Ankara senden werde, was verständlicherweise die ganze Angelegenheit noch in die Länge ziehen wird. Sie werden wohl inzwischen eingetroffen sein. Wenn also meine beiden bestens ausgefeilten und erklärten Verteidigungsreden bereits abgeschickt worden sind, werden sie die ganze Angelegenheit sehr schnell geklärt haben. Sie wird also nicht weiter in die Länge gezogen, sondern beschleunigt und so können also die Familienväter rasch entlassen werden. Doch ich selbst und alle diejenigen, die niemanden haben, würden nicht entlassen werden, sondern im Gefängnis bleiben müssen, weil dies ja der beste Ort ist, die Wahrheit des Glaubens gegen die Atheisten und die Abtrünnigen zu verteidigen.

    Vierter Punkt: Sollte die Risale-i Nur nicht frei gegeben werden und meine Verteidigungsrede nicht in Betracht gezogen werden, so wird es euch auch nicht mehr retten, wenn ihr nach außen hin abschwört, weil wir ja aufgrund unseres gemeinsamen (vahdet) Punktes der Anklage aneinander gekettet sind. Es könnte also nur ein Teil der Gefährten, die ohnehin nur eine sehr schwache Verbindung mit uns haben, gerettet werden. (Die Verhandlung) im Gerichtshof zu Eskishehir hat dies in der Tat gezeigt.

    Denn seit einem Jahr haben sie einen Spion zwischen uns gesetzt, der sich sorgfältig alle enthüllenden (Bemerkungen) unbedachter und leichtgläubiger Schüler notierte, und haben weder Mühe noch Kosten gescheut, um uns zugrunde zu richten und zu bewirken, dass wir Reue empfinden sollen über unseren Weg (meslek). Doch obwohl sie sogar Scheikh Abdulhakîm gegen uns aufgehetzt hatten, haben sie ihn (doch am Ende) genau so zugrunde gerichtet wie uns selbst, und auch Scheikh Abdulbaqi und Scheikh Suleyman, der mir gelegentlich widersprochen hatte. So ist es also gegenüber dem, was sie nach ihrer Überzeugung darüber denken, so wenig wie damals in Eskishehir, noch keine fünf Para wert, wenn ihr nun abschwört und davonlaufen wollt.

    Fünfter Punkt: Wir sind sowohl hier als auch damals in Eskishehir aufgrund unserer Erfahrung zu der absoluten Überzeugung gelangt, dass aufgrund der Tatsache, dass wir aufgrund unseres gemeinsamen (vahdet) Punktes der Anklage unter allen Umständen der Bereitschaft bedürfen, stets füreinander da zu sein. Wutausbrüche, wie sie aus unserer bedrängten Lage entstehen können, Gereiztheit oder die Neigung, einander zu widersprechen, verdoppeln nur noch unsere elende Lage. Leider seid ihr es gewesen, in die ich am meisten vertraut und auf die ich mich am meisten verlassen hatte. Manches Mal, wenn in meinen Gedanken der Sturm los bricht, denke ich an Kamil (= den Vollkommenen) Hodja und Siddiq (= den Getreuen) Hodja in Istanbul und die Leute, die in der Provinz Kastamonu mit einer so außerordentlichen Treue gedient haben, und die Aufregung legt sich wieder. Gebt gut Acht, dass der Geheimdienst, der den völligen Unglauben (kufr-u mutlaq) unterstützt, nicht bei euch einen Fuß in die Tür bekommt. Sie hatten ihren Fuß schon in der Türe meines Nachbarn, was mir Qualen bereitet hat.

    Beratet euch nun darüber untereinander ohne allen Streit. Ich werde euren Beschluss akzeptieren. Doch wenn ihr euch miteinander beratet, zieht dann auch die Möglichkeit mit in Betracht, dass für den Fall, dass meine Verteidigungsschrift nach Ankara geht und dort untersucht wird, der Gerichtshof hier zu einer Entscheidung über diejenigen kommen könnte, deren Entlassung bereits ansteht, und die Möglichkeit, dass diejenigen, die gegen uns kämpfen und Abdulbaqi, Abdulhakîm und Hadji Suleyman in die Verbannung getrieben haben und dafür gesorgt haben, dass Yeshil Shemsi hier bleiben musste, obwohl er doch eigentlich offiziell schon entlassen worden war, Leute nicht frei lassen werden, die, wie Hafiz Mehmed und Seyyid Shefiq sich mit ihrem unerschütterlichen Glauben weigern, sich vor dem toten Führer und seinem Portrait zu beugen und statt dessen ihren Mangel an Unterstützung für den Atheismus und alle ketzerischen Neuerungen (bid'a) demonstrieren. Ihr solltet auch mit in Betracht ziehen, dass es von größter Wichtigkeit ist, dass die Risale-i Nur aus ihrem Versteck in ihrem Schrank heraus und, wenn sie in einer Zeit, da sie in einer besonders wichtigen, allgemeinen Angelegenheit ganz allein in ihren Zentren zum Streit hervor tritt, die noch zögernden, erstaunten Leute des Glaubens, ihre Schüler hinter sich finden kann, die nicht davon laufen, sondern ihnen zeigen, dass sie sich an eine unerschütterliche und unbesiegbare Wahrheit gebunden wissen. Hütet euch, ja hütet euch dann aber, dass ihr nicht einer auf des anderen Fehler schaut! Habt Hochachtung (hurmet) voreinander! Werdet nicht zornig und kritisiert einander nicht, sondern helft euch gegenseitig.

    Meine lieben Brüder, die ihr mir treu und gehorsam seid!

    Seit einigen Tagen habe ich ein Gebet (dua) verändert. Bisher hatte ich zuweilen hundertmal وَاغْفِرْ {"Vergib!"} oder وَفِّقْ {"Schenke Erfolg!"} und dergleichen mehr gebetet, lasse aber nun in dem Ausdruck طَلَبَةَ رَسَاۤئِلِ النُّورِ الصَّادِقِينَ {"treue Schüler der Risale-i Nur"} das Wort اَلصَّادِقِينَ {"treu"} wegfallen, damit diejenigen unserer Brüder, die sich dazu gezwungen fühlen, so zu handeln, als hätten sie eine Dispens (ruhsat) erhalten, oder sich aufgrund ihrer Angst und Verzweiflung infolge der ganzen bedrückenden Verhältnisse nicht an die Regeln (sadaqat) halten, oder dem, was wir darüber hinaus noch freiwillig tun (adhimet), entgegen handeln, indem sie ganz offensichtlich leugnen oder sich von allem zurückhalten, von diesen Gebeten (dualar) nicht ausgeschlossen sein mögen.

    بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ {"Im Namen dessen, der gepriesen sei"}

    Mein lieber Bruder Hafiz Ali!

    Mach dir keine Sorgen um deine Krankheit! Möge Gott der Gerechte dir Gesundheit schenken, Amen. Denn du erhältst einen großen Gewinn, da ja eine Stunde der Anbetung (ibadet) im Gefängnis dem Dienst und der Anbetung von zwölf Stunden gleich zu setzen ist. Falls du ein Heilmittel brauchst, so habe ich etwas Medizin hier und kann sie dir zuschicken. Es macht ja z.Zt. ohnehin irgendeine leichte Krankheit hier die Runde. Immer an dem Tag, an dem ich dem Gericht vorgeführt wurde, werde ich in jedem Fall krank. Vielleicht hast du mir ja etwas von meinem Unwohlsein abgenommen, um mir zu helfen, gleich denen, die in früheren Zeiten eine wunderbare Opferbereitschaft gezeigt haben, indem sie füreinander krank geworden und gestorben sind.

    (Ein sehr schöner Beileidsbrief am genau richtigen Ort)

    Mein lieber getreuer Mitbruder!

    لِكُلِّ مُصٖيبَةٍ اِنَّا لِلّٰهِ وَاِنَّٓا اِلَي۟هِ رَاجِعُونَ {"Wann immer ein Unglück uns trifft: Fürwahr, Gottes sind wir. Und fürwahr, zu Ihm kehren wir zurück." (Sure 2, 156)}

    Ich wünsche sowohl mir selbst, als auch euch und (der geistigen Person der) Risale-i Nur viel Stärke und Hafiz Ali, selig, aus Denizli und für den ganzen Friedhof Gottes Segen (tebrik). Dieser unser heldenhafter Mitbruder, der die Wahrheit der Frucht des Glaubens (Meyve Risalesi) mit wissenschaftlicher Sicherheit (ilme l-yaqin) kannte, hat seinen Körper im Grab zurückgelassen um auf die Stufe (maqam) augenscheinlicher und wahrheitsgemäßer Sicherheit ('ayne-l ve haqqa l-yaqin) emporzusteigen, um wie die Engel in der Welt der Geister unter den Sternen auf die Reise zu gehen. Nachdem er seine Aufgabe vollständig erfüllt hatte, ist er nun entlassen worden und zur Ruhe eingegangen.

