Onuncu Risale/de: Revizyonlar arasındaki fark
("Wisse, mein lieber Bruder! Der Wert eines gläubigen (mu'min) Menschen bemisst sich im Vergleich zu der hohen Kunstfertigkeit (san'at-i aliye), die er repräsentiert und seiner schmucken Erscheinung, welche die schönen Namen Gottes (esma-i husna) reflektiert." içeriğiyle yeni sayfa oluşturdu) Etiketler: Mobil değişiklik Mobil ağ değişikliği |
("Der Wert eines ungläubigen (kafir) Menschen aber wird nach dem Wert seines vergänglichen und zerfallenden Körpers, der nur aus Fleisch und Knochen (fani ve sakit maddesi) besteht, gemessen. Genauso wird auch diese Welt (alem), wenn sie entsprechend ihrer Beschreibung im Qur'an wie eine Präposition (harf) betrachtet, d.h. als ein Hinweis auf die Größe (azamet) Gottes des Gerechten (Djenab-i Haqq) wahrgenommen wird, auch als dementsprechend wertvoll..." içeriğiyle yeni sayfa oluşturdu) |
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483. satır: | 483. satır: | ||
Der Wert eines gläubigen (mu'min) Menschen bemisst sich im Vergleich zu der hohen Kunstfertigkeit (san'at-i aliye), die er repräsentiert und seiner schmucken Erscheinung, welche die schönen Namen Gottes (esma-i husna) reflektiert. | Der Wert eines gläubigen (mu'min) Menschen bemisst sich im Vergleich zu der hohen Kunstfertigkeit (san'at-i aliye), die er repräsentiert und seiner schmucken Erscheinung, welche die schönen Namen Gottes (esma-i husna) reflektiert. | ||
Der Wert eines ungläubigen (kafir) Menschen aber wird nach dem Wert seines vergänglichen und zerfallenden Körpers, der nur aus Fleisch und Knochen (fani ve sakit maddesi) besteht, gemessen. Genauso wird auch diese Welt (alem), wenn sie entsprechend ihrer Beschreibung im Qur'an wie eine Präposition (harf) betrachtet, d.h. als ein Hinweis auf die Größe (azamet) Gottes des Gerechten (Djenab-i Haqq) wahrgenommen wird, auch als dementsprechend wertvoll angesehen. Wird sie jedoch nach Aussage der (westlichen) Philosophie wie ein Nomen (ism), d.h. ohne jeden handelnden Bezug (fa'il), nicht verbunden mit ihrem Schöpfer (Khaliq), sondern als an und für sich selbständig betrachtet, bleibt ihr Wert auf ihren leblosen, unveränderlichen Stoff beschränkt. | |||
'''In wieweit jedoch die Kenntnis, die wir aus dem Qur'an gewonnen haben, über die Kenntnis (ilm) der Philosophie erhaben ist, wird durch folgendes Beispiel deutlich:''' وَجَعَلْنَا الشَّمْسَ سِرَاجًا {"Wir haben die Sonne zu einer Leuchte gemacht." (Sure 71, 16)}. Diese Aussage des Qur'an öffnet ein Fenster zur Betrachtung der Erscheinung der schönen Namen Gottes (esma-i husna). Es ist dies wie folgt: | |||
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17.00, 24 Temmuz 2024 tarihindeki hâli
وَمِنَ اللّٰهِ التَّو۟فٖيقِ لِأَق۟وَمِ الطَّرٖيقِ
Zehnte Abhandlung
بِسْمِ اللّٰهِ الرَّحْمٰنِ الرَّحِيمِ Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen;
وَجَعَل۟نَاهَا رُجُومًا لِلشَّيَاطٖينِ Und wir bestimmten sie zu Wurfgeschossen gegen die Teufel, ..." (Sure 67, 5)
Wisse, mein lieber Bruder! Um in den hohen Himmel dieser ehrewürdigen Ayah emporzusteigen und dessen Geheimnis zu verstehen, wollen wir eine siebensprossige Leiter aufstellen.
Erste Sprosse: In den Himmeln finden wir die ihnen entsprechenden Bewohner, die als "Engel" bezeichnet werden. Denn dass die Erdkugel trotz ihrer Kleinheit, ja geradezu Winzigkeit, im Vergleich zu den Himmeln von Lebewesen erfüllt ist, macht es offenbar, dass auch die prächtigen Türme der Himmel von Bewusstsein (idrak) tragenden Wesen erfüllt sind. Des Weiteren dient eine dermaßen prachtvolle Ausstattung des Himmels auf jeden Fall dazu, die Wertschätzung und Begeisterung all derer, die mit Bewusstsein ausgestattet sind, mit Blicken voll staunender Bewunderung auf sich zu lenken. Denn diese wunderschöne Ausstattung dient dazu, die Aufmerksamkeit aller Liebenden (ashik) auf sie hin zu lenken. So dienen auch das Mahl und alle die Speisen dazu, sie den Hungrigen anzubieten. Darüber hinaus reichen alle Menschen und Dschinnen nicht dazu aus, dieser Aufgabe (staunender Bewunderung) zu genügen.Diese Aufgabe können nur die dort unbegrenzt vielen Engel und Geistwesen (melaike ve ruhaniler) erfüllen.
Zweite Sprosse: Zwischen Himmel und Erde, die miteinander in Verbindung stehen, gibt es einen Austausch, der von sehr großer Bedeutung ist. So kommen in der Tat Licht, Wärme, Fülle und Fruchtbarkeit (bereket) und so weiter vom Himmel herab und gelangen zur Erde. Auch von der Erde steigen Gebete (dua), Gottesdienste (ibadet) und die Geister (ruh) der Verstorbenen zum Himmel empor. So wird denn aufgrund der Geschäftsbeziehungen, die zwischen ihnen ablaufen verständlich, dass es für die Erdenbewohner einen Weg gibt, zu den Himmeln emporzusteigen.Und so steigen denn die Propheten (enbiya), die Heiligen (auliya) und die Seelen (ervah) der Verstorbenen, nachdem sie ihren Körper verlassen haben, zum Himmel empor.
Dritte Sprosse: Die Ruhe, Stille, Ordnung und Wohlordnung (nizam ve intizam) und Harmonie, die allzeit im Himmel herrscht, lässt uns ahnen, dass die Bewohner der Himmel den Bewohnern der Erde nicht gleich sind. Streit, Gespaltenheit, Uneinigkeit, eine Versammlung von Gegensätzen, eine Vermischung von Gut und Böse und dergleichen Dinge mehr gibt es in der Tat in den Himmeln nicht. Deshalb gibt es in den Himmeln auch keinerlei Umstände, welche die Ordnung und Wohlordnung (nizam ve intizam) stören könnten. Ihre Bewohner folgen in vollkommenem Gehorsam den ihnen erteilten Befehlen (emir).
Vierte Sprosse: Gott der Gerechte (Djenab-i Haqq) hat einige Namen, deren Wirkungen und Funktionen unterschiedlich sind.Da ist z.B. der Name, der die Herabsendung der Engel vom Himmel zur Folge hat, um in manchen Schlachten, wie Badr den ehrenwerten Gefährten des Propheten (As'hab-i Kiram) im Kampf gegen die Ungläubigen (kuffar) beizustehen und das Geschehen des Kampfes zwischen den Engeln und den Teufeln, das heißt, zwischen den Guten des Himmels und den Bösen der Erde nicht unvorstellbar, sondern erforderlich macht. Gott der Gerechte (Djenab-i Haqq) kann in der Tat zwar die Teufel vertreiben oder vernichten ohne das den Engeln noch eigens mitzuteilen.Die Bestrafung derer, die sie vedient haben, bekannt zu geben und zu veröffentlichen ist jedoch als Erfordernis Seiner Allmacht und Seiner Herrlichkeit (hashmet) auch Seiner Größe (azamet) würdig.
Fünfte Sprosse: Jedes Mal, wenn die Bösen (eshrar), auf ihre feinstoffliche Geistnatur (letafet) vertrauend, die guten Geister (ruhani), die sich im Himmel befinden, nachahmen und versuchen, sich zu ihnen zu gesellen, akzeptieren die Bewohner des Himmels sie wegen ihrer Bosheit (sheraret) nicht, sondern weisen sie zurück. Darüber hinaus wurden, um solche geistigen (manevi) Kämpfe besonders den Menschen in der Welt des Zeugnisses (alem-i shehadet) aufzuzeigen, deren Aufgabe (vazife) es ja ist, zu schauen (shehadet), zu bezeugen (mushahede) und bekannt zu machen, diese Sternschnuppen als Merkmale (alamet) gegeben und zu Kennzeichen gemacht.
Sechste Sprosse: Betrachte die gehobene Ausdrucksweise (uslub-u âlisi), in welcher der Qur'an, der in seiner Verkündigung ein Wunder ist (Mu'djiz-ul Beyan), das Menschengeschlecht zum Gehorsam (irshad) anleitet, um es von seiner Widersetzlichkeit (isyan) abzuhalten und sie aufzugeben:
يَا مَع۟شَرَ ال۟جِنِّ وَال۟اِن۟سِ اِنِ اس۟تَطَع۟تُم۟ اَن۟ تَن۟فُذُوا مِن۟ اَق۟طَارِ السَّمٰوَاتِ وَال۟اَر۟ضِ فَان۟فُذُوا لَا تَن۟فُذُونَ اِلَّا بِسُل۟طَانٍ {"Oh versammelte Dschinnen und Menschen, wenn ihr imstande seid, die Grenzen der Himmel und der Erde zu überschreiten, so überschreitet sie doch! Ihr könnt es jedoch nicht, außer mit Macht." (Sure 55, 33)}
Das heißt: "Oh Gemeinschaft der Menschen und Dschinnen! Wenn ihr die Kraft (quvvet) dazu habt, mein Reich (mulk) zu verlassen, euch in ein anderes Land (memleket) zu retten und die Grenzen des Himmels und der Erde zu überschreiten, so überschreitet sie doch! Ihr könnt es jedoch nur mit Macht (sultan)."
Der ehrwürdige Qur'an will mit dieser Ayah, um die Schwäche (adjz) der Menschen und Dschinnen gegenüber der überaus weisen Herrschaft Seines Königreiches (saltanat-i rububiyet) bekannt zu machen, ausrufen:
"Oh du winzig kleiner schwacher Mensch! Wie kannst du nur dich gegen den urewigen König (Sultan-i Ezel) auflehnen, dem selbst noch die Engel, welche doch die Teufel (sheytan) steinigen, gemeinsam mit den Sternen, den Sonnen und den Monden gehorchen! Wie kannst du es nur wagen, dich gegen einen Sultan aufzulehnen, der solche Soldaten beherbergt, die riesige Sternschnuppen als Wurfgeschosse gebrauchen können!
Siebente Sprosse: So wie es unter den Sternen sehr kleine gibt, so gibt es auch sehr große. Einige von ihnen, Sonnen, Planeten und Kometen erstrahlen am nächtlichen Himmel und schmücken ihn. Andere sind zu klein oder zu weit entfernt von uns, um sie noch mit bloßem Auge erkennen zu können. Zu ihnen gehören auch die Monde der Planeten und die Asteroiden.Wieder andere kommen der Erde so nahe, dass sie nur kurz aufleuchten und dann verglühen. Sie dienen den Engeln als Wurfgeschosse, um die Teufel mit ihnen zu verjagen. Diese Steinigung am Himmel dient dazu, das Geschehnis dieses Kampfes, der auch in weitesten Bereichen wie im Himmel geführt wird, den Menschen zu zeigen und die gehorsamen unter den Menschen zu ermutigen, gegen die Aufständischen zu kämpfen.
Wisse, mein lieber Bruder! Dinge, durch welche sich die Menschen von den Tieren unterscheiden:
Erstens: Der Mensch lebt eingebettet zwischen Vergangenheit und Zukunft. Das Tier hingegen ist wahrhaftig nicht dazu in der Lage über diese beiden Zeiten nachzusinnen und sie zu begreifen (idrake mâlik).
Zweitens: Der Mensch hat sowohl eine innere (enfusi) Wahrnehmung (idrak) als auch eine Wahrnehmung jenseits des eigenen Horizontes (afaki), das heißt, eine Wahrnehmung, die sich auch auf das große Ganze und die ganz allgemeinen Dinge bezieht.
Drittens: Menschen können ein Bauwerk vorbereiten und zuvor überlegen, was alles dazu notwendig ist.So benötigt man z.B. zum Bau eines Hauses Steine, Holz, Zement usw., trifft die notwendigen Vorbereitungen und stellt alle Dinge zusammen.
Darüber hinaus ist die erste und größte Aufgabe (vazife) des Menschen unser Lobpreis Gottes (tesbih) und unser Dank an Ihn (tahmid), zunächst einmal dargebracht mit der Zunge all der Gnadengaben (nimet), die er in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft empfangen hat oder noch erfahren wird, sodann dargebracht mit der Zunge der Gnadengeschenke (in'am), die er in seiner Seele (nefs), an seinem Leibe oder außerhalb seines Leibes erfährt, sodann dargebracht mit der Zunge der Betrachtung (shehadet) und Bezeugung (mushahede) des Lobpreises (tesbihat), den die Geschöpfe (makhluqat) darbringen, wenn sie den Baumeister (Sani') lobpreisen und Ihm danken (hamd u sena).
Wisse, mein lieber Bruder! Gott der Gerechte (Djenab-i Haqq) kennt drei Gesetze mit dem Namen: "Er hat es gegeben ('atâ)", "es ist geschehen (qadha)", "es war so bestimmt (qader)". "'atâ" hebt den Beschluss von "qadha" wieder auf und "qadha" hebt den Beschluss von "qader" wieder auf.
Zum Beispiel: Das Urteil (qarar = Beschluss, Entscheidung), das in einer Sache gefällt wird, heißt "Bestimmung (qader)". Nachdem das Urteil (qarar) vollzogen wurde, sagt man: "Es ist geschehen (qadha)". Durch die Aufhebung dieses Urteils den Beschluss zur Durchführung wieder zu annulieren, bezeichnet man als eine Begnadigung, die von Gott "gegeben ('atâ)" wurde.
So wie diese kleinen, schwachen, haarfeinen Würzelchen des Grases in der Tat selbst einen harten Stein durchbohren können, so durchbohrt auch "gegeben ('atâ)" die Festigkeit des Gesetzes von "es ist geschehen (qadha)".
