Neunundzwanzigster Brief

    Risale-i Nur Tercümeleri sitesinden
    22.11, 16 Nisan 2024 tarihinde Ferhat (mesaj | katkılar) tarafından oluşturulmuş 94393 numaralı sürüm ("Ich erwarte eine Antwort auf (die folgenden) sechs Fragen." içeriğiyle yeni sayfa oluşturdu)

    Dieses Kapitel besteht aus Neun Punkten

    Erstes Kapitel, zugleich erste Abhandlung

    Neun Punkten

    بِسْمِ اللّٰهِ الرَّحْمٰنِ الرَّح۪يمِ Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Barmherzigen.

    وَ اِن۟ مِن۟ شَى۟ءٍ اِلَّا يُسَبِّحُ بِحَم۟دِهٖ {"Und es gibt kein Ding, das nicht lobend Ihn preist."}

    Mein lieber, treuer Bruder und treuer Freund im Dienst am Qur'an!

    In deinem letzten Brief möchtest du auf eine wichtige Frage eine Antwort, die zu geben mir weder meine Zeit noch mein Zustand (hal) es erlauben.

    Mein Bruder! Dank sei Gott, dass in diesem Jahr die Anzahl der Schreiber für unsere Abhandlungen (Risalat) sehr gewachsen ist. Die Kopien kommen zu mir für die zweite Korrektur und ich bin von morgens bis abends emsig damit beschäftigt. Andere wichtige Arbeiten bleiben dabei liegen. Doch ich halte diese Aufgabe für weitaus wichtiger. Besonders in den Monaten Scha'ban und Ramadan nimmt das Herz (qalb) mehr daran Anteil als der Verstand (aql) und der Geist (ruh) gerät in Bewegung. Ich verschiebe daher diese Angelegenheit auf einen anderen Zeitpunkt. Wann immer ich mit der Gnade Gottes des Gerechten einen Einfall in meinem Herzen verspüre, werde ich ihn dir absatzweise schreiben. Jetzt werde ich dir erst einmal drei Punkte erläutern.

    Erster Punkt

    "Die Geheimnisse des Weisen Qur'an sind unbekannt. Die Kommentatoren haben seine Wahrheit nicht verstanden." Mit diesen (Worten) werden zwei verschiedene Aspekte einer Idee zum Ausdruck gebracht und die, welche sie vertreten, bilden zwei Gruppen.

    Die ersten sind die Leute der Wahrheit und die Forscher (ehl-i haq ve tedqiq). Sie sagen; "Der Qur'an ist ein niemals endender, unerschöpflicher Schatz. Jedes Jahrhundert empfängt und bestätigt (in ihm) die Grundsätze und Vorschriften und entnimmt (ihm) auch als Ergänzung seinen Anteil an verborgenen Wahrheiten, wobei es den noch verborgen gebliebenen Anteil der anderen nicht stört."

    Das heißt, dass im Laufe der Zeit stets mehr Wahrheiten des Weisen Qur'an entdeckt werden. Dies geschieht keineswegs, um - was Gott verhüten möge - die offensichtlichen Wahrheiten des Qur'an, die die vorausgegangenen Imame bereits erklärt haben, in Zweifel zu ziehen. Denn der Glaube an sie ist notwendig. Sie stehen fest und sicher, sind Pfeiler und Fundament.

    Der Qur'an verkündet mit dem Ferman عَرَبِىٌّ مُبِينٌ {"...in klarem Arabisch." (Sure 16, 103)} dass seine Aussage klar und deutlich ist. Vom Anfang bis zum Ende dreht sich diese göttliche Aussage um diese Bedeutungen, bekräftigt sie und macht sie offensichtlich. Solche (von Gott) autorisierte Aussagen nicht anzunehmen, führt dazu - was Gott verhüten möge - Gott den Gerechten der Lüge zu bezichtigen und das Verständnis des Ehrenwerten Botschafters (Hasret-i Risalah) für gering zu achten.

    Das heißt, solche feststehenden, autorisierten Aussagen wurden über die Kette der Überlieferungen (Silsilah) der Quelle, die der Ehrenwerte Botschafter (Risalah) ist, entnommen. Sogar Ibn Jarir at-Tabari führte alle Bedeutungen des Qur'an, schrittweise und namentlich der Kette der Überlieferungen folgend bis auf ihre Quelle, den Ehrenwerten Botschafter (Risalah), zurück und verfasste auf diese Weise seinen großen bedeutenden Kommentar.

    Die zweite Gruppe sind entweder ziemlich törichte Freunde, die "das Auge entfernen, wenn sie eine Braue machen wollen" (d.h. also das Kind mit dem Bade ausschütten - A.d.Ü.), oder aber es sind Feinde von geradezu teuflischer Klugheit (sheytan aqil), die den islamischen Sitten und den Glaubenswahrheiten entgegenarbeiten wollen. Sie suchen einen Weg in die fest ummauerten Suren des Allweisen Qur'an zu finden, die - nach deinen Worten - stählernen Burgen gleichen. Leute wie diese verbreiten Ideen wie die obigen, um - was Gott verhüten möge - Zweifel an Glaube und Qur'an zu säen.

    Zweiter Punkt

    Gott der Gerechte schwört im Qur'an bei vielen Dingen. Zu diesen Beschwörungen des Qur'an gibt es viele bedeutende Anmerkungen und in ihnen liegen viele Geheimnisse.

    Zum Beispiel: In dem Schwur: وَالشَّمْسِ وَضُحٰيهَا {"Bei der Sonne und ihrem Glanz." (Sure 91, 1)} erfolgt ein Hinweis auf den Kern dieses glänzenden Vergleichs, der im Elften Wort (behandelt wird). Er zeigt das Universum in der Gestalt eines Schlosses oder einer Stadt.

    Des Weiteren wird mit dem Schwur يٰسۤ * وَالْقُرْاٰنِ الْحَكِيمِ {"Ya-Sin; und bei dem Weisen Qur'an. (Sure 36, 1-2)} auf die Heiligkeit des Qur'anischen Wunders hingewiesen. Er ist so sehr aller Verehrung wert, dass man auf ihn schwören kann.

    وَالنَّجْمِ اِذَا هَوٰى * فَلاَ اُقْسِمُ بِمَوَاقِعِ النُّجُومِ * وَاِنَّهُ لَقَسَمٌ لَوْ تَعْلَمُونَ عَظِيمٌ {"Bei dem Stern, wenn er fällt." (Sure 53, 1) "Und so schwöre ich denn bei dem Ort, an dem die Sterne niedergehen. Und dies ist fürwahr ein gewaltiger Schwur, wenn ihr es nur wüsstet." (Sure 56, 75-76)} Diese Schwüre weisen darauf hin, dass diese Sternschnuppen ein Zeichen dafür sind, dass die Dschinnen und die Teufel daran gehindert werden, Nachrichten aus dem Unsichtbaren zu empfangen, sodass sie über die Offenbarung keine Zweifel säen können. Die Sterne in ihrer Furcht erregenden (Größe) werden in perfekter Ordnung (kemal-i intizam) an ihren Platz gesetzt und die Planeten auf eine Staunen erregende Weise in Umdrehung versetzt. Die gewaltige Macht (azamet-i qudret) und vollkommene Weisheit (kemal-i hikmet), mit der dies alles geschieht, wird mit diesem Schwur wieder in Erinnerung gebracht...

    وَالذَّارِيَاتِ * وَالْمُرْسَلاَتِ {"Bei denen, die aufwirbeln." (Sure 51, 1) "Bei denen, die ausgesandt werden." (Sure 77, 1)} (Hier schwört Gott) bei Seinen Engeln, die Er zu Seinen Beauftragten für die Winde (gemacht hat) und die mit einer sehr subtilen Weisheit an besonders wichtigen Aufgaben arbeiten, lenkt so die Aufmerksamkeit auf die Elemente und erinnert dadurch an die Wogen der Luft und den Wechsel (der Winde), die (doch sonst für rein) zufällig gehalten werden usw...Jeder dieser Schwüre berührt wieder andere, unterschiedliche Punkte und dient wieder anderen Zwecken.

    Da die Zeit (im Augenblick) nicht gerade günstig ist, wollen wir hier nur auf eine Anmerkung unter vielen Anmerkungen, auf die sich dieser Schwur وَالتِّينِ وَالزَّيْتُونِ {"Bei der Feige und bei der Olive." (Sure 95, 1)} (bezieht), kurz hinweisen. Es ist dies wie folgt:

    (Hier schwört) Gott der Gerechte also bei der Feige und bei der Olive und erinnert zugleich an Seine ungeheure Macht (azamet-i qudret), die Vollkommenheit Seines Erbarmens (kemal-i rahmet) und Seine großen Gnadengaben (nimet) gegenüber denen, die in Richtung der Niedersten aller Niedrigen (esfel-i safilîn) gehen, wendet sodann ihr Gesicht von dieser Richtung um und verweist sie auf die Möglichkeit ihres geistigen Fortschritts durch Dankbarkeit (shukur), Nachsinnen (fikir), Glaube (iman) und gute Werke (amel-i salih) bis hin zu den höchsten aller Erhabenen (a'lâ-yi illiyyîn). Der Grund dafür, dass unter den Gnadengaben (Gottes) ganz besonders die Feige und die Olive erwähnt werden, ist der, dass diese (beiden) Früchte ganz besonders gesegnet und nutzbringend sind und dass in (der Art) ihrer Erschaffung viele Dinge liegen, die eine Quelle allen Interesses und der Segensfülle (ni'met) sind.

    Denn die Olive gehört zu den wichtigsten Gütern im privaten wie im kommerziellen Leben, für Beleuchtung sowohl wie für die Ernährung. Das gleiche gilt auch für die Feige. Nach ihrer Erschaffung ist sie ein Wunder der göttlichen Allmacht, da in ihren winzig kleinen Saatkörnern alle Bestandteile eines riesigen Feigenbaumes gespeichert und verborgen sind. Durch (Gottes) Schwur ruft sie die göttlichen Gnadengaben ins Gedächtnis, ist sie Nahrung und Segen, überdauert im Gegensatz zu anderen Früchten und hat darüber hinaus noch viele andere Vorteile. So unterrichtet sie denn den Menschen, daraus eine Lehre zu ziehen, damit er glaube und gute Werke tue und nicht (auf die Stufe) der Niedrigsten aller Niedrigen (esfel-i) hinabstürze.

    Dritter Punkt

    Alleinstehende Buchstaben am Anfang einiger Suren sind göttliche Chiffren. Durch sie gibt (Gott) seinem besonderen Diener einige Zeichen aus dem Unsichtbaren. Der Schlüssel zu diesen Chiffren liegt bei Seinem besonderen Diener (= Mohammad ASM), als gleichsam Seinem "Erben" (und Kalifen). Da der Weise Qur'an aber nun einmal zu allen Zeiten und Völkern spricht, können (diese Buchstaben) sehr unterschiedliche Aspekte und Bedeutungen haben und alle Bevölkerungsschichten können in jedem Jahrhundert darin ihren Anteil haben. Was aber die früheren Gelehrten (Selef-i Salihin) betrifft, so ist ihrer der reinste Anteil, den sie auch verkündet haben. Die Leute der Erforschung (ehl-i tahqiq) und der Gottesfreundschaft (ehl-i velayet) haben in ihnen viele Hinweise und (Anleitungen) zum Umgang mit dem Unsichtbaren gefunden, wie sie zu ihrer spirituellen Reise (seyr u suluk-u ruhaniye) gehören. In meinem Kommentar: "Zeichen eines Wunders (Isharat-ul 'idjaz)" am Anfang der Sure "El-Baqara" haben wir sie im Hinblick auf die wundersame Beredsamkeit des Qur'an zum Teil bereits behandelt. Dort kann man also nachschlagen.

    Vierter Punkt

    Das "Fünfundzwanzigste Wort" hat bereits bewiesen, dass eine wahrheitsgemäße Übersetzung des Weisen Qur'an nicht möglich ist. Zudem kann der erhabene Stil (ulviyet-i uslub), wie er sich in seiner geistigen Wundersamkeit (manevi i'djaz) findet, nicht übertragen werden. Es wäre auch besonders schwer, die Freude und die Erfahrung, die aus dem erhabenen Stil erwächst, der sich in seiner geistigen Wundersamkeit findet, zu erklären und verständlich zu machen. Doch um den Weg dahin aufzuzeigen, wollen wir auf ein, zwei Aspekte (dieses Stils) hinweisen. Es ist dies wie folgt:

    وَمِن۟ اٰيَاتِهٖ خَل۟قُ السَّمٰوَاتِ وَال۟اَر۟ضِ وَاخ۟تِلَافُ اَل۟سِنَتِكُم۟ وَ اَل۟وَانِكُم۟ ۝ وَالسَّمٰوَاتُ مَط۟وِيَّاتٌ بِيَمٖينِهٖ ۝ يَخ۟لُقُكُم۟ فٖى بُطُونِ اُمَّهَاتِكُم۟ خَل۟قًا مِن۟ بَع۟دِ خَل۟قٍ فٖى ظُلُمَاتٍ ثَلَاثٍ ۝ خَلَقَ السَّمٰوَاتِ وَال۟اَر۟ضَ فٖى سِتَّةِ اَيَّامٍ ۝ يَحُولُ بَي۟نَ ال۟مَر۟ءِ وَقَل۟بِهٖ ۝ لَا يَع۟زُبُ عَن۟هُ مِث۟قَالُ ذَرَّةٍ ۝ يُولِجُ الَّي۟لَ فِى النَّهَارِ وَيُولِجُ النَّهَارَ فِى الَّي۟لِ وَ هُوَ عَلٖيمٌ بِذَاتِ الصُّدُورِ {"Und unter Seinen Zeichen ist die Erschaffung der Himmel und der Erde und die Verschiedenheit eurer Sprachen und Hautfarben." (Sure 30, 22) "Und die Himmel werden aufgerollt sein in Seiner rechten." (Sure 39, 67) "Er erschafft euch im Schoße eurer Mütter, Schöpfung nach Schöpfung in dreifacher Finsternis." (Sure 39, 6) "Er erschuf die Himmel und die Erde in sechs Tagen." (Sure 7, 54) "Er dringt zwischen den Menschen und sein Herz." (Sure 8, 24) "Vor Ihm ist auch nicht das kleinste Stäubchen verborgen." (Sure 34, 3) "Er lässt die Nacht in den Tag übergehen; und Er lässt den Tag in die Nacht übergehen; und Er hat Kenntnis über das Innere der Herzen." (Sure 57, 6)} Der Qur'an, dessen Verkündigung ein Wunder ist, beschreibt mit dergleichen Versen die Wahrheit von der Schöpfung in einem so wunderbar erhabenen Stil (uslub) und mit einer so umfassenden Vielseitigkeit, damit wir eine Vorstellung davon bekommen können und zeigt uns:

    "Mit welchem Hammer auch immer der Gestalter dieser Welt (Sani-i Alem) und Baumeister (ustas) des Universums bei Seiner Arbeit die Sonne und den Mond an ihren Plätzen befestigte: mit dem selben Hammer und im selben Augenblick (befestigt Er auch) die Atome an ihren Plätzen, zum Beispiel im Augapfel eines lebenden Wesens. Und mit welchem Maßstab, mit welchem unsichtbaren Instrument auch immer Er die Himmel ordnet und entfaltet, mit dem gleichen Maßstab und in der gleichen Reihenfolge öffnet Er unsere Augen, zieht den Schleier vor unseren Augen hinweg, Er erschafft sie, ordnet (tanzim) sie und weist ihnen ihren Platz an. Und mit welchem unsichtbaren Hammer Seiner Macht der ruhmreiche Meister (Sani-i Dhu-l'Djelal) die Sterne am Firmament befestigt, mit der gleichen geistigen Kraft, mit dem gleichen unsichtbaren Hammer befestigt Er die zahllosen Unterscheidungsmerkmale im Gesicht des Menschen und seine inneren und äußeren Sinne an ihren Plätzen."

    Das heißt, um bei Seiner Arbeit Seine Werke sowohl dem Auge als auch dem Ohr vorzuführen, schlägt Er mit dem Hammer einer Ayah des Qur'an auf ein Atom und schlägt mit dem Hammer eines anderen Wortes derselben Ayah auf die Sonne, in einem erhabenen Stil (uslub), als schlüge er mitten hinein ins Zentrum, um seine Einheit (vahdaniyet) in Seiner Allgegenwart (ahadiyet) und Seine grenzenlose Majestät (djelal) in Seiner grenzenlosen Schönheit (djemal) und Seine unendliche Gewalt (azamet) in Seiner unendlichen Verborgenheit, und Seine unendliche Allumfassendheit in Seiner unendlich genauen Aufmerksamkeit, Seine unendliche Majestät (hashmet) in Seiner grenzenlosen Barmherzigkeit (rahmet), Sein Unendlich-Entfernt-Sein (bu'diyet) in Seinem Unendlich-Nahe-Sein (kurbiyet), drückt die äußerste Stufe der Vereinigung der Gegensätze in einer Form aus, die bei aller scheinbaren Unmöglichkeit doch den Grad einer Notwendigkeit (vadjib) erreicht.

    So ist es denn diese Art Ausdruck und der Stil, der selbst noch die größten und bedeutendsten Dichter und Literaten dazu veranlasst, sich vor einer solchen Eloquenz niederzuwerfen (sedjde).

    Und noch ein weiteres Beispiel: وَمِنْ اٰيَاتِهِ اَنْ تَقُومَ السَّمَاۤءُ وَالْاَرْضُ بِاَمْرِهِ ثُمَّ اِذَا دَعَاكُمْ دَعْوَةً مِنَ الْاَرْضِ اِذَاۤ اَنْتُمْ تَخْرُجُونَ {"Und es gehört zu Seinen Zeichen, dass der Himmel und die Erde durch Seinen Befehl bestehen: dann, wenn Er euch aus der Erde herausruft, kommt ihr hervor." (Sure 30, 25)} Durch diese Ayah zeigt Er uns die Majestät der Herrschaft Seines Königreichs (saltanat-i rububiyet hashmeti) in Seinem erhabenen Stil (uslub) auf folgende Weise:

    "Vom Himmel herab und aus der Erde herauf, erscheinen wie aus zwei Standorten oder Heerlagern, die zwei gehorsame und wohlgeordnete (muntazam) Hauptquartiere bilden, wie auf einen einzigen Befehl oder eine Fanfare hin mit vollendeter Schnelligkeit (kemal-i sur'at) alle Lebewesen (maudjudat), die in diesen beiden Kasernen unter der Decke der Vergänglichkeit und des Nicht-Seins liegen, sagen gehorsam: "Hier sind wir (Lebbeyk)!" und treten auf den Platz der Versammlung und der Prüfung."

    So ist es denn dieser so wunderbare (mu'djizane), erhabene Stil (uslub), in dem Auferstehung und Wiederversammlung ausgedrückt werden und auf den in dem folgenden überzeugenden Beweis hingewiesen wird, der in der folgenden Bestätigung enthalten ist:

    Offensichtlich werden die Saatkörner, die wie tot im Dunkel der Erde verborgen sind, und die Wassertropfen, die sich in der Luft verteilt wie versteckt halten, als ob sie gar nicht da wären, mit vollendeter Schnelligkeit wohlgeordnet in jedem Frühling wieder versammelt und treten auf dem Platz der Erfahrung und Prüfung hervor. So nehmen die Saatkörner in der Erde und die Wassertropfen unter dem Himmel jederzeit eine Form an, die an die Wiederauferstehung erinnert. In gleicher Weise wird auch die Große Wiederversammlung ebenso leicht zu Stande kommen. Da ihr also dies seht, könnt ihr auch jene nicht bestreiten. Usw....

    Mit diesen Ayat kann man den Grad der Beredsamkeit (belaghat) in anderen Ayat vergleichen. Könnte etwa nun eine wahre Übersetzung dieser Art Ayat möglich sein? Mit Sicherheit nicht! Höchstenfalls könnte es entweder eine kurz zusammengefasste, sinngemäße Übertragung sein, oder man müsste für jeden Satz einer Ayah eine Art Kommentar von fünf, sechs Zeilen schreiben.

    Fünfter Punkt

    Zum Beispiel: "Elhamdu li'llah" (Lobpreis und Dank sei Gott) ist ein Satz im Qur'an. Seine kürzeste Bedeutung ist, entsprechend den Regeln, die der arabische Satzbau- und seine Ausdruckslehre erfordern, folgende:

    كُلُّ فَرْدٍ مِنْ اَفْرَادِ الْحَمْدِ مِنْ اَىِّ حَامِدٍ صَدَرَ وَعَلٰى اَىِّ مَحْمُودٍ وَقَعَ مِنَ الْاَزَلِ اِلَى الْاَبدِ خَاصٌّ وَمُسْتَحِقٌّ لِلذَّاتِ الْوَاجِبِ الْوُجُودِ الْمُسَمّٰى بِاللّٰهِ

    Das heißt: " Wie viel Lobpreis und Dank es auch immer geben möge, von wem auch immer er kommen möge, an wem auch immer er von Ewigkeit zu Ewigkeit gerichtet sein möge: Er ist dem zu Eigen und dessen würdig, der da notwendiger Weise sein muss (Vadjibu-l'Vudjud) und der ALLAH genannt wird."

    Das aber heißt: "Wie viel Lobpreis und Dank es auch immer geben möge" ergibt sich in Konsequenz aus dem Artikel "al"- اَلْ . "Von wem auch immer er kommen möge." ist ein Zitat, verbunden mit dem Verbalsubstantiv "Dank"- حَمْدُ zu dem das aktive Partizip weggelassen wurde, wodurch in diesem Zusammenhang eine Allgemeinheit ausgedrückt wird. Aber auch durch die Weglassung des passiven Partizips in dem Ausdruck: "An wen auch immer er gerichtet sein möge." ist das Zitat, unter der wiederum eine Allgemeinheit und Allumfassendheit angesprochen wird. "Von Ewigkeit zu Ewigkeit" ist das Zitat, mit dem durch die Regel von der Transponierung eines Verbalsatzes in einen Nominalsatz Fortdauer und Zeitlosigkeit dargestellt wird. Das "li"- لِ wird "Harf djar" genannt und benennt (als eine Präposition) in Verbindung mit dem Objekt "Allah"- اَللّٰه seinen Besitzer, also den, der gewürdigt ist. "Das Wesen, das da notwendigerweise sein muss (Vadjibu-l'Vudjud)" ist ein Zitat, das die Notwendigkeit des Seins (Vudjub-u vudjud) als zwangsläufige Notwendigkeit aus der Gottheit (Uluhiyet) ableitet, eine treffende Bezeichnung für den Majestätischen Herrn (Dhat-i dhu-l'Djelal) in Anbetracht dessen, dass das Wort "Allah"- اَللّٰه (neben Seiner Uluhiyet) auch alle anderen Namen und Eigenschaften umfasst und der Gewaltig Große Name (Ism-i A'dham) ist, so wie (der Name Allah) mit einem kategorischen Beweis (die Gottheit) beweist, so beweist Er gleichermaßen die Bezeichnung "der Notwendig Seiende" mit dem selben kategorischen Beweis.

    Wenn dies also nun die kürzeste offensichtliche Bedeutung des Satzes "Lobpreis und Dank sei Gott"- اَلْحَمْدُ لِلّٰهِ ist, auf die sich die arabischen Gelehrten geeinigt haben, wie könnte man sie dann mit den gleichen Zeichen der Kraft und des Wunders (die sich in ihm offenbart) in eine andere Sprache übertragen?

    Des Weiteren gibt es neben der arabischen Sprache in der Welt der Sprachen nur eine einzige mit einer vergleichbaren Grammatik; und auch diese hat zu keiner Zeit den Umfang und die Ausdrucksfähigkeit der arabischen Sprache erreicht. Ja wäre es denn möglich, dass in dieser so einzigartigen und so vollkommenen Sprache dessen, der ihre wunderbare Gestalt mit all ihren grammatikalischen Regeln, die in dieser so umfassenden Sprache erscheinenden Worte des Qur'an (und alle Dinge) in all ihren Aspekten gleichermaßen kennt und (über sie auch entsprechend) mit Seinem Willen (irade) verfügt, in einer anderen Sprache (erscheinen), die nach einer völlig anderen Satzbau- und Ausdruckslehre (erstellt wird), durch einige Menschen, deren Bewusstsein begrenzt und deren Verständnis gestört ist und deren Herzen düster sind, wo dann andere den Platz dieser Heiligen Worte einnehmen?

    Ja, ich kann sogar sagen und vielleicht sogar beweisen, dass jeder einzelne Buchstabe des Qur'an einer ganzen Schatzkammer der Wahrheit gleichkommt. Ja, manchmal kann ein einziger Buchstabe über eine ganze Seite lang die Wahrheit unterrichten.

    Sechster Punkt

    Um auf diese Ansicht ein etwas deutlicheres Licht zu werfen, möchte ich von einem lichtvollen Erlebnis berichten, das mir selbst (hal) widerfahren und mir in einer Art Vision (hayal) deutlich (haqiqat) geworden ist; und zwar folgendermaßen:

    اِيَّاكَ نَع۟بُدُ وَ اِيَّاكَ نَس۟تَعٖينُ {"Dich allein beten wir an und von Dir allein erbitten wir Hilfe." (Sure 1, 4)} Einmal habe ich über den Sinn des Buchstabens "nun"- ن als dem Zeichen der ersten Person Plural (vor einem Verbum) nachgedacht und mein Herz gefragt, warum hier die erste Person Singularis in die erste Person Pluralis ("wir beten") transponiert worden ist. Plötzlich wurde mir in diesem "nun"- ن die Besonderheit der Gemeinschaft im Gebet und ihr Geheimnis enthüllt. Da sah ich:

    meine Teilnahme in der Gemeinschaft in der Beyazid-Moschee, in der ich betete, machte jeden Einzelnen zu meinem Fürsprecher, der in meinem Gebet (qiraat) jede meiner Erklärungen und Behauptungen bezeugte und bestätigte. Inmitten der großen, vielfachen Anbetung dieser Gemeinde bekam ich den Mut, meine mangelhafte Anbetung an der Schwelle Gottes darzubringen.

    Dann öffnete sich plötzlich noch ein anderer Vorhang. Das heißt, all die großen Moscheen Istanbuls vereinigten sich miteinander. Die ganze Stadt wurde der Beyazid-Moschee gleich. Und plötzlich war es mir, als würde ich ihre Anbetung und all ihre Bestätigungen gleichsam in mir empfangen.

    Danach sah ich mich selbst auf dieser unserer Erde, die insgesamt zur Moschee geworden war, im Kreise der Reihen rund um die Ehrenwerte Kaaba stehen. اَلْحَمْدُ لِلّٰهِ رَبِّ الْعَالَمِينَ {"Lobpreis und Dank sei Gott, dem Herrn der Welten." (Sure 1, 1)} sagte ich. Ich habe so viele Fürsprecher. Sie sagen genau das gleiche, was auch ich im Gebet sage und bestätigen mich. Da aber nun einmal in meiner Vorstellung (hayal) dieser Vorhang sich geöffnet hatte, wurde auch die Ehrenwerte Kaaba zum Mihrab. Da nutzte ich diese Gelegenheit aus, rief diese Reihen zu Zeugen an, (kniete nieder zum) Tahayyat und vertraute das اَشْهَدُ اَنْ لاَۤ اِلٰهَ اِلاَّ اللّٰهُ وَاَشْهَدُ اَنَّ مُحَمَّدًا رَسُولُ اللّٰهِ {"Ich bezeuge, dass es keine Gottheit gibt außer Gott; und ich bezeuge, dass Mohammed der Prophet Gottes ist."} als Sprachrohr meines Glaubens dem Schwarzen Stein an. Und während ich dies sagte, öffnete sich plötzlich vor mir noch eine weitere Szene: Da sah ich, dass die Gemeinschaft der ich angehöre, sich in drei Kreisen entfaltete:

    Erster Kreis: Die riesige Gemeinschaft aller Gläubigen und derer, die sich auf dem ganzen Erdenrund zur Einheit Gottes (muvahhit) bekennen.

    Zweiter Kreis: Ich blickte mich um (und erkannte, dass) ich ein Teil jener ganzen, großen Gemeinschaft alles Geschaffenen (maudjudat) bin, in der ein jeder Teil mit seinem eigenen Gebet (salavat) und Lobpreis (tesbihat) beschäftigt ist. Ihr Dienst besteht aus den Tätigkeiten, wie wir sie beobachten können und die als die "Aufgaben der Dinge" bezeichnet werden. Daraufhin sagte ich: اَللّٰهُ اَكْبَرُ ("Gott ist groß!") und voll Bewunderung beugte ich mein Haupt und betrachtete mich selbst (nefs), und da sah ich in einem

    Dritten Kreis einen erstaunlichen Mikrokosmos, der augenscheinlich und nach seiner Eigenschaft klein, in Wirklichkeit aber, seiner Zahl und seinen Aufgaben entsprechend groß ist. In ihm erkannte ich eine Gemeinschaft, worin eine jede Gruppe, von den Zellen meines Körpers angefangen bis zu seinen Sinnesorganen mit ihren Aufgaben des Dienstes, der Anbetung und der Danksagung beschäftigt ist. In diesem Kreis sprachen die Blumen des Herrn (latife-i Rabbaniye) in meinem Herzen (qalb) zu mir: اِيَّاكَ نَعْبُدُ وَاِيَّاكَ نَسْتَعِينُ {"Dich allein beten wir an und von Dir allein erbitten wir Hilfe." (Sure 1, 4)} Das sagten sie zu mir im Auftrag dieser Gemeinschaft, genauso wie meine Zunge dies in den beiden vorigen Gemeinschaften gesagt hatte, in der Absicht, für diese beiden großen Gemeinschaften zu sprechen.

    Zusammenfassung: Der (Buchstabe) ن in dem Wort نَعْبُدُ verweist auf diese drei Gemeinschaften.

    Während ich also noch in diesem Zustand (hal) war, verkörperte sich plötzlich der Ehrenwerte Gesandte, mit dem Friede und Segen sei, der Interpret und Verkünder des Weisen Qur'an, auf seinem geistigen, die "Leuchtende Stadt" (Medinat-ul Munauver) genannten Mimber, in seiner spirituellen Gestalt (shahs-i manevi) und in all seiner Majestät und in meinem Inneren hörte ich wie jeder andere, seine Zusprache يَاۤ اَيُّهَا النَّاسُ اعْبُدُوا {"Oh ihr Menschen, betet euren Herrn an!" (Sure 2, 21)} und gleich mir antwortete jeder in diesen drei Gemeinschaften: اِيَّاكَ نَعْبُدُ {"Dich allein beten wir an." (Sure 1, 4)} Und entsprechend dem Gesetz, nachdem اِذَا ثَبَتَ الشَّيْءُ ثَبَتَ بِلَوَازِمِهِ {"Wenn etwas feststeht, so steht es fest auf Grund seiner Voraussetzungen."} erkannte ich in mir (fikr) die folgende Wahrheit:

    Da nun einmal der Herr aller Welten die Menschen zu seinem Ansprechpartner erwählt hatte und nun (durch ihn) mit allem Sein (maudjudat) spricht, verkündet nun Sein Ehrenwerter Gesandter, mit dem Friede und Segen sei, diese ehrenvolle Ansprache dem Menschengeschlecht, ja allem, was über Geist (ruh) und Bewusstsein verfügt. So werden denn nun die ganze Vergangenheit und auch die Zukunft der Gegenwart gleich. Seine Ansprache richtet sich an das ganze Menschengeschlecht als eine einzige (große) Versammlung, deren unterschiedliche Reihen auf diese Weise (doch zusammen) eine (einzige) Gemeinde bilden.

    Und dann sah ich, dass jede einzelne Ayah des Qur'an über eine erhabene Macht verfügt, eine sprachliche Eleganz und Schönheit, die sie aus der ganzen Größe und Weite ihres Status (maqam) empfangen hat, ihren außerordentlich zahlreichen, verschiedenen, bedeutenden Ansprechpartnern, durch ihren Sprecher von Ewigkeit her (Mutekellim-i Ezeli), dem einen von unendlicher Größe und Majestät (azamet ve djelal), und von ihrem erhabenen Interpreten, der den Rang (maqam) des Geliebten Gottes (maqam-i mahbubiyet) einnimmt. Und ich sah jede einzelne Ayah in strahlendem, dem fürwahr strahlenden Licht seiner Wunderhaftigkeit (i'djaz).

    Und dann erscheint nicht nur der ganze Qur'an, oder eine Sure, oder eine Ayah, sondern jedes einzelne Wort als ein Wunder. اَلْحَمْدُ لِلّٰهِ عَلٰى نُورِالْا۪يمَانِ وَالْقُرْاٰنِ {"Lobpreis und Dank sei Gott für das Licht des Glaubens und für den Qur'an!",}

    sagte ich da und erwachte aus meiner inneren Schau (hayal), welche doch reine Wahrheit war, die gleiche wie die, in die ich mit dem ن des نَعْبُدُ eingetreten war, und ich verstand, dass nicht nur die Ayat des Qur'an und seine Worte, sondern auch einige seiner Buchstaben wie das ن in نَعْبُدُ ein leuchtender Schlüssel zu bedeutenden Wahrheiten waren.

    Nachdem Intuition (qalb) und Imagination (hayal) aus dem ن des نَعْبُدُ herausgetreten waren, trat ihnen nun auch der Verstand (aqil) entgegen und sagte: "Auch ich möchte meinen Anteil. Doch ich kann nicht fliegen, so wie ihr. Meine Füße sind dafür der Beweis (delil), das Zeugnis (huddjet). Genauso wie in نَعْبُدُ und نَسْتَعِينُ ist es notwendig, den Weg, der zum Schöpfer (Khaliq) führt, welcher مَعْبُودٌ (der Angebetete) und مُسْتَعَانٌ (der um Hilfe Angeflehte) ist, aufzuzeigen, damit ich mit euch gehen kann."

    Und dann geschah es, dass es in meinem Herzen aufkam: Sage zu diesem verwunderten Verstand:

    Betrachte alles (maudjudat), was es da im Universum gibt: ob es lebend oder leblos ist: in vollkommenem Gehorsam und einer perfekten Ordnung (kemal-i intizam) hat alles seine Aufgabe und betet an, indem es seine Pflicht (vazife) erfüllt. Obwohl manche Dinge kein Bewusstsein und kein Gefühl haben, erfüllen sie doch ihre Aufgabe (vazife), wie gesteuert von einem, der über Bewusstsein verfügt, die Ordnung liebt und sie zu Dienst und Anbetung anleitet. Das aber heißt: es gibt einen in Wahrheit Angebeteten (Ma'budu bi-l'Haq) und Obersten Befehlshaber (Amir-i Mutlaq), der sie in Dienst (ibadet) nimmt und leitet.

    Betrachte ferner alles (maudjudat), was da ist und besonders, was da lebt. Alle (lebenden Dinge) haben sehr viele und sehr verschiedene Bedürfnisse und besonders viele unterschiedliche Wünsche für ihren Fortbestand und die Erhaltung ihrer Existenz. Ihre Hände können auch nicht den kleinsten von ihnen erfüllen. Doch ihnen allen wird alles, dessen sie unentwegt bedürfen, regelmäßig und zu rechter Zeit aus einer unerwarteten Quelle in die Hände gelegt. Das kann man ganz klar erkennen...

    So zeigt denn diese grenzenlose Bedürftigkeit und Not und die außerordentliche Hilfe aus dem Unsichtbaren und der Beistand des Erbarmers (imdadat-i Rahman) offensichtlich, dass sie einen Beschützer und Versorger haben, dessen Reichtum vollkommen (Ghaniyy-i Mutlaq), dessen Freigiebigkeit vollkommen (Kerim-i Mutlaq), dessen Macht vollkommen (Qadîr-i Mutlaq) ist. Er ist es, von dem alle Dinge und alles, was da lebt, Hilfe erwartet und Beistand erfleht. اِيَّاكَ نَسْتَعِينُ {"Von Dir allein erbitten wir Hilfe." (Sure 1, 4)}

    Sagen (alle Dinge, wenn auch) ohne Worte. Da sagte auch der Verstand: "Wir glauben und bestätigen es. (amenna ve saddaqna)"

    Siebenter Punkt:

    Als ich sodann sagte: اِهْدِنَا الصِّرَاطَ الْمُسْتَقِيمَ * صِرَاطَ الَّذِينَ اَنْعَمْتَ عَلَيْهِمْ {"Führe uns den rechten Weg, den Weg derer, denen Du Gnade erwiesen hast." (Sure 1, 5-6)} sah ich in der Karawane der Menschheit, die sich in Richtung auf die Vergangenheit hin ziehend bewegte, auch die leuchtende, glänzende Karawane der Propheten, der Getreuen, der Märtyrer, der Gottesfreunde und aller Aufrichtigen. Sie zerstreuen die Dunkelheit der Zukunft und reisen auf dem Weg in die Ewigkeit, auf der Großen Straße, die der Rechte Weg (djadd-i kubra mustaqiem) ist. Dieses Wort zeigt mir den Weg, der Karawane nicht zu folgen, vielmehr verbindet es mich mit ihr...

