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645. satır: | 645. satır: | ||
'''Said Nursî''' | '''Said Nursî''' | ||
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Meine lieben getreuen Brüder! | |||
Zwar kann ich mich nicht persönlich mit euch treffen, doch bin ich sehr glücklich und dankbar, dass ich ganz in eurer Nähe mit euch im selben Gebäude bin. Und so wurden denn auch ohne mein Zutun bereits einige notwendige Vorkehrungen getroffen. | |||
So haben z.B. die Atheisten in meine Nachbarzelle einen Gefangenen gesteckt, der ein Lügner ist und zugleich auch ein Spion. Und da es sehr leicht ist, etwas zu verderben, wurde mir durch die viele Unruhe, die mir dieser Kerl bereitete und das Verderben, das er unter diesen jungen abenteuerlustigen Leuten säte, klar, dass der Atheismus, entgegen eurer Rechtleitung und (euren Bemühungen), sie zu bessern, dennoch versucht, ihre Moral zu untergraben. | |||
Es ist also in dieser (besonderen) Lage auch eine besondere Vorsicht notwendig und soweit wie möglich erforderlich, die alten Gefangenen nicht zu beleidigen und sich selbst auch nicht durch sie beleidigt zu fühlen, jeden Anlass zu Zwietracht zu vermeiden, stets ruhig zu bleiben und sich nicht aus der Fassung bringen zu lassen, die Brüder so weit wie möglich durch Brüderlichkeit und gegenseitige Hilfsbereitschaft und Bescheidenheit zu stärken und seine eigene egoistische Haltung aufzugeben. Es ist mir sehr zuwider, mich mit weltlichen Angelegenheiten beschäftigen zu müssen. | |||
Doch verlasse ich mich in dieser Hinsicht auf eure Fähigkeiten, sodass ich mich nicht um diese Dinge kümmern muss, soweit dies nicht unbedingt erforderlich ist. | |||
'''Said Nursî''' | '''Said Nursî''' | ||
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Meine Brüder! | |||
Entgegen aller Wahrscheinlichkeit fühle ich mich doch dazu gedrängt, euch etwas zu einer Angelegenheit zu erklären, die mir heute morgen eingegeben worden ist. Ich habe mich da gefragt: "Ich möchte doch gerne wissen, was die atheistischen Philosophen dazu sagen können und wie sie sich selbst verteidigen wollen." 20 Jahre lang haben meine Seele (nefs) und mein Teufel (sheytan) Untersuchungen darüber angestellt, ob die Wahrheiten, die wir dem Qur'an entnommen haben, irgendeinen Raum für irgendeinen Zweifel oder eine Unsicherheit lassen, oder vielmehr doch klar und deutlich sind wie der Tag und das Sonnenlicht. | |||
Sie konnten nirgendwo irgendeinen Fehler entdecken und schwiegen still. Ich denke doch, dass eine Wahrheit, die meine Seele und den Teufel zum Schweigen bringen kann, die doch so verletzlich und in die ganze Angelegenheit mit hinein verwickelt sind, selbst noch die verbohrtesten unter ihnen zum Schweigen bringen wird. Da wir nun einmal auf dem Weg der Wahrheit arbeiten und uns für sie einsetzen, die so unverrückbar, erhaben und weit, so wichtig und von so unschätzbarem Wert ist, so käme uns doch der Preis (der Wahrheit) noch als gering vor, selbst müssten wir die ganze Welt, uns selbst und das Leben eines geliebten Menschen als Preis für sie zahlen. | |||
Wir sollten dennoch mit ganzer Standhaftigkeit auf alle Trübsal und Unbill und all unsere Feinde reagieren. Sie haben uns auch einer ganzen Reihe betrogener wie betrügerischer Scheichs und Hodjas und offensichtlicher Gläubiger (zahir muttaq) konfrontiert. Wir müssen ihnen gegenüber unsere Einheit und unsere gegenseitige Hilfsbereitschaft wahren. Wir dürfen uns nicht mit ihnen herumstreiten und brauchen nicht mit ihnen zu argumentieren. | |||
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Meine lieben getreuen Brüder! | |||
Eine fromme Person (ehl-i taqwa bir dhat) in Kastamonu sagte, indem sie sich darüber beklagte: "Ich bin gestürzt (Ben sukut etmishim). Ich habe meinen früheren spirituellen Status (hal) verloren, die Freude und das Licht, das mich einmal erfüllt hatte." | |||
