Yedinci Şuâ/de: Revizyonlar arasındaki fark

    Risale-i Nur Tercümeleri sitesinden
    ("So beweist denn diese in dreifacher Hinsicht wunderbare Kunstfertigkeit Gottes, die Taten des Herrn, die sich an zahllosen Bienen auf dem ganzen Erdenrund mit gleicher Weisheit, gleicher Aufmerksamkeit, gleicher Ausgewogenheit, zu gleicher Zeit und auf gleiche Weise zeigen und wirksam werden, ganz offensichtlich die Einheit Gottes (vahdet)." içeriğiyle yeni sayfa oluşturdu)
    ("Er belebt mit Seinem Schöpfungsbefehl die Erde wieder und verkündet in Seinem Erlass: إِنْ كَانَتْ اِلاَّ صَيْحَةً وَاحِدَةً فَاِذَا هُمْ جَمِيعٌ لَدَيْنَا مُحْضَرُونَ {"Dann wird man nur ein einziges Mal in die Posaune stoßen und schon sind sie alle in Unsere Gegenwart gestellt." (Sure 36, 53)} Also werden alle Menschen und Dschinnen beim ersten Posaunenstoß auf Unseren Befehl v..." içeriğiyle yeni sayfa oluşturdu)
    983. satır: 983. satır:
    Und die neunzehn Wahrheiten, die im Ersten Kapitel die Existenz Gottes mit Notwendigkeit bezeugen (vudjub-u vudjud), beweisen durch ihre Existenz die Existenz des Schöpfers. Ebenso bezeugen sie durch ihre Allgemeingültigkeit Gottes Allgegenwart (Vahdet).
    Und die neunzehn Wahrheiten, die im Ersten Kapitel die Existenz Gottes mit Notwendigkeit bezeugen (vudjub-u vudjud), beweisen durch ihre Existenz die Existenz des Schöpfers. Ebenso bezeugen sie durch ihre Allgemeingültigkeit Gottes Allgegenwart (Vahdet).


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    Die zweite Wahrheit, welche unser Reisender in der „Dritten Wohnstatt“ geschaut hat,
    Bizim yolcunun üçüncü menzilde gördüğü
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    '''ist die Wahrheit von der Barmherzigkeit Gottes (Rahmaniyet).'''
    '''İKİNCİ HAKİKAT: “Rahmaniyet” hakikatidir.'''
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    13.43, 24 Nisan 2024 tarihindeki hâli

    Das große Zeichen

    Ein wichtiges Wort im Voraus und eine Erklärung über seine Absicht

    Es wird nicht ein jeder in der Lage sein, all die Themen, die in dieser höchst bedeutungsvollen Abhandlung erörtert werden sollen, zu verstehen, doch wird er auch nicht ohne seinen Anteil bleiben. Betritt jemand einen großen Garten, so wird er finden, dass seine Hände gar nicht alle Früchte dieses Gartens erreichen können. Doch genügt dir die Menge, die deine Hände zu fassen vermögen. Dieser Garten ist nicht für ihn alleine da. Es bleibt noch immer ein Anteil für solche, die die längeren Arme haben.

    Es gibt fünf Gründe, die es schwer machen, dieses Buch zu verstehen:

    Erstens: Ich habe hier meine eigenen Beobachtungen niedergeschrieben, meinem eigenen Verständnis entsprechend und für mich selbst. Ich habe hier nicht dem Verständnis und dem Auffassungsvermögen anderer entsprechend geschrieben, wie in anderen Büchern.

    Zweitens: Weil hier aber nun die wahre Einheit Gottes (Tauhid-i haqiqi) als die Erscheinung des gewaltigen Namens (Ism-i A'dham) in einem gewaltig großen Umfang beschrieben worden ist, sind die hier behandelten Themen sowohl außerordentlich umfangreich, als auch besonders tiefschürfend und manchmal ungewöhnlich lang, sodass sie nicht jeder gleich auf einmal verstehen kann.

    Drittens: Weil hier aber nun mit jedem Thema eine große und umfangreiche Wahrheit abgehandelt wird, wird sich zuweilen ein Satz über eine Seite oder ein ganzes Blatt erstrecken, um die Wahrheit nicht zu zerstückeln. So erfordert die Führung eines einzelnen Beweises die Beachtung vieler Voraussetzungen.

    Viertens: Weil hier aber nun sich bei den meisten Themen zu jedem einzelnen sehr viele Beweise mit ebenso vielen Argumenten finden lassen und es manchmal zehn und manchmal zwanzig Beweise zu einem einzigen Zeugnis gibt, zieht es sich besonders in die Länge. Ein kurzer Verstand vermag das nicht zu fassen.

    Fünftens: Während ich die Lichter dieser Abhandlung aus der Fülle des Ramadan empfing, befand ich mich in mehrfacher Hinsicht in einem Zustand (hal) der Verwirrung. So schrieb ich denn (diese Abhandlung) in einer Zeit, da (die Gesundheit) meines Körpers durch verschiedene Krankheiten völlig zerrüttet war, in ziemlicher Eile und ohne sie nachträglich noch zu korrigieren. Überdies fühlte ich, dass ich nicht aus eigenem Willen (irade) und Wollen (ihtiyar) heraus schrieb und so schien es mir auch unpassend, (den Text) meiner eigenen Vorstellung entsprechend zu korrigieren und neu zu arrangieren. Auch das hat dazu beigetragen, ihn in dieser Form ein wenig schwer verständlich werden zu lassen. Zudem haben sich ganze Abschnitte in arabischer Sprache eingeschlichen. Ja, das ganze "Erste Kapitel" wurde vom Anfang bis zum Ende in arabisch abgefasst, ausgesondert und separat herausgegeben.

    Allen Mängeln und Schwierigkeiten, die sich aus diesen fünf Gründen ergeben haben, zum Trotz hat diese Abhandlung eine solche Bedeutung, dass Imam Ali, mit dem Gott zufrieden sein möge, in wunderbarer Weise ihre Abfassung voraussah und sie als "Das Große Zeichen" und den "Stab Mosis" bezeichnete. Er betrachtete diesen Teil der Risale-i Nur mit besonderem Interesse und lenkte (unsere) Aufmerksamkeit auf sie hin.(*[1])

    Die Risalah "Das Große Zeichen" ist eine wahrheitsgemäße Auslegung (haqiqi tefsir) der Ayah "Das Große Zeichen" (Sure 17, 44) und umfasst gleichzeitig den "Siebten Strahl", den Hasret Imam, mit dem Gott zufrieden sein möge, als "Stab Mosis" bezeichnete.

    Diese Abhandlung besteht aus einer „Einführung“ und „Zwei Kapiteln“. Die Einführung dazu erklärt vier wichtige Fragestellungen. Das „Erste Kapitel“ ist der arabische Teil der Erklärung der Großen Ayah (Ayet-i Kubra). Das „Zweite Kapitel“ ist die Übersetzung dieser Erklärung, erweitert durch einige Beweise und ausführliche Deutungen.

    Die folgende Einführung enthält zwar mehr Erklärungen, als eigentlich notwendig gewesen wäre, doch war es eigentlich gar nicht meine Absicht, dass sie so lang geworden ist. Das aber heißt: es bestand ein Bedürfnis, sie in dieser Länge abzufassen, oder vielmehr: es gibt einige Leute, die diese Länge noch als zu kurz betrachten.

    Said Nursî

    Einführung

    بِسْمِ اللّٰهِ الرَّحْمٰنِ الرَّحِيمِ Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen.

    وَمَا خَلَق۟تُ ال۟جِنَّ وَال۟اِن۟سَ اِلَّا لِيَع۟بُدُونِ Ich habe Dschinnen und Menschen allein dazu erschaffen, dass sie mich anbeten." (Sure 51, 56)

    Das Geheimnis dieser gewaltigen Ayah besteht in der Weisheit, die den Menschen in diese Welt gesandt hat, mit dem Ziel, den Schöpfer des Alls kennen zu lernen, an Ihn zu glauben, Ihn anzubeten und Ihm zu dienen. Und es ist des Menschen naturgegebene Aufgabe (vazife-i fitrat) und seine eingeschriebene Verpflichtung, Gott zu kennen (marifetullah) und an Ihn zu glauben (iman-i billah). Und mit Hingabe (iz'an ve yaqien) all seiner geistigen Kräfte und Fähigkeiten Seine Existenz und Seine Einheit (vahdet) zu bestätigen.

    In der Tat haben alle Güter und alle Fähigkeiten für den Menschen, der sich von Natur aus stets nach einem ewigen Leben sehnt und danach, endlos lang weiterzuleben, für diesen armseligen Menschen, dessen grenzenloses Hoffen mit unendlichen Schmerzen verbunden ist, hat alles, ausgenommen die Erkenntnis Gottes (marifetullah) und der Glaube an Ihn (iman-i billah), was sicherlich die Grundnotwendigkeiten eines ewigen Lebens sind und der Schlüssel dazu, nur einen untergeordneten Wert. Ja, meistens hat es überhaupt keinen Wert...

    In der Risale-i Nur wurde diese Tatsache bereits mit starken Argumenten bewiesen. Deshalb können wir uns hier darauf beschränken, auf diese Wahrheit in der Risale-i Nur hinzuweisen. Hier wollen wir nur vier Probleme aufwerfen, in denen zwei Abgründe enthalten sind, die in unserer Zeit die Glaubensgewissheit erschüttern und in Zweifel ziehen.

    Zur Rettung vor dem ersten Abgrund führen uns die beiden folgenden Fragestellungen:

    Zweite Hinsicht:

    Erster Punkt: Wie wir im „Dreizehnten Blitz“ des „Einunddreißigsten Briefes“ bewiesen haben, hat bei allgemeinen (umumi) Problemen eine Leugnung keinen Wert und wohl gar keine Beweiskraft.

    Zum Beispiel: Wenn zu Beginn des Heiligen Monats Ramadan zwei ungebildete Menschen über den neuen Mond das Zeugnis ablegen, ihn gesehen zu haben, Tausende ehrenwerter und gebildeter Menschen aber dies leugnen und sagen: "Wir haben ihn nicht gesehen", so hat deren Leugnung keinen Wert und keine Kraft. Denn dort, wo es sich darum handelt, etwas zu beweisen, bekräftigt ein Zeugnis das andere; sie stützen einander und führen einen Konsens herbei.

    Bei einer Leugnung aber besteht zwischen einem Menschen und tausend Leuten kein Unterschied. Jeder von ihnen spricht für sich selbst und bleibt allein. Denn der, welcher etwas beweist, blickt um sich und urteilt der Natur der Sache (nefs-ul emr) entsprechend. Zum Beispiel: wie oben angeführt, ist da einer, der sagt: "Der Mond steht am Himmel." Sein Kollege deutet auf ihn mit dem Finger. Die beiden tun sich zusammen und bestärken einander.

    Wer dagegen etwas leugnen, etwas abstreiten will, der urteilt nicht in Anbetracht der Dinge (nefs-ul emr) und kann es auch gar nicht. Denn es ist ein bekannter Grundsatz, dass ich "eine Verneinung, die sich nicht auf mich selbst beschränkt oder nicht an einen bestimmten Ort gebunden ist, nicht beweisen kann". Zum Beispiel: Wenn ich beweise, dass es irgendetwas auf der Welt gibt, während ein anderer behauptet, dass es dies nicht gibt, so kann ich dessen Existenz leicht mit einem Indizium beweisen, während der andere, sie zu leugnen, d.h. dessen Nichtvorhandensein zu beweisen, die ganze Welt danach durchsuchen, durchkämmen muss, sie mir zu zeigen, ja sogar in der Vergangenheit an allen Ecken danach Ausschau halten muss. Erst dann kann er sagen: "So etwas gibt es nicht, hat es niemals gegeben."

    Weil aber nun einmal diejenigen, welche etwas leugnen, etwas bestreiten wollen, nicht in Anbetracht der Dinge (nefs-ul emr) urteilen, vielmehr die Dinge so beurteilen, wie sie ihnen in ihrem Gefühl, in ihren Gedanken, in ihren Augen erscheinen, können sie mit Sicherheit nicht einander unterstützen und bestärken. Denn die Schleier, die Ursachen, die sie daran hindern, etwas zu sehen und zu wissen, sind verschieden. Jeder von ihnen kann sagen: "Ich sehe es nicht. Für mich und nach meiner Überzeugung gibt es so etwas nicht." Aber er kann nicht sagen: "So etwas gibt es tatsächlich nicht." Wollte er das sagen - und das gilt ganz besonders, wenn es sich dabei nicht um persönliche, sondern ganz allgemeine, universelle (umum) Dinge handelt, wie zum Beispiel Glaubensfragen - dann wäre dies eine so allgemeine, eine so universelle Lüge, dass sie niemals den Tatsachen entsprechen und niemals als Beweis dienen könnte.

    Kurzum: Das Ergebnis eines Beweises ist stets ein und dasselbe und dient der Bekräftigung. Im Falle einer Leugnung aber erhalten wir dafür nicht nur eines, sondern mehrere Ergebnisse. Weil die Vorbedingungen je nach dem Blickwinkel des einzelnen, der "bei mir und von meinem Standpunkt aus" oder "nach meiner Überzeugung" sagt, in ihrer Verschiedenheit auch zu verschiedenen Ergebnissen führen, können sie auch nicht einander stützen.

    Deshalb hat vom Standpunkt dieser Tatsache aus betrachtet die Vielzahl der Ungläubigen und Glaubensleugner und die offensichtliche Mehrheit derer, die sich gegen den Glauben wenden, keinen Wert. Doch was eigentlich nicht den Glauben und die Sicherheit eines Gläubigen erschüttern sollte, so haben ihn in dieser Zeit dennoch die Philosophen Europas verleugnet und bestritten und so einen Teil ihrer unglücklichen Sympathisanten unter den Gläubigen schwankend werden lassen. Sie haben ihnen ihre Sicherheit genommen und ihre ewige Glückseligkeit zerstört. So betrachten die Menschen den Tod, der an jedem Tag 30.000 Seelen hinwegrafft und die Bedeutung eines Dahinscheidens hat, wenn ihre Frist abgelaufen und die Stunde der Entlassung gekommen ist, wie eine Hinrichtung, haben ihn zu einer Verurteilung in Ewigkeit gemacht. Die stets geöffneten Pforten des Grabes vergiften das behagliche Leben des Gottesleugners, erfüllen ihn mit Kummer und Bitternis und gemahnen ihn ständig an das über ihn verhängte Ende. So verstehe denn nun, welch eine große Gnade (nimet) der Glaube ist und das Leben des Lebens!

    Zweite Hinsicht: Wenn unter Wissenschaftlern oder Künstlern ein strittiges Problem auftaucht, gelten die Stimmen derjenigen Leute, nicht welche dieser Wissenschaft fern stehen, mögen sie ansonsten auch noch so große Wissenschaftler oder Künstler sein. Ihr Urteil hat keine Aussagekraft. Es wird im Konsens der Wissenschaftler dieser Fakultät nicht mitgezählt.

    Zum Beispiel: Das Urteil eines großen Ingenieurs hat bei der Diagnose und Therapie einer Krankheit weniger Aussagekraft als das eines kleinen Arztes. So können insbesondere die Worte auch des größten Philosophen, wenn er ein Gottesleugner ist und sich viel mit dem Materialismus beschäftigt, wenn er allmählich von den geistigen Dingen (maneviyat) abständig und dem Lichte gegenüber unempfindlich und schwerfällig geworden und ihm der Verstand in die Augen gerutscht ist, bei der Betrachtung der geistigen Dinge (maneviyat) nicht berücksichtigt werden und sind wertlos.

    Vergleicht man mit Scheikh Geylani (Allah heilige sein Geheimnis), der, während er noch auf Erden weilte, den Gewaltigen Thron erschaute, der in den Heiligen Wissenschaften über eine erstaunliche Genialität verfügte, der sich 90 Jahre lang um die Vervollkommnung in den geistigen Wissenschaften bemühte und die Wahrheiten des Glaubens mit einer Sicherheit offen legte, die durch wissenschaftliche Kenntnisse begründet (ilme l-yaqin), die augenscheinlich bezeugt (ayne l-yaqin) war, ja, die er selbst erlebt und gelebt hat (haqqa l-yaqin) und Hunderttausenden anderer Kenner der Wahrheit, die mit ihm in den Fragen der Einheit (Tauhid), der Heiligkeit und des Geistes übereinstimmen, was sind dann dagegen die Worte der Philosophen, die in eine Vielzahl unterschiedlichster Arten von Materie und eine Unzahl kleinster Kleinigkeiten verstrickt sind, in ihnen verloren gehen, darin ersticken? Sind nicht ihre Gegenargumente, die Einwände und Widersprüche, die sie dagegen erheben, so schwach wie das Sirren einer Mücke im Vergleich mit dem Grollen des Donners?

    Das Wesen (mahiyet) des Unglaubens, der sich den Wahrheiten des Islam entgegenstellt, sich ihnen widersetzt und sie bekämpft, ist eine Zurückweisung, eine Unwissenheit, eine Verleugnung. Mag er auch den Charakter einer Bestätigung, einer Realität vorweisen, so ist er doch seinem Inhalt nach ein Mangel, eine Verneinung.

    Der Glaube ist dagegen Wissenschaft, Realität, Bestätigung, Schlussfolgerung. Selbst noch die negative Aspektierung eines Problems erfolgt unter dem Titel einer Bestätigung der Wahrheit und versteckt sich dahinter.

    Wenn sich die Ungläubigen in ihrem Kampf gegen den Glauben unter großen Schwierigkeiten darum bemühen, ihre falschen Überzeugungen in Form einer Annahme, dass etwas nicht sei (kabul-u adem) und eines Beweises dafür, dass etwas nicht sei, zu beweisen und annehmbar zu machen (tasdiq-i adem), dann kann man diesen Unglauben als eine Art irrtümlicher Wissenschaft und als eine falsche Schlussfolgerung ansehen. Wäre dies nicht so und wäre es so leicht, anzunehmen, dass etwas nicht sei, etwas abzustreiten (adem-i kabul) und zu beweisen, dass es nicht sei (adem-i tasdiq), so wäre dies völlige Unwissenheit und Mangel an Schlussfolgerung.

    Kurz gesagt, die Überzeugung vom Unglauben (itiqad-i kufr) hat zwei Gesichtspunkte:

    Der erste betrifft nicht die islamischen Wahrheiten. Er ist eine ihm eigene irrtümliche Bestätigung, eine fälschliche Überzeugung, eine fehlerhafte Annahme und eine ungerechte Schlussfolgerung. Dieser Gesichtspunkt liegt außerhalb unserer Betrachtung. Er betrifft uns nicht, noch haben wir irgend etwas damit zu tun.

    Die zweite Art Unglaube widersetzt sich den Glaubenswahrheiten und bekämpft sie. Deren gibt es wiederum zwei Formen.

    In seiner ersten Form leugnet der Unglaube die Existenz der vorhandenen Gegebenheiten (= adem-i kabul). Er weigert sich lediglich, die vorhandenen Beweise zu ratifizieren (tasdiq). Das aber ist eine Art der Unwissenheit, eine Kritiklosigkeit (hükümsüz) und eine einfache Art. Auch diese Art brauchen wir nicht weiter zu betrachten.

    In seiner zweiten Form geht der Unglaube von der Annahme aus, dass etwas nicht vorhanden ist (= kabul-u adem). Er bestätigt seinen Nihilismus (ademini tasdiq) mit dem Herzen. In dieser Form basiert er auf einer Schlussfolgerung (hüküm), einer Überzeugung (itiqad), einer Stellungnahme (iltizam). Doch in dieser seiner Stellungnahme muss er beweisen, was er bestreitet.

    Es zu bestreiten, gibt es wiederum zwei Möglichkeiten:

    Erstens: Er sagt: "In einem bestimmten Bereich oder in einer besonderen Hinsicht gibt es das nicht." Und in dieser Form lässt sich das auch beweisen. Auch diese Möglichkeiten brauchen wir nicht weiter zu untersuchen.

    Die zweite Möglichkeit ist die, die allgemeinen und umfassenden Angelegenheiten, die heiligen Dinge und Gegenstände der Glaubenslehre (iman), die sich auf das Diesseits, den Kosmos und das Jenseits und den Wechsel der Zeiten beziehen, zu leugnen und abzustreiten. Doch diese Art, zu behaupten, dass es etwas nicht gibt, lässt sich, wie wir das in der „Ersten Hinsicht“ klar gemacht haben, in gar keiner Hinsicht beweisen. Dazu müsste man die Grenzen des Alls überblicken können, Einsicht in das Jenseits haben und ein Auge besitzen, das über die unendlichen Zeiten und Räume hinwegzublicken verstünde, sodass solche Verneinungen bewiesen werden könnten.

    Der zweite Weg der Rettung vor dem Abgrund öffnet sich uns in den beiden folgenden Problemstellungen:

    Es sind zwei Probleme:

    Erstens: Wenn Leute von Verstand in Anbetracht der Unendlichkeit, im Anblick überwältigender Majestät und Größe (azamet ve kibriya), jedoch der Gottvergessenheit, der Sünde und dem Materialismus verfallen, sich in die Enge getrieben fühlen, die Dinge, die über ihren Verstand hinausgehen, nicht mit dem Verstand erfassen können, so weichen sie ihnen in ihrem Gelehrtenstolz aus und streiten sie ab. Tatsächlich werfen sie sich, wenn sie in ihrem begrenzten Verstand, in ihrem eingetrockneten Hirn, in ihrem aus der Art geschlagenen, geistig gestorbenen Herzen keinen Platz mehr finden für die so weiten, so tiefen und so umfassenden Dinge des Glaubens, in den Unglauben, in den Irrtum und gehen darin unter.

    Könnten sie ihrem Unglauben aufmerksam ins Gesicht sehen und das Wesen ihres Irrtums betrachten, würden sie erkennen, wie sich, im Gegensatz zu der Logik, Angemessenheit und Notwendigkeit jener gewaltigen Majestät und Größe (= azamet), die sich im Glauben findet, hinter dem Unglauben Hunderte Unvorstellbarkeiten, Unmöglichkeiten und unüberwindbare Schwierigkeiten verbergen.

    Die Risale-i Nur hat diese Tatsache mit hunderterlei gegeneinander abgewogenen und ausgewogenen Maßstäben so sicher bewiesen, wie zwei mal zwei vier ist. Zum Beispiel: Ein Mann, der ob der gewaltigen Majestät und Größe (= azamet), Gott den Gerechten, Seine unabdingbar notwendige Existenz (vudjub-u vudjud), Seine Urewigkeit (ezeliyet) und Seine allumfassenden Attribute (sifat) nicht anerkennen will, kann von seinem Unglauben nur dann überzeugt sein, wenn er entweder all den unzählig vielen Dingen, die es gibt, ja selbst den zahllos vielen Stäubchen eben diese unabdingbar notwendige Existenz (vudjub-u vudjud), Ewigkeitscharakter (ezeliyet) und göttlichen Attribute (uluhiyet sifatlar) verleiht, oder aber gleich diesen dummen Sophisten, die sowohl ihre eigene Existenz als auch die des Weltalls leugnen und bestreiten, seinen Verstand niederlegt und von ihm zurücktritt.

    So retten sich nun alle diese Wahrheiten des Glaubens und des Islam, indem sie ihre sichtbaren Aspekte auf die überwältigende Bedeutung stützen, die ihnen innewohnt, vor dem fürchterlichen Unsinn des Unglaubens, dem entsetzlichen Aberglauben und der grausamen Dummheit und pflanzen sich mit vollkommener Gewissheit (kemal-i izan) und Hingabe (teslimiyet) in ihre reinen Herzen und ihren geraden Geist (mustaqiem aqil).

    Tatsächlich zeigen die meisten äußerlichen Kennzeichen des Islam (sheair-i Islamiye), wie der Ruf zum Gebet (adhan) und das Gebet selbst (namaz) in ihrer beständigen Wiederholung: اَللّٰهُ اَكْبَرُ * اَللّٰهُ اَكْبَرُ * اَللّٰهُ اَكْبَرُ * اَللّٰهُ اَكْبَرُ {"Allah-u Ekber 4 x = 'Gott ist groß, bzw. sehr groß, bzw. Die unvergleichliche Größe Allahs sprengt alle unsere Maßstäbe und übersteigt unsere Vorstellungen'"} deren überwältigende Majestät und Größe (azamet ve kibriya), desgleichen auch die Aussage (ferman) der Heiligen Hadith (Hadith-i Qudsi): {Die Heilige Hadith (= Hadith-i Qudsi) ist das Wort Gottes, das der Prophet Mohammed (ASM) durch den Engel Grabriel oder unmittelbar durch Eingebung bekam und sinngemäß mit seinen eigenen Worten weitergab. (A.d.Ü.)} اَلْعَظَمَةُ اِزَارِى وَالْكِبْرِيَاۤءُ رِدَاۤئِى {"Majestät ist mein Schild und Größe mein Mantel."} so wie auch der 86. Uqde (Knoten) der Munadjat (Bittgebet) "Djaushan-ul Kebir":

    يَا مَن۟ لَا مُل۟كَ اِلَّا مُل۟كَهُ ۝ يَا مَن۟ لَا يُح۟صِى ال۟عِبَادُ ثَنَائَهُ ۝ "Oh Du, bei dem es Kein Königtum gibt außer Deinem Königtum!" "Oh Du, dessen Lobpreisungen von Deinen Dienern und Anbetern nicht gezählt werden können!"

    يَا مَن۟ لَا تَصِفُ ال۟خَـلَائِقُ جَلَالَهُ ۝ يَا مَن۟ لَا تَنَالُ ال۟اَو۟هَامُ كُن۟هَهُ ۝ "Oh Du, dessen Ruhm Seine Geschöpfe nicht zu beschreiben vermögen! "Oh Du, dessen Wesen niemandes Vorstellung zu erfassen vermag!"

    يَا مَن۟ لَا يُد۟رِكُ ال۟اَب۟صَارُ كَمَالَهُ ۝ يَا مَن۟ لَا يَب۟لُغُ ال۟اَف۟هَامُ صِفَاتَهُ ۝ "Oh Du, dessen Vollkommenheit niemandes Blick zu erschauen vermag!" "Oh Du, dessen Attribute niemandes Verständnis zugänglich sind!"

    يَا مَن۟ لَا يَنَالُ ال۟اَف۟كَارُ كِب۟رِيَائَهُ ۝ يَا مَن۟ لَا يُح۟سِنُ ال۟اِن۟سَانُ نُعُوتَهُ ۝ "Oh Du, dessen Größe niemandes Gedanken zu erfassen vermag!" "Oh Du, dessen Wert und Bedeutung kein Mensch zu würdigen vermag!"

    يَا مَن۟ لَا يَرُدُّ ال۟عِبَادُ قَضَائَهُ ۝ يَا مَن۟ ظَهَرَ فٖى كُلِّ شَى۟ءٍ اٰيَاتُهُ ۝ "Oh Du, dessen Erlasse keiner Deiner Diener und Anbeter zu umgehen vermag!" "Oh Du, dessen Wunderzeichen (Ayat) sich in allen Dingen offenbaren."

    سُب۟حَانَكَ يَا لَٓا اِلٰهَ اِلَّا اَن۟تَ ال۟اَمَانُ ال۟اَمَانُ نَجِّنَا مِنَ النَّارِ "Gepriesen seist Du, oh Du, außer dem es keinen Gott gibt! Unser Schutz, unser Hort, bewahre uns vor dem Feuer!"

    Auch dieses so bekannte Bittgebet (munadjat) Mohammeds (ASM) zeigt, dass die überwältigende Majestät und Größe (azamet ve kirbiya) ein notwendiger Schleier ist.


    Das große Zeichen

    Betrachtung eines Reisenden, der das All nach seinem Schöpfer befragt

    تُسَبِّحُ لَهُ السَّمٰوَاتُ السَّب۟عُ وَال۟اَر۟ضُ وَمَن۟ فٖيهِنَّ وَ اِن۟ مِن۟ شَى۟ءٍ اِلَّا يُسَبِّحُ بِحَم۟دِهٖ وَلٰكِن۟ لَا تَف۟قَهُونَ تَس۟بٖيحَهُم۟ اِنَّهُ كَانَ حَلٖيمًا غَفُورًا {"Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen. Es lobpreisen Ihn die sieben Himmel und die Erde und was darinnen ist und es gibt kein Ding, das nicht Seinen Lobpreis besingt. Doch ihr versteht ihren Lobpreis nicht. Siehe, Er ist milde (Halim) und Er vergibt (Ghafur)!" (Sure 17, 44)}

    (Diese zweite Abhandlung (maqam) ist eine Auslegung (tefsir) dieser gewaltigen Ayah und ist zugleich eine Erläuterung der Beweise und Zeugnisse aus der arabisch verfassten ersten Abhandlung, deren Übersetzung und kurze Erklärung.) Das schöne Antlitz des Himmels In dieser gewaltigen Ayah werden, wie in vielen Ayat (Qur'anversen), zuerst die Himmel erwähnt, jene glänzendste Seite der Einheit (Tauhid), die jederzeit und von jedermann mit großer Bewunderung betrachtet und mit viel Freude studiert wird. Dementsprechend wollen auch wir gleich zu Anfang mit ihnen beginnen.

    Tatsächlich sieht jeder Gast, der in das Königreich (memleket), das Gasthaus kommt, das diese Welt ist, wenn er seine Augen öffnet, dass sich ihm als erstes das schöne Antlitz des Himmels zeigt, wie es mit goldener Leuchtschrift gezeichnet ist und er wird überaus neugierig, den Herrn (sahib) dieses schönen Gasthauses, den Verfasser dieses großen Buches, den König (Sultan) dieses großartigen Reiches (memleket) kennen zu lernen, jener Herberge, in der man so ganz besonders freigiebig (keremkarane) ist, dieser Ausstellung, in der man so ungewöhnliche Kunstwerke (san'atkarane) zeigt, jenes Heerlager, wo man solche Pracht (hashmetkarane) entfaltet, dieses Ausflugsortes und Freilichttheaters, das ein solches Erstaunen erregt und eine solche Begeisterung hervorruft und jener bedeutungsvollen Bibliothek, die so viel Weisheit in sich gesammelt hat. (Dieser Himmel sagt zu ihm:) "Schau mich an! Ich werde dir den weisen, den du suchst." So blickt er ihn an und sieht:

    Da sind Hunderttausende von Himmelskörpern, einige tausendmal größer als die Erde, einige siebzigmal schneller als eine Kanonenkugel. Sie sind nicht an Masten befestigt und fallen dennoch nicht herunter. Sie durcheilen miteinander den Himmelsraum, über alle Maßen schnell, doch ohne aneinander zu stoßen. Zahllose Lampen brennen beständig, ohne Öl, und erlöschen dennoch nicht. Ihre riesigen Massen werden verwaltet, ohne irgendwelche Unruhe zu verbreiten oder einen Aufstand zu verursachen. Gleich wie die Sonne und der Mond ihre Aufgaben erfüllen, arbeiten diese so großen Gestirne (makhluqat) und erfüllen ihre Aufgaben. Gottes Herrschaft (rububiyet) lenkt alle diese Milliarden von Lichtjahren voneinander entfernten Gestirne zu gleicher Zeit, mit der gleichen Kraftanstrengung (quvvet), in der gleichen Art und Weise. Seine Leitung trägt überall den gleichen Stempel, wirkt überall fehlerfrei und in der gleichen Form. Diese so großen und gefährlichen Kräfte der Natur und im All werden Gesetzen unterworfen, die sie nicht zu überschreiten vermögen. Gleich wie die Trümmer in diesem grenzenlosen Gedränge keine Möglichkeit erhalten, das Angesicht des Himmels zu verunreinigen, so wird es auch von jeglichem Unrat auf das Schönste gesäubert. Alle Gestirne müssen ihre Bewegungen wie ein diszipliniertes Heer im Manöver durchführen. Während die Erde kreist und sich dreht, wird allen Geschöpfen, gleich wie einem Publikum vor einer Kinoleinwand, dieses majestätische Manöver ihrer tatsächlichen und ihrer scheinbaren Bewegungen im Wechsel der Nächte und im Verlaufe der Jahre in immer neuen Formen dargeboten. In den Taten (faaliyet) dieser göttlichen Herrschaft (rububiyet) können wir eine Wahrheit erblicken, die in Unterordnung, Verwaltung, einem beständigen Kreislauf, Disziplin, Reinerhaltung und der Erfüllung von Aufgaben zum Ausdruck kommt. Diese Tatsache in ihrer allumfassenden gewaltigen Majestät und Größe (= azamet) ist ein offensichtliches Zeugnis dafür, dass es notwendigerweise (vudjub-u vudjud) einen Schöpfer der Himmel geben muss, ein Zeugnis für Seine Einheit (vahdet) und auch dafür, dass Sein Dasein (maudjudiyet) noch offensichtlicher ist, als das Dasein des Himmels. In diesem Sinne wurde auf der „Ersten Stufe“ der „Ersten Abhandlung“ (maqam) Folgendes gesagt: لاَۤ إِلٰهَ إِلاَّ اللّٰهُ الْوَاجِبُ الْوُجُودِ الَّذِى دَلَّ عَلٰى وُجُوبِ وُجُودِهِ فِى وَحْدَتِهِ السَّمَاوَاتُ بِجَمِيعِ مَا فِيهَا بِشَهَادَةِ عَظَمَةِ إِحَاطَةِ حَقِيقَةِ التَّسْخِيرِ وَ التَدْبِيرِ وَ التَّدْوِيرِ وَ التَّنْظِيمِ وَ التَّنْظِيفِ وَ التَّوْظِيفِ الْوَاسِعَةِ الْمُكَمَّلَةِ بِالْمُشَاهَدَةِ {"Es gibt keinen Gott (ilah) außer Gott (Allah), der da notwendigerweise sein muss. Die Notwendigkeit Seiner Existenz in Seiner Allgegenwart beweisen die Himmel mit allem, was darinnen ist, durch das gewaltige und alles umfassende, wahre Zeugnis der umfassenden und vollkommenen Unterordnung, der Verwaltung, des beständigen Kreislaufs, der Disziplin, der Reinerhaltung und der Erfüllung seiner Aufträge, so wie wir es bezeugen."}

    Die Sphäre des Himmels Nach all dem ruft der Weltraum, den man die Sphäre des Himmels (djevv-i sema = Atmosphäre) nennt und welcher dieser einzigartige Ort der Wiederversammlung (mahsher-i adjaib) ist, dem Reisenden und Gast, der in diese Welt gekommen ist, mit Donnerstimme zu: "Schau mich an! Du kannst durch mich den erkennen und finden, nach dem du so eifrig suchst und der dich hierher gesandt hat." Der Gast betrachtet sein trübes, wolkenverhangenes, doch barmherziges (merhamet) Gesicht und lauscht seiner Furcht erregenden, doch eine gute Botschaft verkündenden Donnerstimme, und er sieht:

    Die Wolken, die zwischen Himmel und Erde schweben, bewässern den Garten der Erde mit großer Weisheit und Barmherzigkeit (hakîmane ve rahîmane), bringen den Bewohnern der Erde das Leben spendende Wasser, mildern die Hitze (d.h. die Heftigkeit des lebensspendenden Feuers), und eilen, überall dort Hilfe zu bringen, wo Not (ihtiyadj) ist. Und nachdem sie noch viele andere ähnliche Aufgaben gleich diesen Aufgaben erfüllt haben, versteckt sich plötzlich dieses ganze riesige Gewölk, das den Himmel bedeckt hatte, so wie sich ein wohlgeordnetes Heer den raschen Befehlen folgend bald zeigt und bald wieder verbirgt, zieht alle seine Teile zu einer Ruhepause zurück, und es ist keine Spur mehr von ihm zu sehen. Dann aber versammeln sie sich, sobald sie den Befehl: "Zum Regen auf die Plätze!" erhalten haben, innerhalb einer Stunde, ja, sogar einigen Minuten, bedecken den Himmel und gehen in Bereitschaft, so als ob sie den Befehl eines Kommandanten erwarteten.

    Nun betrachtet der Reisende die Winde unter dem Himmel und sieht: Die Luft ist aus der großen Weisheit und Freigiebigkeit (hakîmane ve kerimane) ihres Herrn mit so vielen Aufgaben betraut, dass es ist, als ob jedes einzelne unter diesen Atomen der unbelebten Luft, die doch kein Bewusstsein hat, die Befehle des Königs (sultan) der Welten (kainat) hört und versteht und keinen von ihnen vernachlässigt, sie in der Macht (quvvet) dieses Kommandanten erfüllt und in bester Ordnung (intizam) durchführt. Zu ihren Aufgaben gehört es, allen Seelen der Erde die Atemluft zu spenden, so lebensnotwendige Dinge wie Wärme und Energie zu übertragen, die Sonnenstrahlung zu filtern, bei der Bestäubung der Pflanzen mitzuhelfen. Diese und noch viele andere Aufgaben erfüllt die Luft im Dienste der Allgemeinheit, beauftragt aus dem Bewusstsein (shuur) und dem Wissen (alîm) ihres Herrn und Lebensspenders wie von unsichtbarer Hand geleitet.

    Danach betrachtet er den Regen und sieht: Er besteht aus Tropfen süßen, klaren, weichen Wassers, das aus der Schatzkammer der Barmherzigkeit (khazine-i rahmet) wie aus dem Nichts und aus dem Verborgenen herabgesandt wurde, so viele Geschenke der Erbarmung (rahmani hediyeler) in sich enthält und so viele Aufgaben hat, als habe die Erbarmung (rahmet) in diesen Tropfen Gestalt angenommen und ströme aus der Schatzkammer des Herrn (khazine-i Rabbani). In diesem Sinne bezeichnet man den Regen als Barmherzigkeit (rahmet).

    Danach betrachtet er den Blitz, lauscht dem Donner und erkennt, dass auch diese beiden mit einzigartigen und staunenswerten Diensten beauftragt sind.

    Danach kehrt er seinen Blick nach innen, wendet sich an seinen Verstand und sagt zu sich selbst: "Diese Wolken, die aussehen wie Baumwollhaufen, ohne Leben und ohne Bewusstsein (shuur), wissen sicherlich nichts von uns. Sie können nicht Mitleid mit uns empfinden, und uns von sich aus zu Hilfe eilen, nicht ohne einen Befehl auf dem Platz erscheinen oder wieder verschwinden. Vielmehr bewegen sie sich dem Befehl eines großmächtigen und allbarmherzigen (Qadîr ve Rahîm) Kommandanten entsprechend, ziehen sich zurück ohne eine Spur zu hinterlassen und erscheinen plötzlich wieder an ihrem Platz, nehmen ihre Arbeit auf. Auf den Befehl (Ferman) und in der Kraft (quvvet) eines besonders rührigen und hocherhabenen (faal ve mute'al), majestätischen (hashmet) Sultans, dessen Wirken überall sichtbar wird, erfüllt und entleert Er von Zeit zu Zeit die Atmosphäre, beschreibt in Weisheit (hikmet) unablässig Seine Tafel, lässt sie zur nächsten Pause wieder auslöschen; und so wie Er an Seinem schwarzen Brett alle Dinge entfernt und sie zum Beweis wieder anbringt (mahv ve isbat lauh), so gestaltet Er in ihnen das Bild des Weltendes und der Wiederauferstehung. Ein besonders gütiger (lutuf) König, der es liebt, Geschenke auszuteilen (ihsan) und sehr freigiebig (kerem) ist, ein Herrscher (hâkim-i mudebbir), der Sein Amt versteht, ein Regent lässt auf Seinen Befehl hin die Wolken die Winde besteigen, schickt in ihnen die Schatzkammern Seines Regens gleich Bergen auf die Reise und sendet sie, wohin immer sie gebraucht werden. Es ist, als hätten sie Mitleid (mit der ausgetrockneten Erde) und weinten über sie, dass sie über diese Tränen in Blumen lächle. Sie mildern die sengende Hitze der Sonne, sprengen wie mit einem Schwamm die Gärten, waschen und reinigen das Antlitz der Erde."

    Da wendet sich dieser Reisende verwundert an seinen eigenen Verstand und sagt: "Hunderttausende in Weisheit und Erbarmung (hakîmane ve rahîmane) kunstvoll durchgeführter Arbeiten, die auf der Leinwand dieses toten, unbelebten, unbeständigen, stürmischen, unruhevollen Himmels, der kein eigenes Bewusstsein (shuur) hat, dessen Anblick sich ständig verändert, der kein Ziel kennt und keine Absicht verfolgt, Hunderttausende von Geschenken, die in äußerlich sichtbarer Gestalt zu uns kommen, Hunderttausende von Hilfeleistungen beweisen, dass dieser fleißige Wind, dieser unermüdliche Diener, nichts aus sich selbst heraus tut, vielmehr auf Befehl eines allmächtigen (Qadîr), allwissenden (Alîm) und allweisen (Hakîm), freigiebigen (Kerim) Herrn handelt. Es ist, als verstünde jedes einzelne Atom jede beliebige Arbeit, hörte wie ein Soldat jeden Befehl seines Herrn, als bewegte sich der Befehl seines Herrn durch die Luft fort und befolgte ihn.

    Sie bringen Luft und Leben für Mensch und Tier. Sie befruchten die Pflanzen und versorgen sie mit allem, was sie zum Leben und Gedeihen benötigen. Sie lenken und leiten die Wolken, lassen Schiffe und Flugzeuge auf ihren Reisen segeln, hin und her durch Luft und Meer. Sie ermöglichen das Hören von Geräuschen und Stimmen. Elektromagnetische Wellen durcheilen den Raum, verbinden die Menschen mit drahtlosen Telefonen und Telegrafen über den Rundfunk miteinander. Ich habe gesehen, dass die Luft, die aus zwei einfachen Bestandteilen wie Stickstoff und Sauerstoff zusammengesetzt ist, diese Atome, die einander zu gleichen scheinen, außer zu diesen und anderen allgemeinen Aufgaben, von der Hand der Weisheit (hikmet) in vollkommener Ordnung (kemal-i intizam) in den Kunstwerken des Herrn, die auf der Erde in Hunderttausenden von Arten sich finden, beschäftigt werden.