    Da rief ich denn plötzlich aus: "Gepriesen sei Gott! (fesubhanallah)" Ein jeder, der auch nur über ein Körnchen Bewusstsein verfügt, muss wissen, welch ein Verlust, ja was für eine Katastrophe es ist, dieser gewaltigen, lichtvollen Karawane nicht zu folgen, welche die Finsternis der Zukunft erleuchtet und in vollkommener Sicherheit dahinzieht. Woher sollte aber einer, der sich von dieser gewaltigen Karawane trennt, indem er Neuerungen (bid'a) erfindet, denn noch ein Licht finden? welchen Weg sollte er einschlagen?

    Der (unsere Karawane) anführt (rehber), der Ehrenwerte Gesandte, mit dem Friede und Segen sei, erließ den Ferman

    كُلُّ بِدْعَةٍ ضَلاَلَةٌ وَكُلُّ ضَلاَلَةٍ فِى النَّارِ {"Jede Neuerung ist eine Irreführung und jede Irreführung ist im Feuer."}

    Was für einen Vorteil finden denn einige Unglückselige, die man mit dem Ausdruck "Gelehrte des Bösen (ulema-us su)" bezeichnen könnte, angesichts dieses gesicherten Fermans? was für eine Fetwa sprechen sie damit aus, dass sie unnötiger- und gefährlicherweise den unumstrittenen Kennzeichen des Islam (sheair-i islamiye) widersprechen und es auch noch für möglich halten, sie zu verändern? Vielleicht war es so, dass ein vorübergehendes Erwachen, hervorgerufen durch die flüchtige Erscheinung einer Übersetzung (mana) diese "Gelehrten des Bösen (ulema-us su)" betrogen hat.

    Zum Beispiel: wenn man einem Tier oder einer Frucht die Haut abzieht, sieht das Fleisch zunächst noch frisch aus. Doch schon nach ganz kurzer Zeit wird das frische Fleisch und die schöne Frucht unter der fremd und wie rostig, hart, dunkel und nun nebensächlich gewordenen Haut bereits schwarz und verrottet.

    Genauso sind die Worte Gottes und Seines Propheten, (eingehüllt) in die Zeichen des Islam, wie eine lebendige Haut, eine verdienstbringende (sevabli) Schale. Schält man sie ab, so liegt die Leuchtkraft der (darunter verborgenen) Bedeutung vorübergehend bloß und wird teilweise sichtbar. Doch gleich einer Frucht, die von ihrer Schale getrennt wurde, verflüchtigt sich der Geist ihrer gesegneten Bedeutung, lässt die menschliche Haut in der Finsternis ihres Herzens und ihres Kopfes zurück und geht... das Licht entflieht, während der Rauch (seiner Flamme) zurückbleibt. Wie dem auch sei...

    Achter Punkt:

    (Zu diesem oben angeführten Punkt) ist es notwendig noch ein Prinzip der Wahrheit zu erklären. Damit verhält es sich folgendermaßen:

    So wie es zwei verschiedene Arten von Recht gibt, das "Persönliche Recht (huquq-u shahsiye)" und eine Art von "Recht Gottes (huququllah)", als welches das "Öffentliche Recht (huquq-u ummumíye)" bezeichnet wird. Desgleichen betrifft in den Angelegenheiten der Schariah ein Teil der Angelegenheiten die Privatpersonen, ein anderer Teil betrifft die im allgemeinen Interesse liegenden Angelegenheit der Öffentlichkeit. Diese werden die "Kennzeichen des Islam (sheair-i islamiye)" genannt. Da aber diese Kennzeichen die Allgemeinheit betreffen, haben alle daran ihren Anteil. In sie ohne das Einverständnis der Allgemeinheit einzugreifen, ist ein Angriff gegen die Rechte der Allgemeinheit.

    Das allerkleinste dieser Zeichen (eine Angelegenheit die Art einer Sunnah betreffend) hat hinsichtlich ihrer Bedeutung den selben Wert wie die allergrößte Angelegenheit. Weil aber diese Dinge unmittelbar die ganze islamische Welt betreffen, sollten diejenigen, welche die Lichterkette, die seit dem Glücklichen Zeitalter (des Propheten; Asr-i Saadet) bis heute alle bedeutenden Persönlichkeiten des Islam bindet, zu zerbrechen, zu zerstören, zu korrumpieren und alle, die ihnen dabei auch noch helfen, einmal darüber nachdenken, was für einen schrecklichen Fehler sie damit begehen. Und wenn sie auch nur ein Körnchen Bewusstsein dabei haben, mögen sie zittern!...

    Neunter Punkt:

    Es gibt im islamischen Gesetz (Schariah) gewisse Angelegenheiten, welche die Anbetung (Taabudi) betreffen. Sie sind nicht an den Verstand (aqil) gebunden und werden erledigt, weil sie befohlen wurden. Ihr eigentlicher Grund (ilet) ist der Befehl (emr).

    Ein anderer Teil wird als ein solcher mit einer "verständlichen Bedeutung (Maqul-ul Mana)" bezeichnet. Das heißt, sie enthalten eine gewisse Weisheit und einen Nutzen, dessen Logik dazu führte, dass auch sie in die Schariah mit aufgenommen wurden. Doch ist dies nicht die wahre Ursache oder der eigentliche Grund, denn der wahre Grund ist der Befehl oder das Verbot Gottes.

    Jener Teil der Zeichen, der den Dienst und die Anbetung betrifft, kann durch Weisheit oder Nutzen nicht verändert werden. Der Aspekt des Dienstes und der Anbetung überwiegt hier und bleibt daher stets unberührt. Und täten sich auch hunderttausend mögliche Nutzanwendungen auf, so werden dennoch (die Zeichen) nicht geändert. In gleicher Weise kann man nicht sagen, dass der Sinn der "Zeichen" auf jene Art von Nutzen beschränkt bleibt, der uns bekannt ist. So etwas anzunehmen, ist falsch. Was vielmehr ihren Sinn und Zweck betrifft, so kann es einer der vielen Weisheiten und Nutzanwendungen sein.

    Wollte man z.B. sagen: "Die Weisheit des Rufes zum Gebet liegt darin, die Muslime zum Gebet einzuladen. Zu diesem Zweck genügt ein Schuss mit einem Gewehr." Doch weiß dieser törichte Mensch nicht, dass dies nur einer der Vorzüge ist, die in dem Ruf zum Gebet (ezan) enthalten sind. Auch wenn der Schuss aus einem Gewehr diesen Zweck erfüllt, wie könnte er denn an die Stelle des Rufes zum Gebet (ezan) treten, der ein Mittel ist, um der Verkündigung der Einheit Gottes (Tauhid) und Seiner göttlichen Herrschaft (rububiyet) willen, im Namen des Menschengeschlechtes oder doch wenigstens im Namen der Bewohner dieser Stadt den Dienst und die Anbetung vor Ihm zu verkünden, was doch das gewaltigste Ergebnis der Erschaffung des Weltalls und der Zweck der Erschaffung des Menschengeschlechtes ist?...

    Kurzum: Die Hölle ist nicht unnötig. Es gibt viele Dinge, die mit aller Kraft ausrufen: "Es lebe die Hölle!" Das Paradies ist auch nicht billig. Es verlangt nach einem hohen Preis.

    لَا يَس۟تَوٖٓى اَص۟حَابُ النَّارِ وَاَص۟حَابُ ال۟جَنَّةِ اَص۟حَابُ ال۟جَنَّةِ هُمُ ال۟فَٓائِزُونَ … الخ {"Nicht gleich sind die Gefährten des Feuers und die Gefährten des Paradieses. Die Gefährten des Paradieses sind es, die glückselig sein werden... Usw." (Sure 59, 20)}

    Zweites Kapitel, zugleich zweite Abhandlung

    Das Fasten im Monat Ramadan

    Nachdem am Ende des "Ersten Kapitels" die "Kennzeichen des Islam (Sheair-i Islamiye)" bereits kurz besprochen worden waren, soll nun im „Zweiten Kapitel" ein Teil der Weisheiten des Heiligen Monats Ramadan behandelt werden, welcher das glänzendste und prächtigste aller Kennzeichen ist.

    Dieses Kapitel umfasst neun Abschnitte, in denen neun der sehr zahlreichen Weisheiten erklärt werden.

    بِسْمِ اللّٰهِ الرَّحْمٰنِ الرَّح۪يمِ Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Allbarmherzigen.

    شَه۟رُ رَمَضَانَ الَّذٖٓى اُن۟زِلَ فٖيهِ ال۟قُر۟اٰنُ هُدًى لِلنَّاسِ وَ بَيِّنَاتٍ مِنَ ال۟هُدٰى وَ ال۟فُر۟قَانِ {"Es war im Monat Ramadan, in dem der Qur'an herabgesandt wurde, als Rechtleitung für die Menschen und als deutliche Zeichen für Rechtleitung und Unterscheidung." (Sure 2, 185)}

    Erster Abschnitt:

    Das Fasten im Monat Ramadan ist einer der ersten der fünf Säulen des Islam. Es ist gleichzeitig eine der markantesten Äußerungen der islamischen Lebensart (sheair-i Islamiye).

    Das Fasten im Monat Ramadan birgt viele Geheimnisse in sich, welche sowohl den Herrschaftsanspruch (rububiyet) Gottes des Gerechten, als auch das soziale Leben des Menschen, als auch das persönliche Leben der Gläubigen, als auch eine Schule der Selbstdisziplin (nefsin terbiye), als auch (eine Zeit der kraftvollen) Dankbezeigung für die von Allah erhaltenen Gaben ist.

    Im Hinblick auf den Herrschaftsanspruch (rububiyet) Gottes des Gerechten ist eine der vielen Weisheiten des Fastens die Folgende:

    Gott der Gerechte hat das Antlitz der Erde zu einer Tafel voller Gnadengaben (ni'met) für die Menschen gemacht. Auf dieser Tafel bieten sich مِنْ حَيْثُ لاَ يَحْتَسِبُ {"...von Orten, von denen er dies nicht erwartet hätte. (Sure 65, 3)"} alle erdenklichen Arten Seiner Gnadengaben (ni'met) an. Auf diese Weise bringt Er die Vollkommenheit Seiner Herrschaft (kemal-i rububiyet), Seines Erbarmens (rahmaniyet) und Seiner Barmherzigkeit (rahîmiyet) zum Ausdruck. Die Menschen, in Trägheit verfallen und von äußeren Ursachen und Wirkungen geblendet, übersehen entweder die Tatsache, die in dieser Wahrheit zum Ausdruck kommt, oder vergessen sie manchmal sogar.

    Im Monat Ramadan gleichen die Gläubigen plötzlich einer gut organisierten Armee. Sie alle sind dann zum Gastmahl des ewigen (ezeli) Sultans eingeladen und warten bis zur beginnenden Abenddämmerung auf die Aufforderung: "Bitte, greift zu (Buyurunuz)!" Indem sie so ihre Haltung als Diener in der Anbetung Gottes erweisen, erwidern sie auf diese Weise die liebevolle (shefqatli), majestätische (hashmetli), allumfassende Barmherzigkeit (rahmaniyet) mit einem alles umfassenden, wohlgeordneten und erhabenen Dienst und Anbetung. Darf man wohl jene Menschen, die sich diesem erhabenen Dienst, der Anbetung und vor diesen ehrenvollen Gastfreundschaft (sheref-i keramet) verschließen, ihres menschlichen Namens für würdig erachten?

    Zweiter Abschnitt:

    In Anbetracht der Tatsache, dass das Fasten im segensreichen Monat Ramadan, der Dankbarkeit für die Gnadengaben (ni'met) Gottes des Gerechten dient, ist eine Weisheit unter vielen Weisheiten die folgende:

    Wie bereits im "Ersten Wort" erwähnt wurde, erfordern die Speisen, die der Kellner aus der kaiserlichen Küche bringt, ihren Preis. So wie es im höchsten Grade eine Torheit wäre, hat man dem Kellner bereits ein Trinkgeld gegeben, nun zu glauben, dass diese so kostbaren Gnadengaben wertlos seien und den, der sie uns gespendet hat, nicht zu kennen. So hat auch Gott der Gerechte für das Menschengeschlecht zahllose verschiedene Gaben über die Erde ausgebreitet und erwartet von uns nun als Preis für Seine Gnadengaben unseren Dank. Die äußerlichen Ursachen, Dinge und Umstände dienen dabei, wie der Kellner, nur als Träger. Diesen Kellnern zahlen wir einen Preis, ja wir sind ihnen zu Dank verpflichtet. Unser Dank und Respekt geht zuweilen noch weit über das erforderliche Maß hinaus, während doch der Wahre Geber aller Gaben (Mun'im-i Haqiqi) in unendlichem Grade mehr als alle Ursachen würdig ist, unseren Dank entgegen zu nehmen.

    Ihm zu danken bedeutet also, zu wissen, dass jene Gaben unmittelbar von Ihm kommen, ihren Wert zu schätzen wissen und dabei seine eigene Bedürftigkeit wahr zu nehmen.

    So ist denn das Fasten im Heiligen Monat Ramadan der Schlüssel zu wahrer (haqiqi), reiner (khalis), tiefer (azametli) und allumfassender (umumi) Dankbarkeit (shukr). Denn zu anderen Zeiten, wenn die meisten Menschen sich nicht gerade in einer Zwangslage befinden, sind sie auch kaum in der Lage, den Wert der vielen Gnadengaben zu erkennen, weil sie echten Hunger gar nicht verspüren. Für einen Menschen der satt ist und ganz besonders, wenn er reich ist, ist der Grad der Gnade völlig unverständlich, der sich schon allein in einem trockenen Stück Brot verbirgt. Zur Stunde des Fastenbrechens (iftar) aber bezeugt uns der Geschmackssinn, welch wertvolle Gabe Gottes jenes trockene Stück Brot in den Augen eines Gläubigen ist. Während des Heiligen (Monats) Ramadan gelingt es einem jeden, vom König bis zum Ärmsten durch sein Verständnis des Wertes solcher Gnadengaben innere Dankbarkeit zu gewinnen. Wenn er sodann, weil ja tagsüber das Essen verboten ist, sagt: "Diese Gaben sind nicht mein Eigentum. Ich bin nicht so frei, sie zu mir zu nehmen. Das heißt, sie sind Eigentum eines anderen und Sein Geschenk. Ich warte auf Seinen Befehl." erkennt er das Geschenk als ein Geschenk und bringt so seine innere Dankbarkeit (shukr-u manevi) zum Ausdruck.

    Auf diese Weise wird das Fasten zu einem Schlüssel der Dankbarkeit, die in vielerlei Hinsicht die eigentliche Aufgabe des Menschen ist.

    Der dritte Abschnitt:

    Was das Fasten hinsichtlich des Gemeinschaftslebens für den Menschen betrifft, so ist eine Weisheit unter vielen Weisheiten, folgende:

    Die Menschen sind, was ihren Lebensunterhalt betrifft, verschieden. Gott der Gerechte fordert in Anbetracht dieser Verschiedenheit die Reichen auf, den Armen zu helfen. Doch die Reichen können nur durch ihren Hunger während des (eigenen) Fastens den bedauernswerten, bitteren Zustand der Armen erspüren. Gäbe es kein Fasten, so gäbe es (statt dessen) viele selbstsüchtige Reiche, die nicht begreifen (idrak) können, wie weh Hunger und Armut tun können und wie vieler Liebe (shefqat) diejenigen bedürfen, (die darunter leiden). In dieser Hinsicht bildet die Liebe zum Mitmenschen, so wie sie sich im menschlichen Wesen findet, die Grundlage wahrer Dankbarkeit.Wie auch immer ein Mensch sein mag, er wird immer einen anderen finden können, der in gewisser Hinsicht noch ärmer ist als er. Ihm gegenüber ist es seine Pflicht, ihm Mitleid (shefqat) zu erweisen.

    Wenn er selbst noch nie dazu gezwungen war, Hunger zu leiden, kann er auch die Güte (ihsan) und Hilfe nicht aufbringen, zu der er allein schon aus Mitleid (shefqat) verpflichtet ist. Und wenn er es auch könnte, so wäre (seine Hilfe dennoch) unvollkommen, da er ja diesen Zustand (hal) nicht wirklich in seiner eigenen Seele (nefs) verspürt hat...

    Vierter Abschnitt:

    Betrachten wir einmal das Fasten vom Standpunkt der Diätetik der Seele (nefsin terbiye), so ist auch hier eine Weisheit unter vielen Weisheiten folgende:

    Die Seele (nefs) möchte frei und unabhängig sein und versteht sich selbst auch so.Ja sie sehnt sich sogar nach einer, (wenn auch nur) erträumten Herrschaft und hält es geradezu für selbstverständlich, nach eigenem Gutdünken zu handeln. Sie denkt nicht ohne weiteres daran, sich in der grenzenlosen Gnade (Gottes) erziehen (ni'metlerle terbiye) und durch Seine Gaben versorgen zu lassen. Hat sie überdies Macht und Reichtum (zusammengerafft) und ihre Gottvergessenheit ihr auch noch dazu verholfen, so reißt sie die Gnadengaben Gottes an sich, stiehlt sie wie ein Dieb und verschlingt sie wie ein Tier.

    Nun begreift aber im Heiligen (Monat) Ramadan ein jeder in seiner Seele, vom reichsten bis zum ärmsten, dass er nicht der Eigentümer ist, sondern selbst das Eigentum, dass er also nicht frei ist, sondern (Gottes) Diener und Anbeter. Erhält er keinen Befehl, so kann er noch nicht einmal die einfachsten und leichtesten Dinge tun. Wenn er noch nicht einmal seine Hand nach dem Wasser ausstrecken kann, bricht seine eingebildete Selbstherrlichkeit zusammen. Nun beginnt er in Dienst und Anbetung jene Dankbarkeit darzubringen, die seine ureigenste Aufgabe ist.

    Fünfter Abschnitt:

    Hinsichtlich des Fastens im Heiligen (Monat) Ramadan ist, was die ethische Vervollkommnung der Seele und die Aufgabe ihrer Widersetzlichkeiten betrifft, eine von vielen Weisheiten folgende:

    Die menschliche Seele vergisst sich selbst in ihrer Gottvergessenheit (und weiß dann nicht mehr, wer sie ist). Sie verkennt leicht die unendliche Ohnmacht, die unsagbare Armut und die hochgradige Fehlerhaftigkeit ihres Wesens (mahiyet) und will sie auch gar nicht sehen. Zudem denkt der Mensch ungern daran, wie schwach er ist, wie sehr er dem Verfall ausgesetzt ist, wie oft er vom Unglück verfolgt ist und dass er nur Fleisch ist über einem Skelett, das zerfällt und vermodert. Als hätte er einen Körper aus Stahl und wäre unsterblich, klammert er sich an diese Welt und stellt sich vor, er wäre ewig. Mit einer Gier und Habsucht (hirs ve tama'), mit ungezügelter Liebe (muhabbet) und Leidenschaft stürzt er sich in die Welt. Er ist gefesselt von allen Dingen, die ihm Vorteile bringen und Genuss bereiten. Dabei vergisst er seinen Schöpfer, der ihn mit vollkommener Liebe (kemal-i shefqat) versorgt (terbiye). Auch das Fazit seines (diesseitigen) Lebens und das jenseitige Leben liegen nicht in seinem Blickfeld und er wälzt sich im Morast seiner Unmoral (akhlaq-i seyyie).

    So lässt denn das Fasten im Heiligen (Monat) Ramadan alle, selbst die in tiefster Gottvergessenheit und die Starrköpfigsten ihre Schwäche (da'if), Ohnmacht (adjz) und Armseligkeit (fakr) erkennen. Der Hunger treibt sie, an ihren Magen zu denken und seine Bedürfnisse wahrzunehmen. Sie beginnen zu begreifen, in welch hohem Maße ihr Körper schwach und anfällig ist. Es wird ihnen klar, wie sehr sie des Mitleids und der Güte (merhamet ve shefqat) bedürfen. So beginnt (der Mensch) die pharaonengleiche Selbstherrlichkeit loszulassen und verspürt den Wunsch in Anbetracht der vollkommenen Ohnmacht und Armseligkeit an der Schwelle Gottes Zuflucht zu suchen und bereitet sich vor, mit dankbarem Herzen an der Pforte der Barmherzigkeit (rahmet) anzuklopfen, soweit nicht sein Herz in seiner Gottvergessenheit schon verdorben ist.

    Sechster Abschnitt:

    Eine von vielen Weisheiten des Fastens im Heiligen (Monat) Ramadan ist in Anbetracht der Herabsendung des Weisen Qur'an, und weil der Heilige (Monat) Ramadan hinsichtlich der Herabsendung des Weisen Qur'an die wichtigste Zeit ist, die folgende:

    Da der Weise Qur'an nun einmal im Heiligen (Monat) Ramadan herabgesandt wurde, sollte man, um sich die Zeit, in der der Qur'an geoffenbart wurde, zu vergegenwärtigen, wodurch dieses göttliche Buch auf das schönste willkommen geheißen wird, im Heiligen (Monat) Ramadan seine Seele (nefs) von den niederen Begierden zurück halten, vor unsinnigen Zuständen (halat) bewahren, und so unter ähnlichen Umständen (vaziyet) verkehren, wie die Engel, die weder Speise noch Trank bedürfen, sollte den Qur'an lesen und hören, so als wäre er neu herabgesandt worden, und in ihm die Ansprache Gottes hören, so wie sie der Ehrenwerte Gesandte, mit dem Friede und Segen sei, von dem Ehrenwerten Engel Gabriel, oder vielmehr dem Urewigen Sprecher (Mutekellim-i Ezeli) gehört hat und so einen heiligen Zustand (quds-i halet) verwirklichen. Er sollte sich selbst zu seinem Sprecher machen, damit andere ihn hören können und so andere in gewissen Grade die Weisheit erkennen lassen, die in der Herabsendung des Qur'an liegt.

    Es ist in der Tat so, als verwandele sich die islamische Welt im Heiligen (Monat) Ramadan gewissermaßen in eine Moschee. Sie wird zu einem Gebetshaus, in dem Millionen Rezitatoren (Hafiz), in allen Ecken dieser gewaltigen Moschee den Qur'an, diese göttliche Ansprache, den Erdenbewohnern zu Gehör bringen. In jedem Ramadan wird in glänzender, strahlender Weise die Ayah dargestellt: شَهْرُ رَمَضَانَ الَّذِۤى اُنْزِلَ فِيهِ الْقُرْاٰنُ {"Der Monat Ramadan, in dem der Qur'an herabgesandt wurde." (Sure 2, 185)} Der Ramadan beweist, dass er der Monat des Qur'an ist. Einige Mitglieder dieser gewaltigen Gemeinschaft lauschen den Vorträgen eines Hafiz mit Hingabe, andere lesen still, jeder für sich. Sich unter den gegebenen Umständen (vaziyet) wie denen in einer Moschee, den niederen Trieben seiner Seele (nefs) hingeben und so durch Essen oder Trinken diese lichterfüllte Situation zu verlassen, ist dermaßen verabscheuungswürdig, dass es unter der Gemeinschaft in der Moschee verständlicherweise eine innerliche Verachtung hervorruft und (Leute, die so etwas tun) deshalb zu deren Zielscheibe werden. Genau so machen sich im Heiligen (Monat) Ramadan diejenigen, die den Leuten, die fasten, zuwiderhandeln im gleichen Grade auch zur Zielscheibe des innerlichen (manevi) Abscheus und der Verachtung der ganzen islamischen Welt.

    Siebenter Abschnitt:

    Eine Weisheit unter vielen Weisheiten des Ramadanfastens hinsichtlich des Verdienstes für das Menschengeschlecht, das in diese Welt kommt, um für das Jenseits zu ackern und zu handeln, ist folgende:

    Im Heiligen (Monat) Ramadan werden gute Taten von Gott tausendfach vergolten (sevab). Nach einem Hadith bringt jeder Buchstabe im Weisen Qur'an 10 Pluspunkte (Sevab) und 10 Früchte des Paradieses bei Gott ein und wird für 10 gute Werke (Hassanah) gezählt. Im Heiligen (Monat) Ramadan sind es nicht 10 sondern 1000. Der Gotteslohn für die gelesenen Qur'anstellen, wie für Ayat-ul Kursi (2, 255) ist 1000 für jeden Buchstaben und an den Freitagen im Heiligen (Monat) Ramadan ist es sogar noch mehr. Und in der Nacht der Offenbarung (des Qur'an) ist er selbst dreißigtausendfach.

    In der Tat gleicht jeder Buchstabe einem ganzen Qur'an, der 30.000 Früchte hervorbringt, wie der leuchtende Baum der Glückseligkeit (shedjere-i tuba). Auf diese Weise können die Gläubigen im Monat Ramadan Millionen von Früchten ernten.Nun komm und siehe diesen heiligen, ewigen, verdienstvollen Handel! Bedenke, welch großem Schaden jene sich aussetzen, die den Wert dieser (arabischen!) Buchstaben nicht begreifen.

    Der Heilige (Monat) Ramadan gleicht also einer außerordentlich ertragreichen Handels- und Messeveranstaltung für das jenseitige Leben. Er gleicht einem außerordentlich fruchtbaren Stück Land für die Ernte im Jenseits und einem Frühlingsregen für das Wachstum und Gedeihen all unserer Handlungen. Er gleicht einer glänzenden heiligen Festveranstaltung des Königs mit einem Vorbeizug der Menschheit in Seinem Dienst, in Seiner Anbetung, veranstaltet zu Ehren ihres göttlichen Herrschers (saltanat-i rububiyet-i Ilahiye). Und da dies nun einmal so ist, wurde die Seele in ihrer Gottvergessenheit dazu verpflichtet, nicht ihren tierischen Bedürfnissen, wie Essen und Trinken, oder irgendwelchen anderen sinnlosen, egoistischen Interessen und Begierden zu verfallen, sondern statt dessen besser zu fasten.Es ist, als ob sie vorübergehend ihrer tierischen Verhaftung entschlüpfe, den Status (vaziyet) eines Engels einnähme, bzw. einen Handel mit der jenseitigen (Welt) einginge, die irdischen Bedürfnisse vorübergehend hinter sich ließe, oder aber die Gestalt eines Menschen annähme, der für das Jenseits (lebt) und den Status eines Geistes (ruh) auf sich nähme, der in einem Körper sichtbar geworden ist. Durch ihr Fasten wird sie zu einer Art Spiegel der Unwandelbarkeit (Gottes; samedaniyet).

    Der Heilige (Monat) Ramadan trägt fürwahr schon in dieser vergänglichen Welt, während dieser kurzen, vorübergehenden Lebensspanne, in diesem kurzen irdischen Leben, eine Spanne ewigen, unvergänglichen Lebens in sich, das es zu gewinnen gilt.

    Ein einziger Ramadan kann uns in der Tat die Früchte eines achtzigjährigen Lebens gewinnen lassen.

    Nach dem ausdrücklichen Wortlaut des Qur'an ist die "Nacht der Bestimmung (Leylat-ul Qadr)" besser als tausend Monate, was ein sicherer Beweis für dieses Geheimnis ist.

    So wie also ein König im Verlauf seiner Regierungszeit jährlich oder gelegentlich, z.B. anlässlich Seiner Thronbesteigung Festtage ausrufen und eine glanzvolle Feier veranstalten kann, Seinen Untertanen an einem solchen Tag außerhalb der allgemein gültigen Gesetze (eine allgemeine Amnestie verkünden), ihnen Seine Huld erweisen; Er zeigt sich höchstderoselbst in der Öffentlichkeit, gewährt Privataudienzen und ehrt die treuen und verdienten Bürger seines Reiches durch Sein persönliches Wohlwollen und sein königliches Interesse.

    Genauso hat auch der König, der in Seiner Majestät und Herrlichkeit (Padishah-i Dhu'lDjelal) über die 18.000 Welten herrscht von Ewigkeit zu Ewigkeit in diesem Heiligen (Monat) Ramadan den hochehrwürdigen Qur'an als einen königlichen Erlass für diese 18.000 Welten herabgesandt. Darum ist es mit Sicherheit ein Erfordernis Seiner Weisheit, diesen Monat mit Recht, ein besonderes Fest Gottes, eine Messe des Herrn und eine Versammlung und Vereinigung der Seelen (zu Gottes Gedenken) zu nennen. Da nun einmal der Ramadan ein solches Fest (ein solches feierliches Gedenken Gottes) ist, wurde mit Sicherheit auch ein Fasten befohlen, um die Menschen in gewissem Grade von ihren niederen, tierischen Bedürfnissen zurückzuhalten.

    Das vollkommenste Fasten heißt, nicht nur dem Magen, sondern mit ihm zugleich auch allen Organen des Menschen, wie den Augen, den Ohren, der Zunge, aber auch dem Herzen, der Phantasie und den Gedanken ein Fasten aufzuerlegen, also mit anderen Worten: all den verbotenen, aber auch allen nichtigen Dingen aus dem Wege zu gehen und jedes Organ auf seine Art Dienst und Anbetung hin zu orientieren,

    seine Zunge vor der Lüge, vor übler Nachrede, vor groben und hässlichen Worten zu bewahren und in dieser Form ein Fasten zu halten und die Zunge statt dessen darin zu üben, den Qur'an zu lesen, die Heiligen Namen Gottes immer wieder zu rezitieren, Ihn zu loben, zu rühmen und zu preisen, Segenswünsche (für den Propheten) auszusprechen und Allah um Verzeihung anzurufen;

    die Augen vor unerlaubten Dingen zu bewahren und sie statt dessen auf lehrreiche Dinge zu lenken; das Ohr vom Hören schlechter Dinge abzuwenden und es auf schöne und wahrhaftige Reden zu richten, den Qur'an anzuhören - dies alles ist (in dem ganz allgemeinen Begriff) "Fasten" mit eingeschlossen.Weil aber nun der Bauch die größte Industrieanlage in unserem Körper darstellt, ist es um so leichter, alle die anderen kleinen Werkstätten zur Nachfolge anzuregen, hat man erst einmal diese große Anlage stillgelegt (und ihre Arbeiter in Urlaub geschickt).

    Achter Abschnitt:

    Eine Weisheit unter vielen Weisheiten des Heiligen (Monats) Ramadan hinsichtlich des individuellen menschlichen Lebens ist folgende:

    Eine Weisheit unter vielen Weisheiten des Heiligen (Monats) Ramadan hinsichtlich des individuellen menschlichen Lebens ist folgende: Eines der wirksamsten Heilmittel in der Gestaltung eines gesunden Lebens ist es, eine Diät einzuhalten für Leib und Seele. Medizinisch wie diätetisch gesehen schädigt ein Mensch, der seiner Seele bei der Einnahme von Speisen freien Lauf lässt, seinen Körper, weil er der Maßlosigkeit nicht mehr Herr werden kann und das Erlaubte von dem Verbotenen (helal-haram) nicht zu unterscheiden vermag. Einem solchen Menschen fällt es mit der Zeit schwer, sich nach den feinen Empfindungen des Herzens zu richten und dem Geist (ruh) zu folgen. Nun nehmen die Vagabunden in ihm selbst die Zügel in die Hand und der Mensch kann (seine Begierde) nicht mehr bezwingen. Jetzt reitet sie ihn vielmehr.

    Im Ramadan gewöhnt sich (der Gläubige) mit Hilfe des Fastens an seine Art von Diät. Er unterwirft sich der Askese und lernt, Befehle zu befolgen. Er beugt den Krankheiten vor, indem er seinen armen, schwachen Magen keinen Überlastungen aussetzt und ihn nicht schon wieder füllt, noch bevor er überhaupt leer geworden ist. Dadurch, dass er lernt, sich einem Befehl zu unterwerfen, auf Erlaubtes zu verzichten und von Verbotenem Abstand zu nehmen, befähigt er sich, Befehle, die aus der Vernunft und dem Gesetz erwachsen, leichter zu befolgen. Er bemüht sich somit, sein spirituelles Leben (hayat-i manevi) nicht zugrunde zu richten.

    Des Weiteren wird der überwiegende Teil der Menschheit sehr häufig von Hunger geplagt. Darum braucht (der Mensch) Hunger und Askese, um Geduld und Ausdauer (sabr ve tahammul) zu lernen und zu üben. Im Heiligen (Monat) Ramadan ist ein Fasten, wo der Hunger 15 Stunden oder selbst 24 Stunden fortdauert, falls man auf das Frühstück (sahur) verzichtet, eine ausgezeichnete Schule der Geduld und der Askese (sabr ve tahammul). Mit anderen Worten: das Fasten ist das Heilmittel gegen die Ungeduld und den Mangel an Ausdauer (sabrsizlig ve tahammulsuzlug), welche das Übel des Menschen verdoppeln.

    Des Weiteren gibt es in der Fabrik des Bauches auch sehr viele Arbeiter. Ferner gibt es im Bauch des Menschen auch noch sehr viele Organe, die unter einander verbunden sind. Wenn nun die Seele nicht im Verlauf eines Monats tagsüber Urlaub von ihrer Arbeit erhält, vergessen auch die Arbeiter in jener Fabrik und alle ihre Organe ihren besonderen Dienst und die Anbetung. Sie sind weiterhin ständig beschäftigt und bleiben so der Zwangsherrschaft (der Seele) verhaftet. Auch die übrigen menschlichen Organe werden durch das Getöse der unsichtbaren Zahnräder und die Dunstschwaden in der Fabrik ganz verwirrt. So sind sie ständig mit sich selbst beschäftigt und vergessen vorübergehend ihre erhabenen Aufgaben (vazsife). So kommt es denn, dass sich schon von alters her die Freunde Gottes zu ihrer Vervollkommnung einer Askese mit stets nur wenig Essen und Trinken zu unterziehen pflegten.

    Im Zuge des Fastens im Heiligen (Monat) Ramadan beginnen jene Fabrikarbeiter zu begreifen, dass sie nicht allein für die "Fabrik" erschaffen worden sind. Auch die übrigen Organe genießen im Heiligen (Monat) Ramadan statt der niederen Freuden jener Fabrik die Freuden der Engel und Geister. Und ihre Blicke sind unverwandt darauf gerichtet. Dadurch lässt es sich erklären, dass im Heiligen (Monat) Ramadan die Gläubigen vielfach verschiedene (Stufen) der Erleuchtung, der Fülle und geistigen Freude erfahren, und zwar entsprechend dem jeweiligen Grad ihrer geistigen Entwicklung. Alle innerlichen und äußerlichen Sinne und Kräfte des Menschen, Herz (qalb) und Seele (ruh), Verstand (aqil), die geheimnisvollen, feinen inneren Kräfte des Geistes (= sir letaif) werden in diesem gesegneten Monat durch das Fasten entfaltet und gesegnet. Während der vor Hunger leere Magen weint, füllt sich die Seele mit unschuldiger innerer Freude.

    Neunter Abschnitt:

    Unter den Weisheiten des Fastens im Heiligen (Monat) Ramadan hinsichtlich der unmittelbaren Zerstörung der eingebildeten Selbstherrlichkeit der Seele und der Bekanntgabe ihres Dienstes und ihrer Anbetung durch einen Hinweis auf ihre Schwäche ist eine Weisheit die folgende:

    Die Seele ist von sich aus nicht geneigt, ihren Herrn (Rabb) zu erkennen. Wie Pharao will sie ihre eigene Herrschaft aufrichten. Wievielen Qualen sie auch immer ausgesetzt würde, dieser Charakterzug bliebe dennoch in ihr erhalten. Durch den Hunger wird jedoch diese ihre Grundneigung gebrochen. So wird denn im Heiligen (Monat) Ramadan ein direkter Schlag gegen die Frontlinie der Seele und ihr pharaonengleiches Verhalten geführt. Ihre Schwäche, Ohnmacht und Armseligkeit werden aufgedeckt. So erfährt sie, dass sie ein Diener und Anbeter ihres Herrn ist.