    Möge Gott der allbarmherzigste Erbarmer (Djenab-i Erhamu-r'Rahîmin) seine Verdienste (hasanat) nach der Anzahl der Buchstaben der Risale-i Nur, der geschriebenen wie der gelesenen, im Buch seiner Taten eintragen. Amen. Und möge Er nach ihrer Zahl Sein Erbarmen über seinen Geist (ruh) regnen lassen. Amen Und möge Er den Qur'an und die Risale-i Nur ihm zu angenehmen und freundlichen Gefährten im Grabe machen. Amen Und möge Er uns für die Licht-Fabrik (Nur fabrikasi) zehn junge Helden schenken (ihsan), die seinen Platz einnehmen und seine Arbeit fortsetzen werden. Amen. Amen. Amen.

    Gedenkt nun seiner im Gebet (dua) gleich mir! Ich erflehe von der Barmherzigkeit Gottes (rahmet-i Ilahiye), dass Tausend Zungen an stelle seiner Zunge in Dienst treten mögen und er an stelle seines einen Lebens und seiner einen Zunge, die er verloren hat, nun Tausend Leben dafür gewinnen möge.

    Meine lieben, getreuen Brüder!

    Gott dem allbarmherzigsten Erbarmer (Djenab-i Erhamu-r'Rahîmin) sei unendlich Dank dafür, dass Er uns in dieser ungewöhnlichen Zeit und an diesem unheimlichen Ort gewährt hat, mit eurer Hilfe zu der so kostbaren Ehre (sheref) und zu dem so bedeutenden Dienst zu gelangen, Schüler der Wissenschaften (des Glaubens = talebe-i ulum) zu sein. Diejenigen, welche (den Status) der Leute in ihren Gräbern, wie den der Märtyrer zu schauen vermögen (= ehl-i keshf-el qubur), haben bereits bei verschiedenen Gelegenheiten bemerkt, dass einige ernsthafte und wirklich begeisterte Schüler der Wissenschaften (des Glaubens) die mitten aus ihrem Studium heraus gestorben waren, sich selbst noch für lebendig hielten und glaubten, noch stets mit ihrem Studium beschäftigt zu sein.

    Ja, einer derer, die in die Gräber schauen können, beobachtete einmal einen Schüler, der über seinem Studium von Grammatik und Syntax verstorben war, und war nun neugierig, welche Antwort dieser Schüler in seinem Grab Munkar und Nekir geben werde. Da hörte er, wie dieser während seines Studiums der Grammatik verstorbene Schüler, als der Engel ihn fragte: مَنْ رَبُّكَ {"Wer ist dein Herr (Rabb)?"}, antwortete: مَنْ {"Wer"} ist das Subjekt (mubteda) und رَبُّكَ {"dein Herr"} ist sein Objekt (haber). Er gab ihm also die grammatikalisch korrekte Antwort, der Meinung, er sei noch immer in der Medresse.

    So weiß ich denn, dass der verstorbene Hafiz Ali, wie in dem obigen Geschehnis, ein Schüler war, der auf dem Gebiet der Wissenschaften (des Glaubens) arbeitete und sich mit der Risale-i Nur beschäftigte, der höchsten aller Wissenschaften, der sich mit den Märtyrern auf genau der selben Stufe befand und auf der gleichen Ebene ihres Lebens. Und in dieser Überzeugung sage ich denn auch in einigen meiner Gebete (dua) für ihn und gleich ihm auch für Mehmed Zühdü und Hafiz Mehmed:

    "Oh Herr (ya Rabbi)! Schenke ihnen bis zum Tage der Auferstehung mit der Risale-i Nur gleich einem Kleid, der Wahrheit des Glaubens und in den Geheimnissen des Qur'an die vollkommene Freude und Zufriedenheit! Amen."

    بِاس۟مِهٖ سُب۟حَانَهُ {"Im Namen dessen, der gepriesen sei"}

    Meine lieben, getreuen Brüder!

    Ich kann den verstorbenen Hafiz Ali nicht mehr vergessen. Sein Leiden erschüttert mich furchtbar. Ich denke, dass in alten Zeiten manchmal solche opferwilligen Menschen selbst an Stelle ihres Freundes gestorben sind und nehme an, dass der Verstobene an meiner Statt gegangen ist. Gäbe es nicht Menschen wie ihr, die seiner Lebensweise folgen und seinen außerordentlichen Dienst versehen, so wäre dies für die Islamiyet ein ganz großer Verlust. Mein Schmerz schwindet, sobald ich an euch, seine Erben denke, und die Freude kehrt zurück.

    Es ist zwar erstaunlich, doch nachdem er jetzt mit seinem psychischen (manevi) Leben {d.h. mit all seinen Erfahrungen, die er in diesem Leben gewonnen hat. - A.d.Ü.} ja selbst noch mit seinem physischen (maddi) Leben {d.h. mit all seinen Erinnerungen, die ihn noch mit diesem irdischen Leben verbinden. - A.d.Ü.} in die Zwischenwelt (alem-i berzah) hinübergegangen ist, ist auch in mir die Sehnsucht erwacht, in jene Welt hinüber zu gehen und in meinem Geist (ruh) hat sich ein weiterer Vorhang geöffnet. So wie wir von hier aus Grüße an unsere Brüder in Isparta senden, freundschaftlich (sohbet) miteinander verkehren und Nachrichten miteinander austauschen, so ist nun auch die Zwischenwelt (alem-i berzah), in der Hafiz Ali jetzt weilt, in meinen Augen gleich wie Isparta und Kastamonu geworden. Ich habe sogar davon gehört, dass letzte Nacht jemand von hier nach da gesandt worden ist. Ich war über sein Dahinscheiden sogar noch mehr betrübt: Warum denn nur hatte ich ihm nicht Grüße (selam) an Hafiz Ali mitgegeben? Dann aber wurde mir eingegeben, dass zur Übermittlung von Grüßen gar kein Vermittler nötig ist. Seine starke Verbundenheit (rabita) ist wie ein Telefon. Außerdem kommt er (auch selbst) und nimmt (unsere Grüße selbst in Empfang).

    Dieser große Märtyrer hat mich dazu veranlasst, Denizli zu lieben. Ich möchte gar nicht mehr von hier weggehen. Er, Mehmed Zühtü und Hafiz Mehmed setzen ihre Aufgabe, die sie im Leben ausgeführt hatten, im Dienst an Glaube (imaniye) und Licht (Nuriye) fort. Sie beobachten ihn ganz aus der Nähe, ja helfen sogar dabei mit. Da sie nun mit ihrer wertvollen Aufgabe im Kreise der großen Gottesfreunde (Evliya-i adhim) ihren Platz eingenommen haben, erwähne ich auch die Namen dieser beiden zusammen mit Hafiz Mehmed in gleicher Reihe (silsile) und neben den Namen der Pole (qutub) und bringe meine Gaben dar.

    Meine lieben, getreuen Brüder!

    Eure Aufrichtigkeit (ikhlas), eure Treue (sadaqa) und Beständigkeit (metanet) sind ein ausreichender Grund dafür, dass gerade jetzt einer des anderen Fehler in dieser schweren Bedrängnis nicht ansieht, sondern sie zudeckt. Denn das Band der mächtigen Bruderschaft der Risale-i Nur ist (in sich selbst bereits eine) solche gute Tat (hasanah), dass sie Tausend schlechte Taten darüber verzeihen lässt. Da am Tage der Auferstehung, wenn die guten Taten die schlechten überwiegen, die göttliche Gerechtigkeit (adalet-i Ilahiye) vergeben wird (affet), so solltet auch ihr, da ihr ja seht, wie die guten Taten die schlechten überwiegen, in euren Taten mit Liebe und Verzeihung (muhabbet ve afw) handeln. Denn sonst, wenn ihr wegen einer einzigen schlechten Tat böse werdet und euch aus eurer begrängten Lage heraus dazu aufhetzen lasst, überreizt zu reagieren und in eurem Zorn (neuen) Schaden anzurichten, so ist dies in zweierlei Hinsicht {gegenüber Gott und Seiner Gerechtigkeit einerseits und gegenüber der Brüderlichkeit unter den Schülern andererseits} (wieder ein neues) Verbrechen. Möge Gott es wollen (insha-a'llah), dass ihr in Frohsinn und im Trost einander helfen werdet und so alle Bedrängnis zu Nichts werden lasst.

    Meine lieben, getreuen, gesegneten Brüder!

    Der Grund dafür, dass ich seit Tagen nicht mehr mit euch sprechen konnte, ist eine schwere Krankheit infolge einer Vergiftung, dergleichen ich noch nie zuvor erlebt hatte. Ich werde im Interesse der Risale-i Nur bis ans Ende meiner Tage auf meine Brüder aus dem Kreis des Lichtes (Nur) und der Rosen (= Isparta), die geduldig, fest (metin) und unerschütterlich ausgeharrt haben, und auch auf all die opferwilligen (Brüder) aus Kastamonu ewig und in Dankbarkeit stolz (muteshekkirane iftikhar) sein.Ich habe sie während all der Bedrängnisse meiner Unterdrücker als einen starken Stützpunkt (quvvetli nokta-i istinad) und vollkommenen Trost empfunden. Sollte ich jetzt sterben, werde ich mit ruhigem Herzen dem Tode entgegen gehen, weil (meine Brüder ja bereits) dort sind.