    Mit anderen Worten: وَ تَصْرِيفِ الرِّيَاحِ وَ السَّحَابِ الْمُسَخَّرِ بَيْنَ السَّمَاۤءِ وَالْاَرْضِ {"Im Wechsel der Winde und Wolken, die Ihm zwischen Himmel und Erde dienen müssen." (Sure 2, 159)} Aus dieser Ayah wird unserem Reisenden klar, und er zieht daraus die Schlussfolgerung, dass der, welcher über die Winde verfügt und sie ohne Ende zu Seinen königlichen Diensten einsetzt, sich die Wolken unterwirft und ihnen zahllose Arbeiten Seiner Erbarmung (Rahmani) gebietet; der die Luft solcher Art ins Dasein gerufen hat, derjenige sein muss, dessen Dasein sich mit Notwendigkeit ergibt (Vadjib-ul Vudjud), der Macht hat über alle Dinge (Qadîr-i Kulli Shey) und um alle Dinge weiß (Alîm-i Kulli Shey), der Herr in Seiner Majestät und in Seiner Freigiebigkeit (Rabb-i Dhu'lDjelali Ve-l Ikram).

    Danach betrachtet er den Regen und sieht: Die Menge seiner Wohltaten (menfaat) entspricht der Zahl seiner Tropfen, die Manifestationen der Erbarmungen (Gottes, rahmani) ihrer Menge, und die Weisheit (hikmet), die in ihnen zum Ausdruck kommt, ihrer Unendlichkeit. Auch werden diese schönen, feinen, gesegneten Regentröpfchen in einer so wundervollen Ordnung (muntazam) erschaffen. Selbst der Hagel, der im Sommer vom Himmel fällt, zeigt noch Ausgewogenheit und Ordnung (mizan ve intizam). Wenn heftige Stürme im Brausen ihrer Winde alle Dinge umherwirbeln und gegeneinander stoßen, so stören sie doch die Ausgewogenheit und Ordnung der Dinge nicht; Regentropfen treffen aufeinander, vereinigen sich und bilden doch nicht eine schädliche Masse miteinander. In ähnlicher Weise wird das Wasser, das aus zwei so einfachen Bestandteilen wie Sauerstoff und Wasserstoff zusammengesetzt ist, die ohne Leben noch Bewusstsein sind, für höchst weisheitsvolle (hakîmane) Tätigkeiten, ja, sogar in den Lebewesen eingesetzt, zu Hunderttausenden voneinander verschiedenen Dienstleistungen und künstlerischen Tätigkeiten, die Weisheit und Bewusstsein (hikmet ve shuur) erfordern, angestellt. Das heißt, der Regen, der selbst eine Verkörperung der Barmherzigkeit (rahmet) ist, kann nur in der verborgenen Schatzkammer des Erbarmers (Rahman-i Rahîm) gemacht werden, der ihn in der Überfülle Seiner Erbarmungen (rahmet) herabsendet als einen substanziellen Kommentar zu der Ayah: وَهُوَ الَّذِى يُنَزِّلُ الْغَيْثَ مِنْ بَعْدِ مَا قَنَطُوا وَيَنْشُرُ رَحْمَتَهُ {"Er ist es, der Hilfe (= Regen) herabsendet, nachdem sie schon verzweifelt hatten, und Sein Erbarmen ausbreitet." (Sure 42, 27).}

    Danach lauscht er dem Donner, betrachtet den Blitz und sieht: Diese beiden bemerkenswerten Ereignisse in der Atmosphäre kommentieren in ganz und gar substanzieller Weise die Ayah: وَيُسَبِّحُ الرَّعْدُ بِحَمْدِهِ {"Und es lobpreist Ihn der Donner in Dankbarkeit (hamd)" (Sure 13, 14)} und يَكَادُ سَنَا بَرْقِهِ يَذْهَبُ بِالْأَبْصَارِ {"Der Glanz Seines Blitzes blendet die Augen" (Sure 24, 43).} Sie künden das Kommen des Regens und bringen frohe Kunde den Bedürftigen.

    In der Tat treffen Ereignisse voll Weisheit (hikmet) und Einzigartigkeit gleich dem wundersamen Donnerschlag, der plötzlich aus dem Nichts kommt, den Himmel zum Sprechen bringt und dem außergewöhnlichen Licht und Feuer, das den dunklen Himmel erfüllt, erleuchtet und den Wolken, die gleich Bergen von Watte und Schläuchen gefüllt mit Hagel, Schnee oder Wasser ähnlich sind, den Kopf des sorglosen (ghafil) Menschen von oben herab wie mit einem Holzhammer: "Hebe dein Haupt und betrachte die wunderbaren Taten einer mächtigen Persönlichkeit (qudretli bir dhat), die allzeit wirkt und erkannt werden will. So wie du nicht Herr deiner eigenen Entscheidungen bist, so zeigen sich auch diese Ereignisse nicht ohne den Willen ihres Herrn. Jedes von ihnen ist gehalten, seine Aufgabe in großer Weisheit (hikmet) zu verfolgen. So stehen sie im Dienste ihres weisen Herrn, der sie lenkt und leitet (Mudebbir-i Hakîm)." So ermahnen sie die Menschen.

    So hört also dieser Reisende erstaunt das hohe und klare Zeugnis einer Wahrheit, die sich aus der Herrschaft über die Wolken und dem Wechsel der Winde, dem Herabströmen des Regens und der Lenkung der Ereignisse im Himmelsraum ergibt und sagt: اٰمَنْتُ بِاللّٰهِ (ich glaube an Gott). Auf der „Zweiten Stufe“ der „Ersten Abhandlung“ (maqam) bringt der folgende Abschnitt die erwähnte Beobachtung dieses Reisenden über den Himmelsraum (djevv) mit folgenden Worten zum Ausdruck:(*[2])لآَ إِلٰهَ إِلاَّ اللّٰهُ الْوَاجِبُ الْوُجُودِ الَّذِى دَلَّ عَلٰى وُجُوبِ وُجُودِهِ الْجَوُّ بِجَمِيعِ مَا فِيهِ بِشَهَادَةِ عَظَمَةِ إِحَاطَةِ حَقِيقَةِ التَّسْخِيرِ وَ التَّصْرِيفِ وَ التَّنْزِيلِ وَ التَّدْبِيرِ الْوَاسِعَةِ الْمُكَمَّلَةِ بِالْمُشَاهَدَةِ {"Es gibt keinen Gott (ilah) außer Gott (Allah), der da notwendigerweise sein muss. Die Notwendigkeit Seiner Existenz in Seiner Allgegenwart beweist die Atmosphäre mit allem, was in ihr enthalten ist, durch das gewaltige und alles umfassende wahre Zeugnis der umfassenden und vollkommenen Unterordnung, des Wechsels der Winde, der Herabkunft des Regens und dem, der sie lenkt und leitet, so wie wir es bezeugen."}

    Die Erde wie ein Buch Nun wendet sich die Erdkugel dem in seine Gedanken versunkenen Gast, der sich nun schon an seine Gedankenreise (seyahat-i fikriye) gewöhnt hat, zu und sagt ihm in ihrer Art (lisan-i hal): "Was wanderst du zwischen den Himmeln und den Wolken und im Weltraum umher? Ich werde dich zu dem weisen, den du suchst. Wenn du mich bei meinen Aufgaben betrachtest, kannst du in mir lesen wie in einem Buch." Er betrachtet sie und sieht:

    Die Erde beschreibt in ihrer zweifachen Bewegung, die der Ursprung der Tage, Jahre und Jahreszeiten ist, einem Mevlevi-Derwisch gleich einen Kreis um den Platz der gewaltigen Wiederversammlung. Sie ist ein majestätisches Schiff im Dienste ihres Herrn, das Hunderttausende Arten all dessen, was da lebt, samt ihrer Nahrung und allem, dessen sie bedürfen, in sich trägt, das Weltenmeer in vollkommener Ausgewogenheit und Ordnung (kemal-i muvazene ve nizam) durchfährt und die Sonne auf ihrer Reise umkreist.

    Danach beginnt er in diesem Buche zu lesen und jedes Tor (Kapitel) darin öffnet ihm die Seiten zu Tausenden von Ayat, die ihm den Herrn der Erde weisen. Er hat keine Zeit, sie alle zu lesen. So betrachtet er nur diese eine Seite, die davon handelt, wie alles, was da lebt, im Frühling ins Dasein gerufen wird (idjad) und seine Aufgabe erhält. So wird er folgender Dinge Zeuge:

    Hunderttausend verschiedene Arten und einzelne Formen entfalten sich in schönster Ordnung (muntazam) aus einem ganz unscheinbaren Gebilde und werden in so barmherziger Weise genährt (rahîmane terbiye). Einigen von ihren Samen werden auf ganz wundersame Weise kleine Flügel gegeben. So können sie sich im Fluge verbreiten. Sie werden mit großer Umsicht angeleitet, mit viel Liebe gepflegt (mushfiq) und genährt. Der Allernährer und Allerbarmer (rahîmane ve rezzaqane) versorgt sie aus dem Nichts, aus dürrer Erde oder Wurzeln, die einander gleichen, sich kaum voneinander unterscheiden und knochentrocken zu sein scheinen, mit dem Saft, der sie auf vielfältige Weise mit vielen verschiedenen, reichhaltigen und zuträglichen Nährstoffen speist, zieht sie aus Samenkörnern und Wassertropfen auf. In jedem Frühling werden hunderttausend Dinge zur Ernährung und Versorgung alles Lebendigen aus der verborgenen Schatzkammer in vollkommener Ordnung (kemal-i intizam) wie in einen Waggon geladen und zu allem Lebendigen gesandt.

    Besonders aber die Milchkonserven in den Nahrungsmittelpaketen, die den Jungtieren gesandt werden und die Säcke voll süßer Milch, die so liebevoll (shefqatli) an den Eutern der Muttertiere herabhängen, machen sichtbar, wie viel Liebe (shefqat), Barmherzigkeit (merhamet) und Weisheit (hikmet) darinnen liegt und beweisen, dass dies offensichtlich eine Manifestation der Barmherzigkeit (rahmet) und Güte (ihsan) dessen ist, der nach der Überfülle Seiner Erbarmungen (Rahman-i Rahîm) alles, was da lebt, mit so viel Liebe pflegt und nährt (mushfiqane ve murebbiyane).

    Zusammenfassung: Diese Seite frühlingshaften Lebens zeigt in hunderttausend verschiedenen Arten und Beispielen substanziell in besonders glänzender Weise die Auslegung der Ayah: فَانْظُرْ اِلٰۤى اٰثَارِ رَحْمَتِ اللّٰهِ كَيْفَ يُحْيِى الْاَرْضَ بَعْدَ مَوْتِهَآ إِنَّ ذٰلِكَ لَمُحْيِى الْمَوْتٰى و هُوَ عَلٰى كُلِّ شَيْءٍ قَدِيرٌ {"Siehe die Male der Barmherzigkeit Allahs: Wie Er die Erde nach ihrem Tode wieder lebendig macht! Fürwahr, Er ist es, der die Toten wieder belebt und Er hat Macht über alle Dinge." (Sure 30, 50)} In dieser Ayah kommt auch die Bedeutung dieser Seite wundervoll zum Ausdruck. Da verstand er, dass die Erde auf allen ihren Seiten und mit all ihrer Macht (quvvet) und Größe لاَۤ إِلٰهَ إِلاَّ هُوَ {"Es gibt keinen Gott außer Ihm (Allah)!"} sagt.

    Nun ist also die Erde ein Buch mit mehr als 20 großen Seiten. Auf einer einzigen Seite finden sich 20 Aspekte. Als ein kurzes Zeugnis, einem einzigen Aspekt entnommen, und als eine Erklärung der Beobachtungen und Entdeckungen, die der Reisende mit den übrigen Aspekten auf den anderen Seiten gemacht hat und als ein Ausdruck dessen, was er bezeugt hat, wird auf der „Dritten Stufe“ der „Ersten Abhandlung“ (maqam) Folgendes gesagt:

    لَٓا اِلٰهَ اِلَّا اللّٰهُ ال۟وَاجِبُ ال۟وُجُودِ الَّذٖى دَلَّ عَلٰى وُجُوبِ وُجُودِهٖ فٖى وَح۟دَتِهِ ال۟اَر۟ضُ بِجَمٖيعِ مَا فٖيهَا وَ مَا عَلَي۟هَا بِشَهَادَةِ عَظَمَةِ اِحَاطَةِ حَقٖيقَةِ التَّس۟خٖيرِ وَ التَّد۟بٖيرِ وَ التَّر۟بِيَةِ وَ ال۟فَتَّاحِيَّةِ وَ تَو۟زٖيعِ ال۟بُذُورِ وَ ال۟مُحَافَظَةِ وَ ال۟اِدَارَةِ وَ ال۟اِعَاشَةِ لِجَمٖيعِ ذَوِى ال۟حَيَاةِ وَ الرَّح۟مَانِيَّةِ وَ الرَّحٖيمِيَّةِ ال۟عَامَّةِ الشَّامِلَةِ ال۟مُكَمَّلَةِ بِال۟مُشَاهَدَةِ {"Es gibt keinen Gott (ilah) außer Gott (Allah), der da notwendigerweise sein muss. Die Notwendigkeit Seiner Existenz in Seiner Allgegenwart beweist die Erde mit allem, was darauf und darinnen ist, durch das gewaltige und alles umfassende, wahre Zeugnis der Unterordnung, der Verwaltung und Pflege, der Erschließung, der Verteilung der Samen, der Erhaltung, Versorgung und Ernährung aller Lebewesen durch Seine alles umfassende, vollkommene Gnade und Barmherzigkeit, so wie wir sie bezeugen."}

    Das Zeugnis der Meere und Ströme Nun verstärkt sich mit jeder Seite, die er liest, sein Glaube (iman), welcher der Schlüssel zur Glückseligkeit ist. Es wächst seine Erkenntnis (marifet), die der Schlüssel geistiger Entwicklung ist. Bis zu einem gewissen Grade liegt ihm nun die Wahrhaftigkeit des Glaubens an Allah (iman-i billah haqiqat) klarer vor Augen, die der Grundsatz und die Quelle jeglicher Vollkommenheit ist. Der innere Genuss und der Geschmack (den er am Reisen gewonnen hat), spornt seinen Eifer mächtig an. Obwohl er die so völlig sicheren Lektionen des Weltraumes (djevv) von Himmel und Erde empfangen hat, fragt er dennoch beharrlich: هَلْ مِنْ مَزِيدٍ {"Gibt es da nicht noch mehr?"} Da hört er die elegische Stimme der Meere, die berauschende Stimme der großen Ströme in ihrer ekstatischen, von Begeisterung erfüllten Dhikr-Feier. In ihrem Tun und Rauschen (lisan-i hal ve lisan-i qal) rufen sie ihm zu: "Sieh auch uns an! Lies auch in uns!" Da betrachtet er sie und erkennt:

    Die Meere, in deren Natur (fitrat) es liegt, ein lebendiger, ständig bewegter Organismus zu sein, sich auszubreiten, alles zu überfluten und zu überschwemmen, umspannen die Erde, durchlaufen mit der Erde den Jahreskreis mit einer solchen Geschwindigkeit, dass sie 25.000 mal schneller sind als der Mensch. Trotzdem verbreiten sie sich nicht weiter, überfluten nicht die Erde und überschwemmen nicht das Land ihrer Nachbarn. Das heißt also, dass ein überaus starker und gewaltiger Herr (qudretli ve azametli bir dhat) sie durch Seinen Befehl und in Seiner Macht (emr ve quvvet) still stehen lässt oder in Bewegung versetzt, sie bewacht und bewahrt.

    Danach schaut er in das Innere des Meeres und sieht: Es gibt darinnen nicht nur die schönsten und kunstvollsten, wohlgestalteten Schätze, nein, Tausende von Lebewesen werden in ihm genährt und geführt, werden in ihm geboren und finden darin ihren Tod. All dies geschieht in schönster Ordnung (muntazam). Die Nahrung und Versorgung, die in so vollkommener Weise aus einfachem Sand und salzigem Wasser erwächst, ist ganz offensichtlich ein Beweis für die Lenkung und Leitung und für die Versorgung durch den Allmächtigen in Seiner Majestät (Qadîr-i Dhu'lDjelal), den Allbarmherzigen in Seiner Vollkommenheit (Rahîm-i Dhu'lDjemal = Schönheit).

    Danach betrachtet dieser Gast die Flüsse und sieht: Ihre Wohltaten (menfaat), die sie spenden, ihre Aufgaben, die sie verrichten, ihr Einzugsgebiet und ihre Kapazität sind so voll Weisheit und Erbarmen (rahîmane ve hakîmane). Sie beweisen ganz offensichtlich, dass alle Ströme, Flüsse, Bäche, Quellen alle die großen Wasserstraßen aus der Schatzkammer der Erbarmungen (rahmet) des Barmherzigen in Seiner Majestät und Freigiebigkeit (Rahman-i Dhu'lDjelali Ve-l Ikram) hervorkommen und ihr entströmen. Ja, das Bewässerungssystem mit seinen Schleusen und Speichern funktioniert in so vorzüglicher Weise, dass die Überlieferung (rivayet) sagt: "Vier Flüsse entströmen dem Paradies." Das heißt also, dass ihre Ursprünge weit jenseits der äußerlichen Welt liegen, dass sie aus dem Geist und aus der Schatzkammer eines Paradieses und nur aus dem Segen (feyz) einer unsichtbaren und unerschöpflichen Quelle fließen.

    Zum Beispiel: Der heilige (mubarek) Nilstrom, der das Sandland Ägypten in ein Paradies verwandelt, fließt, als wäre er ein kleines Meer, aus einem Felsen, der Mondberg genannt wird, unaufhörlich heraus, ohne sich jemals zu erschöpfen. Könnte man seine Wassermassen 6 Monate lang sammeln und einfrieren, es entstünde daraus ein noch weit größerer Berg. Doch der für die Einlagerung eines solchen Eisberges zur Verfügung stehende Platz genügt noch nicht einmal seinem sechsten Teil. Was aber die Erneuerung des Wasservorrates betrifft, so genügt der Regen, der in dieser heißen Gegend nur sehr spärlich fällt und von der durstigen Erde schnell wieder aufgesaugt wird, kaum, ihn stets wieder aufzufüllen. Er ist sicherlich nicht im Stande, das Gleichgewicht im Wasserhaushalt aufrecht zu erhalten. So findet hier die Überlieferung (rivayet), die besagt, dass der heilige Nil aus einem unsichtbaren Paradies entströmt, entgegen dem, was sonst auf Erden üblich ist, in einer sehr tiefen und schönen Wahrheit ihren Ausdruck.

    So hat er denn nun den tausendsten Teil der ozeangleichen Wahrheit und der Zeugnisse gesehen, die Meere und Ströme in sich enthalten. Und er hat verstanden, dass sie alle zusammen mit einer Kraft (quvvet), die der Größe der Meere entspricht لاَۤ إِلٰهَ إِلاَّ هُوَ {"Es gibt keinen Gott außer Ihm."} und zur Bestätigung dieses Bekenntnisses so viele Zeugnisse anführen, wie es Bewohner (makhluqat) in ihnen gibt. In der Absicht, das ganze Zeugnis der Meere und Ströme zum Ausdruck zu bringen, haben wir in der „Vierten Stufe“ des „Ersten Kapitels“ (maqam) sinngemäß gesagt: لاَۤ إِلٰهَ إِلاَّ اللّٰهُ الْوَاجِبُ الْوُجُودِ الَّذِى دَلَّ عَلٰى وُجُوبِ وُجُودِهِ فِى وَحْدَتِهِ جَمِيعُ الْبِحَارِ وَالْاَنْهَارِ بِجَمِيعِ مَا فِيهَا بِشَهَادَةِ عَظَمَةِ إِحَاطَةِ حَقِيقَةِ التَّسْخِيرِ وَالْمُحَافَظَةِ وَالْاِدِّخَارِ وَالْاِدَارَةِ الْوَاسِعَةِ الْمُنْتَظَمَةِ بِالْمُشَاهَدَةِ {"Es gibt keinen Gott (ilah) außer Gott (Allah), der da notwendigerweise sein muss. Die Notwendigkeit Seiner Existenz in Seiner Allgegenwart beweisen die Ströme und Meere mit allem, was darinnen ist, durch das gewaltige und alles umfassende, wahre Zeugnis der Unterordnung, der Erhaltung, der Speicherung, der umfassenden und wohlgeordneten Bewirtschaftung, so wie wir sie bezeugen."}

    Die Berge als Masten Dann rufen die Berge und Wüsten jenem Wanderer, der sich auf seiner Gedankenreise (seyahat-i fikriye) befindet, zu: "Auch wir sind ein Buch. Komm nun und lies in uns!" Da blickt er sie an und sieht:

    Alle die Dienste und die vielen Aufgaben der Berge sind so gewaltig (azametli) und so voller Weisheit (hikmetli), dass es den Verstand in Erstaunen versetzt. Zum Beispiel: Auf Befehl des Herrn (emr-i Rabbani) traten die Berge aus der Erde hervor, und so aus der Erde hervortretend, beruhigten sie die Aufregungen, den Zorn und die Wut, welche die Umwälzungen im Inneren (der Erde) hervorruft. Im Hervorquellen der Berge und in ihren Kratern atmet die Erde, befreit sich so von gefährlichen Erschütterungen und Beben und stört nicht die Ruhe ihrer Bewohner, während sie ihre Bewegungsaufgabe erfüllt.

    Das heißt, so wie man Masten auf Schiffen errichtet, um sie vor Erschütterung zu bewahren und das Gleichgewicht aufrecht zu erhalten, so sind auch die Berge auf dem Schiff unserer Erde gleichsam als von Schätzen erfüllte Masten aufgerichtet, so wie viele Ayat des Qur'an, der ein Wunder der Verkündigung ist, es zum Ausdruck (Ferman) bringen, mit den Worten: وَ الْجِبَالَ اَوْتَادًا * وَ اَلْقَيْنَا فِيهَا رَوَاسِىَ * وَ الْجِبَالَ أَرْسٰيهَا {"Er hat die Berge zu Pflöcken gemacht" (Sure 78, 7) "Wir haben auf der Erde Berge errichtet" (Sure 50, 7) "Er hat die Berge fest begründet." (Sure 79, 32)}

    Und noch ein Beispiel: Im Inneren der Berge finden sich lebensnotwendige Quellen jeder Art, Gewässer, Bodenschätze, Mineralien und Heilmittel eingelagert, aufgespeichert und bereitgestellt mit so viel Weisheit (hakîmane) und Umsicht (mudebbirane), mit solcher Freigiebigkeit (kerimane) und Voraussicht, dass er sich sagt, dies beweise ganz offensichtlich die grenzenlose Macht (qudret) des Allmächtigen (Qadîr) und die grenzenlose Weisheit (hikmet) des Allweisen (Hakîm) und die Existenz Seiner Schatzkammern, Vorratshäuser und Seiner Dienerschaft (hizmetkâr).

    Und so verstand er es. Dann vergleicht er die Aufgaben der Berge und Wüsten, ihre Weisheiten (hikmet), die so groß wie Berge sind. Mit diesen beiden Juwelen (= Beispielen) gelangt er zu einer Erkenntnis, die so mächtig und so unerschütterlich ist wie die Berge, so groß und so weit wie die Wüsten, wenn sie in ihrer Vorratshaltung das Zeugnis von der Einheit Gottes (Tauhid) ablegen und sprechen: لاَۤ إِلٰهَ إِلاَّ هُوَ {"Es gibt keinen Gott außer Ihm."} Und er sagt: ِاٰمَنْتُ بِاللّٰه (Ich glaube an Allah).

    So ist bereits auf der „Fünften Stufe“ der „Ersten Abhandlung“, um den Sinn all dessen zum Ausdruck zu bringen, gesagt worden:
    

    لاَۤ إِلٰهَ إِلاَّ اللّٰهُ الْوَاجِبُ الْوُجُودِ الَّذِي دَلَّ عَلٰى وُجُوبِ وُجُودِهِ جَمِيعُ الْجِبَالِ وَالصَّحَارَى بِجَمِيعِ مَا فِيهَا وَمَا عَلَيْهَا بِشَهَادَةِ عَظَمَةِ اِحَاطَةِ حَقِيقَةِ الْاِدِّخَارِ وَالْاِدَارَةِ وَنَشْرِ الْبُذُورِ وَالْمُحَافَظَةِ وَالتَّدْبِيرِ وَالْاِحْتِيَاطِيَّةِ الرَّبَّانِيَّةِ الْوَاسِعَةِ الْعَآمَّةِ الْمُنْتَظَمَةِ الْمُكَمَّلَةِ بِالْمُشَاهَدَةِ {"Es gibt keinen Gott (ilah) außer Gott (Allah), der da notwendigerweise sein muss. Die Notwendigkeit Seiner Existenz in Seiner Allgegenwart beweisen alle die Berge und Wüsten mit allem, was auf ihnen und in ihnen ist, durch das gewaltige und alles umfassende, wahre Zeugnis der Speicherung, der Bewirtschaftung, der Verbreitung der Samen, der Erhaltung und Verwaltung, der wohlgeordneten, vollkommenen, alles umfassenden Vorsorge des Herrn, so wie wir sie bezeugen."}

    Die Welt der Bäume und Pflanzen So durchfliegt nun der Reisende in seinen Gedanken die Berge und Wüsten und dabei öffnet sich seinen Gedanken das Tor zu den Welten der Bäume und aller übrigen Pflanzen. Sie fordern ihn zum Eintritt auf und rufen ihm zu: "Komm! Sieh Dich auch in unseren Gebieten um! Lies, was auch in uns geschrieben steht!"

    Da trat er ein und sah, dass sich eine hochherrschaftlich bekleidete Gesellschaft in geradezu königlichem Schmuck gebildet hat, welche die Schehada (La ilahe illallah) rezitiert, der Einheit (tauhid) und der Namen Allahs gedenkt (dhikir) und Dank (shukur) sagt. Da verstand er, dass alle Arten von Bäumen und sonstigen Pflanzen auf ihre Weise (lisan-i hal) gemeinsam لاَۤ إِلٰهَ إِلاَّ هُوَ {"Es gibt keinen Gott außer Ihm."} sagen. Denn durch alle die Bäume und die übrigen Pflanzen, die Früchte hervorbringen, bezeigen und bezeugen sie in einem immerwährenden Lobpreis und in der wohlgeformten und klaren Ausdrucksweise ihrer Blätter, in der kunstvollen eleganten Sprache ihrer Blüten, mit Früchten, die wohlgesetzten und treffenden Worten gleichen, dass es keinen Gott gibt außer Ihm. Und so erkannte er die folgenden drei umfassenden Wahrheiten.

    Erstens: So wie sich in ganz offensichtlicher Weise eine wohldurchdachte (qasd) Zuwendung (in'am) und Freigiebigkeit (ikram), eine klare und freie (ihtiyar) Güte (ihsan) und Wohlgesonnenheit in ihrer wahren und wirklichen Bedeutung bei jeder einzelnen Pflanze erkennen lässt, so wird sie auch in deren Gesamtheit mit sonnenlichtklarer Deutlichkeit sichtbar.

    Zweitens: Es lässt sich eine wohldurchdachte (qasdi), von so viel Weisheit (hakîmane) erfüllte Trennung und Differenzierung, die in jeder Weise die Möglichkeit irgendeines Zufalls zunichte macht und eine so klare und freie (ihtiyari) Ausschmückung und Ausgestaltung von solcher Barmherzigkeit (rahîmane) bei so unendlich vielen Arten und Einzelexemplaren so klar und offensichtlich erkennen wie der lichte Tag. Und das zeigt, dass dies die Werke und Spuren eines allweisen Meisters (Sani-i Hakîm) sind.

    Drittens: Diese Formen, die auf zahllose Weisen in hunderttausend überaus verschiedenen Arten und Gestalten hervortreten, entfalten sich und erblühen in schönster Ordnung (muntazam), in Schönheit und Ausgewogenheit (mizanli) aus einigen wenigen, untereinander austauschbaren, einfachen und leblos erscheinenden, einander zum Verwechseln ähnlich aussehenden oder kaum voneinander unterschiedenen Samenkernen und Körnchen zu 200.000 untereinander verschiedenen, wohlgeordneten, völlig unterschiedlichen, ausgewogenen, lebendigen, weisheitsvollen, fehlerfreien, makellosen, auf ihre Art einmaligen Gestalten. Dies ist eine Tatsache, die noch klarer ist als Sonnenlicht. Da erkannte er, dass es entsprechend der Zahl der Blumen im Frühling, und der Früchte und Blätter, die er hervorbringt, ebenso viele Zeugen für diese Wahrheit gibt, und sagte: اَلْحَمْدُ لِلّٰهِ عَلَى نِعْمَةِ الْاِيمَانِ {"Lobpreis und Dank sei Allah für die Gnade des Glaubens."}

    Entsprechend wurde auf der „Sechsten Stufe“ der „Ersten Abhandlung“ (maqam), um dieser Wahrheit Ausdruck zu verleihen, Folgendes ausgeführt: لَٓا اِلٰهَ اِلَّا اللّٰهُ ال۟وَاجِبُ ال۟وُجُودِ الَّذٖى دَلَّ عَلٰى وُجُوبِ وُجُودِهٖ فٖى وَح۟دَتِهٖ اِج۟مَاعُ جَمٖيعِ اَن۟وَاعِ ال۟اَش۟جَارِ وَ النَّبَاتَاتِ ال۟مُسَبِّحَاتِ النَّاطِقَاتِ بِكَلِمَاتِ اَو۟رَاقِهَا ال۟مَو۟زُونَاتِ ال۟فَصٖيحَاتِ وَ اَز۟هَارِهَا ال۟مُزَيَّنَاتِ ال۟جَزٖيلَاتِ وَ اَث۟مَارِهَا ال۟مُن۟تَظَمَاتِ ال۟بَلٖيغَاتِ بِشَهَادَةِ عَظَمَةِ اِحَاطَةِ حَقٖيقَةِ ال۟اِن۟عَامِ وَ ال۟اِك۟رَامِ وَ ال۟اِح۟سَانِ بِقَص۟دٍ وَ رَح۟مَةٍ وَ حَقٖيقَةِ التَّم۟يٖيزِ وَ التَّز۟يٖينِ وَ التَّص۟وٖيرِ بِاِرَادَةٍ وَ حِك۟مَةٍ مَعَ قَط۟عِيَّةِ دَلَالَةِ حَقٖيقَةِ فَت۟حِ جَمٖيعِ صُوَرِهَا ال۟مَو۟زُونَاتِ ال۟مُزَيَّنَاتِ ال۟مُتَبَايِنَةِ ال۟مُتَنَوِّعَةِ ال۟غَي۟رِ ال۟مَح۟دُودَةِ مِن۟ نُوَاتَاتٍ وَ حَبَّاتٍ مُتَمَاثِلَةٍ مُتَشَابِهَةٍ مَح۟صُورَةٍ مَع۟دُودَةٍ {"Es gibt keinen Gott (ilah) außer Gott (Allah), der da notwendigerweise sein muss. Die Notwendigkeit Seiner Existenz in Seiner Allgegenwart beweisen alle Arten von Bäumen und sonstigen Pflanzen in ihrer Einheit, die Ihn in der Sprache ihrer wohlproportionierten und ihnen eindeutig zugeordneten Blätter, im Schmuck ihrer harmonisch gestalteten Blüten, ihrer wohlgestalteten, prägnanten Früchte lobpreisen, durch das gewaltige und alles umfassende, wahre Zeugnis der Geschenke, der Freigiebigkeit und Güte, mit dem Erbarmen und durch die Wahrheit der Unterscheidung, der bewussten Ausschmückung, mit dem Willen zur Gestaltung in Weisheit mit dem zuverlässigen Beweis der Wahrheit der Entfaltung aller ihrer wohlgestalteten, verzierten, voneinander unterschiedenen, zahllosen Formen von begrenzten, abgezählten Samenkernen und Körnern, die einander ähneln und entsprechen."}

    Rezitation der Tiere Nun holt sich unser Weltreisender aus dem Garten des Frühlings einen Rosenstrauß voll Erkenntnis und Glauben (marifet ve iman), so groß wie der Frühling selbst. Auf seiner Gedankenwanderung (seyahat-i fikriye) öffnet sich seinem Denken, während mit seinem Interesse und mit seinen Fortschritten auch Lust und Neigung wachsen, in dem Wissen um die Wahrheit und seinem Verständnis in der bereitwilligen Annahme des einmal als richtig Erkannten, das Tor zur Welt der Tiere des Himmels und der Erde. Mit Hunderttausenden unterschiedlichster Stimmen und in den verschiedensten Zungen wird er nun hereingerufen. "Tritt ein (buyurun)!", rufen sie ihm zu. Und er tritt ein und sieht:

    Alle Tiere des Himmels und der Erde in allen ihren Klassen, Gruppen und Familien sprechen gemeinsam je nach ihrer Art und Ausdrucksweise (lisan-i qal ve lisan-i hal): لاَۤ إِلٰهَ إِلاَّ هُوَ {"Es gibt keinen Gott außer Ihm."} und verwandeln so das Antlitz der Erde in ein Haus des Gottesgedenkens (dhikr) und eine Gesellschaft, welche die Schehada (tehlil) rezitiert. Und so erkennt er, dass jedes einzelne von ihnen in seiner Eigenschaft eine Kasside des Herrn (Rabbani), ein Wort der Lobpreisung (kelime-i Subhani), einen bedeutungsträchtigen Buchstaben des Allbarmherzigen (harf-i Rahmani), des Meisters (Sani') verkörpert, Ihm in dieser Art Lob sagend und Ihm dankend (hamd u sena). Es ist, als seien alle diese Empfindungen, Fähigkeiten, Instrumente, Werkzeuge und Geräte all der Tiere des Himmels und der Erde gleich wohlgesetzten Versen nach Reim und Metrik, gleich wohlgeordneten und vollendeten Worten. So ihrem Schöpfer und Ernährer (Khallaq ve Rezzaq) dankend (shukur) und Seine Gegenwart (vahdaniyet) bezeugend, sind sie ein absolut sicherer Beweis der nachstehenden drei gewaltigen und allumfassenden Wahrheiten, von denen unser Reisender Zeugnis gibt:

    Erstens: Die Weisheit (hakîmane), die sich bei ihrer Schöpfung aus dem Nichts (= idjad) offenbart, die Kenntnis und der Sachverstand (ihtiyar ve alîmane), der sich bei ihrer Erschaffung und Gestaltung (khalq ve insha) zeigt, die Kunstfertigkeit (san'at), die darin deutlich wird, wie sie ins Dasein treten (ibda'), können unmöglich einem planlosen Zufall, einer blinden Macht und den unbewussten Kräften der Natur zugeschrieben werden. Die Tatsache, dass ihnen die Seele (ruh) eingehaucht und das Leben gegeben wurde, und dass sich in ihnen zwanzigfach Wollen (irade), Wissen (ilim) und Weisheit (hikmet) manifestiert, ist ein ozeangleiches Zeugnis, dass in so vielfacher Weise bestätigt wird, wie es beseelte Wesen gibt. Sie bezeugt den Herrn des Lebens, der Unwandelbarkeit (Dhat-i Hayy-u Qayyum), die unbedingte Notwendigkeit Seiner Existenz (vudjub-u vudjud), Seine sieben Eigenschaften (sifat-i seb'a: Leben, Wissen, Hören, Sehen, Wollen, die Macht und das Wort) und die Einheit (vahdet).

    Zweitens: In zahllosen Kunstwerken, die sich in ihrem Aussehen voneinander unterscheiden, sowie entsprechend ihrer künstlerischen Gestaltung (zinet), entsprechend dem ökologischen Gleichgewicht (miqdar mizan) ihrer Population und entsprechend der Stimmigkeit (intizam) in ihrer Erscheinung, die nun voneinander getrennt und kunstvoll verziert werden, denen nun eine Form gegeben, wird diese so gewaltige Wahrheit sichtbar, dass alle diese umfassenden Vorgänge, die in jeder Hinsicht Tausende von Wundern und Weisheiten sichtbar machen, keinen anderen zum Herrn haben können, als den, der aller Dinge mächtig ist (Qadîr-i Kulli Shey), und der um alle Dinge weiß (Alîm-i Kulli Shey). Eine andere Möglichkeit gibt es nicht und ist auch gar nicht vorstellbar.

    Drittens: Aus lauter kleinen und großen Eiern, die alle dieselbe Form haben, die alle gleich oder ähnlich aussehen, bzw. sich nur wenig voneinander unterscheiden, begrenzt und beschränkt in ihrer Zahl, sowie aus Wassertropfen, die man Spermien nennt, entstehen diese Hunderttausende unterschiedlichster Arten verschiedenster Tiere, und jedes einzelne seinem Wesen nach ein Wunder der Weisheit, überaus wohlgeformt (muntazam) und gestaltet in makelloser Ausgewogenheit (muvazene), entfalten sich und sind so - jedes einzelne von ihnen - als eine glänzende Tatsache Zeugnis und Urkunde entsprechend der Anzahl der Tiere und beleuchten dergestalt diese Wahrheit.

    Also sprechen diese Arten von Tieren in Übereinstimmung (ittifaq) mit den drei Wahrheiten: لاَۤ إِلٰهَ إِلاَّ هُوَ {"Es gibt keinen Gott außer Ihm."} Dafür legen sie Zeugnis ab. Und es ist, als ob die Erde wie ein einziger großer Mensch ihrer Größe entsprechend لاَۤ إِلٰهَ إِلاَّ هُوَ {"Es gibt keinen Gott außer Ihm."} sagte, sodass es die Bewohner des Himmels hören. Dies hat unser Reisender erkannt und alle Lehren daraus gezogen. Auf der „Siebenten Stufe“ der „Ersten Abhandlung“ (maqam) haben wir Folgendes gesagt, um dieser Tatsache (haqiqat) Ausdruck zu verleihen:لَٓا اِلٰهَ اِلَّا اللّٰهُ ال۟وَاجِبُ ال۟وُجُودِ الَّذٖى دَلَّ عَلٰى وُجُوبِ وُجُودِهٖ فٖى وَح۟دَتِهٖ اِتِّفَاقُ جَمٖيعِ اَن۟وَاعِ ال۟حَيَوَانَاتِ وَ الطُّيُورِ ال۟حَامِدَاتِ الشَّاهِدَاتِ بِكَلِمَاتِ حَوَاسِّهَا وَ قُوَاهَا وَ حِسِّيَّاتِهَا وَ لَطَائِفِهَا ال۟مَو۟زُونَاتِ ال۟مُن۟تَظَمَاتِ ال۟فَصٖيحَاتِ وَ بِكَلِمَاتِ جِهَازَاتِهَا وَ جَوَارِحِهَا وَ اَع۟ضَائِهَا وَاٰلَاتِهَا ال۟مُكَمَّلَةِ ال۟بَلٖيغَاتِ بِشَهَادَةِ عَظَمَةِ اِحَاطَةِ حَقٖيقَةِ ال۟اٖيجَادِ وَ الصُّن۟عِ وَ ال۟اِب۟دَاعِ بِال۟اِرَادَةِ وَ حَقٖيقَةِ التَّم۟يٖيزِ وَ التَّز۟يٖينِ بِال۟قَص۟دِ وَ حَقٖيقَةِ التَّق۟دٖيرِ وَ التَّص۟وٖيرِ بِال۟حِك۟مَةِ مَعَ قَط۟عِيَّةِ دَلَالَةِ حَقٖيقَةِ فَت۟حِ جَمٖيعِ صُوَرِهَا ال۟مُن۟تَظَمَةِ ال۟مُتَخَالِفَةِ ال۟مُتَنَوِّعَةِ ال۟غَي۟رِ ال۟مَح۟صُورَةِ مِن۟ بَي۟ضَاتٍ وَ قَطَرَاتٍ مُتَمَاثِلَةٍ مُتَشَابِهَةٍ مَح۟صُورَةٍ مَح۟دُودَةٍ {"Es gibt keinen Gott (ilah) außer Gott (Allah), der da notwendigerweise sein muss. Die Notwendigkeit Seiner Existenz in Seiner Allgegenwart beweisen alle Arten von Vögeln und sonstigen Tieren in ihrer Einheit, die Ihn lobpreisend bezeugen in der Sprache ihrer wohlausgewogenen, wohlgeordneten, eindeutigen Anlagen und Fähigkeiten, ihres inneren und äußeren Wahrnehmungsvermögens, in der beredsamen Sprache ihrer Körper mit ihren Organsystemen und sonstigen Kostbarkeiten, ihren Besonderheiten und vollkommenen Werkzeugen, durch das gewaltige und alles umfassende, wahre Zeugnis der Schöpfung, Formung und Gestaltung, durch Seinen Willen und durch die Wahrheit der Unterscheidung, der bewussten Ausschmückung, durch die Wahrheit der Vorausplanung, der Gestaltung in Weisheit mit dem zuverlässigen Beweis der Wahrheit der Entfaltung aller ihrer wohlgestalteten, voneinander unterschiedenen, zahllosen Formen von begrenzten und verschlossenen Eiern und Spermien, die einander ähneln und entsprechen."}

    Die aufrechten Botschafter Nun wollte unser Gedankenreisender auf der endlosen Sprossenleiter der Gotteserkenntnis (marifet-i Ilahiye), der zahllosen Freuden und der Lichter weiter voranschreiten, in den Kosmos der Menschen und die Welt des Menschlichen eintreten. Da luden ihn zuerst diejenigen ein, welche „Propheten“ genannt werden. Er trat ein, betrachtete zuerst die Wohnstätten vergangener Zeiten und erkannte:

    Alle Propheten, welche unter den Menschen höchste Erleuchtung (nurani) und größte Vollkommenheit erlangt haben, sprechen gemeinsam: لاَۤ إِلٰهَ إِلاَّ هُوَ {"Es gibt keinen Gott außer Ihm."} Sie wiederholen unablässig Seinen Namen (dhikr). Sie rufen in der Kraft (quvvet) zahlloser, glänzend bestätigter Wunder zur Einheit Gottes (Tauhid) und geben den Menschen, die sie zum Glauben an Gott (iman-i billah) eingeladen haben, Unterricht, um sie von der Stufe der Tiere zum Rang der Engel empor zu führen. Dies sehend, kniet auch er in dieser lichtvollen Medresse nieder, um am Unterricht teilzunehmen. Und er erkannte:

    Da der Schöpfer des Alls durch die Hand jedes Einzelnen von den großen unter den berühmtesten Lehrern der Menschheit Wunder wirkte, um ihre Auserwählung zu bestätigen, fanden sie auch durch die Botschaft jedes einzelnen unter ihnen Bestätigung bei einer gewaltig großen Menschenmenge, die ihre Gemeinde bildete und zum Glauben gelangte. So konnte er nun rückschließend feststellen, was für eine mächtige und absolut sichere Wahrheit dieser Tatsache zu Grunde liegt, die von Hunderttausenden ernsthafter und geradliniger Persönlichkeiten gemeinsam und übereinstimmend beurteilt und bestätigt wird. Zudem verstand er nun, was für einen Fehler, welch ein Verbrechen die Leute des Irrwegs (ehl-i dalalet) begehen und welch grenzenlose Strafe sie verdienen, wenn sie diese mächtige Wahrheit leugnen, die doch durch zahllose Wunder von so vielen aufrechten Botschaftern ratifiziert (tasdiq) und bewiesen wurde.