    In den Ahadith begegnen wir folgender Überlieferung:

    Gott befragte die Seele (nefs): "Was bin ich? was bist du?"

    Die Seele sagte: "Ich bin ich! Du bist Du!" Gott unterzog sie darauf einer Strafe. Sie wurde in die Hölle geworfen. Dann stellte Er wieder dieselbe Frage.

    Sie erwiderte auch diesmal: "Ich bin ich! Du bist Du!" Welcher Strafe Er sie auch unterzog, sie ließ von ihrem Trotz nicht ab. Da verhängte Er über sie die Strafe des Hungers.

    Mit anderen Worten: Er ließ sie hungern. Dann befragte Er sie von neuem: مَا اَنَا وَمَا اَنْتَ؟ {„Wer bin ich und was bist du?"}

    Nun sagte die Seele: اَنْتَ رَبِّى الرَّحِيمُ * وَاَنَا عَبْدُكَ الْعَاجِزُ

    Das heißt: "Du bist mein barmherziger Herr. Ich hingegen bin Dein schwacher Diener."

    اَللّٰهُمَّ صَلِّ وَسَلِّم۟ عَلٰى سَيِّدِنَا مُحَمَّدٍ صَلَاةً تَكُونُ لَكَ رِضَاءً وَ لِحَقِّهٖ اَدَاءً بِعَدَدِ ثَوَابِ قِرَائَةِ حُرُوفِ ال۟قُر۟اٰنِ فٖى شَه۟رِ رَمَضَانَ وَ عَلٰى اٰلِهٖ وَ صَح۟بِهٖ وَ سَلِّم۟ Oh Gott gib Friede unseren Herrn Mohammed und segne ihn mit Segen, wie es auch Deinem Wohlgefallen entspricht. Verleihe ihm die Erfüllung in Deiner Wahrheit nach der Anzahl der Verdienste der im Monat Ramadan gelesenen Worte im Qur'an. Schenke ihm Frieden, seiner Familie und seinen Gefährten.

    سُب۟حَانَ رَبِّكَ رَبِّ ال۟عِزَّةِ عَمَّا يَصِفُونَ وَسَلَامٌ عَلَى ال۟مُر۟سَلٖينَ Lob sei Deinem Herrn, dem Herrn der Macht. Erhaben ist Er über das, was sie da sagen.

    وَ ال۟حَم۟دُ لِلّٰهِ رَبِّ ال۟عَالَمٖينَ اٰمٖينَ {"Und Friede sei über die Gesandten und Preis und Dank sei Gott, dem Herrn der Welten! Amen!" (Sure 37, 180-182)}

    Entschuldigung: Da dieses zweite Kapitel in 40 Minuten, also sehr schnell geschrieben worden ist, während ich und mein Schreiber, dem ich diktierte, beide krank waren. So finden sich darin mit Sicherheit Fehler und Ungereimtheiten. Wir erwarten daher von unseren Brüdern, dass sie (dieses Kapitel) mit Nachsicht betrachten mögen. Wo sie das für nötig halten, mögen sie es aber korrigieren!

    Drittes Kapitel, zugleich dritte Abhandlung

    Ich habe dieses Kapitel geschrieben, um meinen Mitbrüdern einen wichtigen Plan zur Begutachtung vorzulegen. Diese Absicht betrifft die Niederschrift eines Qur'anexemplars in der Art, dass sie in der Beibehaltung eines Maßstabs eine der zweihundert Arten einer Darstellung der Wunderhaftigkeit des Qur'an zur Anschauung bringt, wobei die Seiten in der Weise niedergeschrieben werden, dass sie in Übereinstimmung mit der Schreibweise von Hafiz Osman sind, wobei der Mudayana-Vers (Sure 2, 281) als Maßstab für die Seite Verwendung findet, und die Suratu-l'Ikhlas als Maßstab für eine Standard-Zeile. Diesen dritten Abschnitt habe ich geschrieben, um mich mit euch über diese Angelegenheit zu beraten, eure Meinung einzuholen und mich auch selbst dabei zu kontrollieren.

    Erste Problemstellung

    Der hochehrwürdige Qur'an ist ein Wunder, und das auf verschiedene Arten und bis zu vierzig Weisen. Dies wurde im "Fünfundzwanzigsten Wort", genannt die "Wunderhaftigkeit des Qur'an", anhand von Zeugnissen bewiesen. Einige von ihnen wurden ausführlich, andere nur in aller Kürze dargestellt, sodass es selbst noch die Engstirnigen erkennen können.

    Des Weiteren wurde im "Achtzehnten Hinweis" des "Neunzehnten Briefes" erklärt, dass die Wunderhaftigkeit des Qur'an vierzig verschiedenen Klassen unter den menschlichen Schichten ihr jeweils für sie geeignetes Wunder zeigt und dabei der spezielle Anteil an Wunderhaftigkeit für zehn von diesen (vierzig) Schichten bewiesen. Die übrigen dreißig Klassen sind die Gottesfreunde und ihre Schüler nach den verschiedenen Richtungen (meshreb), sowie die Schüler der verschiedenen Wissenszweige. Ihr auf Forschung beruhender Glaube (iman-i tahqiq) hat mit wissenschaftlicher, augenscheinlicher und wahrhaftiger Gewissheit (ilme l-yaqien, ayne l-yaqien, haqqa l-yaqien) gezeigt, dass der Qur'an das wahre Wort Gottes (kelamu'llah) ist und für eine jede Richtung ein besonderes Wunder darstellt. Mit anderen Worten: eine jede (dieser Schichten) muss also auf eine jeweils andere Weise einen anderen Aspekt seiner Wunderhaftigkeit erkannt haben.

    So ist denn in der Tat die Wunderhaftigkeit, so wie sie ein Heiliger erlebt, der Gott auf dem Wege der Erkenntnis (marifet) sucht und die Schönheit der Wunderhaftigkeit, so wie sie ein Gottesfreund als Sein Geliebter (ashk) erlebt, nicht dasselbe. Genauso ändert sich auch den verschiedenen Richtungen entsprechend die Erscheinung der Schönheit der Wunderhaftigkeit (djemal-i i'djaz). Der Aspekt der Wunderhaftigkeit, wie sie ein Gelehrter mit profunder Kenntnis des Glaubens (Ilm-i usul-ud din allame) und ein Imam erfährt, ist nicht derselbe, wie der Aspekt der Wunderhaftigkeit, wie sie ein Rechtsgelehrter (mutschtehid) und Kenner aller Einzelheiten des islamischen Rechts erfährt, usw...

    Ich bin nicht im Stande, alle diese verschiedenen Aspekte einer derartigen Wunderhaftigkeit ausführlich darzustellen. Mein Verständnisvermögen kann sie nicht alle umfassen, denn mein Blick ist dafür zu kurz. Aus diesem Grunde wurden nur zehn Klassen erklärt und die übrigen nur kurz angedeutet. Was aber nun die beiden Schichten dieser (dreißig) Schichten betrifft, so sind sie in der Abhandlung "Die Wunder Mohammeds" nur sehr kurz behandelt worden, obwohl sie doch einer längeren Erklärung bedurft hätten.

    Erste Schicht: Das einfache, ungebildete Volk, das wir die Schicht "mit den Ohren" nennen, hört den Qur'an und erkennt dessen Wunderhaftigkeit mit Hilfe seiner Ohren, denn es sagt: "Dieser Qur'an, den ich höre, gleicht keinen anderen Büchern. Er muss entweder allen andern überlegen oder aber unterlegen sein. Er sei unterlegen, kann niemand behaupten und hat auch noch nie einer behauptet. Noch nicht einmal der Teufel kann so etwas behaupten. So muss er denn allen anderen überlegen sein."

    In der Weise kurz zusammengefasst wurde das bereits im Achtzehnten Hinweis beschrieben. Um es näher zu beleuchten, schildert und beweist das "Erste Kapitel" des "Sechsundzwanzigsten Briefes", "Zeugnis des Qur'an gegen den Teufel und seinen Anhang", die Art des Verständnisses der Wunderhaftigkeit dieser (ersten) Schicht.

    Zweite Schicht: Die Schicht derer "mit den Augen", das heißt, für das einfache, ungebildete Volk oder die Materialisten, denen der Verstand in die Augen gerutscht ist, gibt es einen Aspekt der Wunderhaftigkeit des Qur'an, den man schon mit bloßem Auge erkennen kann, wie bereits im Achtzehnten Hinweis des Neunzehnten Briefes dargelegt worden ist. Um diese Behauptung richtig zu beleuchten und sie zu beweisen, war eine ziemlich ausführliche Erklärung notwendig. Diese Erklärung wurde auf Grund einer tiefen Weisheit des Herrn, die wir jetzt verstehen können, nicht gegeben. Nur auf ein paar unbedeutende Einzelheiten wurden bereits hingewiesen. Jetzt ist diese tiefe Weisheit verständlich geworden und wir sind jetzt sicher, dass diese frühere Verschiebung besser war.

    Um das Verständnis und die Wahrnehmung dieses einen unter vierzig Aspekten der Wunderhaftigkeit (des Qur'an), den man mit den Augen wahrnehmen kann, für diese Schicht zu erleichtern, haben wir einen Qur'an schreiben lassen, der (diesen Aspekt) für das Auge sichtbar macht.

    Viertes Kapitel, zugleich vierte Abhandlung Anmerkung: Da die übrigen Abschnitte dieses dritten Kapitels und das vierte Kapitel von der symmetrischen Übereinstimmung im Qur'an handelt, begnügen wir uns hier mit einer kurzen Zusammenfassung. Hier wurde nur eine Anmerkung und der dritte Punkt zum vierten Kapitel angeführt.

    Anmerkung: In den Erklärungen zu dem bedeutenden Punkt, der das Wort "Rasul (Prophet, Botschafter, Gesandter)" betrifft, wurden 160 Ayat zusammengestellt. Da (die Zusammenstellung) dieser Ayat, die eine ganz besondere Bedeutung haben, sich mit Hinsicht auf ihre Bedeutung gegenseitig beweisen und vervollständigen, auch noch einen besonderen Sinn haben, sind sie zudem auch ein Auszug aus dem Qur'an für diejenigen, die verschiedene Ayat lesen oder auswendig lernen wollen. Auch der Grad der Beredsamkeit der 69 Ayat, in denen das Wort "Qur'an" vorkommt, und welche in einem besonders wichtigen Punkt zusammengefasst worden sind, ist ebenfalls höchst wunderbar und die Kraft ihrer fließenden (Sprache) erhaben. Sie mögen unseren Brüdern als eine zweite Zusammenstellung aus dem Qur'an empfohlen sein.

    Was das Wort "Qur'an" betrifft, das in den sieben Linien (silsilah der Korrespondenz) des Wortes auftaucht, die sie alle umfassen mit der Ausnahme von zweien, welche in der Bedeutung von "lesen" verwendet werden, so stärkt ihre Randstellung (noch den oben dargestellten) Hinweis.

    Was nun das Wort "Rasul" betrifft, so kommt dieses Wort hauptsächlich in der Sure "Mohammed" und in der Sure "Fath" vor, weshalb wir uns auf die Korrespondenzlinien dieser beiden Suren beschränkt und die übrig bleibenden "Rasul" außer Betracht gelassen haben. Falls es die Zeit noch zulässt, werden wir noch einmal über das Geheimnis ihrer Randstellung schreiben, insoweit es Gott gefallen möge.

    Dritter Punkt: Er besteht aus vier Anmerkungen

    Erste Anmerkung: Das Wort "Allah" wird uns im ganzen Qur'an 2806 Mal erwähnt (dhikr). Rechnet man (die Anrufung) "im Namen Gottes, des Barmherzigen, des Allerbarmers" (am Anfang einer jeden Sure) mit hinzu, so wird das Wort "Erbarmer" (Rahman) 159 Mal, das Wort "Barmherziger" (Rahîm) 220 Mal, das Wort "Verzeihender" (Ghafur) 160 Mal, das Wort "Herr" (Rabb) 846 Mal, das Wort "Weiser" (Hakîm) 86 Mal, das Wort "Wissender" (Alîm) 126 Mal, das Wort "Mächtig" (Qadîr) 130 Mal, "Er" (Hu) in "Es gibt keine Gottheit außer Ihm (Hu)" 26 Mal erwähnt (dhikr).(*[1])In der Anzahl des Namens Allah liegen viele Geheimnisse und subtile Anmerkungen.

    So sind zum Beispiel nach den Worten "Allah" und "Herr" die am häufigsten erwähnten Namen "der Barmherzige", "der Erbarmer", "der Verzeihende" und "der Weise". Sie bilden zusammen mit dem Wort "Allah" die Hälfte der Ayat im Qur'an. Ferner sind das Wort "Allah" und das anstelle des Wortes "Allah" erwähnte Wort "Herr" zusammen wiederum die Hälfte. Obwohl das Wort "Herr" 846 Mal erwähnt wird, so wird es jedoch, aufmerksam betrachtet, nur 500 und noch einige Male an Stelle von "Allah" erwähnt, also 200 und noch einige Male nicht in diesem Sinne.

    Ferner ist die Anzahl von "Allah", "Erbarmer", "Barmherziger", "Wissender" und "Er" in "Es gibt keine Gottheit außer Ihm" zusammen wieder die Hälfte; der Unterschied ist nur 4. Mit "Mächtig" an Stelle von "Er" zusammengezählt ergibt wiederum die Hälfte der Ayat; der Unterschied beträgt 9. Das Wort "Majestät (Lafz-i Djelal als Inbegriff des Göttlichen)" hat viele Aspekte. Doch für den Augenblick wollen wir uns hier damit begnügen.

    Zweite Anmerkung: Sie bezieht sich auf die Suren. Auch hier gibt es wieder vielerlei subtile Anmerkungen. Auch sie stehen in einer gewissen Übereinstimmung (tevafuqat), die auf eine Ordnung (intizam), eine Absicht (qasd), einen Willen (irade) hinweist.

    In der Sure Baqarah ist die Anzahl der Ayat gleich der Anzahl der Ausdrücke für "Lafz-i Djelal (= Allah)". Der Unterschied ist nur 4. Jedoch steht auch 4 Mal "Hu" anstelle von "Allah". Zum Beispiel: das "Hu" in "Es gibt keine Gottheit außer Ihm." gleicht das hier vollständig wieder aus.

    In der Sure "Ali Imran" stimmen wiederum die Anzahl der Ayat mit (der Anzahl) der Ausdrücke für "Lafz-i Djelal" überein, sind also gleich. Nur (die Anzahl) der Ausdrücke für "Lafz-i Djelal" ist 209 und die der Ayat 200. Der Unterschied ist 9. Wenn es hier um eine derartige Differenzierung in der Ausdruckskunst und Redegewandtheit geht, so machen kleinere Unterschiede kaum etwas aus. Eine auch nur ungefähre Übereinstimmung genügt bereits.

    In den Suren "En-Nisa'", "El-Maida" und "El-En'am" stimmt die Anzahl der Ayat dieser drei insgesamt mit der (Anzahl) der Ausdrücke für (Lafz-i Djelal) überein: die Anzahl der Ayat ist 464 und die Anzahl der Ausdrücke für "Lafz-i Djelal" 461, was mit den 3 Ausdrücken für "Lafz-i Djelal" in der Formel "im Namen Gottes" zusammengerechnet eine exakte Übereinstimmung ergibt.

    Zum Beispiel ist die Anzahl der Ausdrücke für "Lafz-i Djelal" in den fünf oben erwähnten Suren das Doppelte der Anzahl in den Suren "El-A'raf", "El-Enfal", "At-Taubah", "Yunus" und "Hud". Das heißt, in den letzteren fünf (sind es) die Hälfte der ersten fünf. In den folgenden Suren "Yusuf", "Ra'd", "Ibrahim", "Hidjr", und "Nahl" ist die Anzahl der Ausdrücke für "Lafz-i Djelal" die Hälfte von dieser Hälfte. In den folgenden Suren "Isra", "Kehf", "Maryam", "Taha", "El-Enbiya'" und "el-Hadj"(*[2])(ist es) die Hälfte von der Hälfte der Hälfte. Die danach folgenden fünf zu fünf setzen sich in ungefähr diesem Verhältnis fort. Dabei gibt es nur einige kleinere Abweichungen. Solche Unterschiede sind aber bei diesen Stufen (maqam), die wir hier besprechen, kaum von Bedeutung. So sind einige z.B. 121, andere sind 125 und einige 154 und andere 159.

    Schließlich vermindert sich die Gruppe der fünf Suren, die mit der Sure "Es-Zukhruf" beginnen, bis hinunter auf die Hälfte der Hälfte der Hälfte der Hälfte. Bei den fünf mit der Sure "En-Nedjm" beginnenden fünf Suren ist es die Hälfte der Hälfte der Hälfte der Hälfte der Hälfte, jedoch nur ungefähr. Solche Unterschiede sind aber bei diesen Stufen (maqam), die wir hier besprechen, kaum von Bedeutung. Bei den folgenden drei Fünfergruppen kurzer Suren finden wir nur dreimal den Ausdruck "Lafz-i Djelal".

    Diese Erscheinung (vaziyet) zeigt uns, dass es sich bei der Anzahl des Ausdrucks "Lafz-i Djelal" nicht um Zufall handeln kann, diese Anzahl wurde vielmehr von einer gewissen Weisheit (hikmet) und Ordnung (intizam) bestimmt.

    Dritte Anmerkung zu dem Wort "Allah": bezieht sich auf das Verhältnis der Seiten, und zwar folgendermaßen:

    Die Anzahl der Ausdrücke "Lafz-i Djelal (= Allah)" auf einer Seite steht in Verbindung mit deren Rückseite und diese wiederum steht in Verbindung mit ihrer gegenüberliegenden Seite. Manchmal steht sie in Verbindung mit der links gegenüberliegenden Seite und mit der Rückseite der gegenüberliegenden Seite. Ich habe daraufhin mein eigenes Qur'an-Exemplar auf derartige Symmetrieerscheinungen untersucht. Meistens habe ich dabei eine besonders schöne zahlenmäßige Entsprechung vorgefunden. Ich habe mir auch in meinem Exemplar entsprechende Zeichen gemacht. Sehr häufig sind sie gleich und manchmal die Hälfte oder auch ein drittel. Es gibt hier also eine Erscheinung (vaziyet), die eine gewisse Weisheit (hikmet) und Ordnung (intizam) erahnen lässt.

    Vierte Anmerkung: Hier handelt es sich um Symmetrieerscheinungen auf der selben Seite. Ich habe hierbei mit den Brüdern zwei, drei verschiedene Ausgaben miteinander verglichen.

    Dabei sind wir zu der Überzeugung gelangt, dass bei allen eine gewisse Übereinstimmung (tevafuqat) beabsichtigt war. Nur dort, wo die Schreiber einer Druckerei andere Ziele vor Augen hatten, ist diese Übereinstimmung in gewissem Grade in Unordnung geraten. Brächte man das wieder in Ordnung, könnte man, von einigen ganz seltenen Ausnahmen einmal abgesehen, im ganzen Qur'an 2806 Übereinstimmungen bei dem Ausdruck "Lafz-i Djelal (= Allah)" entdecken. Und darin erglänzt uns ein Funke der Wunderhaftigkeit.

    Denn der menschliche Intellekt vermag eine so umfangreiche Seitenzahl nicht zu umfassen und sich in sie einzumischen. Und was den Zufall betrifft, so kann sich keine Hand nach einer Erscheinung (vaziyet) voll so viel Weisheit und Bedeutung ausstrecken.

    Um diesen vierten Punkt in gewissem Grade aufzuzeigen, wollen wir ein neues Exemplar schreiben lassen, wobei dann unter Beibehaltung der gleichen Seiten- und Zeileneinteilung der am weitesten verbreiteten Kopien des Qur'an die durch die Unaufmerksamkeit des Schreibers in Unordnung geratenen Stellen wieder in Ordnung (intizam) gebracht werden sollen. Möge es dann Gottes Wille sein, dass die wirkliche Ordnung wieder aufgezeigt werden kann!... und so ist es auch geschehen.

    اَللّٰهُمَّ يَا مُن۟زِلَ ال۟قُر۟اٰنِ بِحَقِّ ال۟قُر۟اٰنِ فَهِّم۟نَا اَس۟رَارَ ال۟قُر۟اٰنِ مَادَارَ ال۟قَمَرَانِ وَ صَلِّ وَ سَلِّم۟ عَلٰى مَن۟ اَن۟زَل۟تَ عَلَي۟هِ ال۟قُر۟اٰنَ وَ عَلٰى اٰلِهٖ وَ صَح۟بِهٖ اَج۟مَعٖينَ اٰمٖينَ {"Oh unser Gott und Offenbarer des Qur'an! Lass uns um des Qur'an willen die Geheimnisse des Qur'an verstehen, solange die beiden Lichter (am Himmel) sich drehen. Schenke Friede und Segen dem, dem Du den Qur'an herabgesandt hast, ihm und seiner Familie und all seinen Gefährten. Amen."}

    Fünftes Kapitel, zugleich fünfte Abhandlung

    اَللّٰهُ نُورُ السَّمٰوَاتِ وَال۟اَر۟ضِ … الخ {"Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Allbarmherzigen. Gott ist das Licht der Himmel und der Erde." (Sure 24, 35)} Ich sah dieses Licht aus den so vielen leuchtenden Geheimnissen einer so lichterfüllten Ayah, während ich mich im Heiligen (Monat) Ramadan in einem spirituellen und daher in einem so halb und halb kontemplativen Zustand (hal) fühlte. Es war dies wie folgt:

    اِلٰهِى اَنْتَ رَبِّى وَاَنَا الْعَبْدُ * وَاَنْتَ الْخَالِقُ وَاَنَا الْمَخْلوُقُ * وَاَنْتَ الرَّزَّاقُ وَاَنَا الْمَرْزُوقُ * الخ {"Oh Gott, Du bist mein Herr und ich bin Dein Knecht. Du bist der Schöpfer und ich Dein Geschöpf. Du bist der Versorger und ich der Umsorgte. Usw."} Ich erlebte da einmal in meinem Herzen eine visionäre Schau (vakia-i qalbiye-i hayal), die mich zu der Überzeugung brachte, dass, wie in dem berühmten Bittgebet von Uvays el-Qarani, alle lebenden Wesen Gott dem Gerechten das gleiche Bittgebet darbringen und dass das, was jede der 18.000 Welten erleuchtet, jeweils ein Name Gottes ist. Es ist dies wie folgt:

    Ich sah, dass in dieser Welt Tausende von Welten in Schleier um Schleier gehüllt sind, einer wiederum in einer anderen, wie die zahlreichen Blütenblätter in einer Rosenknospe. Jedesmal wenn ein Schleier sich mir öffnete, sah ich wieder eine andere Welt. Es war so, wie es in der Ayah heißt, die der Licht-Ayah folgt: اَوْ كَظُلُمَاتٍ فِى بَحْرٍ لُجِّىٍّ يَغْشٰيهُ مَوْجٌ مِنْ فَوْقِهِ مَوْجٌ مِنْ فَوْقِهِ سَحَابٌ ظُلُمَاتٌ بَعْضُهَا فَوْقَ بَعْضٍ اِذَاۤ اَخْرَجَ يَدَهُ لَمْ يَكَدْ يَرٰيهَا وَمَنْ لَمْ يَجْعَلِ اللّٰهُ لَهُ نُورًا فَمَا لَهُ مِنْ نُورٍ {"...oder er gleicht den Finsternissen in der Tiefe des Meeres, überdeckt von Wogen über Wogen und über ihnen eine Wolke. Finsternisse, eine über der anderen. Wenn einer seine Hand ausstreckt, kann er sie kaum sehen. Und der, dem Gott kein Licht gibt, für den gibt es nichts von dem Licht." (Sure 24, 40)} Mir erschien diese Welt in Finsternis und Einöde und im Dunkel der Furcht. Plötzlich zeigte sich mir die Erscheinung eines Göttlichen Namens wie ein gewaltiges Licht und erleuchtete sie... Welcher Vorhang auch immer vor meinem Geist (aql) zurückgeschlagen wurde: in meiner Imagination (hayal) erschien wiederum eine andere Welt. Doch weil sie den Gottvergessenen als eine dunkle Welt erschien, leuchtete ein Name Gottes auf wie die Sonne und erfüllte diese Welt von oben bis unten mit Licht usw.... Diese Reise des Herzens (seyr-i qalb) und Fahrt in meiner Imagination (seyahat-i hayal) setzte sich noch lange fort. Kurz gesagt:

    Als ich die Welt der Tiere erblickte, zeigte sich mir die grenzenlose Bedürftigkeit (ihtiyadj) und der so große Hunger der Tiere, zugleich mit ihrer Schwäche und Hilflosigkeit (da'f ve adjizler) als eine besonders finstere und leidvolle Welt.

    Plötzlich ging der Name des Erbarmers (er-Rahman) einer strahlenden Sonne gleich über dem Sternzeichen (d.h. in der Bedeutung) des Versorgers (er-Rezzaq) auf und vergoldete diese Welt von oben bis unten mit dem Lichte des Erbarmens.

    Danach sah ich innerhalb der Welt der Tiere noch eine andere düstere Welt, in der ihre schwach, hilflos und bedürftig (da'f ve adjz ve ihtiyadj) darin zappelnden Nachkommen und ihre Jungtiere mit ihrem Schmerz jeden zu Bedauern und Mitgefühl bewegen.

    Plötzlich ging der Name "Barmherziger" (Rahîm) über dem Sternbild der Liebe (shefqat) auf. Da verwandelte sich diese so bittere Welt auf eine so schöne und liebliche Weise in eine freundliche Welt, wurde von Licht überstrahlt und die Tränen meiner Klage, Bitternis und Trauer wurden in Freudentränen voller Begeisterung und Dankbarkeit verwandelt.

    Danach öffnete sich mir wie eine Kinoleinwand ein weiterer Vorhang und die Welt der Menschen zeigte sich mir. Diese Welt war so finster und schrecklich, dass ich vor Schreck aufschrie. "Oh weh!"

    rief ich, denn ich sah, dass die Wünsche und Hoffnungen (arzular, emeller) der Menschen auf eine Ewigkeit hin ausgerichtet sind, dass ihre Vorstellungen und Gedanken das ganze Weltall umfassen, und wie sehr ihre Strebungen (himmetler) und natürlichen Antriebe (istidadlar) das ewig Bleibende und die Ewige Glückseligkeit des Paradieses ersehnen. Seine natürlichen Fähigkeiten kennen keine Grenze und können sich frei entfalten. Doch trotz aller auf ungezählte Ziele gerichteten Bedürfnisse, aller Schwäche und Hilflosigkeit sind sie zahllosen Unglücksfällen und Leiden ausgesetzt; von Feinden verfolgt ist ihr Leben außerordentlich kurz. Sie leben ein verwirrendes und hektisches Leben mit ungesichertem Unterhalt. Sie leiden in ihrem Herzen und mit allen Sinnen ständig unter den Übeln des Abschieds und der Vergänglichkeit, verbunden mit einem Höchstmaß an Leid und Angst. Denn das Leben der Gottvergessenen Iäuft auf Grab und Friedhof hinaus, was ihnen wie die Pforte zu ewiger Finsternis erscheint. Sie wurden einer nach dem anderen, scharenweise in diese finstere Grube hinuntergeworfen.

    Doch siehe, in diesem Augenblick, da ich diese Welt der Menschen in dieser Finsternis geschaut hatte, Herz (qalb), Sinn (ruh), Verstand (aql) und alle meine menschlichen Sinne (letaif-i insaniye), ja jede Faser meines Körpers aufschreien wollte und zu weinen begann, ging plötzlich der Name Gottes, des Wahrhaftigen und Gerechten (Haqq'in Adil) über dem Sternbild der Weisheit (Hakîm), der Name des Erbarmers (Rahman) über dem Sternbild der Freigiebigkeit (Kerim), der Name des Barmherzigen (Rahîm) über dem Sternbild der Verzeihung (Ghafur), der Name des Verlebendigers (Baith) über dem Sternbild des Nachlassverwalters (Varith), der Name des Lebenspenders (Muhyi) über dem Sternbild des Wohltäters (Muhsin), der Name des Herrn (Rabb) über dem Sternbild des Eigentümers (Mâlik) auf; und jeder einzelne Name erstrahlte, wobei hier jedes Sternbild die Bedeutung des Namens angibt. Die Menschenwelt insgesamt, wie sie so viele Welten in sich enthält, wurde plötzlich beleuchtet. Die Fenster zur jenseitigen lichtvollen Welt taten sich auf und die finstere Welt des Menschen wurde von Licht übergossen.

    Danach wurde ein weiterer, gewaltig großer Vorhang geöffnet und die Welt hier auf diesem Erdenrund zeigte sich. Die dunklen Gesetze der (materialistischen) Wissenschaft und ihrer Philosophie malte vor meinem geistigen Auge eine furchtbare Welt. Mit einer Bewegung, 70 Mal schneller als eine Kanonenkugel, durcheilt eine armselige Menschheit auf dieser unserer uralten und hochbetagten Erde, die zu jeder Zeit von Unruhen geschüttelt und von inneren Beben erschüttert wird, den unendlichen leeren Raum mit einer Ausdehnung von 25.000 Jahren in einem einzigen Jahr. Ein Zustand Furcht erregender Verlassenheit in dieser Finsternis tauchte vor mir auf. Der Kopf drehte sich mir und vor meinen Augen wurde es schwarz.

    Die Namen des Schöpfers Himmels und der Erden (Khaliq-i Ard-i ve Semevat), Allmächtiger (Qadîr), Allwissender (Alîm), Herr (Rabb), Gott (Allah), Herr der Himmel und der Erden (Rabb-us Semevati ve l-'Ard), Dienstherr über Sonne und Mond (Musakhir-us shemsi ve l-qamer) gingen auf über dem Sternbild des Erbarmers (rahmet), des Gewaltigen (azamet), dem Zeichen Seiner göttlichen Herrschaft (rububiyet). Sie erleuchteten diese Welt so, dass die Erde mir vor dem Auge meines Glaubens wie ein Schiff erschien, das in schönster Ordnung (muntazam) und bestem Zustand (musakhar, mukemmel) für eine sichere Reise ausgestattet ist, beladen mit Proviant für jeden Einzelnen, vorbereitet für einen Ausflug, für Handel und Erholung.

    Zusammenfassung Jeder Name unter Tausend und einem Namen Gottes, die dem Universum zugewandt sind, erleuchtet wie eine Sonne je eine Welt und alle Welten, die (verbunden mit den Namen Gottes) in dieser Welt noch mit enthalten sind, und nach dem Geheimnis der Einheit (ahadiyet) erscheint in der Manifestation jedes einzelnen Namens in gewissem Grade auch die Manifestationen aller übrigen Namen.

    Da nun mein Herz hinter jeder Finsternis wieder ein anderes Licht erblickte, wuchs in mir die Sehnsucht, die Reise fortzusetzen. Da wollte ich (auf dem Einhorn) meiner Phantasie in den Himmel empor reiten. In diesem Augenblick eröffnete sich mir noch ein weiterer, besonders breiter Vorhang und mein Herz trat in die Welt der Himmel ein.

    Da erblickte es die Sterne, die aussahen, als hätten sie die Gestalt eines strahlenden Lächelns. Größer als die Erde bewegen sie sich mit einer noch größeren Geschwindigkeit als diese und kreisen (geozentrisch betrachtet) auf einander kreuzenden Bahnen. Würde auch nur einer von ihnen auch nur für eine Minute seine Bahn verlassen, würden sie zusammenstoßen und das würde zu einer solchen Explosion führen, dass die Galle des Kosmos zum Überlaufen käme und die Welt auseinanderfallen müsste. Da würden sie dann Feuer und nicht Licht um sich verbreiten. So betrachten sie mich nicht mehr mit einem Lächeln, sondern sehen mich böse an. Ich sah die Himmel in eine grenzenlos große und weite, öde, leere, schreckliche, Furcht und Staunen erregende Finsternis gehüllt und es tat mir tausend Mal leid, dass ich dorthin gekommen war.

    رَبُّ السَّمٰوَاتِ وَالْاَرْضِ * رَبُّ الْمَلٰۤئِكَةِ وَالرُّوحِ {"Herr der Himmel und der Erde". (Sure 44, 7) "Herr der Engel und der Geister."} Da gingen plötzlich diese Schönen Namen in den Sternzeichen der Bedeutung von وَلَقَدْ زَيَّنَّا السَّمَاۤءَ الدُّنْيَا بِمَصَابِيحَ * وَسَخَّرَ الشَّمْسَ وَالْقَمَرَ {"...und wir haben in der Tat den Himmel über der Erde mit Leuchten geschmückt." (Sure 41, 12) "...und Er hat die Sonne und den Mond unterworfen." (Sure 13, 2)} auf. In diesem Sinne nahmen sich die Sterne, nachdem sie in diese Finsternis gehüllt worden waren, wieder je einen Funken von diesen gewaltig großen Lichtern und so wurde diese Welt der Himmel wieder erleuchtet, als habe man entsprechend der Anzahl der Sterne ebenso viele elektrische Lampen entzündet. Und auch die Himmel, die man für leer und öde gehalten hatte, füllten sich wieder mit Engeln und Geistern und wurden neu wieder belebt. Und ich sah, wie die Sonnen und die Sterne, die sich wie ein Heer unter den zahllosen Heeren des Königs von Ewigkeit zu Ewigkeit (Sultan-i ezel ve ebed) bewegen, den Ruhm des majestätischen Königs (Sultan-i Dhu'lDjelal) und den Glanz Seiner Herrschaft (hashmeti rububiyet) in der Art eines erhabenen Manövers darstellten.

    Und so erklärte ich mit ganzer Kraft und, wäre es möglich gewesen, mit allen Zellen (meines Körpers) und, wenn sie mir zuhörten, mit den Zungen aller Geschöpfe, ja sogar in ihrer aller Namen:


    اَللّٰهُ نُورُ السَّمٰوَاتِ وَالْاَرْضِ مَثَلُ نُورِهِ كَمِشْكٰوةٍ فِيهَا مِصْبَاحٌ اَلْمِصْبَاحُ فِى زُجَاجَةٍ اَلزُّجَاجَةُ كَاَنَّهَا كَوْكَبٌ دُرِّىٌّ يُوقَدُ مِنْ شَجَرَةٍ مُبَارَكَةٍ زَيْتُونَةٍ لاَ شَرْقِيَّةٍ وَلاَغَرْبِيَّةٍ يَكَادُ زَيْتُهَا يُضِىءُ وَلَوْ لَمْ تَمْسَسْهُ نَارٌ نُورٌ عَلٰى نُورٍ يَهْدِى اللّٰهُ لِنُورِهِ مَنْ يَشَاۤءُ {"Allah ist das Licht der Himmel und der Erde. Sein Licht ist mit einer Nische zu vergleichen. In ihr befindet sich eine (brennende) Lampe und die (Flamme) der Lampe in einem Glas und das Glas gleicht einem funkelnden Stern. (Sie brennt mit einem Öl), das entzündet wurde und von einem gesegneten Baum (her stammt), einem Ölbaum, der weder im Osten noch im Westen (steht) und dessen Öl beinahe schon leuchtet, ohne dass Feuer es berührt hätte. Licht über Licht. Gott führt zu Seinem Licht, wen immer Er will." (Sure 24, 35)} las diese Ayah, drehte mich um, stieg ab, wachte auf und sagte: اَلْحَمْدُ لِلّٰهِ عَلٰى نُورِالْا۪يمَانِ وَالْقُرْاٰنِ {"Lobpreis und Dank sei Gott für das Licht des Glaubens und den Qur'an."}

    Sechstes Kapitel, zugleich sechste Abhandlung

    Es wurde geschrieben, um die Schüler und die Diener des Allweisen Qur'an zu warnen und sie davor zu bewahren, getäuscht zu werden.

    وَلَا تَر۟كَنُٓوا اِلَى الَّذٖينَ ظَلَمُوا فَتَمَسَّكُمُ النَّارُ {"Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Allbarmherzigen. Und wendet euch nicht den Ungerechten zu, sonst erfasst euch das Feuer." (Sure 11, 113)}

    Möge es Gottes Wille sein, dass dieses "Sechste Kapitel" "Sechs Listen" des Satans in Dschinnen- und Menschengestalt wirkungslos werden und sechs ihrer Angriffsmethoden scheitern lässt.