Auch "es ist geschehen (qadha)" bohrt sich wie ein Pfeil in die Beschlüsse "der Bestimmung (qader)"; das heißt, dass das Verhältnis von "gegeben ('atâ)" zu "es ist geschehen (qadha)" dem Verhältnis von "es ist geschehen (qadha)" zur "Bestimmung (qader)" gleicht. Ein Kenner, der mit diesem Sachverhalt vertraut ist, sagt:
"Oh Gott! Meine guten Werke (hasanat) sind von Deiner "guten Gabe ('atâ)". Auch meine Bosheiten hast Du alle "geschehen (qadha)" lassen. Wenn jedoch "Deine Gnade ('atâ)" nicht wäre, so wäre ich verloren."
Wisse, mein lieber Bruder! Welcher Sinn (sirr) verbirgt sich dahinter, dass einige Ayat mit einer kurzen Zusammenfassung enden, welche die Namen Gottes (Esma-i husna) zum Inhalt hat?
Der weise Qur'an, der in seiner Verkündigung ein Wunder ist, enthüllt in seinen Ayat in der Tat manchmal die Wunderzeichen der Macht (ayat-i qudreti). Danach holt er aus ihnen die (dazu gehörigen) Namen Gottes heraus. Manchmal rollt er sie wie (ein Händler) seine Stoffe ein, rollt sie wieder auf und zeigt sie vor. Dann rollt er sie wieder ein und verpackt sie in den Namen Gottes. Manchmal fasst er sie mit den Namen zusammen, nachdem er Seine Taten ausführlich erklärt hat. Manchmal berichtet er über die Taten der Leute und warnt (sie vor den Folgen). Anschließend aber tröstet er sie wieder mit den Namen Gottes, die auf Seine Barmherzigkeit (rahmet) hinweisen. Nachdem er manchmal einige besondere Ziele erwähnt hat (dhikr), erwähnt er auch die Namen Gottes als allgemein gültige Prinzipien, um so die Bedeutung dieser Ziele aufzuzeigen und zu beweisen. Manchmal erwähnt er weltliche Angelegenheiten und fasst sie daran anschließend mit den allumfassenden Namen zusammen und dergleichen mehr.
Wisse, mein lieber Bruder! Auch die Schwäche (adjz) ist gleich wie die Liebe (ashk) einer der Wege, die zu Allah führen. Ja der Weg der Schwäche ist sogar noch kürzer, noch sicherer (selamet) als (der Weg) der Liebe.
Die Mystiker (ehl-i suluk) haben entweder den esoterischen Weg (tariq-i khafa) der "Zehn Feinheiten (letaif-i ashere)" oder auf dem exoterischen Wege (tariq-i djehr) die Stufen (suluk) der "Sieben Seelen" beschritten. Ich nutze jedoch stattdessen bei meiner Wenigkeit (fakir) und in all meiner Schwäche (adjz) aus der Fülle (feyz) des Qur'an einen Weg (tariq), der aus nur "vier Schritten" besteht und daher noch kürzer und leichter (zu beschreiten) ist.
Den ersten Schritt entnehme ich der Ayah فَلاَ تُزَكُّوا اَنْفُسَكُمْ {"Erklärt euch nicht selbst für rein!" (Sure 53, 32)}
den zweiten Schritt der Ayah وَلاَ تَكُونُوا كَالَّذِينَ نَسُوا اللّٰهَ فَاَنْسٰيهُمْ اَنْفُسَهُمْ {"Und seid nicht wie die, welche Gott vergessen haben, worauf Er sie sich selbst vergessen ließ." (Sure 59, 19)}
den dritten Schritt der Ayah: مَآ اَصَابَكَ مِنْ حَسَنَةٍ فَمِنَ اللّٰهِ وَمَآ اَصَابَكَ مِنْ سَيِّئَةٍ فَمِنْ نَفْسِكَ {"Was dich an Gutem trifft, kommt von Gott, was dich an Schlimmem trifft jedoch aus dir selbst." (Sure 4, 79)}
den vierten Schritt der Ayah كُلُّ شَىْءٍ هَالِكٌ اِلاَّ وَجْهَهُ {"Alles ist dem Untergang geweiht, außer Seinem Antlitz." (Sure 28, 88)}
Die Erläuterung dazu ist wie folgt:
Erster Schritt: Der Mensch ist in der Tat so erschaffen worden, dass er, seiner Veranlagung entsprechend, sich selbst liebt (muhib). Ja er liebt sogar kein Ding mehr als sich selbst (nefs). Und dabei lobt er auch sich selbst auf eine Art, wie es nur dem einzig Angebeteten (Ma'bud) gebührt. Er erklärt sich selbst von allen Fehlern und Schandtaten frei und verteidigt sich dabei mit aller Macht, ganz gleich ob zu Recht oder zu Unrecht. Ja er verwendet sogar die Anlagen, die ihm bei seiner Erschaffung verliehen wurden, um Gott den Gerechten (Djenab-i Haqq) zu loben und zu preisen (hamd u sena) dazu, sich selbst zu loben und zu preisen. So bezieht er den Sinn von مَنْ (= einem, derjenige) aus der Ayah مَنِ اتَّخَذَ اِلٰهَهُ هَوَيهُ {"Einem, der sich seine persönliche Neigung zu seinem Gott gemacht hat." (Sure 25, 43)} auf sich selbst. Auf dieser Stufe ist jedoch die Läuterung der Seele (nefsin tezkiye) nur dann möglich, wenn man sich selbst noch nicht für geläutert hält (adem-i teszkiye).
Zweiter Schritt: Die Seele (nefs) tritt zurück, sobald es um einen Dienst (hizmet) geht und drängt sich in die vorderste Reihe, sobald es um die Entlohnung geht. An dieser Stelle wird sie geläutert durch das Gegenteil dieser Haltung.Das aber heißt, man soll vortreten, wenn es sich um einen Dienst handelt, sich jedoch zurück halten, wenn es um die Verteilung der Entlohnung geht.
Dritter Schritt: Bei sich selbst (nefs) und in seiner eigenen Reisetasche sollte man außer seinen Fehlern, Mängeln, Schwächen (adjz) und Armseligkeiten (fakr) nichts weiter zurück halten. Alle Schönheiten und guten Werke sind Geschenke (nimet), die von dem Allweisen Schöpfer (Fatir-i Hakîm) verliehen (in'am) wurden. Dabei soll man glauben und daran denken, dass sie (kein Grund sind) darauf stolz (fakhr) zu sein.Auf dieser Stufe besteht Läuterung darin, dass man seine Vollkommenheit (kemal) in seiner Unvollkommenheit (adem-i kemal), seine Macht (qudret) in seiner Schwäche (adjz), und seinen Reichtum (ghina) in seiner Armseligkeit (fakr) erkennt.
Vierter Schritt: Dieser besteht darin, dass man erkennt, dass man in seinem Zustand einer lediglich illusionären Unabhängigkeit nur vergänglich (fani), nur zeitbedingt geboren (hadith) und eigentlich nur ein Schatten seiner selbst (ma'dum) ist, während man in seinem Zustand (hal) eines Spiegelbildes der Namen Gottes (esma-i Ilahiye) ein Zeuge (shahid), bezeugt (mesh'hud) und anwesend (maudjud) ist.An dieser Stelle besteht Läuterung darin, dass man erkennt, in seiner Anwesenheit (vudjud) abwesend (adem) und in seiner Abwesenheit (adem) anwesend (vudjud) zu sein, und dass man لَهُ الْمُلْكُ وَلَهُ الْحَمْدُ {"Sein ist das Reich und Sein ist der Dank." (Sure 64, 1)} zu einem stets wiederholten Gebet (vird) macht.
Desweiteren verurteilen die Leute "der Einheitslehre des Seins (vahdet-ul vudjud)" die Welt (kainat) zu ihrer Nicht-Existenz. Die Leute der "Einheitslehre der Bezeugten (vahdet-ush shuhud)" verurteilen hingegen alles Sein (maudjudat) zu einer ewigen Haft im Kerker der Vergessenheit, Galeerensträflingen vergleichbar.
Der Weg (tariq), den uns der Qur'an verstehen lässt, verschont die Welt (kainat) und alles Sein (maudjudat) sowohl vor der Verurteilung zu ihrer Nicht-Existenz als auch vor einer ewigen Haft. Er beauftragt sie zu dergleichen Aufgaben (vazife), wie z.B. als Erscheinungsort und ein Spiegel der Schönen Namen Gottes (Esma-i husna) zu dienen, entbindet aber die Welt (kainat) davon, in ihrem eigenen Namen tätig zu werden.
Des Weiteren gibt es im Dasein (vudjud) des Menschen verschiedene Kreise. Denn diese betreffen sowohl das Reich der Pflanzen als auch das Tierreich als auch die Menschenwelt als auch seinen Glauben (iman). Der Läuterungsprozess richtet sich dabei manchmal nach der Ebene des Glaubens (iman). Danach steigt er auf die Ebene der Pflanzen hinab. Manchmal jedoch vollzieht sich dieses Verfahren innerhalb von vierundzwanzig Stunden auf allen vier Ebenen. Was jedoch den Menschen dabei in Irrtum und Verwirrung stürzt, ist, dass er die Unterschiede zwischen diesen vier Ebenen nicht beachtet.
Und indem er sich auf die Ayah خَلَقَ لَنَا مَا فِى الْاَرْضِ جَمِيعًا {"Er hat für euch alles erschaffen, was es auf Erden gibt." (Sure 2, 29)} stützt, begeht er dadurch einen Fehler, dass er meint, seine Menschlichkeit sei durch seinen Magen auf Tiere und Pflanzen begrenzt. Danach begeht er den Fehler, alle seine Ziele auf sich selbst zu beziehen. Danach begeht er den Fehler, indem er den Wert aller Dinge ihrer Nutzbarkeit entsprechend einschätzt. So würde er selbst den Morgenstern (zuhre) noch nicht einmal um den Preis einer duftenden Blume (zuhre) annehmen. Denn er hätte ja von ihm keinen Nutzen.
Wisse, mein lieber Bruder! Dienst und Anbetung Gottes (ubudiyet) ist die Konsequenz einer vorausgegangenen Gnadengabe (nimet) und deren Preis. Er steht nicht als Anfang vor einer künftigen Gnadengabe zu dessen Belohnung oder Veranlassung. So ist z.B. die Erschaffung des Menschen in seiner schönsten Gestalt eine zunächst vorausgegangene Gnadengabe (nimet), die den Dienst und die Anbetung Gottes (ubudiyet) erfordert und wenn Gott sich dir danach im Glauben (iman) zu erkennen gibt, so gehört auch dies zu den bereits vorausgegangenen Gnadengaben (nimet), die deinen Dienst und die Anbetung Gottes (ubudiyet) erfordern.
Wie die Gabe (i'ta) des Magens (den wir von Gott empfangen haben), so verstanden wird, als hätten wir alle Speisen von Ihm empfangen; so wird auch die Gabe (i'ta) des Lebens so verstanden, als hätten wir alle Gnadengaben (nimet), welche die ganze von uns bezeugte Welt (alem-i shehadet) in sich umfasst, zugleich von Ihm empfangen.
Des Weiteren wurden durch die Gnadengabe (nimet) menschlichen Verlangens (nefs-i insani) die Welten der Menschen und der Engel (mulk ve melekut alemleri) für diesen Magen in Gabentische verwandelt. Genauso sind uns, durch die Gabe (i'ta) des Glaubens (iman) mit allen oben erwähnten Tischen auch die Schätze, die in den schönen Namen Gottes (esma-i husna) enthalten sind, als Tische gegeben worden.
Nachdem man diese Art Löhne schon im voraus bekommen hatte, muss man nun fortwährend seinem Dienst (hizmet) nachgehen. Die Gnadengeschenke (nimetler), die dann noch nach dem Dienst und der Arbeit (hizmet ve amel) erwiesen werden, kommen einzig und allein von Seiner Güte (fadl).
Wisse, mein lieber Bruder! Anhand einer überaus großen Vielzahl, wie sie bei einer bestimmten Art kleiner Tiere zu beobachten ist, z.B. bei Käfern und Schmetterlingen, können wir eine ebenso grenzenlose Freigiebigkeit und Großzügigkeit (djud u sehavet) bezeugen.Diese Vielzahl bestimmter Tiere, welche in ihrer absoluten Konstanz und Wohlordnung unter allen Arten zu finden ist, zeigt ganz offensichtlich, dass diese Art der Manifestation Seiner Göttlichkeit ohne Grenzen ist und Gott der Gerechte (Djenab-i Haqq) in Seinem Wesen (über ihnen allen steht) und sich von ihnen allen unterscheidet, und dass sie alle vor Seiner Allmacht (qudret) gleichgestellt sind.
Diese Freigiebigkeit in der Erschaffung (djud-u idjad) ist in der Tat eine Seinsnotwendigkeit (vudjub) des Schöpfers (Sani).Sie ist in (der Gesamtschau) einer Gattung ein wahrhaft majestätischer (djelal) (Anblick) und in (der Betrachtung) eines einzelnen Wesens harmonisch (djemal) anzuschauen.
Wisse, mein lieber Bruder! Die Grade der Leichtigkeit oder Schwierigkeit bei der Anfertigung eines Kunstwerkes, das ein Mensch gestaltet, werden nach seiner Kenntnis (ilim) oder Unkenntnis (djehil) bemessen. In soweit, wie er bei seinem Handwerk besonders über seine feinen und hochempfindlichen (latif) Werkzeuge über Kenntnis (ilim) und Geschicklichkeit verfügt, gelingt ihm (seine Arbeit) dementsprechend leicht und im Grade seiner Unkenntnis (djehil) entsprechend mühsam. Daher zeigt sich einer sicheren Wahrnehmung die absolute Leichtigkeit, wie sie bei der Erschaffung der Dinge (khilqat) durch ihre unendliche Schnelligkeit und grenzenlose Weite offenbar wird, dass der Schöpfer (Sani) in seinem Wissen (ilim) keine Grenzen kennt.