    Und andererseits erkannte er nun, welche Gerechtigkeit und Wahrhaftigkeit (haq ve haqiqat) auf Seiten derer ist, welche die Propheten bestätigen und den Glauben angenommen haben. So wurde ihm eine noch höhere Stufe eines heiligen (qudsi) und makellosen Glaubens offenbar. Es sind in der Tat nicht nur die zahllosen Wunder, welche eine aktive Bestätigung von Gott dem Gerechten für Seine Propheten sind, die so sehr vielen himmlischen Schläge, welche die Gegner treffen und die Wahrhaftigkeit (haqqaniyet) aufzeigen, die Vollendung ihrer Persönlichkeit, die beweist, dass sie gerecht sind, die Wahrhaftigkeit ihrer Lehren, die Stärke ihres Glaubens, die bezeugt, dass sie geradlinig sind, indem sie ihrem Wege folgten, was ein Zeugnis dafür ist, dass ihre Wege geradlinig sind und wahr. Es ist zudem auch der Konsens dieser durchaus ernstzunehmenden Botschafter, ihre Übereinstimmung in allen konkreten Fragen, in ihren Aussagen, in ihrer Beweisführung, ihre wechselseitige Unterstützung und gegenseitige Bestätigung. Dies alles ist gleich einer Urkunde und eine solche Kraft liegt darin, dass keine Macht der Welt dem zu widerstehen vermag und keine Zweifel und keine Unentschlossenheit danach mehr zurückbleibt. Er verstand nun auch, dass der Glaube an alle Propheten, inbegriffen in den Glaubensgrundsätzen, eine weitere Bestätigung, und diese Bestätigung eine große Quelle der Kraft ist. Aus ihrem Unterricht empfing er viel Segen für seinen Glauben (feyz-i iman).

    Den oben erwähnten Lektionen des Reisenden entsprechend wurde auf der „Achten Stufe“ der „Ersten Abhandlung“ (maqam) Folgendes zum Ausdruck gebracht: لاَۤ إِلٰهَ إِلاَّ اللّٰهُ الَّذِى دَلَّ عَلٰى وُجُوبِ وُجُودِهِ فِى وَحْدَتِهِ إِجْمَاعُ جَمِيعِ الْاَنْبِيَآءِ بِقُوَّةِ مُعْجِزَاتِهِمِ الْبَاهِرَةِ الْمُصَدِّقَةِ الْمُصَدَّقَةِ {"Es gibt keinen Gott (ilah) außer Gott (Allah), der da notwendigerweise sein muss. Die Notwendigkeit Seiner Existenz in Seiner Allgegenwart beweisen alle Propheten in ihrer Gemeinsamkeit durch die Kraft ihrer offensichtlichen Wunder, die sowohl bestätigen, als auch bestätigt sind."}

    Die Schule der Nachfolger der Propheten Nun wurde unser reisender Schüler, nachdem er aus der Kraft des Glaubens eine hohe Begeisterung gewonnen hatte, auf dem Wege von der Versammlung der Propheten von den Kennern der Wahrheit (muhaqqiqin), die durch sichere und starke Zeugnisse der Gelehrten ('ulema) mit wissenschaftlicher Genauigkeit ('ilme l-yaqin) die Lehre (dava) bewiesen, der Geläuterten (Asfiya) und der Getreuen (Siddiqin), die den Ozean der Lehre in sich enthalten und die Exegeten des Qur'an (mutschtehid) sind, in ihre Schule eingeladen. Dorthin ging er nun und sah:

    Tausende überragender Geister und Hunderttausende von Forschern und Exegeten mit ihren eingehenden Untersuchungen, die keine Haaresbreite für einen Zweifel offen lassen, beweisen die Notwendigkeit der Existenz Gottes (vudjub-u vudjud) und Seiner Einheit (vahdet), und befassen sich zugleich mit der Lösung aller konkreten Angelegenheiten des Glaubens. Es ist in der Tat bei aller Unterschiedlichkeit in ihrer Begabung und Berufung gerade die ihnen allen gemeinsame Übereinstimmung in den Grundsätzen und in der Ausübung des Glaubens (usul ve erkan-i iman), es sind die starken und zuverlässigen Zeugnisse, auf die sie sich stützen (istinadlar), welche in ihrer Beweiskraft so stark sind, dass man sich ihnen nur dann entgegenstellen könnte, wenn es möglich wäre, ihrer Gesamtheit eine geistige Kapazität und Intelligenz entgegenzusetzen und entgegen der Gesamtheit ihrer Beweisführung einen Gegenbeweis zu erbringen. Weil dies aber so ist, können die Gegner des Glaubens (munkirler) nur in ihrer Unbelehrbarkeit (djehalet) und Torheit (edjheliyet) und in ihrer Widersetzlichkeit (inkar), in ihrer Hartnäckigkeit (inad) bei nicht zu beweisenden abstrakten Fragen dadurch noch das Gegenteil erreichen, dass sie ihre Augen vor (solchen Beweisen) verschließen. Doch wer seine Augen verschließt, verwandelt den Tag dadurch nur für sich selbst in Nacht.

    Unser Reisender erkannte, dass die Lichter über dieser großartigen und weiten Schule, welche von diesen ehrenwerten und ozeangleichen Lehrern (Ustadh) ausstrahlen, schon seit mehr als 1000 Jahren den halben Erdkreis erleuchten. Und er traf dort eine so starke geistige Kraft (quvve-i maneviye) an, dass alle Bestreiter der Wahrheit (ehl-i inkar), hätten sie sich dort versammelt, keinen unter ihnen hätten beirren oder erschüttern können.

    So wurde auf der „Neunten Stufe“ der „Ersten Abhandlung“ (maqam) zu der Lektion, die der Reisende in dieser Schule erhalten hatte, folgender kurzer Hinweis gegeben: لاَۤ إِلٰهَ إِلاَّ اللّٰهُ الَّذِى دَلَّ عَلٰى وُجُوبِ وُجُودِهِ فِى وَحْدَتِهِ اِتِّفَاقُ جَمِيعِ الْأَصْفِيَآءِ بِقُوَّةِ بَرَاهِينِهِمِ الزَّاهِرَةِ الْمُحَقَّقَةِ الْمُتَّفِقَةِ {"Es gibt keinen Gott (ilah) außer Gott (Allah), der da notwendigerweise sein muss. Die Notwendigkeit Seiner Existenz in Seiner Allgegenwart beweisen alle Geläuterten (Asfiya) in ihrer Einheit und Übereinstimmung durch die Kraft ihrer offensichtlichen, wahren, miteinander übereinstimmenden Zeugnisse."}

    Im Hause des Gottesgedenkens Nun wird unser Gedankenreisender, nachdem sich sein Glaube noch mehr gestärkt und entfaltet hat, vom Grade wissenschaftlicher Überzeugung (ilme l-yaqien) zur Stufe augenscheinlicher Sicherheit (ayne l-yaqien) fortgeschritten ist und er sich sehr danach sehnt, die Lichter und die Freuden zu schauen, auf dem Wege aus der Medresse von Hunderttausenden, ja Millionen heiligmäßiger Lehrer (murshid), die in dem einen so überaus segensreichen und erleuchteten großen Derwischkloster, das so weit ist wie die Wüste, hervorgegangen aus der Vereinigung zahlloser Konvente großer und kleiner Derwischklöster, die sich in der Herberge, in dem Hause des Gottesgedenkens (dhikr) und der Rechtleitung, in dem großen Garten (djadde-i kubra) Mohammeds (Friede und Segen sei mit ihm) und unter dem Schatten der Himmelfahrt Ahmeds (Friede und Segen sei mit ihm) um die Wahrheit bemühen, zur Wahrheit gelangt sind, ja, sie mit augenscheinlicher Sicherheit (ayne l-yaqien) erkannt haben, ins Kloster (dergah) eingeladen. Dort tritt er nun ein und sieht:

    Diese Lehrer (murshid) machen als Entdecker und Wundertäter (ehl-i keshf u keramet), gestützt (istinad) auf das, was sie erkannt (keshfiyat) und bezeugt (mushahede) haben, und auf ihre Wunder (keramet), vor aller Welt die notwendige Existenz (vudjub-u vudjud) und Einheit des Herrn (vahdet-i Rabbani) bekannt und sprechen alle miteinander gemeinsam: لاَۤ إِلٰهَ إِلاَّ هُوَ {"Es gibt keinen Gott außer Ihm."} So wie man die Sonne durch das Licht ihrer 7 Farben erkennt, so erkannte auch unser Reisender durch die 70 Farben, ja sogar durch so viele Farben, wie es Namen Gottes gibt, mit augenscheinlicher Sicherheit (ayne l-yaqien), wie offensichtlich und klar die urewige Sonne der göttlichen Wahrheit ist, deren verschiedenste lichtvolle Farben, Orden von Rechtgläubigen unterschiedlichster Couleur, differenzierte echte Berufungen (meslek), voneinander abgegrenzte Schulen der Wahrheit (haqli meshreb) durch überragende Geistesgrößen von heiligmäßigem Ruf, durch erleuchtete Kenner (nurani arifler) der Wahrheit in allgemeiner Übereinstimmung unterstrichen werden. So wurde ihm die Übereinstimmung der Propheten untereinander, der Gelehrten (asfiya) und der Heiligen (auliya) mit ihnen und die gemeinsame Übereinstimmung all dieser drei mit weit größerer Schärfe klar, als das Licht des Tages auf das Vorhandensein der Sonne hinzuweisen vermag.

    Als ein kurzer Hinweis auf den Segen (feyz), den dieser Gast in dem Kloster (tekke) empfing, wurde in der „Zehnten Stufe“ der „Ersten Abhandlung“ (maqam) wie folgt gesagt: لاَۤ إِلٰهَ إِلاَّ اللّٰهُ الَّذِى دَلَّ عَلٰى وُجُوبِ وُجُودِهِ فِى وَحْدَتِهِ إِجْمَاعُ الْاَوْلِيَآءِ بِكَشْفِيَاتِهِمْ وَ كَرَامَاتِهِمِ الظَّاهِرَةِ الْمُحَقَّقَةِ الْمُصَدَّقَةِ {"Es gibt keinen Gott (ilah) außer Gott (Allah), der da notwendigerweise sein muss. Die Notwendigkeit Seiner Existenz in Seiner Allgegenwart beweisen alle Gottesfreunde (auliya) in ihrer Einheit und Übereinstimmung durch ihre offensichtlichen, wahrhaftigen und bestätigten Entdeckungen und Wunder (keramat)."}

    Die Begegnung mit Engeln Jetzt erhob unser Weltreisender, in dem Wissen, dass die höchste, bedeutendste Stufe menschlicher Vollendung, ja vielleicht Ursprung und Quelle aller menschlichen Vollkommenheit die Gottesliebe (muhabbetullah) ist, die aus dem Glauben an Allah (iman-i billah) und der Gotteserkenntnis (marifetullah) erwächst, sein Haupt zum Himmel und wünschte sich mit aller Macht und Fähigkeit (quvvetiyle ve letaif), dass sich die Kraft seines Glaubens und die Entfaltung seiner Erkenntnis (marifet) noch stärker entwickeln möge, und sagte zu seinem Verstand:

    "Es ist nun einmal das Leben das Kostbarste, was es in der Welt gibt. Alles, was da ist im All, ist in den Dienst des Lebens gestellt. Unter allem, was da lebt aber hat der Geist (ruh) den höchsten Wert. Unter allen beseelten Wesen aber sind am kostbarsten die mit Bewusstsein (shuur) begabten. Um dieses ihres Wertes willen und um alles Lebendige unablässig zu mehren, füllt sich und leert sich das Erdenrund von Generation zu Generation und von Jahr zu Jahr. Es ist ohne allen Zweifel sicher, dass der Himmel ein Aufenthaltsort ist für Bewohner, die Leben, Geist und Bewusstsein besitzen, wie denn auch von alters her übereinstimmende Ereignisse tradiert und überliefert werden, dass sich in Gegenwart Mohammeds (Friede und Segen sei mit ihm) Engel gleich dem Erzengel Gabriel (Friede sei mit ihm) verkörperten, auch seinen Gefährten sichtbar wurden und mit ihnen redeten. Würde dies geschehen, könnte auch ich mit den Bewohnern des Himmels plaudern und wüsste um ihre Gedanken. Denn ihnen kommt die bedeutendste Aussage über den Schöpfer des Alls zu." Während er noch darüber nachdachte, hörte er plötzlich eine Stimme vom Himmel, die zu ihm sprach:

    "Du hast also nun den Wunsch geäußert, uns zu begegnen und dich an unserem Unterricht zu beteiligen. So wisse denn, dass wir die Dinge des Glaubens als erste angenommen haben, welche durch unsere Vermittlung zu allen Propheten gelangt sind, vor allem aber der Qur'an, dessen Verkündigung ein Wunder ist, und vor allem zu Hasret-i Mohammed (Friede und Segen sei mit ihm).So haben denn alle guten Geister (ervah-i tayyib), welche Gestalt angenommen, sich den Menschen gezeigt haben und zu den unsrigen gehörten, einstimmig und ohne jede Ausnahme Zeugnis abgelegt, dass es mit Notwendigkeit einen Schöpfer (vudjub-u vudjud) des Alls geben muss, Seine Einheit (vahdet) und Seine heiligen Attribute (sifat-i qudsiye) bekannt, einander in Übereinstimmung und gegenseitiger Entsprechung davon Kunde gebracht. Diese unbegrenzte Entsprechung und Übereinstimmung (tevafuq) sei dir ein sonnengleicher Führer." Da erglänzte das Licht seines Glaubens und er stieg von der Erde zum Himmel auf.

    So wurde auf der „Elften Stufe“ der „Ersten Abhandlung“ als ein kurzer Hinweis auf die Lektion, die unser Reisender von den Engeln empfangen hatte, Folgendes gesagt: لاَۤ إِلٰهَ إِلاَّ اللّٰهُ الْوَاجِبُ الْوُجُودِ الَّذِى دَلَّ عَلٰى وُجُوبِ وُجُودِهِ فِى وَحْدَتِهِ اِتِّفَاقُ الْمَلٰۤئِكَةِ الْمُتَمَثِّلِينَ لِأَنْظَارِ النَّاسِ وَ الْمُتَكَلِّمِينَ مَعَ خَوَاصِّ الْبَشَرِ بِاِخْبَارَاتِهِمِ الْمُتَطَابِقَةِ الْمُتَوَافِقَةِ {"Es gibt keinen Gott (ilah) außer Gott (Allah), der da notwendigerweise sein muss. Die Notwendigkeit Seiner Existenz in Seiner Allgegenwart beweisen die Engel in ihrer Einheit und Übereinstimmung, die sich vor den Augen der Menschen manifestiert und mit auserwählten Menschen gesprochen und ihnen übereinstimmende, einander entsprechende Botschaften gebracht haben."}

    Die Denker und die Leute des Herzens Nun hatte unser Gast, brennend vor Sehnsucht und Begeisterung, nachdem er in der Welt des Zeugnisses, der Verkörperung und der Materie, von verschiedenen Gruppen ausgesprochen wie unausgesprochen (lisan-i hal) Unterricht erhalten hatte, noch den Wunsch, durch die Welt des Verborgenen (alem-i ghayb) und die Zwischenwelt (alem-i berzah) zu reisen, sie zu studieren und die Wahrheit eingehend zu untersuchen. Da öffnete sich ihm das Tor eines friedfertigen und lichtvollen Herzens (selim ve nurani qalb) und eines geradlinigen und erleuchteten Geistes (mustaqiem ve munevver aqil), der Kern menschlichen Wesens, wie er sich unter jeder Gruppe Menschen findet, und die Frucht des Alls ist, sodass der Mensch trotz seiner Kleinheit innerlich die ganze Welt umfasst.

    Er sah: Sie bilden die Zwischenwelt des Menschen (insani berzah) in der Mitte zwischen der unsichtbaren und der bezeugten Welt (alem-i ghayb ve alem-i shehadet). Er sah die Stelle, wo diese beiden Welten einander berühren und sich miteinander austauschen, wie es dem Menschen entspricht, und sprach zu seinem Herzen und zu seinem Verstand: "Kommt, der Weg zur Wahrheit durch das Tor, das ihr seid, ist noch kürzer. Wir sollten nicht wie auf den bisherigen Wegen über das Medium der Sprache unseren Unterricht erhalten, vielmehr im Glauben ihre besonderen Eigenschaften und Farben studieren und daraus unseren Nutzen ziehen." So begann er mit dem Studium...Und er erkannte:

    Mögen sie auch in ihren Charakteren (istidad) sehr voneinander abweichen (mukhtelif) und ihre Wege (mezheb) weit voneinander entfernt, ja einander entgegengesetzt (mukhalif) sein, so stimmen sie dennoch in der Geradlinigkeit (istikamet) und leuchtenden Klarheit ihres Denkens, in der Standfestigkeit und ruhigen Zuversicht ihrer Überzeugung und Gewissheit im Glauben und in der Lehre von der Einheit (Tauhid) miteinander überein. Das heißt also, dass sie sich auf eine Wahrheit stützten und sich ihr verbunden wussten, dass ihre Wurzeln tief in die Wahrheit eingedrungen waren und nicht wieder ausgerissen werden können. So bildet denn ihre Einheit in den Grundsätzen des Glaubens in dem, der Da-Sein (vudjub) muss und in Seiner Einheit (tauhid) eine leuchtende Kette, die nie zerbrochen werden kann, und ist zugleich ein erleuchtetes Fenster, das sich auf die Wahrheit hin öffnet.

    Nun also sah er: Mochten auch die Wege (meslekler, meshreb), die sie eingeschlagen hatten, noch so weit voneinander entfernt und voneinander verschieden sein, so sind doch ihrer aller Herzen gefestigt und erleuchtet in der Übereinstimmung in den Glaubensgrundsätzen (erkan-i imaniye muttefiq), in der ruhigen Zuversicht, in den Entdeckungen (keshfiyat), die ihre Begeisterung erwecken, in den Beobachtungen (mushahedat) und den Entsprechungen (tevafuq), die sie bezeugen und in der Lehre von der Einheit (tauhid), die sie alle miteinander vereint.

    Das heißt also, dass diese leuchtenden Herzen, die auf die Wahrheit ausgerichtet sind, zur Wahrheit gelangt sind, und sie verkörpern und von denen jedes einzelne einem winzigen Thron der Erkenntnis des Herrn, jedes einzelne einem Brennspiegel göttlicher Einzigartigkeit (Samad) gleich, diese Fenster, die sich auf die Wahrheit hin öffnen, alle zusammen einen gewaltigen Spiegel bilden, der dem Meeresspiegel gleich das Licht der Sonne empfängt. Ihre Gemeinsamkeit und Übereinstimmung (ittifaqlar ve idjma') in der Lehre von der Existenz und Einheit des Notwendig-Seienden (vudjub-u vudjuduna ve vahdet) ist ein vollkommener Wegweiser (rehber-i ekmel) und ein überragender Lehrer (murshid-i ekber), der niemals irrt und niemals in die Irre führt.

    Denn es ist unter gar keinen Umständen möglich oder auch nur wahrscheinlich, dass eine Vorstellung, abweichend von der Wahrheit, ein unwahrer Gedanke, eine irreale Fähigkeit so dauerhaft und beständig die scharf und weitsichtigen Augen aller, gleichzeitig und insgesamt betrügen oder ihnen etwas vorgaukeln sollte. Da verstand er, dass nur ein krankhafter und verdorbener Intellekt so etwas für möglich halten könnte. Denn selbst diese törichten Philosophen, die das Weltall verleugnen (ahmaq Sofestailer), wären nicht damit zufrieden, würden so etwas zurückweisen. Nun sagten Herz und Verstand gemeinsam: اٰمَنْتُ بِاللّٰهِ (Wir glauben an Allah.")

    So wurde auf der „Dreizehnten Stufe“ der „Ersten Abhandlung“ (maqam) über die Erkenntnis aus dem Glauben (marifet-i imaniye) in einem kurzen Hinweis auf den Nutzen, den unser Reisender von den geradlinig denkenden Intelligenzen (mustaqiem aqil) und den erleuchteten Herzen (munevver qalb) empfangen hatte, Folgendes gesagt:لَٓا اِلٰهَ اِلَّا اللّٰهُ ال۟وَاجِبُ ال۟وُجُودِ الَّذٖى دَلَّ عَلٰى وُجُوبِ وُجُودِهٖ فٖى وَح۟دَتِهٖ اِج۟مَاعُ ال۟عُقُولِ ال۟مُس۟تَقٖيمَةِ ال۟مُنَوَّرَةِ بِاِع۟تِقَادَاتِهَا ال۟مُتَوَافِقَةِ وَ بِقَنَاعَاتِهَا وَ يَقٖينِيَّاتِهَا ال۟مُتَطَابِقَةِ مَعَ تَخَالُفِ ال۟اِس۟تِع۟دَادَاتِ وَ ال۟مَذَاهِبِ وَ كَذَا دَلَّ عَلٰى وُجُوبِ وُجُودِهٖ فٖى وَح۟دَتِهٖ اِتِّفَاقُ ال۟قُلُوبِ السَّلٖيمَةِ النُّورَانِيَّةِ بِكَش۟فِيَّاتِهَا ال۟مُتَطَابِقَةِ وَ بِمُشَاهَدَاتِهَا ال۟مُتَوَافِقَةِ مَعَ تَبَايُنِ ال۟مَسَالِكِ وَ ال۟مَشَارِبِ {"Es gibt keinen Gott (ilah) außer Gott (Allah), der da notwendigerweise sein muss. Die Notwendigkeit Seiner Existenz in Seiner Allgegenwart beweisen alle aufrechten Intelligenzen in ihrer Gemeinsamkeit, erleuchtet von ihrem übereinstimmenden Glauben und der einander entsprechenden Gewissheit, trotz aller Verschiedenheit in ihren Begabungen und aller Unterschiedlichkeit ihrer Wege. Genau so beweist auch die Einheit und Übereinstimmung der rechtgeleiteten Herzen, erleuchtet von ihren übereinstimmenden geistigen Entdeckungen und einander entsprechenden Visionen, trotz aller Verschiedenheit in ihren Wegen und ihrer Temperamente die Notwendigkeit Seiner Existenz."}

    Offenbarung und Inspiration Nun fragte unser Reisender auf seiner Fahrt (seyahat) durch Herz und Verstand: "Was wird wohl die Welt des Verborgenen (alem-i ghayb) sagen?", und klopfte in diesem Gedanken voll Ungeduld an die Pforte zur verborgenen Welt. Denn es gibt nun einmal in dieser Welt der Verkörperung und der Materie ein Wesen, eine Persönlichkeit (dhat), die offensichtlich klarer als durch Worte und Reden sich in Taten gleich unendlich vielen überaus schönen, kunstvoll gestalteten Arbeiten zu erkennen gibt, ob unendlich vieler wohltuender, schön gestalteter Gnadenerweise (ni'metler) geliebt zu werden wünscht, und Seine verborgene Vollkommenheit in unendlich vielen wunderbaren und geistvollen Werken verständlich machen möchte. Er drückt sich bestimmt in jedem Fall, wie Er das durch Seine Taten (fiilen) und in Seinem So-Sein (halen) tut, auch in Wort und Rede aus, gibt sich darin zu erkennen und bewirkt, dass Er durch sie geliebt wird. Deshalb sagt er nun in Anbetracht der verborgenen Welt (alem-i ghayb): "Wir müssen Ihn auf Grund Seiner Manifestationen (tezahur) erkennen." So trat er denn mit seinem Herzen (qalb) in sie ein, schaute sie mit den Augen seines Verstandes (aqil) und erkannte:

    Die Tatsache der Offenbarung (vahiy) herrscht in der unsichtbaren Welt (alem-i ghayb), und manifestiert (tezahur) sich in ihr mit großer Macht (quvvet). Weit mehr als das Zeugnis des Alls und der Geschöpfe erwächst aus der Welt des Unsichtbaren durch die Wahrheit der Offenbarung und der Inspiration (vahiy ve ilham) das Zeugnis der Existenz (shehadet-i vudjud) und Einheit (Tauhid) Gottes (Allâm-ul Ghuyub). Das Zeugnis für sich, Seine Existenz (vudjud) und Seine Einheit (vahdet) bleibt nicht allein abhängig vom Zeugnis Seiner Werke. Er macht sich verständlich durch das urewige Wort (kelam-i ezel), das Seiner würdig ist. Und das Wort, das von Ihm ausgeht, ist gleichfalls grenzenlos, ist allgegenwärtig und allschauend in Seinem Wissen (ilim) und in Seiner Macht (qudret). Wie der Geist (mana) Seiner Worte uns Ihn erkennen lässt, so lässt uns Seine Mitteilungsfähigkeit (tekellum) auch Seine Attribute (sifat) erkennen.

    In der Tat ist es nach der Überlieferung von hunderttausend Propheten und in der Übereinstimmung (ittifaq) ihrer Berichte, was ihre Erwählung zu Empfängern und Verkündern der göttlichen Botschaft betrifft, durch die Beweise und Wunder der heiligen Bücher und himmlischen Schriften, welche die überwältigende Mehrheit des Menschengeschlechtes bestätigt und als Richtschnur angenommen hat, ihnen folgt und welche die Früchte der Offenbarung und selbst bezeugte Offenbarung sind, ganz klar und offensichtlich geworden, dass die Offenbarung (Gottes) wahrhaftig eine feststehende Tatsache ist. Dies erkannte er und verstand, dass die Tatsache der Offenbarung in fünf heiligen Wahrheiten zum Ausdruck kommt und in ihnen ihr Gutes findet.

    Erstens: لِلتَّنَزُّلاَتُ الْاِلٰهِيَّةُ اِلٰى عُقُولِ الْبَشَرِ {"Die göttliche Herabkunft (entspricht) dem menschlichen Intellekt."} So zu sprechen, wie der menschliche Intellekt (aqil) es zu verstehen mag, ist Herabkunft göttlicher Demut (tenezzul-u Ilahiye). Er hat in der Tat allen Seinen beseelten Geschöpfen die Fähigkeit zu sprechen verliehen und versteht ihre Sprache. Sich selbst an ihren Konferenzen mit einer eigenen Rede zu beteiligen, ist gewiss ein Erfordernis Seiner göttlichen Herrschaft (rububiyet).

    Zweitens: Derjenige, welcher um Seiner Selbstoffenbarung willen das All mit einem grenzenlos hohen Aufwand von Grund auf wunderbar erschaffen hat, dass es Seine Vollkommenheit mit Tausenden von Zungen verkünde, wird sich selbst gewiss auch mit eigenen Worten zum Ausdruck bringen.

    Drittens: So wie Er die Bittgebete (munadjat) und die Dankgebete (shukur) derjenigen unter Seinen Geschöpfen, die Er als erste erwählt hat, welche Seiner am meisten bedürfen, welche so hoch empfindlich sind und mit solcher Sehnsucht nach Ihm verlangen, nämlich der wahren Menschen, mit tatkräftiger (fiil) Hilfe beantwortet, so ist es auch Kennzeichen Seiner Schöpfermacht (khaliqiyet), ihnen auch mit Worten Sein Entgegenkommen zu erweisen.

    Viertens: Die Gabe des Wortes (mukaleme sifat) ist eine Erscheinung von leuchtender Klarheit, absolut notwendig zur Erkenntnis (ilim) und für das Leben. In einer Persönlichkeit (dhat), die umfassendes Wissen (ilim) besitzt und ewiges Leben in sich trägt, wird sie sich bestimmt auch in einer umfassenden und ewigen (sermedi) Form vorfinden.

    Fünftens: Eine Persönlichkeit (dhat), die Seinen Geschöpfen in ihrem Bedürfnis zu lieben und geliebt zu werden, in ihrer Angst und Sorge, in ihrem Suchen nach Halt und Stütze (nokta-i istinad), in ihrem Verlangen, ihren Herrn und König (sahib ve mâlik) zu finden, den Hunger und die Sehnsucht, die Armut und die Bedürftigkeit (fakr ve adjz), die Sorge um die Zukunft, die Liebe und Verehrung eingegeben hat, muss ihnen sicherlich auch als ein Erfordernis Seiner Göttlichkeit, von Seiner Existenz dadurch Mitteilung machen, dass Er sie anspricht.

    Also verstand er denn, dass die Herabkunft göttlicher Demut (tenezzul-u Ilahi), die Selbstoffenbarung Gottes (taaruf-u Rabbani), das Entgegenkommen des Allbarmherzigen (Rahman), das Wort des Hochgelobten (mukaleme-i Subhani) und die Mitteilung des Einzigartigen (Samad), Wahrheiten, die alle zusammen in den himmlischen Offenbarungen enthalten sind, in ihrer Gesamtheit einen Beweis für die Existenz dessen, der Da-Sein muss (Vadjib-ul Vudjudun vudjud) und Seine Einheit (vahdet) darstellen, wie dieser Beweis gleichsam als eine Urkunde noch stärker (quvvetli) ist als am Tage die Sonnenstrahlen ein Zeugnis für die Sonne.

    Nun lässt er seine Blicke unter den Eingebungen (ilham) umherschweifen und erkennt: Echte Eingebungen (sadiq ilham) gleichen im Grunde einer Art von Offenbarung (vahiy), doch gibt es immerhin zwei Unterschiede zwischen ihnen:

    Erster Unterschied: Eine Offenbarung ist eine erhabene Eingebung, meistens durch die Vermittlung eines Engels, während die meisten Eingebungen ohne einen Mittler geschehen.

    So hat z.B. ein König bekanntlich zwei Möglichkeiten zu reden und Befehle zu erteilen:

    Erstens: Wenn es ihm ganz allgemein um die Majestät seines Königreichs (hashmet-i saltanat) geht und um seine Souveränität (hâkimiyet), so schickt er einen Botschafter zu einem Gouverneur. Um den Glanz seiner Herrschaft (hâkimiyet) und die Bedeutung seines Auftrags zu betonen, bespricht er sich zunächst mit seinem Gesandten, bevor er seinen Erlass (ferman) veröffentlicht.

    Zweitens: Geschieht aber etwas nicht unter dem Zeichen des Sultans, nicht öffentlich im Namen des Königs, vielmehr in seinem eigenen Namen, in einer privaten Angelegenheit oder unbedeutenden Sache, dann äußert er sich privat durch einen persönlichen Boten, durch einen untergeordneten Diener oder über sein Privattelefon.

    In ähnlicher Weise mag auch der urewige König (Padishah-i Ezel) unter Seinem Namen als dem Herrn aller Welten und mit dem Titel des Schöpfers des Alls Sein Wort in Form einer Offenbarung (vahiy) oder in Form einer an alle gerichteten Eingebung (shümullü ilham), die den Dienst einer Offenbarung (vahiy hizmeti) versieht, oder in persönlicher Form an jeden einzelnen richten, weil Er der Herr (Rabb) und Schöpfer jedes einzelnen Lebewesens ist, doch hinter einem Schleier verborgen und dessen Auffassungsgabe entsprechend.

    Zweiter Unterschied: Eine Offenbarung ist schattenlos und rein, bestimmt für die Auserwählten. Eine Eingebung aber ist überschattet, unklar in ihren Farben und richtet sich an jedermann. Es gibt Eingebungen, die den Engeln zuteil werden, Eingebungen an Menschen, Eingebungen für Tiere (= Instinkte!). So gibt es die allerverschiedensten und höchst unterschiedlichen Arten von Eingebungen, zahlreich wie die Tropfen des Meeres. Sie sind Quelle und Grund der Verbreitung der Worte des Herrn.

    لَوْ كَانَ الْبَحْرُ مِدَادًا لِكَلِمَاتِ رَبِّى لَنَفِدَ الْبَحْرُ قَبْلَ أَنْ تَنْفَدَ كَلِمَاتُ رَبِّى {"Wäre das Meer Tinte, um die Worte meines Herrn zu schreiben, das Meer wäre ausgeschöpft, noch bevor sich die Worte meines Herrn erschöpften." (Sure 18, 109)} Da verstand er, dass dies einen Aspekt der Ausdeutung (tefsir) dieser Ayah darstellt.

    Nun sah er sich unter Wesen (mahiyet), Weisheit (hikmet) und Zeugnis (shehadet) für die Offenbarung um und erkannte: Wesen, Weisheit und Frucht (der Offenbarung) besteht aus „Vier Lichtern“.

    Erstens: So wie die Gottesliebe (Teveddud-u Ilahi) bedeutet, dass Er in Seinen Taten (fiilen) Seine Geschöpfe dazu veranlasst, Ihn zu lieben, desgleichen ist es auch ein Erfordernis der göttlichen Freundschaft (Vedudiyet) und Seiner Barmherzigkeit (rahmaniyet), sie auch durch Sein Wort (qaulen), Seine Gegenwart (huzur) und das vertraute Gespräch mit Ihm (sohbet) zu Seiner Liebe zu bewegen.

    Zweitens: So wie Er die Gebete (dualar) Seiner Diener und Anbeter mit Seinen Taten (fiilen) beantwortet, so ist es auch ein Kennzeichen Seiner Barmherzigkeit (rahîmiyet), ihnen auch mit Worten (qaulen) hinter einem Schleier zu entgegnen.

    Drittens: Den Geschöpfen, die von schwerem Unglück betroffen, in bedrückende Umstände geraten, um Hilfe rufen, schreien, flehen, nicht nur tatkräftig zu helfen (fiilen imdad), sondern ihnen auch mit inspirierenden Worten (ilhami qaul), wie in einer Art von Gespräch, Stütze zu geben (imdad), ist ein Erfordernis Seiner Göttlichen Herrschaft (rububiyet).

    Viertens: Nun verstand er: So wie Er Seinen mit Bewusstsein begabten Geschöpfen (dhi-shuur) in all ihrer Unfähigkeit (adjz), in all ihrer Schwäche (da'if), in all ihrer Armut (fakir), in all ihrer Bedürftigkeit (ihtiyadj), die doch ihres Königs (mâlik), ihres Hirten, ihres Führers (mudebbir), ihres Beschützers (hafîz) so sehr bedürfen und sich so sehr nach Ihm sehnen, in der Tat Sein Dasein, Seine Gegenwart, Seinen Schutz verspüren lässt, so projiziert Er auch einige Seiner echten Eingebungen (sadiq ilham), die als eine Art Spruch des Herrn (mukaleme-i Rabbaniye) gezählt werden, gleichsam wie auf eine Leinwand, um ihnen entsprechend ihrer Fähigkeit über das Telefon ihres Herzens auch durch Sein Wort Sein persönliches Dasein und Seine Gegenwart verspüren zu lassen. Dies ist ein zwangsläufiges und notwendiges Erfordernis göttlicher Liebe (shefqat-i Uluhiyet) und der Barmherzigkeit des Herrn (rahmet-i rububiyet).

    Danach schaute er das an, wofür die göttlichen Eingebungen (ilham) Zeugnis (shehadet) sind und erkannte: Setzen wir einmal den unmöglichen Fall voraus, die Sonne besäße Leben und Bewusstsein und die sieben Farben ihres Lichtes wären ihre sieben Fähigkeiten. Unter diesem Gesichtspunkt wären die Strahlungen und Wirkungen ihres Lichtes eine Art ihrer Kommunikation. In diesem Fall fände sich ihr Bild und Reflex in allen glänzenden Gegenständen. Sie könnte mit jedem Spiegel, mit jedem reflektierenden Gegenstand, mit jedem Glassplitter, mit jedem Bläschen und Tröpfchen, ja, mit jedem einzelnen glänzenden Stäubchen seiner Fähigkeit entsprechend kommunizieren und seinem Bedürfnis entsprechend entgegnen. Keine ihrer Handlungen stört eine andere ihrer Handlungen. Keines ihrer Gespräche würde ein anderes ihrer Gespräche behindern.

    So wie man dies alles mit bloßem Auge wahrnehmen könnte, so wäre offensichtlich in gleicher Weise auch zu verstehen, dass der König in Seiner Majestät von Ewigkeit zu Ewigkeit (ezel ve ebedin Dhu'lDjelal Sultan), der glorreiche Schöpfer allen Seins in Seiner Vollkommenheit (Dhu'lDjemal Khaliq-i Dhi-Shan), die immerwährende Sonne (Shems-i Sermedi), wie mit Seinem Wort (mukaleme), so auch in gleicher Weise mit Seinem Wissen (ilim) und Seiner Macht (qudret), über allen Dingen steht, sie alle umfasst und sich entsprechend der Fähigkeit jeden Dinges manifestiert. Keine Bitte (sual) tritt einer anderen Bitte, keine Angelegenheit einer anderen Sache, keine Anrede (khitab) einer anderen Ansprache (khitab) in den Weg und stört sie nicht. Nun verstand er mit einer an augenscheinliche Sicherheit (ayne l-yaqien) grenzenden wissenschaftlichen Genauigkeit (ilme l-yaqien), dass alle diese Auswirkungen, alle diese Arten der Kommunikation und der Eingebung, einzeln für sich betrachtet wie insgesamt und im Einklang miteinander, ein Beweis und ein Zeugnis für die Gegenwart (huzur), die notwendige Existenz (vudjub-u vudjud), Einheit und Allgegenwart (vahdet ve ahadiyet) dieser urewigen Sonne sind.

    Als einen kurzen Hinweis auf die Lektion in Erkenntnis (ders-i marifet), die dieser interessierte Gast aus der verborgenen Welt (alem-i ghayb) empfangen hatte, wurde auf der „Vierzehnten“ und „Fünfzehnten Stufe“ der „Ersten Abhandlung“ (maqam) Folgendes gesagt:لَٓا اِلٰهَ اِلَّا اللّٰهُ ال۟وَاجِبُ ال۟وُجُودِ ال۟وَاحِدُ ال۟اَحَدُ الَّذٖى دَلَّ عَلٰى وُجُوبِ وُجُودِهٖ فٖى وَح۟دَتِهٖ اِج۟مَاعُ جَمٖيعِ ال۟وَح۟يَاتِ ال۟حَقَّةِ ال۟مُتَضَمِّنَةِ لِلتَّنَزُّلَاتِ ال۟اِلٰهِيَّةِ وَ لِل۟مُكَالَمَاتِ السُّب۟حَانِيَّةِ وَ لِلتَّعَرُّفَاتِ الرَّبَّانِيَّةِ وَ لِل۟مُقَابَلَاتِ الرَّح۟مَانِيَّةِ عِن۟دَ مُنَاجَاةِ عِبَادِهٖ وَلِل۟اِش۟عَارَاتِ الصَّمَدَانِيَّةِ لِوُجُودِهٖ لِمَخ۟لُوقَاتِهٖ وَ كَذَا دَلَّ عَلٰى وُجُوبِ وُجُودِهٖ فٖى وَح۟دَتِهٖ اِتِّفَاقُ ال۟اِل۟هَامَاتِ الصَّادِقَةِ ال۟مُتَضَمِّنَةِ لِلتَّوَدُّدَاتِ ال۟اِلٰهِيَّةِ وَ لِل۟اِجَابَاتِ الرَّح۟مَانِيَّةِ لِدَعَوَاتِ مَخ۟لُوقَاتِهٖ وَ لِل۟اِم۟دَادَاتِ الرَّبَّانِيَّةِ لِاِس۟تِغَاثَاتِ عِبَادِهٖ وَ لِل۟اِح۟سَاسَاتِ السُّب۟حَانِيَّةِ لِوُجُودِهٖ لِمَص۟نُوعَاتِهٖ {"Es gibt keinen Gott (ilah) außer Gott (Allah), der da notwendigerweise sein muss, der Einzige (Ahad) und Allgegenwärtige (Vahid). Die Notwendigkeit Seiner Existenz in Seiner Allgegenwart beweisen alle echten Offenbarungen in ihrer Übereinstimmung, welche die göttliche Herabkunft, die Ansprache des Gepriesenen, die Verlautbarungen des Herrn, die Entgegnung des Erbarmers im Bittgebet Seines Dieners, die einzigartigen Kennzeichen Seiner Existenz für Seine Geschöpfe darstellt und so beweisen auch die echten Eingebungen in ihrer Gemeinsamkeit und Übereinstimmung die Notwendigkeit Seiner Existenz, welche die göttliche Freundschaft (Vedud) beinhaltet, sowie die Erfordernisse Seiner Barmherzigkeit gegenüber den Gebeten Seiner Diener, welche die Hilfe durch Seine Herrschaft auf die Hilferufe Seiner Diener und all Seiner Geschöpfe ist, und die ruhmreiche Vermittlung Seiner Existenz gegenüber Seinen Geschöpfen."}

    Eine Reise in die "Glückliche Zeit" Dann sagte der Reisende zu seinem Verstand: "Da suche ich also hinter allem Sein in diesem Kosmos meinen Herrn, Dem ich angehöre (mâlikimi) und Der mein Schöpfer (khaliqimi) ist. Sicherlich muss ich zuerst, um Mohammed (mit dem Friede und Segen sei) zu besuchen und ihn nach Dem zu fragen, Den ich suche, in die 'Glückliche Zeit (asr-i sa'adet)' eingehen." So nahm er seinen Verstand und ging dahin. Mohammed-i Arabi (mit dem Friede und Segen sei), der der berühmteste unter allem Sein und - wie auch seine Feinde es bestätigen - der vollkommenste, der größte Befehlshaber und der bekannteste Herrscher, der mächtigste in der Rede, der brillanteste von Verstand, erleuchtete vierzehn Jahrhunderte durch sein Leben, durch seine Lehre und durch sein(es Herrn) Buch (Qur'an).