    Erste List:

    Infolge des Unterrichts, den die Teufel in Menschengestalt von den Teufeln in der Gestalt der Dschinnen erhalten haben, versuchen diese selbstlose (fedakâr) Diener aus der Gruppe um den Qur'an mit Hilfe ihrer Neigung zu einer (besonderen) Position (hubb-u djah) zu betrügen und sie dazu zu bringen, diesen heiligen Dienst und diesen inneren erhabenen Streit (Djihad) wieder aufzugeben. Es ist dies wie folgt:

    Unter der Mehrheit aller Menschen findet sich ein Wunsch, den man das Streben nach einer Sonderstellung (hubb-u djah (= maqam)) nennen könnte, das Verlangen (hirs), berühmt zu werden und sich selbst herauszustreichen, ein Wunsch, den wir mehr oder weniger bei jedem einzelnen Weltmenschen antreffen, sich wie ein Heuchler (riyakârane) vor allen Leuten sehen zu lassen, in den Augen der Öffentlichkeit eine Stellung zu bekleiden, (die verbunden ist mit dem,) was man Ehre und Ansehen nennt. Dieses Verlangen danach, etwas ganz besonderes zu sein und sich großartig zu fühlen, treibt die Menschen letztendlich sogar dazu, selbst ihr Leben zu opfern. Für Menschen, die nach dem Jenseits streben, ist dieses Gefühl geradezu gefährlich. Weltleute treibt es auf eine Art Achterbahn. Es ist auch die Quelle von vielerlei schlechter Gesinnung (akhlaq-i seyyi'e) und der schwächste Nerv des Menschen. Das heißt, um einen Menschen an sich zu ziehen, ja ihn an sich zu binden, genügt es, ihn dadurch zu fesseln, dass man seinen Gefühlen schmeichelt und ihn auf diese Weise besiegt.

    Was ich daher am meisten für meine Brüder befürchte, ist, dass die Ungläubigen ihren Vorteil aus dieser ihrer Nervenschwäche ziehen könnten. Diese ihre Lage (hal) hat mich doch recht besorgt werden lassen. Denn auf diese Weise haben sie einige angezogen, die in ihrer Freundschaft nicht ganz aufrichtig waren, und sie innerlich in eine ziemlich schwierige Situation gebracht.(*[3])

    Oh meine Brüder und ihr, meine Freunde im Dienst am Qur'an! Sagt diesen listigen Spionen der Weltleute, den Propagandisten der Leute der Irreführung, den Schülern des Teufels, die euch mit eurer Sehnsucht nach einer höheren Stellung (hubb-u djah) in die Irre führen wollen:

    "Zunächst einmal bedeuten die Zufriedenheit Gottes (riza-yi Ilahi), ein Gunsterweis des Erbarmers (iltifat-i Rahmani) und die Anerkennung des Herrn (kabul-u Rabbani) einen solchen Rang (maqam), dass im Vergleich damit die Beachtung der Menschen und ihre Bewunderung nur noch einem Staubkorn gleicht. Dort wo der Blick der göttlichen Barmherzigkeit (tevedjuh-u rahmet) hinfällt, ist dies genug. Die Zuwendung der Menschen ist annehmbar, insoweit sie die Widerspiegelung und der Schatten der Zuwendung göttlicher Barmherzigkeit (tevedjuh-u rahmet) ist. Andernfalls ist sie nichts, was man sich wünschen sollte. Denn sie erlischt am Eingangstor zum Grab, keine fünf Para mehr wert!"

    Wenn sich dieser Wunsch nach der Verbesserung der eigenen Lage (hubb-u djah) nicht zum Schweigen bringen und nicht aus der Welt schaffen lässt, muss man sein Gesicht in eine andere Richtung drehen. Es ist dies wie folgt:

    Wenn es um den Lohn im Jenseits geht, oder um die Absicht, Gebete (dua) zu gewinnen, oder darum, dass der Dienst doch einen guten Einfluss haben möge, dann könnte wie in dem folgenden Beispiel dieses Gefühl vielleicht doch noch eine erlaubte Seite haben.

    Zum Beispiel: Zu einer Zeit, wenn die Ayasofya Moschee mit gesegneten und ehrenwerten Leuten, Menschen von Tugend und Vollkommenheit gefüllt ist und in den Gängen und an den Türen treiben sich einige nichtsnutzige Kinder und ein paar ungesittete Schelmen herum und vor den Fenstern und in deren Nähe gucken ein paar neugierige Ausländer, Urlauber und Touristen zu, die sich amüsieren möchten, betritt ein Mann diese Moschee, schließt sich der Gemeinde (der Gläubigen) an und beginnt mit einer wohllautenden Stimme und in einer schönen und angenehmen Weise einen Abschnitt aus dem Qur'an vorzutragen, worauf Tausende Kenner der Wahrheit auf ihn aufmerksam werden, sich ihm voll Hochachtung und Bewunderung zuwenden. So empfängt er durch sie und ihr stummes Gebet seinen (himmlischen) Lohn und nur ein paar nichtsnutzigen Kindern und gottlosen Schelmen und den wenigen Ausländern wird (seine Rezitation) nicht gefallen.

    Ginge der Mann aber in diese ehrwürdige Moschee, zu dieser gewaltigen Gemeinde und beginnt nun lauthals gemeine, sittenlose, unzüchtige Liedchen zu gröhlen und dazu zu hopsen und zu tanzen, so würden diese nichtsnutzigen Kinder lachen und den sittenlosen Schelmen würde es gefallen, weil es sie zur Unzucht ermuntert, und er würde den Ausländern ein süffisantes Lächeln entlocken, wenn sie die Fehler im Islam entdecken und sich darüber freuen. Aber er wird auch von jedem einzelnen dieser ganzen, großen, gesegneten Gemeinde Blicke des Abscheus und der Missbilligung auf sich lenken. Er wird in ihren Augen auf die Stufe der Niedrigsten aller Niedrigen (esfel-i safilîn) gefallen sein.

    Genau wie in diesem Beispiel ist auch Asien und die islamische Welt eine gewaltige große Moschee. Und in ihr sind die Leute des Glaubens und der Wahrheit die ehrenwerte Gemeinde dieser Moschee (in unserem Beispiel). Was die nichtsnutzigen Kinder betrifft, so sind es die Speichellecker mit dem Verstand eines Kindes. Die sittenlosen Schelmen sind alle diese fränkisch (d.h. westlich) gesinnten Strolche, die ihr (türkisches) Vaterland und ihren (islamischen) Glauben nicht mehr kennen. Was die Touristen aus dem Ausland betrifft, so handelt es sich hier um Journalisten, die fremdländische Ideen verbreiten. Jeder Muslim aber, besonders wenn er einer von den tugendhaften und vollendeten ist, hat seinen Platz in der Moschee entsprechend seinem Grad und Rang, der allen sichtbar ist, sodass er die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich lenkt.

    Wenn die Taten und Handlungen (dieses Muslims) aus den heiligen Wahrheiten und den Gesetzen heraus entstehen, die der Weise Qur'an lehrt, und sie der Wahrhaftigkeit (ikhlas) und dem Wohlwollen Gottes (riza-yi Ilahi) entsprechen, die das grundlegende Geheimnis des Islam sind, so liest (er in dieser Weise gewissermaßen) innerlich und ohne Worte (= lisan-i hali manen) die qur'anischen Ayat, dann schließt er sich damit innerlich auch in das immerwährende Gebet (vird-i sebani) eines jeden in der islamischen Welt mit ein اَللّٰهُمَّ اغْفِرْ لِلْمُؤْمِنِينَ وَالْمُؤْمِنَاتِ {"Oh Gott vergib allen gläubigen Männern und Frauen!" (Du'a)} und erhält seinen Anteil an ihm und wird so mit der ganzen Gemeinde (umma) brüderlich verbunden. Nur für die Augen einiger törichter Leute, die in die Irre gehen und von denen einige wilde Tieren, andere bärtigen Kindern gleichen, ist ein solcher Wert nicht erkennbar.

    Wenn einer von ihnen sich von seinen Vorvätern lossagt, dem Urgrund, aus dem seine Ehre und seine Geschichte erwächst, auf die er stolz ist, und in seinem Geist die leuchtende Straße seiner rechtschaffenen Vorgänger verlässt, den sie doch für ihren Stützpunkt gehalten hatten, und dann Dinge tut, durch die er seiner eigenen Lust und Laune folgt und wie ein Heuchler (riya) nach Ruhm sucht und nach Neuerungen (bid'a) strebt, so wird er in den Augen der Leute der Wahrheit und des Glauben auf die allerunterste Stufe herabsinken.

    Nach dem Geheimnis des Hadith اِتَّقُوا فِرَاسَةَ الْمُؤْمِنِ فَاِنَّهُ يَنْظُرُ بِنُورِ اللّٰهِ {"Achte die Einsicht eines Gläubigen, denn er schaut im Lichte Gottes!"} schaut das Herz selbst noch eines einfachen und unwissenden Gläubigen, auch wenn sein Verstand es nicht bewusst wahrnimmt, mit Kälte und Abscheu, auf solche eigensinnige und selbstsüchtige Menschen.

    Und so steigt denn der Mann, der doch eigentlich fortgetrieben wird, von seinem Willen aufzusteigen (hubb-u djah) und besessen ist von der Gier nach Ruhm (shöret), jener zweite Mann, in den Augen einer zahllosen Gemeinde hinab zu den Niedrigsten der Niedrigen. Und gewinnt in den Augen einiger bedeutungsloser, spöttelnder, zuchtloser Schelmen einen vorübergehenden, unansehnlichen Platz.

    In dem Geheimnis اَلْاَخِلاَّۤءُ يَوْمَئِذٍ بَعْضُهُمْ لِبَعْضٍ عَدُوٌّ اِلاَّ الْمُتَّقِينَ {"Freunde werden an jenem Tag einer des anderen Feind sein, außer den Aufrechten." (Sure 43, 67)} wird er nur einige wenige falsche Freunde finden, die ihm in dieser Welt ein Schaden (zarar), in der Zwischenwelt (berzah) eine Qual (adhab) und in jener Welt seine Feinde sein werden.

    Der Mensch in unserem ersten Bild wird, auch wenn er dieses Bestreben etwas besseres zu sein (hubb-u djah), nicht aus dem Herzen zu reißen vermag, doch unter der Bedingung, dass er ehrlich und aufrichtig (ikhlas) nach Gottes Wohlgefallen sucht und sich dieses Bestreben, stets ein Aufsteiger zu sein, nicht zur Richtschnur macht, doch eine Art geistlichen Rang (maqam) erlangen, der ihn, getrieben von seinem Wunsch, mehr zu sein, als nur ein Emporkömmling, voll und ganz zufrieden stellt. Dieser Mensch wird wenige Dinge, ja eigentlich nur sehr wenige Dinge, nur etwas Bedeutungsloses verlieren und an seiner Stelle viele Dinge, und in der Tat sehr viele Dinge, etwas wirklich Wertvolles gewinnen, das keine Gefahr für ihn birgt. Er wird vielleicht einige Schlangen von sich fortjagen und an ihrer Stelle viele gesegnete Geschöpfe zu Freunden gewinnen und Vertrautheit mit ihnen erlangen. Er wird die Hornissen vertreiben, die ihn ja doch nur stechen können, und dafür die gesegneten Honigbienen, diese Serviererinnen süßer Getränke der göttlichen Barmherzigkeit, zu sich hin ziehen. Er wird Honig aus ihrer Hand essen und solche Freunde finden, dass seinem Geist (ruh) durch ihre ständigen Gebete aus allen Teilen der Islamischen Welt Segnungen (feyz) wie Kauthar-Wasser (aus dem Brunnen im Paradies) zu trinken gereicht wird, die ihm im Buch seiner Taten gutgeschrieben werden.

    Als ich einmal jenem Menschen, der, wenn auch bar jeder Größe (küçük bir insan) doch einen hohen Rang in dieser Welt bekleidete, während er in seiner Sucht nach Ruhm und Ehre (shöhret) schon auf dem Weg war, einen großen Fehler zu begehen und auf diese Weise in der Islamischen Welt all seine Würde verlor, den Inhalt des obigen Gleichnisses zur Lehre erteilte, ja sie ihm geradezu um die Ohren schlug, war er zwar zutiefst erschüttert, doch, weil ich mich selbst nicht von meinem Streben nach Höherem (hubb-u djah) zu befreien vermochte, konnte auch ihn meine Ermahnung nicht wachrütteln.

    Zweite List:

    Eines der wichtigsten und fundamentalsten Gefühle des Menschen ist die Empfindung der Furcht (khauf). Arglistige Tyrannen ziehen einen großen Nutzen aus einem derartigen Flöz voller Furcht. Mit ihrer Hilfe legen sie den Angsthasen die Zügel an. Die Spione der Weltleute und die Propagandisten der Leute des Irrweges ziehen einen großen Nutzen aus einem derartigen Flöz der armen Leute und besonders der Gelehrten. Sie treiben sie in ihre Ängste hinein und rufen Wahnvorstellungen in ihnen wach.

    Zum Beispiel: Um jemanden, der auf einem Dach steht, in Gefahr zu bringen, zeigt ein arglistiger Mensch einem ängstlichen Menschen etwas, das er für gefährlich hält. So treibt er ihn in seiner Angst Schritt für Schritt vor sich her bis zum Rand des Daches, wo er schließlich kopfüber hinabstürzt und sich das Genick bricht. In gleicher Weise treiben sie (die Menschen) dazu, auf Grund völlig unbedeutender Befürchtungen sehr bedeutende Dinge zu opfern und indem sie sagen, eine Mücke solle sie nicht stechen, fliehen sie in den Rachen eines Drachens.

    Einmal fürchtete sich eine bedeutende Persönlichkeit - möge Gott (seiner Seele) gnädig sein (= Allah rahmet etsin) - in ein Ruderboot einzusteigen. Eines Abends gingen wir miteinander zu der (damals noch einzigen) Brücke in Istanbul. Dort wollten wir ein Boot nehmen. Ein Auto gab es nicht. Wir mussten nach (dem Stadtteil) Sultan Eyyüb. Also drängte ich ihn. Er aber sagte: "Nein, ich habe Angst. Vielleicht wird (das Boot) untergehen!" Ich sagte ihm: "Was denkst du denn, wieviele Boote es hier am Goldenen Horn gibt?" Er sagte: "Vielleicht 1000." Ich sagte zu ihm: "Und wieviele gehen davon jedes Jahr unter?" Er sagte: "Vielleicht ein oder zwei, in manchem Jahr gar keines." Ich fragte ihn: "Wieviel Tage hat das Jahr?" Er sagte: "Etwa 360." Ich sagte ihm: "Die (Gefahr mit diesem Boot) unterzugehen, die (wie in einem Alptraum) in dir aufsteigt ist 1 zu 360.000. Sich vor einer derartigen Möglichkeit zu fürchten, ist nicht menschlich. (Noch nicht einmal) ein Tier kann das!...

    Und weiter sagte ich zu ihm: "Wie lange glaubst du, dass du noch leben wirst?" Er sagte: "Ich bin schon alt. Doch wäre es möglich, dass ich noch 10 Jahre lebe." Ich sagte zu ihm: "Da deine Todesstunde unbekannt ist, könntest du jeden Tag sterben. Also ist dein Tod an einem der nächsten 3600 Tagen möglich. So ist denn deine Chance nicht 300.000 zu 1, wie bei diesem Boot, sondern die Möglichkeit ist 3000 zu 1 und es ist möglich, dass du noch heute stirbst. Also zittere! weine! mach dein Testament!"

    So sagte ich zu ihm. Da kam er denn zitternd zu Verstand und stieg in das Boot. Auf dem Boot sagte ich zu ihm: "Gott der Gerechte hat dir die Nerven gegeben, dich zu fürchten (khauf), damit du dein Leben retten sollst und nicht, um es zu zerstören! Er hat dir das Leben nicht gegeben, um es dir schwer zu machen, zu einer Last und zu einer Strafe für dich. Sich zu fürchten, wenn das Risiko eins zu zwei, drei, vier, oder selbst eins zu fünf oder sechs ist, ist eine vorausschauende Furcht und mag deshalb auch erlaubt (meshru) sein. Sich aber zu fürchten, wenn das Risiko eins zu zwanzig, dreißig oder vierzig ist, gleicht einem Albtraum und das Leben in ihr einer Folterqual!"...

    Also denn meine Brüder! Wenn diese Speichellecker der Atheisten euch angreifen und euch Angst einjagen wollen, damit ihr innerlich euren heiligen Kampf aufgeben sollt, so sollt ihr ihnen sagen:

    "Wir haben uns um den Qur'an geschart und leben nach dem Geheimnis اِنَّا نَحْنُ نَزَّلْنَا الذِّكْرَ وَاِنَّا لَهُ لَحَافِظُونَ {"Fürwahr, Wir sind es, die (den Qur'an als) eine Ermahnung herabgesandt haben, und Wir sind es auch, die sie zu bewahren wissen." (Sure 15, 9)} und (leben im Schutz des) Qur'an als unserer Burg. حَسْبُنَا اللّٰهُ وَنِعْمَ الْوَكِيلُ {"Gott ist unser Genügen und unser bester Anwalt." (Sure 3, 176)} Er umgibt uns wie mit einem festen Wall. Ihr könnt uns nicht mit dieser Angst (gebunden) an ein Risiko von eins unter Tausenden vor einem kleineren Schaden, der uns in diesem kurzen, flüchtigen Leben treffen könnte, freiwillig einen Weg hinunterführen, der uns mit hundertprozentiger Sicherheit im Ewigen Leben einen vieltausendfältigen Schaden einbringen wird!"...

    Und weiter sollt ihr sagen: "Gibt es etwa unter den Leuten der Wahrheit einen wie wir, der auf dem Weg der Wahrheit um unseres Freundes Said Nursi willen, der im Dienst am Qur'an unser Mitstreiter und in der Führung dieses heiligen Dienstes unser Meister und Lehrer ist, irgend einen Schaden erlitten hat? Ist da etwa irgendeiner unter seinen persönlichen Schülern, dem ein Übel widerfahren wäre, das auch wir zu erleiden hätten? und sollten wir dann ob der Aussicht, dies auch zu erleiden, in Panik geraten?... Dieser unser Bruder hat Tausende Freunde und Mitbrüder. Und obwohl er sich zwanzig, dreißig Jahre lang in nachdrücklicher Weise um das soziale Leben in dieser Welt bemüht hat, haben wir doch nie von einem Bruder gehört, dem seinetwegen Böses widerfahren wäre. Und gerade zu seiner Zeit hielt er doch die politische Keule (= das Machtinstrument) in seiner Hand. Doch nun hält er an Stelle dieser Keule das Licht der Wahrheit. Zwar hatten sie auch ihn vor langer Zeit im Zusammenhang mit den Ereignissen um den 31. März (die Absetzung des Sultans - A.d.Ü.) in diese Sache mit hineingezogen. Auch einige seiner Freunde hat man damals kalt gestellt. Doch später hat es sich dann herausgestellt, dass die ganze Angelegenheit von anderen angezettelt worden war. Seine Freunde sind damals nicht um seinetwillen, sondern auf Grund seiner Feinde zu Schaden gekommen. Ja mehr noch hat er damals viele seiner Freunde (vor der Verurteilung - A.d.Ü.) gerettet. Deswegen sollte es solchen Teufeln wie ihr es seid nicht in den Kopf kommen, dass wir einen ewigen Schatz fortwerfen werden aus Furcht vor einer Gefahr, deren Risiko nicht eins zu Tausend, nein, vielmehr ein Risiko von eins zu (vielen) Tausenden ist!" So solltet ihr sagen und diesen Speichelleckern der Irregehenden eins auf den Mund geben und sie dann davon jagen.

    Und weiter sollt ihr diesen Speichelleckern sagen: "Wenn auch die Möglichkeit, zu Grunde zu gehen nicht eine unter hunderttausenden wäre, sondern eine 100 prozentige Sicherheit, so werden wir dennoch, wenn wir auch nur ein Fünkchen Verstand haben, ihn nicht vor Angst verlassen und davon laufen."

    "Denn wir haben in stets wiederkehrenden Erfahrungen immer wieder gesehen und erleben es stets wieder: wer seinen großen Bruder oder Meister in Zeiten der Gefahr verrät, erfährt das herankommende Übel, wie es zuerst in seinem eigenen Kopf explodiert. Sodann erteilte man ihnen gnadenlos ihre Strafe und blickte man auf sie als Verräter herab. So sind sie denn sowohl leiblich gestorben, als auch in ihrer Verachtung gleichsam geistig tot. Diejenigen, welche sie bestraft haben, fühlen in ihren Herzen kein Mitleid, denn sie sagen: "Da sie nun einmal ihren Meister, der sich ihnen gegenüber aufrichtig und wohlwollend verhalten hatte, verraten haben, müssen sie folglich verachtenswert sein und verdienen deshalb keine Gnade sondern nur die Verachtung."
    

    So ist denn die Wahrheit von solcher Art. Wenn also nun ein despotischer, gewissenloser Mensch jemanden zu Boden wirft und nun mit erhobenem Fuß über ihm steht, bereit ihm den Kopf zu zertreten, und der Mann, der nun auf dem Boden liegt, wollte den Fuß dieses grausamen Tyrannen küssen, so wird durch diese Erniedrigung sein Herz noch vor seinem Kopf zertreten sein und sein Geist noch vor seinem Körper sterben... Er wird sowohl seinen Kopf verlieren und zugleich wird auch seine Ehre und seine Würde zerstört. Ferner ermuntert es ein solch gewissenloses Ungeheuer nur noch, ihn in seiner Bosheit zu zertreten, zeigt man sich ihm gegenüber als schwach. Wenn aber der Mensch, der unterdrückt unter seinen Füßen liegt, nun in das Gesicht des Tyrannen spuckt, wird er Herz und Geist retten und auch sein Leib wird in der Unterdrückung das Martyrium erfahren. Also spuckt jetzt in das schamlose Gesicht dieser Tyrannen!...

    Einmal, als die Briten die Kanonen am Bosporus zerstört und Istanbul besetzt hatten, stellte (der Erzbischof von Canterbury) als Oberhaupt der Anglikanischen Kirche sechs Fragen an das Amt des Scheikh-ul Islam. Auch ich war damals Mitglied des Hauses der Islamischen Wissenschaften (Dar-ul Hikmet-il Islamiye). Sie sagten zu mir: "Gib eine Antwort." Sie wollten auf ihre 6 Fragen eine Antwort von 600 Worten.

    Ich sagte: "Ich werde ihnen nicht mit 600 Worten, auch nicht mit 6 Worten, ja noch nicht einmal mit einem Wort, sondern mit meiner Spucke antworten! Denn diese Regierung hat, wie ihr hier seht, in diesem Augenblick ihren Fuß auf unseren Nacken gesetzt. Man muss ihrem Bischof für seine hochmütige Art, uns so von oben herab Fragen zu stellen, ins Gesicht speien. Also spuckt in dieses gnadenlose Gesicht solcher Tyrannen!"... sagte ich damals. Doch heute sage ich:

    Oh meine Brüder! Da in einer Zeit, wenn eine despotische Regierung wie die britische (unser Land) besetzt hielt, ihnen auf diese Weise in der Sprache der Printmedien zu antworten, eine Gefahr von hundert Prozent in sich enthielt, mir der Schutz des Qur'an bereits genügte, sollte er euch bei einer Möglichkeit von 1 zu 100, angesichts der Ungelegenheiten, die euch aus der Hand der Despoten (in heutiger Zeit) erwarten, sicherlich hundert Mal mehr genügen.

    Ferner, meine Brüder! Die meisten von euch haben ihren Militärdienst bereits abgeleistet. Aber auch diejenigen, welche ihn noch nicht abgeleistet haben, werden sicherlich auch schon das folgende gehört haben. Und die es noch nicht gehört haben, mögen es nun von mir hören: "Die am häufigsten verwundet worden sind, waren die, welche den Schützengraben verlassen haben und davongelaufen sind. Am seltensten verwundet wurden die, welche in ihrem Schützengraben ausgeharrt haben!"

    قُلْ اِنَّ الْمَوْتَ الَّذِى تَفِرُّونَ مِنْهُ فَاِنَّهُ مُلاَقِيكُمْ {"Sprich: der Tod, vor dem ihr flieht, wird euch mit Sicherheit einholen." (Sure 62, 8)} Das Geheimnis dieser Ayah verweist uns darauf: "Diejenigen, welche davonlaufen, werden ihm auf ihrer Flucht um so sicherer begegnen!"...

    Dritte teuflische List:

    Sie fangen viele (meiner Brüder) wegen ihrer Gier (tama').

    Aus den Ayat und den Erklärungen des Weisen Qur'an haben wir unseren Segen empfangen und in vielen Abhandlungen mit zuverlässigen Zeugnissen bewiesen: "Legale Versorgung kommt nicht entsprechend der Macht und dem Willen (iktidar ve ihtiyar), sondern im Verhältnis zur Schwäche und Armut."

    Es gibt zahlreiche Zeichen, Hinweise und Belege, die auf diese Wahrheit hinweisen. Zum Beispiel:

    Die Bäume, die auf ihre Art lebendig sind und der Versorgung bedürfen, bleiben fest an ihrem Platz und ihre Versorgung kommt eilig zu ihnen gelaufen. Die Tiere aber, weil sie gierig hinter ihrer Nahrung her laufen, werden nicht, den Bäumen gleich, in so vollkommener Weise ernährt.

    Des Weiteren werden auch die Fische, die doch von allen Tierarten die dümmsten und willenlosesten (iktidarsiz) sind und im Sand gefunden werden, dennoch auf vollkommene Weise versorgt und sehen im Allgemeinen wohlgenährt aus, während so kluge und fähige Tiere, wie der Affe und der Fuchs, durch ihre kümmerliche Ernährung nur mager und schwächlich sind, was zeigt, dass das Mittel ihrer Versorgung nicht ihre Fähigkeit (iktidar) ist, sondern ihre Armut.

    Des Weiteren zeigt die gute Ernährung aller Tier- und Menschenkinder und das allerfeinste Geschenk aus dem Schatz der Barmherzigkeit, wie die Milch, die ihnen in ihrer Schwäche und Ohnmacht aus Mitleid (shefqat) in unerwarteter Weise dargeboten wird, und die schwierigen Umstände (ihrer Versorgung) bei den Raubtieren in der Wildnis, dass die Mittel legaler Versorgung, Schwäche und Armut sind und nicht Klugheit und Kraft.

    Des Weiteren sind die Juden das Volk (millet), welches in der Welt (dunya) am bekanntesten für seine gewaltige Gier (shiddet-i hirs) ist. Trotz dessen litten sie am meisten unter Armut (su-i maishet) in ihrer Erniedrigung (zillet) und Elend (sefalet). Selbst die Reichen unter ihnen haben einen niedrigen Lebensstandard. Auf jeden Fall sind die Besitztümer, die sie durch illegale Mittel (ghayr-i meshru), wie Wucher (riba), erworben haben, keine legale Versorgung (rizq-i helal), so dass sie unsere Diskussion hier widerlegen könnten.

    Des Weiteren zeigen die armseligen Verhältnisse vieler Dichter und Gelehrten und der Besitz und der Reichtum so vieler ungelehrter, dass die Quelle, aus der sich ihre Versorgung speist, nicht Intelligenz und Macht (iktidar) ist, sondern Schwäche und Armut, es ist die Hingabe an Gott (teslim) im Vertrauen auf Ihn (tevekkul), ein Gebet (dua) mit Worten (lisan-i qal), mit Werken (lisan-i fiil) und mit ihrer ganzen Haltung (lisan-i hal).

    اِنَّ اللّٰهَ هُوَ الرَّزَّاقُ ذُو الْقُوَّةِ الْمَتِينُ {"Denn Gott ist es, der der Versorger ist und der Herr aller unerschütterlichen Macht." (Sure 51, 58)} So ist denn die Ayah, welche diese Wahrheit verkündet, ein zuverlässiges und unerschütterliches Zeugnis für unsere Behauptung, das in der Sprache aller Pflanzen und Tiere und ihrer Jungen vorgetragen wird. Und jede Gruppe, die ihren Unterhalt verlangt, trägt ohne Worte (lisan-i hal) auf ihre Weise diese Ayah vor.

    Da nun einmal die Versorgung festgesetzt ist und aus Güte (ihsan) geschenkt wird und Gott der Gerechte ist, und Er sowohl der Allbarmherzige (Rahîm) als auch der Freigiebige (Kerim) ist, so lass denn die, welche sich durch unrechtmäßigen Erwerb in einer Weise erniedrigen, die Seine Barmherzigkeit anklagt und Seine Freigiebigkeit beschuldigt, ja die ihr Gewissen (vidjdan) und selbst einige heilige Dinge zur Bestechung anbieten, um dafür Dinge anzunehmen, die ungesetzlich und als verbotene Dinge auch ohne Heil und Segen sind, lass sie denn darüber nachdenken, was für ein vielfältiger Irrsinn das ist.

    Weltleute und besonders die Leute des Irrweges geben in der Tat ihr Vermögen nicht billig weg; sie verkaufen es gegen einen hohen Preis. Manchmal wird etwas, das vielleicht ein wenig zu einem irdischen Leben von einem Jahr zu verhelfen mag, zu einem Mittel zur Zerstörung eines unendlichen Ewigen Lebens. Und durch diese schmutzige Gier (hirs) zieht der Mensch den Zorn Gottes (ghadab-i Ilahi) auf sich und versucht dabei das Wohlwollen (riza) der Leute des Irrweges auf sich zu lenken.

    Oh meine Brüder! Wenn die Speichellecker der Heuchler (munafiq) und die Leute des Irrweges euch wegen der Habsucht (tama'), die der schwache Nerv in der menschlichen Natur (insaniyet) ist, an sich zu binden versuchen, dann denkt an die oben angeführten Wahrheiten und nehmt euch diesen euren armen Bruder zum Beispiel. Ich versichere euch mit allem Nachdruck, dass Zufriedenheit und Sparsamkeit (kanaat ve iktisad) mehr zu eurem Leben und Unterhalt beitragen werden, als irgendeine Gehaltsauszahlung. Besonders ein euch unrechtmäßig ausgezahltes Geld verlangt von euch dafür einen tausendfach höheren Preis. Ja es kann sogar ein Hindernis sein für den Dienst am Qur'an, der doch für euch in jeder Stunde für ewig einen Schatz öffnen könnte, oder euch in ihm verdrießlich werden lassen. Das aber wäre für euch solch ein Verlust und hinterließe (in euren Seelen) eine solche Leere, dass selbst zahlte man euch Tausende Monatsgehälter, sie dafür keinen Ersatz bieten würden.

    Anmerkung: Die Leute des Irrweges, da sie nicht in der Lage sind, sich selbst zu verteidigen und etwas auf die Wahrheiten des Glaubens zu entgegnen, die wir aus dem Weisen Qur'an entnommen haben und verbreiten, stellen heuchlerisch und arglistig Fallen von Lug und Trug auf. So wollen sie meine Freunde durch deren Neigung emporzustreben (hubb-u djah), ihre Habsucht (tama') und ihre Furcht (khauf) verführen und mich durch mancherlei Anschuldigungen in Misskredit bringen. Doch wir in unserem Heiligen Dienst reagieren stets in positivem Sinne. Dabei veranlasst uns jedoch manchmal die Aufgabe, Hindernisse zu beseitigen, die jedes gute Werk mit sich bringt, ein paar negative Dinge zu tun. So ist es denn aus diesem Grunde, dass ich meine Brüder, hinsichtlich der drei oben erwähnten Punkte, vor der arglistigen Propaganda der Leute der Zwietracht warnen muss. Dabei bemühe ich mich darum, die auf sie gerichteten Angriffe zurückzuschlagen.

    Im Augenblick richtet sich der wichtigste Angriff gegen meine Person. Sie sagen: "Said ist Kurde. Warum erweist ihr ihm solchen Respekt und folgt ihm?" So muss ich nun leider die "Vierte teuflische List" in der Sprache des "Alten Said" erklären, auch wenn ich das gar nicht will, nur um diese Gauner zum Schweigen zu bringen.

    Vierte teuflische List:

    Um meine Brüder zu verführen und ihr Nationalgefühl anzustacheln, sagen gewisse Atheisten, die hohe Positionen einnehmen und mich mit ihrer Propaganda angreifen wollen, durch die Einflüsterungen des Teufels, aufgehetzt durch die Leute des Irrwegs: "Ihr seid Türken, so wie es Gott gewollt hat (mascha-a'llah). Bei den Türken gibt es jede Art von Gelehrten und Leuten der Vollendung. Said aber ist Kurde. Widerspricht es denn nicht eurem Nationalstolz, mit einem zusammenzuarbeiten, der nicht von eurem Volk ist?"

    Antwort: Oh du unglückseliger Atheist! Ich bin, Dank sei Gott! (felillahilhamd), ein Muslim. In dieser Zeit gibt es 350.000.000 Mitglieder meines heiligen Volkes. Hunderttausend Mal nehme ich meine Zuflucht zu Gott, nicht 350.000.000 Brüder zu opfern, die eine solche ewige Bruderschaft bilden, und die mir (während ihrer täglichen) Gebete (dua) helfen und zu denen auch die überwiegende Mehrzahl aller Kurden gehören, für ein rassistisches und nationalistisches Gedankengut und an Stelle dieser zahllosen gesegneten Brüder, um eine völlig unbedeutende Minderheit solcher zu gewinnen, die sich zum kurdischen Volk zählen und Kurden genannt werden, die auf einen Weg geraten sind, auf dem sie keinen Glauben oder doch keine Glaubensschule (mezheb) kennen.

    Oh du Ungläubiger! Es muss jemand schon so ein Dummkopf sein wie du, die ewig währende Bruderschaft einer Gemeinschaft von 350 lichtvollen, segenbringenden, wahrhaftigen Brüdern aufzugeben, um dafür die Bruderschaft einiger Handvoll ungläubiger Ungarn oder fränkisch gesinnter (= assimilierter) Türken zu gewinnen, die ihren Glauben verloren haben und selbst schon in dieser Welt nichts gewinnen können.

    Nachdem wir bereits im "Dritten Kapitel" des "Sechsundzwanzigsten Briefes" das Wesen des Nationalismus und seine negativen Folgen mit Beweisen aufgezeigt haben, wollen wir hier auf diesen hinweisen und zugleich eine Wahrheit erläutern, die schon am Ende des "Dritten Kapitels" kurz erwähnt worden war. Es ist dies wie folgt:

    Zu denen, die sich unter dem Deckmantel eines türkischen Nationalismus verborgen halten, in Wirklichkeit aber Feinde der Türken und glaubenslose, nationalistische Eiferer sind, möchte ich sagen: Ich bin durch das Volk des Islamischen Glaubens in einer ewigen und wahren Bruderschaft mit den Leuten des Glaubens in diesem Lande, die man Türken nennt, eng und wahrhaftig verbunden. Und ich bin mit den Kindern dieses Landes, welche seit fast tausend Jahren das Banner des Qur'an siegreich in die sechs Richtungen getragen haben, um des Islams willen stolz und mit innerer Anteilnahme in Liebe (muhabbet) verbunden.

    Was aber dich betrifft, du Betrüger, der du dich als Patriot aufspielst! Du lebst in einer Weise, die dich alles, worauf das türkische Volk mit recht stolz sein kann, vergessen lässt, in einer rein metaphorischen (medjazi), rassistischen, vorübergehenden und hinterhältigen Bruderschaft.

    Ich frage dich also: besteht denn das türkische Volk nur aus gottvergessenen, von Lust besessenen jungen Leuten zwischen zwanzig und vierzig? Und erwächst etwa der Dienst, der für sie nutz- und gewinnbringend sein soll, so wie er von ihnen gemäß ihrer patriotischen Gesinnung erwartet wird, aus einer fränkisch ausgerichteten (= westlichen) Erziehung, die ihre Gottvergessenheit nur noch vermehrt, sie an Unmoral gewöhnt und sie zu verbotenen Dingen ermuntert? oder etwa in einem vorübergehenden Lachen, das sie im Alter zum Weinen bringen wird? Wenn das der wahre Patriotismus sein soll, wenn das der Fortschritt und das Glück im Leben sein soll und wenn dein Türkentum so aussieht und deine Volksverbundenheit sich so ausdrückt, dann möchte ich doch lieber vor einem solchen Türkentum davonlaufen, und auch du magst dann ruhig von mir wegrennen!