    Die Weltleute haben mich aufgrund ihrer völlig unhaltbaren Verdächtigung ins Gefängnis geworfen, ich hätte (einen Plan) gegen sie zu opponieren. Göttliches Vorherwissen (qader-i Ilahi) hat mich jedoch ins Gefängnis geworfen, weil ich nicht mit ihnen unterhandeln wollte und mich nicht darum bemüht habe, sie in ihrer Gesinnung (hal) zu verbessern. Sollten nur noch einige wenige Freunde mit mir im Gefängnis zurückbleiben, werde ich bei der Regierung in Ankara eine öffentliche Verhandlung beantragen, die das Interesse der ganzen islamischen Welt auf sich lenken wird. Darauf werde ich bestehen. Möge Gott es wollen (insha-a'llah), dass ich zahlreiche Kopien der "Meyve-Risalesi" (Abhandlung über die Frucht des Glaubens) und meiner Verteidigungsrede in der neuen Schrift anfertigen lassen und den wichtigsten Ämtern zusenden kann!

    Meine lieben, getreuen Brüder!

    Diese Art von Hadith sind von der Art der Allegorien (muteshabih). Sie beziehen sich nicht auf ein einzelnes, ein besonderes (Ereignis) und sind auch nicht überall anwendbar. Unter allen denkbaren Möglichkeiten von religiösen Zersplitterungen, welche die Gemeinde (umma) heimsuchen könnten, wird nur eine einzige Zeit und nur der Hiddjas (= die Gegend rund um Mekka und Medina) und der Irak als Beispiel angeführt. So entstanden z.B. in der Zeit der Abbassiden eine ganze Reihe sektiererischer Strömungen, die der Islamiyet einen Schaden zugefügt haben, wie die Mu'tesiliten, die Rawafiden, die Djebaruya und verdeckte Atheisten und Agnostiker. Zu einer Zeit, in der sich bedeutende Erschütterungen ereigneten, was die Schariah und die Glaubensgrundsätze (itiqad) betrifft, standen sehr viele islamische Geistesgrößen wie Bukhari, Muslim, Imam-i A'dham (Abu Hanifa), Imam Shafi-i, Imam Malik, Imam Ahmed ibn Hanbal, Imam Ghasali, Ghauth-ul A'dham (Sheikh Geylani) und Djunayd-ul Baghdadi auf, eilten dem Islam zu Hilfe und schlugen diese Glaubensspaltungen (fitnah) nieder.

    Von da an setzte sich dieser Siegeszug über 300 Jahre fort. Doch die Sekten der Leute der Irreführung brachten nun verdeckt, d.h. auf politischen Wege die Vernichtung (fitnah) des Hulago-Dschingis über das Haupt des Islam. Auf diese Vernichtung (fitnah) weisen sowohl die Hadithe als auch Hasret Ali, mit dem Gott zufrieden sein möge, ganz klar und eindeutig und mit Zeitangabe hin.

    Danach berichten verschiedene Hadithe, sowie eine ganze Reihe von Anspielungen im Qur'an, gleichfalls mit Zeitangabe, über die Zerstörung des (Glaubens) in unserer Zeit, welche die größte Zerstörung (fitnah) ist. Im Vergleich damit verweist eine Hadith, wenn sie ganz allgemein die Stadien erwähnt, welche die Gemeinschaft (umma) durchlaufen wird, manchmal mit Zeitangabe ganz allgemein, nur mit einem Beispiel, auf ein besonderes Ereignis hin.

    Diese allegorischen und in ihrer Bedeutung nicht immer klar verständlichen Hadithe sind in verschiedenen Teilen der Risale-i Nur ganz klar und deutlich ausgelegt und erklärt worden. Das "Vierundzwanzigste Wort" und der "Fünfte Strahl" erläutern diese Wahrheit an Hand von Grundsätzen.

    Meine lieben, getreuen Brüder!

    Es wurde mir eingegeben, dass ich euch die folgende Wahrheit erklären solle, damit ihr euch nicht gegenseitig der Selbstgefälligkeit (enaniyet) und der Treulosigkeit (sadaqatsiz) bezichtigt.

    Ich beobachtete einmal, dass einer der großen Gottesfreunde, der seine Ichverhaftung (enaniyet) aufgegeben und dessen Seele ihre Eigenwilligkeit (nefs-i emmare) verloren hatte, sich später wieder bitter über seine eigenwillige Seele beklagte, und war darüber sehr erstaunt. Danach aber verstand ich mit Sicherheit, dass die eigenwillige Seele, damit sich der Kampf dieser Seele auf verdienstvolle Weise fortsetzen könne, im Tode all ihre Eigenschaften an die Adern ihres Temperaments und ihrer Gefühle weiter gibt, damit ihr Kampf fortgesetzt werden kann. So beschweren sich denn diese großen Gottesfreunde über diesen zweiten Feind und Erben der Seele.

    Und weiter sind der innere (manevi) Wert, die Stufe (maqam) und die Tugend nicht auf diese Welt (dunya) hin ausgerichtet, sodass sie sich selbst bemerkbar machten. Ja, weil einige derer, welche die höchsten Stufen (erreicht haben), dieses große Gnadengeschenk Gottes (ihsan-i Ilahiye) gar nicht wahrnehmen, betrachten sie sich mehr als andere als gänzlich arm und vollkommen mittellos, was zeigt, dass ihre Visionen (keshif), ihre Wundertaten (keramet), ihre Verzückungen (ezvak) und Erleuchtungen (envar), welche in den Augen der einfachen Leute als die Quelle aller Vollkommenheit betrachtet werden, gar nicht die Quelle und der Prüfstein ihres inneren (manevi) Wertes und der (erreichten) Stufe (maqam) sein können.

    Dies wird durch die Tatsache bestätigt, dass, obwohl doch eine Stunde (im Leben) der Sahabis dem Wert eines Tages (im Leben) anderer Gottesfreunde oder einer ganzen Periode stiller Zurückgezogenheit entspricht, und auch wenn nicht alle Sahabis diese Visionen (keshif) und diese wunderbare innere Erleuchtung (erfahren hatten), sie dennoch den gleichen Zustand (hal) erlangten wie die Gottesfreunde.

    Wohlan denn, meine Brüder! Gebt Acht, dass eure eigenwillige Seele (nefs-i emmare) euch nicht im Vergleich der Seelen miteinander betrügt, indem sie von ihrem Standpunkt aus schlecht denkt (su-i zan) und dann daran zweifelt, dass die Risale-i Nur sie erziehen könne.

    بِاس۟مِهٖ سُب۟حَانَهُ

    {"Im Namen dessen, der gepriesen sei"}

    Sogar junge Leute, die kaum noch zu bändigen sind, bestätigen, dass die neun Schläge (tokatlar), die sie im Zusammenhang mit den "Fünf Problemstellungen" der "Fruchtabhandlung" und des "Wegweisers für die Jugend" aus der Risale-i Nur empfangen haben, auf die subtile Wunderwirkung der Risale-i Nur zurückzuführen sind.

    Erstens: Feyzi, der mir im Gefängnis zur Hand geht. Zu Beginn sagte ich zu ihm: "Du hast am Unterricht über die "Frucht (des Glaubens)" teilgenommen. Mach mir jetzt also keinen Ärger!" Er machte Ärger. Und er bekam plötzlich einen Schlag (tokat): eine Woche lang waren ihm die Hände gebunden.

    Ja, das ist wahr

    Feyzi

    Zweitens: Ali Riza, der mir zur Hand geht und die "Fruchtabhandlung" schreibt. Eines Tages war ich gerade dabei, ihn über das zu unterrichten, was er soeben geschrieben hatte. Weil er aber zu faul war, mir das Essen zu kochen, erfand er eine Ausrede, kam nicht und bekam dafür einen Schlag (tokat). Und obwohl sein Topf damals in gutem Zustand war, fiel der ganze Boden mitsamt dem Essen hinunter.

    Ja, das ist wahr

    Ali Rıza

    Drittens: Ziya. Er hatte die Fragestellungen über die Jugend und das Gebet aus der "Fruchtabhandlung" für sich abgeschrieben und mit dem Gebet (namaz) begonnen. Doch dann wurde er faul und hörte wieder auf, zu beten und zu schreiben. Zu dieser Zeit bekam er plötzlich einen Schlag (tokat): entgegen allem, was normal und begründet gewesen wäre, geriet der Korb mit den Kleidern über ihm (im Raum) in Brand. In dem allgemeinen Durcheinander bemerkte, bis das Feuer ausbrach, niemand eine Veränderung (im Raum), was zeigt, dass dies ein beabsichtigter Schlag der Liebe Gottes (shefqat) war.

    Ja, das ist wahr

    Ziya

    Viertens: Mahmud. Ich las ihm aus der „Fruchtabhandlung“ die Fragestellungen über die Jugend und das Gebet vor und sagte dann zu ihm: "Hör jetzt auf, (dein Glück) zu verspielen und verrichte das Gebet!" Er war einverstanden. Doch seine Sucht blieb ihm Meister. Er verrichtete nicht das Gebet und verspielte (weiterhin sein Glück). Da bekam er plötzlich einen fürchterlichen Schlag: drei, vier Mal hintereinander übermannte ihn der Spieltrieb und er musste, so arm wie er bereits war, auch noch 40 Lira bezahlen und dazu noch sein Hemd und seine Hose einlösen. Dennoch ist er nicht zu Verstand gekommen.