وَمَٓا اَم۟رُنَٓا اِلَّا وَاحِدَةٌ كَلَم۟حٍ بِال۟بَصَرِ {"Und unsere Angelegenheit ist nur ein einziger Akt, einem Augenzwinkern gleich." (Sure 54, 50)}
Wisse, mein lieber Bruder! Es gehört zu der Eigenart seiner Vielseitigkeit, die der Mensch von Natur (fitrat) aus besitzt (mâlik), dass der Allweise Baumeister (Sani-i Hakîm) in diesen doch so kleinen Körper unzählbar viele Messgeräte (mizan) hinein gelegt hat, um die unzählbar vielen Arten seiner Barmherzigkeit (rahmet) mit ihnen zu wiegen. Um die unendlich vielen verborgenen Schätze der schönen Namen Gottes (esma-i husna) zu begreifen, hat Er in ihm unbegrenzt viele Geräte und Werkzeuge erschaffen. So sind z.B. die Sinne im Menschen, zu denen auch die Welten (alem) des Hörens, Sehens und Schmeckens zählen, dazu da, die Eigenschaften des Baumeisters (Sani) in ihrer Absolutheit (sifat-i mutlaq) und in Seinem allumfassenden Wirken zu begreifen.
Des Weiteren hat Er in seinem Gedächtnisvermögen, dessen Volumen noch vergleichsweise kleiner als ein Senfkorn ist, ein so differenziertes Verständnis (latife-i mudrik) gespeichert; doch wenn auch (der Mensch) in seinen Gedanken (latife) in der weiten Welt (alem), die dieses Senfkorn beinhaltet, beständig segelt und kreist, so kann er dennoch nicht dessen Ufer erreichen. Dem entgegen aber wird ihm manchmal diese große Welt für sein Denken (latife) so eng, dass diese Welt im Bauch (eines Menschen) für sein Denken (latife) so klein wie ein Stäubchen wird. Doch auch dieses Senfkorn verschluckt alle Gedanken (latife) mit den Plätzen, die sie bereist, mit den Büchern, die sie studiert haben, und sitzt dabei (still und ruhig) an seinem Platz bekommt noch nicht einmal Bauchweh davon.
Aus diesem Geheimnis (sirr) kann man also unterschiedliche Stufen (der Geisteshaltung) des Menschen ablesen.
In der Tat ertrinken die Menschen manchmal in einem Atom und in manchen von ihnen ertrinkt eine ganze Welt (dunya). Manche von ihnen öffnen mit einem der Schlüssel, die man ihnen gegeben hat, die fernsten Welten (alem) einer Vielzahl (von Ursachen), ertrinken jedoch darin.
Sie können nur schwer das Ufer der Gegenwart (sahil-i vahdet) und Einheit Gottes (tauhid) erreichen, d.h., es gibt auf dem geistlichen Wege des Menschen viele verschiedene Ebenen. Auf der einen Ebene gelingt es den Menschen diese Gegenwart und Einheit mit äußerster Leichtigkeit zu erreichen. Auf einer anderen Ebene aber überfallen die Gottvergessenheit (ghaflet) und der Zweifel den Menschen dermaßen, dass er in der Vielzahl (der Ursachen) ertrinkt und die Einheit (tauhid) ganz und gar vergisst.
Er hält den Abstieg für einen Aufstieg, den Rückschritt für einen Fortschritt, die Unwissenheit bei all seiner Bildung (djehil-i murekkeb) für Gewissheit und den letzten Vorhang des Schlafes für das Erwachen. Es sind einige, die sich für zivilisiert und gebildet halten, welche die Menschen dieser zweiten Ebene sind. Wenn es sich dabei um das Verständnis der Wahrheiten des Glaubens (haqaiq-i imaniye) handelt, so sind sie noch weit mehr Beduinen als die Beduinen selbst.
Wisse, mein lieber Bruder! Der Name "Majestätischer (djelal)" erscheint meistens in den Arten (der Tiere und Pflanzen) und in der Ganzheit (kulliyat) eines einzelnen Exemplars. Was den Namen "der Schöne (djemal)" betrifft, so erscheint er in den einzelnen Teilen (djuz) eines Exemplars. In Anbetracht dessen ist die absolute Freigiebigkeit (djud-u mutlaq) bei (der Ausstattung der einzelnen Exemplare) einer Art eine Erscheinung der "Majestät (djelal)".
Die (kunstvolle Austattung) der einzelnen Teile (djuz'iyatin nakishlar) und die Schönheit (güzellik) der einzelnen Exemplare erwachsen aus der Erscheinung der "Schönheit (djemal)".
Des Weiteren zeigt sich die Majestät (djelal) Gottes in der Erscheinung seiner göttlichen Allgegenwart (vahidiyet) und die Schönheit Gottes (djemal) in der Erscheinung seiner göttlichen Einheit (ahadiyet). Manchmal erscheint auch die Schönheit Gottes (djemal) in Seiner Majestät (djelal). Wie schön (djemil) ist in der Tat die Majestät (djelal) Gottes in den Augen Seiner Schönheit (djemal), wie auch die Schönheit Gottes (djemal) majestätisch (djelil) ist in den Augen Seiner göttlichen Majestät (djelal).
Wisse, mein lieber Bruder! Wenn das Auge (basar) die Geschöpfe sieht, der Scharfsinn (basiret) aber den Schöpfer nicht erkennt, so passt das überhaupt nicht zusammen, sondern ist geradezu abscheulich. Denn in diesem Fall liegt der Grund dafür, dass der Schöpfer (Sani) geistig (manen) und von Herzen (qalben) nicht gesehen werden kann, entweder in dem Mangel an Einsicht (basiret) oder darin, dass das Auge des Herzens blind ist oder die Dinge zu eng sieht und den Sachverhalt in seinem ganzen Umfang nicht erfassen kann. Oder es ist eine Folge von Elend und Verzweiflung. Ansonsten ist die Leugnung des Schöpfers (Sani) eine noch größere Leugnung (inkar) als die Leugnung (munker) der Wahrnehmung (shuhud) der Augen.
Wisse, mein lieber Bruder! Die Saat, die auf einem Acker bestellt ist, ist ein geistiger (manevi) Wall, bzw. eine Mauer.(Denn sie erklärt) dass dieser Acker dem gehört (sahib), dem auch die Saat gehört. Und sie verhindert zugleich, dass ein anderer über ihn verfügt (tasarruf). Genauso sind die Saaten der Pflanzen und der Tiere, die auf dem Acker der Erde bestellt sind, ein geistiger Wall und eine Mauer, welche eine Teilhaberschaft (shirket) verbietet und jeden Teilhaber vertreibt.
Wisse, mein lieber Bruder! Manche Menschen, die von Natur aus zart fühlend und fein empfindend (tabiatlar latif) veranlagt sind und sich für die schönen (latif) Künste begeistern können, lassen besonders in ihren eigenen Gärten sehr schöne geometrische Formen, Wassergräben, Teiche und Brunnen anlegen und geben ihren Gärten dadurch einen besonders schön gestalteten Anblick (letafet). Um den Grad eines solchen schönen und lieblichen Anblicks (letafet) noch extra hervorzuheben, fügen sie dort auch noch einige hässliche Dinge wie Felsen, grobe, unförmig gestaltete Höhlen und Berge (aus Plastik!) hinzu, sodass sie in ihrer Hässlichkeit und Ungeschlachtheit die Schönheit und Lieblichkeit (letafet) des Gartens bereichern und noch extra erglänzen lassen sollen. Denn اِنَّمَا اْلاَشْيَاۤءُ تُعْرَفُ بِاَضْدَادِهَا {"Die Dinge können nur in ihren Gegensätzen verstanden werden."} Ein kritisch Betrachtender aber versteht beim Anblick eines solchen Gartens, der diese Gegensätze zueinander bringt, dass diese hässlichen, grobschlächtigen Dinge absichtlich (qasden) gemacht worden sind, damit so seine Schönheit, Wohlordnung (intizam) und Lieblichkeit (letafet) hervorgehoben werden kann. Denn, was die Schönheit eines Schönen verstärkt, ist die Hässlichkeit des Hässlichen. So sind es denn diese Hässlichkeiten, welche die so vollendete Wohlordnung (tam intizam) des Gartens vervollkommnen (ikmal). Im Grade der Unordnung (adem-i intizam) all dieser Hässlichkeiten verstärkt sich nur noch die Wohlordnung (intizam) des Gartens.
Genauso finden sich im Garten unserer Erde (dunya) unter den Geschöpfen (makhluqat) und Kunstwerken (masnuat), denen wir dort in ihrer perfekten Ordnung und Wohlordnung (nizam ve intizam) begegnen, sei es unter den Pflanzen und Tieren, sei es unter den unbelebten Dingen (djemadat), einige hässliche, besonders ungewöhnliche Dinge. Ihre Hässlichkeit, ihre Außergewöhnlichkeit dienen der Schönheit und Wohlordnung im Garten unserer Erde zur Verzierung, als ein Schmuck, und wurden von dem Allweisen Schöpfer (Sani-i Hakîm) wohlüberlegt (qasden) so erschaffen. Das kann man sehen, wenn man diese Gartenansicht unserer Welt (dunya) mit einer entsprechend hoch erhabenen, so vielseitigen, dichterischen Phantasie (hayal) ins Auge zu fassen vermag.
Außerdem würden, wenn dergleichen Dinge nicht so wohlüberlegt (qasden) erschaffen würden, zwischen ihren Formen keine so weisheitsvoll (hikmet) gestalteten Gegensätze (tekhaluf) bestehen. In diesen Gegensätzen (tekhaluf) aber erkennt man in der Tat die Planung (qasd) und den dahinter stehenden Willen (ihtiyar). Wie sich jeder Mensch durch sein Gesicht von allen anderen Menschen unterscheidet, ist hier ein Beweis dafür.
Wisse, mein lieber Bruder! Eine der Besonderheiten innerhalb der Vielseitigkeit (djamiyyet) des Menschen, die ihn von Natur (fitraten) aus allen Tieren überlegen sein lässt, besteht darin, dass er das Lob (tahiyye) und den Preisgesang (tesbih) der Lebewesen für den Spender allen Lebens (Vâhib-ul Hayat) verstehen kann; dass heißt: so wie der Mensch sein eigenes Wort verstehen kann, so kann er auch mit dem Ohr des Glaubens (iman) alle Lobpreisungen (tesbih) der Lebewesen, ja sogar auch der unbelebten Dinge verstehen;
das heißt: gleich einem Taubstummen, so versteht auch jedes Ding nur sich selbst. Der Mensch jedoch versteht die Ausdrucksweise aller schönen Namen Gottes (esma-i husna) die alles Geschaffene (maudjudat) mit seinen Zungen (durch sein Dasein) zum Ausdruck bringt. Daher ist der Wert aller Dinge auf sich selbst beschränkt. Der Wert des Menschen hingegen ist allumfassend; das heißt: ein Mensch, obwohl er doch nur eine einzelne Person (ferd) ist, gleicht dennoch einer ganzen Tierart (nevi). وَاللّٰهُ اَعْلَمُ بِالصَّوَابِ {"Und nur Gott allein weiß, was richtig ist."}
Wisse, mein lieber Bruder! Auch wenn zwischen dem Äußeren (dhahir) und dem Inneren (batin) gewisse Ähnlichkeiten bestehen, liegt doch in Anbetracht der Tatsachen (haqiqat) zwischen ihnen eine große Entfernung.
Zum Beispiel: Der (Glaube) eines Laien an die schlichte Einheit Gottes (Tauhid-i dhahiri) besteht darin, überhaupt nichts irgendjemandem zuzuschreiben außer Allah allein. Eine solche Verneinung ist leicht und einfach. Was jedoch das Wissen der Leute der Wahrheit (ehl-i haqiqat) über die wahre Einheit Gottes (haqiqi Tauhid) betrifft, so besteht sie darin, alles einzig Gott dem Gerechten (Djenab-i Haqq) zuzuschreiben und dabei Seine an allen Dingen erkennbaren Stempel und Siegel zu sehen und zu erkennen. Das verleiht (dem Leben) Gottes immerwährende Gegenwart (huzur) und weist zugleich die Gottvergessenheit (ghaflet) zurück.
Wisse, mein lieber Bruder! Wenn dem Ungläubigen (kafir), der sich bewusst (qasden) und direkt nur auf dieses, sein irdisches Leben (hayat-i dünyeviye) ausrichtet und daran fest hält, seine Strafe ausgesetzt wird und er im Gegenteil in materiellen Dingen auch noch Fortschritte macht und erfolgreich ist, was ist dann die Weisheit (hikmet) hinter all dem?
Dieser Ungläubige tut seinen Dienst entsprechend seiner Einstellung und nach seinen Fähigkeiten - in der Tat und ohne es zu wissen - für die Darstellung der Geschenke (nimet), die Gott der Gerechte (Djenab-i Haqq) dem Menschengeschlecht erweist. So ordnet er die schönen Schöpfungen Gottes (masnuat-i Ilahiye) unbewusst (bila-shuur) um ihrer Schönheit willen. Er lenkt die Aufmerksamkeit auf die Einzigartigkeit der Kunstwerke Gottes (gharabet-i san'ati Ilahiye), indem er sie nutzbar macht. Leider bemerkt er dies selbst gar nicht, das heißt, so wie seine Uhr hat auch dieser Ungläubige (kafir) keine Ahnung von dem, was er da tut. Dennoch erweist er der Menschheit wie eine Uhr, welche die Zeit anzeigt, einen sehr großen Dienst. Und gerade aus diesem Grund (sirr) erhält er auch schon in dieser Welt dafür seinen Lohn.
Wisse, mein lieber Bruder! Ein Mensch, dessen Begleiter (rafiq) die göttliche Führung (taufiq-i Ilahi) ist, kann, ohne zuvor erst noch die Zwischenwelt (berzah) eines Sufi-Ordens (tariqat) zu bertreten direkt aus der Welt der äußerlichen Dinge ( = der Ursachen) in das Reich der Wahrheit (haqiqat) hinüber schreiten. Ich habe in der Tat durch den Qur'an den Weg der Wahrheit (haqiqat-i tariqati) ohne alle Mystik (tariqatsiz) in seiner ganzen Fülle (feyz) erkannt und teilweise auch erlangt. Genauso habe ich auch einen Weg gefunden, der direkt zu den Erkenntnissen (ilim) führt, die ihren Wert in sich selbst haben (maqsud-u bizzat), ohne zuvor erst noch andere Dinge zu studieren, die nur der Technik und als Handwerkszeug (ulum-u aliye) dienen können.
Es entspricht der Barmherzigkeit des Allweisen (rahmet-i hakîm) den Söhnen einer so schnelllebigen Zeit einen so kurzen und sicheren (selamet) Weg zu schenken (tariqi ihsan etmek).