    Wenn du aber noch einen Funken Vaterlandsliebe in dir hast, wenn du noch bewusst und recht und billig denken kannst, dann betrachte einmal die heutigen Gesellschaftsschichten und antworte mir dann:

    Die Kinder unseres Vaterlandes, die man das türkische Volk nennt, bestehen aus sechs Schichten.

    Die erste Schicht sind die Aufrechten und die Frommen. Die zweite Schicht sind die Opfer von Unglücksfällen, Heimsuchungen und Krankheiten. Die dritte Schicht sind die alten Leute. Die vierte Schicht sind die Kinder. Die fünfte Schicht sind die Armen und Schwachen. Die sechste Schicht sind die jungen Leute.

    Sind etwa all die fünf ersten Schichten keine Türken? Haben sie etwa keinen Anteil an unseren patriotischen Empfindungen? Wenn man nun etwa der sechsten Gruppe ihren Rausch und ihr Vergnügen lässt, die übrigen fünf Gruppen aber kränkt und beleidigt, ihnen das Leben vergällt und sie ihres Trostes beraubt, nennt man das dann eine patriotische Gesinnung gegenüber dem Volk? oder Feindschaft gegenüber dem Volk?... Der tiefen Weisheit (sirr) entsprechend: اَلْحُكْمُ لِلْاَكْثَرِ {"Das Urteil liegt bei der Mehrheit."} ist der, welcher der Mehrheit einen Schaden (zarar) zufügt, ein Feind und kein Freund!

    So frage ich dich denn: Findet man etwa die höchsten Interessen der Leute des Glaubens und der Frömmigkeit, welche die erste Volksschicht bilden, in der fränkischen (= westlichen) Zivilisation? Oder findet man sie nicht vielmehr im Gedanken an die Ewige Seligkeit im Lichte der Glaubenswahrheiten, wenn man den Weg der Wahrheit beschreitet, wo sie besonders ersehnt und geliebt (ashk) wird und wo man einen wahren Trost findet?

    Doch der Weg, den Irregeleitete und solche Patrioten, wie du einer bist, eingeschlagen haben, löscht das innere Licht der aufrechten Leute des Glaubens, zerstört jede echte Tröstung und zeigt stattdessen den Tod als eine Verurteilung für ewig und das Grab als das Tor zu einer immerwährenden Trennung.

    Findet man etwa Segen für die zweite Volksschicht, die Gruppe derer, die von Unglücksfällen heimgesucht wurden, der Kranken und derer, die den Mut zum Leben verloren haben und verzweifelt sind, durch eine fränkisch geartete (= westliche), gottlose Erziehung? Denn diese Unglückseligen suchen nach einem Licht, verlangen nach einer Tröstung. Sie schauen nach einer Art Wiedergutmachung für ihr Leiden aus. Sie möchten gerne Rache nehmen an denen, die sie unterdrückt haben. Sie wollen all den Terror an der Pforte des Grabes, dem sie sich nähern, zurückweisen.

    Durch ihren falschen Patriotismus aber stoßen solche, wie ihr es seid, denen, die doch so sehr der Liebe (shefqat), der Zärtlichkeit und der Heilung bedürfen und ihrer würdig sind, diesen armen, unglückseligen (Menschen) noch eine Nadel ins Herz! Ihr schlagt sie noch auf die Köpfe! Ihr zerbrecht ihre Hoffnungen ohne Erbarmen! Ihr stürzt sie noch in die äußerste Verzweiflung!... Sieht so euer Patriotismus aus? Ist das eure Art, Wohltaten unter dem Volk zu verteilen?

    Nun kommen wir zu den alten Leuten, welche die dritte Volksschicht bilden, um sie als pars tertium zu betrachten. Sie nähern sich dem Grabe, sie nähern sich dem Tode, sie entfernen sich aus dieser Welt und gehen hinüber ins Jenseits. Finden sie ihren Segen, Licht und Tröstung, wenn sie die grauenvollen Abenteuer verrohter Tyrannen wie Hulagu (der Eroberer von Baghdad 1258 - A.d.Ü.) und Dschingis Khan (sein Großvater - A.d.Ü.) mit anhören? Habt etwa ihr in eurer neuzeitlichen Bewegung ohne Sinn, ohne Zweck, innerlich zerfallen, während sie sich nach außen auch noch fortschrittlich nennt, die das Jenseits vergessen macht und dabei an das Diesseits bindet, noch einen Platz für sie? Kann man das jenseitige Licht im Kino finden? Kann man den wahren Trost im Theater finden?

    Wenn Patriotismus in Wirklichkeit heißt, sie mit einem unsichtbaren Messer zu schlachten, und ihnen die Vorstellung zu geben: "ihr werdet jetzt zu einer Verurteilung auf ewig getrieben" und das Grab, das sie als Tor zur Barmherzigkeit betrachten, in ein Drachenmaul zu verwandeln und dabei in ihre Ohren zu blasen: "auch ihr werdet dort eintreten!", dann gibt es - während diese unglücklichen alten Leute von den Patrioten Respekt verlangen - angesichts eines solchen Vaterlands nur noch ein hunderttausendfaches: اَلْعِيَاذُ بِاللّٰهِ {"Ich nehme meine Zuflucht zu Gott!"}

    Die vierte Volksschicht ist die der Kinder. Sie erbitten von unseren Patrioten Barmherzigkeit (merhamet), erwarten von ihnen Mitleid (shefqat). Auch in Hinsicht auf ihre Schwäche (da'if), Hilflosigkeit (adjz) und Machtlosigkeit (iktidarsiz) möge sich ihr Geist (ruh) ausdehnen, wenn sie einen mitfühlenden (merhamet) mächtigen Schöpfer (qudretli Khaliq) kennen. Ihre Fähigkeiten (istidadlar) mögen sich glücklich entfalten. Wenn sie mit einem Vertrauen auf Gott erfüllt werden, das aus dem Glauben (tevvekul-u iman) erwächst und in der Unterwerfung im Islam (teslim-i Islam), der schrecklicher Furcht und den Verhältnissen in dieser und in der künftigen Welt zu widerstehen vermag, dann mögen diese Unschuldigen mit Eifer nach dem Leben Ausschau halten. Könnte dies etwa dadurch erreicht werden, dass man sie Dinge lehrt, die den Fortschritt der Zivilisation betreffen, mit dem sie kaum etwas zu tun haben, und die Prinzipien einer lichtlosen, rein materialistischen Philosophie, die ihre Moral (akhlaq) zerstört und ihren Geist auslöscht?

    Wenn der Mensch nur aus dem Körper eines Tieres bestünde und er keinen Verstand im Kopf hätte, dann könnten vielleicht diese fränkischen (= westlichen) Prinzipien, die ihr phantasievollerweise eine zivilisierte Erziehung und eine nationale Erziehung nennt, diesen unschuldigen Kindern einigen irdischen Nutzen und einige Vorteile in Form einiger vorübergehender kindischer Vergnügungen bringen. Da diese Kinder aber einmal in das Auf und Ab des Lebens geworfen werden, und da sie nun einmal Menschen sind, werden sie sicherlich auch in ihren kleinen Herzen viele weitreichende Sehnsüchte haben und in ihren kleinen Köpfen große Pläne und Ziele sich entfalten.

    Weil aber die Wirklichkeit nun einmal so ist, so ist auch das, was Mitleid (shefqat) für sie erfordert: den Glauben an Gott und den Glauben an das Jenseits in ihre Herzen zu pflanzen, ein außerordentlicher Stützpfeiler und eine unerschöpfliche Quelle der Zuflucht angesichts ihrer unendlichen Schwäche und Hilflosigkeit. Erbarmen und Mitleid (merhamet ve shefqat) ihnen gegenüber vollzieht sich auf diese Weise. Anderenfalls gleicht diese Trunkenheit der Nationalisten einer wahnsinnig gewordenen Mutter, die ihre Kinder schlachtet, indem sie dem spirituellen Leben dieser armen, unschuldigen (Kinder) den Hals abschneidet. Es ist eine wilde Grausamkeit und geradezu ein Verbrechen, so als wolle man ihnen Herz und Gehirn herausreißen, um damit ihren Körper zu ernähren.

    Die fünfte Schicht ist die Volksschicht der Armen und Schwachen. Empfangen etwa die Armen, die auf Grund ihrer Armut sehr unter der Last und Bürde ihres Lebens leiden, und die Schwachen, die unter diesem schrecklichen Auf und Ab des Lebens besonders betrübt sind, ihren Anteil an den nationalen Gefühlen dieser Patrioten?

    Findet er sich etwa in den Bewegungen, die ihr unter dem Titel eurer Vernarrtheit in eine fränkische (= westliche), schamlose, pharaonengleiche Zivilisation aufgerichtet habt, welche die Verzweiflung (ye's) und das Leid dieser Hilflosen nur noch vermehrt und ein Spielplatz für die Lust und Laune eines Teiles der Reichen ist und ein Fahrzeug für Ruhm und Raub eines Teiles der despotischen Machthaber? Die Salbe für die Wunde der Armut dieser hilflosen Bedürftigen könnte gefunden werden, nicht in einer rassistischen Idee, sondern in der heiligen Apotheke des Islam. Der Schwache kann nicht Stärke und Widerstandskraft in einer naturalistischen Philosophie finden, die nur finster ist, eines Bewusstseins entbehrt und an den Zufall gebunden ist, sondern aus ihrem Eifer für den Islam und ihrer Zugehörigkeit zur heiligen islamischen Nation!

    Die sechste Volksschicht ist die der jungen Leute. Würde die Jugendlichkeit dieser jungen Leute ewig währen, dann würde auch der Wein, den ihr (diesen jungen Leuten) mit eurem nationalistischen (Gedankengut) eingeflößt habt, einen vorübergehenden Nutzen, eine Art guten Zweck erfüllt haben. Wenn aber die süße Trunkenheit ihrer Jugendlichkeit einer schmerzlichen Ernüchterung im Greisenalter, der erquickende Schlaf am Morgen des Greisenalters einem bedauernden Erwachen (gewichen ist), wird der Kater, der dem Rausch ihrer Trunkenheit folgt, sie bitterlich weinen lassen und der Schmerz im Vorüberrauschen ihrer süßen Träume ihnen viel Trauer und Betrübnis einflößen. "Oh weh! Sowohl meine Jugendzeit ist vorübergegangen, als auch meine Lebenszeit ist vergangen. Und nun nähere ich mich dem Grab, bankrott. Ach hätte ich doch einmal meinen Verstand gebraucht!" Besteht etwa der Anteil an dem Patriotismus dieser Schicht darin, sich eine kurze, vorübergehende Zeit zu amüsieren, um danach für eine sehr lange Zeit bitterlich zu weinen, oder liegt ihr irdisches Glück und ihre Freude am Leben vielleicht in der Art,

    ihre Dankbarkeit für das schöne Geschenk einer blühenden Jugendzeit zu erweisen und dieses Geschenk (einer solchen Jugendzeit) nicht auf dem Wege der Ausschweifung, vielmehr auf dem Wege der Rechtleitung auszugeben und so in sich diese vergängliche Jugend im Dienst und in der Anbetung (Gottes) zu verewigen und so durch eine in Rechtleitung (verbrachte) Jugendzeit eine ewige Jugendzeit im Haus der Glückseligkeit zu gewinnen. Wenn du also nun noch über ein Körnchen Verstand verfügst, dann sprich!

    Zusammenfassung: Bestünde das türkische Volk nur aus diesen jungen Leuten der sechsten Schicht und würde die Jugendzeit niemals vergehen und gäbe es außer dieser Welt keinen anderen Ort, so könnte man eure ganze, unter einem Deckmantel alltürkische, (in Wirklichkeit aber) fränkische (= verwestlichte) Bewegung, als eine patriotische anführen. Dann könntet ihr zu einem Mann wie mir, der wenig Wert auf das Leben in dieser Welt legt, Rassismus als eine Seuche, wie die "fränkische Krankheit" (Syphilis) betrachtet, junge Leute von unerlaubten Vergnügungen und Gelüsten abzuhalten versucht und in einem anderen Land zur Welt gekommen ist, sagen: "Er ist ein Kurde. Folgt ihm nicht!" und so könntet ihr ein Recht haben, es zu sagen.

    Da aber nun einmal die Kinder dieses Landes, die man Türken nennt, aus sechs verschiedenen Volksschichten bestehen, ist es, wenn man fünf Schichten Schaden zufügt, ihr Wohlbefinden zerstört, einer einzigen dieser Schichten jedoch, ein vorübergehendes, weltliches Vergnügen bereitet, dessen Folge noch dazu unheilvoll ist, ja sie geradezu betrunken macht, so ist dies keineswegs ein Freundschaftsdienst für das türkische Volk, sondern Feindschaft.

    Meiner Rasse nach, werde ich in der Tat nicht zu den Türken gezählt. Jedoch habe ich unter den Türken für die Leute der Gottesfürchtigen, die Gruppe der vom Unglück betroffenen, die Schicht der Alten, die Klasse der Kinder und die Schar der Schwachen und der Armen mit all meiner Kraft, völlig freiwillig, mit viel Liebe (shefqat) und in brüderlicher Gesinnung gearbeitet und arbeite ich noch immer. Auch die jungen Leute, welche die sechste Volksschicht bilden, möchte ich von ungesetzlichen Handlungen abhalten, die ihr irdisches Leben vergiften, das jenseitige Leben zerstören und für eine Stunde lachen ein Jahr weinen zur Folge haben. Alle meine Werke, unzwar nicht nur das, was ich in den letzten sechs, sieben Jahren, sondern in zwanzig Jahren dem Qur'an entnommen und in türkischer Sprache veröffentlicht habe, liegt für jedermann offen zu Tage.

    Lobpreis und Dank sei Gott (lillahilhamd) dafür, dass mit diesen Werken (und allem, was ich) aus dieser Lichtquelle, dem Weisen Qur'an, in der Tat entnommen habe, ein Licht gezeigt worden ist, das diese Volksschicht der alten Leute mehr als alles andere ersehnt. Die wirksamsten Heilmittel für die vom Unglück heimgesuchten und die Kranken werden in der heiligen Apotheke des Qur'an dargeboten. Durch diese Lichter des Qur'an wird das Tor des Grabes, das die alten Leute mehr als sonst etwas zum Nachdenken anregt, als das Tor der Barmherzigkeit gezeigt und nicht als ein Tor, durch das es zur Hinrichtung geht. Ein besonders mächtiger Stützpunkt angesichts so zahlloser Unglücke und gefährlicher Dinge, denen die so empfindsamen Herzen der Kinder ausgesetzt sind, und ein Ort der Zuflucht, der all den zahllosen Hoffnungen und Wünschen offen steht, wurden auf dem Fundament des Weisen Qur'an errichtet, aufgezeigt und in der Tat auch praktisch genutzt. Und die schwere Verantwortung, die die Schicht der Armen und Schwachen am meisten bedrückt, die schwere Bürde, die nahezu ihr Leben zerstört, wird durch die Glaubenswahrheiten des Weisen Qur'an erleichtert.

    Es sind also diese fünf Gruppen fünf Schichten der sechs Volksschichten der türkischen Nation, für deren Wohlergehen wir arbeiten. Die sechste Schicht aber ist seine Jugend. Mit den guten unter ihnen haben wir eine ernsthafte brüderliche Verbundenheit. Aber mit solch Glaubenslosen, wie du einer bist, haben wir in gar keiner Weise irgendeine freundschaftliche Beziehung! Denn Männer, welche den Gottlosen beigetreten sind und sich aus der Gemeinschaft islamischer Völker ausschließen wollen, welche doch alles umfasst, worauf auch das türkische Volk in Wahrheit stolz sein mag, betrachten wir nicht als Türken. Wir halten sie vielmehr für Franken, die (ihre Verwestlichung) unter einem türkischen Schleier verstecken wollen. Auch sollten sie hunderttausend Mal behaupten, national-türkisch gesinnt zu sein, können sie doch die Leute der Wahrheit nicht täuschen. Denn ihre Taten und Handlungen strafen ihre Behauptungen Lügen.

    Wohlan denn, oh ihr Anhänger dieser Franken (und ihrer Lebensweise) und all ihr Glaubenslosen, die ihr euch darum bemüht, meine aufrichtigen Mitbrüder mit eurer Propaganda dahin zu bringen, mir nur noch die kalte Schulter zu zeigen! Was tut ihr zum Wohle dieser Nation? Ihr löscht das Licht der Gottesfürchtigen und der Frommen, die die erste Volksschicht bilden. Ihr streut noch Gift auf die Wunden der zweiten Schicht, die doch der Güte (merhamet) und Fürsorge bedürftig sind. Ihr zerstört den Trost der dritten Schicht, die doch so sehr euren Respekt (hurmet) verdient, und werft sie in die völlige Verzweiflung (ye's-i mutlaq). Ihr brecht ganz und gar die geistige Kraft der vierten Schicht, die doch so sehr eure Zärtlichkeit (shefqat) braucht und löscht ihre wahre Menschlichkeit aus. Ihr lasst die Hoffnungen der fünften Schicht, die doch so nötig Hilfe, Trost und Unterstützung braucht, in ihrer Hoffnung, in ihrem Ruf nach Hilfe ohne Frucht sein und verwandelt das Leben in ihren Augen in etwas, das noch furchtbarer ist als der Tod. Und der sechsten Schicht, die ihr doch eigentlich ermahnen und wachrütteln müsstet, gebt ihr in ihrem Jugendrausch auch noch Wein zu trinken, einen Wein, der sie in eine besonders schmerzliche und besonders schreckliche Trunkenheit versetzt.

    Ist das etwa euer patriotischer Eifer, dass ihr um dessentwillen, so vieles opfert, was euch heilig ist? Ist es das, was eine national-türkische Gesinnung den Türken zu bieten hat? Hunderttausend Mal Zuflucht bei Gott (= اَلْعِيَاذُ بِاللّٰهِ)!

    Ihr Herren! Ich weiß, dass ihr eure Zuflucht zu eurer Macht nehmt, wenn ihr angesichts der Wahrheit verloren habt. In dem Geheimnis, dass die Macht sich auf die Wahrheit stützt (und auf den, der aus ihr lebt) und nicht die Wahrheit sich auf die Macht stützt (und auf den, der sie in Händen hält), könnt ihr rund um mich die Welt in Brand setzen, doch mein Kopf (rund um den herum die Welt in Flammen steht), der sich opfert für die qur'anischen Wahrheiten, wird sich nicht vor euch beugen. Zudem will ich euch auch dies noch sagen: auch wenn nicht nur eine begrenzte Anzahl Leute wie ihr, die doch das Volk in seinem Innern verachtet, sondern Tausende euresgleichen mir selbst tätlich ihre Feindschaft zeigten, würde ich ihnen dennoch keine Beachtung schenken, ja ihnen nicht mehr Wert beimessen als einem Haufen wilder Tiere.

    Denn was könnt ihr schon gegen mich ausrichten? Alles, was ihr tun könnt, ist, entweder meinem Leben ein Ende setzen, oder aber mein Werk zerstören. Außer diesen beiden Dingen verbindet mich nichts mit dieser Welt.

    Was die Stunde betrifft, die für dieses Leben vorherbestimmt (muqadder) ist, so glaube ich mit der Sicherheit eines Zeugen, dass sie sich nicht ändert. Sie ist bereits bestimmt. Da dies aber nun einmal so ist, scheue ich nicht davor zurück, als Märtyrer auf dem Weg der Wahrheit zu sterben, sondern erwarte sie mit Sehnsucht. Besonders da ich schon alt bin, glaube ich, dass es schwer für mich werden wird, noch ein weiteres Jahr zu leben. Ein Jahr dieses äußerlichen (Lebens) durch den Märtyrertod in ein immerwährendes Ewiges Leben zu verwandeln, ist für Leute wie mich der letzte Wunsch und das erhabenste Ziel.

    Was aber mein Werk betrifft, so hat mir Gott der Gerechte in Seiner Barmherzigkeit solche Brüder im Dienste am Glauben und am Qur'an geschenkt, dass es nach meinem Tode nicht mehr in nur einem Zentrum, sondern in vielen Zentren versehen werden wird. Wenn meine Zunge mit dem Tode zum Schweigen gebracht werden wird, werden sehr viele mächtige Zungen an Stelle meiner Zunge sprechen und dieses Werk fortsetzen. Ja ich kann sogar sagen: So wie ein Samenkorn in die Erde fällt und stirbt und dadurch einem neuen Halm das Leben schenkt und so schließlich hundert Körner mit ihrer Aufgabe beginnen, so nähre auch ich die Hoffnung, dass mein Tod der Anlass zu einem Werk sein wird, dass über mein Leben hinauswachsen wird!...

    Fünfte teuflische List:

    Die Gefolgschaft der Leute des Irrwegs wollte meine Brüder, indem sie aus deren Selbstgefälligkeit (enaniyet) ihren Nutzen zogen, (aus meinem Kreis) zurückziehen. Tatsächlich ist ja die für den Menschen gefährlichste Ader ihre Selbstgefälligkeit. Und es ist zugleich auch ihr schwächster (da'if) Nerv. Wird er gestreichelt, so kann man ihn dazu bringen, ganz schlechte Dinge zu tun. Oh meine Brüder! Gebt Acht! Lasst euch nicht bei eurer Selbstgefälligkeit (enaniyet) treffen. Lasst euch nicht in ihr gefangen nehmen!

    Ferner sollt ihr wissen, dass in diesem Jahrhundert die Leute des Irrweges die Selbstgefälligkeit bestiegen haben und auf ihr durch das Tal des Irrglaubens galoppieren. Die Leute der Wahrheit können nur dann der Wahrheit dienen, wenn sie ihre Selbstgefälligkeit aufgeben. Auch sollten sie glauben, das Recht zu haben, von ihrem Ego Gebrauch zu machen, weil sie meinen, damit genauso zu handeln wie alle anderen und weil (die Leute des Irrweges dadurch glauben), dass (die Leute der Wahrheit) genauso selbstsüchtig seien wie sie selbst, so ist dies dennoch eine Unwahrheit im Dienst an der Wahrheit. In jedem Fall akzeptiert der Dienst am Qur'an, um den herum wir uns versammelt haben, nicht dieses "Ich (= اَنَا)", sondern verlangt nach einem "Wir (= نَحْنُ)". Er sagt: "Sagt nicht 'Ich', sondern sagt 'Wir'".

    Sie sind mit Sicherheit zu der Überzeugung gelangt, dass dieser euer Bruder nicht durch sein Ego auf den Platz getreten ist. Und er macht euch auch nicht zu einem Diener an seinem Ego. Vielmehr zeigte er sich euch als ein Diener am Qur'an ganz ohne sein Ego. Nicht selbstgefällig zu sein und nicht an der Seite seines Egos zu stehen, hat er als seinen Weg (meslek) erwählt. In jedem Fall hat er euch mit absolut sicheren Zeugnissen bewiesen, dass die Werke, die zum allgemeinen Nutzen verfasst worden sind, öffentliches Eigentum, d.h. Tropfen aus dem Weisen Qur'an sind. Niemand darf in seiner Selbstgefälligkeit einen Anspruch an ihnen erheben! Nehmen wir doch einmal den unmöglichen Fall an, ich wollte mich in meiner Selbstgefälligkeit als der Eigentümer dieser Werke ausgeben, wie einer meiner Mitbrüder gemeint hat: seit sich nun die Türen des Qur'an geöffnet haben, sollten doch die Leute der Wissenschaft und aller Vollkommenheit nicht zögern und nicht erklären, sie hätten all dies gar nicht nötig, sondern ohne meine Fehlerhaftigkeit und die Bedeutungslosigkeit (meiner Person) zu beachten, sich hinter mich stellen.

    Die Werke der Rechtschaffenen (selef-i salihin) und der Forscher unter den Gelehrten sind wie eine riesengroße Schatzkammer, zur Genüge ausreichend für eine jede Art von Kummer. Doch geschieht es zuweilen, dass ein Schlüssel dazu noch wichtiger ist, als diese Schatzkammer. Denn wenn eine Schatzkammer geschlossen ist, könnte doch ein Schlüssel viele solche Kammern öffnen.So denke ich denn, dass diejenigen, deren Selbstgefälligkeit ihnen allzusehr aus ihrer Bildung erwächst (enaniyet-i ilmiye), verstanden haben, dass die Worte (Sözler), die veröffentlicht worden sind, jedes für sich ein Schlüssel zu den qur'anischen Wahrheiten und je ein diamantenes Schwert sind, dass solchen den Kopf abschlägt, die diese Wahrheiten bestreiten wollen. Die Leute der Tugend und der Vollkommenheit und solche, deren Selbstgefälligkeit ihnen allzusehr aus ihrer Bildung erwächst, sollten wissen, dass sie nicht Studenten von mir, sondern Schüler des Weisen Qur'an sind und dass auch ich mit ihnen ein Studienkollege bin.

    Nehmen wir doch einmal den unmöglichen Fall an, ich würde den Rang eines Lehrmeisters (ustadh) für mich beanspruchen, da wir ja nun einmal einen Weg gefunden haben, all die Schichten der Leute des Glaubens von heute, von den ungebildeten bis hinauf zu den oberen Klassen, von all den Zweifeln und Unsicherheiten, von denen sie befallen sind, zu erretten, dann sollen doch alle diese Gelehrten entweder einen einfacheren Weg finden, oder aber unseren Weg für nötig erachten, ihn lehren und auf unsere Seite treten. Doch es hängt eine sehr schwere und düstere Wolke über all den schlechten Gelehrten (ulema-us su). So müssen denn die (wahren) Wissenschaftler in unserer Zeit ganz besonders aufmerksam sein.

    Nehmt also einmal an, ich würde so, wie unsere Feinde sich das vorstellen, einen solchen Dienst um meiner Selbstgefälligkeit willen verrichten. Da aber nun einmal eine große Anzahl Leute ihren Egoismus aufgeben und sich um irgendeines irdischen, nationalen Zieles willen vollkommen loyal um einen solchen Mann wie um einen Pharao scharen und in großer Solidarität ihren Dienst versehen, sollte da nicht etwa auch euer Bruder im Glauben das Recht haben, von euch um eurer Solidarität rund um die Glaubenswahrheiten willen erwarten, dass ihr euren Egoismus aufgeben (terk-i enaniyet) werdet, so wie jene Feldwebel einer weltlichen Gesellschaft, solange wie dieser nur seinen eigenen Egoismus zu verbergen weiß? Und wenn noch nicht einmal die größten eurer Gelehrten ihm "Da bin ich! (Lebbeyk)" sagen sollten, wären sie dann nicht im Unrecht?

    Meine Brüder! Einer der gefährlichsten Aspekte des Egoismus in unserem Werk ist der Neid. Geschieht etwas nicht pur um Gottes willen, so tritt der Neid dazwischen und zerstört alles. Wie die Hand eines Menschen nicht neidisch auf seine andere Hand sein kann und sein Auge nicht auf sein Ohr und das Herz nicht in Streit treten kann mit dem Verstand, so ist auch ein jeder von euch ein Sinn, ein Glied innerhalb einer geistigen Körperschaft (shahs-i manevi), dessen Ganzheit ihr alle formt. Es geht nicht darum, miteinander in Streit zu liegen. Vielmehr solltet ihr im Gegenteil stolz sein auf die gemeinsamen guten Eigenschaften. Sich über sie zu freuen ist eine grundlegende Gewissenspflicht (vazife-i vidjaniye).

    Aber es gibt da noch ein Ding das bleibt und äußerst gefährlich ist: untereinander und unter euren Freunden Eifersucht gegenüber diesem euren armen Mitbruder zu empfinden, ist äußerst gefährlich. Es gibt unter euch auch einige sehr bedeutende Wissenschaftler (ehl-i ilim). Bei einem Teil dieser Wissenschaftler finden sich solche, deren Selbstgefälligkeit ihnen allzusehr aus ihrer Bildung erwächst (enaniyet-i ilmiye). Auch wenn diese ganz allgemein gesehen doch recht bescheiden sein mögen, so sind sie doch gerade in dieser Hinsicht ziemlich selbstgefällig. Sie können diese Selbstgefälligkeit nicht so schnell aufgeben. Wie sehr sich auch Herz und Verstand (an die Risale-i Nur) anklammern mögen, ihre Seele (nefs) sucht doch hinsichtlich ihrer Selbstgefälligkeit in der Wissenschaft einen Vorrang, um sich selbst verkaufen zu können, ja sogar, um über die abgehandelten und niedergeschriebenen Themen disputieren zu können. Und wenn auch ihr Herz diese Abhandlungen liebt und sie sich verstandesmäßig für sie begeistern und sie als erhaben einschätzen, wünscht ihre Seele (nefs), als nährte sie eine heimliche Feindschaft (adavet) gegen sie, wegen ihrer Selbstgefälligkeit auf Grund ihrer Bildung, die Herabsetzung der Worte (Sözler), sodass der Ertrag ihres Denkvermögens mit ihnen konkurrieren und gleich ihnen verkauft werden könne. Dabei muss ich ihnen doch gezwungenermaßen Folgendes mitteilen:

    Selbst wenn diese (Leute) in den Kreisen qur'anischer Unterweisung Koryphäen der Wissenschaft (allame) und der Rechtsgelehrtheit (mutschtehid) wären, so besteht doch ihre Aufgabe in theologischer Hinsicht (ulum-u imaniye djihet) lediglich darin, die bereits niedergeschriebenen Worte (Sözler) zu erklären (sherh) und zu erläutern (izah) und sie zu ordnen (tanzim). Denn auf Grund sehr vieler Hinweise ist uns klar geworden, dass wir mit der Aufgabe betraut worden sind, Etwas herauszugeben (fetwa), die sich auf die verschiedenen Glaubensartikel (ulum-u imaniye) beziehen. Wenn irgendjemand aus unserem Kreis auf Grund eines Gefühls, das ihm aus seiner Selbstgefälligkeit hinsichtlich seiner Bildung erwächst (nefsin enaniyet-i ilmiye), etwas schreibt, das außerhalb der Erläuterungen und Erklärungen (sherh ve izah; der Risale-i Nur) liegt, so gilt dies als ein eiskaltes Konkurrenzbestreben oder als der fehlerhafte Versuch einer Nachahmung. Ist doch anhand vieler Beweise und Zeichen erwiesen, dass die einzelnen Abschnitte der Risale-i Nur Tropfen aus dem Qur'an sind, denn in Übereinstimmung mit dem Gesetz der Arbeitsteilung, hat jeder von uns eine Aufgabe übernommen, indem wir uns darum bemühen, dass die Tropfen vom Wasser des Lebens, die (aus dem Qur'an) hindurchgesickert sind, für einen jeden erreichbar gemacht werden können, der ihrer bedarf!...

    Sechste teuflische List:

    Es ist dies folgendermaßen: Er nutzt die nur allzu menschliche Ader seiner Faulheit, seine Leidenschaft für äußerlichen Komfort und sein Verhaftetsein an alle nur erdenklichen Pflichten. Diese Teufel in Menschen- und in Dschinnengestalt greifen (den Menschen) in der Tat in jeder Hinsicht an. Wenn sie solche Leute unter uns erblicken, deren Herzen stark, deren Treue unerschütterlich, deren Absichten aufrichtig und deren Eifer erhaben ist, so greifen sie diese von einer anderen Richtung her an. Dies geschieht folgendermaßen:

    Um unsere Arbeit ins Stocken zu bringen und uns in unserem Dienst zu entmutigen, ziehen sie ihren Nutzen aus der Faulheit, der Bequemlichkeit (unserer Brüder einerseits) und deren Pflichtversessenheit (andererseits). Mit derlei Listen halten sie (unsere Brüder) von ihrem Dienst am Qur'an ab, sodass sie für einen Teil von ihnen, ohne es zu merken, noch mehr Arbeit finden, damit sie für den Dienst am Qur'an keine Zeit mehr haben. Anderen wiederum zeigen sie alle faszinierenden Dinge dieser Welt, womit ihre Lust geweckt wird, damit in ihnen eine Gleichgültigkeit (ghaflet) dem Dienst gegenüber aufsteigen solle usw.

    Diese Angriffsmethoden können sich in die Länge ziehen. Um aber diese Länge kurz abzuschneiden, überlassen wir das eurem aufmerksamen Verständnis.

    Oh meine Brüder! Merkt gut auf: eure Aufgabe ist heilig. Euer Dienst ist erhaben. Jede Stunde eurer Zeit kann so wertvoll sein wie ein Tag der Anbetung. Gebt also gut Acht, damit sie euch nicht zwischen den Fingern zerrinnt!...

    يَٓا اَيُّهَا الَّذٖينَ اٰمَنُوا اص۟بِرُوا وَصَابِرُوا وَرَابِطُوا وَاتَّقُوا اللّٰهَ لَعَلَّكُم۟ تُف۟لِحُونَ ۝ وَلَا تَش۟تَرُوا بِاٰيَاتٖى ثَمَنًا قَلٖيلًا Oh ihr Gläubigen! Seid geduldig und harrt miteinander aus in Geduld und fürchtet Gott, damit es euch wohl ergehe!" (Sure 3, 200) "Und verkauft Meine Verse nicht um ein Geringes." (Sure 2, 41)

    سُب۟حَانَ رَبِّكَ رَبِّ ال۟عِزَّةِ عَمَّا يَصِفُونَ وَسَلَامٌ عَلَى ال۟مُر۟سَلٖينَ وَ ال۟حَم۟دُ لِلّٰهِ رَبِّ ال۟عَالَمٖينَ "Preis sei deinem Herrn, dem Herrn der Macht. Erhaben ist Er über das, was sie Ihm zuschreiben. Und Friede den Gesandten! Und Lob sei Gott, dem Herrn der Welten!" (Sure 37, 180/182)

    سُب۟حَانَكَ لَا عِل۟مَ لَنَٓا اِلَّا مَا عَلَّم۟تَنَٓا اِنَّكَ اَن۟تَ ال۟عَلٖيمُ ال۟حَكٖيمُ "Gepriesen seist Du! Wir haben kein Wissen, außer dem, das Du uns gelehrt hast. Denn Du bist der Allwissende, der Allweise." (Sure 2, 32)

    اَللّٰهُمَّ صَلِّ وَ سَلِّم۟ عَلٰى سَيِّدِنَا مُحَمَّدٍ نِ النَّبِىِّ ال۟اُمِّىِّ ال۟حَبٖيبِ ال۟عَالِى ال۟قَد۟رِ ال۟عَظٖيمِ ال۟جَاهِ وَ عَلٰى اٰلِهٖ وَ صَح۟بِهٖ وَ سَلِّم۟ اٰمٖينَ {"Oh Gott, gib Friede und Segen unserem Herrn Mohammed, Deinem geliebten ungebildeten Propheten, von großem Ansehen und hohem Rang, seiner Familie und seinen Gefährten. Amen"}

    Ein heiliges (Jahr) in der Geschichte

    Ein Jahr in der Geschichte, in dem ein bedeutendes Geheimnis des Weisen Qur'an offenbar wurde, findet sich wiederum in einem Wort des Qur'an. Es ist dies wie folgt:

    Entsprechend dem Abdjed-System entspricht der numerische Wert des Wortes "Qur'an" 351. In ihm sind zwei Elif enthalten. Liest man das verborgene Elif als "elfun", so ist es ein "elfun" mit der Bedeutung von Tausend.(*[4])Damit soll gesagt sein, dass das Jahr 1351 als das Jahr des Qur'an bezeichnet werden kann. Das ist so, weil in diesem Jahr das merkwürdige Geheimnis der Übereinstimmungen in dem Wort "Qur'an" in denjenigen Teilen der Risale-i Nur offenbar wurde, die ein Kommentar zum Qur'an sind. Das wunderbare Geheimnis dieser Übereinstimmungen (tevafuqat) in dem Wort "Allah" im Qur'an erschien in demselben Jahr. Ein Qur'anexemplar, das dieses wunderbare Muster aufweist, zusammengestellt und geschrieben entsprechend der neuen Gestaltungsweise, erschien noch im selben Jahr. Im gleichen Jahr setzten sich die Schüler des Qur'an mit ihrer ganzen Kraft für die Erhaltung der qur'anischen (= arabischen) Schreibweise ein, angesichts ihrer Umwandlung (in die lateinische Schreibweise). Bedeutende Feinheiten der Wunderhaftigkeit des Qur'an wurden gleichfalls im selben Jahr offenbar. Ferner ereigneten sich in diesem Jahr noch viele Dinge, die mit dem Qur'an in Verbindung stehen; und es sieht so aus, als wollten sie sich auch noch weiterhin ereignen...