    Ja, das stimmt

    Mahmud

    Fünftens: Ein Junge von 14 Jahren mit Namen Suleyman machte stets eine Menge Unsinn und stiftete auf diese Weise auch andere dazu an. Ich sagte zu ihm: "Benimm dich anständig und verrichte das Gebet! Du wirst mit deiner Haltung und durch den Unsinn der Älteren unter euch noch einmal in Gefahr geraten." Er begann erst das Gebet zu verrichten, gab das aber bald wieder auf und begann wieder Unfug anzurichten. Da bekam er plötzlich einen Schlag: Er bekam die Krätze und musste drei Wochen lang im Bett bleiben.

    Ja, das ist wahr

    Süleyman

    Sechstens: Ömer, der mir anfänglich zur Hand ging, begann, das Gebet zu verrichten und hörte auf, Lieder zu singen. Doch eines Abends drang in der Nähe meiner Tür Gesang an mein Ohr. Das aber störte mich, weil ich gerade mit meinen täglichen Gebeten (vird) beschäftigt war. Ich wurde zornig, ging hinaus und sah, dass es Ömer war; ganz gegen seine Gewohnheit. Und ganz gegen meine eigene Gewohnheit habe ich ihm eine Ohrfeige (tokat) verpasst. Am anderen Morgen wurde Ömer, ganz entgegen dem, was sonst die Gewohnheit war, in ein anderes Gefängnis geschickt.

    Siebentens: Ein junger Mann von 16 Jahren namens Hamza, der eine gute Stimme hatte, sang Lieder, stiftete damit auch andere dazu an und verrichtete so allerlei Unsinn. Ich sagte zu ihm: "Tu das nicht! Du wirst eine Ohrfeige (tokat) bekommen." Plötzlich, zwei Tage später verrenkte er sich die Hand und musste zwei Wochen lang Schmerzen leiden.

    Ja, das stimmt

    Hamza

    Es gibt noch andere Ohrfeigen (tokat) gleich diesen. Doch mein Papier ist zu Ende und (so bin ich denn auch mit diesem) Thema ans Ende gelangt.

    Meine lieben, getreuen Brüder!

    Ein Erziehungsminister hat den Schleier vor seinem Gesicht gelüftet und seinen völligen Unglauben (kufr-u mutlaq) in einem anderen Gewand gezeigt. Da er unsere Verteidigungsschrift noch nicht erhalten hatte, muss er seine Erklärung wohl aus einem anderen Grunde geschrieben haben. Ich hatte ursprünglich gar nicht die Absicht, sie an dieses Ministerium zu schicken. Doch nachdem sich unsere Brüder damit einverstanden erklärt hatten, habe ich ihm doch noch eine zugeschickt, denn unsere augenblickliche Lage (hal) hat gezeigt, dass dies doch zweckmäßig und notwendig ist. Denn in jedem Fall würde ein Minister (Wakiel), der sich in einem solchen Grade als verschworener Atheist gezeigt hatte, gegenüber Dokumenten und persönlichen Abhandlungen, die bereits nach Ankara gegangen waren, nicht gleichgültig bleiben. Plötzlich war er durch eine derartige, unmittelbare, nicht zu widerlegende Verteidigungsschrift wie vor den Kopf gestoßen; was sehr gut war. Möge Gott es wollen (insha-a'llah), dass auch in diesem Ministerium ein mächtiger Strom des Interesses für die Risale-i Nur erwachen wird!

    Meine Brüder! Da nun einmal ein Teil (der Leute) eine solche innere Gesinnung hegt, wäre es eine Art Selbstmord, sich derartigen (Leuten) auszuliefern. Es hieße, sich seiner Islamiyet zu schämen, ja sogar seinem Glauben abzuschwören. Denn wer seinem Atheismus in einem solchen Grade verschworen ist, kann mit (solchen Leuten) wie wir nur dann zufrieden sein, wenn sie sich unterwerfen, oder doch wenigstens so tun. Sie sagen: "Gib dein Herz und dein Gewissen auf und arbeite nur noch für diese Welt (dunya)!"

    So gibt es denn in einer solchen Situation keine andere Möglichkeit mehr, als sich auf die Gnade des Herrn (inayet-i Rabbani) zu verlassen, ihm standhaft und geduldig zu vertrauen, vier Kästen mit Kopien der Risale-i Nur zu diesem Zentrum zu schicken und darum zu beten, dass sie mit ihrer mächtigen Wahrheit siegreich sein werden. Unsere Erfahrung hat bis heute gezeigt, dass einander aus dem Wege zu gehen, sich aufzuregen und sich loszusagen von der Risale-i Nur, sich (diesen Leuten) zu unterwerfen, ja sogar sich ihnen anzuschließen, nicht von Nutzen ist.

    Macht euch darüber hinaus keine Sorgen. Das prahlerische Getöse dieses Ministers beweist nur seine Schwäche (da'if) und seine Furcht und verrät, dass er sich nicht dazu gezwungen sieht, anzugreifen, sondern vielmehr, sich zu verteidigen.

    Meine lieben, getreuen Brüder!

    Gleich wie Sami Bey mir erzählt hatte, dass einer unserer Brüder aus Homa, ein Schüler namens Ali, etwa zur gleichen Zeit gestorben sei wie Hafiz Ali, schrieb mir dies auch Mehmed Ali, einer unserer opferbereiten Männer aus Homa. So habe ich also diesen Ali in vielen meiner Gebete (dualar) zu einem Gefährten des großen Märtyrers Ali gemacht.

    Kürzlich sah eine Frau, die mit uns in Verbindung steht, dass drei unserer Brüder gestorben sind. Die Erklärung dafür ist die, dass diese beiden Alis und Mustafa, der im Gefängnis der Risale-i Nur hatte folgen wollen und gehängt worden war, an unserer aller Stelle ins Jenseits (akhir) hinüber gegangen und zu unsrer aller Heil geopfert worden sind.

    بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ {"Im Namen dessen, der gepriesen sei"}

    Meine lieben, getreuen, unerschütterlichen Brüder, die Sinn und Wert unseres Vertrauens (in Gott) verstanden haben.

    Obwohl ich nun schon seit 20 Jahren niemals so neugierig gewesen bin, eine Zeitung zu lesen oder auch nur danach zu fragen, habe ich doch heute zu meinem großen Bedauern und auch nur aufgrund einiger unter unseren schwächeren Brüdern, einen Zeitungsartikel gesehen. Ich konnte aus ihm entnehmen, dass einige machtvolle Kräfte, teils unter einem Deckmantel oder auch ganz offen ihre Rolle spielen. Da auch wir selbst auf dieser Bühne zu sehen sind, wähnt man, dass auch wir selbst mit diesen Kräften in Verbindung stünden.

    Möge Gott es wollen (insha-a'llah), dass die vier Kisten mit machtvollen, nicht zu widerlegenden Abhandlungen, mit Notizen und den so entscheidenden Verteidigungsschriften sowohl für uns, als auch für den Glauben an den Qur'an und den Islam zu positiven Ergebnissen führen wird. Wir haben uns nicht in ihre weltlichen Angelegenheiten eingemischt und sie konnten auch keine Spur davon entdecken, dass wir etwa die Absicht gehabt haben sollten, uns einzumischen. So war denn Ankara schließlich dazu gezwungen, das gesamte Werk der Risale-i Nur anzufordern, um es genauer untersuchen zu können.

    Da dies aber nun einmal die Wahrheit ist und wir bis heute im großen und ganzen die Gnade des Herrn (inayet-i Rabbani) im Dienst der Risale-i Nur in unbestreitbarem Maße erfahren haben, und da nun einmal heute die vielen Mächtigen in Politik und Wirtschaft (dunya) ihre Kräfte gegeneinander mobilisieren, und da wir nun einmal aus eigener Kraft nichts anderes tun können, als mit dem Willen Gottes (qadha) zufrieden zu sein, uns in Sein göttliches Vorherwissen (qader) einzufügen und die große und heilige Tröstung aus dem Dienst am Glauben, am Qur'an und der Risale-i Nur (zu empfangen), besteht nun unsere wichtigste Aufgabe vor allem anderen darin, nicht in Bestürzung zu geraten und nicht zu verzweifeln, sondern vielmehr einander moralisch zu unterstützen, sich nicht zu fürchten, sondern allem Unheil im Vertrauen auf Gott entgegen zu sehen.

    Auch sollte man die Kuppeln, welche diese großspurigen Journalisten, wenn sie aus einem Sandkorn eine Kuppel machen, nur als ein Sandkorn betrachten und ihnen weiter keine Bedeutung beimessen. Das Leben in dieser Welt (dunya) ist, besonders in dieser Zeit und unter diesen Umständen ohne jeden Wert. Was immer uns noch zustoßen möge: wir sollten ihm in Zufriedenheit entgegensehen.

    بِاس۟مِهٖ سُب۟حَانَهُ {"Im Namen dessen, der gepriesen sei"}

    Meine lieben, getreuen Brüder!