    Und er sah, dass diese Zeit durch diese Persönlichkeit tatsächlich eine "Glückliche Zeit" für die Menschheit war, denn durch das Licht, das er brachte, machte er in kurzer Zeit aus einem Volk von primitiven Wilden eine Nation von Gelehrten, die die Welt beherrschte.

    Dann sagte er weiter zu seinem Verstand: "Zuerst müssen wir in gewissem Grade den Wert dieser außerordentlichen Persönlichkeit, den Wahrheitsgehalt seiner Worte und die Zuverlässigkeit seiner Aussagen kennen lernen. Dann müssen wir ihn nach unserem Schöpfer fragen", und begann mit seiner Untersuchung. Von den zahllosen schlüssigen Beweisen, die er fand, wollen wir hier nur 9 von den allgemein gültigen einzeln kurz aufzeigen.

    Erstens: In dieser Persönlichkeit finden sich - wie selbst seine Feinde bestätigen - alle schönen und guten Charakterzüge und Eigenschaften. Entsprechend der eindeutigen Aussage der Ayat وَانْشَقَّ الْقَمَرُ {"Der Mond hat sich gespalten." (Sure 54, 1)} und وَمَا رَمَيْتَ إِذْ رَمَيْتَ وَلٰكِنَّ اللّٰهَ رَمٰى {"Nicht du warst es, der geworfen hat, als du geworfen hast, sondern Allah hat geworfen" (Sure 8, 17)} wurde der Mond mit einem Fingerzeig gespalten und mit ein wenig Staub in seiner Hand, das er dem Heer seiner Feinde, dem der Staub in die Augen drang, entgegenwarf, jagte er das ganze Heer in die Flucht. Als sein eigenes Heer ohne Wasser war, tränkte er es ausreichend mit dem Wasser, das wie Kauthar (der Strom des Paradieses) seinen fünf Fingern entströmte. Durch seine Hand geschahen Hunderte dergleichen von Wundern, die zum Teil im Qur'an erwähnt werden (naql-i kat'i), zum Teil dennoch unbestreitbar sind (= tevatur). Da ein Teil von ihnen - und zwar mehr als 300 - dies in einer außerordentlichen, die Wunder (des Propheten) aufzeigenden Risala, die "Neunzehnter Brief - Wunder Mohammads (ASM)" genannt wird, mit zuverlässigen Quellenhinweisen belegt, lässt unser Reisender es damit bewenden und sagt:

    "Eine Persönlichkeit, die so viele gute und vollkommene Charakterzüge (akhlaq-i hasene ve kemalat), und so viele offensichtliche Wunder gewirkt hat, spricht sicherlich nichts als die reine Wahrheit. Es ist unmöglich, dass er sich auf die Ebene der Charakterlosen (akhlaqsiz) herabbegeben (und somit) lügen, täuschen, fälschen könnte."

    Zweitens: In seiner Hand befindet sich ein Erlass des Besitzers (sahib) des Universums. Diesen Erlass erkennen in jedem Jahrhundert 300.000.000 Menschen an. Dieser Erlass ist der hocherhabene Qur'an, welcher in siebenfacher Hinsicht ein Wunder (hariqa) ist. In einer berühmte Risala, in der im "Fünfundzwanzigsten Wort - der Qur'an als ein Wunder“ bezeichnet wird, und in der Risale-i Nur wie die Sonne ist, wurde ausführlich und mit nicht zu widerlegenden Beweisen dargelegt, dass dieser Qur'an in vierzigfacher Hinsicht ein Wunder (mu'djize) ist und als das Wort des Schöpfers des Universums gilt. So lässt es denn unser Reisender damit bewenden und sagt:

    "Eine Persönlichkeit, die der lautere Überbringer und Ausrufer eines solchen wahren und wahrhaftigen (haq ve haqiqat) Erlasses ist, kann nicht lügen, und keine Lüge kann an ihm gefunden werden, die ein Verstoß gegen den Erlass und ein Verrat an dem Erlassgeber wäre!.."

    Drittens: Diese Persönlichkeit (mit dem Friede und Segen sei) brachte das islamische Gesetz (Schariah), den Islam, den anbetenden Dienst (ubudiyet), die Fürbitte (dua), den Ruf (zum Glauben = da'wa) und den Glauben (iman) in einer solchen Weise, wie es bis dahin noch nie da gewesen, noch jemals wieder sein wird.

    Niemals wurde je etwas vollkommeneres gefunden, noch könnte es je gefunden werden. Denn diese Schariah, die, von einer Persönlichkeit erlassen, welche selbst des Lesens und Schreibens unkundig war, seit vierzehn Jahrhunderten ihre Menschen und heute ein Fünftel der Menschheit mit zahllosen Gesetzen in Gerechtigkeit (adil), Wahrhaftigkeit (haqqaniyet) und Genauigkeit leitet, lässt keinen Vergleich zu.

    Überdies ist der Islam, der durch Worte, Taten und die Wesensart (ahval) eines Analphabeten geprägt und in jedem Jahrhundert Zuflucht und Leitung für 300.000.000 Menschen wurde, Weisung und Leitung in ihrem Denken, Reinigung und Erleuchtung für ihre Herzen, Erziehung und Läuterung für ihre Seelen (ruhlar), der Angelpunkt für die Entfaltung und der Grundstoff für die Entwicklung ihrer Seelen, auch in dieser Hinsicht ohne Beispiel und wird es bleiben...

    Zudem findet er sich in seinem Glauben (din) bei allen Arten jeglicher Anbetung (ibadet) in vorderster Reihe... und er findet sich in seiner frommen Zurückhaltung (taqwa) über allen anderen... und in seiner Gottesfurcht (Allah'tan korkmas)... und obwohl immer und überall in Kampf und Streit verwickelt, war er dennoch in seinem Dienst und in seiner Anbetung (ubudiyet) bis ins innerste Geheimnis hinein sorgfältig und genau... wie er niemanden nachahmte, so begann er in gleicher Vollkommenheit und verknüpfte in gleicher Vollkommenheit den Anfang und das Ende... sicherlich wird gleich ihm einer nicht geschaut und kann nicht geschaut werden.

    Des Weiteren zeigt er in seinem Djauschan-ul Kebir, welcher nur eines ist unter Tausenden von seinen Gebeten und Fürbitten (dua ve munadjat), dass er seinen Herrn in einem solchen Grade mit einer derartigen Erkenntnis seines Herrn (marifet-i Rabbani) zu beschreiben vermag, dass seit jener Zeit alle Männer von Gotteserkenntnis und Heiligkeit (ehl-i marifet ve ehl-i velayet) zusammengenommen ihn nicht auf der Stufenleiter der Erkenntnis noch in dem hohen Grade seiner Darstellungskunst (tausif) zu erreichen vermochten; also hat er auch im Gebet (dua) nicht seinesgleichen. Ein Mensch, der auch nur einen Abschnitt betrachtet aus dem Anfang der Risale-i Munadjat (= Abhandlung in Form einer Fürbitte, 3. Strahl), in dem ein Abschnitt von 99 Abschnitten des Djauschan-ul Kebir kurz in seiner Bedeutung erklärt wird, wird sagen: Auch der Djauschan ist ohne Beispiel.

    Des Weiteren zeigte er in seiner prophetischen Verkündung (tebligh-i risalet) und in seiner Art, wie er den Menschen zur Wahrheit rief (dawet), einen solchen Grad von Unerschütterlichkeit (metanet), Ausdauer und Tapferkeit, dass er, trotzdem die großen Staaten, die großen Religionen, ja, sogar sein Volk, Stamm, Onkel ihm furchtbar feindselig gesinnt waren, nicht im mindesten eine Spur von Unschlüssigkeit, Unruhe oder Furcht. Er trat allein gegen die ganze Welt auf den Plan, trotzte ihr, bot ihr die Stirn... machte den Islam zur Krone der Welt. Das alles beweist, dass er auch mit seiner Verkündigung und seinem Aufruf (tebligh ve da'wa) ohne Beispiel ist und bleibt.

    In seinem Glauben (iman) war eine so außerordentliche Kraft, eine so ungewöhnliche Gewissheit, eine so wunderbare Weite (inkishaf) und eine so erhabene, die Welt erleuchtende Überzeugung, dass keine der Ansichten und Bekenntnisse, die damals die Welt beherrschten, keine Weisheit der Philosophen und keine Lehre der geistigen Führer, trotz Feindschaften, Widerständen und Ablehnungen ihn in seiner Gewissheit, seiner Überzeugung, seinem Vertrauen, seiner Ruhe erschüttern und zu einem Zweifel, einer Unschlüssigkeit, einer Schwäche, einer Unruhe (vesvese) veranlassen konnten...Ja, mehr noch: Seine Sahabis (Bundesgenossen), alle Heiligen (ehl-i velayet), die in den Geisteswissenschaften und auf der Stufenleiter des Glaubens vorangeschritten sind, haben alle Zeit von seiner Stufe des Glaubens herab ihren Segen empfangen, ihn stets im höchsten Range gefunden. All dies zeigt klar, dass auch sein Glaube (iman) ohne Beispiel ist.

    Und so verstand unser Reisender also, dass ein Mann, der solch eine beispiellose Schariah (= das islamische Gesetz), einen so unvergleichlichen Islam, einen so außergewöhnlichen anbetenden Dienst (ubudiyet), ein so überragendes Gebet (dua), einen solchen Ruf (da'wa) an alle Welt zu richten, einen so wunderbaren Glauben (iman) vorzuweisen vermag, sicherlich keineswegs eine Lüge aussprechen oder einen Betrug begehen kann. Auch sein Verstand bestätigte dies.

    Viertens: So wie die Übereinstimmung (idjma') der Propheten als ein voll überzeugender Beweis für die Existenz und die Einheit Gottes (vudjud ve vahdaniyet-i Ilahiye) gilt, so auch als ein besonders sicheres Zeugnis für die Aufrichtigkeit und das Prophetentum dieser Persönlichkeit. Denn die Geschichte bestätigt, dass all das, was an heiligen Eigenschaften (qudsi sifatlar), Wundern (mu'djize), Heilstaten (vazife) und an Aufrichtigkeit der Gesandten den Eckstein der Propheten bildet, mit denen der Friede sei, bei dieser Persönlichkeit unübertroffen waren.

    Das heißt, so wie die Thora, die Evangelien, der Psalter und die Schriften der übrigen Propheten mit ihrem Wort das Kommen dieser Persönlichkeit vorhergesagt und den Menschen hierüber eine frohe Botschaft gebracht haben, was wir im "Neunzehnten Brief" (siehe 16. Hinweispunkt) in mehr als 20 recht offensichtlichen Ausschnitten dieser frohe Botschaft verkündenden Zeichen aus den Heiligen Schriften recht schön dargelegt und bewiesen haben, so bestätigen sie (= die Propheten) auch in ihren Heilstaten (vazife), nämlich mit ihrem Prophetentum und durch ihre Wunder, dass diese Persönlichkeit in ihrer Berufung und ihren Heilstaten den ersten Platz einnimmt und höchst vollkommen ist; und sie unterstreichen seinen Ruf (da'wa). So verstand denn unser Reisender, dass sie (= die Propheten), so wie sie in der Übereinstimmung (idjma') ihrer Aussagen einen Beweis liefern für die Einheit (Gottes; vahdaniyet), so auch mit ihrer Übereinstimmung in ihren Heilstaten (vazife) die Aufrichtigkeit dieser Persönlichkeit bezeugen.

    Fünftens: Und so wie Tausende von Heiligen (auliya) durch die Grundsätze (düstur), die Lehren und die Nachfolge dieser Persönlichkeit zur Wahrheit (haq), Wirklichkeit (haqiqat) und Vollkommenheit (kemalat) gelangten, Gnadengaben (keramet), geistige Klarsicht (keshfiyat) und innere Schau (mushaheda) erlangten und gleich einem Beweis der Einheit (Gottes; vahdaniyet) wurden, so bezeugen sie auch alle durch ihre Übereinstimmung (idjma' ve ittifaq) die Aufrichtigkeit (sadiqiyet) und das Prophetentum dieser Persönlichkeit, die ihr Lehrer ist. Ihr Zeugnis, das sie im Lichte der Heiligkeit (nur-u velayet) über einen Teil der Berichte geben, welche ihnen (der Prophet) aus der Welt des Unsichtbaren (alem-i ghayb) überbracht hatte, ihre Überzeugung und Bestätigung alles dessen im Lichte des Glaubens, und zwar in der Form tatsächlichen Wissens (ilme l-yaqien), tatsächlicher Wahrnehmung (ayne l-yaqien) und tatsächlicher Wahrheit (haqqa l-yaqien), legt sonnenklar den Grad der Wahrhaftigkeit (haqqaniyet) und Aufrichtigkeit (sadiqiyet) dieser Persönlichkeit offen, die ihr Lehrer ist.

    Sechstens: Und so wie Millionen von Forschern (Asfiya-i mudaqqiqin), Gelehrten (Siddiqin-i muhaqqiqin) und Philosophen (Hukema-i mu'minin) durch die Heilige Wahrheit (haqaiq-i qudsiye), die er - obwohl selbst Analphabet - brachte, durch die Hohe Wissenschaft (ulum-u 'aliye), die er begründete, durch seine Unterweisungen (ders) und Belehrungen (ta'lim) in der Erkenntnis Gottes (marifet-i Ilahiye), die ihm in seiner geistigen Schau (keshfet) zuteil wurde, auf der Leiter der Wissenschaft (ilm) zur höchsten Stufe emporstiegen, die Einheit (Gottes; vahdaniyet), welche das Fundament seiner Sendung darstellt, mit einstimmig unumstößlichen Beweisen belegen und bestätigen, so ist auch ihr übereinstimmendes Zeugnis für die Wahrhaftigkeit dieses gewaltigen Lehrers und großen Meisters, für die Wahrhaftigkeit seiner Worte ein Beweis seines Prophetentums und seiner Aufrichtigkeit (sadiqiyet), klar wie der lichte Tag. So ist auch die Risale-i Nur mit all ihren 130 Teilen ein einziges Zeugnis seiner Aufrichtigkeit.

    Siebentens: Die gewaltig große Gruppe jener, welche man die Familienangehörigen und die Bundesgenossen (des Propheten, mit dem Friede und Segen sei,) nennt und die nach den Propheten alle Menschheit dank ihrer Einsicht (feraset), ihres Verständnisses und ihrer Vollkommenheit überragt an Ruhm, Ruf, Ehre, Frömmigkeit (dindar) und wacher Aufmerksamkeit, beobachtete, prüfte und untersuchte sein gesamtes Verhalten - privat und in der Öffentlichkeit - seine Haltung und seine Denkweise mit höchstem Interesse, mit großer Aufmerksamkeit und tiefem Ernst, mit dem Ergebnis, dass sie übereinstimmend zu der festen Überzeugung gelangten und bestätigten, dass er die aufrichtigste (sadiq), erhabenste, rechtschaffenste (haqli) und wahrhaftigste (haqiqatli) Persönlichkeit in dieser Welt ist. So verstand denn unser Reisender, dass ihre Bestätigung und ihr unerschütterlicher und fester (quvvetli) Glaube auf Grund ihrer allen gemeinsamen Übereinstimmung ein Beweis ist, gleich wie der Tag ein Beweis ist für das Sonnenlicht.

    Achtens: Wie dieser Kosmos ein Beweis ist für den Baumeister (Sani'), Schreiber (katib) und Dekorateur (nakkash), der ihn schuf (idjad), lenkt und leitet und über ihn verfügt wie über ein Schloss, das Er geplant, oder ein Buch, das Er verfasst, oder ein Museum, das Er entworfen hat, oder über ein Theater, über das Er Regie führt, so ist er zugleich auch ein Beweis für das Bedürfnis, ja für die Notwendigkeit eines Schlossverwalters, eines Buchverlegers, eines Museumsleiters, eines Forschers, eines Gelehrten, eines zuverlässigen Lehrers, der das Wissen über die Absichten Gottes bei der Erschaffung der Welt hat und es vermitteln soll, der die Weisheit des Herrn über allem Wechsel lehren soll, der darüber belehren soll, welchem Zweck alle diese weisungsgemäßen Bewegungen dienen, der Wesen und Bedeutung allen Seins und die in ihnen verborgene Vollkommenheit aufzeigen soll, der den Sinn des großen Buches erklären soll. So verstand denn unser Reisender, dass (der Kosmos) in Anbetracht all dessen die Wahrhaftigkeit (haqqaniyet) dieser Persönlichkeit bezeugt, und auch, dass er der höchste und aufrichtigste Beamte des Schöpfers dieses Kosmos ist, der seine Aufgaben in höherem Maße als alle anderen erfüllt.

    Neuntens: Es ist da hinter dem Vorhang Einer, der Seine eigene Geschicklichkeit und Kunstfertigkeit in ihrer Vollkommenheit darstellen will durch Seine Werke voll Schönheit (san'atli) und Weisheit (hikmet), um sich selbst mit ihnen bekannt zu machen. In all dem, was Er geschaffen, mit Schmuck und Ornamenten verziert hat, möchte Er sich vorstellen und geliebt werden. Für alle Seine zahllosen, kostbaren, wohlschmeckenden Gnadengaben (nimet) erwartet Er von uns Lobpreis und Dank (teshekkur ve hamd). Er schützt, versorgt und ernährt alle Seine Geschöpfe mit Zärtlichkeit (shefqat), deckt ihnen den Tisch, bereitet ihnen ein Festmahl, welches jede Art von Geschmack - selbst den feinsten und auch die verwöhnteste Nase zu befriedigen vermag, damit sie Ihm mit Lob und Preis und Dank ihre Anbetung darbringen sollen. Er zeigt Seine Göttlichkeit, wenn Er in majestätischer Pracht schaltet und waltet, lenkt und leitet, schafft und verändert, z.B. den Wandel der Zeiten und den Wechsel von Tag und Nacht hervorbringt. Ob Seiner Hoheit sollen wir Ihm Glaube (iman), Hingabe (teslim), Demut und Gehorsam entgegenbringen. Er möchte alle Zeit das Gute und die Guten beschützen, das Böse und die Bösen vernichten und mit Schlägen von oben die Tyrannen und die Lügner zu Grunde richten und so Seine Wahrhaftigkeit und Gerechtigkeit (haqqaniyet ve adalet) erweisen.

    An der Seite dessen, der da verborgen ist, steht sicher und gewiss das Geschöpf Seines höchsten Wohlgefallens, Sein über alles rechtschaffener Diener und Verehrer, der den oben erwähnten Zielen vollauf gerecht wird, der den verborgenen Sinn und die verschlossene Wahrheit hinter der Erschaffung des Alls zu enträtseln und zu enthüllen vermag... der immer im Namen seines Schöpfers handelt... von Ihm Hilfe erbittet... und Erfolg erwartet... von Ihm Hilfe empfängt und dem von Ihm der Erfolg gegeben wird. Das ist jene Persönlichkeit, die Mohammed-i Qurayshi, mit dem Friede und Segen sei, genannt wird.

    Da sagte (unser Reisender) zu seinem Verstand: "Da also nun diese oben erwähnten 9 Tatsachen (haqiqatlar) die Aufrichtigkeit (sidq) dieser Persönlichkeit bestätigen, gereicht dieser Mann den Söhnen Adams zum Ruhm und aller Welt zur Ehre. Er verdient völlig zu Recht, der Würdenträger der Welt (Fakhr-i Alem) und der Stolz der Söhne Adams (Sheref-i Beni-Adam) genannt zu werden. Die Ausdehnung des königlichen Einflussbereiches des Geistes der Verkündigung des Wunders, das der Qur'an ist, über die halbe Erde, ein Erlass des Allbarmherzigen (Rahman), den er in der Hand hält, seine eigene Vollkommenheit und seine ihm angeborenen überragenden Eigenschaften bezeigen, dass er in dieser Welt die bedeutendste Persönlichkeit ist. Das bedeutendste Wort über unseren Schöpfer ist sein."

    Nun also komm und sieh: Das, was allen seinen Absichten zu Grunde liegt und Ziel seines ganzen Lebens war, beruht auf der Kraft von Hunderten allgemein bekannter, unleugbarer Wunder dieser außerordentlichen Persönlichkeit sowie tausender Tatsachen von fundamentaler Bedeutung in seinem Glauben, nämlich: Ein Zeuge zu sein und das lebendige Beweisstück für jenes Sein, welches zwangsläufig allem Sein zu Grunde liegt (Vadjib-ul Vudjudun vudjuduna), die Einheit (vahdet), Attribute (sifat) und Namen Gottes, und dieses Sein hinter allem Sein zu beweisen, zu erklären und zu verkündigen.

    Das heißt also, dass diese Persönlichkeit, welche Habibullah (der Geliebte Gottes) genannt wird, die geistige Sonne des Alls und das strahlendste Zeugnis für unseren Schöpfer ist. Es gibt drei bedeutende Personengruppen, deren Konsensus nicht irrt und die nicht getäuscht werden können. Seine Zeugenschaft bestärken, bestätigen und unterstreichen sie:

    Erstens: "Würde der Schleier des Verborgenen hinweggezogen, meine Sicherheit (yaqien) würde sich nicht erhöhen", sagte Imam Ali (möge er Allahs Wohlgefallen finden). Ghauth-ul A'dham (Abdulqadir Geylani, Allah heilige sein Geheimnis!), sah von der Erde aus den Höchsten Thron (Arsh-i A'dham) und die überragende Gestalt des Erzengels Israfil. {Erzengel, der am Jüngsten Tag die Posaune blasen wird. - A.d.Ü.} Ihr Zeugnis und das Zeugnis Tausender Aqtab (Personen, die den Mittelpunkt eines geistigen Zentrums bilden) und gewaltiger Heiliger, begabt mit Scharfsicht und einem Blick, der in das Unsichtbare dringt, im Kreise jener erleuchtenden Gemeinschaft, die als Familie Mohammeds, mit dem Friede und Segen sei, berühmt geworden ist, bilden den ersten Konsens.

    Zweitens: Der Konsens einer weltberühmten Gemeinschaft mit einem festen Glauben, der es ihr ermöglichte, ihr Leben, ihren Besitz, ihre Väter und ihre Stammesgemeinschaft aufzugeben, die Bundesgenossen des Propheten (ashab) genannt, welche sich inmitten eines nicht zivilisierten Volkes ohne sozialen Zusammenhalt, ohne höhere kulturelle oder politische Bildung, ohne jedes Schrifttum in einem dunklen Zeitalter zwischen den Propheten (fetret) befanden und in ganz kurzer Zeit Lehrer, Führer, Diplomaten und gerechte Richter über Völker und Staaten wurden, die in ihrem sozialen und politischen Leben bereits weit vorangeschritten waren, sodass sie von Ost bis West die Bewunderung der ganzen Welt erlangten.

    Drittens: Der Konsensus tatsächlichen Wissens (ilme l-yaqin) der gewaltigen Gemeinschaft (Djema'at) zahlloser Forscher und Gelehrter mit profundem Wissen, die in ihrer Gemeinschaft (in der Ummah des Propheten, mit dem Friede und Segen sei,) herangebildet wurden.

    In jedem Jahrhundert fanden sich Tausende von ihnen, waren in jeder Wissenschaft außerordentlich fortgeschritten und arbeiteten auf verschiedenen Gebieten.Das heißt also, dass das Zeugnis, welches diese Persönlichkeit von der Einheit (Gottes; vahdaniyet) bringt, nicht sein eigenes persönliches ist, sondern ein allgemeines, umfassendes und nicht zu erschütterndes.

    Sollten sich auch alle Teufel dagegen versammeln, sie könnten es nicht im geringsten von der Stelle rücken. So urteilte unser Reisender. Als eine kurze Anmerkung zu der Lektion, die der Gast in dieser Welt und Reisende durch das Leben auf seiner Reise, die er zusammen mit seinem Verstand in die "Glückliche Zeit (asr-i sa'adet)" unternommen hatte, in der Schule der Erleuchtung (medresse-i nuraniye) empfing, wurde nun auf der „Sechzehnten Stufe“ des „Ersten Kapitels“ Folgendes gesagt:لَٓا اِلٰهَ اِلَّا اللّٰهُ ال۟وَاجِبُ ال۟وُجُودِ ال۟وَاحِدُ ال۟اَحَدُ الَّذٖى دَلَّ عَلٰى وُجُوبِ وُجُودِهٖ فٖى وَح۟دَتِهٖ فَخ۟رُ ال۟عَالَمِ وَ شَرَفُ نَو۟عِ بَنٖى اٰدَمَ بِعَظَمَةِ سَل۟طَنَةِ قُر۟اٰنِهٖ وَ حَش۟مَةِ وُس۟عَةِ دٖينِهٖ وَ كَث۟رَةِ كَمَالَاتِهٖ وَ عُل۟وِيَّةِ اَخ۟لَاقِهٖ حَتّٰى بِتَص۟دٖيقِ اَع۟دَائِهٖ وَ كَذَا شَهِدَ وَ بَر۟هَنَ بِقُوَّةِ مِاٰتِ مُع۟جِزَاتِهِ الظَّاهِرَةِ ال۟بَاهِرَةِ ال۟مُصَدِّقَةِ ال۟مُصَدَّقَةِ وَ بِقُوَّةِ اٰلَافِ حَقَائِقِ دٖينِهِ السَّاطِعَةِ ال۟قَاطِعَةِ بِاِج۟مَاعِ اٰلِهٖ ذَوِى ال۟اَن۟وَارِ وَ بِاِتِّفَاقِ اَص۟حَابِهٖ ذَوِى ال۟اَب۟صَارِ وَ بِتَوَافُقِ مُحَقِّقٖى اُمَّتِهٖ ذَوِى ال۟بَرَاهٖينِ وَ ال۟بَصَائِرِ النَّوَّارَةِ {"Es gibt keinen Gott (ilah) außer Gott (Allah), der da notwendigerweise sein muss, der Einzige (Ahad) und Allgegenwärtige (Vahid). Die Notwendigkeit Seiner Existenz in Seiner Allgegenwart beweist der Stolz der Welt und die Ehre der Söhne Adams durch die Größe des Herrschaftsbereichs (Sultanat) Seines Qur'an, die Majestät der Ausdehnung seiner Religion, durch die Vielzahl seiner vollkommenen Eigenschaften, die Erhabenheit seiner Gesittung, selbst noch in der Bestätigung seiner Feinde, und genauso bezeugt und beweist (der Prophet) durch die Kraft hunderter offensichtlicher, eindeutiger, bestätigter und bestätigender Wunder und in der Kraft Tausender glänzender, zuverlässiger Wahrheiten seines Glaubens, entsprechend dem Konsens aller Erleuchteten seiner Familie, im Einklang mit den kritisch betrachtenden Sahabis, entsprechend den Forschern (muhaqqiq) seiner Gemeinde (umma) und den scharfsichtigen, erleuchteten Beweisträgern."}

    Die Herausforderung des Qur'an Nun wandte sich unser nimmermüder Reisender, der sich noch nie satt zu sehen vermochte, wohl wissend, dass das Ziel des Lebens in dieser Welt und das Leben des Lebens selbst der Glaube (iman) ist, an das eigene Herz (qalb) und sagte zu ihm: "Lasst uns das Buch jener Persönlichkeit befragen, die wir suchen und deren Wort (söz) und Spruch (kelam) es genannt wird, das in dieser Welt das berühmteste, hervorragendste und weiseste ist und das in jeder Generation wider jeden, der sich ihm nicht fügen will, erneut herausfordert, nämlich den Qur'an, dessen Verkündigung ein Wunder ist. Lasst uns fragen, was es uns sagt! Vor allem aber ist es erst einmal notwendig, zu beweisen, dass es das Buch unseres Schöpfers ist." Und so begann er mit seinem Studium.

    Da unser Reisender aber in gegenwärtiger Zeit lebt, betrachtete er zunächst die Risale-i Nur und erkannte, dass ihre 130 Bände, Wunder und Funke aus dem Geiste des Qur'an, Anmerkungen und Lichter zu den Wunderzeichen der Unterscheidung (Fur'qan) und deren grundlegende Auslegung sind. Wenn die Risale-i Nur in einer Zeit wie der heutigen, wo die Menschen so verbohrt sind und so wenig Einsicht (vidjdan) haben, die Wahrheit des Qur'an mit einem derartigen Idealismus verbreiten kann, ohne dass jemand dagegen aufzustehen vermag, so beweist dies, dass der Qur'an ihr Lehrmeister (Ustadh), von dem sie ihre Autorität bezieht, ihre Sonne im Himmel ist und nicht Menschenwort.

    Ja, in der Risale-i Nur wird unter Hunderten von Zeugnissen schon allein im „Fünfundzwanzigsten Wort“ und am Ende des „Neunzehnten Briefes“ als ein einziges Zeugnis für den Qur'an dergestalt der Beweis erbracht, dass der Qur'an in vierzigfacher Hinsicht ein Wunder ist, dass der, welcher ihn liest, ihn nicht kritisieren noch etwas dagegen einwenden kann, sondern angesichts dieser Beweisführung von Bewunderung und Hochachtung erfüllt wird und höchstes Lob spendet.

    So überließ er es der Risale-i Nur, den Qur'an als ein Wunder darzustellen und zu beweisen, dass er das wahre Wort Allahs ist, und achtete nur darauf, in wenigen Stichpunkten kurz auf dessen Größe hinzuweisen.

    Erster Punkt: So wie der Qur'an mit allen Wundern und allen Tatsachen, die ein Beweis seines Wahrheitsgehaltes sind, ein Wunder Mohammeds (mit dem Friede und Segen sei) ist, so ist auch Mohammed (mit dem Friede und Segen sei) mit all seinen Wundern, Beweisen für sein Prophetentum und seiner Vollendung in der Wissenschaft ein unumstößliches Zeugnis dafür, dass der Qur'an ein Wunder ist und dass der Qur'an Allahs Wort ist.

    Zweiter Punkt: Der Qur'an, welcher in so lichtvoller beseligender und wahrheitsgemäßer Weise das gesellschaftliche Leben veredelt und sowohl den Seelen als auch den Herzen, dem Geist, als auch dem Intellekt, im persönlichen Leben, wie auch im gesellschaftlichen Leben, wie auch im politischen Leben eine solche Umwälzung zu Stande gebracht hat und noch immer zu Stande bringt und als eine Richtschnur dient, dessen 6666 Ayat im Verlaufe von vierzehn Jahrhunderten von mehr als hundert Millionen Menschen mit völliger Ehrerbietung rezitiert werden, ihre Seelen (nefs) wäscht und ihre Herzen reinigt, ihrem Geiste Wachstum und Gedeihen schenkt, dem Intellekt Ausrichtung und Licht, dem Leben (ewiges) Leben und Glück, dieser Qur'an ist sicherlich ein Buch ohne seinesgleichen, einzigartig, außerordentlich und wunderbar.

    Dritter Punkt: Der Qur'an hat seit der Epoche seiner Entstehung bis in unsere Zeit eine so überwältigende Schönheit gezeigt, dass die unter der Bezeichnung مُعَلِّقَاتِ سَبْعَهْ ("mu-'alIaqat-i seb'a": wörtlich: „die sieben Hängenden“) an den Wänden der Kaaba mit goldenen Lettern geschriebenen berühmten Kassiden der bekanntesten Dichter von ihm so sehr in den Schatten gestellt wurden, dass die Tochter des Dichters Lebid, als sie die Kasside ihres Vaters in der Kaaba abnahm, sagte: "Sie haben im Vergleich mit diesen Ayat ihren Wert verloren."

    So warf sich ein beduinischer Dichter, nachdem er die Ayah: فَاصْدَعْ بِمَا تُؤْمَرُ {"Verkündige, was dir befohlen wurde!" (Sure 15, 94)} gelesen hatte, zur Erde nieder (= sedjde) und antwortete denen, die ihn fragten: "Bist du nun ein Muslim geworden?" "Nein! Nur vor der unvergleichlichen Schönheit dieser Ayah habe ich mich zu Boden geworfen (sedjde)."

    Gleich ihm haben Tausende von Imamen und Sprachforschern wie Abdulqadir Djurdjani, Sekkaki und Zemahsheri, Rhetorik-Wissenschaftler von überragendem Geist, insgesamt übereinstimmend das Urteil abgegeben: "Die überwältigende sprachliche Schönheit des Qur'an übersteigt alles menschliche Fassungsvermögen und bleibt unerreichbar."

    Seit dieser Zeit reizt der Qur'an ständig stolze und selbstgefälligen Dichter und Schriftsteller zum Widerstand auf und indem er die Stolzen zerbricht, sagt er zu ihnen: "Bringt doch nur eine einzige, ähnliche Sure herbei oder nehmt in dieser und in jener Welt euren Untergang und eure Schande hin!" Obwohl aber doch der Qur'an sie dazu eingeladen hatte, gaben die halsstarrigen Dichter jener Zeit ihre Bemühungen auf, den kürzeren Weg einzuschlagen und auch nur eine einzige ähnliche Sure hervorzubringen und wählten statt dessen den langwierigen Kampf, in dem sie Gut und Leben aufs Spiel setzten, was beweist, dass es unmöglich ist, den kurzen Weg zu beschreiten.

    So haben Freunde des Qur'an in ihrer Begeisterung versucht, den Qur'an nachzuahmen, und auch seine Feinde versuchten etwas zu schaffen, was dem Qur'an vergleichbar gewesen wäre, um ihn zu kritisieren. Millionen arabischer Bücher sind mit dem Fortschritt des Gedankenaustausches auf den Markt gelangt. Keines davon konnte dem Qur'an gleichen. Ja, würde selbst ein ungebildeter Mensch sie hören, sagte er gewiss: "Dieser Qur'an ist ihnen nicht gleich. Ja, er steht noch nicht einmal auf gleicher Stufe mit ihnen. Er muss entweder unter ihnen oder aber über ihnen allen stehen". Dass er unter ihnen stünde, kann in dieser Welt niemand, kein Ungläubiger, ja noch nicht einmal ein dummer Mensch behaupten. Das heißt also, das die Stufe seiner sprachlichen Schönheit (mertebe-i belaghat) weit über ihnen allen liegt.

    Einmal hatte jemand die Ayah سَبَّحَ لِلّٰهِ مَا فِى السَّمٰوَاتِ وَالْاَرْضِ {"Es preist Allah, was in den Himmeln und auf Erden ist." (Sure 57, 1)} gelesen und gesagt: "Ich kann an dieser Ayah nichts von der sprachlichen Schönheit (belaghat) finden, die als so bewundernswert in ihr gesehen wird." Da sagte man ihm:

    "Geh doch auch du wie jener Reisende hinab in die damalige Zeit und lausche!" Da stellte er sich selbst vor, in der Zeit vor dem Qur'an dort zu sein und sah:

    Alle Wesen der damaligen Welt befanden sich in einem heillosen, dunklen, erstarrten, kaum noch bewussten Zustand, ziellos in einem grenzenlos leeren, unendlich öden Raum, in einer unbeständigen, vergänglichen Welt. Plötzlich hörte er die Stimme des Qur'an diese Ayah verkünden, und erkannte, dass diese Ayah über der Welt und dem Antlitz der Erde einen Schleier hob, sie erleuchtend, allen mit Bewusstsein begabten Seelen in den Bankreihen der Jahrhunderte mit dieser urewigen Ansprache, diesem zeitlosen Erlass (ferman), Unterricht erteilend, und so verstand er, dass das All einer großen Moschee gleich, von Himmel und Erde angeführt mit all seinen Geschöpfen in ein lebendiges Gedenken Gottes (dhikr) und in Seinen Lobpreis (tesbih) versunken, seine Pflicht glücklich, begeistert und zufrieden erfüllt. Dies bezeugte er. Da genoss er die vollendete Schönheit dieser Ayah, verglich sie mit noch anderen Ayat und verstand, dass die Hälfte der Erde und ein Fünftel der Menschheit vom Raunen der Suren angerührt, von ihrer vollendeten Schönheit erfüllt wurde. Hierin liegt eine Weisheit unter Tausenden von Weisheiten, grundlegend für den Fortbestand des Königreiches in all Seiner Majestät (hashmet-i saltanat) und vollkommenen Würde (kemal-i ihtiram (hurmet)), ununterbrochen seit vierzehn Jahrhunderten.

    Vierter Punkt: Der Qur'an weist eine solche wahrhaftige Süßigkeit auf, dass die Rezitation des Qur'an niemals Überdruss hervorruft, obwohl doch häufige Wiederholungen auch der süßesten Dinge überdrüssig werden lassen, sodass sich seine Süßigkeit bei der Wiederholung nur noch vermehrt, soweit das Herz (qalb) des Menschen noch unverdorben und sein Geschmack (zevk) noch unverfälscht geblieben sind. Dies ist schon seit langem so gewiss für jedermann, dass es bereits zum Sprichwort geworden ist.

    Dabei erweist sich noch immer seine ursprüngliche Jugendlichkeit und Frische, sodass er trotz seines Alters von vierzehn Jahrhunderten und obwohl er doch jedermann leicht zugänglich ist, seine Frische so bewahrt hat, als wäre er gerade erst offenbart worden. Jedes Jahrhundert hat in ihm eine solche Jugendlichkeit erblickt, als habe er es unmittelbar angesprochen. Und obwohl jeder Zweig der Wissenschaft sich stets an ihm orientierte, ihnen stets eine Vielzahl von Exemplaren zur Verfügung stand und alle ihm in ihrer Ausdrucksweise nacheiferten, vermochte er dennoch seinen ursprünglichen, unverfälschten Stil (uslub) und seine originäre Ausdrucksweise (beyan) bis in unsere Tage zu bewahren.

    Fünfter Punkt: So wie der Qur'an mit dem einen Flügel in der Vergangenheit, mit dem anderen in der Zukunft, den die alten Propheten auf Grund der Tatsache ihrer Übereinstimmung, die seine Wurzel und der eine seiner Flügel ist, bestätigen und bestärken, sie gleichfalls in dieser Übereinstimmung bestätigt, so beweisen auch Männer wie die Freunde (auliya) und Gelehrten (asfiya) Gottes, dass sie die Frucht des Lebens an dem vollkommenen,segensreichen und segenspendenden Baum sind, der die Quelle der Wahrheit ist; und auch alle echten Orden der Freundschaft (mit Gott), alle wahrhaftigen Wissenschaften des Islam, die sich unter dem Schutz des zweiten Flügels gesammelt haben und leben, legen Zeugnis dafür ab, dass der Qur'an als die Wahrheit selbst, als ein Kompendium der Wahrheit, und als ein Gesamtwerk ein Wunder ohnegleichen ist.

    Sechster Punkt: Der Qur'an spendet Erleuchtung nach sechs Seiten; sie alle bezeigen seine Richtigkeit und Wahrhaftigkeit (sidq ve haqqaniyet). So, wie an seiner Unterseite die Pfeiler von Zeugnis und Beweis (huddjet ve burhan), an seiner Oberfläche das funkensprühende Siegel seiner Wunderhaftigkeit (i'djaz), an seiner nach vorne zielenden Seite die Geschenke der Glückseligkeit in beiden Welten, an seiner Rückseite der Stützpunkt der Offenbarung (nokta-i istinadi vahy) der himmlischen Wahrheiten, an seiner Rechten die Bestätigung durch die Beweise unendlich vieler geradliniger Intelligenzen (uqul-u mustaqiem deliller), an seiner Linken die ernsthaften, vertrauensvollen (tasdiqler), innerlich hingezogenen und ergebungsvoll hingegebenen Herzen (solunda selim qalb) und reinen Gewissen (vidjdan) beweisen,

    dass der Qur'an eine über alle Maßen wunderbare, feste, unangreifbare Burg des Himmels auf Erden ist, und so, wie auch der Lenker der Welt auf sechs verschiedenen Ebenen dafür unterschrieben hat,

    dass er (der Qur'an) die Wahrheit und Aufrichtigkeit selbst ist und nicht Menschenwort, noch ein Irrtum, und sich den Grundsatz Seines Handelns (düstur-u faaliyet) zur Gewohnheit (adet) gemacht hat, dafür Sorge zu tragen, dass in der Welt jederzeit zunächst die Schönheit sichtbar wird und das, was gut und richtig ist,

    Betrug und Verleumdung aber auszurotten, und dem Qur'an die höchstgeschätzte und erhabene Ehrenstellung in der Regierung der Welt und einen Grad des Erfolges gegeben, ihn bestätigt und für ihn unterschrieben hat, so vermochte man auch bei ihm (= Mohammed ASM), der die Quelle des Islam ist und der Dolmetscher des Qur'an, der, welcher sich stärker als jeder andere auf ihn stützte, ihn verehrte, der, welcher sich zur Zeit seiner Herabkunft in einer Art Schlafzustand befand, sodass andere Worte (des Propheten den Qur'an) nicht erreichen und ihm keineswegs gleich sein konnten, der obwohl selbst des Lesens und Schreibens unkundig, aus dem Qur'an die vergangenen und die künftigen Ereignisse in der Welt in Wahrheit aus dem Verborgenen mit unbeirrter innerer Sicherheit verkündete, selbst unter den Blicken höchst aufmerksamer Augen, keine Spur von Betrug oder Falschheit zu entdecken. Er, der als sein Dolmetscher mit ganzer Kraft an alle Bestimmungen des Qur'an glaubte, sie bestätigte und sich durch nichts darin erschüttern ließ, unterschrieb auch dafür, dass der Qur'an vom Himmel herabgekommen und wahrhaftig das gesegnete Wort seines eigenen allbarmherzigen Schöpfers (Khaliq-i Rahîm) ist.