    Anhang zum Sechsten Kapitel, zugleich auch Anhang zur sechsten Abhandlung Sechs Fragen

    Dieser Anhang wurde geschrieben, um den Abscheu und die Verachtung zu vermeiden, die sich andernfalls hier in künftiger Zeit ausbreiten werden. Das heißt, er wurde geschrieben, sodass, wollte da eine sagen: "Pfui über all diese geistlosen Faulpelze in unserem Zeitalter!", ihre Spucke unser Gesicht nicht treffen möge, bzw. um sie von ihm wieder abzuwischen.

    Mögen die tauben Ohren dieser wilden Leiter eines Europa hinter ihrer humanistisch gesinnten Maske davon widerklingen!... Und möge es diesen maßlosen Tyrannen, welche uns mit diesen gewissenlosen Gewaltmenschen heimgesucht haben, in ihre nichtssehenden Augen gesteckt werden! Es ist dies eine Petition, geschrieben, um damit den Anhängern einer mehr ärgerlichen als bürgerlichen Zivilisation (mimsiz medeniyet) über die Köpfe zu hauen, die es in diesem Jahrhundert mehr als hunderttausend Mal nötig gemacht haben, zu rufen: "Es lebe die Hölle!"

    وَمَا لَنَٓا اَلَّا نَتَوَكَّلَ عَلَى اللّٰهِ وَقَد۟ هَدٰينَا سُبُلَنَا وَلَنَص۟بِرَنَّ عَلٰى مَٓا اٰذَي۟تُمُونَا وَعَلَى اللّٰهِ فَل۟يَتَوَكَّلِ ال۟مُتَوَكِّلُونَ {"Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Allbarmherzigen" "Und es gibt da für uns nichts, warum wir nicht auf Gott vertrauen sollten. Denn Er hat uns in der Tat auf unserem Weg geleitet und sicherlich werden wir geduldig alle Leiden ertragen, die Er uns auferlegt hat. Und wer immer vertraut, der vertraue auf Gott!" (Sure 14, 12)}

    In letzter Zeit haben die versteckten Angriffe der Glaubenslosen eine ganz besonders hässliche Form angenommen, wobei sie mit ihren erbärmlichen, ungerechten Angriffen gegen die so unglücklichen Leute des Glaubens (vorgingen und sich sogar) in unseren privaten und keineswegs offiziellen Ruf zum Gebet (ezan ve iqamah), also in dieses unser privates Gebet einmischten, das ich mit noch zwei mir eng verbundenen Brüdern in einem privaten Raum verrichtete, den ich mir selbst dafür hergerichtet hatte. Man sagte also zu mir: "Warum rezitierst du den Ruf zum Gebet in arabischer Sprache und wieso versuchst du das geheim zu halten?" Da war denn doch meine Geduld erschöpft. So richte ich mich denn nicht etwa an diese unzivilisierten, gottlosen (Leute), die einer Antwort gar nicht wert sind, sondern an den pharaonengleichen Vorstand einer Gesellschaft, der mit einer geradezu despotischen Willkür mit dem Schicksal einer ganzen Nation spielt, (mit dem Ruf): "Oh ihr Leute einer ketzerischen Neuerung und der Gottlosigkeit (Ey ehl-i bid'a ve ilhad!)...

    Ich erwarte eine Antwort auf (die folgenden) sechs Fragen.

    Erstens: Jede Regierung in der Welt, jedes Volk und jeder Stamm, ja selbst ein Stamm Menschenfleisch essender Kannibalen, ja sogar ein Räuberhauptmann in all seiner Wildheit und Grausamkeit herrscht und regiert auf seine Weise und urteilt nach seinen Prinzipien. Ihr aber, nach welchen Prinzipien führt ihr diese außerordentlichen Angriffe aus? Legt mir die Artikel eures Gesetzes vor! Oder akzeptiert ihr die willkürlichen Einfälle einer Handvoll niederträchtiger Beamter? Denn für ein solches privates Gebet gibt es kein Gesetz und kann es ein solches Gesetz nicht geben!...

    Zweitens: Auf welche Macht stützt ihr euch und woher nehmt ihr diese Unverschämtheit, das Prinzip der "Freiheit des Gewissens" zu verletzen, das fast überall in der Menschheit herrscht, besonders in diesem Zeitalter der Freiheit und in zivilisierten Kreisen, es auf die leichte Schulter zu nehmen und auf diese Weise indirekt die Menschheit zu verletzen und ihre Vorstellungen zurückzuweisen? Was für eine Macht gibt es denn, dass ihr, obwohl ihr euch doch Laien nennt und behauptet, ihr wolltet euch nicht in Glaube noch Unglaube einmischen, die Religion und die religiösen Menschen in einer Weise angreifen könnt, als hättet ihr die Glaubenslosigkeit in geradezu fanatischer Weise für euch selbst zu eurer Religion gemacht, was sicherlich nicht verborgen bleiben wird?!... Danach werdet ihr noch einmal gefragt werden... Was für eine Antwort werdet ihr dann geben?... Obwohl ihr noch nicht einmal gegen einen Einwand auch der kleinsten von zwanzig (verschiedenen internationalen) Regierungen standhalten könnt, versucht ihr dennoch gewaltsam die Freiheit des Gewissens zu verletzen, als ob ihr die Einwände von zwanzig Regierungen vollständig missachten wolltet.

    Drittens: Welchem Prinzip entsprechend fordert ihr, dass Leute wie ich, die der Rechtsschule der Schafis folgen, eine irrige Fetwa annehmen sollen, die einige schlechte Gelehrte (ulema-us Su), die ihr Gewissen an die Welt verkauft haben, im Widerspruch zur Lauterkeit und Erhabenheit der Hanefitischen Rechtsschule erlassen haben?... Wenn nun, nachdem die Rechtsschule der Schafis geschlossen worden ist, die doch einige Millionen Anhänger hat, jetzt alle der Hanefitischen Schule folgen müssen und mir dies in diktatorischer Weise auferlegt wird, so könnte man vielleicht sagen, dass dies ein Prinzip areligiöser Menschen ist, wie ihr es seid. Andernfalls ist es (ein Akt) der Willkür und der Gemeinheit. Wir aber folgen nicht derartigen Willkürakten von Leuten wie diesen und wir erkennen sie auch nicht an!

    Viertens: In Übereinstimmung mit welchen Prinzipien verlangt ihr denn durch eine verfälschte, ketzerische (bid'a) Fetwa den Aufruf zum Gebet (iqamah) in türkischer Sprache, auf eine Weise, die nationalen türkischen Interessen vollkommen widerspricht, welche pur religiös und voll Respekt gegenüber dem Glauben sind und sich schon in alten Zeiten mit dem Islam vereint und vermischt haben, im Namen sogenannter national-türkischer (Interessen), welche (in Wirklichkeit) nur fränkische Interessen (d.h. also eine verwestlichte Gesinnung) sind, von solchen, die wie ich doch einem anderen Volk angehören? Obwohl ich in der Tat freundschaftliche und brüderliche Beziehungen mit wahren Türken unterhalte, habe ich doch in gar keiner Hinsicht irgendeine Beziehung mit solchen national-türkisch gesinnten Anhängern der Franken (d.h. der Verwestlichung), wie ihr es seid. Wie könnt ihr auch so etwas von mir verlangen? und nach welchem Gesetz?...

    Falls ihr etwa den Kurden ihr Volkstum aberkennen wolltet, deren es Millionen gibt und die seit Tausenden von Jahren ihr Volkstum und ihre Sprache nicht vergessen haben und welche von Alters her die treuen Volksgenossen und Kampfgefährten der Türken sind, und wenn ihr wollt, dass sie nun ihre Sprache vergessen sollen, dann könnte vielleicht eure Forderung gegenüber solchen, die wie ich einem anderen Volk zugezählt werden, in Übereinstimmung mit irgendeiner Art grausamem Prinzip sein. Andernfalls wären sie rein willkürlich. Diesen völlig willkürlichen Launen einiger Individuen sollte man nicht folgen und wir werden ihnen auch nicht folgen!

    Fünftens: Eine Regierung mag gegenüber ihren Staatsbürgern und gegenüber denjenigen, die sie als ihre Bürger ansieht, alle Gesetze in Anwendung bringen; aber sie kann diese Gesetze nicht gegenüber denjenigen anwenden, die sie nicht als ihre Bürger anerkennt. Denn sie können sagen: "Da wir nicht eure Bürger sind, seid ihr auch nicht unsere Regierung!"

    Ferner kann keine Regierung zwei Strafen zu gleicher Zeit verhängen. Sie wird einen Mörder entweder einsperren oder ihn hinrichten. Jemanden gleichzeitig zu einer Haftstrafe zu verurteilen und ihn gleichzeitig zum Tode zu verurteilen, gibt es nirgendwo auf der Welt. Ein solches Gesetz gibt es nicht!

    Dennoch habt ihr, obwohl ich doch diesem Land und seinem Volk in keiner Weise irgendeinen Schaden zugefügt habe, mich acht Jahre lang in Gefangenschaft gehalten, unter Strafbedingungen, wie man sie noch nicht einmal dem rohesten (Gefangenen) einer ausländischen Nation auferlegt hätte. Obwohl ihr selbst noch Verbrecher begnadigt habt, habt ihr jedoch meine Freiheit mit Füßen getreten und mich in einer Weise behandelt, dass ihr mich all meiner bürgerlichen Rechte beraubt habt. Wenn ihr also nun nicht gesagt habt: "Auch dieser ist ein Sohn unseres Landes.", in Übereinstimmung mit welchem Prinzip oder Gesetz habt ihr dann unter diesem armen Volk gegen ihren Willen diese Prinzipien, welche die Freiheit zerstören, jemandem wie mir auferlegt, der doch für euch in jeder Hinsicht ein Ausländer ist?

    Seit dem Weltkrieg habt ihr all diese Heldentaten, deren Vollbringer diese Person war und die von dem kommandierenden General bestätigt worden sind, für nichts erachtet und seinen selbstlosen, opferwilligen Kampf im Dienste des Vaterlandes als ein Verbrechen betrachtet. Danach habt ihr all seine ernsthaften und wirklich erfolgreichen Bemühungen, die guten Sitten dieses armen Volkes zu wahren und sein Glück in dieser und der künftigen Welt sicherzustellen, für Verrat erklärt. Danach habt ihr jemanden, der eure ungerechte, gefährliche, willkürliche Art, die doch so vollkommen sinnlos ist und die aus eurem Unglauben und eurer fränkischen (= westlichen) Gesinnung erwächst, für sich selbst nicht akzeptiert, dennoch zu acht Jahren (Haft) verurteilt (aus welcher Strafe inzwischen 28 Jahre geworden sind). Dabei blieb das Strafurteil selbst stets das gleiche. Ich habe diese Vollstreckung niemals angenommen. Dennoch habt ihr diese Bestrafung ganz einfach durchgeführt. Welches ist aber nun das Prinzip, nachdem ihr eine Verurteilung auf diese Weise brutal ein zweites Mal vollstreckt?

    Sechstens: Angesichts der Behandlung, die ihr mir habt angedeihen lassen und euren eigenen Ansichten entsprechend, muss ich euch in allen Punkten widersprechen. Ihr opfert euren Glauben und verzichtet auf das Jenseits um des Diesseits willen. In jedem Fall sind auch wir, was nun uns und was dabei eure Ansichten betrifft, wenn es um das Geheimnis der Gegensätze (mukhalefet sirr) geht, weil ja nun einmal ein Gegensatz zwischen uns besteht, dazu bereit, das Diesseits um unseres Glaubens willen und für das Jenseits jederzeit zum Opfer zu bringen. Zwei, drei Jahre eines Lebens unter eurer despotischen und brutalen Herrschaft im Elend aufzuopfern, um so ein geheiligtes Martyrium für uns zu gewinnen, gilt uns gleich dem Wasser aus der Quelle des Kauthar.

    Jedoch gestützt auf die Segnungen des Weisen Qur'an und seine Hinweise bringe ich euch, damit ihr zittern sollt, diese folgende zuverlässige Nachricht:

    Nachdem ihr mich getötet habt, werdet auch ihr nicht mehr weiter leben können! Ihr werdet von einer unbesiegbaren (Qahhar) Hand aus dieser Welt, die euer Paradies und eure Geliebte ist, vertrieben und sehr schnell in die ewige Finsternis geworfen werden! Hinter mir werden auch eure, einem Nimrod gleichenden Anführer sehr schnell zu Grunde gehen und zu mir geschickt werden. Dann werde auch ich sie in der Gegenwart Gottes am Kragen packen. Und während die Göttliche Gerechtigkeit (adalet-i Ilahi) sie ganz hinab in den aller tiefsten Abgrund (esfel-i safilîn) schleudert, werde ich meine Rache nehmen!

    Oh ihr elenden Schufte, die ihr euren Glauben und das Jenseits um dieser Welt willen verkauft! Wenn ihr weiter leben wollt, so fasst mich nicht an!... Wenn ihr mich anfasst, so wisset, dass man für mich hundertfältig an euch Rache nehmen wird; und zittert davor!... Dabei erhoffe ich von der Göttlichen Barmherzigkeit, dass mein Tod dem Glauben mehr dienen wird als mein Leben. Mein Tod wird über euren Köpfen wie eine Bombe explodieren und er wird eure Köpfe zerschmettern! Fasst mich nur an, wenn ihr den Mut dazu habt!... Wenn ihr etwas zu tun habt, werdet ihr auch etwas zu erleben haben!... Ich werde entgegen all euren Drohungen diese Ayah euch mit ganzer Kraft ins Gesicht lesen:


    اَلَّذِينَ قَالَ لَهُمُ النَّاسُ اِنَّ النَّاسَ قَدْ جَمَعُوا لَكُمْ فَاخْشَوْهُمْ فَزَادَهُمْ اِيمَانًا وَقَالُوا حَسْبُنَا اللّٰهُ وَنِعْمَ الْوَكِيلُ {"Zu ihnen haben die Menschen gesagt: 'Die Menschen haben sich gegen euch versammelt. Also fürchtet euch vor ihnen.' Doch das hat ihren Glauben nur noch gestärkt und so sagten sie: 'Es genügt uns Gott und Er ist unser bester Anwalt.'" (Sure 3, 173)}

    Siebentes Kapitel Die sieben Hinweise

    فَاٰمِنُوا بِاللّٰهِ وَرَسُولِهِ النَّبِىِّ ال۟اُمِّىِّ الَّذٖى يُؤ۟مِنُ بِاللّٰهِ وَكَلِمَاتِهٖ وَاتَّبِعُوهُ لَعَلَّكُم۟ تَه۟تَدُونَ ۝ يُرٖيدُونَ اَن۟ يُط۟فِئُوا نُورَ اللّٰهِ بِاَف۟وَاهِهِم۟ وَيَا۟بَى اللّٰهُ اِلَّٓا اَن۟ يُتِمَّ نُورَهُ وَلَو۟ كَرِهَ ال۟كَافِرُونَ {"Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Allbarmherzigen" "So glaubt denn an Gott und seinen Gesandten, den ungelehrten Propheten, der an Gott und Sein Wort glaubt. Folgt ihm, damit ihr recht geleitet sein mögt." (Sure 7, 158) "Sie möchten das Licht Gottes mit ihrem Munde ausblasen. Doch Gott besteht darauf, sein Licht zu vollenden, auch wenn es den Ungläubigen zuwider ist." (Sure 9, 32)}

    Diese sieben Hinweise sind die Antwort auf drei Fragen. Die Erste Fragestellung besteht aus (den folgenden) vier Hinweisen.

    Erster Hinweis: Die Begeisterung und die Argumente derer, welche die Kennzeichen des Islam (sheair-i Islamiye) verändern wollen, entstammen wieder einmal, wie alle diese üblen Dinge, aus der unbesehen blinden Nachahmung der Ausländer. Sie sagen nämlich:

    "Ausländer, die in London zur Rechtleitung gelangt sind und den Glauben angenommen haben, übersetzen in ihrem Lande viele Dinge, wie den Ruf zum Gebet (ezan ve qamet), und übertragen sie in ihre eigene Sprache. Und die islamische Welt schweigt dazu und widerspricht dem nicht. Das aber heißt, dass es eine gesetzliche Erlaubnis dazu geben muss, weshalb man denn dazu schweigt..."

    Elcevap: Bu kıyasın o kadar zâhir bir farkı var ki hiçbir cihette onlara kıyas etmek ve onları taklit etmek zîşuurun kârı değildir. Çünkü ecnebi diyarına, lisan-ı şeriatta “dâr-ı harp” denilir. Dâr-ı harpte çok şeylere cevaz olabilir ki “diyar-ı İslâm”da mesağ olamaz.

    Hem Frengistan diyarı, Hristiyan şevketi dairesidir. Istılahat-ı şer’iyenin maânîsini ve kelimat-ı mukaddesenin mefahimini lisan-ı hal ile telkin edecek ve ihsas edecek bir muhit olmadığından bilmecburiye kudsî maânî, mukaddes elfaza tercih edilmiş; maânî için elfaz terk edilmiş, ehvenü’ş-şer ihtiyar edilmiş.

    Diyar-ı İslâm’da ise muhit, o kelimat-ı mukaddesenin meal-i icmalîsini ehl-i İslâm’a lisan-ı hal ile ders veriyor. An’ane-i İslâmiye ve İslâmî tarih ve umum şeair-i İslâmiye ve umum erkân-ı İslâmiyet’e ait muhaverat-ı ehl-i İslâm, o kelimat-ı mukaddesenin mücmel meallerini, mütemadiyen ehl-i imana telkin ediyorlar. Hattâ şu memleketin maâbid ve medaris-i diniyesinden başka makberistanın mezar taşları dahi birer telkin edici, birer muallim hükmündedir ki o maânî-i mukaddeseyi, ehl-i imana ihtar ediyorlar.

    Acaba kendine Müslüman diyen bir adam, dünyanın bir menfaati için bir günde elli kelime Frengî lügatından taallüm ettiği halde; elli senede ve her günde elli defa tekrar ettiği Sübhanallah ve Elhamdülillah ve Lâ ilahe İllallah ve Allahu ekber gibi mukaddes kelimeleri öğrenmezse elli defa hayvandan daha aşağı düşmez mi? Böyle hayvanlar için bu kelimat-ı mukaddese, tercüme ve tahrif edilmez ve tehcir edilmezler! Onları tehcir ve tağyir etmek, bütün mezar taşlarını hakketmektir; bu tahkire karşı titreyen, mezaristandaki ehl-i kuburu aleyhlerine döndürmektir.

    Ehl-i ilhada kapılan ulemaü’s-sû, milleti aldatmak için diyorlar ki:

    İmam-ı A’zam, sair imamlara muhalif olarak demiş ki: “İhtiyaç olsa diyar-ı baîdede, Arabî hiç bilmeyenlere, ihtiyaç derecesine göre Fatiha yerine Farisî tercümesi cevazı var.” Öyle ise biz de muhtacız, Türkçe okuyabiliriz?

    Elcevap: İmam-ı A’zam’ın bu fetvasına karşı, başta a’zamî imamların en mühimleri ve sair on iki eimme-i müçtehidîn, o fetvanın aksine fetva veriyorlar. Âlem-i İslâm’ın cadde-i kübrası, o umum eimmenin caddesidir. Mu’zam-ı ümmet, cadde-i kübrada gidebilir. Başka hususi ve dar caddeye sevk edenler, idlâl ediyorlar. İmam-ı A’zam’ın fetvası, beş cihette hususidir:

    Birincisi: Merkez-i İslâmiyet’ten uzak diyar-ı âherde bulunanlara aittir.

    İkincisi: İhtiyac-ı hakikiye binaendir.

    Üçüncüsü: Bir rivayette lisan-ı ehl-i cennetten sayılan Farisî lisanıyla tercümeye mahsustur.

    Dördüncüsü: Fatiha’ya mahsus olarak cevaz verilmiş, tâ Fatiha’yı bilmeyen namazı terk etmesin.

    Beşincisi: Kuvvet-i imandan gelen bir hamiyet-i İslâmiye ile maânî-i mukaddesenin, avamın tefehhümüne medar olmak için cevaz gösterilmiş. Halbuki zaaf-ı imandan gelen ve menfî fikr-i milliyetten çıkan ve lisan-ı Arabîye karşı nefret ve zaaf-ı imandan tevellüd eden meyl-i tahrip sâikasıyla tercüme edip Arabî aslını terk etmek, dini terk ettirmektir!

    İkinci İşaret

    Şeair-i İslâmiyeyi tağyir eden ehl-i bid’a, evvela ulemaü’s-sûdan fetva istediler. Sâbıkan beş vecihle hususi olduğunu gösterdiğimiz fetvayı gösterdiler.

    Sâniyen: Ehl-i bid’a, ecnebi inkılabcılarından böyle meş’um bir fikir aldılar ki: Avrupa, Katolik mezhebini beğenmeyerek başta ihtilalciler, inkılabcılar ve feylesoflar olarak, Katolik mezhebine göre ehl-i bid’a ve Mutezile telakki edilen Protestanlık mezhebini iltizam edip Fransızların İhtilal-i Kebiri’nden istifade ederek, Katolik mezhebini kısmen tahrip edip Protestanlığı ilan ettiler.

    İşte körü körüne taklitçiliğe alışan buradaki hamiyet-füruşlar diyorlar ki:

    “Madem Hristiyan dininde böyle bir inkılab oldu; bidayette inkılabcılara mürted denildi, sonra Hristiyan olarak yine kabul edildi. Öyle ise İslâmiyet’te de böyle dinî bir inkılab olabilir?”

    Elcevap: Bu kıyasın, Birinci İşaret’teki kıyastan daha ziyade farkı zâhirdir. Çünkü din-i İsevîde yalnız esasat-ı diniye Hazret-i İsa aleyhisselâmdan alındı. Hayat-ı içtimaiyeye ve füruat-ı şer’iyeye dair ekser ahkâmlar, Havariyyun ve sair rüesa-yı ruhaniye tarafından teşkil edildi. Kısm-ı a’zamı, kütüb-ü sâbıka-i mukaddeseden alındı. Hazret-i İsa aleyhisselâm, dünyaca hâkim ve sultan olmadığından ve kavanin-i umumiye-i içtimaiyeye merci olmadığından esasat-ı diniyesi, hariçten bir libas giydirilmiş gibi şeriat-ı Hristiyaniye namına örfî kanunlar, medeni düsturlar alınmış, başka bir suret verilmiş. Bu suret tebdil edilse, o libas değiştirilse yine Hazret-i İsa aleyhisselâmın esas dini bâki kalabilir. Hazret-i İsa aleyhisselâmı inkâr ve tekzip çıkmaz.

    Halbuki din ve şeriat-ı İslâmiyenin sahibi olan Fahr-i Âlem aleyhissalâtü vesselâm iki cihanın sultanı, şark ve garp ve Endülüs ve Hint, birer taht-ı saltanatı olduğundan din-i İslâm’ın esasatını bizzat kendisi gösterdiği gibi o dinin teferruatını ve sair ahkâmını, hattâ en cüz’î âdabını dahi bizzat o getiriyor, o haber veriyor, o emir veriyor.

    Demek füruat-ı İslâmiye, değişmeye kabil bir libas hükmünde değil ki onlar tebdil edilse esas-ı din bâki kalabilsin. Belki esas-ı dine bir cesettir, lâekall bir cilttir. Onunla imtizaç ve iltiham etmiş, kabil-i tefrik değildir. Onları tebdil etmek, doğrudan doğruya sahib-i şeriatı inkâr ve tekzip etmek çıkar.

    Mezahibin ihtilafı ise: Sahib-i şeriatın gösterdiği nazarî düsturların tarz-ı tefehhümünden ileri gelmiştir. “Zaruriyat-ı diniye” denilen ve kabil-i tevil olmayan ve “muhkemat” denilen düsturları ise hiçbir cihette kabil-i tebdil değildir ve medar-ı içtihad olamaz. Onları tebdil eden, başını dinden çıkarıyor يَم۟رُقُونَ مِنَ الدّٖينِ كَمَا يَم۟رُقُ السَّه۟مُ مِنَ ال۟قَو۟سِ kaidesine dâhil oluyor.

    Ehl-i bid’a, dinsizliklerine ve ilhadlarına şöyle bir bahane buluyorlar. Diyorlar ki:

    “Âlem-i insaniyetin müteselsil hâdisatına sebep olan Fransız İhtilal-i Kebiri’nde, papazlara ve rüesa-yı ruhaniyeye ve onların mezheb-i hâssı olan Katolik mezhebine hücum edildi ve tahrip edildi. Sonra çokları tarafından tasvip edildi. Frenkler dahi ondan sonra daha ziyade terakki ettiler?”

    Elcevap: Bu kıyasın dahi evvelki kıyaslar gibi farkı zâhirdir. Çünkü Fransızlarda, havas ve hükûmet adamları elinde çok zaman din-i Hristiyanî, bâhusus Katolik mezhebi; bir vasıta-i tahakküm ve istibdat olmuştu. Havas, o vasıta ile nüfuzlarını avam üzerinde idame ediyorlardı. Ve “serseri” tabir ettikleri avam tabakasında intibaha gelen hamiyet-perverlerini ve havas zalimlerin istibdadına karşı hücum eden hürriyet-perverlerin mütefekkir kısımlarını ezmeye vasıta olduğundan ve dört yüz seneye yakın Frengistanda ihtilaller ile istirahat-i beşeriyeyi bozmaya ve hayat-ı içtimaiyeyi zîr ü zeber etmeye bir sebep telakki edildiğinden o mezhebe, dinsizlik namına değil belki Hristiyanlığın diğer bir mezhebi namına hücum edildi. Ve tabaka-i avamda ve feylesoflarda bir küsmek, bir adâvet hasıl olmuştu ki malûm hâdise-i tarihiye vukua gelmiştir.

    Halbuki din-i Muhammedî (asm) ve şeriat-ı İslâmiyeye karşı; hiçbir mazlumun, hiçbir mütefekkirin hakkı yoktur ki ondan şekva etsin. Çünkü onları küstürmüyor, onları himaye ediyor. Tarih-i İslâm meydandadır. İslâmlar içinde bir iki vukuattan başka dâhilî muharebe-i diniye olmamış. Katolik mezhebi ise dört yüz sene ihtilalat-ı dâhiliyeye sebep olmuş.

    Hem İslâmiyet, havastan ziyade avamın tahassungâhı olmuştur. Vücub-u zekât ve hurmet-i riba ile havassı, avamın üstünde müstebit yapmak değil, bir cihette hâdim yapıyor. سَيِّدُ ال۟قَو۟مِ خَادِمُهُم۟ ۝ خَي۟رُ النَّاسِ مَن۟ يَن۟فَعُ النَّاسَ diyor.

    Hem Kur’an-ı Hakîm lisanıyla اَفَلَا تَع۟قِلُونَ ۝ اَفَلَا يَتَدَبَّرُونَ ۝ اَفَلَا يَتَفَكَّرُونَ gibi kudsî havaleler ile aklı istişhad ediyor ve ikaz ediyor ve akla havale ediyor, tahkike sevk ediyor. Onun ile ehl-i ilim ve ashab-ı akla din namına makam veriyor, ehemmiyet veriyor. Katolik mezhebi gibi aklı azletmiyor, ehl-i tefekkürü susturmuyor, körü körüne taklit istemiyor.

    Hakiki Hristiyanlık değil belki şimdiki Hristiyan dininin esasıyla İslâmiyet’in esası, mühim bir noktadan ayrıldığından sâbık farklar gibi çok cihetlerle ayrı ayrı gidiyorlar. O mühim nokta şudur:

    İslâmiyet, tevhid-i hakiki dinidir ki vasıtaları, esbabları ıskat ediyor. Enaniyeti kırıyor, ubudiyet-i hâlisa tesis ediyor. Nefsin rububiyetinden tut, tâ her nevi rububiyet-i bâtılayı katediyor, reddediyor. Bu sır içindir ki havastan bir büyük insan, tam dindar olsa enaniyeti terk etmeye mecbur olur. Enaniyeti terk etmeyen, salabet-i diniyeyi ve kısmen de dinini terk eder.

    Şimdiki Hristiyanlık dini ise “velediyet akidesi”ni kabul ettiği için vesait ve esbaba tesir-i hakiki verir. Din namına enaniyeti kırmaz, belki Hazret-i İsa aleyhisselâmın bir mukaddes vekili diye o enaniyete bir kudsiyet verir. Onun için dünyaca en büyük makam işgal eden Hristiyan havasları, tam dindar olabilirler. Hattâ Amerika’nın esbak Reisicumhuru Wilson ve İngilizlerin esbak Reis-i Vükelası Loid George gibi çoklar var ki mutaassıp birer papaz hükmünde dindar oldular.

    Müslümanlarda ise öyle makamlara girenler, nadiren tam dindar ve salabetli kalırlar. Çünkü gururu ve enaniyeti bırakamıyorlar. Takva-yı hakiki ise gurur ve enaniyetle içtima edemiyor.

    Evet, nasıl ki Hristiyan havassının taassubu, Müslüman havaslarının adem-i salabeti mühim bir farkı gösteriyor; öyle de Hristiyan’dan çıkan feylesoflar, dinlerine karşı lâkayt veya muarız vaziyeti alması ve İslâm’dan çıkan hükemaların kısm-ı a’zamı, hikmetlerini esasat-ı İslâmiyeye bina etmesi; yine mühim bir farkı gösteriyor.

    Hem ekseriyetle zindanlara ve musibetlere düşen âmî Hristiyanlar, dinden meded beklemiyorlar. Eskiden çoğu dinsiz oluyordular. Hattâ Fransa’nın İhtilal-i Kebiri’ni çıkaran ve “serseri dinsiz” tabir edilen tarihçe meşhur inkılabcılar, o musibetzede avam kısmıdır. İslâmiyet’te ise ekseriyet-i mutlaka ile hapse ve musibete düşenler, dinden meded beklerler ve dindar oluyorlar. İşte bu hal dahi mühim bir farkı gösteriyor.

    Üçüncü İşaret

    Ehl-i bid’a diyorlar ki:

    “Bu taassub-u dinî, bizi geri bıraktı. Bu asırda yaşamak, taassubu bırakmakla olur. Avrupa, taassubu bıraktıktan sonra terakki etti?”

    Elcevap: Yanlışsınız ve aldanmışsınız veya aldatıyorsunuz. Çünkü Avrupa, dininde mutaassıptır. Hattâ bir âdi Bulgar’a veya bir nefer-i İngiliz’e veya bir serseri Fransız’a “Sarık sar. Sarmazsan hapse atılacaksın!” denilse taassupları muktezasınca diyecek: “Hapse değil, öldürseniz bile dinime ve milliyetime bu hakareti yapmayacağım!”

    Hem tarih şahittir ki: Ehl-i İslâm ne vakit dinine tam temessük etmiş ise o zamana nisbeten terakki etmiş. Ne vakit salabeti terk etmişse tedenni etmiş. Hristiyanlık ise bilakistir. Bu da mühim bir fark-ı esasîden neş’et etmiş.

    Hem İslâmiyet, sair dinlere kıyas edilmez. Bir Müslüman İslâmiyet’ten çıksa ve dinini terk etse daha hiçbir peygamberi kabul edemez; belki Cenab-ı Hakk’ı dahi ikrar edemez ve belki hiçbir mukaddes şeyi tanımaz; belki kendinde kemalâta medar olacak bir vicdan bulunmaz, tefessüh eder. Onun için İslâmiyet nazarında, harbî kâfirin hakk-ı hayatı var. Hariçte olsa musalaha etse, dâhilde olsa cizye verse; İslâmiyetçe hayatı mahfuzdur. Fakat mürtedin hakk-ı hayatı yoktur. Çünkü vicdanı tefessüh eder, hayat-ı içtimaiyeye bir zehir hükmüne geçer.

    Halbuki Hristiyan’ın bir dinsizi, yine hayat-ı içtimaiyeye nâfi’ bir vaziyette kalabilir. Bazı mukaddesatı kabul eder ve bazı peygamberlere inanabilir ve Cenab-ı Hakk’ı bir cihette tasdik edebilir.

    Acaba bu ehl-i bid’a ve doğrusu ehl-i ilhad, bu dinsizlikte hangi menfaati buluyorlar? Eğer idare ve asayişi düşünüyorlarsa Allah’ı bilmeyen dinsiz on serserinin idaresi ve şerlerini def’etmesi, bin ehl-i diyanetin idaresinden daha müşküldür.

    Eğer terakkiyi düşünüyorlarsa öyle dinsizler, idare-i hükûmete muzır oldukları gibi terakkiye dahi manidirler. Terakki ve ticaretin esası olan emniyet ve asayişi kırıyorlar. Doğrusu onlar, meslekçe tahribatçıdırlar. Dünyada en büyük ahmak odur ki böyle dinsiz serserilerden terakki ve saadet-i hayatiyeyi beklesin.

    Böyle ahmaklardan mühim bir mevkii işgal eden birisi demiş ki: “Biz, Allah Allah diye diye geri kaldık. Avrupa, top tüfek diye diye ileri gitti.”

    “Cevabü’l-ahmaki’s-sükût” kaidesince, böylelere karşı cevap sükûttur. Fakat bazı ahmakların arkasında bedbaht gafiller bulunduğundan deriz ki:

    Ey bîçareler! Bu dünya bir misafirhanedir. Her günde otuz bin şahit, cenazeleriyle “El-mevtü hak” hükmünü imza ediyorlar ve o davaya şehadet ediyorlar. Ölümü öldürebilir misiniz? Bu şahitleri tekzip edebilir misiniz? Madem edemiyorsunuz; mevt, Allah Allah dedirtir. Sekeratta Allah Allah yerine; hangi topunuz, hangi tüfeğiniz, zulümat-ı ebedîyi o sekerattakinin önünde ışıklandırır, yeis-i mutlakını ümit-i mutlaka çevirebilir? Madem ölüm var, kabre girilecek; bu hayat gidiyor, bâki bir hayat geliyor. Bir defa top tüfek denilse bin defa Allah Allah demek lâzım gelir. Hem Allah yolunda olsa; tüfek de Allah der, top da Allahu ekber diye bağırır, Allah ile iftar eder, imsak eder.

    Dördüncü İşaret

    Tahribatçı ehl-i bid’a iki kısımdır:

    Bir kısmı –güya din hesabına, İslâmiyet’e sadakat namına– güya dini milliyetle takviye etmek için “Zaafa düşmüş din şecere-i nuraniyesini, milliyet toprağında dikmek, kuvvetleştirmek istiyoruz.” diye dine taraftar vaziyeti gösteriyorlar.

    İkinci kısım; millet namına, milliyet hesabına, unsuriyete kuvvet vermek fikrine binaen “Milliyeti, İslâmiyet’le aşılamak istiyoruz.” diye bid’aları icad ediyorlar.

    Birinci kısma deriz ki: Ey “sadık ahmak” ıtlakına mâsadak bîçare ulemaü’s-sû veya meczup, akılsız, cahil sofiler! Hakikat-i kâinat içinde kökü yerleşmiş ve hakaik-i kâinata kökler salmış olan Şecere-i Tûba-i İslâmiyet; mevhum, muvakkat, cüz’î, hususi, menfî, belki esassız, garazkâr, zulümkâr, zulmanî unsuriyet toprağına dikilmez! Onu oraya dikmeye çalışmak, ahmakane ve tahripkârane, bid’akârane bir teşebbüstür.

    İkinci kısım milliyetçilere deriz ki: Ey sarhoş hamiyet-füruşlar! Bir asır evvel milliyet asrı olabilirdi. Şu asır unsuriyet asrı değil. Bolşevizm, sosyalizm meseleleri istila ediyor; unsuriyet fikrini kırıyor, unsuriyet asrı geçiyor. Ebedî ve daimî olan İslâmiyet milliyeti; muvakkat, dağdağalı unsuriyetle bağlanmaz ve aşılanmaz. Ve aşılamak olsa da İslâm milliyetini ifsad ettiği gibi unsuriyet milliyetini dahi ıslah edemez, ibka edemez. Evet, muvakkat aşılamakta bir zevk ve bir muvakkat kuvvet görünüyor fakat pek muvakkat ve âkıbeti hatarlıdır.

    Hem Türk unsurunda ebedî kabil-i iltiyam olmamak suretinde bir inşikak çıkacak. O vakit milletin kuvveti, bir şık, bir şıkkın kuvvetini kırdığı için hiçe inecek. İki dağ birbirine karşı bir mizanın iki gözünde bulunsa; bir batman kuvvet, o iki kuvvet ile oynayabilir; yukarı kaldırır, aşağı indirir.