Wisse, mein lieber Bruder! Was den Menschen in Gottvergesenheit (ghaflet) stürzt und ihn so in seinem Dienst und in seiner Anbetung Gottes (Allah'a ubudiyeti) behindert (mani'), ist, dass er seine persönliche Betrachtungsweise auf seine persönlichen Dinge beschränkt. So kann ein Mensch, der sich in Kleinigkeiten verliert und seine Betrachtungsweise auf derartige Kleinigkeiten beschränkt, in der Tat die Entstehung gewisser einzelner Dinge aus ihren Ursachen für möglich halten. Wenn er aber seinen Kopf hebt und das große Ganze betrachtet, kann er auch einem einzigen Bruchteil (z.B. einem Keimling) selbst noch aus einer der größten Ursachen (z.B. der Sonne) hervorzukommen nicht mehr erlauben.
So kann er z.B. seine individuelle Versorgung auf einige Ursachen zurückführen. Sieht er aber, dass die Erde, als eine Quelle seiner Ernährung, im Winter vollkommen trocken und unfruchtbar ist, im Frühling jedoch mit ihren Nahrungsgrundlagen überquillt, gelangt er zu der Überzeugung, dass es außer Allah, der die Erde belebt und allen Lebewesen ihre Nahrung gibt, keinen anderen geben kann, der auch ihm seine Nahrung zukommen lässt.Genauso kannst du das kleine Licht (ishik) in deinem Haus oder das kleine Licht (Nur) in deinem Herzen (qalb) auf gewisse Ursachen zurückführen. Wenn du aber entdeckst, dass dieses Licht (ishik) mit dem Licht (ziya) der Sonne, und dass dieses Licht (Nur) hinwiederum mit dem Licht (Nur) dessen verbunden ist, der die Quelle aller Lichter (Menba-ul Envar) ist, dann begreifst du, dass derjenige, der deinen Körper erstrahlen (ishiklandiran) lässt und dein Herz (qalb) erleuchtet (tenvir), nur der Allweise Schöpfer (Fatir-i Hakîm) sein kann, der Tag und Nacht auf einander folgen lässt.
Des Weiteren entspricht der Vergleich deiner eigenen Existenz (vudjud) hinsichtlich des Erscheinens und der Klarheit, die der Existenz (vudjud) des Schöpfers (Khaliq) innewohnt, dem Vergleich mit denjenigen, die auf die Existenz (vudjud) des Schöpfers (Khaliq) hinweisen. Denn du weist in gewisser Hinsicht nur auf dein eigenes Dasein (vudjud) hin, während alles Sein (maudjudat) hingegen mit allen Atomen auf die Existenz (vudjud) des Schöpfers (Khaliq) verweist. Wenn dem aber so ist, hat Seine Existenz (vudjud) so viele Erscheinungsformen und -stufen wie es in der Welt Atome (alemin zerrati) gibt im Vergleich zu deiner eigenen Existenz (vudjud).
Des Weiteren sind die Gründe, die dich veranlassen, dich selbst (nefs) zu lieben:
1. Du selbst (nefs) bist die Quelle all deiner Freuden und Genüsse (lezzet).
2. Du selbst (nefs) bist das Zentrum deines Daseins (vudjud) und die Quelle all deiner Verdienste (menfaatin madeni).
3. Du sagst, das, was den Menschen am nächsten steht, ist er selbst (nefs).
Nun gut! Ist es dann nicht notwendig, den Schöpfer (Khaliq), der die für ewig bestehenden Genüsse (lezaiz-i baqiye) verleiht, anstelle dieser vergänglichen Genüsse (fani lezzet) noch mehr im Dienst und in der Anbetung (ubudiyet) zu lieben? Wenn die Seele (nefs) eine solche Liebe (muhabbet) verdient, weil sie das Zentrum ihres Daseins (vudjud) ist, verdient (mustehaqq) dann der Schöpfer (Khaliq) der dieses Sein (vudjud) erschaffen (idjad) hat und der dieses Sein (vudjud) Bestand (qayyum) erhält, nicht noch mehr Liebe (muhabbet), Dienst und Anbetung (ubudiyet)? Wenn der Grund aller Liebe (muhabbet) darin zu suchen ist, dass die Seele (nefs), die Quelle all ihrer Verdienste (maden-i menfaat) und sich selbst (nefs) am nächsten steht, ist dann etwa der Verleiher all dieser Verdienste (Nafi'), der Beständige (baqi) in dessen Hand alles Gute (hayr) und alle Versorgung (rizq) liegen und der diese Seele (nefs) erschaffen hat und ihr noch weit näher steht, nicht mehr noch deiner Liebe (muhabbet) würdig? Darüber hinaus ist es notwendig, alle Liebe (muhabbet), die sich über alles Sein (maudjudat) verteilt findet, zu konzentrieren und zusammen mit deiner eigenen Liebe (muhabbet) dem allweisen Schöpfer (Fatir-i Hakîm), welcher der wahre Geliebte ist (mahbub-u haqiqi), zu widmen.
Wisse, mein lieber Bruder! Vor dir stehen ganz entsetzlich große Probleme, die den Menschen zu Umsicht und Sorgfalt zwingen:
Erstens: Da ist der Tod, der eine Trennung ist, die den Menschen von der Welt (dunya) und von all seinen Geliebten trennt.
Zweitens: Da ist diese entsetzliche, Furcht einflößende Reise in das ewige Land.
Drittens: Die Lebensspanne ist kurz, die Reise ist lang, einen Reiseproviant gibt es nicht, es gibt keine Macht und Stärke (quvvet ve qudret). Dabei sind wir auch noch schmerzlichen Leiden wie einer vollkommenen Schwäche (adjz-i mutlaq) ausgesetzt.
Wenn das aber so ist, was ist dann diese Sorglosigkeit (ghaflet) und diese Unbekümmertheit (nisyan)? Wie der Vogel Strauß steckst du deinen Kopf in den Sand deiner Unbekümmertheit oder setzt dir die Brille deiner Sorglolsigkeit auf die Nase, damit Allah dich nicht sehen soll. Oder du Ihn nicht sehen solltest. Wie lange noch willst du dir um in der Vergänglichkeit endende Dinge Sorgen machen und den immer währenden, beständigen Dingen (baqiyat-i daimede) gegenüber gleichgültig (teghaful) bleiben?
Wisse, mein lieber Bruder! Lobpreis (hamd) und Dank (shukr) sei Gott dem Gerechten (Djenab-i Haqq), dafür, dass Er mir durch die Unterscheidung zwischen den Funktionen (manevi fark) eines Nomens (isim) und einer Präposition (harf), was zur grammatikalischen Thematik gehört, eine besonders wichtige Problematik aufgezeigt hat. Es ist dies wie folgt:
Gleich wie die Präposition ("harf") ein Werkzeug, ein Hilfsmittel ist, um die Bedeutung (mana) eines anderen (Wortes = "harf") zu erläutern, so ist auch alles Sein (maudjudat) einer Art von göttlichen (ilahi) Briefen vergleichbar, um die Erscheinungen der schönen Namen (esma-i husna) aufzuzeigen, verständlich zu machen und zu erklären, wobei die Beweise, die Zeugnisse und all die außergewöhnlichen Dinge, die in ihnen beschrieben werden, Wunderwerke der Macht (mu'djize-i qudret) sind.Alles Sein (maudjudat) auf diese Weise zu betrachten, ist Glaube (iman), Wissen (ilim) und Weisheit (hikmet).Betrachtet man aber das Sein wie ein Nomen (isim), als sei es ein Hauptwort und hätte seinen Sinn und Zweck in sich selbst (maqsud-u bizzat),so ist diese Betrachtungsweise eine Undankbarkeit (kufran) und die Bildung der Unwissenden (djehl-i murekkeb).
Des Weiteren habe ich im Unterschied zwischen "der Allgemeinheit und der Ganzheit (kulli ile kull)", was zu den Themata der Logik (mesail-i mantikiye) gehört, bereits sehr viel über den Themenkreis gelernt und erkannt, der sich mit der Herrschaft Gottes (rububiyet) beschäftigt. Die Schönheit (djemal) und die Einheit (ahadiyet) gehören zum Themenkreis كُلِّىٌّ ذُو جُزْئِيَّاتٍ {"der Allgemeinheit, die ihre Mitglieder hat."} Die Majestät (djelal) und die Allgegenwart (vahidiyet) sind Bezeichnungen für كُلٌّ ذُو اَجْزَاۤءٍ {"eine Ganzheit, die verschiedene Organe hat."}
Wisse, mein lieber Bruder! Diese Welt (dunya) gleicht einem Katalog der jenseitigen Welt (alem-i akhirete). Zu den Kennzeichen, welche die besonderen Themen in diesem Katalog der jenseitigen Welt (alem-i akhirete) sind, gehören die Genüsse, welche uns die leibliche Versorgung (rizq) bietet. So wird verständlich, dass all die Sinne, Gefühle, Glieder, Organe und dergleichen Werkzeuge und Zubehör für den Körper des Menschen erschaffen wurden, um ebenso viele Gnadengaben (nimetler) in dieser vergänglichen (fani), gemeinen und verachtenswerten Welt (dunya) zu erfühlen und sich an ihnen zu erfreuen, damit auch noch in der Welt des Jenseits (alem-i akhiret) تَجْرِى مِنْ تَحْتِهَا الْاَنْهَارُ {"unter denen Bäche strömen" (Sure 2, 25)}, unterhalb der Schlösser leibhaftig wahrnehmbare Gastmähler, würdig der Ewigkeit (ebediyet), stattfinden können.
Wisse, mein lieber Bruder! Wenn der Mensch seine Furcht (khauf) oder seine Liebe (muhabbet) anderen Menschen entgegen bringt, so wird diese Furcht (khauf) zu einem Übel (bela) und zu einer Qual (elem). Die Liebe (muhabbet) aber wird zu einem Unglück (musibet), denn der Mensch, vor dem du dich fürchtest, erbarmt sich entweder nicht über dich oder hört nicht dein Flehen um Erbarmen (istirham).
Auch die Person, die du liebst (muhabbet), erkennt dich entweder nicht, oder weiß deine Liebe nicht zu schätzen. Wende daher deine Furcht und deine Liebe von der Welt (dunya) und allen Weltmenschen ab.Richte sie statt dessen auf den Allweisen Schöpfer (Fatir-i Hakîm), sodass deine Furcht auf dem Schoß Seiner Barmherzigkeit (merhamet) zu einem Akt freudiger Demut (leziz bir tezellul) wird, vergleichbar einem Kinde, dass auf den Schoß seiner Mutter flieht. So soll auch deine Liebe zu einem Fahrzeug in die Ewige Glückseligkeit (saadet-i ebediye) werden.
Wisse, mein lieber Bruder! Du bist entweder der Kern eines Baumes oder eine Frucht am Baum der Schöpfung (shedjere-i hilqat). Hinsichtlich deines Körpers bist du nur ein kleines, schwaches (adjiz), ohnmächtiges (da'if) Teilchen.Der Allweise Schöpfer (Sani-i Hakîm) verwandelt dich jedoch in Seiner Gunst (lutf) und durch Seine feinsinnige (latif) Kunstfertigkeit aus einem solchen Teilchen (djuz) zu einer Ganzheit (kull).
Du bist durch das Leben, das deinem Körper geschenkt wurde und dadurch, dass du mit deinen umfassenden Sinnesorganen die bezeugte Welt bereisen kannst, in der Tat ganz und gar vor der Bindung an ein nur bruchstückhaftes Dasein gerettet. Und weiter giltst du durch die Gabe der Menschlichkeit dem Sinne nach als ein Ganzes (kull). Und durch die Güte (ihsan) des Glaubens und des Islam bist du zu einem vollkommenen Menschen (kulli) herangereift. Und durch die Gabe (in'am, im Sinne von geben) der Erkenntnis (marifet) und der Liebe (muhabbet) hast du dich zu einem allumfassenden Licht entfaltet.
Daher wirst du, wenn du dich der Welt (dunya) und den körperlichen Genüssen zuneigst, zu ihrem nur schwachen und elenden Bestandteil (djuz). Wenn du aber deine Anlagen dem Dienst an der Islamiyet, die auch die Große Menschlichkeit (insaniyet-i kubra) genannt wird, widmest, so wirst du zu einem Glied der Allgemeinheit (kulli) und zu einem Ganzen (kull).
Wisse, mein lieber Bruder! Der Grund und die Ursache der Schmerzen, die du dadurch erfährst, dass du immer wieder Abschied nehmen musst und dabei ständig schmerzliche Trennungen erleidest, liegt in dir. Denn du verschwendest deine Liebe (muhabbet) an falscher Stelle.Wenn du all deine Liebe zusammen tust, sie auf den Allgegenwärtigen Einen (Vahid-i Ahad) richtest und sie in Seinem Namen (hesab) und mit Seiner Erlaubnis (izn) verströmen lässt, so wirst du dich im gleichen Augenblick mit all deinen Lieben (mahbub) vereinen und so Freude und Zufriedenheit erfahren.
Wer immer sich einem König (sultan) unterstellt, kann so in der Tat eine Verbindung mit allen Dingen anknüpfen und im Schatten dieser Kommunikation mit seinem König an jedem Ort in gewisser Hinsicht und in gewissem Grade mit allen Menschen in Kontakt stehen.
Wisse, mein lieber Bruder! Du bist bereit, einem Mann, der z.B. über die Verhältnisse auf dem Mond oder die Ereignisse der Zukunft Informationen erteilt, dein ganzes Vermögen zu opfern. Du bist jedoch nicht dazu bereit, die Gelüste und Launen deiner eigenen Begierden (nefs) aufzugeben, die dich daran hindern, den Botschafter des Allerbarmers (Rasul-i Rahman), der von dem Schöpfer (Khaliq), in dessen Reich (mulk) der Mond so klein wie eine Biene ist, Nachricht bringt und der dir über Zeit und Ewigkeit (ezel ve ebed), das ewige Leben (hayat-i ebediye), über die grundlegenden Wahrheiten (haqaiq-i esasiye) und dergleichen andere überwältigende Themen Bescheid gibt, der dich von all deinem inneren (manevi) Elend und allen Irrtümern (dalalet) errettet, der dir den rechten Weg von der Vielheit zur Einheit (vahdet) weist, der dir durch den Glauben (iman) an das ewige Leben das Wasser des Lebens zu trinken reicht, der dich dadurch vor dem Feuer der Trennung und des Abschieds rettet, der dir das Wohlwollen (mardiyet) und das Verlangen (metalib, auch "Forderung") des Schöpfers bekannt macht und der der Komunikation des Königs von Ewigkeit zu Ewigkeit (Sultan-i Ezel ve Ebed) als Sprachrohr dient, anzuhören und dich diesem getreuen Berichterstatter (Mukhbir-i Sadiq) im Glauben (iman) hinzugeben.