    Zwei oder drei unserer Brüder haben eine gute Methode gefunden, wie sie einander trösten können. Sie sagen nämlich:

    "Einige unserer neuen Brüder hier im Gefängnis ertragen geduldig ein, zwei oder vielleicht sogar zehn Jahre dieses Unheils aufgrund ein oder zweier Stunden einer unerlaubten Tätigkeit. Ja, einige bringen sogar ihren Dank dar, indem sie sagen, dass sie auf diese Weise vor anderen Sünden bewahrt geblieben sind. Sie sagen dann: 'Warum sollten wir uns über sechs oder sieben Monate einer Segen spendenden Unbill beklagen, wo wir doch zu einer zu höchst erlaubten Tätigkeit angestellt worden sind und durch die Risale-i Nur unserem Glauben dienen?'“ Ich gratuliere ihnen (barakallah).

    Ja, einige Schwierigkeiten für fünf oder zehn Monate zu ertragen, um fünf oder zehn Jahre einen erfreulichen, angenehmen, gesegneten und geheiligten Dienst zu verrichten, eine erhabene Anbetung, eine innere Einkehr mit dem Zweck, sowohl den eigenen Glauben als auch den der anderen zu retten, ist ein Grund zu Stolz (iftikhar) und Dankbarkeit (shukur).

    In einer Hadith heißt es: "Es ist besser für dich, wenn jemand durch dich zum Glauben gelangt als eine ganze Herde (zum Opfer auserlesener und mit Hennah - A.d.Ü.) rot (gefärbter) Schafe und Ziegen." Du solltest deshalb über all die Leute hier, vor Gericht und in Ankara, deren Glaube durch eure Schriften und durch euren Dienst aus all diesen schrecklichen Zweifeln gerettet worden ist oder noch gerettet werden wird, euren Dank in Geduld und in vollkommener Zufriedenheit darbringen.

    Wenn die in Ankara herrschende Volkspartei weiterhin gegen die dorthin gegangenen mächtigen Bücher der Risale-i Nur Widerstand leistet und sich nicht darum bemüht, sie zu beschirmen, in der Absicht, zu einem friedlichen Übereinkommen (musalaha) zu gelangen, so ist der ruhigste Platz für uns das Gefängnis und dies ist für uns ein Zeichen, dass die Atheisten ihre Glaubenslosigkeit mit dem Bolschewismus verbunden haben und die Regierung nun auf sie hören muss, in welchem Falle sich die (Anhänger) der Risale-i Nur zurückziehen müssten und (ihre Bewegung) zum Stillstand käme und damit würde dann alles materielle und geistige Unheil über uns kommen.

    بِاس۟مِهٖ سُب۟حَانَهُ {"Im Namen dessen, der gepriesen sei."}

    بِسْمِ اللّٰهِ الرَّحْمٰنِ الرَّحِيمِ Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Allbarmherzigen.

    يَا مَع۟شَرَ ال۟جِنِّ وَال۟اِن۟سِ ۝ اَلَم۟ يَا۟تِكُم۟ رُسُلٌ مِن۟كُم۟ {" Oh ihr hier versammelten Dschinnen und Menschen! Sind nicht aus euren Reihen Botschafter zu euch gekommen?" (Sure 6, 130)}

    Obwohl diese Ayah voll Majestät (djelil) bereits erklärt, dass (aus den Reihen) der Dschinnen Propheten gekommen sind, dient doch die folgende Antwort, die Ustadh uns gibt, als Antwort auf eine Frage, die ihm in Hinsicht auf diese schwierige Situation gestellt wurde.

    Mein lieber Bruder!

    Deine Frage ist tatsächlich von großer Bedeutung. Da es aber die Hauptaufgabe der Risale-i Nur ist, die Menschheit vor Irrwegen und dem absoluten Unglauben (kufr-u mutlaq) zu retten, gibt es in ihr keinen Platz für Dinge dieser Art und bietet sie keinen Raum für eine solche Diskussion. Die großen Lehrer des Islam (Selef-i Salihin) haben (diese Fragen) auch nicht viel diskutiert. Denn solche Dinge, die im Verborgenen, im Unsichtbaren liegen, sind für jeglichen Missbrauch offen. Jeder Scharlatan kann sie als Mittel in seiner Selbstvernarrtheit gebrauchen, so wie heutzutage Spiritisten ihre Scharlatanerien gebrauchen, um im Namen der "Dschinnen eine Nachricht" zu bekommen. Man sollte solchen Dingen nicht allzu viel Raum für Diskussionen bieten, da sie ein Instrument sein können, um dem Glauben zu schaden.

    Zudem ist nach dem "Siegel der Propheten (Khatem-ul Enbiya)" kein Gesandter mehr zu den Dschinnen gekommen. Außerdem hat sich die Risale-i Nur immer darum bemüht, die Existenz (vudjud) von Dschinnen und Geistwesen mit unwiderlegbaren Zeugnissen zu beweisen, um die materialistische Denkweise, die in heutiger Zeit zu einer Seuche der Menschheit geworden ist, zurückzuweisen und dergleichen Fragestellungen auf den dritten Platz {nach den Fragen über Glaube und Unglaube – A.d.Ü.} verwiesen und deren Auslegung anderen überlassen. Möge Gott es so wollen (insha-a'llah), dass vielleicht (eines Tages) ein Nur-Schüler diese (Ayah aus der) Surat-ur Rahman auslegt und so diese Frage beantwortet.

    بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ {"Im Namen dessen, der gepriesen sei."}

    Meine lieben, getreuen Brüder!

    ﴿لِكُلِّ مُصِيبَةٍ﴾ إِنَّا لِلّٰهِ وَإِنَّآ إِلَيْهِ رَاجِعُونَ {"Wann immer ein Unglück sie trifft: Fürwahr, Gottes sind wir und fürwahr, zu Ihm kehren wir zurück." (Sure 2, 156)}

    Der Tod von Hafiz Ali, Hafiz Mehmed und Mehmed Zühtü ist nicht nur für uns und für Isparta, sondern tatsächlich auch für das ganze Land und die islamische Welt ein großer Verlust. Doch wie ein Ausdruck göttlicher Gnade (inayet) erschienen bis jetzt immer dann, wenn wir einen Schüler der Risale-i Nur verloren hatten, unmittelbar darauf zwei oder drei (andere) von gleichem Charakter, weshalb ich die starke Hoffnung habe, dass (eines Tages) ernst zunehmende Schüler auftauchen werden, welche die Aufgaben der (früheren) tapferen (Schüler wieder aufnehmen und wenn auch) in anderer Weise weiterführen werden. So haben denn diese drei gesegneten (mubarek) Verstorbenen in ganz kurzer Zeit im Dienst des Glaubens (vazife-i imani) ein Jahrhundertwerk verrichtet. Möge Gott, der allbarmherzige Erbarmer (Djenab-i Erhamu-r'-Rahîmin) ihnen nach der Anzahl der Buchstaben der (Risale-i) Nur, die sie geschrieben, veröffentlicht und gelesen haben, sein Erbarmen (rahmet) erweisen! Amen!

    Sprecht den Angehörigen und dem ganzen gesegneten Dorf von Hafiz Mehmed ein herzliches Beileid meinerseits aus. Ich habe ihn zu einem Gefährten von Hafiz Ali und Mehmed Zühtü gemacht und die Namen dieser drei unter den Namen derjenigen meiner Lehrer (ustadh) eingereiht, die zu den geistigen Polen (aqtab) gezählt werden. Und ich habe auch Hafiz Akif zum Gefährten von Asim und Lütfi gemacht.

    بِاس۟مِهٖ سُب۟حَانَهُ {"Im Namen dessen, der gepriesen sei."}

    Meine lieben, getreuen Brüder!

    اَل۟خَي۟رُ فٖى مَا اخ۟تَارَهُ اللّٰهُ{"Gut ist, was Gott gewählt hat."} Diesem Geheimnis (sirr) entsprechend ist es auch gut, dass unsere Verhandlung verschoben worden ist. Denn in allen Schulen und Ämtern und dem ganzen Volk ist die Liebe (muhabbet) zu diesem verstorbenen, abscheulichen Menschen eingeimpft worden. Was jedoch diese Situation (hal) betrifft, so würde sie eine höchst schmerzliche und bittere Auswirkung auf die islamische Welt und ihre Zukunft gehabt haben.

    Die Risale-i Nur, die jetzt ganz außerhalb unseres eigenen Willens mit unwiderlegbaren Zeugnissen und Beweisen aufzeigt, was ihre wahre Natur (mahiyet) ist, gelangt nun in die Hände derjenigen Personen an der Spitze und derer, die am engsten mit ihr verbunden sind, und derer, die die letzten wären, von ihr abzulassen, wo sie mit einem gründlichen Interesse und mit großer Aufmerksamkeit gelesen wird. Das ist ein solches Ereignis, dass, wollte man selbst Tausende gleich uns ins Gefängnis stecken und sogar hinrichten lassen, dies in Anbetracht des islamischen Glaubens (um den es hier geht) immer noch nur eine Kleinigkeit wäre. Und wenigstens wird dies in gewissem Grade auch noch die verstocktesten unter ihnen vor dem absoluten Unglauben (kufr-u mutlaq) und der Apostasie bewahren, sie in einen zweifelhaften Unglauben (kufr) führen und ihre arroganten und gewagten Angriffe (gegen den Glauben) mäßigen.