    İkinci Sual, iki işarettir:

    Birinci İşaret ki BEŞİNCİ İŞARET’tir.

    Mühim bir sualin gayet muhtasar bir cevabıdır.

    Sual: Âhir zamanda Hazret-i Mehdi geleceğine ve fesada girmiş âlemi ıslah edeceğine dair müteaddid rivayat-ı sahiha var. Halbuki şu zaman, cemaat zamanıdır; şahıs zamanı değil. Şahıs ne kadar dâhî ve hattâ yüz dâhî derecesinde olsa bir cemaatin mümessili olmazsa bir cemaatin şahs-ı manevîsini temsil etmezse; muhalif bir cemaatin şahs-ı manevîsine karşı mağluptur. Şu zamanda –kuvvet-i velayeti ne kadar yüksek olursa olsun– böyle bir cemaat-i beşeriyenin ifsadat-ı azîmesi içinde nasıl ıslah eder? Eğer Mehdi’nin bütün işleri hârika olsa şu dünyadaki hikmet-i İlahiyeye ve kavanin-i âdetullaha muhalif düşer. Bu Mehdi meselesinin sırrını anlamak istiyoruz?

    Elcevap: Cenab-ı Hak kemal-i rahmetinden, şeriat-ı İslâmiyenin ebediyetine bir eser-i himayet olarak, her bir fesad-ı ümmet zamanında bir muslih veya bir müceddid veya bir halife-i zîşan veya bir kutb-u a’zam veya bir mürşid-i ekmel veyahut bir nevi Mehdi hükmünde mübarek zatları göndermiş; fesadı izale edip milleti ıslah etmiş, din-i Ahmedîyi (asm) muhafaza etmiş.

    Madem âdeti öyle cereyan ediyor, âhir zamanın en büyük fesadı zamanında; elbette en büyük bir müçtehid hem en büyük bir müceddid hem hâkim hem mehdi hem mürşid hem kutb-u a’zam olarak bir zat-ı nuraniyi gönderecek ve o zat da Ehl-i Beyt-i Nebevîden olacaktır.

    Cenab-ı Hak bir dakika zarfında beyne’s-sema ve’l-arz âlemini bulutlarla doldurup boşalttığı gibi bir saniyede denizin fırtınalarını teskin eder ve bahar içinde bir saatte yaz mevsiminin numunesini ve yazda bir saatte kış fırtınasını icad eden Kadîr-i Zülcelal; Mehdi ile de âlem-i İslâm’ın zulümatını dağıtabilir. Ve vaad etmiştir, vaadini elbette yapacaktır.

    Kudret-i İlahiye noktasında bakılsa gayet kolaydır. Eğer daire-i esbab ve hikmet-i Rabbaniye noktasında düşünülse yine o kadar makul ve vukua lâyıktır ki eğer Muhbir-i Sadık’tan rivayet olmazsa dahi herhalde öyle olmak lâzım gelir ve olacaktır, diye ehl-i tefekkür hükmeder. Şöyle ki: Felillahi’l-hamd اَللّٰهُمَّ صَلِّ وَ سَلِّم۟ عَلٰى سَيِّدِنَا مُحَمَّدٍ وَ عَلٰى اٰلِ سَيِّدِنَا مُحَمَّدٍ كَمَا صَلَّي۟تَ عَلٰى اِب۟رَاهٖيمَ وَ عَلٰى اٰلِ اِب۟رَاهٖيمَ فِى ال۟عَالَمٖينَ اِنَّكَ حَمٖيدٌ مَجٖيدٌ duası –umum ümmet, umum namazında, günde beş defa tekrar ettikleri bu dua– bilmüşahede makbul olmuştur ki Âl-i Muhammed aleyhissalâtü vesselâm, Âl-i İbrahim aleyhisselâm gibi öyle bir vaziyet almış ki umum mübarek silsilelerin başında, umum aktar ve a’sarın mecmalarında o nurani zatlar kumandanlık ediyorlar. (Hâşiye[5]) Ve öyle bir kesrettedirler ki o kumandanların mecmuu, muazzam bir ordu teşkil ediyorlar.

    Eğer maddî şekle girse ve bir tesanüd ile bir fırka vaziyetini alsalar İslâmiyet dinini milliyet-i mukaddese hükmünde rabıta-i ittifak ve intibah yapsalar hiçbir milletin ordusu onlara karşı dayanamaz! İşte o pek kesretli, o muktedir ordu, Âl-i Muhammed aleyhissalâtü vesselâmdır ve Hazret-i Mehdi’nin en has ordusudur.

    Evet, bugün tarih-i âlemde hiçbir nesil, şecere ile ve senetlerle ve an’ane ile birbirine muttasıl ve en yüksek şeref ve âlî haseb ve asil neseb ile mümtaz hiçbir nesil yoktur ki Âl-i Beyt’ten gelen seyyidler nesli kadar kuvvetli ve ehemmiyetli bulunsun. Eski zamandan beri bütün ehl-i hakikatin fırkaları başında onlar ve ehl-i kemalin namdar reisleri yine onlardır. Şimdi de kemiyeten milyonları geçen bir nesl-i mübarektir. Mütenebbih ve kalpleri imanlı ve muhabbet-i Nebevî ile dolu ve cihan-değer şeref-i intisabıyla serfirazdırlar.

    Böyle bir cemaat-i azîme içindeki mukaddes kuvveti tehyic edecek ve uyandıracak hâdisat-ı azîme vücuda geliyor. Elbette o kuvvet-i azîmedeki bir hamiyet-i âliye feveran edecek ve Hazret-i Mehdi başına geçip tarîk-i hak ve hakikate sevk edecek. Böyle olmak ve böyle olmasını, bu kıştan sonra baharın gelmesi gibi âdetullahtan ve rahmet-i İlahiyeden bekleriz ve beklemekte haklıyız.

    İkinci İşaret yani ALTINCI İŞARET

    Hazret-i Mehdi’nin cemiyet-i nuraniyesi, Süfyan komitesinin tahribatçı rejim-i bid’akâranesini tamir edecek, sünnet-i seniyeyi ihya edecek; yani âlem-i İslâmiyet’te risalet-i Ahmediyeyi (asm) inkâr niyetiyle şeriat-ı Ahmediyeyi (asm) tahribe çalışan Süfyan komitesi, Hazret-i Mehdi cemiyetinin mu’cizekâr manevî kılıncıyla öldürülecek ve dağıtılacak.

    Hem âlem-i insaniyette inkâr-ı uluhiyet niyetiyle medeniyet ve mukaddesat-ı beşeriyeyi zîr ü zeber eden Deccal komitesini, Hazret-i İsa aleyhisselâmın din-i hakikisini İslâmiyet’in hakikatiyle birleştirmeye çalışan hamiyetkâr ve fedakâr bir İsevî cemaati namı altında ve “Müslüman İsevîleri” unvanına lâyık bir cemiyet, o Deccal komitesini, Hazret-i İsa aleyhisselâmın riyaseti altında öldürecek ve dağıtacak; beşeri, inkâr-ı uluhiyetten kurtaracak.

    Şu mühim sır pek uzundur. Başka yerlerde bir nebze bahsettiğimizden burada bu kısa işaretle iktifa ediyoruz.

    YEDİNCİ İŞARET yani Üçüncü Sual

    Diyorlar ki: “Senin eski zamandaki müdafaatın ve İslâmiyet hakkındaki mücahedatın, şimdiki tarzda değil. Hem Avrupa’ya karşı İslâmiyet’i müdafaa eden mütefekkirîn tarzında gitmiyorsun. Neden Eski Said vaziyetini değiştirdin? Neden manevî mücahidîn-i İslâmiye tarzında hareket etmiyorsun?

    Elcevap: Eski Said ile mütefekkirîn kısmı, felsefe-i beşeriyenin ve hikmet-i Avrupaiyenin düsturlarını kısmen kabul edip onların silahlarıyla onlarla mübareze ediyorlar; bir derece onları kabul ediyorlar. Bir kısım düsturlarını, fünun-u müsbete suretinde lâyetezelzel teslim ediyorlar, o suretle İslâmiyet’in hakiki kıymetini gösteremiyorlar. Âdeta kökleri çok derin zannettikleri hikmetin dallarıyla İslâmiyet’i aşılıyorlar, güya takviye ediyorlar. Bu tarzda galebe az olduğundan ve İslâmiyet’in kıymetini bir derece tenzil etmek olduğundan o mesleği terk ettim.

    Hem bilfiil gösterdim ki: İslâmiyet’in esasları o kadar derindir ki felsefenin en derin esasları onlara yetişmez, belki sathî kalır. Otuzuncu Söz, Yirmi Dördüncü Mektup, Yirmi Dokuzuncu Söz bu hakikati bürhanlarıyla ispat ederek göstermiştir.

    Eski meslekte, felsefeyi derin zannedip ahkâm-ı İslâmiyeyi zâhirî telakki edip felsefenin dallarıyla bağlamakla durutmak ve muhafaza edilmek zannediliyordu. Halbuki felsefenin düsturlarının ne haddi var ki onlara yetişsin?

    سُب۟حَانَكَ لَا عِل۟مَ لَنَٓا اِلَّا مَا عَلَّم۟تَنَٓا اِنَّكَ اَن۟تَ ال۟عَلٖيمُ ال۟حَكٖيمُ

    اَل۟حَم۟دُ لِلّٰهِ الَّذٖى هَدٰينَا لِهٰذَا وَمَا كُنَّا لِنَه۟تَدِىَ لَو۟لَٓا اَن۟ هَدٰينَا اللّٰهُ لَقَد۟ جَٓاءَت۟ رُسُلُ رَبِّنَا بِال۟حَقِّ

    اَللّٰهُمَّ صَلِّ وَ سَلِّم۟ عَلٰى سَيِّدِنَا مُحَمَّدٍ وَ عَلٰى اٰلِ سَيِّدِنَا مُحَمَّدٍ كَمَا صَلَّي۟تَ عَلٰى سَيِّدِنَا اِب۟رَاهٖيمَ وَ عَلٰى اٰلِ اِب۟رَاهٖيمَ فِى ال۟عَالَمٖينَ اِنَّكَ حَمٖيدٌ مَجٖيدٌ

    Sekizinci Kısım Olan Rumuzat-ı Semaniye

    “Sekiz Remiz”dir, yani sekiz küçük risaledir. Şu remizlerin esası, ilm-i cifrin mühim bir düsturu ve ulûm-u hafiyenin mühim bir anahtarı ve bir kısım esrar-ı gaybiye-i Kur’aniyenin mühim bir miftahı olan tevafuktur.

    İleride müstakillen neşredileceğinden buraya dercedilmedi.

    Dokuzuncu Kısım Telvihat-ı Tis’a

    اَلَٓا اِنَّ اَو۟لِيَٓاءَ اللّٰهِ لَا خَو۟فٌ عَلَي۟هِم۟ وَلَاهُم۟ يَح۟زَنُونَ

    Şu kısım, turuk-u velayet hakkında olup Dokuz Telvihtir.

    Birinci Telvih

    “Tasavvuf”, “tarîkat”, “velayet”, “seyr ü sülûk” namları altında şirin, nurani, neşeli, ruhanî bir hakikat-i kudsiye vardır ki o hakikat-i kudsiyeyi ilan eden, ders veren, tavsif eden binler cilt kitap ehl-i zevk ve keşfin muhakkikleri yazmışlar, o hakikati ümmete ve bize söylemişler.

    جَزَاهُمُ اللّٰهُ خَي۟رًا كَثٖيرًا Biz, o muhit denizinden birkaç katre hükmünde birkaç reşhalarını şu zamanın bazı ilcaatına binaen göstereceğiz.

    Sual: Tarîkat nedir?

    Elcevap: Tarîkatın gaye-i maksadı, marifet ve inkişaf-ı hakaik-i imaniye olarak, mi’rac-ı Ahmedînin (asm) gölgesinde ve sayesi altında kalp ayağıyla bir seyr ü sülûk-u ruhanî neticesinde, zevkî, halî ve bir derece şuhudî hakaik-i imaniye ve Kur’aniyeye mazhariyet; “tarîkat”, “tasavvuf” namıyla ulvi bir sırr-ı insanî ve bir kemal-i beşerîdir.

    Evet, şu kâinatta insan bir fihriste-i câmia olduğundan, insanın kalbi binler âlemin harita-i maneviyesi hükmündedir. Evet, insanın kafasındaki dimağı, hadsiz telsiz telgraf ve telefonların santral denilen merkezi misillü, kâinatın bir nevi merkez-i manevîsi olduğunu gösteren hadsiz fünun ve ulûm-u beşeriye olduğu gibi; insanın mahiyetindeki kalbi dahi hadsiz hakaik-i kâinatın mazharı, medarı, çekirdeği olduğunu hadd ü hesaba gelmeyen ehl-i velayetin yazdıkları milyonlarla nurani kitaplar gösteriyorlar.

    İşte madem kalp ve dimağ-ı insanî bu merkezdedir; çekirdek haletinde bir şecere-i azîmenin cihazatını tazammun eder ve ebedî, uhrevî, haşmetli bir makinenin âletleri ve çarkları, içinde dercedilmiştir. Elbette ve herhalde o kalbin Fâtır’ı, o kalbi işlettirmesini ve bi’l-kuvve tavırdan bilfiil vaziyetine çıkarmasını ve inkişafını ve hareketini irade etmiş ki öyle yapmış. Madem irade etmiş, elbette o kalp dahi akıl gibi işleyecek. Ve kalbi işlettirmek için en büyük vasıta, velayet meratibinde zikr-i İlahî ile tarîkat yolunda hakaik-i imaniyeye teveccüh etmektir.

    İkinci Telvih

    Bu seyr ü sülûk-u kalbînin ve hareket-i ruhaniyenin miftahları ve vesileleri, zikr-i İlahî ve tefekkürdür. Bu zikir ve fikrin mehasini, ta’dad ile bitmez. Hadsiz fevaid-i uhreviyeden ve kemalât-ı insaniyeden kat’-ı nazar, yalnız şu dağdağalı hayat-ı dünyeviyeye ait cüz’î bir faydası şudur ki:

    Her insan, hayatın dağdağasından ve ağır tekâlifinden bir derece kurtulmak ve teneffüs etmek için herhalde bir teselli ister, bir zevki arar ve vahşeti izale edecek bir ünsiyeti taharri eder. Medeniyet-i insaniye neticesindeki içtimaat-ı ünsiyetkârane, on insanda bir ikisine muvakkat olarak, belki gafletkârane ve sarhoşçasına bir ünsiyet ve bir ülfet ve bir teselli verir. Fakat yüzde sekseni ya dağlarda, derelerde münferid yaşıyor ya derd-i maişet onu hücra köşelere sevk ediyor ya musibetler ve ihtiyarlık gibi âhireti düşündüren vasıtalar cihetiyle insanların cemaatlerinden gelen ünsiyetten mahrumdurlar. O hal onlara ünsiyet verip teselli etmez.

    İşte böylelerin hakiki tesellisi ve ciddi ünsiyeti ve tatlı zevki; zikir ve fikir vasıtasıyla kalbi işletmek, o hücra köşelerde, o vahşetli dağ ve sıkıntılı derelerde kalbine müteveccih olup “Allah!” diyerek kalbi ile ünsiyet edip o ünsiyet ile etrafında vahşetle ona bakan eşyayı ünsiyetkârane tebessüm vaziyetinde düşünüp “Zikrettiğim Hâlık’ımın hadsiz ibadı her tarafta bulunduğu gibi bu vahşetgâhımda da çokturlar. Ben yalnız değilim, tevahhuş manasızdır.” diyerek imanlı bir hayattan ünsiyetli bir zevk alır. Saadet-i hayatiye manasını anlar, Allah’a şükreder.

    Üçüncü Telvih

    Velayet, bir hüccet-i risalettir; tarîkat, bir bürhan-ı şeriattır. Çünkü risaletin tebliğ ettiği hakaik-i imaniyeyi, velayet bir nevi şuhud-u kalbî ve zevk-i ruhanî ile aynelyakîn derecesinde görür, tasdik eder. Onun tasdiki, risaletin hakkaniyetine kat’î bir hüccettir. Şeriat ders verdiği ahkâmın hakaikini, tarîkat zevkiyle, keşfiyle ve ondan istifadesiyle ve istifazasıyla o ahkâm-ı şeriatın hak olduğuna ve Hak’tan geldiğine bir bürhan-ı bâhirdir.

    Evet, nasıl ki velayet ve tarîkat, risalet ve şeriatın hücceti ve delilidir; öyle de İslâmiyet’in bir sırr-ı kemali ve medar-ı envarı ve insaniyetin İslâmiyet sırrıyla bir maden-i terakkiyatı ve bir menba-ı tefeyyüzatıdır.

    İşte bu sırr-ı azîmin bu derece ehemmiyetiyle beraber, bazı fırak-ı dâlle onun inkârı tarafına gitmişler. Kendileri mahrum kaldıkları o envardan, başkalarının mahrumiyetine sebep olmuşlar.

    En ziyade medar-ı teessüf şudur ki: Ehl-i Sünnet ve Cemaat’in bir kısım zâhirî uleması ve Ehl-i Sünnet ve Cemaat’e mensup bir kısım ehl-i siyaset gafil insanlar; ehl-i tarîkatın içinde gördükleri bazı sû-i istimalatı ve bir kısım hatîatı bahane ederek o hazine-i uzmayı kapatmak, belki tahrip etmek ve bir nevi âb-ı hayatı dağıtan o kevser menbaını kurutmak için çalışıyorlar.

    Halbuki eşyada, kusursuz ve her ciheti hayırlı şeyler, meşrepler, meslekler az bulunur. Alâküllihal bazı kusurlar ve sû-i istimalat olacak. Çünkü ehil olmayanlar bir işe girseler elbette sû-i istimal ederler. Fakat Cenab-ı Hak âhirette muhasebe-i a’mal düsturuyla, adalet-i Rabbaniyesini, hasenat ve seyyiatın muvazenesiyle gösteriyor. Yani hasenat râcih ve ağır gelse mükâfatlandırır, kabul eder; seyyiat râcih gelse cezalandırır, reddeder. Hasenat ve seyyiatın muvazenesi, kemiyete bakmaz, keyfiyete bakar. Bazı olur, bir tek hasene bin seyyiata tereccuh eder, affettirir.

    Madem adalet-i İlahiye böyle hükmeder ve hakikat dahi bunu hak görür; tarîkat, yani sünnet-i seniye dairesinde tarîkatın hasenatı, seyyiatına kat’iyen müreccah olduğuna delil; ehl-i tarîkat, ehl-i dalaletin hücumu zamanında imanlarını muhafaza etmesidir. Âdi bir samimi ehl-i tarîkat; surî, zâhirî bir mütefenninden daha ziyade kendini muhafaza eder. O zevk-i tarîkat vasıtasıyla ve o muhabbet-i evliya cihetiyle imanını kurtarır. Kebairle fâsık olur fakat kâfir olmaz, kolaylıkla zındıkaya sokulmaz. Şedit bir muhabbet ve metin bir itikad ile aktab kabul ettiği bir silsile-i meşayihi, onun nazarında hiçbir kuvvet çürütemez. Çürütmediği için onlardan itimadını kesemez. Onlardan itimadı kesilmezse zındıkaya giremez. Tarîkatta hissesi olmayan ve kalbi harekete gelmeyen, bir muhakkik âlim zat da olsa şimdiki zındıkların desiselerine karşı kendini tam muhafaza etmesi müşkülleşmiştir.

    Bir şey daha var ki: Daire-i takvadan hariç, belki daire-i İslâmiyet’ten hariç bir suret almış bazı meşreplerin ve tarîkat namını haksız olarak kendine takanların seyyiatıyla, tarîkat mahkûm olamaz.

    Tarîkatın dinî ve uhrevî ve ruhanî çok mühim ve ulvi neticelerinden sarf-ı nazar, yalnız âlem-i İslâm içindeki kudsî bir rabıta olan uhuvvetin inkişafına ve inbisatına en birinci, tesirli ve hararetli vasıta tarîkatlar olduğu gibi; âlem-i küfrün ve siyaset-i Hristiyaniyenin, nur-u İslâmiyet’i söndürmek için müthiş hücumlarına karşı dahi üç mühim ve sarsılmaz kale-i İslâmiyeden bir kalesidir.

    Merkez-i hilafet olan İstanbul’u beş yüz elli sene bütün âlem-i Hristiyaniyenin karşısında muhafaza ettiren, İstanbul’da beş yüz yerde fışkıran envar-ı tevhid ve o merkez-i İslâmiyedeki ehl-i imanın mühim bir nokta-i istinadı, o büyük camilerin arkalarındaki tekyelerde “Allah Allah!” diyenlerin kuvvet-i imaniyeleri ve marifet-i İlahiyeden gelen bir muhabbet-i ruhanî ile cûş u hurûşlarıdır.

    İşte ey akılsız hamiyet-füruşlar ve sahtekâr milliyet-perverler! Tarîkatın, hayat-ı içtimaiyenizde bu hasenesini çürütecek hangi seyyiatlarıdır, söyleyiniz?

    Dördüncü Telvih

    Meslek-i velayet çok kolay olmakla beraber çok müşkülatlıdır, çok kısa olmakla beraber çok uzundur, çok kıymettar olmakla beraber çok hatarlıdır, çok geniş olmakla beraber çok dardır.

    İşte bu sırlar içindir ki o yolda sülûk edenler bazen boğulur, bazen zararlı düşer, bazen döner başkalarını yoldan çıkarır.

    Ezcümle: Tarîkatta “seyr-i enfüsî” ve “seyr-i âfakî” tabirleri altında iki meşrep var.

    Birinci meşrep, enfüsî meşrebidir; nefisten başlar, hariçten gözünü çeker, kalbe bakar, enaniyeti deler geçer, kalbinden yol açar, hakikati bulur. Sonra âfaka girer. O vakit âfakı nurani görür. Çabuk o seyri bitirir. Enfüsî dairesinde gördüğü hakikati, büyük bir mikyasta onda da görür. Turuk-u hafiyenin çoğu bu yol ile gidiyor. Bunun da en mühim esası; enaniyeti kırmak, hevayı terk etmek, nefsi öldürmektir.

    İkinci meşrep; âfaktan başlar, o daire-i kübranın mezâhirinde cilve-i esma ve sıfâtı seyredip sonra daire-i enfüsiyeye girer. Küçük bir mikyasta, daire-i kalbinde o envarı müşahede edip onda en yakın yolu açar. Kalp, âyine-i Samed olduğunu görür, aradığı maksada vâsıl olur.

    İşte birinci meşrepte sülûk eden insanlar; nefs-i emmareyi öldürmeye muvaffak olamazsa, hevayı terk edip enaniyeti kırmazsa şükür makamından fahir makamına düşer, fahirden gurura sukut eder. Eğer muhabbetten gelen bir incizab ve incizabdan gelen bir nevi sekir beraber bulunsa “şatahat” namıyla haddinden çok fazla davalar ondan sudûr eder. Hem kendi zarar eder hem başkasının zararına sebep olur.

    Mesela, nasıl ki bir mülazım, kendinde bulunan kumandanlık zevkiyle ve neşesiyle gururlansa kendini bir müşir zanneder. Küçücük dairesini, o küllî daire ile iltibas eder. Ve bir küçük âyinede görünen bir güneşi, denizin yüzünde haşmetiyle cilvesi görünen güneşle bir cihet-i müşabehetle iltibasa sebep olur. Öyle de çok ehl-i velayet var ki bir sineğin bir tavus kuşuna nisbeti gibi kendinden o derece büyük olanlardan kendini büyük görür ve öyle de müşahede ediyor, kendini haklı buluyor.

    Hattâ ben gördüm ki: Yalnız kalbi intibaha gelmiş, uzaktan uzağa velayetin sırrını kendinde hissetmiş, kendini kutb-u a’zam telakki edip o tavrı takınıyordu. Ben dedim: “Kardeşim! Nasıl ki kanun-u saltanatın, sadrazam dairesinden tâ nahiye müdürü dairesine kadar bir tarzda cüz’î küllî cilveleri var; öyle de velayetin ve kutbiyetin dahi öyle muhtelif daire ve cilveleri var. Her bir makamın çok zılleri ve gölgeleri var. Sen, sadrazam-misal kutbiyetin a’zam cilvesini, bir müdür dairesi hükmünde olan kendi dairende o cilveyi görmüşsün, aldanmışsın. Gördüğün doğrudur fakat hükmün yanlıştır. Bir sineğe bir kap su, bir küçük denizdir.” O zat şu cevabımdan inşâallah ayıldı ve o vartadan kurtuldu.

    Hem ben müteaddid insanları gördüm ki bir nevi Mehdi kendilerini biliyorlardı ve “Mehdi olacağım.” diyorlardı. Bu zatlar yalancı ve aldatıcı değiller, belki aldanıyorlar. Gördüklerini, hakikat zannediyorlar. Esma-i İlahînin nasıl ki tecelliyatı, arş-ı a’zam dairesinden tâ bir zerreye kadar cilveleri var ve o esmaya mazhariyet de o nisbette tefavüt eder. Öyle de mazhariyet-i esmadan ibaret olan meratib-i velayet dahi öyle mütefavittir. Şu iltibasın en mühim sebebi şudur:

    Makamat-ı evliyadan bazı makamlarda Mehdi vazifesinin hususiyeti bulunduğu ve kutb-u a’zama has bir nisbeti göründüğü ve Hazret-i Hızır’ın bir münasebet-i hâssası olduğu gibi, bazı meşahirle münasebettar bazı makamat var. Hattâ o makamlara “Makam-ı Hızır”, “Makam-ı Üveys”, “Makam-ı Mehdiyet” tabir edilir.

    İşte bu sırra binaen, o makama ve o makamın cüz’î bir numunesine veya bir gölgesine girenler, kendilerini o makamla has münasebettar meşhur zatlar zannediyorlar. Kendini Hızır telakki eder veya Mehdi itikad eder veya kutb-u a’zam tahayyül eder.

    Eğer hubb-u câha talip enaniyeti yoksa o halde mahkûm olmaz. Onun haddinden fazla davaları, şatahat sayılır. Onunla belki mes’ul olmaz.

    Eğer enaniyeti perde ardında hubb-u câha müteveccih ise o zat, enaniyete mağlup olup şükrü bırakıp fahre girse fahirden gitgide gurura sukut eder. Ya divanelik derecesine sukut eder veyahut tarîk-i haktan sapar. Çünkü büyük evliyayı, kendi gibi telakki eder, haklarındaki hüsn-ü zannı kırılır. Zira nefis ne kadar mağrur da olsa kendisi kendi kusurunu derk eder. O büyükleri de kendine kıyas edip kusurlu tevehhüm eder. Hattâ enbiyalar hakkında da hürmeti noksanlaşır.

    İşte bu hale giriftar olanlar, mizan-ı şeriatı elde tutmak ve usûlü’d-din ulemasının düsturlarını kendine ölçü ittihaz etmek ve İmam-ı Gazalî ve İmam-ı Rabbanî gibi muhakkikîn-i evliyanın talimatlarını rehber etmek gerektir. Ve daima nefsini ittiham etmektir. Ve kusurdan, acz ve fakrdan başka nefsin eline vermemektir.

    Bu meşrepteki şatahat, hubb-u nefisten neş’et ediyor. Çünkü muhabbet gözü, kusuru görmez. Nefsine muhabbeti için o kusurlu ve liyakatsiz bir cam parçası gibi nefsini, bir pırlanta, bir elmas zanneder.

    Bu nevi içindeki en tehlikeli bir hata şudur ki kalbine ilhamî bir tarzda gelen cüz’î manaları “kelâmullah” tahayyül edip âyet tabir etmeleridir. Ve onunla, vahyin mertebe-i ulyâ-yı akdesine bir hürmetsizlik gelir. Evet, bal arısının ve hayvanatın ilhamatından tut, tâ avam-ı nâsın ve havass-ı beşeriyenin ilhamatına kadar ve avam-ı melâikenin ilhamatından, tâ havass-ı kerrûbiyyunun ilhamatına kadar bütün ilhamat, bir nevi kelimat-ı Rabbaniyedir. Fakat mazharların ve makamların kabiliyetine göre kelâm-ı Rabbanî, yetmiş bin perdede telemmu eden ayrı ayrı cilve-i hitab-ı Rabbanîdir.

    Amma vahiy ve kelâmullahın ism-i hâssı ve onun en bâhir misal-i müşahhası olan Kur’an’ın necimlerine ism-i has olan “âyet” namı öyle ilhamata verilmesi, hata-yı mahzdır. On İkinci ve Yirmi Beşinci ve Otuz Birinci Sözlerde beyan ve ispat edildiği gibi elimizdeki boyalı âyinede görünen küçük ve sönük ve perdeli güneşin misali, semadaki güneşe ne nisbeti varsa; öyle de o müddeîlerin kalbindeki ilham dahi doğrudan doğruya kelâm-ı İlahî olan Kur’an güneşinin âyetlerine nisbeti, o derecededir. Evet, her bir âyinede görünen güneşin misalleri, güneşindir ve onunla münasebettardır denilse haktır fakat o güneşçiklerin âyinesine küre-i arz takılmaz ve onun cazibesiyle bağlanmaz!

    Beşinci Telvih

    Tarîkatın gayet mühim bir meşrebi olan “vahdetü’l-vücud” namı altındaki vahdetü’ş-şuhud, yani Vâcibü’l-vücud’un vücuduna hasr-ı nazar edip sair mevcudatı, o vücud-u Vâcib’e nisbeten o kadar zayıf ve gölge görür ki vücud ismine lâyık olmadığını hükmedip, hayal perdesine sarıp terk-i mâsiva makamında onları hiç saymak, hattâ ma’dum tasavvur etmek, yalnız cilve-i esma-i İlahiyeye hayalî bir âyine vaziyeti vermek kadar ileri gider.

    İşte bu meşrebin ehemmiyetli bir hakikati var ki: Vâcibü’l-vücud’un vücudu, iman kuvvetiyle ve yüksek bir velayetin hakkalyakîn derecesinde inkişafıyla, vücud-u mümkinat o derece aşağıya düşer ki hayal ve ademden başka onun nazarında makamları kalmaz; âdeta Vâcibü’l-vücud’un hesabına kâinatı inkâr eder.

    Fakat bu meşrebin tehlikeleri var. En birincisi şudur ki: Erkân-ı imaniye altıdır. İman-ı billahtan başka, iman-ı bi’l-yevmi’l-âhir gibi rükünler var. Bu rükünler ise mümkinatın vücudlarını ister. O muhkem erkân-ı imaniye, hayal üstünde bina edilmez! Onun için o meşrep sahibi, âlem-i istiğrak ve sekirden âlem-i sahve girdiği vakit, o meşrebi beraber almamak gerektir ve o meşrebin muktezasıyla amel etmemek lâzımdır.

    Hem kalbî ve halî ve zevkî olan bu meşrebi, aklî ve kavlî ve ilmî suretine çevirmemektir. Çünkü Kitap ve sünnetten gelen desatir-i akliye ve kavanin-i ilmiye ve usûl-ü kelâmiye o meşrebi kaldıramıyor, kabil-i tatbik olamıyor. Onun için Hulefa-yı Raşidîn’den ve Eimme-i Müçtehidîn’den ve selef-i salihînin büyüklerinden, o meşrep sarîhan görünmüyor.

    Demek, en âlî bir meşrep değil. Belki yüksek fakat nâkıs. Çok ehemmiyetli fakat çok hatarlı. Çok ağır fakat çok zevklidir. O zevk için ona girenler, ondan çıkmak istemiyorlar, hodgâmlık ile en yüksek mertebe zannediyorlar.

    Bu meşrebin esasını ve mahiyetini, Nokta Risalesi’nde ve bir kısım Sözlerde ve Mektubatta bir derece beyan ettiğimizden, onlara iktifaen, şurada o mühim meşrebin ehemmiyetli bir vartasını beyan edeceğiz. Şöyle ki:

    O meşrep, daire-i esbabdan geçip terk-i mâsiva sırrıyla mümkinattan alâkasını kesen ehass-ı havassın istiğrak-ı mutlak haletinde mazhar olduğu salih bir meşreptir. Şu meşrebi, esbab içinde boğulanların ve dünyaya âşık olanların ve felsefe-i maddiye ile tabiata saplananların nazarına ilmî bir surette telkin etmek, tabiat ve maddede onları boğdurmaktır ve hakikat-i İslâmiyeden uzaklaştırmaktır.

    Çünkü dünyaya âşık ve daire-i esbaba bağlı bir nazar, bu fâni dünyaya bir nevi beka vermek ister. O dünya mahbubunu elinden kaçırmak istemiyor; vahdetü’l-vücud bahanesiyle ona bir bâki vücud tevehhüm eder, o mahbubu olan dünya hesabına ve beka ve ebediyeti ona tam mal etmesine binaen, bir mabudiyet derecesine çıkarır –neûzübillah– Allah’ı inkâr etmek vartasına yol açar.

    Şu asırda maddiyyunluk fikri o derece istila etmiş ki maddiyatı her şeye merci biliyorlar. Böyle bir asırda has ehl-i iman, maddiyatı idam eder derecesinde ehemmiyetsiz gördüklerinden; vahdetü’l-vücud meşrebi ortaya atılsa belki maddiyyunlar sahip çıkacaklar “Biz de böyle diyoruz.” diyecekler. Halbuki dünyada meşarib içinde, maddiyyunların ve tabiat-perestlerin mesleğinden en uzak meşrep, vahdetü’l-vücud meşrebidir. Çünkü ehl-i vahdetü’l-vücud, o kadar vücud-u İlahîye kuvvet-i iman ile ehemmiyet veriyorlar ki kâinatı ve mevcudatı inkâr ediyorlar. Maddiyyunlar ise o kadar mevcudata ehemmiyet veriyorlar ki kâinat hesabına, Allah’ı inkâr ediyorlar. İşte bunlar nerede? Ötekiler nerede?

    Altıncı Telvih

    Üç noktadır.

    Birinci Nokta:

    Velayet yolları içinde en güzeli en müstakimi en parlağı en zengini, sünnet-i seniyeye ittibadır. Yani a’mal ve harekâtında sünnet-i seniyeyi düşünüp ona tabi olmak ve taklit etmek ve muamelat ve ef’alinde ahkâm-ı şer’iyeyi düşünüp rehber ittihaz etmektir.

    İşte bu ittiba ve iktida vasıtasıyla, âdi ahvali ve örfî muameleleri ve fıtrî hareketleri ibadet şekline girmekle beraber; her bir ameli, sünneti ve şer’i o ittiba noktasında düşündürmekle, bir tahattur-u hükm-ü şer’î veriyor. O tahattur ise sahib-i şeriatı düşündürüyor. O düşünmek ise Cenab-ı Hakk’ı hatıra getiriyor. O hatıra, bir nevi huzur veriyor. O halde mütemadiyen ömür dakikaları, huzur içinde bir ibadet hükmüne getirilebilir. İşte bu cadde-i kübra, velayet-i kübra olan ehl-i veraset-i nübüvvet olan sahabe ve selef-i salihînin caddesidir.

    İkinci Nokta:

    Velayet yollarının ve tarîkat şubelerinin en mühim esası, ihlastır. Çünkü ihlas ile hafî şirklerden halâs olur. İhlası kazanmayan, o yollarda gezemez. Ve o yolların en keskin kuvveti, muhabbettir. Evet muhabbet, mahbubunda bahaneler aramaz ve kusurlarını görmek istemez. Ve kemaline delâlet eden zayıf emareleri, kavî hüccetler hükmünde görür. Daima mahbubuna taraftardır.

    İşte bu sırra binaendir ki muhabbet ayağıyla marifetullaha teveccüh eden zatlar; şübehata ve itirazata kulak vermezler, ucuz kurtulurlar. Binler şeytan toplansa onların mahbub-u hakikisinin kemaline işaret eden bir emareyi, onların nazarında iptal edemez. Eğer muhabbet olmazsa o vakit kendi nefsi ve şeytanı ve haricî şeytanların ettikleri itirazat içinde çok çırpınacak. Kahramancasına bir metanet ve kuvvet-i iman ve dikkat-i nazar lâzımdır ki kendisini kurtarsın.