Wisse, mein lieber Bruder! Wir sehen, dass der Allweise Schöpfer (Sani-i Hakîm) in Seiner vollkommenen Weisheit (kemal-i hikmet) aus ganz einfachen Dingen geradezu phantastische Wunderwerke allerfeinster Machart erschafft.Darüber hinaus beauftragt Er jeden Einzelnen, ohne ihm eine Veranlassung zu irgendwelchen sinnlosen Dingen oder zur Verschwendung (israf) zu geben, mit verschiedenen Aufgaben (vazife). Wäre jedoch für die Aufgaben, die zu versehen der Mensch beauftragt ist, im Kopf dieses Menschen je Aufgabe ein kleines Stückchen Gehirn, nicht größer als ein Fingernagel nötig, so müsste sein Kopf so groß wie der Berg طُورٌ sein, damit für die damit beauftragten (Zellen) ein ausreichend großer Arbeitsplatz zur Verfügung stünde.
So führen Zunge und Nase neben ihren anderen Funktionen die Aufsicht in der Schatzkammer der Nahrung (erzaq) und über alle Speisen, die in der Küche der göttlichen Macht (qudret) zubereitet werden. Sie sind die Sachverständigen, welche die Geschmäcker aller Speisen mit Sicherheit kennen.
So wird denn aufgrund dieser weisheitsvollen Tätigkeit Gottes (faaliyet-i hakîmiye) verständlich, dass aus all den ewig wechselnden Dingen, wie sie im Fluss der Zeit kommen und gehen, und über die dahin schwindenden Tage, Jahre und Jahrhunderte hinweg im steten Wandel von Tag und Nacht sehr viele verschiedene Dinge für die verborgene, die jenseitige (Welt) angefertigt werden. All die Dinge, die im Körper des Menschen, in seinen Geweben wie in einer Fabrik hergestellt werden, die einem Katalog dieser Welt (alem) gleicht, erleuchten in der Tat diesen Sachverhalt. Da dies aber nun einmal so ist, verwandeln der Tod und die Vergänglichkeit (fena) diese vergängliche Welt (fani dunya) in reine Beständigkeit (beqa) in der verborgenen Welt und bleibt (baqi) auf diese Weise bestehen.
So berichten die Überlieferungen (rivayetler) in der Tat: "Die Minuten im Leben eines jeden Menschen kehren wieder zu diesem Menschen zurück. Sie kommen entweder verdunkelt durch ihre Gottvergessenheit (ghaflet) oder durch ihre lichtvollen guten Taten (hasenat-i muzie) wieder zu ihnen zurück."
Wisse, mein lieber Bruder! Wir sehen, dass der Allweise Baumeister (Sani-i Hakîm) bei der Gestaltung einzelner Exemplare (efrad), bzw. ihrer einzelnen Organe (djuz'iyat), sehr große Unterschiede macht. So wie es unter den Tieren sehr große und sehr kleine gibt, so gibt es in der Tat auch unter den Vögeln und Fischen, unter den Engeln, unter den Himmelskörpern und anderen fernen Welten sehr kleine und sehr große Exemplare.Die Weisheit (hikmet), der Gott der Gerechte (Djenab-i Haqq) mit diesen Unterschieden folgt, ist die folgende:
1. Für das Nachsinnen (tefekkur) und die Rechtleitung (irshad) sind (diese Unterschiede) ein Denkanstoß und eine Anregung.
2. Sie sind eine Erleichterung, um Briefe der göttlichen Macht lesen und verstehen (fehm) zu können.
3. Die Vollkommenheit göttlicher Macht (qudret) zu zeigen.
4. Sie sind zwei verschiedene Arten von Kunstwerken, die auf die Majestät (djelal) und die Schönheit Gottes (djemal) hinweisen.
Darüber hinaus kann nicht jeder ganz klein geschriebene Schriften lesen und können sehr große Dinge nicht immer mit einem Blick erfasst werden. So wird das Erfordernis der rechten Leitung dadurch erfüllt, dass ein Teil mit kleinen Buchstaben, ein anderer Teil jedoch mit großen Buchstaben geschrieben wird, um die Unterweisung zu erleichtern und sie allgemein zugänglich zu machen.
Die streitbare Seele (nefs-i emmare), die ein Schüler des Teufels (sheytan) ist, verbindet jedoch die Kleinheit des Körpers mit der Kleinheit der Kunst und lässt somit die Entstehung durch die Ursachen zu. Und sie behauptet auch noch, dass die besonders großen Körper nicht mit Weisheit (hikmet) erschaffen worden sind, sondern schreibt sie einer Art von Sinnlosigkeit zu.
Wisse, mein lieber Bruder! Sowohl in der Freigiebigkeit (djud) als auch bei der Versorgung (riziq) finden wir Übermaß und Überfluss (= ifrat). Das aber sieht so aus, als wäre das weit davon entfernt, weise (hikmet) zu sein, vielmehr nahe daran, sinnlos zu sein. Und wenn das erschaffene Ding mit einer ganz bestimmten Absicht erschaffen worden wäre, dann hättest du in der Tat recht. Es gibt jedoch sehr viele Absichten. Obwohl also im Hinblick auf eine Absicht statt dessen nur Sinnlosigkeit empfunden wird, handelt es sich hier im Hinblick auf das Insgesamt aller Absichten dennoch um lautere Weisheit (ayn-i hikmet) und reine Gerechtigkeit (ayn-i adalet).
Wisse, mein lieber Bruder! Der Unterschied zwischen dem Kunstwerk eines Menschen und dem Kunstwerk des Schöpfers (Khaliq) besteht in folgendem: Für jeden Menschen ist sein Kunstwerk kennzeichnend und typisch; der göttliche Schöpfer hingegen hält sich hinter Seinen Kunstwerken durch 70.000 Schleier verborgen. Könnten jedoch alle Kunstwerke des Schöpfers auf einmal und mit einem einzigen Blick erfasst werden, so würden die dunklen Schleier zwischen den einzelnen von ihnen aufgehoben und blieben nur mehr die lichtvollen (Nur) übrig.
Wisse, mein lieber Bruder! Alle Tiere und alle Pflanzen haben nach dem Gesetz der Fortpflanzung, bzw. ihrer Geburt, die Tendenz, sich über das Antlitz der Erde zu verbreiten und sich überall anzusiedeln und so die Erde für sich und ihre Nachkommenschaft zu einer besonderen, reinen Moschee zu machen, worin sie die schönen Namen (esma-i husna) des Allweisen Schöpfers (Fatir-i Hakîm) aufzeigen können, um ihrem Schöpfer (Khaliq) einen unendlichen Dienst darzubringen und für Ihn ihre Anbetung (ibadet) zu verrichten.
Die Vielfalt, die sich in den Eiern von Vögeln, Fischen und Ameisen, in den Früchten der Bäume, in den Samen dieser Früchte und in den verschiedenen Sorten Gemüse im Übermaß (ifrat) offenbart, erleuchtet (tenvir) in der Tat diesen Sachverhalt. Aufgrund dessen, dass die bezeugte Welt (alem-i shehadet) eng ist und die zukünftigen Anbetungen (ibadet) im Wissen (ilim) dessen, der alles Verborgene kennt (Allam-ul Ghuyub), bereits vorhanden sind, wurden ihre Gebete (ibadet) jedoch, soweit sie noch nicht von der bloßen Absicht (niyet) schon in die Tat umgesetzt worden sind, bereits angenommen.
Wisse, mein lieber Bruder! Der Ehrwürdige Qur'an erwähnt (dhikr) manchmal unter den verschiedenen Zwecken eines Dinges nur den Zweck, der den Menschen betrifft. Dies geschieht um der Ermahnung, nicht um der Beschränkung willen, d.h. die Ziele dieses Dinges sind nicht beschränkt auf das erwähnte Ziel. Er erwähnt diesen Nutzen, der die Menschen betrifft, nur, um die Aufmerksamkeit des Menschen auf die Ordnung (nizam) und Wohlordnung (intizam) und andere Vorzüge dieses Dinges zu lenken.
Z.B. وَالْقَمَرَ قَدَّرْنَاهُ مَنَازِلَ * لِتَعْلَمُوا عَدَدَ السِّنِينَ وَالْحِسَابَ {"Wir haben für den Mond Stationen bestimmt." (Sure 36, 39) "Damit ihr über die Zahl der Jahre und ihre Berechnung Bescheid wisst." (Sure 17, 12)} Der Nutzen, der mit diesen ehrwürdigen Ayat zum Ausdruck gebracht wird, ist nur eine von Tausenden Nutzanwendungen bei der Bestimmung (der Stationen) des Mondes. Ansonsten ist die Bestimmung des Mondes (taqdir-i qamer) nicht auf deren Nutzanwendung beschränkt, d.h. dass der Mond nicht ausschließlich zu diesem einen Zweck da ist. Dieser Zweck ist nur einer von all seinen Zwecken.
Wisse, mein lieber Bruder! Eines der durchaus offensichtlichen Siegel und Stempel der Einheit (tauhid), die Gott dem Gerechten (Djenab-i Haqq) zu eigen sind und deren Fälschung unmöglich ist, besteht darin, dass Er unzählige, verschiedene Dinge aus einfachen Substanzen erschafft. Ein solches Zeugnis der Einheit (tauhid), dessen Nachahmung wie auch dessen Widerlegung außerhalb des Möglichen liegt, besteht in der Tat darin, dass Er aus dieser doch so einfachen Erde tausende Arten und verschiedene unterschiedliche Pflanzen mit einer unendlichen Macht (qudret), einem Wissen (ilim) und mit einer so großen Sachkenntnis und Leichtigkeit erschafft.
Wisse, mein lieber Bruder! Eine der Aufgaben (vezaif) im Leben (hayat) des Menschen besteht darin, dass er seine individuellen Eigenschaften und Tätigkeiten zum Maßstab nimmt, um so die allumfassenden Eigenschaften und Tätigkeiten des Schöpfers (Khaliq) verstehen (fehm) zu können. Um jedoch die umfassenden Tätigkeiten in der jenseitigen Welt (alem-i akhiret) am Tag der Wiederauferstehung (hashir), die gewaltig großen Handlungen des Schöpfers bei der Wiederbelebung (ihya) der Toten am Jüngsten Tag (kiyamet) zu verstehen, kann man nur die Wiederauferstehung des Herbstes im Frühling als Maßeinheit für die Wiederauferstehung (kiyamet-i kubra) und die Handlungen am Tag der Wiederversammlung einsetzen.
Wisse, mein lieber Bruder! Das Beispiel eines Mannes, der die Muslime zu einem irdischen Leben (dunya hayati) einlädt, vergleichbar mit einer nächtlichen Lustbarkeit (lehviyat-i naumiye), und sie dabei ermutigt, den Rahmen des Guten (tayyibat), das Gott der Gerechte (Djenab-i Haqq) erlaubt (helal) hat, (zu überschreiten) und auf den schmutzigen Schuttabladeplatz (hinüber zu wechseln), den Er verboten hat, gleicht einem Trunkenbold:
Der aber kann einen reißenden Löwen von einem lammfrommen Pferd nicht unterscheiden. Er kann ein Galgengerüst von einem Klettergerüst nicht unterscheiden. Obwohl er eine blutende Wunde von einer roten Rose nicht unterscheiden kann, hält er sich doch für einen Lehrer (murshid) und beginnt mit einer Unterweisung (irshad) und seinen Ratschlägen (nasihat).
Während seiner Unterweisung (irshad) trifft er auf einen Mann. Und hinter diesem armen Mann wartet schon ein fürchterlicher Löwe. Und gleich wie vor ihm schon der Galgen errichtet wurde, ist er auch noch an beiden Seiten schrecklich verwundet. Doch dieser arme Mann hält in seiner Hand zwei Medizinen. Und auf seiner Zunge und in seinem Herzen (qalb) trägt er zwei Talismane (tilsim). Wenn er sie anwendet, wird er geheilt (shifayab) werden. Dann verwandelt sich (inkilab) der Löwe in ein Pferd. Er wird zu seinem Reittier gleich dem "Burak". Und auch der Galgen wird ihm zu einer Werkbank und zu einem Fahrzeug, von dem aus er all die Szenen in dieser Welt (ahval-i alemi), wie sie beständig an seinem Auge vorüber ziehen, betrachten kann.
Dieser betrunkene Strolch jedoch sagt zu diesem armen Mann: "He du! Was sind denn das da für Medizinen? Und warum behältst du diese Talismane (da in deiner Hand)? Wirf sie doch einfach fort! Und mach es dir doch bequem!"
Der arme Mann antwortet jedoch: "Oh nein, guter Freund! Ich bestehe darauf, diese Medizinen und meine Talismane zu bewahren und stets im Auge zu behalten. Die Freude, der Genuss und die Ruhe, die ich durch sie bekomme, genügen (kafi) mir. Könntest du jedoch diesen Tod, der wie ein Löwe zerreißt, töten, den Galgen zerbrechen, den Eingang zum Grabe verschließen und die Wunden der Vergänglichkeit und des Untergangs, die mein Leben ständig bedrohen, dadurch heilen, dass du sie in ein beständiges Leben (hayat-i baqiye) umwandelst, dann ist das schon in Ordnung. Dann will ich auch mit dir tanzen. Ansonsten aber geh mir aus den Augen und verschwinde hier! Du kannst nur solche Betrunkenen wie du einer bist, täuschen. Ich bin jedoch nicht betrunken. Ich brauche eine solche Welt (dunya) und eine derartige Bequemlichkeit nicht. Denn was mir reicht, ist: حَسْبُنَا اللّٰهُ وَنِعْمَ الْوَكِيلُ * نِعْمَ الْمَوْلىَ وَنِعْمَ النَّصِيرُ {"Gott ist mein Genügen. Welch vortrefflicher Sachwalter." (Sure 3, 173) "Welch vortrefflicher Beschützer und vortrefflicher Helfer!" (Sure 8, 40)}
Wisse, mein lieber Bruder! Wenn die Adepten der (abendländischen) Philosophie und die Schüler ihrer Zivilisation die Muslime dazu einladen, den Gepflogenheiten dieser Fremden zu folgen und all das aufzugeben, was nun einmal typisch ist für den Islam, so halten die Nur-Schüler des Qur'an die folgende Verteidigungsrede:
"Wenn ihr dazu imstande seid, Tod und Verderben aus der Welt (dunya) zu verbannen und all die Schwäche und Armseligkeit (adjz ve fakr) der Menschen zu beseitigen, dann ist dies in Ordnung. Verlasst dann den Glauben (din) und schafft alles ab, was bis heute noch islamisch war. Andernfalls haltet den Mund und hört auf mit eurem Gerede! Seht doch einmal, wie der Todeslöwe hinter uns, uns mit erhobenen Pranken bedroht, zum Angriff bereit!
