Das Leben in Isparta

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    Achter Abschnitt

    Das Leben in Isparta

    Nach 1950

    Ustadh Said Nursi wurde aus dem Gefängnis in Afyon am Morgen des ersten September 1949 entlassen. Zwei Kommissare brachten ihn mit einer Droschke in ein Haus. Dort fanden sich auch seine Schüler ein, um ihm zu Diensten zu sein.

    Im Leben des Meisters nach seiner Gefangenschaft in Afyon zeigten sich nun die nachstehenden Veränderungen.

    Denn bis zu diesem Zeitpunkt hatte der Meister zur Nachtzeit niemanden in seinem Hause geduldet. Vom Abend bis zum ersten Hahnenschrei hielt er seine Türe verschlossen.

    Nach seiner Gefangenschaft in Afyon aber blieben einige seiner getreuen Schüler ihm für seine persönlichen Dienste zur Seite. Doch behielt der Meister auch weiterhin sein privates Zimmer. Nur zu Zeiten, in denen er der Hilfe bedurfte, konnte man dort zu ihm kommen.

    Nach seiner Gefangenschaft in Afyon zeigte es sich nun, dass der Meister, wie er selbst erzählt, gleichsam ein "dritter Said" wurde. Denn danach ging sein Dienst an der Risale-i Nur in eine neue Phase über. So setzte denn eine völlig neue Entwicklung ein. Diejenigen, welche dem Meister zu Hilfe kamen und ihm im Dienste an der Risale-i Nur zur Seite traten, gingen meistens noch zur Schule. Die göttliche Barmherzigkeit (rahmet-i Ilahiye) verwandelte das Unglück, Gefangener in Afyon zu sein, in vielerlei Hinsicht in einen Akt der Barmherzigkeit (rahmet).

    Ein Aspekt dieser Barmherzigkeit (rahmet) war folgender: Während der Tage, an denen die Gerichtsverhandlungen stattfanden, kamen die Nur-Schüler aus allen umliegenden Städten und Dörfern (vilayet ve kaza) und lernten sich dort kennen. Dort fanden sie auch die Multiplikatoren (Informationsträger), die ihnen von ihrem Meister, von der Risale-i Nur und über den Dienst an ihr erzählten. So entwickelte sich unter ihren Händen aus einer engen brüderlichen Gemeinschaft eine geistige Kraft (quvve-i manevi), die sich (mit all ihren Elementen) durch ein auf das Jenseits und ein auf den Glauben (ukhrevi ve imani) ausgerichtetes (Leben) in der Zufriedenheit Gottes (riza-yi Ilahi) auf sie herabsenkte. Diejenigen, welche an diesen Gerichtstagen in der langen Reihe derer, welche zusammen mit ihrem Meister die Schar seiner mutigen Schüler bildeten, zum Gerichtsgebäude zogen, wurden nun das Fahrzeug, geformt aus den Herzen (qalb) der Gläubigen (mu'min), in denen sich um Gottes willen eine grenzende Liebe (muhabbet) und innere Nähe entwickelte. In der Auswirkung dieser Prozesse aber geschah es, dass sie der Anlass wurden, den Dienst für die Sache des Glaubens (iman) und des Islam zu fördern.

    Den Feinden des Glaubens (iman) zum Trotz war es nun, dass in der Folge dieses Unglücks viele tapfere und mutige Menschen durch die Risale-i Nur den Dienst am Glauben (iman) übernahmen und ihn sich zum Ziel ihres Lebens (hayat) setzten. Es tauchten immer neue gebildete Schüler auf.

    Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis aber standen nun ständig ein oder zwei Polizisten vor der Haustüre des Meisters Wache und ließen niemanden zu ihm hinein. Auch während er noch im Gefängnis saß, versetzten sie die Leute in Angst und Schrecken, indem sie überall Lügen und Verleumdungen über ihn verbreiteten, wobei auch eine Nachricht die Runde machte, Bediuzzaman werde demnächst aufgehängt werden.

