Translations:On Altıncı Lem'a/21/de
Möge der, der alles vermag (Qadîr-i Kull-i Shey), in einer Minute den mit Wolken verhangenen Himmel leer fegt und reinigt und uns am Antlitz des Himmels wieder das Licht der Sonne zeigt, nun auch diese finsteren, gnadenlosen Wolken zerstreuen und uns wieder die Sonne der Wahrheit des Gesetzes schauen lassen; und möge er dies billig und ohne Aufruhr geschehen lassen. Wir erbitten von seiner Barmherzigkeit, dass er uns (Seine Wahrheit) nicht teuer verkaufen möge. Und möge er den Köpfen oben an der Spitze (des Staates) Verstand verleihen und Glaube ihren Herzen; so würde dies genügen. Danach würde die ganze Angelegenheit schon sich selbst regeln.
Vierte interessante Frage: Man sagt: "Da nun einmal das, was du in deinen Händen hältst, Licht ist und keine Keule; und da man nun einmal gegen Licht nicht kämpfen kann, vor dem Licht nicht fliehen kann; und von dem Licht, das man zeigt, kein Schaden ausgehen kann, warum gemahnst du dann deine Freunde zur Vorsicht? warum hältst du sie dann davon ab, den Leuten diese vielen lichterfüllten Abhandlungen zu zeigen?"
Eine kurzgefasste Antwort auf diese Frage ist folgende:
Die meisten unter den Köpfen da oben an der Spitze (des Staates) sind betrunken und können sie nicht lesen. Und selbst dann, wenn sie sie lesen könnten, würden sie sie doch nicht verstehen. Sie würden sie verkehrt auslegen und dann zu stören versuchen. Damit sie aber nicht stören, sollte man sie ihnen nicht zeigen, bis sie wieder zu Verstand kommen. Es gibt unter ihnen außerdem viele skrupellose (vidjdansiz) Leute, die aus Wut, Hass oder Furcht (khauf) das Licht leugnen oder davor ihre Augen schließen. Darum rate ich meinen Brüdern, vorsichtig zu sein und die Wahrheit nicht in die Hände derer zu geben, die für sie nicht geeignet sind. Sie sollen auch nichts unternehmen, was den Verdacht dieser Weltleute erregen könnte.
{Eine Anekdote, die ernsthafte Folgen hätte haben können. Gestrigen Morgen kam der Schwiegersohn eines meiner Freunde zu mir und sagte: "Sie haben in Isparta eines deiner Bücher gedruckt und viele Leute lesen sie nun." Ich antwortete: "Es war aber nicht das verbotene. Einige Exemplare sind zur Vervielfältigung gebracht worden, wogegen die Regierung nichts einwänden kann." Und ich fügte noch hinzu: "Hüte dich, irgendetwas darüber zu deinen Freunden, den Heuchlern (munafiq), zu sagen. Sie suchen nach irgendetwas, das sie als Vorwand verwenden könnten." So war denn, meine Freunde, dieser Mann ein Schwiegersohn eines meiner Freunde und in diesem Zusammenhang auch mein Freund. Doch als Frisör war er zugleich auch der Freund des skrupellosen (vidjdansiz) Lehrers und des heuchlerischen (munafiq) Bürgermeisters. Einer unserer Brüder sagte einmal unabsichtlich etwas, kam dann aber glücklicherweise sofort zu mir und berichtete mir davon. So ermahnte ich ihn nur und so konnte ein Unglück noch einmal abgewendet werden. Und hinter diesem Vorhang veröffentlichte der Hektograph Tausende von Exemplaren.}