    In unserem letzten Wort vor Gericht haben wir ihnen das folgende ins Gesicht gesagt: "Mögen unsere Köpfe einer heiligen Wahrheit zum Opfer gebracht werden, für die bereits Millionen tapferer Häupter geopfert und gefallen sind!" und ihnen damit unseren Entschluss mitgeteilt, bis zum Ende auszuharren. Wir werden diesen unseren Entschluss nicht wieder zurücknehmen. Ich hoffe, dass es niemanden unter euch gibt, der davor zurückschrecken würde. Da ihr bis jetzt geduldig ausgeharrt habt, könnt ihr nun sagen: "Unser Schicksal (kismet) und unsere Aufgabe (vazife) haben sich noch nicht erfüllt." Und werdet auch weiter in Geduld ausharren. Sie werden sich sicherlich nicht hartnäckig weiter der Risale-i Nur widersetzen, um ihren Weg (meslek) zu verteidigen, der ja, wie bereits in der Fruchtabhandlung mit absolut sicheren Zeugnissen unwiderlegbar bewiesen worden ist, zu einer Hinrichtung auf ewig und einer unendlichen Einzelhaft führt, sondern vielmehr nach (neuen) Wegen suchen, zu einem friedlichen Übereinkommen (musalaha) oder Waffenstillstand mit uns zu kommen.

    اَلصَّب۟رُ مِف۟تَاحُ ال۟فَرَجِ وَالسُّرُورِ {"Geduld ist der Schlüssel zu Freude und Frohsinn."}

    بِاس۟مِهٖ سُب۟حَانَهُ {"Im Namen dessen, der gepriesen sei."}

    Meine lieben, getreuen Brüder!

    Im "Ersten Strahl" wurde die Ayah اَوَمَنْ كَانَ مَيْتًا فَاَحْيَيْنَاهُ وَجَعَلْنَا لَهُ نُورًا يَمْشِى بِهِ فِى النَّاسِ {"Oder kann vielleicht der, welcher tot war und den wir wieder ins Leben gerufen und ihm ein Licht gegeben haben, um unter den Menschen zu wandeln..." (Sure 6, 122)} erläutert, die sowohl auf die Risale-i Nur als auch durch das Wort مَيْتًا {"tot"} mit drei starken Zeichen auf diese bedauernswerten Schüler der Risale-i Nur wie auch in seiner Verbindung (zu deren Haltung) auf sie hinweist. Nun ist durch dieses Ereignis {nämlich die Verhaftung der Schüler – A.d.Ü.} eines dieser Zeichen vollständig zur Geltung gekommen.

    Denn diejenigen, welche uns unterdrücken, halten das Leben, die (westliche) Zivilisation und alle Vergnügungen in ihrer Hand und beschuldigen uns, dass wir diesem Lebensstil keine Bedeutung beimessen, wollen uns dafür zur Rechenschaft ziehen, uns wie Schwerverbrecher dafür ins Gefängnis sperren oder sogar hinrichten. Doch dafür können sie keine gesetzliche Handhabe finden.

    Wir aber halten den Tod als einen Vorhang vor dem Zugang zum Ewigen Leben in unserer Hand, womit wir sie auf ihre Köpfe schlagen, damit sie zur Besinnung kommen, und arbeiten mit unserer ganzen Kraft, um sie davor zu retten, wahrhaft zur Verantwortung gezogen, in den Kerker geworfen, für ewig hingerichtet und zu immer währender Einzelhaft (verurteilt) zu werden. Aber selbst wenn ich ganz persönlich (nefs) aufgrund dieser leidenschaftlichen (shiddetli) Abhandlungen, die nun nach Ankara gelangt sind, schwer bestraft werden sollte, und diejenigen, welche diese Strafe verhängt haben, würden durch diese Abhandlungen von der Vollstreckung der Todesstrafe bewahrt bleiben, würden doch mein Herz und meine Seele damit zufrieden sein.

    Das heißt, wir wünschen und wollen, dass sie das Leben in beiden Welten haben sollen. Sie möchten, dass wir sterben sollen und suchen einen Vorwand dafür. Doch da die Wahrheit des Todes sonnenklar und hell wie der Tag mit offenen Augen zu erkennen ist und unter den Menschen für die Leute des Irrweges jeden Tag 30.000 Beerdigungen (stattfinden), worauf die Fermane zu 30.000 Hinrichtungen auf ewig und Erlasse zu 30.000 mal Einzelhaft hinweisen, bleiben (sie im Ewigen Leben hingerichtet) und werden wir im Gegensatz zu ihnen (im Ewigen Leben) nie besiegt. Sie mögen tun, was immer sie wollen.

    Der Djifr- und der Ebdjed-Rechnung zufolge gab uns die Ayah اِنَّ حِزْبَ اللّٰهِ هُمُ الْغَالِبُونَ {"Fürwahr, es sind Gottes Gefährten, die siegen werden." (Sure 5, 56)} selbst noch in den zwölf Jahren unserer tiefsten und bittersten Niederlage die frohe Kunde von unserem Sieg; und das Datum dafür gleich dazu. Da dies aber nun einmal die Tatsache (haqiqat) ist, werden wir von jetzt an sowohl vor Gericht als auch vor dem Volk sagen:

    "Wir bemühen uns darum, vom Tode errettet zu werden, der uns schon vor Augen steht und mit einer Hinrichtung für ewig auf uns wartet, und von der Einzelhaft in der ewigen Finsternis des Grabes, dass seine Pforten vor uns geöffnet hat und uns mit unwiderstehlicher Sicherheit zu sich ruft. Auch wollen wir euch dabei helfen, vor diesem schrecklichen, unvermeidlichen Übel errettet zu werden. Die in euren Augen größte weltliche wie politische Frage ist in unseren Augen und hinsichtlich der Tatsachen (haqiqat) von nur sehr geringem Wert und für diejenigen, die davon nicht direkt betroffen sind unnütz, unbedeutend und wertlos. Was hingegen die unabdingbaren menschlichen Pflichten (vazife) betrifft, mit denen wir uns beschäftigen, so liegen sie bei jedermann stets im ernsthaften Interesse. Solche, die diese unsere Aufgabe nicht mögen und uns da gerne ein 'Halt!' zurufen möchten, müssten aber zuerst einmal dem Tod ein 'Halt!' entgegenrufen und die Gräber schließen!"

    Der zweite und dritte Punkt sind bis jetzt noch zurückgestellt worden.

    بِاس۟مِهٖ سُب۟حَانَهُ

    {"Im Namen dessen, der gepriesen sei."}

    Es gehört zu den Wundern (keramet) der Risale-i Nur, dass Hasret Ustadh seit zehn Jahren wiederholter maßen gesagt hat: "Oh ihr Atheisten und ihr Apostaten! Mischt euch nicht ein in die Risale-i Nur! Gleich der Risale-i Nur, die wie das Almosengeben ein Mittel ist, um Katastrophen abzuwenden, schwächen auch alle Angriffe gegen sie, so wie alle Versuche, sie in ihren Aktivitäten einzuschränken, sie in ihrer Verteidigung gegen alles Unheil. So bald ihr euch gegen sie wendet, wird alles Übel, das schon an der Schwelle auf der Lauer liegt, wie eine Sturzflut über euch hereinbrechen."

    In dieser Hinsicht gibt es bereits eine ganze Reihe Unwetter, deren Zeugen wir geworden sind. Wann immer in den letzten vier Jahren die Risale-i Nur und ihre Schüler angegriffen wurden, folgte dem ein Übel oder Unheil und demonstrierte die Wichtigkeit der Risale-i Nur und dass sie ein Mittel ist, eine Katastrophe abzuwenden.

    So haben denn unter den Hunderten von Ereignissen, die Ustadh Bediuzzaman vorausgesagt hatte, Katastrophen mit ihren Erdbeben ihre Handschrift für deren Richtigkeit hinterlassen. Viermal folgte ein Unheil dem anderen und zeigte immer wieder, wie die Risale-i Nur ein Mittel ist, sich gegen ein solches Übel zu verteidigen.

    Möge Gott der Gerechte in Seiner Güte (ihsan) den Glauben (iman) in die Herzen derer hinab senken, die uns und die Risale-i Nur angreifen, damit der Verstand und die Augen, die sie im Kopf haben, die Wahrheit (haqiqat) erkennen. Und möge Er uns vor den Kerkern und sie vor dem Verderben erretten. Amen!

    Hüsrev

    بِاس۟مِهٖ سُب۟حَانَهُ {"Im Namen dessen, der gepriesen sei."}

    Meine lieben, getreuen Brüder!

    Es ist ein Ausdruck der Gnade unseres Herrn (inayet-i Rabbani), dass Ankara, obwohl doch der Erziehungsminister, der uns noch bevor er überhaupt etwas von unseren Verteidigungsschriften, unseren Dokumenten und unseren Büchern (direkt) gesehen, vielmehr nur wie hinter einem Vorhang (etwas von deren Existenz) geahnt hatte, bereits außer sich vor Wut angegriffen hatte, obwohl also Ankara unsere besonders aggressiven persönlichen Abhandlungen (risalah), wie den "Fünften Strahl" und den Anhang zu den "Sechs Listen des Satans" bereits einer Untersuchung unterzogen hatte, in der Absicht, sie zu kritisieren, und obwohl wir doch aufgrund dieser heftigen, provokanten, verwegenen Schläge gegen den absoluten Unglauben (kufr-u mutlaq) in unserer Verteidigungsschrift eigentlich hätten erwarten können, man werde nun besonders streng gegen uns vorgehen, sie doch nun im Vergleich zur Schwere des Tatbestandes eine besonders milde, ja beinahe friedfertige Haltung angenommen haben.