Wenn ihr aber mit dem Ohr des Glaubens (iman) den Ruf des Qur'an hört, so wird dieser Todeslöwe zum Burak. Und er wird uns zur Barmherzigkeit des Allerbarmers (rahmet-i Rahman) bringen. Andernfalls wird uns der Tod zerreißen wie ein Raubtier. Er wird uns wie eure irrigen Ansichten zu einer ewigen Trennung auseinander treiben.
Und überdies stehen vor uns bereits die Galgen zu unserer Hinrichtung bereit. Wenn ihr aber die Unterweisung (irshad) des Qur'an mit Glaube (iman) und Überzeugung hört, werden diese Galgengerüste zu einer Arche Noah (sefine-i Nuh) umgebaut werden, die uns zum sicheren Ufer (sahil-i selamet), d.h. in die jenseitige Welt (alem-i akhiret) bringt.
Überdies tragen wir an unserer rechten Seite die Wunden der Armseligkeit (fakr) und an unserer linken die Wunden der Schwäche (adjz) und Ohnmacht (da'f). Wenn man sie jedoch mit den Medikamenten des Qur'an behandelt, so wird sich unsere Armseligkeit in Begeisterung und ein Verlangen nach dem Gastmahl der Barmherzigkeit des Erbarmers (rahmet-i Rahman) verwandeln (inkilab). Auch unsere Schwäche und Ohnmacht wird dadurch zu der Antriebsfeder, bei dem absolut Allmächtigen (Qadîr-i Mutlaq) an der Schwelle Seiner Würde (dergah-i izzet) Zuflucht zu suchen.
Überdies befinden wir uns auf einer langen Reise. Wir sind bereit von hier in das Grab, durch das Grab zum Ort der Wiederauferstehung und vom Ort der Wiederauferstehung in das Land der Ewigkeit (ebed memleketi) zu reisen. Um die Finsternis auf diesen Wegen zu vertreiben, sind ein Licht (Nur) und eine gute Ausrüstung vonnöten (erzaq). Dabei können wir uns auf unseren Verstand und unsere Kenntnisse (ilim), auf die wir so stolz sind, nicht mehr verlassen. Nur von der Sonne des Qur'an und aus der Schatzkammer des Allerbarmers (Rahman) kann alles Notwendige herangeschafft werden. Wenn ihr eine Lösung wisst, die uns dazu verhilft, von dieser Reise abzusehen, dann ist das in Ordnung. Wenn aber nicht, so sollt ihr besser schweigen! Hören wir auf den Qur'an und sehen wir einmal, was er uns empfiehlt!
فَلاَ تَغُرَّنَّكُمُ الْحَيوةُ الدُّنْيَا وَلاَ يَغُرَّنَّكُمْ بِاللّٰهِ الْغَرُورُ {"Hütet euch davor, euch von diesem irdischen Leben ein falsches Bild vorgaukeln zu lassen! Und hütet euch davor, euch von dem Großen Gaukler ein falsches Bild von Gott vorgaukeln zu lassen!" (Sure 31, 33)}
Zusammenfassung: Wer nüchtern ist, kann euch nicht folgen. Nur diejenigen, die trunken sind vom Wein der Politik (siyaset sharabi), in ihrer Gier nach Ruhm (shöhret hirsiyla), sei es durch ihre Zechkumpane (riqqat-i djinsiye), sei es durch die Irrtümer der (westlichen) Philosophie oder die Ausschweifungen (sefehat) ihrer Zivilisation, können eurer Art und Weise auf euren Wegen (meslek) folgen. Die Schläge, die auf die Köpfe der Menschen herunter hageln, sie ins Gesicht treffen und die Ohrfeigen, die sie empfangen, werden sie jedoch aus ihrem Rausch aufrütteln und sie wieder nüchtern werden lassen.
Überdies ist der Mensch nicht wie ein Tier nur um seinen augenblicklichen Zustand (zaman-i hal) besorgt und damit beschäftigt. Vielmehr ist er von der Angst vor der Zukunft, der Trauer und dem Kummer über die Vergangenheit und den Sorgen in der Gegenwart betroffen. Ein Mann, der sich nicht für einen Räuber, einen Irren oder einen Dummkopf hält, soll jedoch diese frohe Kunde des Qur'an hören:
اَلاٰۤ اِنَّ اَوْلِيَآءَ اللّٰهِ لاَخَوْفٌ عَلَيْهِمْ وَلاَ هُمْ يَحْزَنُونَ * اَلَّذِينَ اٰمَنُوا وَ كَانُوا يَتَّقُونَ * لَهُمُ الْبُشْرٰى فِى الْحَيٰوةِ الدُّنْيَا وَفِى الْاٰخِرَةِ لاَ تَبْدِيلَ لِكَلِمَاتِ اللّٰهِ ذٰلِكَ هُوَ الْفَوْزُ الْعَظِيمُ
{"So wisset denn, dass es für die Freunde Gottes weder Furcht noch Trauer gibt. Sie haben geglaubt und gottesfürchtig (gelebt). Eine frohe Botschaft für sie in diesem irdischen Leben wie auch im Jenseits! Es ändert sich nicht das Wort Gottes. Das ist das größte Verdienst." (Sure 10, 62-64)}
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بِسْمِ اللّٰهِ الرَّحْمٰنِ الرَّح۪يمِ "Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Allbarmherzigen"
وَ التّٖينِ وَ الزَّي۟تُونِ وَ طُورِ سٖينٖينَ … اِلٰى اٰخِرِ السُّورَةِ { "Bei den Feigen, den Oliven, dem Berg Sinai..."} ..usw., " bis zum Ende der Sure 95.
Wisse, mein lieber Bruder! Die vollkommene Kunstfertigkeit (kemal-i san'at), die sich bei jedem Kunstwerk bewahrheitet (tahaqquq), zeigt zugleich, dass der Künstler (Sani) an jedem Ort und bei jedem Kunstwerk zugegen ist, wie sie auch gleichzeitig zeigt, dass er an keinem Ort und bei keinem Kunstwerk zugegen ist.
Des Weiteren kann der Mensch, der aller Dinge bedarf, niemandem seinen Dienst und seine Anbetung (ibadet) darbringen, außer dem Herrn, dem Allheiligen (Dhat-i Aqdes), in dessen Hand die Herrschaft (melekut) aller Dinge liegt und in dem sich die Schatzkammer aller Dinge findet.
Des Weiteren ist der Mensch, was sein Dasein (vudjud) betrifft, seine Schaffensfreude (idjad), die Wohltaten (hayr), die er erweist und die Taten (ef'al), die er vollbringt, nur sehr klein und unvollkommen und dabei geringer als eine Ameise oder Biene und noch schwächer als eine Spinne. Handelt es sich jedoch um das Nicht-Sein (adem), die Zerstörung, Bosheit oder seinen Unwillen, so ist er darin noch größer als die Himmel, als die Erde oder ein Berg. Vollbringt er z.B. eine Wohltat (hasenat), so tut er Korn bei Korn. Begeht er jedoch eine Bosheit (seyyiat), so tut er Kuppel auf Kuppel. Und so verachtet z.B. die Bosheit des Unglaubens (kufr) alles Sein (maudjudat) und entwertet es in der Tat.
Hat der Mensch in gewisser Hinsicht auch nur eine hauchdünne Enscheidungsfreiheit (ihtiyar), ein Fünkchen Macht (iktidar), ein Tröpfchen Leben (hayat), eine Minute Lebensspanne (ömür), so viel von seinem Dasein (maudjudiyet) wie ein Partikelchen von einem Bruchteil (djuz'i bir djuz), so ist er andererseits grenzenlos schwach und armselig (adjz ve fakr). Auf diese Weise wird er zu einem umfassenden Spiegel der Erscheinungen des absolut Allmächtigen (Qadîr-i Mutlaq) und des absolut Reichen (Ghaniyy-i Mutlaq).
Des Weiteren gleicht der Mensch in anbetracht seines irdischen Lebens dem Kern (in einer Nussschale). Die Anlagen, die ihm darin anvertraut worden sind, um Früchte und Ähren von großer Bedeutung hervorzubringen, verschwendet er jedoch nach Art eines Haushuhns, das in der Erde, im Mist und allem Unrat scharrt, um dort etwas brauchbares zu finden, und lässt sie doch dabei nutzlos verfaulen. Und doch ist er dabei in Anbetracht seines geistigen Lebens (hayat-i manevi) ein riesiger, uralter Baum (shedjere-i baqiye), dessen Hoffnungen sich bis in die Ewigkeit hinein erstrecken.
Des Weiteren ist der Mensch in Anbetracht seiner Tätigkeiten und Handlungen nur ein schwaches Tier, dessen Bewegungsumfang ziemlich eng begrenzt ist. Doch in Anbetracht seiner Unternehmungen, seiner Fragen und seiner Gebete ist er ein ehrenwerter Gast des Allbarmherzigen Allerbarmers (Rahman-i Rahîm), dessen Bereich so groß und weit ist, wie seine Vorstellung (hayal) reicht.
Des Weiteren ist der Genuss, den der Mensch durch sein animalisches Leben erhält, kaum so viel wie der eines Sperlings. Denn in einem Menschen finden sich Trauer, Sorge und Angst, die es in ihm nicht gibt. Angesichts seiner Anlagen, Sinne, Gefühle und Fähigkeiten erhält er jedoch mehr Freude als selbst das edelste unter seinen Tieren. Betrachtet man also aufmerksam die Verhältnisse, in denen ein Mensch (lebt), so wird verständlich, dass so viele (gute) Anlagen nicht um dieses (irdischen) Lebens (hayat) willen da sind, sondern ihm einzig um des Ewigen Lebens (hayat-i baqiye) willen gegeben worden sind.
Des Weiteren wird der Mensch in Anbetracht dessen, dass er die Schönheit des Königreiches der Herrschaft Gottes (saltanat-i rububiyeti) betrachtet, die Erscheinungen der Heiligen Namen Gottes (esma-i qudsiye) öffentlich bekannt macht und die Briefe Gottes (mektubat-i Ilahiye) liest, die mit der Feder göttlicher Macht (qalem-i qudret) geschrieben worden sind, und über sie nachsinnt (mutefekkir), der würdigste in der Schöpfung (eshref-i makhluqat) und zum Kalifen Gottes auf Erden.
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يَٓا اَيُّهَا النَّاسُ اَن۟تُمُ ال۟فُقَرَٓاءُ اِلَى اللّٰهِ {"Oh ihr Menschen! Ihr seid die Armen, die auf Gottes (Hilfe angewiesen sind)." (Sure 35, 15)}
Wisse, mein lieber Bruder! So wie die Fehlerhaftigkeit des Menschen unendlich ist, so kennt auch seine Schwäche (adjz), Armseligkeit (fakr) und Bedürftigkeit (ihtiyadj) keine Grenzen. So wie durch den Hunger, der dem Menschen gegeben worden ist, die verschiedenen Geschmacksarten der einzelnen Nahrungsmittel deutlich werden, so ist auch die Fehlerhaftigkeit des Menschen wie ein Observatorium, um die Stufen der Vollkommenheit des Hochgepriesenen (kemalat-i Subhaniye) beobachten zu können. Die Armseligkeit (fakr) des Menschen dient als eine Vergleichseinheit für die Stufen des Reichtums des Allbarmherzigen (ghina-i rahmet). Die Schwachheit des Menschen ist eine Waage (mizan) für die Macht (qudret) und Größe (kibriya) Gottes. Die Mannigfaltigkeit der Bedürfnisse des Menschen ist eine Leiter für die Arten Seiner Gaben (ni'am) und Seiner Größe.
Wenn das aber so ist, dann ist sein Dienst und seine Anbetung (ubudiyet) zugleich auch seine naturgegebene Veranlagung (fitrat). Was aber seinen Dienst und seine Anbetung (ubudiyet) betrifft, so besteht sie darin, an der Schwelle zur Würde (dergah-i izzeti) Gottes seine Fehler mit "Gott verzeihe mir ("Estaghfirullah")!" und "Gepriesen sei Gott ("Subhanallah")!" zu erklären.
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اِنَّ ال۟اَب۟رَارَ لَفٖى نَعٖيمٍ وَاِنَّ ال۟فُجَّارَ لَفٖى جَحٖيمٍ {"Die Frommen befinden sich dereinst in einem Zustand der Wonne (na'im). Die Sünder dagegen in einem Höllenbrand (djahim)." (Sure 82, 13-14)}
Wisse, mein lieber Bruder! Für jeden Menschen gibt es auf seiner Lebensreise zwei Wege. Die Länge oder Kürze beider Wege ist dabei gleich. Auf dem einen Weg gibt es jedoch nach dem Zeugnis (shehadet) der Visionäre (ehl-i shuhud) und mit Bestätigung aller Sachverständigen (ehl-i vukuf) unter 10 Möglichkeiten 9 Vorteile. Auf dem zweiten Weg gibt es jedoch im Gegensatz dazu unter 10 Möglichkeiten 9 Nachteile. Derjenige, der auf dem zweiten Weg geht, hat weder eine Waffe noch Proviant bei sich. Und so ist er denn infolge dessen auf seinem Weg sehr vielen beängstigenden Umständen ausgesetzt und dabei vielen zu Dank verpflichtet, um seine Bedürfnisse befriedigen zu können. Der, welcher den ersten Weg einschlägt, hat jedoch sowohl seine Waffe als auch seinen Proviant bei sich. Er geht völlig frei und ungebunden.Der erste Weg ist der Weg des Qur'an, der zweite Weg ist jedoch der Weg des Irrtums (dalalet).