    Zudem gilt die gläubig hingerissene Verbundenheit eines Fünftels, ja, sogar eines Großteils der Menschheit, mit diesem offen vor unseren Augen liegenden Qur'an, die Sehnsucht und Begeisterung, mit der sie ihm ihr Ohr leihen, das Zeugnis der vielen Hinweise, Ereignisse und Entdeckungen, dass sich auch Dschinnen, Engel und Geister zur Zeit der Lesung voll Verehrung für die Wahrheit, den Faltern gleich, um ihn versammeln, als eine Urkunde dafür, dass der Qur'an weltweit angenommen wurde und eine hohe Stufe einnimmt.

    Zudem ist die Tatsache, dass in allen Schichten des Menschengeschlechtes, von dem primitivsten und ungebildetsten angefangen bis zu den klügsten und intelligentesten, jeder einzelne zur Gänze seinen Nutzen aus den Lektionen des Qur'an gezogen hat, selbst noch seine tiefsten Geheimnisse verstehen kann und jede Art von Erforschern der Wahrheit, gleich Hunderten von Wissenschaftlern und islamischen Gelehrten, Religionswissenschaftler und Theologen, aus dem Qur'an die Antwort auf alle ihre Fragen entsprechend ihrem Wissensgebiet gefunden haben, gleicht einer Urkunde dafür, dass der Qur'an die Quelle der Gerechtigkeit und eine Fundgrube der Wahrheit ist.

    Außerdem haben selbst unter den fortgeschrittensten Sprachwissenschaftlern diejenigen arabischen Dichter, die den Islam nicht angenommen haben, mochten sie nun noch so sehr das Bedürfnis haben, Widerstand zu leisten, bis heute nicht einmal die unvergleichliche sprachliche Schönheit (belaghat) des Qur'an, die doch nur ein einziges Wunder unter den sieben Aspekten seiner Wunderhaftigkeit ist, nicht eine einzige Sure, nachzuahmen vermocht. Auch heute noch versuchen sie mit ihrem Widerstand an Ansehen zu gewinnen, doch konnte von allen berühmten Dichtern und überragenden Wissenschaftlern keiner auch nur einen einzigen Aspekt seiner Wunderhaftigkeit widerlegen. Alle wurden sie schwach und verstummten. Auch dies gleicht einer Urkunde dafür, dass der Qur'an über alle Menschenkraft hinaus ein Wunder ist.

    In der Tat, bei einem Wort zu fragen: "Von wem stammt es, und an wen richtet es sich und in welchem Zusammenhang wurde es ausgesprochen?", bestimmt seinen allgemeinen Wert, die individuelle Hochschätzung und den sprachlichen Rang. Auch von diesem Standpunkt betrachtet gibt es nichts, was man mit dem Qur'an vergleichen oder was ihn erreichen könnte.

    Denn der Qur'an ist die Anrede und Ansprache des Herrn und Schöpfers aller Welten, ein Wort, in dem sich nicht das geringste Zeichen entdecken ließe, das auf eine Nachahmung oder Vortäuschung schließen lässt. Aus ihm erwuchs durch den starken universalen Glauben seines Sprechers, welcher zugleich auch der Sprecher für die ganze Menschheit, ja, sogar der Abgeordnete der gesamten Schöpfung, unter allen Menschen der gerühmteste und mit den höchsten Ehren ausgezeichnete ist, der riesige Baum des Islam. In seiner Herabkunft erhob er seinen Besitzer bis zur Stufe (maqam) von Qab-i Qauseyn (= zwei Bogenlängenentfernung) und ließ ihn zum Gesprächspartner des Einzigartigen (Samad) werden. Er erklärt und erläutert alle Fragen, die sich auf das Glück in beiden Welten, die Auswirkungen der Erschaffung des Alls, die in ihnen (verborgene) Absicht (maqsad) des Herrn beziehen, den hohen und weiten Glauben seines Sprechers, der alle Wahrheiten des Islam in sich enthält. Er zeigt alle Seiten des gewaltigen Kosmos, einer Landkarte, einer Uhr oder einem Haus gleich, belehrt über den Meister, der ihn gemacht hat, ihn lenkt und leitet, stellt Ihn anhand Seiner Taten vor. So ist es ohne allen Zweifel unmöglich, dem Qur'an, dessen Verkündigung ein Wunder ist, ein Gleiches an die Seite zu stellen und den Grad seiner Wunderhaftigkeit zu erreichen.

    Zudem zeigen und beweisen all die Forscher von hohem Geist, Tausende von Wissenschaftlern und Gelehrten, die den Qur'an kommentiert haben - manche von ihnen haben 30, 40, ja sogar 70 Bände geschrieben und jeder seinen eigenen Kommentar! - durch die Veröffentlichung ihrer Urkunden und Zeugnisse die grenzenlosen Vorzüge und Besonderheiten und die außergewöhnlichen Werte des Qur'an, seine Geheimnisse, seinen erhabenen Sinn und die vielen Beispiele jeder Art verborgener Dinge. Insbesondere beweist jede einzelne der 130 Abhandlungen der Risale-i Nur mit absolut sicheren Zeugnissen die Vorzüge und Besonderheiten des Qur'an. Desgleichen wird auch in der Abhandlung über die Wunderhaftigkeit des Qur'an, im „Zweiten Kapitel“ des „Zwanzigsten Wortes“, wo von Eisenbahnen und Flugzeugen und vielen anderen "Wundern (hariqa)“ der modernen Zivilisation und Technik, auf die sich Hinweise im Qur'an finden, die Rede ist, und in den "Erster Strahl" genannten Hinweisen des Qur'an, wo auf die Ayat verwiesen wird, die sowohl auf die Risale-i Nur einerseits als auch auf die Elektrizität andererseits hingewiesen wird, und in den "Acht Hinweise" genannten kleinen Abhandlungen, die zeigen, wie wohlgeordnet, geheimnis- und bedeutungsvoll die "Buchstaben (harf)“ des Qur'an sind, und in einer kleinen Abhandlung, die anhand der letzten Ayah der Sure 48 ("Feth") in fünffacher Hinsicht den auf die unsichtbare Welt bezogenen Aspekt der Wunderhaftigkeit beweist, und in jedem kleinsten Teil der Risale-i Nur eine Ansicht der Wahrheit und des Lichtes klargelegt. Das alles ist wie eine Urkunde für die Unvergleichlichkeit, Wunderhaftigkeit (mu'djize) und Außerordentlichkeit (hariqa) des Qur'an. In dieser bezeugten Welt ist er die Sprache der unsichtbaren Welt und das Wort dessen, der um alles Verborgene weiß (Allâm-ul Ghuyub).

    Auf Grund dieser oben erwähnten, in sechs Punkten, sechs Aspekten und sechs Stufen aufgezeigten Vorzüge und Besonderheiten, hat der Qur'an in seinem lichtvollen, majestätischen Königreich (hashmetli hâkimiyet-i nuraniye), in seinem gewaltigen, heiligen Sultanat (azametl-i sultanat-i qudsiye) das Antlitz der Jahrhunderte erleuchtet und erhellt auch das Antlitz der Erde schon seit 1300 Jahren. Es besteht weiter in vollkommener Würde (kemal-i ihtiram (hurmet)) fort. Ja, in diesem Königreich ist jeder Buchstabe des Qur'an hundert verdienstvollen guten Werken (sevab ve hasane) gleich, bringt zehnfache, beständige Frucht. Auch in manchen Ayat und Suren bringt jeder Buchstabe hundert oder tausend oder noch mehr Früchte hervor und in Heiligen Zeiten vervielfältigen sich das Licht, die Verdienste und die Werte um das Zehnfache. Da erkannte unser Reisender, welche geheiligten Privilegien man erwerben kann, und sprach zu seinem Herzen:

    "Nun also legt der Qur'an, der in jeder Hinsicht ein Wunder ist, durch die Gemeinsamkeit seiner Suren und den Einklang seiner Ayat, durch die Entsprechungen seiner Geheimnisse und Lichter, durch die Übereinstimmung seiner Früchte und Werke und mit Zeugnissen, die einen sicheren Beweis liefern, ein solches Zeugnis dafür ab, dass notwendigerweise ein absolutes Sein da sein muss (Vadjib-ul Vudjudun vudjuduna), (ein Zeugnis) für Seine Einheit (vahdet), Seine Attribute (sifat) und Namen (Charaktereigenschaften), dass die unendliche Zahl der Zeugnisse aller Männer des Glaubens als ein Zeugnis angesehen werden kann, das aus dem Zeugnis des Qur'an herausgewachsen ist."

    So wurde denn auf der „Siebzehnten Stufe“ der „Ersten Abhandlung“ als ein kurzer Hinweis auf die Lektion über die Einheit (tauhid) und den Glauben, die unser Reisender erhalten hatte, das Folgende gesagt:لَٓا اِلٰهَ اِلَّا اللّٰهُ ال۟وَاجِبُ ال۟وُجُودِ ال۟وَاحِدُ ال۟اَحَدُ الَّذٖى دَلَّ عَلٰى وُجُوبِ وُجُودِهٖ فٖى وَح۟دَتِهِ ال۟قُر۟اٰنُ ال۟مُع۟جِزُ ال۟بَيَانِ اَل۟مَق۟بُولُ ال۟مَر۟غُوبُ لِاَج۟نَاسِ ال۟مَلَكِ وَ ال۟اِن۟سِ وَ ال۟جَانِّ اَل۟مَق۟رُوءُ كُلُّ اٰيَاتِهٖ فٖى كُلِّ دَقٖيقَةٍ بِكَمَالِ ال۟اِح۟تِرَامِ بِاَل۟سِنَةِ مِأٰتِ مِل۟يُونٍ مِن۟ نَو۟عِ ال۟اِن۟سَانِ اَلدَّائِمُ سَل۟طَنَتُهُ ال۟قُد۟سِيَّةُ عَلٰى اَق۟طَارِ ال۟اَر۟ضِ وَ ال۟اَك۟وَانِ وَ عَلٰى وُجُوهِ ال۟اَع۟صَارِ وَ الزَّمَانِ وَ ال۟جَارٖى حَاكِمِيَّتُهُ ال۟مَع۟نَوِيَّةُ النُّورَانِيَّةُ عَلٰى نِص۟فِ ال۟اَر۟ضِ وَ خُم۟سِ ال۟بَشَرِ فٖى اَر۟بَعَةَ عَشَرَ عَص۟رًا بِكَمَالِ ال۟اِح۟تِشَامِ . وَ كَذَا : شَهِدَ وَ بَر۟هَنَ بِاِج۟مَاعِ سُوَرِهِ ال۟قُد۟سِيَّةِ السَّمَاوِيَّةِ وَ بِاِتِّفَاقِ اٰيَاتِهِ النُّورَانِيَّةِ ال۟اِلٰهِيَّةِ وَ بِتَوَافُقِ اَس۟رَارِهٖ وَ اَن۟وَارِهٖ وَ بِتَطَابُقِ حَقَائِقِهٖ وَ ثَمَرَاتِهٖ وَ اٰثَارِهٖ بِال۟مُشَاهَدَةِ وَ ال۟عِيَانِ {"Es gibt keinen Gott (ilah) außer Gott (Allah), der da notwendigerweise sein muss, der Einzige (Ahad) und Allgegenwärtige (Vahid). Die Notwendigkeit Seiner Existenz in Seiner Allgegenwart beweist der Qur'an, der in seiner Verkündigung ein Wunder ist, der allgemein anerkannt und hochgeschätzt ist bei den verschiedensten Engeln, Menschen und Dschinnen, dessen Verse in jeder Minute in vollkommener Ehrfurcht von Hunderten Millionen von Zungen des Menschengeschlechts gelesen werden, dessen geheiligter Herrschaftsbereich sich bis an die Enden der Welt, ja des Kosmos und in alle Aspekte der Zeiten und der Äonen erstreckt, dessen lichtvolle, geistige Herrschaft seit vierzehn Jahrhunderten in vollkommenem Glanz über der halben Erde und für ein Fünftel der Menschheit seine Gültigkeit besitzt. Genauso bezeugt und beweist (der Qur'an die Existenz Gottes) in der Gemeinsamkeit seiner himmlischen, heiligen Suren, in der Übereinstimmung seiner göttlichen, erleuchteten Verse, im Einklang mit seinen tiefen Erkenntnissen (esrar) und seinem Licht, in der Entsprechung seiner Wahrheiten, Wirkungen und Werke, so wie wir es bezeugen und erkennen."}

    Das große Zeugnis des Kosmos Da sagte nun unser Reisender und Wanderer durch das Leben, der wusste, dass der Glaube, als das wertvollste Startkapital des Menschen, einen armen Menschen ein Feld, ein Haus nicht nur zeitweilig und vorübergehend, sondern auf Dauer einen ganzen, gewaltigen Kosmos gewinnen lässt, ein immerwährendes Reich (mulk-u baqi), groß wie die Welt, und einen vergänglichen Menschen mit allem versorgt, was er an Gütern für ein ewiges Leben benötigt, den Ärmsten, der auf den Galgen wartet, vor der ewigen Verdammnis (i'dam-i ebedi) rettet und ihm für ewig die Schatzkammer der Glückseligkeit (saadet-i sermediyenin khazine) öffnet, zu seiner Seele:

    "Auf nun! Wollen wir noch zu einer weiteren Stufe der zahllosen Stufen des Glaubens gelangen, uns beim Weltall als Ganzes erkundigen und hören, was es sagt! Wir wollen uns die Lektionen, die wir von untergeordneten (edjzasindan) und übergeordneten (erkanindan) Beamten erhalten haben, ergänzen und klar machen." Er nahm das Fernrohr, das er aus dem Qur'an erhalten hatte, mit seiner weiten und breiten Optik, sah hindurch und erkannte:

    "Dieser Kosmos ist so sinnvoll (ma'ni) und wohlgeordnet (muntazam), dass es scheint, als hätte das Buch des Hochgelobten (kitab-i Subhan) Gestalt angenommen, redete zu uns und des Herrn Qur'an wäre leibhaftig unter uns erschienen. Ja, einem kunstvoll gestalteten Schloss des Einzigartigen (Samad) und einer wohlgeordneten Stadt des Allbarmherzigen (Rahman) gleicht das All. So wie all die Suren und Ayat, die Worte und Buchstaben, die Kapitel, Abschnitte, Seiten und Zeilen, die alle insgesamt so sinnvoll getilgt und wieder bestätigt, mit so viel Weisheit umgewandelt und verändert werden, auch offensichtlich alle insgesamt ein Ausdruck dessen sind, der um alle Dinge weiß (Alîm-i Kulli Shey) und aller Dinge mächtig ist (Qadîr-i Kulli Shey), eines göttlichen Grafikers und eines Dekorateurs, der in Seiner Majestät (Nakkash-i Dhu'lDjelal) alles und jedes kennt und durchschaut, der alle Zusammenhänge kennt und beachtet, ein Abbild der Existenz und des Daseins eines göttlichen Schreibers in Seiner Vollkommenheit (Katib-i Dhu'lKemal), so machen auch alle Arten und Bestandteile, alle die Teilchen und Bruchstücke, das gesamte lebende und tote Inventar der Welt, was sie hervorbringt und was sie zurücklässt, all die zweckmäßigen Veränderungen und sinnvollen Erneuerungen, die Existenz und die Einheit (vahdet) eines erhabenen Meisters und Künstlers (Sani') ohne Beispiel sichtbar, der sich mit unendlicher Macht (qudret) und grenzenloser Weisheit (hikmet) um alle Dinge kümmert. Zwei umfassende große Wahrheiten, so gewaltig wie das All, bestätigen dieses große Zeugnis des Kosmos.

    Erste Wahrheit: Die Weisen des Islam (hukema-i Islamiye) und die Wissenschaftler der Grundlagen des Glaubens (usul-ud din) und des Wortes (ilm-i Kelam = Theologie), Gelehrte von überragendem Geist, haben erkannt und auf Grund zahlloser Zeugnisse bewiesen, dass es eine Wahrheit vom Sein gibt, das uns als ein abgeleitetes (huduth) oder als ein veränderliches (imkan) Sein entgegentreten kann, (also der Erschaffung und Gestaltung bedarf). Sie sagten darüber:

    "Auf Grund der Veränderung und des Wandels, dem nun einmal die Welt und alles in ihr unterworfen, ist sie mit Sicherheit vergänglich. Ihr Dasein ist abgeleitet und nicht ewig (qadîm). Weil aber ihr Dasein ein abgeleitetes ist, muss es mit Sicherheit einen Meister (Sani') geben, der sie ins Dasein gerufen hat. Weil man aber in keinem Ding eine essenzielle Ursache finden kann, die es ins Dasein ruft oder es vernichtet, befinden sich alle Dinge in einem Gleichgewicht. Sie sind mit Sicherheit weder notwendig (vadjib) noch ewig (ezeli)..."Und da es außerdem unmöglich und unvorstellbar ist, dass sie einander wie aus einer Zentrifuge oder durch eine Kettenreaktion hervorgebracht hätten, was durch eine unumstößliche Beweisführung belegt wurde, ist mit Sicherheit die Existenz eines Notwendig-Seienden (Vadjib-ul Vudjud) erforderlich, der nicht Seinesgleichen kennt und dem ähnlich zu sein unmöglich ist, während alle anderen Dinge möglich (mümkün) und jegliches Dasein geschaffen (makhluq) ist.

    Tatsächlich durchdringt die Tatsache von der Abhängigkeit allen Seins (huduth) das All. Man kann das größtenteils mit Augen erkennen; alles übrige erkennt der Verstand. Denn vor unseren Augen stirbt im Herbst jeden Jahres eine solche Welt. Und mit dieser Welt gehen Hunderttausende Arten von Pflanzen und winzig kleinen Tieren - und jede Art besteht aus unendlich vielen Einzelwesen - deren jedes einzelne wieder eine Welt für sich ist, zu Grunde. Aber dieser Abschied vollzieht sich so wohlgeordnet (intizam), dass sie im Herbst erst die Samenkerne und Körner und die Eier, in denen der Grund zu ihrer Wiederentstehung und Verbreitung (hashir ve neshir) gelegt ist - ein Wunder des Erbarmers und Allweisen, des Allmächtigen und Allwissenden (rahmet ve hikmetin mu'djizeler, qudret ve ilmin harikalar) - an ihrer Stelle zurücklassen, ihr Arbeitsheft und die Programme der Arbeiten, die sie durchgeführt haben, aushändigen und alles unter den Schutz und der Weisheit des göttlichen Behüters und Bewahrers (Hafîz-i Dhu'lDjelal) anvertrauen, bevor sie dahinscheiden.

    Im Frühling dann erwachen diese kahlen Bäume, diese saft- und kraftlosen Wurzeln, und auch manche Tiere kehren ins Leben wieder zurück und stellen so Hunderttausende von Beispielen und Mustern, ja, Beweisen der Wiederversammlung dar. Und an die Stelle von einigen (unter ihnen) werden andere nach ihrem Muster gesetzt, gleichartige, die ihnen ähnlich sehen, ins Leben gerufen (idjad ve ihya). So veröffentlichen sie die Blätter der Lebewesen des vergangenen Frühlings gleich einer Anzeige, zusammen mit deren Werken (amel) und Aufgaben und geben ein Beispiel für die Ayah: وَاِذَا الصُّحُفُ نُشِرَتْ {"Wenn die Blätter ausgebreitet werden..." (Sure 81, 10)}

    So stirbt denn eine ganze große Welt, wenn man sie insgesamt betrachtet, in jedem Herbst, und eine neue Welt tritt jeden Frühling ins Dasein. Und dieses Aus-dem-Dasein-Scheiden und Wieder-darin-Eintreten (huduth) verläuft in einer solchen Ordnung (intizam), und innerhalb dieses Scheidens und Wieder-Eintretens ereignet sich das Scheiden und Wieder-Eintreten so vieler Arten mit einer solchen Ordnung und Ausgewogenheit (intizam ve mizan), dass die Welt einer Herberge gleicht, in der die Welt des Lebendigen als Gast erscheint. Eine wandernde Schöpfung, reisende Welten treten in sie ein, verrichten darin ihre Aufgabe und gehen wieder.

    So gibt es denn in dieser Welt einen Herrn, welcher Welten des Lebens, dienstbereite Universen in vollendetem Wissen und vollkommener Weisheit, ausgeglichen und ausgewogen (mizanla ve muvazene), geordnet und geregelt (intizam ve nizam) ins Dasein gerufen (idjad) und aufgebaut (ihdath (huduth)), ihnen ein Ziel gesetzt und einen göttlichen Zweck (maqsad) verliehen, ihnen in Seinem Erbarmen (Rahmani) einen Auftrag erteilt, sie in Seiner Allmacht (qadîrane) und Barmherzigkeit (rahîmane) zu Nutz und Frommen in Dienst genommen hat. Die Notwendigkeit Seiner Existenz in all Ihrer Majestät (Dhat-i Dhu'lDjelalin vudjub-u vudjud), Seine unendliche Allmacht und grenzenlose Weisheit sind dem Verstand ganz offensichtlich sonnenklar erkennbar. Damit wollen wir dieses Kapitel abschließen und überlassen der Risale-i Nur und den Büchern der Erforscher der Wahrheit vom Wort (muhaqqiqin-i Kelam = Theologen) die Frage um das erschaffene Sein (huduth)...

    Was nun aber den Aspekt der Veränderlichkeit allen Seins (= imkan) betrifft, {imkan = Möglichkeit, d.h. der Stoff aus dem die Welt besteht, gleicht einer amorphen Matrix, die der Gestaltung durch ihren Schöpfer bedarf. (A.d.Ü.)} so beherrscht und erfüllt sie das All. Denn wir sehen, dass alle Dinge in ihrer Universalität (kulli) oder Individualität (djuz), seien sie klein oder groß, vom Thron (Gottes) bis hinunter zur Erde, von den Atomen angefangen bis zu den Planeten mit einer besonderen Eigenart, einer bestimmten Gestalt, einer vorzüglichen Ausstattung, mit spezifischen Eigenschaften, mit zweckdienlichen Attributen und nutzbringenden Werkzeugen in die Welt gesandt werden. Um aber dieser spezifischen Matrix (mahsus dhat), {mahsus dhat = alles Geschaffene ist privat, d.h. trägt das charakteristische Merkmal, den besonderen Stempel seines Schöpfers. (A.d.Ü.)} dieser Materia prima (mahiyet) innerhalb ihrer unendlich vielen Möglichkeiten (imkan) den charakteristischen Stempel zu geben und weiter,

    ihr entsprechend der möglichen (imkan) und wahrscheinlichen Formen eine kunstvolle, spezifische, passende, festgesetzte Form anzuziehen, und weiter, einem Individuum entsprechend der Menge der Artgenossen, die innerhalb so vieler Möglichkeiten (imkan) hin- und hergeworfen sind, einem solchen Subjekt die nur ihm gebührende besondere Eigenart zuzuerkennen, und weiter, für ein Kunstwerk, das unbestimmt und formlos ist, entsprechend der möglichen (imkan) und wahrscheinlichen Arten und Stufen seiner Eigenschaften seine eigenen, passenden und nützlichen Eigenschaften anzufertigen, und weiter, ein Geschöpf, das ratlos, verwirrt und ziellos ist inmitten so vieler möglicher und wahrscheinlicher Arten und Wege mit so weisheitsvollen Eigenschaften und segensreichen Anlagen auszustatten und auszurüsten, bilden mit Sicherheit entsprechend ihren universellen oder individuellen Möglichkeiten und entsprechend den oben erwähnten unterschiedlichen Wesensmerkmalen, Charakteren, Formen und Gestalten, Eigenschaften und Verhältnissen der Materie (imkan), Hinweise, Zeichen und Zeugnisse für die Seins-Notwendigkeit des notwendig Seienden (Vadjib-ul Vudjudun vudjub-u vudjudu), der alle Dinge ins Dasein ruft, sie auserwählt, über sie bestimmt und verfügt, dessen Macht grenzenlos und dessen Weisheit unendlich ist, vor dem kein Ding sich verbergen und nichts sich verstecken kann, für den auch die größte Aufgabe, so leicht wie die kleinste ist und für den es ebenso einfach ist, einen Frühling zu gestalten wie einen Baum und einen Baum gleich wie ein Samenkorn - diese Zeugnisse, die aus der Veränderlichkeit allen Seins (imkan) erwachsen, bilden den einen Flügel dieses großen Zeugnisses des Alls.

    Das Zeugnis des Alls mit seinen zwei Flügeln oder den beiden Tatsachen ("imkan" und "huduth" als einem und "teavun" als anderem Flügel) wurde in den einzelnen Abhandlungen der Risale-i Nur und besonders im „Zweiundzwanzigsten“ und „Zweiunddreißigsten Wort“, sowie im „Zwanzigsten“ und „Dreiunddreißigsten Brief“ vollkommen klargestellt und bewiesen. Wir begnügen uns deshalb damit, hier kurz darauf hinzuweisen, und können deshalb dieses so lange Lehrstück kurz fassen.

    Den zweiten Flügel des großen und allumfassenden Zeugnisses, welchen das All in seiner Gesamtheit erbringt, beweist die folgende

    zweite Wahrheit:Alles Erschaffene arbeitet trotz aller Veränderungen und Umwandlungsprozesse ständig daran, seine Stabilität nach innen und seine Wirkung nach außen aufrecht zu erhalten und - insoweit es sich dabei um Lebewesen handelt - sein Leben fortzusetzen und seine Aufgaben zu erfüllen, was die Tatsache einer gegenseitigen Hilfeleistung (= teavun) aufzeigt, wie sie ganz und gar außerhalb der eigenen Kraft liegt.

    Zum Beispiel: Die Elemente der Natur eilen, um den Lebewesen zu helfen, besonders aber die Wolken, um den Pflanzen beizustehen. Die Pflanzen sind eine Hilfe für die Tiere, und die Tiere für die Menschen. Die Jungtiere werden mit Milch ernährt, die ihnen wie Kauthar aus den Eutern (der Muttertiere) entgegenströmt. Allem Leben wird seine Versorgung seinen zahlreichen Notwendigkeiten, deren Befriedigung ganz außerhalb seiner Möglichkeiten liegt, entsprechend gegeben. Ja, sogar die kleinsten Bestandteile der Nahrung eilen, um den Zellen des Körpers Entsatz zu bieten. In dieser Weise zeigen noch sehr viele andere Beispiele für die Tatsache gegenseitiger Hilfeleistung (haqiqat-i teavun) in der Unterwerfung unter den Herrn und im Dienste des Allbarmherzigen (Rahman) die allumfassende und erbarmende Königsherrschaft (rahîmane rububiyet) des Herrn der Welten (Rabb-ul Alemin), der das gesamte All wie ein Schloss verwaltet.

    In der Tat bezeigen diese toten Hilfstruppen, ohne Liebe (shefqatsiz) und ohne Bewusstsein, einander eine so liebevolle (shefqat) und klarbewusste Haltung, dass sie ganz bestimmt in der Kraft (quvvet), durch die Barmherzigkeit und auf den Befehl eines überaus barmherzigen und weisen Herrn und Königs (Rahîm ve Hakîm bir Rabb-i Dhu'lDjelal) in Bewegung versetzt worden sind.

    Dieser Grundsatz von einer allgemeinen und gegenseitigen Hilfeleistung (teavun), wie er im gesamten Kosmos, von den Sternen angefangen bis hin zu den Zellen, Organen und Organsystemen des Körpers gilt, und in Vollkommenheit und Ordnung (kemal-i intizam) in ihm zum Ausdruck kommt, dieses allgemeine Gleichgewicht (muvazene-i amme) und die umfassende Sicherheit (muhafaza-i shamile), jene Schönheit, welche der Pinsel malt, angefangen bei dem goldenen Antlitz des Himmels, dem Antlitz der Erde in ihrem schönsten Kleid bis hin zu den künstlerisch gestalteten Gesichtern der Blumen, diese Ordnung, die überall herrscht, von der Milchstraße angefangen über das Sonnensystem bis zu Obst und Gemüse, Mais und Granatapfel, dieser Auftrag, mit dem alle Dinge in Dienst gestellt sind, von der Sonne und dem Mond angefangen über die Kräfte und Elemente der Natur, über die Wolken bis hin zu der Biene, zeigt: Die Zeugnisse all dieser bedeutenden Tatsachen bilden den zweiten Flügel des Zeugnisses des Alls und stellen ihrer Bedeutung entsprechend den Beweis dafür dar.

    Nun haben wir aber in der Risale-i Nur dieses bedeutende Zeugnis schon bewiesen und erläutert. Wir können uns deshalb hier mit einem kurzen Hinweis begnügen. Als einen kurzen Hinweis auf den Unterricht im Glauben, den unser Reisender vom Universum empfangen hatte, wurde auf der „Achtzehnten Stufe“ der „Ersten Abhandlung“ (maqam) als kurzer Hinweis Folgendes ausgeführt:لَٓا اِلٰهَ اِلَّا اللّٰهُ ال۟وَاجِبُ ال۟وُجُودِ ال۟مُم۟تَنِعُ نَظٖيرُهُ اَل۟مُم۟كِنُ كُلُّ مَاسِوَاهُ ال۟وَاحِدُ ال۟اَحَدُ الَّذٖى دَلَّ عَلٰى وُجُوبِ وُجُودِهٖ فٖى وَح۟دَتِهٖ هٰذِهِ ال۟كَائِنَاتُ ال۟كِتَابُ ال۟كَبٖيرُ ال۟مُجَسَّمُ وَ ال۟قُر۟اٰنُ ال۟جِس۟مَانِىُّ ال۟مُعَظَّمُ وَ ال۟قَص۟رُ ال۟مُزَيَّنُ ال۟مُنَظَّمُ وَ ال۟بَلَدُ ال۟مُح۟تَشَمُ ال۟مُن۟تَظَمُ بِاِج۟مَاعِ سُوَرِهٖ وَ اٰيَاتِهٖ وَ كَلِمَاتِهٖ وَ حُرُوفِهٖ وَ اَب۟وَابِهٖ وَ فُصُولِهٖ وَ صُحُفِهٖ وَ سُطُورِهٖ وَ اِتِّفَاقِ اَر۟كَانِهٖ وَ اَن۟وَاعِهٖ وَ اَج۟زَائِهٖ وَ جُز۟ئِيَّاتِهٖ وَ سَكَنَتِهٖ وَ مُش۟تَمِلَاتِهٖ وَ وَارِدَاتِهٖ وَ مَصَارِفِهٖ بِشَهَادَةِ عَظَمَةِ اِحَاطَةِ حَقٖيقَةِ ال۟حُدُوثِ وَ التَّغَيُّرِ وَ ال۟اِم۟كَانِ بِاِج۟مَاعِ جَمٖيعِ عُلَمَاءِ عِل۟مِ ال۟كَلَامِ وَ بِشَهَادَةِ حَقٖيقَةِ تَب۟دٖيلِ صُورَتِهٖ وَ مُش۟تَمِلَاتِهٖ بِال۟حِك۟مَةِ وَ ال۟اِن۟تِظَامِ وَ تَج۟دٖيدِ حُرُوفِهٖ وَ كَلِمَاتِهٖ بِالنِّظَامِ وَ ال۟مٖيزَانِ وَ بِشَهَادَةِ عَظَمَةِ اِحَاطَةِ حَقٖيقَةِ التَّعَاوُنِ وَ التَّجَاوُبِ وَ التَّسَانُدِ وَ التَّدَاخُلِ وَ ال۟مُوَازَنَةِ وَ ال۟مُحَافَظَةِ فٖى مَو۟جُودَاتِهٖ بِال۟مُشَاهَدَةِ وَ ال۟عِيَانِ {"Es gibt keinen Gott (ilah) außer Gott (Allah), der da notwendigerweise sein muss. Unmöglich kann (neben Ihm) noch ein Gleiches sein, wo doch (neben anderen) alles möglich sein kann, und nur Er allein nicht (neben anderen) sein kann, dem Einzigen (Ahad) und Allgegenwärtigen (Vahid). Die Notwendigkeit Seiner Existenz in Seiner Allgegenwart beweist dieses Weltall, das große, Gestalt gewordene Buch, die gewaltige Verkörperung des Qur'an, in der Gemeinsamkeit seiner Suren, seiner Verse, seiner Wörter, seiner Buchstaben, seiner Abschnitte, seiner Kapitel, seiner Seiten, seiner Zeilen, das harmonisch verzierte Schloss, in der Übereinstimmung seiner Grundpfeiler, das wohlgeordnet großartige Land, in der Übereinstimmung seiner Arten und Bestandteile, Teilchen und Bruchstücke, seinem gesamten lebenden und toten Inventar und allem, was es hervorbringt und was es zurücklässt, durch das gewaltige und alles umfassende, wahre Zeugnis des Daseins (huduth), seiner Umwandlungen, seiner in ihm enthaltenen Möglichkeiten, in Übereinstimmung aller gelehrten Theologen (ulema-i ilm-i kelam), durch das Zeugnis der Wahrheit vom Wechsel von Form und Inhalt, in aller Weisheit und Wohlordnung, durch die Erneuerung ihrer Buchstaben und Worte, durch die Ordnung und Ausgewogenheit, durch das gewaltige und alles umfassende, wahre Zeugnis hilfreicher Aktionen, Reaktionen, Unterstützungen, Interferenzen, des Ausgleichs und der Instandhaltung in allem Sein, wie wir bezeugen und erkennen."}

    In der Gegenwart Gottes Nun wandte sich unser Reisender, der voll Wissensdurst und Sehnsucht in die Welt gekommen ist, um den Schöpfer der Welt zu suchen, nachdem er achtzehn Stufen emporgestiegen und auf der Himmelsleiter des Glaubens (mi'radj-i imani), die bis zum Thron der Wahrheit (arsh-i haqiqat) hinaufreicht, in dem Wissen um das Göttliche Er (ghaib) die Stufe (maqam) der Gegenwart des Göttlichen Du (muhatab) {El-Muhatab = das Du, der Gesprächspartner, die zweite Person (A.d.Ü.)} erlangt hatte, an seine eigene Seele (ruh) und sprach zu ihr:

    Wenn man zu Beginn der Ehrwürdigen Surat-ul Fatiha (der Sure der Eröffnung) bei dem Wort اِيَّاكَ {"iyaka: Dich allein!"} angekommen, lobend und preisend (medh u thena) in die Gegenwart dessen gelangt ist, von dem hier die Rede ist (ghaibane), {El-Ghaib = Er, der Unsichtbare, der Abwesende, die dritte Person (A.d.Ü.)} und Er in diesem اِيَّاكَ nun gegenwärtig geworden ist, dann muss man auch, die gesuchte dritte Person (ghaib) aufgebend, unmittelbar den Gesuchten selbst nach dem Gesuchten fragen, so wie man auch die Sonne, die alle Dinge zeigt, nach der Sonne fragen muss. In der Tat zeigt sie, die alle Dinge zeigt, sich selbst klarer als alle Dinge. So wie wir die Sonne in ihren Strahlen sehen und erkennen können, so müssen wir auch danach streben, unseren Schöpfer in Seinen Schönen Namen (esma-i husna) und Heiligen Attributen (sifat-i qudsiye) zu erkennen, so weit wir es vermögen.

    Von den unendlich vielen Wegen, welche zu diesem Ziel führen, wollen wir hier nur zwei Wege, von den unendlich vielen Stufen nur zwei Stufen, aus einer Fülle von Tatsachen und an Stelle vieler langer Ausführungen in dieser Risala nur zwei Tatsachen kurz und bündig erklären:

    Erste Wahrheit: Wie wir ganz offensichtlich mit eigenen Augen sehen können, wird in allem, was da geschaffen wurde im Himmel und auf Erden, überall und jeder Zeit, wohlgeordnet und Furcht einflößend das Tun (faaliyet) einer Wahrheit sichtbar, die das All durchdringt und erfüllt, die alles lenkt und leitet, verändert und erneuert. Innerhalb dieser Tatsache, einer Tätigkeit (faaliyet), die in jeder Hinsicht von Weisheit erfüllt, ist die Tatsache der Erscheinung der Herrschaft (Gottes; tezahur-u rububiyet) sichtbar zu verspüren. Und innerhalb dieser Tatsache der Erscheinung der Herrschaft (Gottes; tezahur-u rububiyet), die in jeder Hinsicht Ihr Erbarmen (rahmet) ausbreitet, ist die Tatsache der Offenbarung Gottes (tebaruz-u uluhiyet) unabdingbar zu erkennen.

    So kann man denn ständig die Auswirkungen der Tätigkeit des Allmächtigen und Allwissenden (Fa'il-i Qadîr ve Alîmin ef'al) hinter Seinem weisheitsvollen und hoheitsvollen Tun (hakîmane ve hâkimane faaliyet) gleichsam wie hinter einem Vorhang erahnen, so als beobachtete man Ihn direkt bei Seiner Arbeit.

    Und hinter diesem hochherrschaftlichen Tun und Walten des Herrn (murebbiyane ve mudebbirane ef'al-i Rabbaniye), hinter diesem Vorhang, erfährt man ganz offensichtlich die Namen Gottes, wie sie sich in allen Dingen offenbaren, als könne man sie direkt wahrnehmen.

    Und hinter der Erscheinung der Schönen Namen (Esma-i Husna) in Hoheit (djelal) und Schönheit (djemal), hinter diesem Vorhang vermag man die Existenz und Gegebenheit der sieben heiligen Attribute (Gottes; sifat-i seb'a qudsiye) mit wissenschaftlicher (ilme l-yaqien), ja, augenscheinlicher Klarheit (ayne l-yaqien), ja bis zum Grade einer wahrhaftigen Gewissheit (haqqa l-yaqien) zu begreifen.

    Und in diesen Seinen sieben Heiligen Attributen, in Übereinstimmung mit dem Zeugnis der ganzen Schöpfung gibt sich Er, der in der Gestalt eines unendlich Lebendigen, eines Allmächtigen, eines Allwissenden, eines Allhörenden und Allsehenden, eines, der mit freier Rede und Entscheidung (Murid) begabt ist, offensichtlich und mit Notwendigkeit und mit wissenschaftlicher Sicherheit (ilme l-yaqien) als der, welcher notwendigerweise da sein muss und Träger der obengenannten Eigenschaften (Mausuf-u Vadjib-ul Vudjud) ist, welcher Ein-Einziger (Vahid-i Ahad) ist, welcher als der völlig unabhängige Einzelvollbringer (Fa'il-i Ferd-i Samad) bezeichnet wird, dem Auge des Glaubens im Herzen mit Sicherheit und gleichsam sichtbar zu erkennen, und zwar in einer Weise, die noch glänzender ist als es ganz offensichtlich die Existenz der Sonne ist.

    Denn zu einem schönem und inhaltsreichem Buch, einem gutgebautem Haus, bedarf es offensichtlich der Tätigkeit (fiil) des Schreibens und Erbauens. Schön zu schreiben und gut zu bauen aber ist eine Tätigkeit (fiil), die offensichtlich nach einer Person verlangt, die man als Schreiber oder Baumeister bezeichnet. Der Titel "Schreiber" oder "Baumeister" verlangt aber offensichtlich nach einer Schreibkunst oder Baukunst. Diese Kunst oder Eigenschaft aber verlangt offensichtlich und in jedem Fall nach einer Person, welche diese Kunst ausübt, nach ihr benannt wird und Träger der genannten Eigenschaften sein muss. Denn so wie es keine Tätigkeit geben kann ohne einen, der sie verrichtet und keinen Namen ohne den, der ihn trägt, so kann es auch keine Eigenschaft geben ohne den, der sie besitzt und keine Kunst ohne einen Künstler.

    Gleich wie nun dieser Kosmos mit allen seinen Geschöpfen auf diesen Tatsachen und Grundsätzen errichtet wurde, vergleichbar einer unendlichen Zahl inhaltsreicher Bücher und Briefe, geschrieben mit dem Stift (göttlicher) Bestimmung (qaderin qalem), unendlich vielen Gebäuden und Schlössern, mit der (göttlichen) Maurerkelle (qudretin tschekidjiyle) erbaut, deren jedes einzelne aus tausend Aspekten und sie alle zusammen in unendlich vielen Aspekten durch die grenzenlosen Taten des Herrn und Erbarmers (Rabbani ve Rahman), in dem unendlichen Aufleuchten von Tausend und einem Namen Gottes, der der Keim Seines Wirkens (fiil) ist und in der grenzenlosen Offenbarung der sieben Eigenschaften des Hochgelobten (sifat-i Subhaniye), welche die Quelle dieser Schönen Namen sind, unendlich viele Hinweise und grenzenlos viele Zeugnisse für die Notwendigkeit von Sein (vudjub-u vudjud) und Einheit (Vahdet) des Herrn der Herrlichkeit (Dhat-i Dhu'lDjelal) von Ewigkeit (ezel) zu Ewigkeit (ebed) ablegen, welcher Ursprung und Träger (mausuf) dieser allumfassenden, heiligen Eigenschaften ist, so legen auch alle diese inneren und äußeren Schönheiten, Werte und Vollkommenheiten, jede für sich und alle gemeinsam Zeugnis ab für die heilige Schönheit (djemal) und Vollkommenheit (kemal) der Taten des Herrn (ef'al-i Rabbaniye), der Namen Gottes (esma-i Ilahiye), der Attribute des Einzigartigen (sifat-i Samedaniye) und des Wirkens des Hochgelobten (shuunat-i Subhaniye) so wie es ihrer würdig ist und ihnen entspricht, und bezeugen so offensichtlich die Schönheit und Vollkommenheit einer Hochheiligen Persönlichkeit (Dhat-i Aqdes).