    Die Weisheit (hikmet) hinter dieser Erscheinung der göttlichen Gnade (inayet) ist folgende: Da die Risale-i Nur (eine politische Angelegenheit) geworden ist, die das ganze Land (d.h. also alle Menschen - A.d.Ü.) betrifft, wird sie auch in einem öffentlichen Lehrhaus (d.h. von Richtern und Politikern - A.d.Ü.) in hohen und höchsten Ämtern (maqamat) mit Aufmerksamkeit und großem Interesse gelesen. In unserer Zeit ist eine so anspruchsvolle Unterweisung, wie sie in solch alles umfassenden, allgemeinen, offiziellen Kreisen gelesen wird, sicherlich ein Gnadenerweis Gottes (inayet) und ein mächtiger Hinweis darauf, dass der völlige Unglaube (kufr-u mutlaq) gebrochen worden ist.

    Meine Brüder! Einmal angenommen, es gäbe für einige schwache Familienväter, die soviel Unheil (erfahren) und einen solchen Schaden erlitten haben, eine Entschuldigung, (das Studium) der Risale-i Nur bis zu einem gewissen Grade aufzugeben, ja sich sogar von uns zurückzuziehen, so sage ich hinsichtlich der Möglichkeit, sie könnten nach ihrer Entlassung noch (ihre Meinung) wieder ändern:

    es wäre ein ernstzunehmender Verlust für (Menschen), die für Güter von solchem Wert einen derartigen Preis im materiellen wie im geistigen Sinne entrichtet und so viel dabei gelitten haben, auf diese Güter nun wieder zu verzichten. Und würden sie nun plötzlich die Risale-i Nur und ihre Teile und ihre Verbundenheit wieder aufgeben und damit aufhören, uns zu beschützen, uns zu helfen und uns zu bedienen, so wäre das ein sinnloser Verlust sowohl für jeden einzelnen von ihnen als auch für uns selbst. Aus diesem Grunde ist es nicht nur notwendig, vorsichtig zu sein, sondern auch seine Treue, seine Bindungen und seinen Diensteifer nicht zu ändern.

    Meine lieben, getreuen Brüder!

    Es ist eine Manifestation der Gnade unseres Herrn (inayet-i Rabbaniye) und ein ganz besonderer Schutz göttlicher Fürsorge (himayet-i hifz-i Ilahiye), dass - so wie ich es gehört habe - das Komitee der Experten in Ankara angesichts der Wahrheit der Risale-i Nur geschlagen worden ist. Und wenn es da auch eine Reihe von Gründen gibt, es zu kritisieren und ihm in mancherlei Hinsicht zu widersprechen, so hat es schließlich doch ganz einfach zur Freigabe (der Risale-i Nur) beigetragen. Dabei hatten uns doch die heftigen Worte in meinen privaten (mahrem) Abhandlungen, der herausfordernde Ton in meinen Verteidigungsschriften, dieser fürchterliche Angriff des Erziehungsministers und die beiden materialistischen Philosophen aus dem Komitee der Sachverständigen, die dem Erziehungsministerium angehören, dazu noch ein großer Gelehrter, der diese neuerlichen Reformen unterstützt, sowie seit einem Jahr eine atheistische Tarnorganisation, die die Volkspartei und das Unterrichtsministerium gegen uns aufgehetzt hat: das alles hatte uns dazu veranlasst, einen vehementen Einspruch aus dem Komitee der Sachverständigen, verbunden mit der Androhung schwerer Strafen zu erwarten. Dann aber kam uns der Schutz und die Gnade des Allbarmherzigen (himayet ve inayet-i Rahmaniye) zu Hilfe, zeigte ihnen das hohe Ansehen (maqam) der Risale-i Nur auf und brachte sie dazu, ihre heftige Kritik einzustellen.

    Als ich jedoch, in dem Gedanken, uns vor einer Verurteilung zu retten und, damit ich nicht wegen dieser Angelegenheit in Eskishehir und dem Vorfall am "31. März-Feiertag" {Gedenktag eines Aufstands im Osmanischen Reich 1909 – A.d.Ü.} als ehemaliger politischer Krimineller betrachtet werden solle, zeigen wollte, dass wir nur um der Religion und des Glaubens willen tätig sind und dabei keine politischen Ziele verfolgen, sagten sie: "Es ist schon seit langem bekannt, dass Said Nursi gelegentlich den Anspruch erhebt, (weil er doch ein Gelehrter ist) ein Erbe des Propheten zu sein. Er hat sich die Stellung eines Reformators (mudjeddid) im Dienste des Qur'an und des Glaubens zugeeignet; d.h. er gerät manchmal in eine Art von Verzückung (djezbe) und benimmt sich dann nach Art der Mystiker (medjzub)."

    Auf diese Weise und mit einem derartigen Ausdruck gottloser Philosophie sagen sie zu solchen, die sich mächtig für den Glauben einsetzen, wer immer dies nun sein mag: "Er erfüllt seine Pflicht (vazife) im Sinne eines Reformators (mudjeddid)." Sie benutzen solche Ausdrücke einer gottlosen Philosophie, um damit einerseits eine weit über ihre Grenzen hinaus gute Meinung einiger Brüder über mich zu kritisieren und schreiben mir dabei andererseits eine Verzückung (djezbe) zu, nur um mich in meiner vehementen Art vor einer politischen Verfolgung und Bestrafung freizustellen, mir in den Augen meiner Gegner und Widersacher in gewissem Grade zu schmeicheln und um damit zu zeigen, welch eine gewaltige Kraft die Anspielungen auf den Qur'an, die Wunder (keramet) von Imam Ali und die Glaubenswahrheiten des Ghauth-ul A'dham (Sheikh Geylani) haben und sind sich nach ihrer Vorstellung dabei sicher, dass sie auch bei mir wie bei allen anderen einen gewissen Ehrgeiz (hubb-u djah) gerade in spirituellen Dingen, Egoismus (enaniyet) und eine große Selbstgefälligkeit vorfinden werden, den sie dann brechen müssen.

    Vom Anfang bis zum Ende liefert die Risale-i Nur hiergegen klar wie die Sonne die Antwort. Und da unser Weg (meslek) die Bruderschaft (ukhuvvet) ist und die Aufgabe des Egoismus (terk-i enaniyet), und da wir niemals selbstgefällig irgendwelche ekstatischen Schreie ausgestoßen haben, weisen das demütige Leben des Neuen Said seit der (Abfassung) der Risale-i Nur, seine Zurückweisung einer übermäßig guten Meinung (ifratkârane hüsn-ü zanlar) seiner gesegneten Mitbrüder und wie er sie in seiner Unterweisung ohne jede Rücksichtnahme wiederholt darin zu mäßigen sucht, alles was eine derartige Unterstellung ahnen ließe gänzlich zurück und macht sie zunichte.

    Meine lieben, getreuen Brüder!

    Ich werde euch z.Zt. die einstimmigen Beschlüsse der Experten noch nicht zusenden, damit denen, die uns darüber informiert haben, kein Schaden daraus entstehen soll. Dieses letzte Komitee von Fachleuten hat schließlich alles getan, was es konnte, um uns zu retten und uns vor dem Übel der Leute des Irrweges und der ketzerischen Erneuerungen (ehl-i dalalet ve bid'a) zu bewahren und uns von allen Anschuldigungen, die man gegen uns erhoben hat, frei zu sprechen. Sie erwecken den Eindruck, dass sie die Lektion der Risale-i Nur vollständig erfasst und einstimmig beschlossen haben, dass der größere Teil des Wissens über den Glauben ganz klar und verständlich beschrieben ist, dass Said seine Sichtweise ernsthaft (samimi) und aufrichtig (djiddi) erläutert, und dass die Macht (quvvet) und die Kraft (iktidar) die von ihr ausgeht, sich nicht gegen die Regierung richtet, sondern nur den Bedürftigen die Wahrheit des Qur'an lehrt.

    Was aber seine als unwissenschaftlich bezeichneten, persönlichen Abhandlungen betrifft, so sagen sie: "Er gerät zuweilen in Ekstase (djezbe) und leidet dann unter den Turbulenzen seines Bewusstsein und Stürmen seines Geistes (ruh) und sollte für ein solches Werk nicht zur Verantwortung gezogen werden." Und machen es auf diese Weise verständlich.

    Was aber die Ausdrücke "der Alte Said" und "der Neue Said" betrifft, so sagen sie, dass es sich hier um zweierlei Persönlichkeiten handle, wobei sich bei der zweiten eine außerordentliche Stärke des Glaubens und der Kenntnis der qur'anischen Wahrheiten findet. Mit Rücksicht auf die (westlich gesinnten) Philosophen aber sagt man: "Es gibt da möglicherweise eine Art von Ekstase (djezbe), gleich einer Revolte in seinem Gehirn."