Nach dem Zeugnis (shehadet) der Visionäre (ehl-i shuhud) und mit Bestätigung aller Sachverständigen (ehl-i vukuf) steht in der Tat fest, dass diejenigen, die auf den Wegen des Glaubens (iman) voran schreiten, Sicherheit und Schutz (emn-u eman) genießen werden. Wenn sie danach zum Sitz der Regierung (merkez-i hükumet) gelangen, werden unter ihnen 9 von 10 eine große Belohnungen erhalten. Von denjenigen aber, die in der Finsternis des Irrwegs voran gegangen sind, werden, sobald sie zum Ort der Regierung (mahall-i hükumet) gelangt sind und nachdem sie sich während ihrer Reise vor Hunger und Angst jedermann und allen Dingen gegenüber erniedrigt hatten, 9 von 10 entweder zum Tode oder zur ewigen Haft verurteilt werden. Daher wird derjenige, der vernünftig ist, etwas Nachteiliges nicht um einer unbedeutenden weltlichen Erleichterung willen vorziehen.
Wenn wir von den Visionären (ehl-i shuhud) reden, meinen wir damit die Freunde Gottes (auliya'ullah). Denn derjenige, der in der Freundschaft mit Gott lebt (velayet sahibi), bezeugt (mushahede) alles, woran einfache Leute nur glauben können, mit seinen eigenen Augen. Was nun die Waffen und den Proviant derer betrifft, die auf dem Weg des Qur'an voran schreiten, so erhalten sie dies alles durch ihr Vertrauen (tevekkul) auf den Absolut Allmächtigen (Qadîr-i Mutlaq), den Freigiebigen Reichen (Ghaniyy-i Kerim). Denn Gottvertrauen (tevekkul) schließt auch die Dinge, auf die man sich stützt (istinad) und von denen man Hilfe (istimdad) erwartet, mit ein. Diese Dinge aber erfordern die Formel der Einheit (kelime-i Tauhid). Die Formel der Einheit aber erfordert das Gebet (namaz). Und das Gebet ist ein Grundpfeiler des Dienstes und der Anbetung (ubudiyet) Gottes.
Was ihm jedoch diesen Dienst und die Anbetung Gottes befiehlt (emr), ist für ihn eine Verpflichtung (teklif). Demjenigen aber, der dieser, seiner Verpflichtung nachkommt, werden für die Dauer dieser, seiner Verpflichtung, gleich einer Verpflichtung zum Militärdienst Verpflegung, Kleidung und alle übrigen lebensnotwendigen Dinge aus der Schatzkammer des Erbarmers (khazine-i Rahman) zur Verfügung gestellt. Die Wehrpflicht aber dauert nur zweieinhalb Jahre. Die Verpflichtung zum Dienst und zur Anbetung Gottes (mukellefiyet-i ubudiyet) dauert hingegen ein ganzes Leben lang.
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وَمَا هٰذِهِ ال۟حَيٰوةُ الدُّن۟يَٓا اِلَّا لَه۟وٌ وَلَعِبٌ وَاِنَّ الدَّارَ ال۟اٰخِرَةَ لَهِىَ ال۟حَيَوَانُ {"Das Leben hier ist nichts anderes als Spiel und Spaß, das Haus des Jenseits hingegen ist erst das wahre Leben!" (Sure 29, 64)}
Wisse, mein lieber Bruder!
Der Mensch ist ein Reisender. Von der Kindheit in die Jugendzeit, von der Jugendzeit ins Greisenalter, vom Greisenalter ins Grab, vom Grab zur Auferstehung, von der Auferstehung bis in die Ewigkeit setzt sich seine Reise fort.
Dabei wird ihm alles Nötige beider Leben vom König des Landes (Mâlik-ul Mulk) gegeben. Er gibt jedoch all diese notwendigen Dinge wegen seiner Unkenntnis (djehil) ganz und gar für dieses vergängliche Leben (hayat-i faniye) aus. Stattdessen wäre es notwendig, von diesen notwendigen Dingen mindestens ein Zehntel für dieses irdische und neun Zehntel für das bleibende Leben (hayat-i baqiyeye) einzusetzen.
Was also wird nun etwa ein Beamter, der von seiner Regierung 24 Lira Wegzehrung erhalten hat, um einige Länder zu bereisen, wenn er bereits im ersten Land, in das er gelangt ist, 23 Lira ausgegeben hat, in all den anderen Ländern tun? Welche Antwort kann er nun seiner Regierung geben? Kann sich etwa jemand, der sich so verhält, sich noch als vernünftig bezeichnen?
Gott der Gerechte (Djenab-i Haqq) hat uns also eine Zeitspanne von 24 Stunden geschenkt, um alles Notwendige für unser beider Leben zu erwerben. Wenn man nun das viele (Geld) für das kürzere (Leben) und das wenige (Geld) für das längere (Leben) ausgibt, also 23 Stunden für sein kurzes, vergängliches (fani) irdisches Leben (dunya hayati) einsetzt, dann ist es wenigstens notwendig, auch nur eine Stunde für das fünfmalige tägliche Gebet (namaz) zu verwenden und somit für ein unendlich andauerndes (baqi), jenseitiges Leben (ukhrevi hayat) einzusetzen, damit man im Jenseits (akhiret) kein Bettler sein muss, während man doch im Diesseits (dunya) ein General (Pasha) gewesen ist!
Wisse, mein lieber Bruder! Ein gottvergessener Mensch (Ghafil) gibt seine eigentliche Aufgabe (vazife) auf und versieht stattdessen die Aufgaben Gottes (rububiyet). Wenn aber ein Mensch in seiner Gottvergessenheit (ghaflet) seine Aufgabe vernachlässigt, Gott zu dienen und Ihn anzubeten (ubudiyet), was doch innerhalb seiner Möglichkeiten leicht wäre, und sich stattdessen mit seinem nur schwachen Herzen (qalb) der schweren Aufgabe der Herrschaft Gottes (rububiyet) unterzieht,nso wird er in der Tat von ihr erdrückt. Ja er verliert währenddessen völlig seine ganze Ruhe und tritt nun der Partei der Aufständischen, der Räuber und der Verräter bei.
Der Mensch ist in der Tat ein Soldat. Das Soldatentum erfordert seine besonderen Aufgaben und das Regierungsamt erfordert seine besonderen Aufgaben. Für die Aufgaben des Soldatentums gibt es eine besondere Ausbildung zum Dienst im Kampf (djihad) zum Schutz von Glaube (din) und Heimat (vatan). Was jedoch die Aufgaben in einem Amt der Regierung betrifft, so dienen sie der Versorgung mit Proviant, Kleidung und Bewaffnung. Demzufolge ist ein Soldat, der zur Beschaffung seines Unterhalts (erzaq) seine soldatischen Pflichten vernachlässigt und stattdessen z.B. Handel treibt, ein Räuber und ein Verräter.
Aus diesem Grund ist die Aufgabe des Menschen sein Dienst vor Allah und die Anbetung (ubudiyet) Gottes. Die Unterlassung der großen Sünden (terk-i kebair) ist (ein Akt) der Frömmigkeit (taqwa). Das Ringen mit seinen Begierden und Gelüsten (nefs) wie auch mit dem Teufel (sheytan) ist ein beständiger Kampf (djihad).
Hingegen ist es Allahs Aufgabe (vazife), Lebensmittel, für den Menschen, seine Kinder, ja für seine ganze Familie zu beschaffen. Und da nun einmal Er es in der Tat ist, der das Leben (hayat) schenkt, wird auch Er es nun sein, der die Mittel, um dieses Leben aufrecht zu erhalten, herbei schaffen wird. Dabei bleibt jedoch zu beachten, dass die Regierung die Soldaten auch dazu abkommandiert, die Versorgungsgüter, die sie für die Soldaten in ihren Depots gespeichert hat, zu transportieren, (das Gemüse) zu putzen, (das Korn) zu mahlen und (das Essen) zu kochen,wie auch Gott der Gerechte (Djenab-i Haqq) die Menschen dazu ansetzt, alle für ihr Leben (hayat) erforderlichen Dinge und Mittel, nachdem Er sie in den Vorratskammern der Erde erschaffen und gespeichert hat, herbeizuschaffen und auch alle anderen Dinge zu erledigen; was auf diese Weise für den Menschen zu seiner Beschäftigung, ja zu seiner Unterhaltung wird, wodurch er sich von der Qual seiner Trägheit und Faulheit befreit.
Oh Mensch! Allah, der dich, als du noch im Schoße deiner Mutter lagst, als du noch ein kleines Kind warst, als du schon alt geworden warst und dich in einem Zustand befandest, indem du schon alle Kraft verloren hattest, dennoch mit besonders wohlschmeckenden Speisen ernährt, wird dir auch weiterhin deine Nahrung reichen, solange du lebst. Und nun sieh einmal! Wer ist es denn, der für dich die verschiedenen Arten Nahrung bereitet, die in jedem Frühling im Antlitz der Erde erschaffen wird, und für wen erschafft Er sie denn? Wird Er sie dir etwa zum Munde bringen und sie dir vielleicht auch noch da hineinstecken? Mein Gott (Ya hu)! Ja ist es denn etwa zu umständlich, zu den Festen und Feiern in die Gärten zu gehen, um die wohlschmeckenden Früchte, die dort an den Zweigen hängen und dir zulächeln, zu pflücken und zu essen? Allah möge dir Einsicht schenken!
Zusammenfassung: Versuche nicht, indem du Allah die Schuld zuschiebst, zugleich dein eigenes Werk zu vernachlässigen und dich dabei auch noch in Allahs Werk einzumischen, damit du nicht in das Buch der undankbaren Deserteure eingetragen wirst!
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اُد۟عُونٖٓى اَس۟تَجِب۟ لَكُم۟ {"Rufe mich an und Ich werde dir antworten!" (Sure 40, 60)}
Wisse, mein lieber Bruder! Stelle keine Behauptung auf, indem du sagst, einige Gebete (dua) werden nicht beantwortet. Denn das Gebet (dua) ist ein Dienst (ibadet). Die Frucht dieses Dienstes (ibadet) wird jedoch erst im Jenseits (akhiret) erfahren. Was nun die irdischen Ziele (der Gebete) betrifft, so sind sie, den Gebetszeiten (namaz) entsprechend, jeweils eine Zeit für ganz bestimmte Gebetsdienste (dualar ibadeti).
(Diese Gebete) sind nicht gleich dem Ergebnis dieser Gebete; so ist z.B. die Zeit der Sonnenfinsternis (eine Zeit) für das Gebet (kusuf namazi) und die Zeit der Dürre die Zeit für das Gebet um Regen. Des Weiteren gibt es während der Schikanen durch die Tyrannen und während Unglücke über uns hereinbrechen eine Zeit für einige besondere Gebete (dua). Solange diese Zeiten fortdauern, werden auch diese Gebete (namaz) und Fürbitten (dua) weiterhin dargebracht. Wenn in diesen Zeiten weltliche Ziele erfüllt werden, dann ist auch das schon Licht über Licht (nurun ala nur).
Andernfalls kannst du auch nicht sagen, dass die Antwort auf dieses Gebet noch nicht gekommen sei. Du kannst nur sagen: "Die Zeit zu beten ist noch nicht vorüber. Ich muss mein Gebet noch fortsetzen." Denn diese Ziele sind der Beginn dieser Gebete, nicht ihr Ende. Was aber das Versprechen Gottes des Gerechten (Djenab-i Haqq) betrifft, unsere Gebete zu beantworten, so ist die Antwort (auf unsere Gebete) nicht, dass sie so angenommen wurden, wie wir es uns gewünscht hätten; d.h. die Antwort setzt nicht die Annahme voraus. Jedes Gebet wird jedoch in jedem Fall beantwortet. Es wird nicht ohne Antwort gelassen. Die Erfüllung des Gewünschten ist aber von der Weisheit dessen abhängig, der die Antwort gibt; wenn du z.B. einen Arzt rufst, wird er auf jeden Fall antworten, indem er sagt: "Was möchtest du?" Wenn du aber sagst: "Verordnen Sie mir meine Lieblingsspeise; oder geben sie mir eine ganz bestimmte Medizin!", gibt er dir manchmal das Gewünschte und manchmal, wenn es dir bei deiner Krankheit und deinem augenblicklichen Zustand nicht gut täte, gibt Er es dir nicht.
Einer der Gründe dafür, dass ein Gebet nicht angenommen wird, liegt darin, dass man dieses Gebet nicht in der Absicht (qasd) dargebracht hat, anzubeten und einen Gottesdienst zu feiern (duayi ibadet), sondern es ausschließlich auf die Erlangung des Gewünschten beschränkt und somit das Gegenteil bewirkt hat. Bei dieser Art und Weise, ein Gebet zu verrichten und einen Gottesdienst zu feiern geht also die Wahrhaftigkeit (ikhlas) verloren und (das Gebet) wird nicht angenommen.
Wisse, mein lieber Bruder! Infolge gewaltiger Erdverschiebungen (inkilab) bilden sich manchmal zwischen zwei Seiten weite und breite Täler. Über diese Täler hinweg sind Brücken notwendig, welche die Verbindung mit ihrer beider Seiten aufrecht erhalten, damit zwischen diesen beiden Welten (alem) ein wechselseitiger Verkehr möglich wird. Diese Brücken sind der Art der Verwandlungen (inkilab) entsprechend von unterschiedlicher Form; sie divergieren in Form und Wesen voneinander und auch ihre Namen sind verschieden;
so ist z.B. die Welt des Schlafes eine Brücke zwischen dem Wachzustand und der Welt der Gleichnisse (alem-i misal = Träume). Das Zwischenreich (berzah) ist wieder eine andere Art Brücke zwischen dieser Welt (dunya) und dem Jenseits (akhiret). Und die Gleichnisse (misal) sind eine Brücke zwischen der Körperwelt (alem-i djismani) und der Welt der Geister (alem-i ruhani). Der Frühling wiederum ist eine Art Brücke zwischen dem Winter und dem Sommer.
Am Tag der Wiederaufserstehung (kiyamet) aber gibt es nicht nur eine einzige dieser Umwandlungen. Dann werden sehr viele, große Umwandlungen stattfinden und so muss auch die Brücke dort überaus eigenartig und merkwürdig sein.