    So zeigt sich denn die Wahrheit von der Herrschaft (Gottes; rububiyet haqiqat) in der Tatsache Seines Wirkens (faaliyet haqiqat) und gibt sich selbst durch das Wissen und die Weisheit, mit der Er erschafft und hervorbringt (khalq ve idjad), formt und wieder neu gestaltet (sun' ve ibda'), durch das Gleichmaß und die Ausgewogenheit (nizam ve mizan), mit der Er plant und schafft (taqdir ve tasvir), anordnet und kalkuliert (tedbir ve tedvir), mit der Absicht und Entschiedenheit (qasd ve irade), in der Er verändert und verwandelt, vernichtet und vervollkommnet, durch die Liebe und das Erbarmen (shefqat ve rahmet), mit der Er ernährt und beschenkt (it'am ve in'am), Freigiebigkeit und Güte (ikram ve ihsan) erweist, in all Seinem Schalten und Walten (shuunat) zu erkennen.

    Die Tatsache der Offenbarung Gottes (tebaruz-u uluhiyet), die in der Tatsache der Erscheinung der Herrschaft (Gottes; tezahur-u rububiyet) ganz offensichtlich zu spüren und zu finden ist, gibt sich selbst voll Huld (kerimane) und Erbarmen (rahîmane) in den Manifestationen Seiner Schönen Namen und in dem Aufleuchten Seiner majestätischen und schönen (djelalli ve djemalli) sieben inhärenten Eigenschaften - "Leben, Wissen, Wollen, Macht, Sehen, Hören, Reden" (Gottes wesensgemäße Eigenschaften, deren Quelle und Träger Er ist) zu erkennen und zu verstehen.

    So wie sich in dem Attribut (Gottes) als "Das Wort" durch Offenbarungen und Inspirationen (vahiy ve ilham) der Herr der Heiligkeit (Dhat-i Aqdes) zu erkennen gibt, ebenso wird in der Tat auch, wie ein Wort, das Gestalt angenommen hat, in dem Attribut (Gottes) als "Macht" durch Seine kunstvollen Werke dieser Herr der Heiligkeit (Dhat-i Aqdes) bekannt, zeigt (Seine Macht) sich gleich dem leibhaftigen Wesen (des Buches) der Unterscheidung (Furqan) von einem Weltenende zum anderen, kennzeichnet den Allmächtigen in Seiner Majestät (Qadîr-i Dhu'lDjelal), und lässt uns von Ihm wissen.

    So lässt auch das Attribut (Gottes) als "der Allwissende" durch eine Vielzahl weisheitsvoller, wohlgestalteter und ausgewogener Kunstwerke und eine große Anzahl Geschöpfe, die durch eine (göttliche) Wissenschaft (ilim) gelenkt, geleitet, kunstvoll gestaltet und voneinander unterschieden werden, diesen einzigartigen Herrn der Heiligkeit (Dhat-i Aqdes) als ihren Ursprung und Träger (mausuf) erkennen.

    Was "Leben" als Wesensmerkmal (Gottes; sifat) betrifft, so weist es, wie alle Werke die Macht (Gottes) erkennen lassen, all die Formen und Gestalten in ihrer Ordnung und Weisheit, in ihrer Ausgewogenheit und ihrem Schmuck die Existenz (göttlicher) Allwissenheit sichtbar werden lassen, wie alle Beweise auch die übrigen Eigenschaften (Gottes) erkennen lassen und den Beweisen für "das Leben" (als Wesensmerkmal Gottes), auf "das Leben" als Wirklichkeit (tahaqquq) hin, so auch das Leben selbst, wenn es alles, was da lebt und Spiegelbild (göttlichen Lebens) ist, zum Beweis als Zeugen vorführt, um den Herrn des Lebens und der Beständigkeit (Dhat-i Hayy-u Qayyum) zu erkennen.

    Es verwandelt das All, um dieses jederzeit immer wieder neu und immer wieder anders hervorzubringen und auszuschmücken, in einen riesigen Spiegel, der sich ständig verändert, erneuert und selbst wieder aus unzähligen Spiegeln zusammengesetzt ist. Entsprechend den oben angeführten Beispielen lassen auch die Attribute "Sehen und Hören, Wollen und Reden", jedes einzelne für sich, dem Kosmos gleich, den Herrn der Heiligkeit (Dhat-i Aqdes) erkennen und verstehen.

    Und so wie diese Eigenschaften die Existenz des Herrn in Seiner Majestät (Dhat-i Dhu'lDjelal) beweisen, so beweisen sie auch die Existenz und die Wahrheit des Lebens (als Attribut Gottes) und auch, dass dieser Herr frisch und lebendig ist. Denn „Kenntnis“ ist ein Zeichen des Lebens. „Hören“ ist eine biologische Funktion. „Sehen“ ist eine Eigenschaft von Lebewesen. „Wollen“ ist ein Ausdruck des Lebens. Willenskraft findet sich nur bei Lebewesen. Sprache ist ein Kennzeichen vernunftbegabter Wesen.

    So geht denn aus dem obengesagten hervor, dass es für das Attribut "Leben" sieben Beweise gibt, jeder einzelne Beweis, bewiesen durch den ganzen Kosmos, Zeugnisse, die seine eigene Existenz erkennen lassen und auch die Existenz seines Trägers (mausuf), sodass es zum Ursprung und Grund aller Attribute, zur Quelle und zum Angelpunkt des Großen Namens (ism-i A'dham) wird. Doch da die Risale-i Nur diese „Erste Wahrheit“ bereits mit starken Zeugnissen bewiesen und in gewissem Grade erläutert hat, können wir uns hier mit dem schon erwähnten Tropfen aus diesem Meere begnügen.

    Zweite Wahrheit: Die göttliche Ansprache (tekellum-u Ilahi), die aus Seinem Attribut "Das Wort" hervorgeht:

    لَوْ كَانَ الْبَحْرُ مِدَادًا لِكَلِمَاتِ رَبِّى {"Würde das Meer zur Tinte werden für die Worte meines Herrn." (Sure 18, 109)} Dem Geheimnis dieser Ayah entsprechend kennt das göttliche Wort keine Grenzen. Der Hinweis, welcher am klarsten das Dasein einer Person erkennen lässt, ist sein Sprechen. {konushma: Die Fähigkeit, Kontakt aufzunehmen, sich auszudrücken und mitzuteilen. (A.d.Ü.)} Das heißt also, dass diese Tatsache unbegrenztermaßen Zeugnis für die Existenz und Einheit (maudjudiyet ve vahdet) des urewigen Wortes (Mutekellim-i Ezel) ist.

    Nun wurde aber mit zwei starken Zeugnissen für diese Tatsache bereits auf der „Vierzehnten“ und „Fünfzehnten Stufe“ der Risala über Eingebungen und Offenbarungen und weiter ein ausführliches Zeugnis, auf das auf der „Zehnten Stufe“ hingewiesen wird und die Heiligen Bücher und offenbarten Schriften betrifft und in noch vielen anderen umfangreichen und glänzenden Zeugnissen auf der „Siebzehnten Stufe“ über den Qur'an als ein Wunder in seiner Aussage diese Tatsache bereits erklärt. Das Zeugnis diesen Stufen überlassend erschien unserem Reisenden Licht und Geheimnis der gewaltigen Ayah شَهِدَ اللّٰهُ أَنَّهُ لاَۤ إِلٰهَ إِلاَّ هُوَ وَالْمَلٰئِكَةُ وَأُولُوا الْعِلْمِ قَاۤئِمًا بِالْقِسْطِ لاَۤ إِلٰهَ إِلاَّ هُوَ الْعَزِيزُ الْحَكِيمُ {"Allah bezeugt, dass es keinen Gott gibt außer Ihm; ebenso Seine Engel, die Gelehrten, die in der Gerechtigkeit fest stehen. Es gibt keinen Gott außer Ihm, dem Allmächtigen, dem Allweisen." (Sure 3, 18)} als ausreichend und genügend, und so vermochte er nicht weiter vorzudringen.

    Dementsprechend wurde auf der „Neunzehnten Stufe“ der „Ersten Abhandlung“ (maqam) als ein Hinweis auf die kurz zusammengefasste Bedeutung dessen, was unser Reisender auf dieser Heiligen Stufe (maqam) als Lektion gelernt hatte, Folgendes gesagt:لَٓا اِلٰهَ اِلَّا اللّٰهُ ال۟وَاجِبُ ال۟وُجُودِ ال۟وَاحِدُ ال۟اَحَدُ لَهُ ال۟اَس۟مَاءُ ال۟حُس۟نٰى وَ لَهُ الصِّفَاتُ ال۟عُل۟يَا وَ لَهُ ال۟مَثَلُ ال۟اَع۟لٰى اَلَّذٖى دَلَّ عَلٰى وُجُوبِ وُجُودِهٖ فٖى وَح۟دَتِهٖ اَلذَّاتُ ال۟وَاجِبُ ال۟وُجُودِ بِاِج۟مَاعِ جَمٖيعِ صِفَاتِهِ ال۟قُد۟سِيَّةِ ال۟مُحٖيطَةِ وَ جَمٖيعِ اَس۟مَائِهِ ال۟حُس۟نٰى اَل۟مُتَجَلِّيَّةِ بِاِتِّفَاقِ جَمٖيعِ شُؤُنَاتِهٖ وَ اَف۟عَالِهِ ال۟مُتَصَرِّفَةِ بِشَهَادَةِ عَظَمَةِ حَقٖيقَةِ تَبَارُزِ ال۟اُلُوهِيَّةِ فٖى تَظَاهُرِ الرُّبُوبِيَّةِ فٖى دَوَامِ ال۟فَعَّالِيَّةِ ال۟مُس۟تَو۟لِيَةِ بِفِع۟لِ ال۟اٖيجَادِ وَ ال۟خَل۟قِ وَ الصُّن۟عِ وَ ال۟اِب۟دَاعِ بِاِرَادَةٍ وَ قُد۟رَةٍ وَ بِفِع۟لِ التَّق۟دٖيرِ وَ التَّص۟وٖيرِ وَ التَّد۟بٖيرِ وَ التَّد۟وٖيرِ بِاِخ۟تِيَارٍ وَ حِك۟مَةٍ وَ بِفِع۟لِ التَّص۟رٖيفِ وَ التَّن۟ظٖيمِ وَ ال۟مُحَافَظَةِ وَ ال۟اِدَارَةِ وَ ال۟اِعَاشَةِ بِقَص۟دٍ وَ رَح۟مَةٍ وَ بِكَمَالِ ال۟اِن۟تِظَامِ وَ ال۟مُوَازَنَةِ وَ بِشَهَادَةِ عَظَمَةِ اِحَاطَةِ حَقٖيقَةِ اَس۟رَارِ - شَهِدَ اللّٰهُ اَنَّهُ لَٓا اِلٰهَ اِلَّا هُوَ وَ ال۟مَلٰٓئِكَةُ وَ اُولُوا ال۟عِل۟مِ قَٓائِمًا بِال۟قِس۟طِ لَٓا اِلٰهَ اِلَّا هُوَ ال۟عَزٖيزُ ال۟حَكٖيمُ {"Es gibt keinen Gott (ilah) außer Gott (Allah), der da notwendigerweise sein muss, dem Einzigen (Ahad) und Allgegenwärtigen (Vahid). Ihm gehören alle schönen Namen, alle hohen Eigenschaften und Ihn umschreiben wir mit den erhabensten Vergleichen. Die Notwendigkeit Seiner Existenz in Seiner Allgegenwart beweist die Persönlichkeit (dhat; Wesen) dessen, der da notwendigerweise sein muss, in der Übereinstimmung mit allen Seinen umfassenden heiligen Eigenschaften, mit der Manifestation aller Seiner schönen Namen und im Einklang aller Seiner Werke und Taten, die Er vollbracht hat, durch das gewaltige, wahrhaftige Zeugnis, in dem sich Seine Göttlichkeit offenbart, in der Erscheinung Seiner Herrschaft, in der Fortdauer Seiner Aktivitäten, die alles beherrschen, im Akt der Hervorbringung, Erschaffung, Formung und Gestaltung durch Seine Führung, Seinen Willen, Seine Macht, zu lenken, zu bestimmen und zu gestalten, in der Freiheit Seiner Entscheidung, Seiner Weisheit, im Akt Seiner Entfaltung und Bewahrung, Ordnung, Erhaltung und Gestaltung, der Versorgung, zielgerichtet und voll Erbarmen, in vollkommener Ordnung und Ausgewogenheit, mit dem großartigen, alles umfassenden, wahrhaftigen Zeugnis Seines innersten Geheimnisses (esrar) - Gott bezeugt, dass es keine Gottheit (ilah) gibt außer Ihm, und so auch Seine Engel, die Leute des Wissens. Er hält die Gerechtigkeit aufrecht. Es gibt keine Gottheit (ilah) außer Ihm, dem Allmächtigen, dem Allweisen."}


    Anmerkung

    So wie jede einzelne Tatsache in der oben angeführten „Zweiten Abhandlung“ (maqam), das „Erste Kapitel“ (bab = Tor) betreffend auf neun Stufen Zeugnis ablegt und in ihrer Gegenwart, durch ihre bloße Anwesenheit, die Notwendigkeit der Existenz (Gottes = vudjub-u vudjud) beweist, so beweist sie auch durch ihre Allgemeingültigkeit Seine Einheit (ahadiyet) und Allgegenwart (vahdet). Weil sie aber vor allem ganz klar Zeugnis gibt für die Existenz (vudjud), wurde sie auch den Beweisen für die Notwendigkeit Seiner Existenz (vudjub-u vudjud) beigezählt.

    Was nun die „Zweite Abhandlung“ (maqam), die sich auf das „Zweite Kapitel“ (bab) bezieht, betrifft, so wird sie, weil sie vor allem ganz klar die Einheit (vahdet) und damit gleichzeitig auch Seine Existenz (vudjud) ganz klar bewiesen hat, das Zeugnis der Einheit (Tauhid) genannt. Doch beweist jede der beiden Abhandlungen Einheit (Tauhid) und Existenz (vudjud). Um den Unterschied herauszustellen, haben wir im „Ersten Kapitel“ (bab) stets بِشَهَادَةِ عَظَمَةِ اِحَاطَةِ حَقِيقَةِ {"...durch das Zeugnis der gewaltigen und umfassenden Wahrheit."}

    wiederholt, während wir im „Zweiten Kapitel“ (bab) بِمُشَاهَدَةِ عَظَمَةِ اِحَاطَةِ حَقِيقَةِ {"...durch das Zeugnis, welches die Wahrheit mit so gewaltiger Macht und allgemeiner Gültigkeit ablegt."} gesagt haben, um ein ganz klar erkennbares Zeugnis für die Einheit (vahdet) zu setzen.

    In dem „Zweiten Kapitel“ (bab), das wir nun anfügen wollen, beabsichtigte ich, die Stufen in gleicher Weise zu erklären wie im „Ersten Kapitel“ (bab). Doch gewisse Umstände zwangen mich dazu, hier nur kurz zusammenzufassen. Eine Erläuterung, wie sie recht und billig wäre, überlasse ich daher der Risale-i Nur.

    Zweites Kapitel (bab)

    Das Zeugnis für die Einheit (Tauhid) betreffend

    Unser Reisender war um des Glaubens (iman) willen in die Welt gesandt worden, hatte in Gedanken den gesamten Kosmos bereist und jedes Ding nach seinem Schöpfer befragt, an jedem Ort nach seinem Herrn gesucht und Gott auf der Stufe gesicherter Wahrheit (haqqa l-yaqin) gefunden, als einen, den es unabdingbar geben muss (Vadjib-ul Vudjud). Nun sprach er zu seinem Verstand: "Komm! Machen wir uns noch einmal gemeinsam auf die Reise, um die Zeugnisse für die Einheit (vahdet) unseres Schöpfers, den es ja notwendigerweise geben muss, zu betrachten."

    Da machten sie sich zusammen auf die Reise... an ihrem ersten Aufenthaltsort erblickten sie die vier heiligen Wahrheiten, welche den gesamten Kosmos beherrschen und ganz offensichtlich nach der Einheit (Gottes = vahdet) verlangen und sie erfordern.

    Die erste Wahrheit:

    Das Absolute in Seiner Gottheit (Uluhiyet-i mutlaq).

    Es ist in der Tat jede einzelne Gruppe innerhalb des Menschengeschlechtes mit irgendeiner, ihr wie ganz selbstverständlich eingegebenen (fitri) Art der Anbetung (ibadet) beschäftigt. Bei den übrigen Lebewesen, ja sogar in der unbelebten Natur findet sich noch immer irgendein Dienst in der Art einer Anbetung. Alle materiellen und ideellen (manevi) Gnadengaben und Wohltaten (nimet ve ihsan) von Seiten des Angebeteten regen zu Dank und Verehrung an und dienen als ein Fahrzeug zu Dienst und Dank. Alle Eingebungen (ilham) und Offenbarungen (vahy), so wie sie aus der unsichtbaren Welt herausgesickert sind und aus der Welt des Geistes (manevi) heraus sichtbar geworden sind, verkünden die Anbetung des einen Gottes. Sie alle beweisen ganz klar und offensichtlich die Wahrheit und Hoheit einer absoluten Gottheit (uluhiyet-i mutlaq).

    In Anbetracht dieser Tatsache einer absoluten Gottheit, ist (der Gedanke an) eine Teilhaberschaft (ishtirak) unannehmbar. Denn diejenigen, welche der Gottheit um ihrer Anbetungswürdigkeit willen mit Dank und Verehrung entgegenkommen, das sind die mit Bewusstsein begabten Früchte von den höchsten Zweigen am Baume des Kosmos. Könnten andere diese mit Bewusstsein begabten Wesen dazu bringen, ihr Antlitz von der Zufriedenheit und Dankbarkeit abzuwenden und den wahrhaft Angebeteten zu vergessen, weil Er ja unsichtbar ist und in der Tat leicht vergessen werden kann, so wäre das dem Wesen und den geheiligten Absichten der Gottheit dermaßen entgegengesetzt, dass es in gar keiner Hinsicht erlaubt werden kann.

    Wenn der Qur'an so häufig und mit solcher Heftigkeit jede Partnerschaft (neben Gott) zurückweist und die Götzendiener (mushrik) mit Höllenstrafen bedroht, so geschieht das in dieser Hinsicht.

    Die zweite Wahrheit: Das Absolute in Seiner Herrschaft (Rububiyet-i mutlaq).

    Es ist in der Tat diese universale Verfügungsmacht im ganzen All, wie sie besonders in allem, was da lebt und speziell in ihrer Versorgung (terbiye) und Entwicklung in überall stets gleicher, nie ganz voraussehbarer Weise für alle gemeinsam und jedes einzelne inmitten all der anderen von unsichtbarer Hand mit so viel Weisheit (hakîmane) und Erbarmen (rahîmane) dargeboten wird, welche mit Sicherheit als (Gottes) absolute Herrschaft (Rububiyet-i mutlaq) hervortritt und aufstrahlt. Und sie ist ein sicheres Zeugnis für diese Tatsache.

    Gibt es aber eine solche absolute Herrschaft (Gottes = Rububiyet-i mutlaq), so kann sie Partnerschaft und Götzendienst mit Sicherheit nicht akzeptieren. Denn so, wie es der Wunsch dieser (göttlichen) Herrschaft ist, ihre Schönheit (djemal) zu offenbaren, ihre Vollkommenheit (kemal) zu verkünden, ihre kostbaren Kunstwerke auszustellen und ihre verborgenen Fähigkeiten zu zeigen, so konzentrieren sich Ziel und Zweck in den kleinsten Dingen und Lebewesen, vereinigen sich in ihnen. Wollte sich auch nur ein winziges Stäubchen, auch nur das kleinste Lebewesen in ihnen zum Partner aufspielen, so würde es diesen Zweck hintertreiben. Es würde die Erreichung dieses Zieles vereiteln. Und das Antlitz aller mit Bewusstsein begabten Wesen von diesen gottgewollten Zielen und Zwecken abzukehren und den Ursachen zuzuwenden, wäre Haltung und Wesen dieser (göttlichen) Herrschaft so ganz und gar konträr und entgegengesetzt, dass eine solche absolute Herrschaft (Rububiyet-i mutlaq) eine Partnerschaft in gar keinem Falle neben sich dulden könnte.

    Eine Vielzahl von Lobeshymnen (tesbihat) und Heiligpreisungen (taqdis) im Qur'an verweist (irshad) mit Versen (ayat), Worten (kelimat), ja sogar Buchstaben insgesamt beständig auf die Einheit (Tauhid) hin, woraus dieses große Geheimnis erwächst (= das Geheimnis der Rububiyet).

    Dritte Wahrheit:

    Vollkommenheit (Kemalat).

    In der Tat zeigt all die erhabene Weisheit im Kosmos, seine wunderbare Schönheit, seine gerechten Gesetze und seine weisheitsvollen Zielsetzungen, dass Vollkommenheit (kemalat) in ihm ganz offensichtlich eine gegebene Tatsache ist. Besonders aber ist das Zeugnis für die Vollkommenheit seines Schöpfers, der das All aus dem Nichts hervorgebracht hat (= idjad) und es in jeder Hinsicht auf eine so schöne und wunderbare Art und Weise lenkt und leitet und für die Vollkommenheit des Menschen, welcher das mit Bewusstsein begabte Spiegelbild dieses Schöpfers ist, ganz offensichtlich.

    So gibt es denn die Wahrheit von der Vollkommenheit (kemalat). Und so gibt es denn die Gewissheit der Vollkommenheit des Schöpfers, der das All in Vollkommenheit hervorgebracht (idjad) hat. Und so gibt es auch die Wahrheit von der Vollkommenheit des Menschen, der die bedeutendste Frucht des Alls, Kalif {Der Mensch ist ein Beamter Gottes auf Erden und soll sich nach Seinen Gesetzen verhalten und er ist unmittelbar Ihm gegenüber verantwortlich. (A.d.Ü.)} auf Erden, das wichtigste Kunstwerk und der vielgeliebte seines Schöpfers ist; und dies ist eine Tatsache...

    In der Tat wäre eine Teilhaberschaft (Shirk), welche diese mit unseren eigenen Augen sichtbare Vollkommenheit und Weisheit (kemal ve hikmet) im All auflösen (fena), vernichten und wirkungslos machen und den Kosmos in einen Spielball des Zufalls, einen Spielplatz der Natur, ein Schlachthaus für alles Lebendige, ein fürchterliches Trauerhaus für jedes bewusste Sein verwandeln und den Menschen, den wir anhand seiner Werke als vollkommen erkennen können, zu dem armseligsten, verlorensten und niedrigsten Tier herabwürdigen müsste und das Zeugnis allen Seins, welches doch ein Spiegel der Vollkommenheit seines Schöpfers ist, das dieses für die Vollkommenheit seines Schöpfers ablegt, dessen geheiligte Vollkommenheit keine Grenze kennt, verschleiern und verdecken und das Ergebnis Seines schöpferischen Tuns (khallaqiyet) zunichte machen würde, eine solche Teilhaberschaft wäre in der Tat unmöglich. Und die Wahrheit kann in ihr nicht sein.

    Teilhaberschaft (Shirk) ist jeder Vollkommenheit Gottes, des Menschen und überhaupt allen Seins entgegengesetzt und zerstört diese Vollkommenheit. Das haben wir bereits im „Ersten Kapitel“ (maqam), der Risala über die „Drei Früchte der Einheit (Tauhid)“ des „Zweiten Strahls“ mit starken und sicheren Zeugnissen bewiesen und erklärt. Wir möchten den Leser darauf verweisen und haben uns deshalb kurz gefasst.

    Vierte Wahrheit:

    Souveränität (Hâkimiyet).

    In der Tat sieht jeder, der das All mit ganzer und ungeteilter Aufmerksamkeit betrachtet, das dieses All einem außerordentlich glanzvollen Königreich gleicht, in dem eine ungewöhnliche Tätigkeit (faaliyet) herrscht, ja einer Stadt, die mit außerordentlicher Weisheit (hikmet) verwaltet wird und deren Regierung (hâkimiyet) außerordentlich stark (quvvetli) ist. Er findet, dass alle Dinge jeder Art gehorsam mit ihrer besonderen Aufgabe beschäftigt sind. وَلِلّٰهِ جُنُودُ السَّمٰوَاتِ وَالْاَرْضِ {"Allahs sind die Heere der Himmel und der Erde." (Sure 48, 4)} Dem in dieser Ayah aufgestellten Gleichnis entsprechend vermag man sich ein martialisches Bild vorzustellen, wo die Heerscharen des Herrn (djunud-u Rabbaniye), angefangen von den Kompanien der Atome über die Bataillone der Pflanzen und die Regimenter der Tiere bis hin zu den Armeen der Sterne, die winzig kleinen Beamten und die ganz großen Soldaten, unter den souveränen (hâkimane) Gesetzen der Natur, den obrigkeitlichen Befehlen, den königlichen Erlassen, offensichtlich die Existenz einer vollkommenen Souveränität (hâkimiyet-i mutlaq) und einer allumfassenden Herrschaft (amiriyet-i kulliye) beweisen.

    Da es aber nun einmal diese Wahrheit von der absoluten Souveränität (Gottes; hâkimiyet-i mutlaq) gibt, kann es gewiss eine Wahrheit von einer Teilhaberschaft (Shirk) nicht geben. Denn لَوْ كَانَ فِيهِمَآ اٰلِهَةٌ إِلاَّ اللّٰهُ لَفَسَدَتَا {"Gäbe es in ihnen beiden (= Himmel und Erde) noch eine andere Gottheit außer Allah, so wären beide verdorben." (Sure 21, 22)} Auf Grund der unumstößlichen Wahrheit dieser Ayah würden mehrere verschiedene Hände, die sich despotisch in eine Arbeit einmischen, alles durcheinander mischen. Gäbe es in einem Reich zwei Könige, ja sogar in einer Stadt zwei Bürgermeister, so würde das die Ordnung stören. Die Verwaltung würde zum Tohuwabohu. Doch finden wir vom Flügel einer Mücke bis zu den Leuchten am Himmel und von den Zellen des Körpers bis hin zu den Sternbildern eine solche Ordnung, dass darinnen auch nicht für ein Stäubchen Teilhaberschaft mehr Platz bleibt.

    Außerdem bezeichnet "Souveränität (hâkimiyet)" eine Stufe der Ehre (maqam-i izzet). Einen Gegenspieler (raqib) anzuerkennen, würde den Ehrenrang einer solchen Souveränität verderben. In der Tat zeigt der Mensch, der ja in seiner Schwäche doch so vieler Helfer bedarf, wenn er um seiner winzigen, äußerlichen und doch nur vorübergehenden Souveränität willen despotisch seinen Bruder und seine Kinder tötet, dass Souveränität keinen Nebenbuhler duldet. Wenn so ein armseliger Mensch um einer so geringfügigen Souveränität willen so etwas tut, dann kann der vollkommene und allmächtige (Qadîr-i Mutlaq haqiqi) König (mâlik) des gesamten Alls unmöglich die Heiligkeit Seiner Souveränität, welche Quelle all Seiner wahrhaftigen Herrschaft (rububiyet) und der Angelpunkt Seiner Gottheit (uluhiyet) ist, mit einem anderen teilen, könnte unter gar keinen Umständen einen Teilhaber neben sich dulden.

    Diese Tatsache wurde bereits im „Zweiten Kapitel“ (maqam) des „Zweiten Strahls“ und auch noch an einigen anderen Stellen der Risale-i Nur mit starken Zeugnissen bewiesen. Wir können es deshalb dabei belassen.

    So betrachtete also unser Reisender diese „Vier Wahrheiten“ und erkannte die Einheit Gottes (vahdaniyet-i Ilahiye) im Grade eines Augenzeugen. Sein Glaube leuchtete. So sagte er mit ganzer Kraft:

    لاَۤ إِلٰهَ اِلاَّ اللّٰهُ وَحْدَهُ لاَ شَرِيكَ لَهُ {"Es gibt keinen Gott außer Allah. Einzig ist Er und ohne einen Partner."} Als einen kurzen Hinweis auf die Lektion, die er an diesem Ort empfangen hatte, wurde im „Zweiten Kapitel“ (bab) der „Ersten Abhandlung“ (maqam) Folgendes gesagt: لَٓا اِلٰهَ اِلَّا اللّٰهُ ال۟وَاحِدُ ال۟اَحَدُ الَّذٖى دَلَّ عَلٰى وَح۟دَانِيَّتِهٖ وَ وُجُوبِ وُجُودِهٖ مُشَاهَدَةُ عَظَمَةِ حَقٖيقَةِ تَبَارُزِ ال۟اُلُوهِيَّةِ ال۟مُط۟لَقَةِ وَ كَذَا مُشَاهَدَةُ عَظَمَةِ اِحَاطَةِ حَقٖيقَةِ تَظَاهُرِ الرُّبُوبِيَّةِ ال۟مُط۟لَقَةِ ال۟مُق۟تَضِيَّةِ لِل۟وَح۟دَةِ وَ كَذَا مُشَاهَدَةُ عَظَمَةِ اِحَاطَةِ حَقٖيقَةِ ال۟كَمَالَاتِ النَّاشِئَةِ مِنَ ال۟وَح۟دَةِ وَ كَذَا مُشَاهَدَةُ عَظَمَةِ اِحَاطَةِ حَقٖيقَةِ ال۟حَاكِمِيَّةِ ال۟مُط۟لَقَةِ ال۟مَانِعَةِ وَ ال۟مُنَافِيَةِ لِلشِّر۟كَةِ

    Nun sprach unser ruheloser Gast zu seinem Herzen: Menschen des Glaubens, besonders aber Ordensleute (= Sufis) wiederholen ständig: لاَۤ إِلٰهَ إِلاَّ هُوَ {"Es gibt keinen Gott außer Ihm."} So erinnern sie ständig an die Einheit Gottes (Tauhid) und verkünden sie und zeigen damit, dass die Einheit Gottes (Tauhid) viele verschiedene Stufen hat. Überdies ist "Einheit" (Tauhid) die bedeutendste, angenehmste und erhabenste heilige Aufgabe, eine naturgegebene (fitri) Verpflichtung, ist Dienst am Glauben. Weil dies aber so ist, darum komm! Wir wollen, um noch eine weitere Stufe zu finden, die Türe zu noch einer anderen Wohnstatt in diesem Lehrgebäude öffnen.

    Denn die wahre Einheit (haqiqi Tauhid), die wir suchen, ist nicht nur eine Erkenntnis, die aus innerer Schau (tasavvur) erwächst. Sie ist vielmehr eine Bestätigung, die in der Sprache der Logik (ilm-i mantik) den Gegenwert zur inneren Schau (tasavvur) darstellt, noch weit bedeutender ist als eine Erkenntnis, die aus innerer Schau erwächst und Konsequenz eines Zeugnisses ist und die wissenschaftlich (ilim) genannt wird.

    Denn wahre Einheit (tauhid-i haqiqi) bedeutet eine Schlussfolgerung (hukum), eine Bestätigung (tasdiq), Verständnis (iz'an) und Annahme (kabul), dass man in jedem Ding seinen Herrn finden kann. Und in jedem Ding sieht man einen Weg, der zu dem Schöpfer führt. Und kein Ding vermag Seiner Gegenwart im Wege zu stehen. Anderenfalls wäre es, um Seinen Herrn zu finden, immer wieder erforderlich, den Schleier dieser Welt zu zerreißen, ihn zu öffnen. Wenn das nun so ist: "Auf dann und vorwärts!" sagte unser Reisender und klopfte an die Pforte der überwältigenden Allmacht und Größe Seiner Majestät (kibriya ve azamet). Er trat ein in die Wohnstatt der Werke (ef'al) und Taten (âsâr) und die Welt allen geschaffenen und ungeschaffenen Seins (idjad ve ibda') und sah: Es gibt im All fünf umfassende Wahrheiten, die überall ihre Gültigkeit haben. Sie legen ein offensichtliches Zeugnis für die Einheit Gottes (tauhid) ab.

    Erste Wahrheit:

    Die Wahrheit von der überwältigenden Allmacht und Größe Seiner Majestät (kibriya ve azamet). Diese Wahrheit wurde bereits im „Zweiten Kapitel“ (maqam) des „Zweiten Strahls“ und an verschiedenen Stellen der Risale-i Nur bewiesen und erklärt. Wir können hier deshalb sagen:

    Er, der die Millionen von Lichtjahren voneinander entfernten Sterne zu gleicher Zeit und in gleicher Weise erschuf, sie lenkt und leitet, der diese unendlich vielen Einzelexemplare einer Blume im Osten und Westen, im Süden und Norden der Erde zu gleicher Zeit und mit der gleichen Gestalt hervorgerufen (idjad) und gebildet hat und der zudem gleich wie

    هُوَ الَّذِى خَلَقَ السَّمٰوَاتِ وَالْاَرْضَ فِى سِتَّةِ اَيَّامٍ {"Er, der die Himmel und die Erde in sechs Tagen geschaffen hat." (Sure 57, 4)} auch durch ein vergangenes und unseren Augen, die hier in der Gegenwart verweilen, unsichtbares und sehr bemerkenswertes Ereignis einen Beweis gegeben hat, Er, der auch in fünf, sechs Wochen in einem ähnlich bemerkenswerten Gleichnis zur Frühlingszeit, wie um uns mehr als hunderttausend Beispiele zu zeigen, mehr als 200.000 Pflanzenarten und Tiergattungen hervorbringt, ihren Bestand in vollkommener Ordnung und Ausgewogenheit verwaltet, ohne jegliche Verwirrung, ohne irgendeinen Fehler oder Irrtum, gemeinsam, untereinander verteilt, sie versorgt und ernährt und verschönt, ohne sie zu verwechseln, der zudem die Ayah:

    يُولِجُ الَّيْلَ فِى النَّهَارِ وُيُولِجُ النَّهَارَ فِى الَّيْلِ {"Er bringt die Nacht aus dem Tage hervor und Er bringt den Tag aus der Nacht hervor." (Sure 3, 27)} offen legt, die Erde sich drehen lässt, die Seiten des Tages und der Nacht gestaltet und sie umblättert, sie mit den täglichen Ereignissen füllt und ihre Beschriftung täglich wieder ändert. Er, der Herr, kennt auch die geheimsten und leisesten Regungen der Herzen und lenkt sie nach Seinem Willen (irade).

    Da aber nun alle diese einzelnen Handlungen insgesamt einer einzigen Handlung entspringen, muss notwendigerweise auch der Handelnde ein Einziger, einzelner Allmächtiger (vahid ve qadîr) sein, ein Handelnder voll Majestät (Fa'il-i Dhu'lDjelal), und Seine überwältigende Größe und Allmacht (kibriya ve azamet) ist von der Art, dass daneben nichts und nirgendwo und unter gar keinen Umständen auch nur der Schatten einer Möglichkeit zu irgendeiner Art von Teilhaberschaft (Shirk) Platz finden kann, vielmehr Shirk dadurch mit der Wurzel ausgerottet wird.

    Da es aber nun einmal eine solche überwältigende Größe und Allmacht (kibriya ve azamet-i qudret) gibt und da nun einmal diese Größe (kibriya) unendlich vollkommen und allumfassend ist, ist es auch in gar keinem Fall möglich, dass sie Platz ließe für eine Teilhaberschaft und es ihr erlaubte, diese Macht (qudret) schwach (adjz) und hilfsbedürftig werden zu lassen, dieser Größe (kibriya) einen Fehler zuzufügen, dieser Vollkommenheit einen Mangel anzuheften, dem Unbegrenzten eine Grenze und dem Unendlichen ein Ende zu setzen. Keine Intelligenz vermag dies anzunehmen, ohne ihre eigene Natur zu zerstören.

    Da also Gott einen Partner beizugesellen, einen Schatten auf Seine Größe wirft, Seine Ehre verletzt, Seine Majestät beleidigt und Seiner Allmacht Abbruch tut, ist dies ein solches Verbrechen, dass es niemals vergeben werden kann (kabil-i afw). Darum findet sich in dem hochehrwürdigen Qur'an, dessen Verkündigung ein Wunder ist, mit ausdrücklicher Bestimmtheit der Erlass: إِنَّ اللّٰهَ لاَ يَغْفِرُ أَنْ يُشْرَكَ بِهِ وَيَغْفِرُ مَادُونَ ذٰلِكَ {"Fürwahr: Allah verzeiht ihnen nicht, was sie Ihm beigesellen; doch verzeiht Er, was sie außerdem tun." (Sure 4, 48)}

    Zweite Wahrheit:

    Die Taten des Herrn (Ef'al-i Rabbaniye), wie sie in absoluter, allumfassender und grenzenloser Form in Erscheinung treten und überall im Kosmos sichtbar werden. Ihre Steuerung und die Bedingungen, denen sie unterworfen sind, ist reine Weisheit und ein Ausdruck Seines Willens (irade). Und sie sind abhängig von der Fähigkeit dessen, an dem sie sichtbar werden. Und ein blinder Zufall, die unverständige Natur, rohe Gewalt, starre Gesetze, ungelenke, allüberall waltende Elemente können diese so ausgewogenen Taten (des Herrn), voll Weisheit, Umsicht (basîrane), Leben, Ordnung und Beständigkeit nicht bewirken. Sie dienen vielmehr dem, der in Seiner Majestät der Handelnde (Fa'il-i Dhu'lDjelal) ist, auf Seinen Befehl (emir), in der Kraft (quvvet) und Macht (qudret) seines Willens (irade) als der sichtbare Schild, hinter dem sich Seine unsichtbare Macht (qudret) verbirgt.

    Dafür drei Beispiele unter zahllosen Beispielen: Wir wollen hier aus den unendlich vielen Sinngebungen drei Bedeutungen von drei aufeinander folgenden Ayat herausgreifen, die sich auf einer Seite der Sure "die Bienen" (Surat-un Nahl) finden und auf drei Handlungen hinweisen und wollen diese erklären:

    Erstens: وَ أَوْحٰى رَبُّكَ اِلَى النَّحْلِ أَنِ اتَّخِذِى مِنَ الْجِبَالِ بُيُوتًا {"Und es hat dein Herr der Biene eingegeben, Wohnstätten zu suchen in den Bergen usw." (Sure 16, 68)}

    In der Tat ist die Biene von Natur (fitrat) aus und ihrer Aufgabe nach solch ein Wunder, dass eine ganze Sure nach ihr benannt wurde. Denn für dieses kleine Köpfchen dieser so winzig kleinen Honigmaschine ein ihrer wichtigen Aufgaben vollkommen entsprechendes Programm zu entwerfen, in ihrem winzig kleinen Magen die wohlschmeckendste aller Speisen vorzubereiten und ausreifen zu lassen, ihr ein kleines Bajonett einzupflanzen, durch dessen Gifte die Lebewesen verletzt, ja getötet werden können, ohne dass durch diese Gifte die eigenen Organe, der eigene Körper, dabei zu Schaden kommt. Eine so außerordentliche Aufmerksamkeit und Sachkenntnis (ilim), eine so ungewöhnliche Weisheit und Zielstrebigkeit (irade), eine solche Ordnung und Ausgewogenheit kann unmöglich Kräfte ohne Bewusstsein, ohne Ordnung und Ausgewogenheit wie die Kräfte der Natur oder die Gesetze des Zufalls an der Mitwirkung beteiligen.

    So beweist denn diese in dreifacher Hinsicht wunderbare Kunstfertigkeit Gottes, die Taten des Herrn, die sich an zahllosen Bienen auf dem ganzen Erdenrund mit gleicher Weisheit, gleicher Aufmerksamkeit, gleicher Ausgewogenheit, zu gleicher Zeit und auf gleiche Weise zeigen und wirksam werden, ganz offensichtlich die Einheit Gottes (vahdet).

    Zweite Ayah: وَإِنَّ لَكُمْ فِى الْاَنْعَامِ لَعِبْرَةً نُسْقِيكُمْ مِمَّا فِى بُطُونِهِ مِنْ بَيْنِ فَرْثٍ وَدَمٍ لَبَنًا خَالِصًا سَاۤئِغًا لِلشَّارِبِينَ {"Siehe: am Vieh habt ihr wahrlich eine Lehre. Wir tränken Euch mit dem, was in ihren Leibern ist, mitten zwischen Mist und Blut, mit lauterer Milch, die so wohl schmeckt dem, der sie trinkt." (Sure 16, 66)} Dies ist eine Ayah, die eine Fülle von Belehrungen in sich enthält. In der Tat erfordert, was vor allem Kühe und Kamele, Ziegen und Schafe betrifft, in den Eutern der Muttertiere - einer Milchfabrik gleich - zwischen Blut und Mist, ohne dass sie damit in Berührung käme und so dadurch verunreinigt würde, ganz und gar im Gegenteil dazu eine reine, lautere, saubere, nahrhafte, wohlschmeckende weiße Milch zu erzeugen und in die Herzen dieser Tiere eine selbstlose Liebe (shefqat) für ihre Jungtiere hineinzulegen, die noch angenehmer, lieblicher, süßer und wertvoller ist als Milch, sicherlich einen solchen Grad von Barmherzigkeit (rahmet), Weisheit (hikmet), Kenntnis (ilim), Macht (qudret), Entscheidungskraft (ihtiyar) und Aufmerksamkeit, dass dies in gar keiner Hinsicht das Werk eines blinden Zufalls, entfesselter Elemente oder finsterer Mächte sein kann.