    Nachdem der Meister zwei Monate in Afyon verbracht hatte, wurde er nach Emirdagh gebracht. In Emirdagh aber gab es bereits sehr viele Schüler der Risale-i Nur. Diese Schüler verrichteten nun dort die Dienste der Nurdjus (hizmet-i Nuriye).

    Wie verlief der Dienst (hizmet-i Nuriye) nach der Gefangenschaft in Afyon?

    In Isparta wurde die Herausgabe der maschinell vervielfältigten Bände der Risale-i Nur fortgesetzt. Der Meister war wieder, so wie es seine Gewohnheit war, mit den Korrekturen beschäftigt. Nur war der Dienst (hizmet-i Nuriye) nach dem Ende der Gefangenschaft nun in verschiedene Aufgabenbereiche unterteilt. Nur war jetzt die Herausgabe nicht mehr auf die Vervielfältigung und die Abschriften von Hand beschränkt. In damaliger Zeit konnten die verschiedenen Bereiche des Dienstes auf folgende Weise dargestellt werden:

    1 - In den verschiedenen Dörfern, Städten und Bezirken (vilayet, kasaba ve köy) setzen sich die Nur-Schüler in ihrer jeweiligen Umgebung dafür ein, die Nur-Werke sowohl selbst zu lesen und zu schreiben, als auch sie bei anderen vorzulesen und zu verbreiten.

    2 - In Isparta und Inebolu die Risale-i Nur maschinell zu vervielfältigen, zu binden und sie in ihrer Umgebung zu verbreiten.

    3 - In Ankara und Istanbul unter den verschiedenen Gruppen der Bevölkerung, besonders aber an den Universitäten, unter den verschiedenen Schülern und Studenten, den jungen Leuten, den Beamten und Angestellten und auch unter den Frauen die Nur-Werke zu verbreiten, sie zu lesen und so bei vielen im Sinne der Risale-i Nur ein vertieftes inneres (manevi) Interesse zu wecken. So sollten aus ihnen aufrichtige, opferbereite Diener des Glaubens (iman) hervorgehen. Die rasche Entfaltung des Lichtes des Glaubens (nur-u iman) in diesen beiden Zentren.

    4 - Zu den zuständigen Behörden wegen der Rückgabe der (beschlagnahmten) Bücher, wegen ihrer neuerlichen Beschlagnahmung an verschiedenen anderen Orten und der gleichzeitigen Belästigungen ihrer Schüler Kontakt aufnehmen. Die Risale-i Nur im Lande und unter dem Volk hinsichtlich ihrer Bedeutung für das Heil künftiger Generationen bekannt machen und dort eine ehrliche Überzeugungsarbeit leisten... Die neue türkische Regierung (sollte) dieses neue und vollkommene Licht des Qur'an als wertvoll betrachten. Durch die modernsten Mittel der Verbreitung sollte es sowohl in Anatolien als auch in der Islamischen Welt und der ganzen Menschheit bekannt gemacht werden.

    5 - Die Verbreitung der Risale-i Nur in den östlichen Gebieten (vilayet).

    So hatte also Said Nursi nachdem er aus dem Gefängnis in Afyon entlassen und nach Emirdagh gebracht worden war, einen neuen Blickwinkel für die einzelnen Phasen seines Dienstes gefunden und interessierte sich nun hinsichtlich seines Dienstes auch für den Sitz der Regierung. Bis zu dieser Zeit war der Dienst an der Risale-i Nur einzig auf die Vervielfältigung dieser Werke durch Abschreiben beschränkt. Der Meister hatte seit den frühen Jahren in Barla stets Kontakt zu seinen engsten Schülern gehalten, die sich um die Verbreitung der Risale-i Nur bemühten, sie zu ihrem Dienst beglückwünscht und ihnen Mut gemacht. In letzter Zeit haben sich jedoch die Schüler, Studenten und Beamten für die Nur-Werke interessiert. Und nun traten die Schüler auf den Plan, erkannten in den Nur-Werken den Sinn ihres Leben (hayat) und begannen ihren Dienst, worin sie für das Land, für das Volk und die Islamiyet einen bedeutenden Dienst leisteten.