    İşte bu sırra binaendir ki umum meratib-i velayette marifetullahtan gelen muhabbet, en mühim mâye ve iksirdir. Fakat muhabbetin bir vartası var ki ubudiyetin sırrı olan niyazdan, mahviyetten naza ve davaya atlar, mizansız hareket eder. Mâsiva-yı İlahiyeye teveccühü hengâmında, mana-yı harfîden mana-yı ismîye geçmesiyle tiryak iken zehir olur. Yani gayrullahı sevdiği vakit, Cenab-ı Hak hesabına ve onun namına, onun bir âyine-i esması olmak cihetiyle rabt-ı kalp etmek lâzımken; bazen o zatı, o zat hesabına, kendi kemalât-ı şahsiyesi ve cemal-i zatîsi namına düşünüp mana-yı ismiyle sever. Allah’ı ve peygamberi düşünmeden yine onları sevebilir. Bu muhabbet, muhabbetullaha vesile değil, perde oluyor. Mana-yı harfî ile olsa muhabbetullaha vesile olur, belki cilvesidir denilebilir.

    Üçüncü Nokta:

    Bu dünya dârü’l-hikmettir, dârü’l-hizmettir; dârü’l-ücret ve mükâfat değil. Buradaki a’mal ve hizmetlerin ücretleri berzahta ve âhirettedir. Buradaki a’mal, berzahta ve âhirette meyve verir. Madem hakikat budur, a’mal-i uhreviyeye ait neticeleri dünyada istememek gerektir. Verilse de memnunane değil, mahzunane kabul etmek lâzımdır. Çünkü cennetin meyveleri gibi kopardıkça yerine aynı gelmek sırrıyla, bâki hükmünde olan amel-i uhrevî meyvesini, bu dünyada fâni bir surette yemek, kâr-ı akıl değildir. Bâki bir lambayı, bir dakika yaşayacak ve sönecek bir lamba ile mübadele etmek gibidir.

    İşte bu sırra binaen ehl-i velayet, hizmet ve meşakkat ve musibet ve külfeti hoş görüyorlar, nazlanmıyorlar, şekva etmiyorlar.

    اَل۟حَم۟دُ لِلّٰهِ عَلٰى كُلِّ حَالٍ diyorlar. Keşif ve keramet, ezvak ve envar verildiği vakit, bir iltifat-ı İlahî nevinden kabul edip setrine çalışıyorlar. Fahre değil belki şükre, ubudiyete daha ziyade giriyorlar. Çokları o ahvalin istitar ve inkıtaını istemişler, tâ ki amellerindeki ihlas zedelenmesin.

    Evet, makbul bir insan hakkında en mühim bir ihsan-ı İlahî, ihsanını ona ihsas etmemektir; tâ niyazdan naza ve şükürden fahre girmesin.

    İşte bu hakikate binaendir ki velayeti ve tarîkatı isteyenler; eğer velayetin bazı tereşşuhatı olan ezvak ve keramatı isterlerse ve onlara müteveccih ise ve onlardan hoşlansa; bâki, uhrevî meyveleri, fâni dünyada, fâni bir surette yemek kabîlinden olmakla beraber; velayetin mâyesi olan ihlası kaybedip velayetin kaçmasına meydan açar.

    Yedinci Telvih

    Dört nüktedir.

    Birinci Nükte:

    Şeriat; doğrudan doğruya, gölgesiz, perdesiz, sırr-ı ehadiyet ile rububiyet-i mutlaka noktasında hitab-ı İlahînin neticesidir. Tarîkatın ve hakikatin en yüksek mertebeleri, şeriatın cüzleri hükmüne geçer. Yoksa daima vesile ve mukaddime ve hâdim hükmündedirler. Neticeleri, şeriatın muhkematıdır.

    Yani hakaik-i şeriata yetişmek için tarîkat ve hakikat meslekleri, vesile ve hâdim ve basamaklar hükmündedir. Gitgide en yüksek mertebede, nefs-i şeriatta bulunan mana-yı hakikat ve sırr-ı tarîkata inkılab ederler. O vakit, şeriat-ı kübranın cüzleri oluyorlar.

    Yoksa bazı ehl-i tasavvufun zannettikleri gibi şeriatı zâhirî bir kışır, hakikati onun içi ve neticesi ve gayesi tasavvur etmek doğru değildir.

    Evet şeriatın, tabakat-ı nâsa göre inkişafatı ayrı ayrıdır. Avam-ı nâsa göre zâhir-i şeriatı, hakikat-i şeriat zannedip havassa münkeşif olan şeriatın mertebesine “hakikat ve tarîkat” namı vermek yanlıştır. Şeriatın umum tabakata bakacak meratibi var.

    İşte bu sırra binaendir ki ehl-i tarîkat ve ashab-ı hakikat ileri gittikçe hakaik-i şeriata karşı incizabları, iştiyakları, ittibaları ziyadeleşiyor. En küçük bir sünnet-i seniyeyi, en büyük bir maksat gibi telakki edip onun ittibaına çalışıyorlar, onu taklit ediyorlar. Çünkü vahiy ne kadar ilhamdan yüksek ise semere-i vahiy olan âdab-ı şer’iye, o derece semere-i ilham olan âdab-ı tarîkattan yüksek ve ehemmiyetlidir. Onun için tarîkatın en mühim esası, sünnet-i seniyeye ittiba etmektir.

    İkinci Nükte:

    Tarîkat ve hakikat, vesilelikten çıkmamak gerektir. Eğer maksud-u bizzat hükmüne geçseler o vakit şeriatın muhkematı ve ameliyatı ve sünnet-i seniyeye ittiba, resmî hükmünde kalır; kalp öteki tarafa müteveccih olur. Yani namazdan ziyade halka-i zikri düşünür; feraizden ziyade, evradına müncezib olur; kebairden kaçmaktan ziyade, âdab-ı tarîkatın muhalefetinden kaçar. Halbuki muhkemat-ı şeriat olan farzların bir tanesine, evrad-ı tarîkat mukabil gelemez; yerini dolduramaz.

    Âdab-ı tarîkat ve evrad-ı tasavvuf, o feraizin içindeki hakiki zevke medar-ı teselli olmalı, menşe olmamalı. Yani tekyesi, camideki namazın zevkine ve ta’dil-i erkânına vesile olmalı; yoksa camideki namazı çabuk resmî kılıp hakiki zevkini ve kemalini tekyede bulmayı düşünen, hakikatten uzaklaşıyor.

    Üçüncü Nükte:

    “Sünnet-i seniye ve ahkâm-ı şeriat haricinde tarîkat olabilir mi?” diye sual ediliyor.

    Elcevap: Hem var hem yok. Vardır, çünkü bazı evliya-yı kâmilîn, şeriat kılıncıyla idam edilmişler. Hem yoktur, çünkü muhakkikîn-i evliya, Sa’dî-i Şirazî’nin bu düsturunda ittifak etmişler:

    مُحَالَس۟ت۟ سَع۟دٖى بَرَاهِ صَفَا ظَفَر۟ بُر۟دَن۟ جُز۟ دَر۟ پَىِ مُص۟طَفٰى

    Yani “Resul-i Ekrem aleyhissalâtü vesselâmın caddesinden hariç ve onun arkasından gitmeyen muhaldir ki hakiki envar-ı hakikate vâsıl olabilsin.” Bu meselenin sırrı şudur ki:

    Madem Resul-i Ekrem aleyhissalâtü vesselâm Hâtemü’l-enbiya’dır ve umum nev-i beşer namına muhatab-ı İlahîdir; elbette nev-i beşer, onun caddesi haricinde gidemez ve bayrağı altında bulunmak zarurîdir.

    Ve madem ehl-i cezbe ve ehl-i istiğrak, muhalefetlerinden mes’ul olamazlar. Ve madem insanda bazı letaif var ki teklif altına giremez; o latîfe hâkim olduğu vakit, tekâlif-i şer’iyeye muhalefetiyle mes’ul tutulmaz. Ve madem insanda bazı letaif var ki teklif altına girmediği gibi ihtiyar altına da girmez, hattâ aklın tedbiri altına da girmez; o latîfe, kalbi ve aklı dinlemez. Elbette o latîfe bir insanda hâkim olduğu zaman –fakat o zamana mahsus olarak– o zat, şeriata muhalefette velayet derecesinden sukut etmez, mazur sayılır. Fakat bir şartla ki hakaik-i şeriata ve kavaid-i imaniyeye karşı bir inkâr, bir tezyif, bir istihfaf olmasın. Ahkâmı yapmasa da ahkâmı hak bilmek gerektir. Yoksa o hale mağlup olup neûzübillah, o hakaik-i muhkemeye karşı inkâr ve tekzibi işmam edecek bir vaziyet, alâmet-i sukuttur!

    Elhasıl: Daire-i şeriatın haricinde bulunan ehl-i tarîkat iki kısımdır:

    Bir kısmı: –Sâbıkan geçtiği gibi– ya hale, istiğraka, cezbeye ve sekre mağlup olup veya teklifi dinlemeyen veya ihtiyarı işitmeyen latîfelerin mahkûmu olup daire-i şeriatın haricine çıkıyor. Fakat o çıkmak, ahkâm-ı şeriatı beğenmemekten veya istememekten değil; belki mecburiyetle ihtiyarsız terk ediyor.

    Bu kısım ehl-i velayet var. Hem mühim veliler, bunların içinde muvakkaten bulunmuş. Hattâ bu neviden; değil yalnız daire-i şeriattan, belki daire-i İslâmiyet haricinde bulunduğunu bazı muhakkikîn-i evliya hükmetmişler. Fakat bir şartla: Muhammed aleyhissalâtü vesselâmın getirdiği ahkâmın hiçbirini tekzip etmemektir. Belki ya düşünmüyor veya müteveccih olamıyor veyahut bilemiyor ve bilmiyor. Bilse kabul etmese olmaz!

    İkinci kısım ise: Tarîkat ve hakikatin parlak ezvaklarına kapılıp mezâkından çok yüksek olan hakaik-i şeriatın derece-i zevkine yetişemediği için zevksiz, resmî bir şey telakki edip ona karşı lâkayt kalır. Gitgide, şeriatı zâhirî bir kışır zanneder. Bulduğu hakikati, esas ve maksud telakki eder. “Ben onu buldum, o bana yeter.” der, ahkâm-ı şeriata muhalif hareket eder. Bu kısımdan aklı başında olanlar mes’uldürler, sukut ediyorlar, belki kısmen şeytana maskara oluyorlar.

    Dördüncü Nükte:

    Ehl-i dalalet ve bid’at fırkalarından bir kısım zatlar, ümmet nazarında makbul oluyorlar. Aynen onlar gibi zatlar var, zâhirî hiçbir fark yokken ümmet reddediyor. Bunda hayret ediyordum.

    Mesela, Mutezile mezhebinde Zemahşerî gibi İtizal’de en mutaassıp bir fert olduğu halde, muhakkikîn-i Ehl-i Sünnet, onun o şedit itirazatına karşı onu tekfir ve tadlil etmiyorlar, belki bir râh-ı necat onun için arıyorlar. Zemahşerî’nin derece-i şiddetinden çok aşağı Ebu Ali Cübbaî gibi Mutezile imamlarını, merdud ve matrud sayıyorlar.

    Çok zaman bu sır benim merakıma dokunuyordu. Sonra lütf-u İlahî ile anladım ki: Zemahşerî’nin Ehl-i Sünnet’e itirazatı, hak zannettiği mesleğindeki muhabbet-i haktan ileri geliyordu. Yani mesela, tenzih-i hakiki; onun nazarında, hayvanlar kendi ef’aline hâlık olmasıyla oluyor. Onun için Cenab-ı Hakk’ı tenzih muhabbetinden, Ehl-i Sünnet’in halk-ı ef’al meselesinde düsturunu kabul etmiyor. Merdud olan sair Mutezile imamları muhabbet-i haktan ziyade, Ehl-i Sünnet’in yüksek düsturlarına kısa akılları yetişemediğinden ve geniş kavanin-i Ehl-i Sünnet, onların dar fikirlerine yerleşmediğinden, inkâr ettiklerinden merduddurlar.

    Aynen bu ilm-i kelâmdaki Ehl-i İtizal’in Ehl-i Sünnet ve Cemaat’e muhalefeti olduğu gibi sünnet-i seniye haricindeki bir kısım ehl-i tarîkatın muhalefeti dahi iki cihetledir:

    Biri: Zemahşerî gibi; haline, meşrebine meftuniyet cihetinde daha derece-i zevkine yetişemediği âdab-ı şeriata karşı bir derece lâkayt kalır.

    Diğer kısmı ise: Hâşâ âdab-ı şeriata, desatir-i tarîkata nisbeten ehemmiyetsiz bakar. Çünkü dar havsalası, o geniş ezvakı ihata edemiyor ve kısa makamı, o yüksek âdaba yetişemiyor.

    Sekizinci Telvih

    Sekiz vartayı beyan eder:

    Birincisi:

    Sünnet-i seniyeye tamam ittibaı riayet etmeyen bir kısım ehl-i sülûk; velayeti, nübüvvete tercih etmekle vartaya düşer.

    Yirmi Dördüncü ve Otuz Birinci Sözlerde, nübüvvet ne kadar yüksek olduğu ve velayet ona nisbeten ne kadar sönük olduğu ispat edilmiştir.

    İkincisi:

    Ehl-i tarîkatın müfrit bir kısmı evliyayı sahabeye tercih, hattâ enbiya derecesinde görmekle vartaya düşer.

    On İkinci ve Yirmi Yedinci Sözlerde ve sahabeler hakkındaki zeylinde kat’î ispat edilmiştir ki sahabelerde öyle bir hâssa-i sohbet var ki velayet ile yetişilmez ve sahabelere tefevvuk edilmez ve enbiyaya hiçbir vakit evliya yetişmez.

    Üçüncüsü:

    İfrat ile tarîkat taassubu taşıyanların bir kısmı, âdab ve evrad-ı tarîkatı sünnet-i seniyeye tercih etmekle sünnete muhalefet edip sünneti terk eder fakat virdini bırakmaz. O suretle âdab-ı şer’iyeye bir lâkaytlık vaziyeti gelir, vartaya düşer.

    Çok Sözlerde ispat edildiği gibi ve İmam-ı Gazalî, İmam-ı Rabbanî gibi muhakkikîn-i ehl-i tarîkat derler ki: “Bir tek sünnet-i seniyeye ittiba noktasında hasıl olan makbuliyet, yüz âdab ve nevafil-i hususiyeden gelemez. Bir farz, bin sünnete müreccah olduğu gibi; bir sünnet-i seniye dahi bin âdab-ı tasavvufa müreccahtır.” demişler.

    Dördüncüsü:

    Müfrit bir kısım ehl-i tasavvuf; ilhamı vahiy gibi zanneder ve ilhamı vahiy nevinden telakki eder, vartaya düşer.

    Vahyin derecesi ne kadar yüksek ve küllî ve kudsî olduğu ve ilhamat ona nisbeten ne derece cüz’î ve sönük olduğu, On İkinci Söz’de ve i’caz-ı Kur’an’a dair Yirmi Beşinci Söz’de ve sair risalelerde gayet kat’î ispat edilmiştir.

    Beşincisi:

    Sırr-ı tarîkatı anlamayan bir kısım mutasavvıfe, zayıfları takviye etmek ve gevşekleri teşci etmek ve şiddet-i hizmetten gelen usanç ve meşakkati tahfif etmek için istenilmeyerek verilen ezvak ve envar ve keramatı hoş görüp meftun olur; ibadata, hidemata ve evrada tercih etmekle vartaya düşer.

    Şu risalenin Altıncı Telvih’inin Üçüncü Nokta’sında icmalen beyan olunduğu ve sair Sözlerde kat’iyen ispat edilmiştir ki: Bu dâr-ı dünya dârü’l-hizmettir, dârü’l-ücret değil! Burada ücretini isteyenler; bâki, daimî meyveleri, fâni ve muvakkat bir surete çevirmekle beraber, dünyadaki beka hoşuna geliyor, müştakane berzaha bakamıyor. Âdeta bir cihette dünya hayatını sever, çünkü içinde bir nevi âhireti bulur.

    Altıncısı:

    Ehl-i hakikat olmayan bir kısım ehl-i sülûk, makamat-ı velayetin gölgelerini ve zıllerini ve cüz’î numunelerini, makamat-ı asliye-i külliye ile iltibas etmekle vartaya düşer.

    Yirmi Dördüncü Söz’ün İkinci Dal’ında ve sair Sözlerde kat’iyen ispat edilmiştir ki: Nasıl güneş, âyineler vasıtasıyla taaddüd ediyor; binler misalî güneş, aynı güneş gibi ziya ve hararet sahibi olur. Fakat o misalî güneşler, hakiki güneşe nisbeten çok zayıftırlar. Aynen onun gibi makamat-ı enbiya ve eâzım-ı evliyanın makamatının bazı gölgeleri ve zılleri var. Ehl-i sülûk onlara girer; kendini, o evliya-yı azîmeden daha azîm görür; belki enbiyadan ileri geçtiğini zanneder, vartaya düşer.

    Fakat bu geçmiş umum vartalardan zarar görmemek için usûl-ü imaniyeyi ve esasat-ı şeriatı daima rehber ve esas tutmak ve meşhudunu ve zevkini onlara karşı muhalefetinde ittiham etmekledir.

    Yedincisi:

    Bir kısım ehl-i zevk ve şevk, sülûkunda fahri, nazı, şatahatı, teveccüh-ü nâsı ve merciiyeti; şükre, niyaza, tazarruata ve nâstan istiğnaya tercih etmekle vartaya düşer.

    Halbuki en yüksek mertebe ise ubudiyet-i Muhammediyedir ki “mahbubiyet” unvanıyla tabir edilir. Ubudiyetin ise sırr-ı esası; niyaz, şükür, tazarru, huşû, acz, fakr, halktan istiğna cihetiyle o hakikatin kemaline mazhar olur. Bazı evliya-yı azîme, fahir ve naz ve şatahata muvakkaten, ihtiyarsız girmişler fakat o noktada, ihtiyaren onlara iktida edilmez; hâdîdirler, mühdî değillerdir; arkalarından gidilmez!

    Sekizinci Varta:

    Hodgâm, aceleci bir kısım ehl-i sülûk; âhirette alınacak ve koparılacak velayet meyvelerini, dünyada yemesini ister ve sülûkunda onları istemekle vartaya düşer.

    Halbuki وَمَا ال۟حَيٰوةُ الدُّن۟يَٓا اِلَّا مَتَاعُ ال۟غُرُورِ gibi âyetlerle ilan edildiği gibi çok Sözlerde kat’iyen ispat edilmiştir ki âlem-i bekada bir tek meyve, fâni dünyanın bin bahçesine müreccahtır. Onun için o mübarek meyveleri burada yememeli. Eğer istenilmeyerek yedirilse şükredilmeli, mükâfat için değil belki teşvik için bir ihsan-ı İlahî olarak telakki edilmeli.

    Dokuzuncu Telvih

    Tarîkatın pek çok semeratından ve faydalarından yalnız burada dokuz adedini icmalen beyan edeceğiz:

    Birincisi:

    İstikametli tarîkat vasıtasıyla, saadet-i ebediyedeki ebedî hazinelerin anahtarları ve menşeleri ve madenleri olan hakaik-i imaniyenin inkişafı ve vuzuhu ve aynelyakîn derecesinde zuhurlarıdır.

    İkincisi:

    Makine-i insaniyenin merkezi ve zembereği olan kalbi, tarîkat vasıta olup işletmesiyle ve o işletmekle, sair letaif-i insaniyeyi harekete getirip, netice-i fıtratlarına sevk ederek hakiki insan olmaktır.

    Üçüncüsü:

    Âlem-i berzah ve âhiret seferinde, tarîkat silsilelerinden bir silsileye iltihak edip ve o kafile-i nuraniye ile ebedü’l-âbâd yolunda arkadaş olmak ve yalnızlık vahşetinden kurtulmak ve onlarla, dünyada ve berzahta manen ünsiyet etmek ve evham ve şübehatın hücumlarına karşı, onların icmaına ve ittifakına istinad edip her bir üstadını kavî bir senet ve kuvvetli bir bürhan derecesinde görüp onlarla o hatıra gelen dalalet ve şübehatı def’etmektir.

    Dördüncüsü:

    İmandaki marifetullah ve o marifetteki muhabbetullahın zevkini, safi tarîkat vasıtasıyla anlamak ve o anlamakla dünyanın vahşet-i mutlakasından ve insanın kâinattaki gurbet-i mutlakasından kurtulmaktır.

    Çok Sözlerde ispat etmişiz ki saadet-i dâreyn ve elemsiz lezzet ve vahşetsiz ünsiyet ve hakiki zevk ve ciddi saadet, iman ve İslâmiyet’in hakikatindedir. İkinci Söz’de beyan edildiği gibi iman, şecere-i tûba-i cennetin bir çekirdeğini taşıyor. İşte tarîkatın terbiyesiyle, o çekirdek neşv ü nema bulur, inkişaf eder.

    Beşincisi:

    Tekâlif-i şer’iyedeki hakaik-i latîfeyi, tarîkattan ve zikr-i İlahîden gelen bir intibah-ı kalbî vasıtasıyla hissetmek, takdir etmek… O vakit taate, suhre gibi değil belki iştiyakla itaat edip ubudiyeti îfa eder.

    Altıncısı:

    Hakiki zevke ve ciddi teselliye ve kedersiz lezzete ve vahşetsiz ünsiyete, hakiki medar ve vasıta olan tevekkül makamını ve teslim rütbesini ve rıza derecesini kazanmaktır.

    Yedincisi:

    Sülûk-u tarîkatın en mühim şartı, en ehemmiyetli neticesi olan ihlas vasıtasıyla, şirk-i hafîden ve riya ve tasannu gibi rezailden halâs olmak ve tarîkatın mahiyet-i ameliyesi olan tezkiye-i nefis vasıtasıyla, nefs-i emmarenin ve enaniyetin tehlikelerinden kurtulmaktır.

    Sekizincisi:

    Tarîkatta, zikr-i kalbî ile ve tefekkür-ü aklî ile kazandığı teveccüh ve huzur ve kuvvetli niyetler vasıtasıyla, âdetlerini ibadet hükmüne çevirmek ve muamelat-ı dünyeviyesini, a’mal-i uhreviye hükmüne getirip sermaye-i ömrünü hüsn-ü istimal etmek cihetiyle, ömrünün dakikalarını hayat-ı ebediyenin sümbüllerini verecek çekirdekler hükmüne getirmektir.

    Dokuzuncusu:

    Seyr ü sülûk-u kalbî ile ve mücahede-i ruhî ile ve terakkiyat-ı maneviye ile insan-ı kâmil olmak için çalışmak, yani hakiki mü’min ve tam bir Müslüman olmak, yani yalnız surî değil belki hakikat-i imanı ve hakikat-i İslâm’ı kazanmak, yani şu kâinat içinde ve bir cihette kâinat mümessili olarak, doğrudan doğruya kâinatın Hâlık-ı Zülcelal’ine abd olmak ve muhatap olmak ve dost olmak ve halil olmak ve âyine olmak ve ahsen-i takvimde olduğunu göstermekle, benî-Âdem’in melâikeye rüçhaniyetini ispat etmek ve şeriatın imanî ve amelî cenahlarıyla makamat-ı âliyede uçmak ve bu dünyada saadet-i ebediyeye bakmak, belki de o saadete girmektir.

    سُب۟حَانَكَ لَا عِل۟مَ لَنَٓا اِلَّا مَا عَلَّم۟تَنَٓا اِنَّكَ اَن۟تَ ال۟عَلٖيمُ ال۟حَكٖيمُ

    اَللّٰهُمَّ صَلِّ وَ سَلِّم۟ عَلَى ال۟غَو۟ثِ ال۟اَك۟بَرِ فٖى كُلِّ ال۟عُصُورِ وَ ال۟قُط۟بِ ال۟اَع۟ظَمِ فٖى كُلِّ الدُّهُورِ سَيِّدِنَا مُحَمَّدٍ نِ الَّذٖى تَظَاهَرَت۟ حِش۟مَةُ وَلَايَتِهٖ وَ مَقَامُ مَح۟بُوبِيَّتِهٖ فٖى مِع۟رَاجِهٖ وَ اِن۟دَرَجَ كُلُّ ال۟وَلَايَاتِ فٖى ظِلِّ مِع۟رَاجِهٖ وَ عَلٰى اٰلِهٖ وَ صَح۟بِهٖ اَج۟مَعٖينَ اٰمٖينَ وَ ال۟حَم۟دُ لِلّٰهِ رَبِّ ال۟عَالَمٖينَ

    Zeyl

    Bu küçücük zeylin büyük bir ehemmiyeti var.

    Herkese menfaatlidir.

    Cenab-ı Hakk’a vâsıl olacak tarîkler pek çoktur. Bütün hak tarîkler Kur’an’dan alınmıştır. Fakat tarîkatların bazısı, bazısından daha kısa, daha selâmetli, daha umumiyetli oluyor. O tarîkler içinde, kāsır fehmimle Kur’an’dan istifade ettiğim acz ve fakr ve şefkat ve tefekkür tarîkıdır.

    Evet, acz dahi aşk gibi belki daha eslem bir tarîktir ki ubudiyet tarîkıyla mahbubiyete kadar gider.

    Fakr dahi Rahman ismine îsal eder.

    Hem şefkat dahi aşk gibi belki daha keskin ve daha geniş bir tarîktir ki Rahîm ismine îsal eder.

    Hem tefekkür dahi aşk gibi belki daha zengin, daha parlak, daha geniş bir tarîktir ki Hakîm ismine îsal eder.

    Şu tarîk, hafî tarîkler misillü “Letaif-i Aşere” gibi on hatve değil ve tarîk-i cehriye gibi “Nüfus-u Seb’a” yedi mertebeye atılan adımlar değil belki dört hatveden ibarettir. Tarîkattan ziyade hakikattir, şeriattır. Yanlış anlaşılmasın, acz ve fakr ve kusurunu Cenab-ı Hakk’a karşı görmek demektir. Yoksa onları yapmak veya halka göstermek demek değildir.

    Şu kısa tarîkın evradı: İttiba-ı sünnettir, feraizi işlemek, kebairi terk etmektir. Ve bilhassa namazı ta’dil-i erkân ile kılmak, namazın arkasındaki tesbihatı yapmaktır.

    Birinci hatveye فَلَا تُزَكُّٓوا اَن۟فُسَكُم۟ âyeti işaret ediyor.

    İkinci hatveye وَلَا تَكُونُوا كَالَّذٖينَ نَسُوا اللّٰهَ فَاَن۟سٰيهُم۟ اَن۟فُسَهُم۟ âyeti işaret ediyor.

    Üçüncü hatveye مَٓا اَصَابَكَ مِن۟ حَسَنَةٍ فَمِنَ اللّٰهِ وَمَٓا اَصَابَكَ مِن۟ سَيِّئَةٍ فَمِن۟ نَف۟سِكَ âyeti işaret ediyor.

    Dördüncü hatveye كُلُّ شَى۟ءٍ هَالِكٌ اِلَّا وَج۟هَهُ âyeti işaret ediyor.

    Şu dört hatvenin kısa bir izahı şudur ki:

    Birinci hatvede

    فَلَا تُزَكُّٓوا اَن۟فُسَكُم۟ âyeti işaret ettiği gibi: Tezkiye-i nefis etmemek. Zira insan, cibilliyeti ve fıtratı hasebiyle nefsini sever. Belki evvela ve bizzat yalnız zatını sever, başka her şeyi nefsine feda eder. Mabuda lâyık bir tarzda nefsini medheder. Mabuda lâyık bir tenzih ile nefsini meayibden tenzih ve tebrie eder. Elden geldiği kadar kusurları kendine lâyık görmez ve kabul etmez. Nefsine perestiş eder tarzında şiddetle müdafaa eder. Hattâ fıtratında tevdi edilen ve Mabud-u Hakiki’nin hamd ve tesbihi için ona verilen cihazat ve istidadı, kendi nefsine sarf ederek مَنِ اتَّخَذَ اِلٰهَهُ هَوٰيهُ sırrına mazhar olur. Kendini görür, kendine güvenir, kendini beğenir.

    İşte şu mertebede, şu hatvede tezkiyesi, tathiri: Onu tezkiye etmemek, tebrie etmemektir.

    İkinci hatvede

    وَلَا تَكُونُوا كَالَّذٖينَ نَسُوا اللّٰهَ فَاَن۟سٰيهُم۟ اَن۟فُسَهُم۟ dersini verdiği gibi: Kendini unutmuş, kendinden haberi yok. Mevti düşünse başkasına verir. Fena ve zevali görse kendine almaz. Ve külfet ve hizmet makamında nefsini unutmak fakat ahz-ı ücret ve istifade-i huzuzat makamında nefsini düşünmek, şiddetle iltizam etmek, nefs-i emmarenin muktezasıdır.

    Şu makamda tezkiyesi, tathiri, terbiyesi şu halin aksidir. Yani nisyan-ı nefis içinde nisyan etmemek. Yani huzuzat ve ihtirasatta unutmak ve mevtte ve hizmette düşünmek.

    Üçüncü hatvede

    مَٓا اَصَابَكَ مِن۟ حَسَنَةٍ فَمِنَ اللّٰهِ وَمَٓا اَصَابَكَ مِن۟ سَيِّئَةٍ فَمِن۟ نَف۟سِكَ dersini verdiği gibi: Nefsin muktezası, daima iyiliği kendinden bilip fahir ve ucbe girer. Bu hatvede nefsinde yalnız kusuru ve naksı ve aczi ve fakrı görüp bütün mehasin ve kemalâtını, Fâtır-ı Zülcelal tarafından ona ihsan edilmiş nimetler olduğunu anlayıp, fahir yerinde şükür ve temeddüh yerinde hamdetmektir.

    Şu mertebede tezkiyesi قَد۟ اَف۟لَحَ مَن۟ زَكّٰيهَا sırrıyla şudur ki: Kemalini kemalsizlikte, kudretini aczde, gınasını fakrda bilmektir.

    Dördüncü hatvede

    كُلُّ شَى۟ءٍ هَالِكٌ اِلَّا وَج۟هَهُ dersini verdiği gibi: Nefis, kendini serbest ve müstakil ve bizzat mevcud bilir. Ondan bir nevi rububiyet dava eder. Mabud’una karşı adâvetkârane bir isyanı taşır. İşte gelecek şu hakikati derk etmekle ondan kurtulur.

    Hakikat şudur ki: Her şey nefsinde mana-yı ismiyle fânidir, mefkuddur, hâdistir, ma’dumdur. Fakat mana-yı harfiyle ve Sâni’-i Zülcelal’in esmasına âyinedarlık cihetiyle ve vazifedarlık itibarıyla şahittir, meşhuddur, vâciddir, mevcuddur.

    Şu makamda tezkiyesi ve tathiri şudur ki: Vücudunda adem, ademinde vücudu vardır. Yani kendini bilse, vücud verse kâinat kadar bir zulümat-ı adem içindedir. Yani vücud-u şahsîsine güvenip Mûcid-i Hakiki’den gaflet etse yıldız böceği gibi bir şahsî ziya-yı vücudu, nihayetsiz zulümat-ı adem ve firaklar içinde bulunur, boğulur. Fakat enaniyeti bırakıp, bizzat nefsi hiç olduğunu ve Mûcid-i Hakiki’nin bir âyine-i tecellisi bulunduğunu gördüğü vakit, bütün mevcudatı ve nihayetsiz bir vücudu kazanır. Zira bütün mevcudat, esmasının cilvelerine mazhar olan Zat-ı Vâcibü’l-vücud’u bulan bir kalp, her şeyi bulur.

    Hâtime

    Şu acz, fakr, şefkat, tefekkür tarîkındaki dört hatvenin izahatı; hakikatin ilmine, şeriatın hakikatine, Kur’an’ın hikmetine dair olan yirmi altı adet Sözlerde geçmiştir. Yalnız şurada bir iki noktaya kısa bir işaret edeceğiz. Şöyle ki:

    Evet, şu tarîk daha kısadır. Çünkü dört hatvedir. Acz, elini nefisten çekse doğrudan doğruya Kadîr-i Zülcelal’e verir. Halbuki en keskin tarîk olan aşk, nefisten elini çeker fakat maşuk-u mecazîye yapışır. Onun zevalini bulduktan sonra Mahbub-u Hakiki’ye gider.

    Hem şu tarîk daha eslemdir. Çünkü nefsin şatahat ve bâlâ-pervazane davaları bulunmaz. Çünkü acz ve fakr ve kusurdan başka nefsinde bulmuyor ki haddinden fazla geçsin.

    Hem bu tarîk daha umumî ve cadde-i kübradır. Çünkü kâinatı ehl-i vahdetü’l-vücud gibi huzur-u daimî kazanmak için idama mahkûm zannedip لَا مَو۟جُودَ اِلَّا هُوَ hükmetmeye veyahut ehl-i vahdetü’ş-şuhud gibi huzur-u daimî için kâinatı nisyan-ı mutlak hapsinde hapse mahkûm tahayyül edip لَا مَش۟هُودَ اِلَّا هُوَ demeye mecbur olmuyor. Belki idamdan ve hapisten gayet zâhir olarak Kur’an affettiğinden, o da sarf-ı nazar edip ve mevcudatı kendileri hesabına hizmetten azlederek Fâtır-ı Zülcelal hesabına istihdam edip, esma-i hüsnasının mazhariyet ve âyinedarlık vazifesinde istimal ederek mana-yı harfî nazarıyla onlara bakıp, mutlak gafletten kurtulup huzur-u daimîye girmektir; her şeyde Cenab-ı Hakk’a bir yol bulmaktır.

    Elhasıl, mevcudatı mevcudat hesabına hizmetten azlederek, mana-yı ismiyle bakmamaktır.

    1. *{Die Gesamtzahl der Ayat im Qur'an mit 6666 und die obenerwähnte Zahl der göttlichen Namen, die mit der Zahl "6" verbunden sind, deutet ein bedeutendes Geheimnis an, das jedoch für den Augenblick außer Acht gelassen wurde.}
    2. *{In dieser Fünferreihe hat sich ein Geheimnis enthüllt. Ohne dass es auch nur einer von uns bemerkt hätte, wurden hier 6 Suren niedergeschrieben. Wir haben gar keinen Zweifel daran, dass aus dem Unsichtbaren heraus, (eine Sure) ganz ohne unseren Willen hinzugefügt worden ist, damit dieses bedeutende Geheimnis der Fünfergruppen nicht verloren gehe.}
    3. *{Diese Ärmsten glauben, mit dem Gedanken: "Unser Herz ist bei unserem Lehrer (ustadh)." in keiner Gefahr zu sein. Denn indem sie der Strömung der Gottlosen ihre Kraft verleihen, sich von ihrer Propaganda hinreißen und, wenn vielleicht auch unwissentlich, in Gefahr geraten, sich zu Spionagediensten missbrauchen lassen und dann sagen: "Mein Herz ist rein. Ich stehe treu zur Sache (mesleg) meines Meisters (ustadh)." so gleichen sie damit dem Mann in dem folgenden Beispiel: Wenn jemand während des Gebetes die Winde in seinem Bauch nicht halten kann und fahren lässt, so verliert er damit seine Reinheit. Sagt man ihm nun aber: "Dein Gebet ist ungültig." so antwortet er: "Warum sollte mein Gebet nicht gültig sein? Mein Herz ist doch rein."}
    4. *{Nach den grammatikalischen Regeln wird "Failun"- فَئِلٌ als "fa'lun"- فَأْلٌ gelesen, so wie man "katifun"- كَتِفٌ als "katfun"- كَتْفٌ liest. Deswegen liest man auch "elifun"- اَلِفٌ als "elfun"- اَلْفٌ (= arab. tausend). Auf diese Weise errechnet sich dann 1351.}
    5. Hâşiye: Hattâ onlardan bir tanesi olan Seyyid Ahmedü’s-Sünûsî, milyonlar müride kumandanlık ediyor. Seyyid İdris gibi diğer bir zat, yüz binden fazla Müslümanlara kumandanlık ediyor. Seyyid Yahya gibi bir başka seyyid, yüz binler adamlara emirlik ediyor ve hâkeza… Bu seyyidler kabilesinin efradlarında böyle zâhirî kahramanlar çok olduğu gibi; Seyyid Abdülkadir-i Geylanî, Seyyid Ebu’l-Hasan-ı Şazelî, Seyyid Ahmed-i Bedevî gibi manevî kahramanların kahramanları dahi varlarmış.