    So beweist denn diese so überaus wunderbare und weisheitsvolle Kunst des Herrn, die Taten Gottes (fiili Ilahi), die auf dem ganzen Erdenrund in den Herzen unendlich vieler Muttertiere von hunderttausend verschiedenen Tierarten, sowie in deren Eutern zu gleicher Zeit, in gleicher Weise, mit gleicher Weisheit, mit gleicher Aufmerksamkeit in Erscheinung tritt, all ihr Tun, Machen und Wirken ganz offensichtlich die Einheit Gottes (vahdet).

    Dritte Ayah: وَمِنْ ثَمَرَاتِ النَّخِيلِ وَ الْأَعْنَابِ تَتَّخِذُونَ مِنْهُ سَكَرًا وَرِزْقًا حَسَنًا إِنَّ فِى ذٰلِكَ لَاٰيَةً لِقَوْمٍ يَعْقِلُونَ {"Ja auch von den Früchten der Palme und des Rebstocks bereitet ihr ein starkes Getränk und eure Nahrung. Fürwahr: darin liegt ein Zeichen für ein verständiges Volk!" (Sure 16, 67)}

    Diese Ayah lenkt unsere Aufmerksamkeit auf Datteln und Trauben und sagt: "Für diejenigen, die Verstand besitzen, findet sich in diesen beiden Früchten ein großes Zeichen (Ayah) für die Einheit (Tauhid), ein Beweisstück und ein Beleg." In der Tat sind diese beiden Früchte sowohl Unterhalt als auch Nahrung, sowohl ein Hauptgericht als auch eine Nachspeise. Zugleich bereitet man aus ihnen auch eine köstliche Mahlzeit. Diese Palmen und Rebstöcke, die in wasserlosem Sande oder trockener Erde gedeihen, sind in hohem Grade ein Wunder der Macht (mu'djize-i qudret) und ein Wunder (hariqa) der Weisheit. Sie gleichen so sehr einer Helva produzierenden Süßwarenfabrik oder einer Maschine, die honiggleichen Saft herstellt, einem Kunstwerk von einer feinempfundenen Ausgeglichenheit, vollkommener Ordnung, Weisheit und Sorgfalt, dass jeder Mensch, der auch nur einen Funken Verstand besitzt: "Wer diese Dinge so gemacht hat, kann sicherlich nur der sein, der auch das Weltall erschaffen hat" sagen muss.

    Denn jede nur fingerdicke Weinrebe hier vor unseren Augen trägt z.B. zwanzig Trauben. Und jede Traube besteht wieder aus Hunderten winziger Schläuche, die mit zuckersüßem Saft gefüllt sind. Jeder von ihnen ist mit einer hauchdünnen, schönen, feinen, bunten Hülle umkleidet. In sein weiches, empfindliches Innere sind diese hartschaligen, nussartigen Kerne gelegt, die Inhalt, Programm und Lebensgeschichte eines ganzen Pflanzendaseins sind. Wer aus dem Inneren dieser Beeren ein honigartiges Getränk gemacht hat, das der Helva des Paradieses gleicht und süß schmeckt wie Kauthar (paradiesisches Wasser), wer auf dem ganzen Erdenrund unzählige Beispiele gleicher Aufmerksamkeit und gleicher Weisheit, die gleichen Wunderwerke, zu gleicher Zeit und in gleicher Art erschaffen hat, der zeigt uns in ganz offensichtlicher Weise: der diese Arbeit getan hat, ist auch der Schöpfer des ganzen Alls. Und diese Tat (fiil), die unendliche Macht (qudret) und grenzenlose Weisheit (hikmet) erfordert, kann allein nur Sein Werk (fiil) sein.

    In der Tat können an dieser so empfindsamen Ausgewogenheit, mit diesem Werk von solcher Kunstfertigkeit, mit dieser so weisheitsvollen Ordnung, Kräfte, Naturgewalten und Kausalitäten nicht beteiligt sein, die blind, ziellos und ohne Ordnung sind, die weder Bewusstsein noch Ausrichtung haben, aggressiv und turbulent sind. Sie können hier ihre Hand nicht mit im Spiel haben. Sie sind nur die Objekte und Empfänger und nur einem Schild gleich für die Weisungen ihres Herrn (emr-i Rabbani) in Dienst gestellt.

    Diese drei Ayat weisen also auf drei Tatsachen hin, deren drei Sinngebungen gleich zahllosen Erscheinungen und Wirkungen der zahllosen Taten des Herrn (ef'al-i Rabbani) übereinstimmend für die Einheit und Allgegenwart (vahid-i ahad) des Herrn in Seiner Majestät (Dhat-i Dhu'lDjelal vahdet) Zeugnis ablegen.

    Dritte Wahrheit:

    Wie alle Dinge ins Dasein treten (= idjad), besonders die Pflanzen und Tiere, wie sie trotz absoluter Geschwindigkeit in einer absoluten Vielzahl und völligen Ordnung, trotz absoluter Leichtigkeit als so außerordentlich schöne Kunstwerke mit einer solchen Meisterschaft, Zuverlässigkeit und Ordnung, trotz absoluter Fülle und totaler Verbreitung als so außerordentlich wertvoll und erlesen erscheinen.

    In der Tat ist eine so außerordentliche Geschwindigkeit, eine so ungewöhnliche Kunstfertigkeit und Meisterschaft, Ordnung und Aufmerksamkeit, Leichtigkeit und Mühelosigkeit trotz einer so außerordentlichen Vielzahl und allseitigen Verbreitung ein solcher Wert und eine solche Erlesenheit, wo keines das andere stört und nichts von einem anderen gestört wird oder das andere beeinträchtigt, das alles zu schaffen ist einzig und allein nur dem möglich, welcher der Einzige (vahid) und der Mächtige (qudret) ist und dessen Macht (qudret) niemals eine Sache schwer fällt. Ja, für diese Macht ist es einfach, leicht und mühelos - von den Gestirnen angefangen bis hinunter zu den Atomen, vom Größten bis zum Kleinsten, von einer ganzen Gattung mit zahllosen Einzelexemplaren bis hin zu einem solchen Einzelexemplar, von einem großen allumfassenden Ganzen bis hin zu einem winzig kleinen Stück davon - die ganze große Erde zu erschaffen und mit Leben zu erfüllen bis hin zu einem einzelnen Baum; einen Baum wachsen zu lassen - groß wie ein Berg, oder ein Samenkorn von der Größe einer Nadel zu machen, all diese Dinge vor unseren Augen zu schaffen.

    So ist es also dieses bedeutende Geheimnis der „Dritten Stufe“ der Einheit (Tauhid), der „Dritten Wahrheit“, das Wort von der Einheit (Tauhid = La ilaha illa'llah), das nämlich die größte Ganzheit dem kleinsten Teilchen gleicht, zwischen der größtmöglichen Anzahl und der kleinsten noch möglichen sich kein Unterschied findet, das also diese ihre Staunen erregende Weisheit, dieses gewaltige Tor zu ihrem Geheimnis, diese ihre unzugängliche Feste außerhalb der Reichweite unseres Verstandes, diese bedeutendste Grundwahrheit des Islam, diese tiefste Quelle des Glaubens, dieses größte Fundament der Einheit (Tauhid) erklärt, gemeistert, entschleiert und bewiesen wird, welches das Tor ist zu dem Geheimnis des Qur'an. Und so wird die verborgenste, dem Verstande unzugänglichste, rätselvolle Wahrheit von der Erschaffung des Alls erkennbar, welche zu verstehen das Vorstellungsvermögen der Philosophen nicht in der Lage ist.

    Dem barmherzigen Schöpfer (Khaliq-i Rahîm) sei hunderttausend Mal Dank und Preis (shukur ve hamd) so viele Male wie es Buchstaben gibt in der Risale-i Nur, das durch sie sich das Tor zu diesem Staunen erregenden Geheimnis aufgetan, die geheimnisvolle Feste sich geöffnet hat und diese Wahrheit nun gemeistert, entschleiert und bewiesen werden konnte. Besonders aber im "Zwanzigsten Brief", fast schon am Ende, wo die Aussage وَ هُوَ عَلٰى كُلِّ شَيْءٍ قَدِيرٌ {"Doch Er ist aller Dinge mächtig."} behandelt wird, im "Neunundzwanzigsten Wort", wo die Wiederversammlung behandelt wird, in dem es heißt, "der Handelnde ist dazu im Stande (Fa'il muqtedir)" und sowie im arabischen Text des "Neunundzwanzigsten Blitz", wo die verschiedenen Stufen von „AIlahu ekber“ behandelt und die Macht Gottes (qudret-i Ilahiye) bewiesen wird, wird dies mit eben derselben Sicherheit bewiesen wie zwei mal zwei vier ist.

    Obwohl wir nun in unseren Erklärungen es dabei bewenden lassen können, möchte ich doch noch kurz die Grundlagen und Beweise, die dieses Geheimnis offen legen, in dreizehn Stufen gleich dreizehn Geheimnissen auflisten und auf sie hinweisen. Das „Erste“ und das „Zweite Geheimnis“ habe ich bereits beschrieben. Doch leider haben mich die äußeren und innerlichen Umstände als zwei starke Hindernisse bis heute an der Fortsetzung gehindert.

    Das erste Geheimnis: Wenn irgendetwas wesentlich ist, kann dessen Gegenteil am Wesen dieses Dinges keinen Anteil haben. Denn dies käme einer "Vereinigung der beiden Gegensätze" gleich, was aber unmöglich ist. So ist also auf Grund dieses Geheimnisses und weil die Macht Gottes (qudret-i Ilahiye) Ihm essenziell ist und eine zwangsläufige Notwendigkeit des Wesens Seiner Allheiligkeit (Dhat-i Aqdes), sicherlich eine Schwäche (adjz) unmöglich, welche das Gegenteil dieser Macht (qudret) wäre, ein Anteil am Wesen des Allmächtigen (Dhat-i Qadîr) zu nehmen.

    Ja, wenn man nun irgendwo Abstufungen vorfindet, so geschieht dies dadurch, dass in ein Ding dessen Gegenteil eintritt. Zum Beispiel: die Abstufungen des Lichtes - wie stark und schwach - kommen durch eine abgestufte Beteiligung der Finsternis, die Abstufungen der Wärme - mehr oder weniger - durch eine abgestufte Beteiligung der Kälte, die Abstufungen der Macht - größer oder geringer - aber dadurch zu Stande, dass sich ihr ein Widerstand hindernd gegenüberstellt. Gewiss kann man aber in dieser essenziellen Allmacht (qudret-i dhetiye) keine Abstufungen (merteb) vorfinden. Sie bringt alle die Dinge insgesamt gleich einem einzigen Ding hervor (idjad).

    Und weil sich nun einmal in dieser essenziellen Allmacht (qudret-i dhetiye) keine Abstufungen (merteb) finden lassen, Schwächen (da'if) und Mängel nicht auftreten, können sich ihr auch keine Hindernisse in den Weg stellen, kann Ihr die Erschaffung (idjad) irgendeines Dinges keine Schwierigkeiten bereiten.

    Und weil Ihr nun einmal die Erschaffung keines Dinges Schwierigkeiten bereitet, vermag sie auch die gewaltige Wiederversammlung so leicht wie einen einzigen Frühling, einen Frühling so einfach wie einen einzigen Baum, einen Baum so mühelos wie eine einzige Blume hervorzubringen und eine einzige Blume genauso kunstvoll zu gestalten wie einen einzigen Baum so wunderbar zu erschaffen wie einen Frühling und einen einzigen Frühling so vollständig und einzigartig ins Dasein zu rufen. Und Sie erschafft es vor unseren Augen.

    Wir haben in der Risale-i Nur mit starken und unwiderleglichen Zeugnissen bewiesen, dass es - gäbe es Gottes Allgegenwart und Einheit (vahdet ve tauhid) nicht - genauso schwierig wäre eine Blume zu erschaffen wie einen Baum, ja vielleicht noch schwieriger, einen Baum zu gestalten genauso kompliziert wie einen Frühling, ja vielleicht noch komplizierter und all seine Schönheit und sein ganzer Kunstwert müssten ganz und gar zerfallen. Und ein Lebewesen, das jetzt in einer Minute gemacht wird, würde dann erst in einem Jahr gemacht werden, ja vielleicht würde es überhaupt nicht gemacht werden.

    So ist es denn auf Grund dieses oben erwähnten Geheimnisses, dass diese Früchte, diese Blumen, diese Bäume und diese kleinen Tiere, obwohl sie doch so zahlreich und in Massen in Erscheinung treten, dennoch so kostbar sind und obwohl sie mit einer solchen Schnelligkeit und Leichtigkeit erschaffen werden, dennoch so kunstvoll gestaltet sind, in schönster Ordnung hervortreten und mit ihrer Aufgabe beginnen. Sie vollbringen ihren Lobpreis (tesbihat), vollenden ihn, lassen ihren Samen an ihrer Stelle zurück und gehen von dannen.

    Das zweite Geheimnis: Es entspricht dem Geheimnis des Lichtglanzes, der Durchsichtigkeit und des Reflexionsvermögens sowie dem Geheimnis des Gehorsams, wenn eine einzige Sonne, als eine Erscheinungsform der Macht Gottes (qudret-i dhetiye), ihre leuchtenden Strahlen mit der gleichen Leichtigkeit einem einzigen Spiegel zusendet oder unendlich vielen Spiegeln und glänzenden Gegenständen und Tröpfchen. Es sind die gleichen leuchtenden und wärmenden Strahlen. Es ist die gleiche, weitreichende Aktivität dieser grenzenlosen Macht. Und alles geschieht mit Leichtigkeit. Ob es dabei um viele geht oder um wenige: es gibt dabei keinen Unterschied.

    So wie aber nun ein einzelnes Wort, das ausgesprochen wurde, infolge der grenzenlosen Ausdehnung einer grenzenlosen Schöpferkraft (khallaqiyet) mühelos in das Ohr eines einzelnen Menschen eingeht, so geht es auch ebenso mühelos mit Gottes Hilfe (izn-i Rabbani) in eine Million von Ohrmuscheln ein. Es ist gleich, ob da Tausende von Zuhörern sind oder nur ein einziger Zuhörer. Das macht keinen Unterschied.

    Desgleichen schaut das Licht eines einzigen Auges oder ein einziger lichtvoller Geist wie Gabriel infolge der allumfassenden Aktivität des Herrn (faaliyet-i Rabbaniye), die sich als Barmherzigkeit offenbart (tedjelli-i rahmet), mit Leichtigkeit einen einzelnen Ort, begibt sich dorthin und verweilt mit Leichtigkeit an einem einzigen Ort. Ebenso aber findet es sich durch Gottes Allmacht (qudret-i Ilahiye) mit gleicher Leichtigkeit an tausend Orten, schaut sie und begibt sich dorthin. Es gibt keinen Unterschied zwischen wenigem oder vielem.

    Da aber nun in gleicher Weise die ursprüngliche und urewige Macht (Gottes; qudret-i dhetiye-i ezel) ein vollkommen reines und alldurchdringendes Licht und das Licht der Lichter ist und der wesentliche, wahrhaftige, der Engelwelt zugewandte Aspekt (melekutiyet) aller Dinge glasartig klar und durchsichtig ist und glänzend wie ein Spiegel, und ein jedes Ding, von den Atomen angefangen über die Pflanzen und die Tiere bis hin zu den Sternen, den Sonnen und Monden in einem solchen Maße der Verfügungsgewalt (hukum) dieser (göttlichen) Allmacht (qudret-i dhetiye) unterstellt, unterworfen ist und den Befehlen dieser ewigen Macht (qudret-i ezeliye) in äußerstem Grade folgt und gehorcht, ruft sie auch mit Sicherheit unendlich viele Dinge gleich einem einzigen Ding ins Dasein (= idjad) und ist ihnen zur Seite gegenwärtig. Keines Seiner Werke kann einem anderen Seiner Werke hinderlich sein. Mag es ein großes sein oder ein kleines, viel oder wenig, ein Stückchen davon oder ein Ganzes: vor Ihm ist es gleich und keines davon fällt Ihm schwer.

    So haben wir denn im „Zehnten“ und im „Neunundzwanzigsten Wort“ gesagt, dass in dem Geheimnis der Wohlgeordnetheit und Ausgewogenheit, in dem Gehorsam gegenüber der Entscheidungsmacht und in der Ausführung der Befehlsgewalt entsprechend ein riesiges Schiff, so groß wie hundert Häuser, vorangetrieben und gesteuert wird, wie der Finger eines Kindes sein Spielzeug lenkt.

    Und so wie ein einzelner Soldat durch den Marschbefehl seines Kommandanten in die Schlacht geschickt wird, ebenso wird auch ein ganzes wohlgeordnetes, einsatzbereites Heer durch diesen einen einzigen Befehl in den Kampf geführt.

    Und nehmen wir nun einmal an, es befänden sich in den beiden Schalen einer großen und hochempfindlichen Waage zwei Berge miteinander im Gleichgewicht, in den beiden Schalen einer anderen Waage aber zwei Eier, sodass die eine der beiden Schalen durch eine einzige Nuss hinuntergedrückt, die andere aber emporgehoben würde, dann müsste dem Gesetz der Weisheit entsprechend die eine Schale der anderen Waage mitsamt dem Berge gegen den Gipfel des Berges emporgehoben, der andere Berg aber gegen seinen Talgrund hinuntergedrückt werden.

    Genauso verhält es sich nun aber mit der unendlichen, lichtvollen, ursprünglichen (dheti), unvergänglichen (sermedi) Macht des Herrn (qudret-i Rabbaniye), die an keinerlei Bedingungen gebunden ist, jedoch verknüpft ist mit einer unendlichen Weisheit und Gottes hochempfindlicher Waage der Gerechtigkeit (adalet-i Ilahiye), welche in ihr enthalten ist und welche aller Regel, Ordnung und Ausgewogenheit Grund, Quelle, Ursprung und Angelpunkt ist und welcher Entscheidungskraft dieser Macht das Ganze und ein jedes Stückchen davon, alles Große und jedes kleine Ding und alle Dinge und alle Sachen unterstellt und ihrer Lenkung unterworfen sind: ganz sicher bewegt sie die Elektronen mit der gleichen Leichtigkeit und lässt sie kreisen, wie sie in dem gleichen Geheimnis auch die Sterne mit Leichtigkeit in Weisheit und Ordnung ihre Bahnen ziehen lässt.

    So wie Er im Frühling auf Seinen Befehl mit Leichtigkeit einer Fliege wieder Leben gibt, so schenkt Er auch allen Arten von Fliegen, allen Pflanzen, dem Heer winzig kleiner Tierchen mit dem gleichen Befehl und mit der gleichen Leichtigkeit nach dem Geheimnis Seiner Weisheit und Ordnung in Seiner Macht das Leben, führt sie wieder dem Felde des Lebens zu.

    Und so wie Er einen Baum im Frühling rasch wieder zum Leben erweckt und den Gebeinen wieder Leben einzuflößen vermag, so wird Er auch in Seiner vollkommenen Weisheit, Gerechtigkeit und Allmacht (hikmetli adaleti qudret-i mutlaq) den riesengroßen Leichnam, der unsere Erde ist, im Frühling mit der gleichen Leichtigkeit gleich einem Baum wiederbeleben und so hunderttausend verschiedene Beispiele der Wiederversammlung schaffen.

    Er belebt mit Seinem Schöpfungsbefehl die Erde wieder und verkündet in Seinem Erlass: إِنْ كَانَتْ اِلاَّ صَيْحَةً وَاحِدَةً فَاِذَا هُمْ جَمِيعٌ لَدَيْنَا مُحْضَرُونَ {"Dann wird man nur ein einziges Mal in die Posaune stoßen und schon sind sie alle in Unsere Gegenwart gestellt." (Sure 36, 53)} Also werden alle Menschen und Dschinnen beim ersten Posaunenstoß auf Unseren Befehl vor Uns erscheinen, vor Unserer Gegenwart erscheinen.

    Ebenso ist sein Erlass: وَمَآ أَمْرُ السَّاعَةِ إِلاَّ كَلَمْحِ الْبَصَرِ اَوْ هُوَ أَقْرَبُ {"Die Angelegenheit jener Stunde aber wird einem Augenzwinkern gleich sein oder noch weniger." (Sure 16, 77)} Das heißt, die Auferstehung und Wiederversammlung zu bewirken und durchzuführen gleicht dem Öffnen und Schließen der Augen oder geschieht sogar noch schneller. Ebenso lesen wir in Ayah (Sure 13, 28):

    مَا خَلْقُكُمْ وَلاَ بَعْثُكُمْ إِلاَّ كَنَفْسٍ وَاحِدَةٍ {"Eure Erschaffung und eure Auferweckung gleicht der einer einzigen Seele."} Das heißt, oh ihr Menschen! Eure Erschaffung und Wiederbelebung und Wiederversammlung und Wiederherstellung wird so leicht sein wie die Wiederbelebung einer einzigen Seele und der Macht nicht schwer fallen. Betrachtet man den Sinn, der hinter der Bedeutung dieser drei Ayat verborgen ist, werden auf ein und denselben Befehl hin und mit gleicher Leichtigkeit alle Menschen und Dschinnen, alle Tiere, Geister und Engel auf dem großen Platz der Wiederversammlung zusammengebracht und vor der gewaltigen Waage aufgestellt. Dabei behindert eine Arbeit nicht eine andere Arbeit.

    Das dritte und vierte Geheimnis bis hin zum dreizehnten wurde entgegen meiner ursprünglichen Absicht auf eine spätere Zeit verschoben.

    Vierte Wahrheit:

    Die einzelnen Existenzen verkünden durch ihr Dasein und durch ihr Erscheinungsbild, in ihrer Ökologie, ihrem Miteinander- und Ineinander-Verbundensein, ihrer Ähnlichkeit untereinander und wie sie einer des anderen verkleinertes Abbild oder dessen vergrößerte Version zum Ausdruck bringen, wenn ein Teil von ihnen ein Ganzes bildet oder eine Allgemeinheit, ein anderer, dessen Bestandteil oder Einzelexemplare, wie sie jeder für sich das Siegel der Natur (sikke-i fitrat) tragen in ihrer Ähnlichkeit, einander gleichen in der Kunstfertigkeit, mit der sie geschmückt sind, wenn sie einander helfen und einander in ihren natürlichen Aufgaben (vazife-i fitri) vervollkommnen, ganz offensichtlich in all diesen vielen Aspekten ihrer Einheit (vahdet) die Einheit Gottes (tauhid), beweisen, dass ihr Schöpfer (sani') ein Einziger (vahid) ist und zeigen hinsichtlich der Herrschaft (Gottes; rububiyet) über das All, dass diese eine Ganzheit und Universalität darstellt, welche jeglicher Spaltung und Aufteilung abhold ist.

    Es gibt hier in der Tat ein Beispiel: In jedem Frühling von 400.000 Arten Pflanzen und Tieren die einzelnen Exemplare gemeinsam und untereinander vermischt, im selben Augenblick und auf die gleiche Weise, ohne einen Mangel oder Fehler, in vollkommener Weisheit und in schönster Kunstfertigkeit zu erschaffen, zu versorgen und zu unterhalten,

    zudem all die Vögel, deren verkleinerte Abbilder die Fliegen sind, bis hin zu deren riesigen Modellen, welche die Adler sind, in zahllosen Einzelexemplaren zu erschaffen, ihnen die Organe zu geben, die ihnen helfen, zu fliegen und zu leben, durch die Lüfte zu reisen und sie zu beleben, ihren Gesichtern auf wunderbare Weise (mu'djizane) das Münzsiegel Seiner Kunst (sikke-i san'at),

    ihren Körpern in Seiner Leitung (mudebbirane) das prophetische Siegel Seiner Weisheit (khatem-i hikmet), ihrem Wesen zu ihrer Fürsorge (murebbiyane) das königliche Siegel Seiner Einheit (ahadiyet) aufzuprägen, auch den Molekülen der Nahrung den Weg zu weisen, den Zellen des Körpers zu Hilfe zu eilen,

    den Pflanzen zur Hilfe der Tiere, den Tieren zur Hilfe der Menschen und allen Müttern ihren hilflosen Kleinen Unterstützung zu geben, in Barmherzigkeit (rahîmane) zu laufen, auch von der Milchstraße angefangen über unser Sonnensystem bis hin zu den Elementen der Erde, ja die Lider unseres Augapfels, die Kelchblätter der Rosenknospe und die Hüllblätter des Maiskolbens und die Kerne der Melone wie in konzentrischen Kreisen im Großen und Ganzen wie in seinen kleinen Bestandteilen in gleicher Ordnung und künstlerischer Schönheit durch ein und dieselbe Handlung und in vollkommener Weise zu lenken:

    all dies ist doch in ganz offensichtlicher Weise ein Beweis dafür, dass der, welcher all diese Dinge tut, ein Einziger (vahid) ist.Alle Dinge tragen Sein Siegel.

    Doch gleich wie Er nie und nirgends irgendeinen Raum einnimmt, so ist Er dennoch immer und überall gegenwärtig.

    Und so wie die Sonne sind alle Dinge weit von Ihm entfernt, doch Er ist allen Dingen nahe.

    Und gleich wie große Dinge wie die Milchstraße und das Sonnensystem Ihm keine Schwierigkeiten bedeuten, so sind auch die Blutkörperchen in den Adern und die Gedanken in den Herzen vor Ihm nicht verborgen, noch Seiner (göttlichen) Leitung und Führung entzogen.

    Und gleich wie ein jedes Ding, wie groß und zahlreich es auch sein mag, und auch das kleinste und seltenste Ding für Ihn ein Leichtes ist, so erschafft Er auch eine Fliege nach dem Musterbeispiel eines Adlers, ein Samenkorn, das den Schaltplan eines ganzen großen Baumes in sich enthält, einen Baum nach Art eines Gartens, einen Garten so kunstvoll wie den Frühling und einen Frühling nach dem Maßstab einer Wiederversammlung mit gleicher Leichtigkeit.

    Er gibt uns kunstvolle und höchst kostbare Dinge in Seiner Huld und Güte für nur ein Geringes. Der verlangte Preis ist nur ein "Bismillah" und ein "Elhamdulillah". Denn der für diese kostbaren Gnadengaben (nimet) angemessene Preis ist, zu Beginn "Bismillahir'Rahmani-r'Rahîm" und am Ende "Elhamdulillah" zu sagen.

    Diese „Vierte Wahrheit“ wurde bereits in der Risale-i Nur erläutert und bewiesen. Wir begnügen uns deshalb hier mit einem kurzen Hinweis.

    Es folgt daher nun als die Zweite Wohnstatt, die unser Reisender gesehen hat:

    Fünfte Wahrheit:

    Der gesamte Kosmos und alles was darinnen ist, seine Pfeiler und seine Bestandteile und alles was darinnen lebt, in seiner vollendeten Ordnung, alle seine Bausteine und alle Wesen in ihm, die mit einem Auftrag betraut sind und in diesem weiten Königreich der Grund dafür sind, dass für sie die Gestirne kreisen und dass es für sie ein Amt und eine Verwaltung gibt und die mit dem großen Ganzen in Verbindung stehen, alle die Namen (isimler) und Taten Gottes (fiiller), welche diese königliche Stadt und deren Messegelände regieren, alle untereinander verbunden, einzigartig in sich selbst und eins in ihrem gemeinsamen Wesen, an jedem Ort der gleiche Name und die gleiche Tat, ein jedes Ding oder doch die meisten von ihnen umfassend und umgreifend, alle die Grundelemente und Eigenschaften, die zur Unterhaltung und Belebung dieses Juwels von einem Schloss beitragen, alle untereinander verbunden, einzigartig in sich selbst und eins in ihrem gemeinsamen Wesen, an jedem Ort das gleiche Grundelement und die gleiche Eigenschaft, das ganze Antlitz der Erde - oder doch den größten Teil davon - in ihrer Verbreitung überziehend, dies alles erfordert ganz offensichtlich und mit Notwendigkeit, beweist, bezeugt

    und bezeigt, dass der Meister und Lenker (sani' ve mudebbir) dieses Kosmos, der König und Verwalter (sultan ve murabbi) dieses Landes, der Herr (sahib) und Meister dieses Schlosses ein und derselbe ist, eins (vahid) und einzigartig (ahad) in sich und Seiner Schöpfung.

    Er kennt weder Abbild noch Ebenbild, weder Helfer noch Vertreter, weder Mitspieler noch Gegenspieler. Er hat keine Schwäche und keinen Fehler. In der Tat ist die Ordnung ein in sich geschlossenes Ganzes (= vahdet); sie erfordert einen einzigen Ordnungsgeber. Sie verträgt keine Partnerschaft, die Ursache für einen Streit sein könnte...

    So besteht also, von der ganzen großen Einheit des Kosmos angefangen über die tägliche Umdrehung der Erde und ihren Umlauf im Jahreskreis bis hin zum Menschen in seiner gesamten Erscheinung mit Herz und Verstand und seinem ganzen Sinnensystem, bis hin zu dem Blutkreislauf mit seinen weißen und roten Blutkörperchen, im Allgemeinen wie im besonderen eine Ordnung voller Weisheit und Sorgfalt in jedem Ding. Es gibt mit Sicherheit neben dem Allmächtigen (Qadîr-i Mutlaq) und Allweisen in Seiner Vollkommenheit (Hakîm-i Mutlaq) nichts und niemanden, der mit Vorbedacht und Schöpferkraft (qasd ve idjad) seine Hand nach irgendeinem Ding ausstrecken oder sich in irgendeine Angelegenheit mit einmischen könnte.

    Vielmehr sind alle Dinge nur Befehlsempfänger und Erscheinungsbilder. Sie haben nur passive Funktion. Zudem kann auch nur der eine Ordnung aufrecht erhalten, sinnvoll und zielstrebig schaffen und seine Angelegenheiten bedachtsam und ordnungsgemäß regeln, welcher es mit Sachkenntnis (ilim) und Weisheit (hikmet) tut, Entscheidungskraft und Durchsetzungsvermögen (ihtiyar ve irade) besitzt. Diese so unendlich vielfältigen Erscheinungsformen einer Ordnung in der Schöpfung, wie sie sich - von höchster Weisheit erfüllt - vor unseren Augen ausbreitet, beweist in der Tat ganz offensichtlich und in jedem Fall, dass der Schöpfer (khaliq), Lenker und Leiter (mudebbir) dieses Kosmos ein Einziger ist, einer, der Tatkraft (fa'il) und Entscheidungsvermögen (mukhtar) besitzt. Durch Seine Macht (qudret) treten alle Dinge ins Dasein (vudjud), durch Seinen Willen (irade) nimmt jedes von ihnen seine entsprechende Form (vaziyet-i mahsus) an und durch Seine Entscheidung (ihtiyar) erhält es die ihm gemäße Gestalt (suret-i muntazama)...

    So ist denn nun die Lampe über dieser unseren irdischen Herberge, welche zugleich auch ihre Heizung ist, nur eine, der Leuchter, welcher uns hilft, die Stunden zu zählen, ein Einziger, der Schwamm Seiner Barmherzigkeit ein einziger (d.h. die Wolken überall am Himmel über der Erde spenden alle das gleiche Regenwasser - A.d.Ü.), der feurige Koch (unserer Nahrung am Himmel) ist einer, der lebensspendende Trank ist einer (d.h. das Wasser ist überall auf der Erde das gleiche - A.d.Ü.), die sorgentragenden Felder sind eins (d.h. die Erde, welche uns ihre Frucht gibt, ist überall die gleiche - A.d.Ü.). Eins eins - eins - immer wieder und tausendmal und noch einmal eins...Mit Sicherheit bezeugen diese einzigartigen Einheiten ganz offensichtlich, dass der Erbauer und Herr (sani' ve sahib) dieses Gasthauses ein Einziger ist. Zudem ist Er auch überaus freigiebig und gastfreundlich und lässt seine hohen und höchsten Beamten die Gäste, die sich auf der Reise befinden, bedienen und für ihr Wohlergehen sorgen.

    So sind denn nun diese Namen (isim), welche aller Orten die Welt regieren, die wie Juwelen überall in Erscheinung treten "Weiser (Hakîm), Barmherziger (Rahîm), Gestalter (Musavvir), Verwalter (Mudebbir), Lebendigmacher (Muhyi) und Leiter (Murebbi)", Attribute (she'n) wie "Weisheit (hikmet), Barmherzigkeit (rahmet) und Gnade (inayet)", Taten (fiil) wie "Gestaltung (tasvir), Ablauf (tedvir) und Entwicklung (terbiye)" eines. Allerorten sind die gleichen Namen, die gleichen Taten einander zugeordnet, finden sich auf höchster Stufe und umfassen alles.Überdies vervollkommnen sie in ihrem Schmuck und in ihrer Schönheit einander so, als ob sich die Namen und Taten untereinander vereinigten; Macht (qudret) zu Weisheit (hikmet) und Barmherzigkeit (rahmet), und Weisheit (hikmet) zu Gnade (inayet) und Leben (hayat) würden.

    Zum Beispiel: Sobald der Name "Lebensspender" in einem Ding seine Wirksamkeit zu zeigen beginnt, beginnen im selben Augenblick überall auch viele andere Namen wie "Schöpfer, Gestalter und Versorger" in gleicher Weise ihre Wirksamkeit zu zeigen. Sicherlich, offensichtlich und tatsächlich bezeugt das, dass der mit diesen allumfassenden Namen Bezeichnete und der Vollbringer dieser überall in gleicher Weise sichtbar werdenden umfangreichen Taten (fiil) ein Einziger, Alleiniger (vahid) und Allgegenwärtiger (ahad) ist. Dies ist unser Glaube und dazu geben wir unsere Zustimmung (= amenna ve saddaqna).

    Zudem erfüllen aber nun die Elemente, welche die Grund- und Aufbaustoffe aller Kunstwerke sind, die Erde. Und jede einzelne von den Arten, welche die verschiedensten Siegel tragen und so die Einheit (vahdet) der Geschöpfe aufzeigen, ist einzig in ihrer Art und erobert und bedeckt doch die ganze Erde. Sicherlich und ganz offensichtlich beweist dies, das alle diese Elemente und all das, was zu ihnen gehört und alle diese Arten mit allen ihnen zuzurechnenden Einzelstücken Gut und Eigentum eines einzigen Herrn (dhat) sind. Sie sind die Kunstwerke und Diener des Allgegenwärtigen und Allmächtigen (Vahid-i Qadîr), gewaltige, aggressive Elemente, die Er als Seine äußerst gehorsamen Diener und Arten, welche über das gesamte Antlitz der Erde verteilt sind und die Er als Seine äußerst disziplinierten Soldaten in die Pflicht nimmt.

    Diese Wahrheit haben wir bereits in der Risale-i Nur aufgezeigt und bewiesen und können uns deshalb hier mit einem kurzen Hinweis begnügen. Unser Reisender empfing aus den obigen „Fünf Wahrheiten“ den Segen des Glaubens und in der hohen Freude und mit dem tiefen Sinn der Einheit (Tauhid) fasste er seine Beobachtungen zusammen, legte Zeugnis ab und sprach zu seinem Herzen, indem er seinen Empfindungen Ausdruck gab:

    Betrachte im Buche der Schöpfung eine farbige Seite,

    mit dem goldenen Stifte der Macht, siehe, wie schön sie gemalt ist!

    Nicht blieb da noch sein dunkler Fleck für die Scharfsichtigen,

    so als habe Gott Seine Wunderzeichen (= Verse) mit Licht darauf geschrieben.

    Und nun wisse noch dies:

    Die Seiten im Buche der Welt sind ihre unendlichen Maße.

    Die Zeilen der Geschehnisse darinnen sind ihre Werke ohne Zahl.

    Geschrieben an der Werkbank der wohlbewahrten Tafel der Wahrheit (lauh-i mahfudh-u haqiqat).

    Die Verkörperung eines bedeutungsvollen Wortes - in der Welt - ein jedes Geschöpf.

    Nun aber höre:

    چُو لَٓا اِلٰهَ اِلَّا اللّٰهُ بَرَابَر۟ مٖيزَنَن۟د۟ هَر۟ شَى۟ Wohlan! 'Es gibt Keinen Gott außer Allah', so verkünden sie mit einer Stimme alle Dinge,

    دَمَادَم۟ جُويَدَن۟د۟ يَا حَق۟ سَرَاسَر۟ گُويَدَن۟د۟ يَا حَى۟ rufen beständig 'Oh, Wahrhaftiger, Einer', flehen gemeinsam 'Oh Du Lebendiger!

    نَعَم۟ وَ فٖى كُلِّ شَى۟ءٍ لَهُ اٰيَةٌ تَدُلُّ عَلٰى اَنَّهُ وَاحِدٌ {"Ja, in allen Dingen ist von Ihm ein Mal und ein Hinweis fürwahr, dass Er ist Ein-Einziger."} Sein Herz und auch seine Seele bestätigten dies und sprachen: "In der Tat, so ist es (evet, evet)!"

    So war denn im „Zweiten Kapitel (bab) der 2Ersten Abhandlung2 (maqam) über die „Zweite Wohnstatt“ als ein kurzer Hinweis auf die „Fünf Wahrheiten“ von der Einheit (Tauhid), die unser Gast in dieser Welt und Tourist im All in der „Zweiten Wohnstatt“ in Augenschein genommen hatte, Folgendes gesagt worden:

    لَٓا اِلٰهَ اِلَّا اللّٰهُ ال۟وَاحِدُ ال۟اَحَدُ الَّذٖى دَلَّ عَلٰى وَح۟دَتِهٖ فٖى وُجُوبِ وُجُودِهٖ مُشَاهَدَةُ حَقٖيقَةِ ال۟كِب۟رِيَاءِ وَ ال۟عَظَمَةِ فِى ال۟كَمَالِ وَ ال۟اِحَاطَةِ . وَ كَذَا مُشَاهَدَةُ حَقٖيقَةِ ظُهُورِ ال۟اَف۟عَالِ بِال۟اِط۟لَاقِ وَ عَدَمُ النِّهَايَةِ لَا تُقَيِّدُهَا اِلَّا ال۟اِرَادَةُ وَ ال۟حِك۟مَةُ . وَ كَذَا مُشَاهَدَةُ حَقٖيقَةِ اٖيجَادِ ال۟مَو۟جُودَاتِ بِال۟كَث۟رَةِ ال۟مُط۟لَقَةِ فِى السُّر۟عَةِ ال۟مُط۟لَقَةِ وَ خَل۟قُ ال۟مَخ۟لُوقَاتِ بِالسُّهُولَةِ ال۟مُط۟لَقَةِ فِى ال۟اِت۟قَانِ ال۟مُط۟لَقِ وَ اِب۟دَاعُ ال۟مَص۟نُوعَاتِ بِال۟مَب۟ذُولِيَّةِ ال۟مُط۟لَقَةِ فٖى غَايَةِ حُس۟نِ الصَّن۟عَةِ وَ غُلُوِّ ال۟قِي۟مَةِ . وَ كَذَا مُشَاهَدَةُ حَقٖيقَةِ وُجُودِ ال۟مَو۟جُودَاتِ عَلٰى وَج۟هِ ال۟كُلِّ وَ ال۟كُلِّيَّةِ وَ ال۟مَعِيَّةِ وَ ال۟جَامِعِيَّةِ وَ التَّدَاخُلِ وَ ال۟مُنَاسَبَةِ . وَ كَذَا مُشَاهَدَةُ حَقٖيقَةِ ال۟اِن۟تِظَامَاتِ ال۟عَامَّةِ ال۟مُنَافِيَةِ لِلشِّر۟كَةِ . وَ كَذَا مُشَاهَدَةُ وَح۟دَةِ مَدَارَاتِ تَدَابٖيرِ ال۟كَائِنَاتِ الدَّالَّةِ عَلٰى وَح۟دَةِ صَانِعِهَا بِال۟بَدَاهَةِ وَ كَذَا وَح۟دَةُ ال۟اَس۟مَاءِ وَ ال۟اَف۟عَالِ ال۟مُتَصَرِّفَةِ ال۟مُحٖيطَةِ . وَ كَذَا وَح۟دَةُ ال۟عَنَاصِرِ وَ ال۟اَن۟وَاعِ ال۟مُن۟تَشِرَةِ ال۟مُس۟تَو۟لِيَةِ عَلٰى وَج۟هِ ال۟اَر۟ضِ

    In der Medresse von Imam-i Rabbani (RA) Nun gelangte unser Weltenreisender auf seiner Wanderung durch die verschiedenen Zeitalter an der Schwelle zum zweiten Jahrtausend (mudjeddid-i elf-i sani) zu der Medresse des großen Gelehrten Imam-i Rabbani Ahmed-i Faruqi, trat ein und nahm an dem Unterricht teil, den der Imam gab. Dieser sagte:

    "Die bedeutendste Frucht aller Orden (tariqat) ist die Entfaltung (inkishaf) der Glaubenswahrheiten. Der völligen Offenlegung (inkishaf) einer einzigen Glaubensfrage ist vor tausend Wundern (keramet) und geistigen Genüssen der Vorzug zu geben." Und weiter sagte er:

    "In alten Zeiten haben große Persönlichkeiten gesagt: es wird unter den Wortgewaltigen und den großen Gelehrten der Theologie (ilm-i kelam) einer kommen. Der wird alle Wahrheiten des Glaubens und des Islam in allgemein verständlicher Form und mit ganz offensichtlichen Beweisen klarstellen. Ich wünschte, ich wäre dieser Mann und vielleicht bin ich es.(*[3])Glaube (iman) und Einheit (Tauhid) sind Essenz, Hefe, Licht und Leben aller menschlichen Vollkommenheit. تَفَكُّرُ سَاعَةٍ خَيْرٌ مِنْ عِبَادَةِ سَنَةٍ {"Eine Stunde Nachdenken ist besser als ein Jahr Anbetung (ibada = zusätzlich zum Pflichtgebet = namaz übernommene, freiwillige Andachten)."} Getreu diesem Grundsatz wird im Nakschi-Orden das stillschweigende Gedenken Gottes (khafi dhikr) gepflegt. Es ist eine sehr wertvolle Art des Nachsinnens (tefekkur)." So wurde unser Reisender belehrt.