    Damit wollen sie uns vor der Verantwortung für gewisse heftige Ausdrücke retten und zugleich auch unseren Gegnern schmeicheln, indem sie sagen: "Man muss die Möglichkeit mit in Betracht ziehen, dass hier eine gewisse Erkrankung vorliegt, welche Gehör und Gesicht in Mitleidenschaft zieht und zu Halluzinationen führen kann." Diese Abhandlungen der Risale-i Nur, meine Verteidigungsschriften und die "Fruchtabhandlung", welche in ihre Hände gelangt sind, haben alle Advokaten in Erstaunen versetzt.

    Sie übersteigen alle Vernunft und formen so eine vollkommen ausreichende und befriedigende Antwort auf die Einrede einer solchen Möglichkeit. Ich danke vielmals dafür, dass mir durch eine derartige Möglichkeit die Ehre einer Anspielung durch eine entsprechende Hadith (es handle sich hier um einen Irren) gewährt worden ist. Darüber hinaus hat das Komitee der Sachverständigen alle meine Brüder und auch mich selbst freigesprochen. Sie sagten: "Saids wissenschaftliche und sachkundliche Werke sind mit dem Glauben und (seinem Leben für) das Jenseits verbunden. Wir haben in ihnen nichts gefunden, was offensichtlich oder andeutungsweise, sei es in seiner Korrespondenz, noch in seinen Büchern oder Abhandlungen auf irgendeine Art von Konspiration gegen die Regierung hindeuten könnte." Sie haben ihre Entscheidung übereinstimmend mitgeteilt und darunter ihre Unterschriften gesetzt: der Philosoph Nedjati, Yusuf Ziya (ein Gelehrter) und der Philosoph Yusuf.

    Es ist eine feinsinnige Übereinstimmung (latif bir tevafuq), dass, während wir unter uns dieses Gefängnis als eine Schule des Josef (Medresse-i Yusufiye) bezeichnen und die Früchte des Glaubens (Meyve Risalesi) als seine Frucht, auch diese anderen beiden Yusuf durch (dieses Gutachten) und in ihrer Haltung (lisan-i hal), wenn auch verschleiert zum Ausdruck brachten: "Auch wir haben an den Lektionen dieser Schule Josefs teilgenommen."

    Mehr noch (findet sich in ihrem Gutachten) ein feinsinniger Hinweis auf die Möglichkeit einer Verzückung (djezbe) oder Halluzination in Ausdrücken wie: "das Dreiunddreißigste Wort und der Dreiunddreißigste Brief öffnet Dreiunddreißig Fenster", wie er seine Katze die Namen Gottes (tesbih) rezitieren hört, (wenn sie) "Ya Rahîm! Ya Rahîm!" sagt und wenn er "sich selbst als einen Grabstein sieht."

    Said Nursî

    بِاس۟مِهٖ سُب۟حَانَهُ {"Im Namen dessen, der gepriesen sei."}

    Meine lieben, getreuen Brüder!

    Da wir nun einmal aufgrund vielerlei Anzeichen unter der Gnade Gottes (inayet) stehen, und da nun einmal die Risale-i Nur selbst im Angesichte sehr vieler ungerechter Feinde nicht besiegt werden konnte, sondern den Erziehungsminister und die Volkspartei zum Schweigen gebracht hat, und da nun einmal diejenigen, welche unsere Angelegenheit zu einem so großen und weiten Feld gemacht und dabei auch noch maßlos übertrieben und dadurch die Regierung in helle Aufregung versetzt haben, sich nun darum bemühen, ihre Lügen und Verleumdungen bis zu einem gewissen Grade hinter irgendwelchen Ausreden zu verbergen, wird es nun für uns notwendig, uns unsere Ruhe und Geduld in vollkommener Hingabe (kemal-i teslimiyet) zu bewahren, besonders aber, sich nicht enttäuscht zu fühlen, auch nicht zu verzweifeln, wenn einmal das Gegenteil von dem passiert, was wir erhofft hatten, oder uns von vorübergehenden Stürmen erschüttern zu lassen.

    Die Zerstörung einer Illusion mag bei Weltleuten in der Tat ihre Moral (quvve-i maneviye) untergraben und ihre Begeisterung schwächen, doch für die Schüler der Risale-i Nur, die hinter allen Anstrengungen, Plagen und Bemühungen einen Gunsterweis (inayet) der göttlichen Gnade (rahmet) erblicken, ist eine Zerstörung ihrer Illusionen notwendig, um ihre Bemühungen, ihren Fortschritt und ihre Ernsthaftigkeit zu unterstützen.

    Vor 40 Jahren überwiesen mich die Politiker in eine psychiatrische Anstalt (und behaupteten), ich wäre vorübergehend geistesgestört. Ich sagte zu ihnen: "Ich halte das meiste von dem, was ihr für verständig haltet für Unsinn. Auf diese Art von Verstandhaltung möchte ich aber verzichten." وَكُلُّ النَّاسِ مَجْنُونٌ وَلٰكِنْ عَلٰى قَدَرِ الْهَوٰى اِخْتَلَفَ الْجُنُونُ {"Alle Menschen sind irre. Doch der Grad ihres Irreseins unterscheidet sich entsprechend ihren jeweiligen Launen."}

    Şimdi dahi beni ve kardeşlerimi şiddetli bir mes’uliyetten kurtarmak fikriyle bana mahrem risale cihetiyle ara sıra bir cezbe, bir cinnet-i muvakkate isnad edenlere aynı sözleri tekrarla beraber iki cihetle memnunum:

    Birisi: Hadîs-i sahihte vardır ki: “Bir adam kemal-i imanı kazandığına, avam-ı nâsın akıllarının tavrı haricindeki yüksek hallerini mecnunluk, divanelik saymaları, onun kemal-i imanına ve tam itikadına delâlet eder.” diye ferman ediyor.

    İkinci cihet: Ben, bu hapisteki kardeşlerimin selâmetleri ve necatları ve zulümden kurtulmaları için değil yalnız bir divanelik isnadını, belki kemal-i fahir ve ferahla tamam aklımı ve hayatımı feda etmesini kabul ediyorum.

    Hattâ siz münasip görürseniz, o üç zatlara benim tarafımdan bir teşekkürname yazılsın ve onları manevî kazançlarımıza teşrik ettiğimiz bildirilsin.

    Aziz, sıddık kardeşlerim ve hizmet-i Kur’aniyede ve imaniyede hâlis arkadaşlarım ve hak ve hakikat ve berzah ve âhiret yolunda ayrılmaz yoldaşlarım!

    Biz, birbirimizden ayrılmak zamanı yakın olması cihetiyle, sıkıntıdan neş’et eden gerginlikler ve kusurlar yüzünden İhlas Risalesi’nin düsturları muhafaza edilmediğinden, siz birbirinizle tamam helâlleşmek lâzımdır ve zarurîdir. Siz, birbirinize en fedakâr nesebî kardeşten daha ziyade kardeşsiniz. Kardeş ise kardeşinin kusurunu örter, unutur ve affeder.

    Ben burada hilaf-ı me’mul ihtilafınızı ve enaniyetinizi nefs-i emmareye vermiyorum ve Risale-i Nur şakirdlerine yakıştıramıyorum; belki nefs-i emmaresini terk eden evliyalarda dahi bulunan bir nevi muvakkat enaniyet telakki ediyorum. Siz benim bu hüsn-ü zannımı inat ile kırmayınız, barışınız.

    Kardeşlerim!

    Ehl-i vukuf raporundan anlaşılıyor ki: Risale-i Nur, bize karşı bütün muarız taifeleri mağlup ediyor ki “Hüccetullahi’l-Bâliğa” ve “İhtiyar” ve “İhlas” Risalelerine tekrar ile nazar-ı dikkati celbediyorlar. Hem gayet sathî ve cevapları pek zâhir ve güya mutaassıbane hocavari tenkitleri ve hiç münasebeti olmayan ve hakiki mütetabık olan meseleleri anlamadan “Mabeynlerinde tezat var.” demeleri ve risalelerin yüzde doksanını tamamıyla çekinmeyerek tasdik ve takdirleri ve teslimleri ve Hücumat-ı Sitte Zeyli’nin pek şiddetli bir surette yeni icadlara fetva verenleri cerh ve tezyif etmesine mukabil, yalnız nezahet-i lisaniye değil demişler. Ve dinsizler tarafından öldürülen mazlum ve dindar Hristiyanlar, âhir zamanda bir nevi şehit olabilir dediğimi; baş açık namaz kılmak ve Türkçe ezan okumaya Zeyl’in şiddet-i hücumunu zıt göstermeleri ile iktifa etmeleri, kat’iyen onların Risale-i Nur’a karşı mağlubiyetlerini gösteriyor kanaatini veriyor.

    Said Nursî

    1. *{Oh Bruder, beachte einmal das Folgende: Im Gefängnis zu Denizli, (zu einer Zeit), wo alles und jeder einen Grund hatte, gegen Ustadh zu sein, und der Öffentliche Ankläger schon die Todesstrafe gegen ihn beantragte, sagte Ustadh: "Macht euch also keine Sorgen: diese Lichter werden noch aufgehen!" Und jetzt siehst du also, wie dieses Wort sich als wahr herausgestellt hat!Die Schüler}