Wisse, mein lieber Bruder! اِلَيْهِ مَرْجِعُكُمْ * وَاِلَيْهِ تُرْجَعُونَ * وَاِلَيْهِ الْمَصِيرُ * وَاِلَيْهِ الْمَاٰبُ {"Zu Ihm ist eure Rückkehr." (Sure 10, 4) "Zu Ihm werdet ihr zurückgebracht. " (Sure 2, 28) "Bei Ihm ist der Sitz (des Herrn)." (Sure 5, 18) "Bei ihm ist die Einkehr." (Sure 13, 36)} Sowie in dergleichen Ayat, welche nach dem Tode die Rückkehr des Menschen zu seinem Schöpfer und Erbarmer (Khaliq-i Rahman), dem Allbarmherzigen (Rahîm) bekannt geben, eine frohe Kunde und eine große Tröstung liegt, so geben sie ihnen zugleich auch Hinweise auf die großen Androhungen für diejenigen, die gegen Gott rebellieren (ehl-i isyan).
In der Tat ist der Tod entsprechend den Erklärungen dieser Ayat kein Untergang, keine Trennung, kein Tor in das Nichts, kein Pfuhl ewiger Finsternis; er ist lediglich ein Eintritt in die Audienz des Königs von Ewigkeit zu Ewigkeit (Sultan-i Ezel ve Ebed). Durch den Hinweis dieser Frohen Kunde rettet sich das Herz (qalb) aus der Angst vor dem absoluten Nichts (adem-i mutlaq) und vor seinem Leid.
Betrachte in der Tat die seelische Hölle (djehennem-i maneviye), die der Unglaube zum Inhalt hat!
اَنَا عِن۟دَ ظَنِّ عَب۟دٖى بٖى{"Ich bin in den Vorstellungen meines Dieners über mich."} Nach dem Geheimnis (sirr) dieser Heiligen Hadith (Hadith-i Qudsi) verwandelt Gott der Gerechte (Djenab-i Haqq) die Vorstellung und Überzeugung (zan ve itikad) eines Ungläubigen (kafir) in beständige Qual und Leid.
Betrachte überdies die Grade der Freuden, die durch den Glauben (iman) und die Gewissheit, die nach der Zusammenkunft mit Gott dem Gerechten (Djenab-i Haqq) und Seiner Zufriedenheit, nachdem sie Ihn geschaut haben, für die Gläubigen (mu'min) entstehen werden! Sogar die leibhaftige Hölle ist für einen Gläubigen, der ein Gotteskenner (arif) ist, im Vergleich zu der seelischen Höllenqual (djehennem-i manevi) eines gegen Gott rebellierenden Ungläubigen (kafir), dem Paradiese (djennet) gleich.
Mein lieber Freund! Abgesehen von den Beweisen, die auf eine bleibende Welt (Alem-i beqa) hindeuten, sind die Propheten (enbiya) und Heiligen (auliya), die Imame der Getreuen (siddiqin imamlari), die alle hinter dem ehrwürdigen Geliebten (Habib-i Ekrem) des Urewigen Liebhabers (Mahbub-u Ezeli), Mohammed, mit dem Friede und Segen sei, in einer Reihe stehen und zu seinen Gebeten (dua) wie aus einem Mund "Amen! Amen!" sagen und besonders auch seine Fürbitten und seine Gebete (dua) ein gewaltiges, umfassendes Zeugnis und ein genügender Anlass (kafi) für die Beständigkeit des Menschen (insanin beqasi) in einer beständigen Welt (alem-i beqa). Denn können etwa diese Wohltaten und Schönheiten, Harmonie (djemal) und Vollkommenheit (kemal), welche diesen Kosmos voll und ganz einhüllen, ohne die Fürbitte dieses Geliebten zu hören oder anzunehmen, etwas, das als hässlich, verwerflich, fehlerhaft und unvollkommen anzusehen ist, erlauben? Ist Gott der Gerechte (Djenab-i Haqq) etwa nicht frei und rein von jeglicher Mangelhaftigkeit und Hässlichkeit? Mit Sicherheit ist Er davon frei.
Wisse, mein lieber Bruder! Von den Gnadengaben (nimet), die Gott der Gerechte (Djenab-i Haqq) verliehen hat, zu erzählen, sie bekannt zu machen und die Verkündigung der Wohltaten (tahdis-i nimet) Gottes artet manchmal in Selbstgefälligkeit und Stolz (gurur ve kibre) aus. Die Absicht (qasd), in seiner Bescheidenheit, diese Gaben Gottes zu verheimlichen, ist aber auch nicht richtig.Will man sich daher vor Übertreibungen (ifrat) einerseits, einer Untertreibung oder Tiefstapelei (tefrit) andererseits hüten, muss man sich daher nach der Waage (mizan) der Geradlinigkeit (istikamet) richten. Es ist die wie folgt:
Jede Gnadengabe hat zwei Aspekte. Der erste betrifft den Menschen und bereichert den Menschen. Er ist ein Anlass zu seiner Freude. Er ist ein Grund, sich unter den Menschen zu zeigen. Er wird ein Grund seines Stolzes. Der Mensch wird berauscht und vergisst den wahren Eigentümer (Mâlik-i Haqiqi, den Geber aller guten Gaben). Am Ende stürzt dieser Aspekt ihn in den Pfuhl seiner Selbstgefälligkeit und Überheblichkeit.
Was den zweiten Aspekt betrifft, so bezieht er sich auf den Geber aller Gnadengaben (in'am), zeigt seine Freigiebigkeit (kerim), macht die Größe Seiner Barmherzigkeit (rahmet) bekannt, enthüllt uns Seine Güte (in'am) und legt Zeugnis (shehadet) ab für Seine Namen.
Daher kann die Bescheidenheit (tevazu) nur im ersten Aspekt wirklich als Bescheidenheit gelten. Eine falsche Bescheidenheit ist in Wirklichkeit eine Undankbarkeit (kufran). Auch anderen etwas von seinen Geschenken zu erzählen (tahdis-i nimet) wird in diesem zweiten Aspekt zu einem Ausdruck innerlicher (manevi) Dankbarkeit (shukur) und ist als solcher anzuerkennen. Andernfalls (verwandelt sich die Bescheidenheit) in Überheblichkeit und Selbstgefälligkeit und gerät dadurch in Verruf.Still und bescheiden (zu schweigen oder allen Leuten) von seinen Geschenken zu erzählen (tevazu ile tahdis-i nimet) lässt sich auf folgende Weise miteinander vereinbaren (itjtima):
Ein Mann schenkt einem anderen einen Mantel. Da sagt jemand zu dem Mann, der diesen Mantel angezogen hat: "Wie schick siehst du mit ihm aus!" Entgegnet er nun diesem: "Die Schönheit kommt durch diesen Mantel zum Ausdruck.", so vereinbart er auf diese Weise seine Bescheidenheit mit der Äußerung seiner Dankbarkeit.
Wisse, mein lieber Bruder! Sobald der Lohn ausgezahlt oder eine Belohnung erteilt wird, beginnt der Bazillus der Konkurrenz (rekabet) und der Eifersucht sich zu regen. Während noch die Arbeit geleistet und der Dienst verrichtet wird, bekommt dieser Bazillus von all dem noch gar nichts mit. Da mag der Faule sogar den Fleißigen sehr. Der Schwache lobt den Starken und ist von ihm begeistert. Er möchte jedoch, dass der Fleißige arbeitet, damit die Arbeit leichter wird und er selbst sich nicht so anstrengen muss.
Auch die Welt (dunya) ist eine Fabrik, die errichtet wurde, um in ihr für die religiösen Angelegenheiten (umur-u diniye) und die guten Werke um des Jenseits willen (a'mali akhirete) zu arbeiten und zu dienen, wobei der Dienst und die Anbetung (ibadet), die in dieser Fabrik verarbeitet und hergestellt werden, erst in der anderen Welt (alem) ihre Früchte bringen, weshalb man in Anbetracht dessen bei seinem Dienst und in seiner Anbetung (ibadet) nicht miteinander konkurieren darf.Geschieht dies jedoch, so geht die Wahrhaftigkeit (ikhlas) verloren. Denn derjenige, der dabei zu konkurrieren versucht, denkt dabei an das Lob und die Begeisterung der Menschen und dergleichen irdischen (dünyevi) Lohn. Der Ärmste denkt dabei nicht daran, dass durch diese Sorge seine guten Werke durch ihren Mangel an Wahrhaftigkeit (adem-i ikhlas) wertlos werden. Denn im Empfang seiner Belohnung und der Entgegennahme seines Lohnes macht er den Menschen zum Teilhaber (sherik) des Herrn der Menschen (Rabb-i Nas) und sich selbst zu einer Zielscheibe des Abscheus der Leute.
Wisse, mein lieber Bruder! Ein Wunder (keramet) und eine Kariere (istidradj) sind dem Wortsinn (manen) nach Gegensätze. Denn alle Wunder sind direkt (mu'djize) oder indirekt (keramet) das Werk Allahs. Derjenige, durch den ein Wunder (keramet sahibi) geschieht, ist sich dessen bewusst, dass dieses Wunder von Allah ist und dass Gott ihn beschützt und bewahrt. Dadurch wird sein Gottvertrauen (tevekkul) und seine Glaubensgewissheit gestärkt. Manchmal nimmt er mit Allahs Erlaubnis (izniyle) seine Wundertaten bewusst wahr und manchmal nicht, welch letzteres jedoch der bessere und sicherere Weg ist.
Was aber eine Vorahnung (istidradj) betrifft, so besteht sie darin, dass sich einem in Gottvergessenheit (ghaflet) verborgene Dinge enthüllen und in Bezug auf ihn erstaunliche Handlungen ans Licht kommen. Führt aber diese derjenige, der bereits eine Vorahnung hatte (istidradj sahibi), auf sich selbst (nefs) und die Macht (iktidar) zurück, auf die er sich stützt (isnad), so wird sein Ego (enaniyet) und sein Stolz (gurur) dadurch so sehr gestärkt, dass er folgenden Satz vorzutragen beginnt:
اِنَّمَاۤ اُوتِيتُهُ عَلٰى عِلْمٍ {"Fürwahr, ich habe es erhalten aufgrund meines Wissens." (Sure 28, 78)} Falls ihm aber diese Entdeckung (inkishaf) infolge einer Läuterung der eigenen Seele (tasfiye-i nefs) und einer Erleuchtung des Herzens (tenauvur-u qalb) zuteil wird, gibt es auf der ersten Stufe keinen Unterschied zwischen denen, die nur so eine Vorahnung (ehl-i istidradj) hatten und den Wundertätern (ehl-i keramet). Auch denjenigen, die sich vollständig (von ihren Begierden) gelöst haben, enthüllen sich mit Allahs Erlaubnis (izniyle) solch verborgenen Dinge. Sie können diese Dinge, nachdem sie in Allah aufgegangen sind (fena fillah), aufgrund ihrer inneren Wahrnehmungen (havas), schauen. Der Unterschied zwischen diesen Dingen und einer bloßen Vorahnung (istidradj) ist ganz offensichtlich. Denn die augenscheinliche Ausstrahlung (nuraniyet) ihres Inneren (batin) kann mit der Finsternis der Heuchler (mürai) nicht verwechselt werden.
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وَاِنْ مِنْ شَىْءٍ اِلاَّ يُسَبِّحُ بِحَمْدِهِ {"Fürwahr gibt es nichts, was Ihn nicht in Dankbarkeit lobt und preist." (Sure 17, 44)}
Wisse, mein lieber Bruder! Lobpreis (tesbihat), Dienst und Anbetung (ibadat) liegt in allen Dingen in unendlich vielen verschiedenen Variationen.Es ist jedoch nicht notwendig, dass ein jedes Ding ständig um diesen seinen eigenen Lobpreis, seinen Dienst und Anbetung mit all ihren Aspekten weiß und ihn ganz bewusst (shuur) wahrnimmt. Denn ihr Dasein erfordert nicht dessen bewusste Wahrnehmung (huzur). Das Wissen (ilm) des absolut Angebeteten (Ma‘bud-u Mutlaq) reicht ja völlig aus.Da es außer bei den Menschen keine Geschöpfe gibt, die eine besondere Aufforderung erhalten hätten, brauchen sie ihre Absicht (niyet) nicht eigens zu äußern. Sie brauchen auch den Sinn ihrer Taten nicht bewusst zu erfassen.
Wisse, mein lieber Bruder! Der Wert eines gläubigen (mu'min) Menschen bemisst sich im Vergleich zu der hohen Kunstfertigkeit (san'at-i aliye), die er repräsentiert und seiner schmucken Erscheinung, welche die schönen Namen Gottes (esma-i husna) reflektiert.
Der Wert eines ungläubigen (kafir) Menschen aber wird nach dem Wert seines vergänglichen und zerfallenden Körpers, der nur aus Fleisch und Knochen (fani ve sakit maddesi) besteht, gemessen. Genauso wird auch diese Welt (alem), wenn sie entsprechend ihrer Beschreibung im Qur'an wie eine Präposition (harf) betrachtet, d.h. als ein Hinweis auf die Größe (azamet) Gottes des Gerechten (Djenab-i Haqq) wahrgenommen wird, auch als dementsprechend wertvoll angesehen. Wird sie jedoch nach Aussage der (westlichen) Philosophie wie ein Nomen (ism), d.h. ohne jeden handelnden Bezug (fa'il), nicht verbunden mit ihrem Schöpfer (Khaliq), sondern als an und für sich selbständig betrachtet, bleibt ihr Wert auf ihren leblosen, unveränderlichen Stoff beschränkt.
In wieweit jedoch die Kenntnis, die wir aus dem Qur'an gewonnen haben, über die Kenntnis (ilm) der Philosophie erhaben ist, wird durch folgendes Beispiel deutlich: وَجَعَلْنَا الشَّمْسَ سِرَاجًا {"Wir haben die Sonne zu einer Leuchte gemacht." (Sure 71, 16)}. Diese Aussage des Qur'an öffnet ein Fenster zur Betrachtung der Erscheinung der schönen Namen Gottes (esma-i husna). Es ist dies wie folgt:
Ey insan! Bu şems, azametiyle beraber size musahhardır. Meskenlerinize nur veriyor. Yemeklerinizi hararetiyle pişirtiyor. Sizin öyle Azîm, Rahîm bir Mâlik’iniz var ki bu şems onun bir lambası olup misafirhanesinde sakin misafirlerini ziyalandırıyor.
Felsefenin hikmetince şems büyük bir ateştir, yerinde dönüyor. Arz ile seyyarat, ondan uçan parçalardır. Cazibe ile şemse merbut kalarak medarlarında hareket ediyorlar.
İ’lem eyyühe’l-aziz! İnsanın Cenab-ı Hak’tan hiçbir hakkı talep etmeye hakkı yoktur. Bilakis daima ona şükretmeye medyundur. Çünkü mülk onundur. İnsan onun memlûküdür.