    Der Reisende hörte sich das alles an. Dann drehte er sich um und sagte zu seiner Seele: "Das war es also, was dieser hochherzige (kahraman) Imam gesagt hat. Es ist ja doch mehr wert, seine Glaubenskraft (quvvet-i imaniye) um ein Stäubchen zu vermehren als ein Batman (etwa 8 kg) an Erkenntnissen und Vorzüglichkeiten (marifet ve kemalat) und noch hundertmal süßer als der Honig innerer Schau (ezvak). Es haben sich ja doch seit tausend Jahren die Philosophen Europas ihre Einwände und Zweifel gegen den Glauben und gegen den Qur'an zusammengetragen und Wege gefunden, die Gläubigen anzugreifen. Und sie wollen auch die Grundsätze des Glaubens erschüttern, welche Schlüssel, Quelle und Fundament einer Ewigen Glückseligkeit, eines beständigen Lebens und eines immerwährenden Paradieses sind. Darum auch müssen wir vor allen Dingen unseren Glauben stärken, dadurch, dass wir unseren traditionellen Glauben (imani taqlid) auf seinen Wahrheitsgehalt (tahqiq) hin untersuchen und in die Tat umsetzen.

    Wenn das so ist, auf dann! Lass uns die neunundzwanzig Stufen des Glaubens, die wir gefunden haben und deren jede so mächtig ist wie ein Berg, auf dreiunddreißig Stufen erhöhen, jener gesegneten Zahl der gesegneten Anrufungen (tesbihat) nach dem Gebet (namaz), um auch noch die „Dritte Wohnstatt“ dieses Lehrhauses zu schauen. Klopfen wir also an die Türe zum Reich aller Lebewesen und ihrer Versorgung durch ihren Herrn! Öffnen wir sie mit dem Schlüssel des 'Bismillahi-r'-Rahmani-r'Rahîm!'" sagte er und klopfte ungestüm an die Türe der „Dritten Wohnstatt“, jenes wunderbaren Ortes der Auferstehung und einer einzigartigen Wiederversammlung. Mit einem بِسْمِ اللّٰهِ الْفَتَّاحِ {"Im Namen Allahs, der öffnet (el-Fettah)."} öffnete er. Die „Dritte Wohnstatt“ zeigte sich. Er trat ein und erblickte vier gewaltige, allumfassende Wahrheiten, welche diese Wohnstatt erleuchteten und die Einheit (Tauhid), der Sonne gleich aufzeigten.

    Erste Wahrheit: Die Wahrheit von der Eröffnung (Fettahiyet).

    D.h. durch die Erscheinung des Namen dessen, der da öffnet (Fettah) wird eine ganz einfache Materie in völlig verschiedene und ganz und gar unterschiedliche, zahllose, wohlgeordnete Formen aufgeschlossen, und zwar sie alle zusammen, allerorten und im gleichen Augenblick und durch die gleiche Tat (fiil).Denn so wie in der Tat im ganzen Gartenlande des Kosmos unendlich viele verschiedene Erscheinungsformen gleich Blumen durch den Namen "Fettah" ihre für sie geeignete, wohlgeordnete Form und ihre besonderen Merkmale durch die Macht des Schöpfers (qudret-i Fatir), der sie aufgeschlossen, erhalten haben, so haben auch in gleicher, jedoch weit wundersamer Weise 400.000 Arten des Lebendigen im Garten "Erde" - jede für sich - in außerordentlich weiser (hikmetli) und kunstvoller Art (san'atli) ihre eigene, harmonische, schmuckvolle und so ganz besondere Form erhalten.

    يَخ۟لُقُكُم۟ فٖى بُطُونِ اُمَّهَاتِكُم۟ خَل۟قًا مِن۟ بَع۟دِ خَل۟قٍ فٖى ظُلُمَاتٍ ثَلَاثٍ ذٰلِكُمُ اللّٰهُ رَبُّكُم۟ لَهُ ال۟مُل۟كُ لَٓا اِلٰهَ اِلَّا هُوَ فَاَنّٰى تُص۟رَفُونَ ۝اِ نَّ اللّٰهَ لَا يَخ۟فٰى عَلَي۟هِ شَى۟ءٌ فِى ال۟اَر۟ضِ وَلَا فِى السَّمَٓاءِ ۝ هُوَ الَّذٖى يُصَوِّرُكُم۟ فِى ال۟اَر۟حَامِ كَي۟فَ يَشَٓاءُ لَٓا اِلٰهَ اِلَّا هُوَ ال۟عَزٖيزُ ال۟حَكٖيمُ {"Er hat euch im Bauche eurer Mutter erschaffen, Schöpfung für Schöpfung in dreifacher Finsternis. So ist der Herr, euer Gott. Sein ist das Reich. Es gibt keinen Gott außer Ihm. Wie dann könnt ihr euch noch abwenden?" (Sure 39, 6) "Wahrlich, Allah ist es, vor dem nichts verborgen bleibt, was auf Erden und was in den Himmeln ist, Er, der euch im Mutterschoß (rahm = hysterix) geformt hat nach Seinem Willen. Es gibt keinen Gott außer Ihm, dem Mächtigen, dem Weisen." (Sure 3, 5-6)

    Wie diese Ayat zeigen, ist es der stärkste Beweis (en quvvetli delil) für die Einheit (Tauhid) und das Wunder (mu'djize) der Macht (qudret), das in höchste Begeisterung versetzt, wie Er die Formen aufschließt. Es ist diese Weisheit und die Wahrheit von der Aufschließung der Formen (feth-i suver), die wir - in verschiedenen Formen - in der Risalet-un Nur wiederholt und besonders auf der „Sechsten“ und „Siebenten Stufe“ des „Ersten Kapitels“ (bab) der „Zweiten Abhandlung“ (maqam) dieser Risale bewiesen und erklärt haben. Deshalb möchten wir dies nun auf sich beruhen lassen und beschränken uns darauf, Folgendes zu sagen:

    Botanik und Zoologie weisen auf Grund eingehender Untersuchungen nach, dass die Entfaltung der Arten (feth-i suver) eine so umfangreiche Sachkenntnis und eine derartige Kunstfertigkeit erkennen lässt, dass niemand außer dem allgegenwärtigen Ein-Einzigen (Vahid-i Ahad) vollkommen Allmächtigen (Qadîr-i Mutlaq), der alles in allem zu schauen und zu machen weiß, und kein Ding der Urheber einer so vielseitigen und umfassenden Tat sein kann. Denn die Tat einer solchen Entfaltung der Arten (feth-i suver), wie sie sich jederzeit und allerorten vorfindet, verlangt nach einer Weisheit, einer Aufmerksamkeit und nach einer Sachkenntnis (hikmet) in einem so unendlichen Maß innerhalb einer unendlichen Macht (qudret). Eine solch unendliche Macht aber kann sich nur in der Hand einer Persönlichkeit finden, welche den gesamten Kosmos lenkt und leitet.

    In der Tat ist z.B. entsprechend dem Erlass (ferman) der berühmten Ayat die Entfaltung so vieler unterschiedlicher menschlicher Formen im Schoß all der vielen Mütter - in einer dreifachen Finsternis - mit einer solchen Ausgewogenheit, Unterschiedlichkeit, Kunstfertigkeit und Ordnung, ohne sich zu irren, etwas falsch zu machen oder zu verwechseln, aus einem einfachen Stoff heraus aufzuschließen und zu erschaffen und die Tatsache der Entfaltung der Arten (fettahiyet) mit derselben Macht, mit derselben Weisheit, mit derselben Kunstfertigkeit auf dem ganzen Erdenrund, welche das Gesamt aller Menschen, aller Tiere und aller Pflanzen umfasst, der stärkste Beweis für Gottes Allgegenwart (vahdaniyet). Denn dieses Umfassen (ihata etmek) ist Einheit (vahdet), lässt keinen Platz für eine Teilhaberschaft.

    Und die neunzehn Wahrheiten, die im Ersten Kapitel die Existenz Gottes mit Notwendigkeit bezeugen (vudjub-u vudjud), beweisen durch ihre Existenz die Existenz des Schöpfers. Ebenso bezeugen sie durch ihre Allgemeingültigkeit Gottes Allgegenwart (Vahdet).

    Die zweite Wahrheit, welche unser Reisender in der „Dritten Wohnstatt“ geschaut hat,

    ist die Wahrheit von der Barmherzigkeit Gottes (Rahmaniyet).

    Yani gözümüzle görüyoruz, birisi var ki bize zemin yüzünü rahmetin binlerle hediyeleri ile doldurmuş, bir ziyafetgâh yapmış ve rahmaniyetin yüz binlerle ayrı ayrı lezzetli taamları içinde dizilmiş bir sofra etmiş ve zemin içini rahîmiyet ve hakîmiyetin binlerle kıymettar ihsanlarını câmi’ bir mahzen yapmış.

    Ve zemini devr-i senevîsinde bir ticaret gemisi hükmünde her sene âlem-i gaybdan levazımat-ı insaniye ve hayatiyenin yüz bin çeşitlerinden en güzellerini içine alarak yüklenmiş bir nevi sefine veya şimendifer gibi ve her baharı ise erzak ve elbisemizi taşıyan bir vagon hükmünde olarak bizlere gönderir. Bizi gayet rahîmane beslettirir. Ve bütün o hediyelerden, o nimetlerden istifade etmemiz için bize de yüzlerle ve binlerle iştihalar, ihtiyaçlar, duygular, hissiyatlar, hisler vermiş.

    Evet, Âyet-i Hasbiye’ye dair olan Dördüncü Şuâ’da izah ve ispat edildiği gibi bize öyle bir mide vermiş ki hadsiz taamlardan lezzet alır.

    Ve öyle bir hayat ihsan etmiş ki duyguları ile –bir sofra-i nimet gibi– koca cismanî âlemde hadsiz nimetlerinden istifade eder.

    Ve öyle bir insaniyet bize lütfetmiş ki akıl ve kalp gibi çok âletleri ile hem maddî hem manevî âlemin nihayetsiz hediyelerinden zevk alır.

    Ve öyle bir İslâmiyet bize bildirmiş ki âlem-i gayb ve âlem-i şehadetin nihayetsiz hazinelerinden nur alır.

    Ve öyle bir iman hidayet etmiş ki dünya ve âhiret âlemlerinin hasra gelmez envarından ve hediyelerinden tenevvür edip müstefid eder.

    Güya rahmet tarafından bu kâinat hadsiz antika ve acib ve kıymetli şeylerle tezyin edilmiş bir saraydır. Ve bütün o saraydaki hadsiz sandıkları ve menzilleri açacak anahtarlar insanın ellerine verilmiş ve bütün onlardan istifade ettirecek olan ihtiyaçlar, hissiyatlar insanın fıtratına verilmiş.

    İşte böyle dünyayı ve âhireti ve her şeyi kaplamış bir rahmet, elbette o rahmet, vâhidiyet içinde bir ehadiyetin cilvesidir.

    Yani nasıl ki güneşin ziyası, mukabilindeki umum eşyayı ihata etmesi ile vâhidiyete bir misal olduğu gibi parlak ve şeffaf her bir şey dahi kabiliyetine göre güneşin hem ziyasını hem hararetini hem ziyasındaki yedi rengini hem aks-i misalini almakla ehadiyete bir misal olduğundan elbette o ihatalı ziyayı gören adam, arzın güneşi vâhiddir, bir tektir diye hükmeder. Ve her parlak şeyde hattâ katrelerde güneşin ışıklı, hararetli aksini müşahede eden o adam, güneşin ehadiyetini, yani bizzat güneşi sıfatlarıyla her şeyin yanındadır ve her şeyin âyine-i kalbindedir diye, bilir.

    Aynen öyle de Rahman-ı Zülcemal’in geniş rahmeti dahi ziya gibi umum eşyayı ihatası, o Rahman’ın vâhidiyetini ve hiçbir cihette şeriki bulunmadığını gösterdiği gibi her şeyde hususan her bir zîhayatta ve bilhassa insanda o cem’iyetli rahmetin perdesi altında o Rahman’ın ekser isimlerinin ışıkları ve bir nevi cilve-i zatiyesi bulunarak her ferde, bütün kâinata baktıracak ve münasebettarlık verecek bir cemiyet-i hayatiye vermesi dahi o Rahman’ın ehadiyetini ve her şeyin yanında hazır ve her şeyin her şeyini yapan o olduğunu ispat eder.

    Evet nasıl ki o Rahman, o rahmetin vâhidiyetiyle ve ihatasıyla, kâinatın mecmuunda ve zeminin yüzünde celalinin haşmetini gösteriyor. Öyle de ehadiyetin cilvesiyle her bir zîhayatta, hususan insanda bütün nimetlerin numunelerini o fertte toplayıp o zîhayatın âlât ve cihazatına geçirip, tanzim ederek mecmu-u kâinatı parçalanmadan o tek ferde, bir cihette aynı hanesi gibi verdirmesiyle dahi cemalinin hususi şefkatini ilan eder ve insanda enva-ı ihsanatının temerküzünü bildirir.

    Hem nasıl ki bir kavunun mesela her bir çekirdeğinde, o kavun temerküz ediyor. Ve o çekirdeği yapan zat elbette odur ki o kavunu yapar, sonra ilminin hususi mizanıyla ve hikmetinin ona mahsus kanunuyla o çekirdeği ondan sağar, toplar, tecessüm ettirir. Ve o tek kavunun tek ve vâhid ustasından başka hiçbir şey, o çekirdeği yapamaz ve yapması muhaldir.

    Aynen öyle de rahmaniyetin tecellisiyle kâinat bir ağaç, bir bostan ve zemin bir meyve, bir kavun ve zîhayat ve insan bir çekirdek hükmünde olduğundan elbette en küçük bir zîhayatın Hâlık’ı ve Rabb’i, bütün zeminin ve kâinatın Hâlık’ı olmak lâzım gelir.

    Elhasıl: Nasıl ki ihatalı olan fettahiyet hakikatiyle bütün mevcudatın muntazam suretlerini basit maddeden yapmak ve açmak, vahdeti bedahetle ispat eder. Öyle de her şeyi ihata eden rahmaniyet hakikati dahi vücuda gelen ve dünya hayatına giren bütün zîhayatları ve bilhassa yeni gelenleri kemal-i intizamla beslemesi ve levazımatını yetiştirmesi ve hiçbirini unutmaması ve aynı rahmet, her yerde, her anda ve her ferde yetişmesiyle bedahetle hem vahdeti hem vahdet içinde ehadiyeti gösterir.

    Risale-i Nur, ism-i Hakîm ve ism-i Rahîm’in mazharı olduğundan Risale-i Nur’un birçok yerlerinde, hakikat-i rahmetin nükteleri ve cilveleri izah ve ispat edildiğinden, burada bu katre ile o bahre işaret edip o pek uzun kıssayı kısa kesiyoruz.

    Seyyahımızın üçüncü menzilde müşahede ettiği

    ÜÇÜNCÜ HAKİKAT: “Müdebbiriyet ve idare” hakikatidir.

    Yani, gayet dehşetli ve süratli ecram-ı semaviyeyi ve gayet istilacı ve karıştırıcı unsurları ve gayet ihtiyaçlı, zafiyetli mahlukat-ı arziyeyi kemal-i intizam ve muvazene ile idare etmek, birbirlerine muavenettar yapmak ve imtizaçkârane idare etmek ve tedbirlerini görmek ve bu koca âlemi bir mükemmel memleket, bir muhteşem şehir, bir müzeyyen saray gibi yapmak hakikatidir.

    İşte bu cebbarane ve rahmanane idarenin büyük dairelerini bırakıp yalnız baharda zemin yüzünde cereyan eden o idarenin bir tek sahife ve safhasını Risaletü’n-Nur, Onuncu Söz gibi mühim risalelerinde izah ve ispat etmesine binaen, kısa bir suretini bir temsil ile göstereceğiz. Şöyle ki:

    Mesela ve faraza, hârika ve cihangir bir zat, dört yüz bin ayrı ayrı milletlerden, taifelerden bir ordu teşkil etse her milletin ve her taifenin neferlerine ait elbiselerini hem silahlarını hem yemeklerini hem talimat hem terhisatlarını hem hidematlarını, birbirinden ayrı ayrı hem çeşit çeşit olarak bütün o muhtelif cihazatı noksansız, kusursuz, yanlışsız, hatasız, vakti vaktine, gecikmeden, karıştırmadan kemal-i intizamla ve gayet mükemmel bir tarzda o mu’cizatlı kumandan verse; elbette o gayet geniş ve karışık ve ince ve muvazeneli ve kesretli ve adaletli idareye, o hârika kumandanın fevkalâde kudretinden başka hiçbir sebep elini uzatamaz. Eğer uzatsa muvazeneyi bozar ve karıştırır.

    Aynen öyle de gözümüzle görüyoruz ki bir dest-i gaybî, her baharda dört yüz bin muhtelif nevilerden mürekkeb bir muhteşem orduyu icad edip idare ediyor. Kıyamete numune olan güz mevsiminde, o dört yüz binden üç yüz bin nebatî ve hayvanî nevilerini vefatlar suretinde ve mevtler namında terhis edip vazifelerinden paydos ediyor. Ve haşir ve neşre numune olan baharda haşr-i a’zamın üç yüz bin misalini birkaç hafta zarfında kemal-i intizamla inşa edip hattâ bir tek ağaçta dört küçük haşirleri, yani kendini ve yapraklarını ve çiçeklerini ve meyvelerini, gitmiş baharın aynı gibi neşirlerini gözümüze gösterdikten sonra, o dört yüz bin envaa bâliğ olan ordu-yu Sübhanînin her nev’e, her taifeye mahsus ve münasip ayrı ayrı rızıklarını ve çeşit çeşit müdafaa silahlarını ve ayrı ayrı libaslarını ve ayrı ayrı talimlerini ve terhislerini ve ayrı ayrı bütün cihazat ve levazımatlarını, kemal-i intizamla, sehivsiz, hatasız, karıştırmadan ve hiçbirini unutmadan, umulmadık yerlerden, vakti vaktine vermekle kemal-i rububiyet ve hâkimiyet ve hikmet içinde vahdaniyetini ve ehadiyetini ve ferdiyetini ve nihayetsiz iktidarını ve hadsiz rahmetini ispat ederek bu tevhid fermanını zemin yüzünde, her bahar sahifesinde, kalem-i kader ile yazar.

    Bizim seyyah, yalnız bir baharda bu fermanın bir tek sahifesini okuduktan sonra, nefsine dedi ki: Böyle her baharda haşr-i ekberden daha garib binlerle haşirleri inşa eden, mükâfat ve mücazat için kudretine nisbeten bir bahardan daha kolay olan haşri yapacağını ve kıyameti getireceğini umum enbiyasına binlerle defa vaad ve ahdeden ve Kur’an’da haşrin vukuuna binlerle işaretle beraber, bin adet âyetlerinde sarahaten hükmedip tehdit ve taahhüd eden bir Kadîr-i Cebbar’ın, bir Kahhar-ı Zülcelal’in o kadar vaadlerini tekzip ve kudretini inkâr hükmünde olan inkâr-ı haşir hatasını irtikâb edenlere cehennem azabı ayn-ı adalettir diye hükmetti, nefsi dahi “Âmennâ” dedi.

    Dünya yolcusunun üçüncü menzilde müşahede ettiği

    DÖRDÜNCÜ HAKİKAT olan Otuz Üçüncü Mertebe: “Rahîmiyet ve rezzakıyet” hakikatidir.

    Yani umum zemin yüzünde ve içinde ve havasında ve denizinde bütün zîhayatın ve bilhassa zîruhun ve bilhassa âciz ve zayıfların ve bilhassa yavruların hem maddî ve midevî hem manevî bütün rızıklarını, şefkatkârane, kuru ve basit bir topraktan ve camid ve kemik gibi kuru odun parçalarından yapılan ve bilhassa en latîfi kan ve fışkı ortasından gelen ve bir dirhem kemik gibi bir tek çekirdekten yapılan binlerle okka taamların, vakti vaktine mukannen bir surette hiçbirini unutmayarak ve şaşırmayarak gözümüz önünde bir dest-i gaybî tarafından verilmesi hakikatidir.

    Evet اِنَّ اللّٰهَ هُوَ الرَّزَّاقُ ذُو ال۟قُوَّةِ ال۟مَتٖينُ âyeti, iaşeyi ve infakı Ce­nab-ı Hakk’a tahsis edip hasrettiği gibi وَمَا مِن۟ دَٓابَّةٍ فِى ال۟اَر۟ضِ اِلَّا عَلَى اللّٰهِ رِز۟قُهَا وَيَع۟لَمُ مُس۟تَقَرَّهَا وَمُس۟تَو۟دَعَهَا كُلٌّ فٖى كِتَابٍ مُبٖينٍ âyeti dahi bütün insanların ve hayvanların rızıklarını taahhüd ve tekeffül-ü Rabbanî altına aldığı hem وَكَاَيِّن۟ مِن۟ دَٓابَّةٍ لَا تَح۟مِلُ رِز۟قَهَا اَللّٰهُ يَر۟زُقُهَا وَاِيَّاكُم۟ وَ هُوَ السَّمٖيعُ ال۟عَلٖيمُ âyeti de rızkı tedarik edemeyen, âciz ve iktidarsız olan zayıf bîçarelerin rızıklarını umulmadık yerden, belki gaybdan belki hiçten –mesela, denizin dibindeki böceklere hiçten ve bütün yavrulara umulmadık yerlerden ve bütün hayvanlara her baharda âdeta sırf gaybdan– infaklarını bilfiil tekeffül ederek bilmüşahede vermekle; esbab-perest insanlara dahi esbab perdesi altında yine o veriyor diye ispat ve ilan ettiği gibi pek çok âyât-ı Kur’aniye ve hadsiz şevahid-i kevniye, bi’l-ittifak her bir zîhayatın bir tek Rezzak-ı Zülcelal’in rahîmiyeti ile beslendiklerini gösteriyorlar.

    Evet, bir nevi rızık isteyen ağaçlar iktidarsız ve ihtiyarsız olduklarından onlar, yerlerinde mütevekkilane dururken rızıkları onlara koşup gelmesi ve âciz yavruların nafakaları hayret-nümun tulumbacıklardan ağızlarına akması ve o yavrulara bir parça iktidar ve azıcık bir ihtiyar gelmesiyle süt kesilmesi, hususan insan yavrularına analarının şefkatleri yardımcı verilmesi, bedahetle ispat eder ki helâl rızık, iktidar ve ihtiyar ile mütenasiben değildir belki tevekkül veren zaaf ve acze nisbeten geliyor.

    Ekseriyetçe sebeb-i hüsran olan hırsı tahrik eden iktidar ve ihtiyar ve zekâvet, bir kısım büyük ediblerde o edibleri bir nevi dilenciliğe kadar sevk ettiği gibi zekâvetsiz, kaba, çok âmî adamların tevekkülvari iktidarsızlıkları dahi onları zenginliğe îsal etmesi ve كَم۟ عَالِمٍ عَالِمٍ اَع۟يَت۟ مَذَاهِبُهُ وَ جَاهِلٍ جَاهِلٍ تَل۟قَاهُ مَر۟زُوقًا darb-ı mesel olması ispat eder ki rızk-ı helâl, iktidar ve ihtiyar kuvvetiyle kazanılmaz, buldurulmaz. Belki çalışmasını ve sa’yini kabul eden bir merhamet tarafından verilir ve ihtiyacına acıyan bir şefkat canibinden ihsan edilir. Fakat rızık ikidir:

    Biri: Yaşamak için hakiki ve fıtrî rızıktır ki taahhüd-ü Rabbanî altındadır. Hattâ o kadar muntazamdır ki bedende yağ vesaire suretinde iddihar olunan fıtrî rızık, hiç olmazsa yirmi günden ziyade bir şey yemeden yaşatır, hayatını idame eder. Demek, yirmi otuz günden evvel ve bedende müddehar olan fıtrî rızkı bitmeden zâhiren açlıktan vefat edenler, rızıksızlıktan değil belki sû-i itiyaddan ve terk-i âdetten neş’et eden bir hastalıktan vefat ederler.

    İkinci kısım rızık: İtiyad, israf ve sû-i istimalat ile tiryaki olup zaruret hükmüne geçen mecazî ve sun’î rızıktır. Bu kısım ise taahhüd-ü Rabbanî altında değil belki ihsana tabidir. Kâh verir kâh vermez.

    Bu ikinci rızıkta, bahtiyar odur ki medar-ı saadet ve lezzet olan iktisat ve kanaatle sa’y-i helâli, bir nevi ibadet ve rızık için bir fiilî dua bilerek müteşekkirane ve minnettarane o ihsanı kabul edip hayatını saadetkârane geçirir.

    Ve bedbaht odur ki medar-ı şakavet ve hasaret ve elem olan israf ve hırs ile sa’y-i helâli bırakarak, her kapıya başvurup tembelkârane ve zalimane ve müştekiyane hayatını geçirir, belki öldürür.

    Nasıl ki mide bir rızık ister, öyle de kalp ve ruh ve akıl ve göz ve kulak ve ağız gibi insanın latîfeleri ve duyguları dahi Rezzak-ı Rahîm’den rızıklarını isterler ve müteşekkirane alırlar. Her birisine ayrı ayrı ve onlara lâyık ve onları memnun ve mütelezziz eden rızıkları, hazine-i rahmetten ihsan edilir. Belki Rezzak-ı Rahîm, onlara daha geniş rızık vermek için göz ve kulak, kalp ve hayal ve akıl gibi o latîfelerin her birisini, hazine-i rahmetinin birer anahtarı hükmünde yaratmış.

    Mesela göz, kâinat yüzündeki hüsün ve cemal gibi kıymettar cevher hazinelerinin bir anahtarı olduğu misillü ötekiler dahi her biri birer âlemin anahtarı olur, iman ile istifade eder. Yine sadedimize dönüyoruz.

    Bu kâinatı yaratan Zat-ı Kadîr-i Hakîm, nasıl ki kâinattan hayatı bir hülâsa-i câmia olarak halk edip umum maksatlarını ve isimlerinin cilvelerini onda temerküz ettiriyor. Öyle de hayat âleminde dahi rızkı bir cem’iyetli merkez-i şuunat yaparak, iştiha ihtiyacını ve zevk-i rızkîyi zîhayatta halk ederek hilkat-i kâinatın en ehemmiyetli bir gayesi ve bir hikmeti olan daimî ve küllî bir teşekkür ve minnettarlık ve perestişlik ile rububiyetine ve sevdirmesine karşı mukabele ettiriyor.

    Mesela, çok geniş olan memleket-i Rabbaniyenin her tarafını, hususan melâike ve ruhanîler ile semavatı ve ervah ile âlem-i gaybı şenlendirdiği gibi; maddî âlemi dahi hususan hava ve arzı, her vakit ve her tarafını zîruhun, hususan kuşların ve kuşçukların vücudlarıyla şenlendirmek ve ruhlandırmak hikmetiyle ihtiyac-ı rızkî ve rızkın zevki, pek kuvvetli bir kamçı olarak hayvanları ve insanları rızık peşinde koşturmakla tahrik ederek tembellikten ve ataletten kurtarıp gezdirmesi, şuunat-ı rububiyetin bir hikmetidir. Eğer bu hikmet gibi mühim hikmetler olmasa idi, ağaçların erzakını onlara koşturduğu gibi hayvanların da mukannen olan tayinatlarını onlara zahmetsiz bir surette fıtrî hâcetlerini koşturacaktı.

    İsm-i Rahîm ve Rezzak’ın cemallerini ve vahdaniyete şehadetlerini tam görmek için zemin yüzünü birden ihata edip müşahede edecek bir göz bulunsa kış âhirinde erzakları bitmek üzere olan hayvanat kafilelerine, imdad-ı gaybî ve ihsan-ı Rahmanî olarak nebatatın ellerine verilen ve ağaçların başlarına konulan ve validelerin sinelerine takılan ve sırf hazine-i gaybiye-i rahmetten gayet leziz ve gayet çok ve gayet mütenevvi taamları ve nimetleri gönderen Rezzak-ı Rahîm’in bu cilve-i şefkatinde ne kadar şirin bir güzellik, ne kadar tatlı bir cemal bulunduğunu görecek ve ondan bilecek ki:

    Bir tek elmayı yapıp bir adama hakiki bir rızık olarak mün’imane veren, yalnız öyle bir zat yapar, verir ki mevsimleri, gece ve gündüzleri çevirir ve küre-i arzı bir sefine-i tüccariye gibi gezdirerek mevsimlerin mahsulatlarını onunla zemindeki muhtaç misafirlerine getirir. Çünkü o elmanın yüzünde bulunan sikke-i fıtrat ve hâtem-i hikmet ve turra-i samediyet ve mühr-ü rahmet, bütün elmalarda ve sair meyvelerde ve bütün nebatat ve hayvanatta bulunduğundan o tek elmanın hakiki mâliki ve sâni’i, elbette ve herhalde o elmanın emsali ve hemcinsi ve kardeşleri olan bütün sekene-i arzın ve onun bahçesi olan koca zeminin ve onun fabrikası olan ağacının ve onun tezgâhı olan mevsiminin ve onun terbiyegâhı olan bahar ve yazın Mâlik-i Zülcelal’i ve Hâlık-ı Zülcemal’i olacak, başka olamaz.

    Demek, her bir meyve öyle bir mühr-ü vahdettir ki onun ağacı olan arzın ve onun bahçesi olan kâinat kitabının kâtibini ve sâni’ini bildirir ve vahdetini gösterir ve meyveler adedince vahdaniyet fermanının mühürlendiğine işaret eder.

    Risaletü’n-Nur ism-i Rahîm ve ism-i Hakîm’in mazharı olduğundan, bu rahîmiyet hakikatinin çok lem’alarını ve çok sırlarını Risaletü’n-Nur çok eczalarında beyan ve ispat ettiğinden ona havale ile bu pek büyük hazineden halimin müsaadesizliği cihetiyle bu kısa işaretle iktifa edildi.

    İşte bizim seyyah diyor ki: Elhamdülillah her yerde aradığım ve her şeyden sorduğum Hâlık’ımın ve Mâlik’imin vücub-u vücuduna ve vahdetine şehadet eden otuz üç hakikati gördüm ve dinledim. Her bir hakikat, güneş gibi parlak, karanlık bırakmaz; dağ gibi kuvvetli ve sarsılmaz. Ve her biri tahakkukuyla vücuduna gayet kat’î şehadet eder ve ihatasıyla vahdetine gayet zâhir delâlet eder. Ve sair erkân-ı imaniyeyi dahi içinde kuvvetli ispat etmekle beraber mecmu hakikatlerin icmaı ve ittifakı, imanımızı taklitten tahkike ve tahkikten ilmelyakîne ve ilmelyakînden aynelyakîne ve aynelyakînden hakkalyakîne iblağ ediyor.

    اَل۟حَم۟دُ لِلّٰهِ هٰذَا مِن۟ فَض۟لِ رَبّٖى

    اَل۟حَم۟دُ لِلّٰهِ الَّذٖى هَدٰينَا لِهٰذَا وَمَا كُنَّا لِنَه۟تَدِىَ لَو۟لَٓا اَن۟ هَدٰينَا اللّٰهُ لَقَد۟ جَٓاءَت۟ رُسُلُ رَبِّنَا بِال۟حَقِّ

    İşte bu pür-merak seyyahın bu üçüncü menzilde müşahede ettiği dört muazzam hakikatlerden aldığı envar-ı imaniyeye gayet kısa bir işaret olarak Birinci Makam’ın ikinci babında üçüncü menzilin hakikatlerine dair şöyle denilmiş:

    لَٓا اِلٰهَ اِلَّا اللّٰهُ ال۟وَاحِدُ ال۟اَحَدُ الَّذٖى دَلَّ عَلٰى وَح۟دَتِهٖ فٖى وُجُوبِ وُجُودِهٖ مُشَاهَدَةُ عَظَمَةِ اِحَاطَةِ حَقٖيقَةِ ال۟فَتَّاحِيَّةِ بِفَت۟حِ الصُّوَرِ لِاَر۟بَعِ مِاَةِ اَل۟فِ نَو۟عٍ مِن۟ ذَوِى ال۟حَيَاةِ ال۟مُكَمَّلَةِ بِلَا قُصُورٍ بِشَهَادَةِ فَنِّ النَّبَاتِ وَ ال۟حَيَوَانِ . وَ كَذَا مُشَاهَدَةُ عَظَمَةِ اِحَاطَةِ حَقٖيقَةِ الرَّح۟مَانِيَّةِ ال۟وَاسِعَةِ ال۟مُن۟تَظَمَةِ بِلَا نُق۟صَانٍ بِال۟مُشَاهَدَةِ وَ ال۟عِيَانِ . وَ كَذَا مُشَاهَدَةُ عَظَمَةِ حَقٖيقَةِ ال۟اِدَارَةِ ال۟مُحٖيطَةِ لِجَمٖيعِ ذَوِى ال۟حَيَاةِ وَ ال۟مُن۟تَظَمَةِ بِلَا خَطَاءٍ وَ لَا نُق۟صَانٍ . وَ كَذَا مُشَاهَدَةُ عَظَمَةِ اِحَاطَةِ حَقٖيقَةِ الرَّحٖيمِيَّةِ وَ ال۟اِعَاشَةِ الشَّامِلَةِ لِكُلِّ ال۟مُر۟تَزِقٖينَ ال۟مُقَنَّنَةِ فٖى كُلِّ وَق۟تِ ال۟حَاجَةِ بِلَا سَه۟وٍ وَ لَا نِس۟يَانٍ ۝ جَلَّ جَلَالُ رَزَّاقِهَا الرَّح۟مٰنِ الرَّحٖيمِ ال۟حَنَّانِ ال۟مَنَّانِ وَ عَمَّ نَوَالُهُ وَ شَمِلَ اِح۟سَانُهُ وَ لَٓا اِلٰهَ اِلَّا هُوَ

    سُب۟حَانَكَ لَا عِل۟مَ لَنَٓا اِلَّا مَا عَلَّم۟تَنَٓا اِنَّكَ اَن۟تَ ال۟عَلٖيمُ ال۟حَكٖيمُ

    يَا رَبِّ بِحَقِّ بِس۟مِ اللّٰهِ الرَّح۟مٰنِ الرَّحٖيمِ يَا اَللّٰهُ يَا رَح۟مٰنُ يَا رَحٖيمُ صَلِّ وَسَلِّم۟ عَلٰى سَيِّدِنَا مُحَمَّدٍ وَعَلٰى اٰلِهٖ وَاَص۟حَابِهٖ اَج۟مَعٖينَ بِعَدَدِ جَمٖيعِ حُرُوفِ رَسَائِلِ النُّورِ ال۟مَض۟رُوبِ تِل۟كَ ال۟حُرُوفُ فٖى عَاشِرَاتِ دَقَائِقِ جَمٖيعِ عُم۟رِنَا فِى الدُّن۟يَا وَال۟اٰخِرَةِ مَعَ ضَر۟بِ مَج۟مُوعِهَا فٖى ذَرَّاتِ وُجُودٖى فٖى مُدَّةِ حَيَاتٖى وَاغ۟فِر۟لٖى وَلِمَن۟ يُعٖينُنٖى فٖى نَش۟رِ رَسَائِلِ النُّورِ وَكِتَابَتِهَا بِصَدَاقَةٍ بِكُلِّ صَلَاةٍ مِن۟هَا وَ لِاٰبَائِنَا وَلِسَادَاتِنَا وَشُيُوخِنَا وَ لِاَخَوَاتِنَا وَاِخ۟وَانِنَا وَلِطَلَبَةِ رِسَالَةِ النُّورِ الصَّادِقٖينَ وَبِال۟خَاصَّةِ لِمَن۟ يَك۟تُبُ وَيَس۟تَن۟سِخُ هٰذِهِ الرِّسَالَةَ بِرَح۟مَتِكَ يَا اَر۟حَمَ الرَّاحِمٖينَ اٰمٖينَ وَ اٰخِرُ دَع۟وٰيهُم۟ اَنِ ال۟حَم۟دُ لِلّٰهِ رَبِّ ال۟عَالَمٖينَ

    İHTAR

    Bu risalenin mahall-i zuhuru olan şu memleket muhitinde Risaletü’n-Nur’un sair risaleleri bulunmadığından ve ihtiyarsız olarak burada telif edildiğinden Âyetü’l-Kübra gibi risalelerde, zâhirî bir tekrar suretinde başka Sözlerin ve Lem’aların bir kısım mühim meseleleri zikredilmiş ve buralardaki şakirdlere nisbeten her biri birer küçük Risaletü’n-Nur hükmüne geçmek hikmetiyle böyle yazdırılmış.

    Bu müsveddenin birinci tebyizi bir mübarek zat tarafından oldu. O zatın tevafuktan haberi yokken yazdığı nüshada, kayda lâyık şöyle latîf ve manidar bir tevafuk gördük ki: O nüshanın satırları başında “Elif”ler altı yüz altmış altı olarak yazılmıştır.

    Bu hal ise Hazret-i İmam-ı Ali radıyallahu anh tarafından bu hususi risaleye verilen Âyetü’l-Kübra namının cifrî ve ebcedî makamı olan altı yüz altmış altı adedine tam tamına muvafakatı ve mutabakatı ile bu risalenin bu nama liyakatini gösterir. Hem âyât-ı Kur’aniyenin adedi olan altı bin altı yüz altmış altının dört mertebesinden üç mertebesine tevafuku dahi bu risalenin, âyâtın bir lem’ası olduğuna bir işarettir diye telakki ettik.

    Said Nursî

    Bugünlerde, manevî bir muhaverede bir sual ve cevabı dinledim. Size bir hülâsasını beyan edeyim:

    Biri dedi: Risale-i Nur’un iman ve tevhid için büyük tahşidatları ve küllî teçhizatları gittikçe çoğalıyor. Ve en muannid bir dinsizi susturmak için yüzde birisi kâfi iken neden bu derece hararetle daha yeni tahşidat yapıyor?

    Ona cevaben dediler: “Risale-i Nur, yalnız bir cüz’î tahribatı ve bir küçük haneyi tamir etmiyor. Belki küllî bir tahribatı ve İslâmiyet’i içine alan ve dağlar büyüklüğünde taşları bulunan bir muhit kaleyi tamir ediyor. Ve yalnız hususi bir kalbi ve has bir vicdanı ıslaha çalışmıyor, belki bin seneden beri tedarik ve teraküm edilen müfsid âletler ile dehşetli rahnelenen kalb-i umumîyi ve efkâr-ı âmmeyi ve umumun ve bâhusus avam-ı mü’minînin istinadgâhları olan İslâmî esasların ve cereyanların ve şeairlerin kırılması ile bozulmaya yüz tutan vicdan-ı umumîyi, Kur’an’ın i’cazıyla ve geniş yaralarını Kur’an’ın ve imanın ilaçları ile tedavi etmeye çalışıyor. Elbette böyle küllî ve dehşetli tahribata ve rahnelere ve yaralara, hakkalyakîn derecesinde, dağlar kuvvetinde hüccetler, cihazlar ve bin tiryak hâsiyetinde mücerreb ilaçlar ve hadsiz edviyeler bulunmak gerektir ki bu zamanda Kur’an-ı Mu’cizü’l-Beyan’ın i’caz-ı manevîsinden çıkan Risale-i Nur o vazifeyi görmekle beraber, imanın hadsiz mertebelerinde terakkiyat ve inkişafata medardır.” diye uzun bir mükâleme cereyan etti. Ben de tamamen işittim, hadsiz şükrettim. Kısa kesiyorum.

    Said Nursî

    1. *{Die Ereignisse, die inzwischen in Denizli stattgefunden haben, bestätigten die Voraussage von Imam Ali, was das "Große Zeichen" betrifft. Denn die Vervielfältigung dieses Buches im Geheimen war der Grund für unsere Verhaftung, und der Triumph ihrer heiligen und ihrer so machtvollen Wahrheit (haqiqat) war der hauptsächliche Grund zu unserem Freispruch und zu unserer Entlassung. So machte Imam Ali seine wunderbare Voraussage war und bewies damit die Annahme des Gebetes, das er um unseretwillen gesprochen hatte: وَبِالْاٰيَةُ الْكُبْرٰى اَمِنِّى مِنَ الْفَجَتْ ("Um des Großen Zeichens willen errette uns vor dem Verderben!")}
    2. *{Hinweis: Ich möchte die vorliegende, 33 Stufen umfassende Abhandlung über die Einheit (tauhid) noch ein wenig erläutern. Doch in meiner jetzigen Lage und in meinem augenblicklichen Zustand bin ich leider dazu gezwungen, mich mit einigen ganz kurzen Beweisen und einer nur knappen Auslegung zu begnügen. Da aber in den dreißig, ja vielleicht sogar hundert Abhandlungen der Risale-i Nur diese 33 Stufen auf verschiedene Arten bewiesen, ja, in jeder Risala die eine oder andere Stufe dargelegt wurde, können wir die Erklärung insgesamt diesen Risalat überlassen.}
    3. *{Die Zeit hat jedoch bewiesen, dass dieser Mann nicht ein einzelner Mann ist, sondern die Risale-i Nur. Vielleicht haben die großen Entdecker im Reiche des Geistes (ehl-i keshf) in ihrer inneren Schau (keshf) die Risale-i Nur in der Gestalt ihres unbedeutenden Sprachrohres und Herausgebers geschaut und deshalb "ein Mann" gesagt.}