Ich sagte zu ihm: "Im Gegenteil: du bist schon so weit fortgeschritten, dass du deine (äußerlichen) Freuden und (inneren) Wahrnehmungen, die der Seele (nefs) schmeicheln und dich den Geschmack jenseitiger Früchte schon in dieser Welt (dunya) verkosten ließen, und in dir ein Gefühl der Selbstsucht geweckt hatten, bereits hinter dir gelassen hast und nun in deiner grenzenlosen Bescheidenheit, zugleich mit der Aufgabe deiner Ichverhaftung (terk-i enaniyet) nicht mehr nach flüchtigen (fani) Vergnügungen suchst, wodurch du dich nun vielleicht bereits auf eine höhere Stufe (maqam) erhoben hast." Es ist in der Tat ein wichtiges Gnadengeschenk Gottes (ihsan-i Ilahi), wenn Er dem Menschen, der seine Ichverhaftung (enaniyet) noch nicht aufgegeben hat, das Geschenk Seiner Gnade (ihsan) nicht wahrnehmen lässt, damit er nicht stolz (gurur) und überheblich (udjub) werde. | |||
Meine Brüder! | |||
Aufgrund dieser Wahrheit schauen solche, die so ähnlich denken wie dieser Mensch, oder aber das Ansehen, das der Rang (maqam) in der guten Meinung (hüsn-ü zan) anderer ihnen gibt, in Betracht ziehen, auf euch. Wenn sie aber die Schüler unter euch im Gewand der Bescheidenheit, der Selbstbeschränkung und Dienstbereitschaft erblicken und sehen, dass sie ganz gewöhnliche, einfache Leute sind, so sagen sie: "Sind dies etwa die Helden der Wahrheit (haqiqat)? Oho! Wer sind denn diese da? Wo sind denn diese Leute, die sich darum bemühen, diesen heiligen Dienst zu verrichten, zu dem selbst die Heiligen in dieser Zeit nicht imstande sind?" Wenn sie Freunde sind, so fühlen sie sich enttäuscht. Sind sie aber Gegner, so finden sie, dass ihr Widerstand (mukhalef) berechtigt (haqli) ist. | |||
'''Said Nursî''' | '''Said Nursî''' | ||
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Während Bediuzzaman Hazretleri sich in Denizli im Gefängnis befand, verfasste er zwischen zwei Freitagen die "Fruchtabhandlung (Meyve Risalesi)", ein sehr bedeutendes (Werk), welches neun Problemstellungen umfasst. Es ist ein Werk, das die Wahrheiten (haqiqat) der Risale-i Nur in sich umfasst und deshalb eine wertvolle Abhandlung (risalah). Die Nur-Schüler verbrachten ihre Zeit im Gefängnis, indem sie sich damit beschäftigten, diese Meyve Risalesi mehrmals abzuschreiben und miteinander zu lesen. Und zunächst einmal schrieb man heimlich auf das Innere von Streichholzschachteln und verteilte sie dann in den Zellen. Später verstand man dann, dass die "Meyve Risalesi" ganz besonders wertvoll und nützlich war und in den Gefängnissen gleichsam wie ein Gegengift wirkte, woraufhin diese Schreibtätigkeiten freigegeben wurden. So wurde sie auch an das Gericht in Denizli, an den Appellationsgerichtshof und an die Regierungsbehörde in Ankara gesandt, um dort als Verteidigungsschrift zu dienen. | |||
Da sie im Gefängnis in Denizli eine besonders nachhaltige Wirkung ausübte und in Denizli in gewisser Weise zum Werkzeug ihres Freispruchs wurde, weil sie die heiligen Wahrheiten (haqaiq) des Glaubens (qudsi haqaiq-i imaniye) beinhaltet, halten wir es für angemessen, die sechste und siebente Fragestellung der Fruchtabhandlung (Meyve Risalesi) wegen ihrer Bedeutung an dieser Stelle einzufügen. | |||
Denizli | |||
< | <span id="Meyve_Risalesi’nden_Altıncı_Mesele"></span> | ||
== [[ | ==[[Aus der Fruchtabhandlung - Sechste Problemstellung]]== | ||
<nowiki>*</nowiki> * * | <nowiki>*</nowiki> * * | ||
< | <span id="Meyve_Risalesi’nden_Yedinci_Mesele"></span> | ||
== [[ | == [[Aus der Fruchtabhandlung - Siebente Problemstellung]] == | ||
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<center> [[Kastamonu Hayatı]] ⇐ | [[Tarihçe-i Hayat]] | ⇒ [[Emirdağ Hayatı]] </center> | <center> [[Kastamonu Hayatı/de|Das Leben in Kastamonu]] ⇐ | [[Tarihçe-i Hayat/de| Biografie]] | ⇒ [[Emirdağ Hayatı/de|Das Leben in Emirdagh]] </center> | ||
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