    * * *

    Der Beschluss des Gerichtes zu Afyon, die Risale-i Nur zu beschlagnahmen, wurde durch das Revisionsgericht von Grund aus aufgehoben. Einer der Gründe, die schließlich zur Aufhebung des Gerichtsbeschlusses geführt haben, war der, dass das Schwurgericht (Aghir Djeza Mahkeme) in Afyon bei der Urteilsbegründung seines Schuldspruches Abhandlungen (risalah) vorlegte, ohne zu erwähnen, dass diese Werke (bereits von dem Gericht) in Denizli (als unbedenklich) freigegeben worden waren. Das aber hatte zur Folge, dass die schon einmal freigegebenen Werke einen (erneuten) Schuldspruch von vornherein nichtig werden ließen. So wurde denn nur bestätigt, dass nach einem (bereits früher) rechtskräftig gewordenen Revisionsverfahren, die Eröffnung eines erneuten Gerichtsverfahrens (von vornherein) rechtswidrig ist.

    Nachdem also nun das Revisionsverfahren zu einer Aufhebung geführt hatte, begann man in Afyon erneut zu verhandeln. Doch während noch das Gericht weiter verhandelte, gelangte die Demokratische Partei an die Regierung (hükumet), übernahm die Macht (iktidar) im Staate und verkündete eine allgemeine Amnestie. Da nun diese Akte gleichfalls unter das Amnestie-Gesetz fiel, wurde das Verfahren bei dem Gericht in Afyon (dementsprechend offiziell) eingestellt.(*[1])

    * * *

    Said Nursi hatte bereits vor seiner Inhaftierung in Afyon bestimmt, dass der Direktor des Religionsministeriums (Diyanet Ishleri Reisi Ahmed Hamdi) zwei Gesamtausgaben der Risale-i Nur erhalten solle; eine Gesamtausgabe sollte er in seine Bibliothek (Diyanet Ishleri Kütübhanesine) stellen und eine weitere Gesamtausgabe für sich selbst behalten. Dann aber ereignete sich diese Geschichte mit dem Gefängnis und er konnte die Bände nicht mehr abschicken. Nachdem man ihn aber vom Gefängnis nach Emirdagh gebracht hatte, (setzte) der Meister sich hin, korrigierte die beiden bereits vorbereiteten Gesamtausgaben, übersandte sie Ahmed Hamdi und schrieb ihm nachstehenden persönlichen Brief:

    Sehr geehrter Herr Ahmed Hamdi!

    Etwas, das meine Seele umtreibt (hadise-i ruhiye), möchte ich Ihnen hierbei gerne mitteilen: Vor langer Zeit war es, dass Ihre Gedankenwelt (fikr) und die der Ihnen unterstellten (meslek) Hodjas auf das, was erlaubt (ruhsata) ist, ausgerichtet ist und die Dinge nach bestem Wissen und Gewissen (azimet-i sher'iye) vernachlässigt, was meiner eigenen Gedankenwelt (fikr) entsprechend nicht angemessen wäre. Das ist mir ihretwegen wie deinetwegen sauer aufgestoßen. Ich habe mich damals gefragt: "Warum handelt der nicht nach seinem Gewissen (azimet-i sher'-iye) und bewegt sich stattdessen an der Grenze des Zulässigen (ruhsata)?" und unmittelbar danach Ihnen die Risale-i Nur nicht mehr zugesandt. Vor drei, vier Jahren begann ich dann allerdings die Dinge etwas kritischer zu betrachten und in meinem Herzen (qalb) zu bedauern. Und dann empfing ich mit einem Mal die folgende Ermahnung:

    "Es gibt unter deinen alten Mitschülern vor allem noch einige Leute wie Ahmed Hamdi, die sich in all dieser fürchterlichen, gewaltigen Zerstörung nach dem Grundsatz der Schadensbegrenzung darum bemühen, auch weiterhin einem Teil ihrer Verpflichtungen in der Wissenschaft (ilm) und der Erkenntnis nachzukommen und zu bewahren, was ihnen heilig (muqaddesat) ist, dabei alles, was gefährlich ist auf ein Viertel herabzumindern, weshalb ihnen Gott (insha-a'llah) in ihrer Notlage all dies als eine Entschuldigung oder Bußübung anrechnen möge, wenn sie in der Gefahr tun, was gerade noch erlaubt (ruhsat) oder vielleicht schon ein Fehler ist." Dies vernahm ich in meinem Herzen (qalb) als eine nachdrückliche Ermahnung. So habe ich denn damit begonnen, Sie und die Ihren seit dieser Zeit wieder wie meine alten Mitschüler (Medresse kardeshlerim) und Schulkollegen (ders arkadashlarim) mit den Augen wahrer Brüderlichkeit zu betrachten.

    Aus diesem Grund habe ich, als ich schon glaubte, die Krankheit nach meiner schweren Vergiftung werde mit dem Tode enden, daran gedacht, dass einmal Sie selbst statt meiner der wahre Besitzer, Beschützer und Bewahrer der Risale-i Nur sein werden und weil Sie schon vor drei Jahren einmal den ausdrücklichen Wunsch geäußert hatten, eine Gesamtausgabe der Risale-i Nur zu besitzen, habe ich mich entschlossen (niyet), es Ihnen auch zu geben. Z.Zt. habe ich leider kein Exemplar, dass schon vollständig abgeschrieben und von mir korrigiert worden wäre.

    Allerdings gelang es drei Nur-Schülern ihre einzelnen vor 15 Jahren abgeschriebenen Exemplare zu einer Gesamtausgabe zusammenzufügen. Ich habe sie eigens für Sie während meiner schweren Krankheit einigermaßen korrigiert. Diese eine von drei Schülern abgeschriebene Gesamtausgabe ist mir ebenso wertvoll wie zehn von ihnen. Ich hätte diese Sammlung niemandem außer Dir gegeben. Ihr Preis entspricht ihrem geistigen (manevi) Wert und umfasst drei Dinge:

    Erstens: Sie sollen - soweit das möglich ist - für das Direktorium (Diyanet Riyaseti) und alle seine Unterabteilungen, wenn möglich noch mit den alten (arabischen) und falls nicht, dann mit den neuen (lateinischen) Buchstaben, unter Mithilfe meiner engsten Freunde, von denen unbedingt einer die Korrektur (der Druckfahnen) beaufsichtigt, zwanzig, dreißig Ausgaben drucken lassen und sie den Unterabteilungen Ihres Amtes (Diyanet Riyaset) übersenden. Denn die Herausgabe und Verbreitung dieser Werke ist der fremdländischen, glaubenslosen Strömung (Bolschewismus) wegen die Aufgabe Ihres Amtes.

    Zweitens: Da nun einmal die Werke der Risale-i Nur Eigentum der Medresse sind, sind nun auch Sie sowohl ihr Fundament, als auch ihr Kopf und ihr Schüler. Diese sind Ihr wahrhaftiges Eigentum.

    Drittens: Die (optisch sichtbaren) Übereinstimmungen (tevafuqat) im Qur'an sollten so weit möglich im Offsetverfahren gedruckt werden, sodass man in diesen Übereinstimmungen die Wunderhaftigkeit des Qur'an erkennen kann.

    Said Nursî

    * * *

    Einige Briefe, die Bediuzzaman Said Nursi und seine Schüler nach 1950 geschrieben haben

    (Hier ein Brief), geschrieben aus Anlass eines Gesprächs, nachdem die Demokratische (Partei) es wieder erlaubt hatte, in arabischer Sprache zum islamischen Gebet (Ezan-i Muhammedi) zu rufen

    Meine lieben getreuen Brüder!

    Erstens: Wir beglückwünschen euch dazu, dass nun der Ruf zum Gebet (Ezan-i Muhammedi) wieder in vollkommener Freiheit (kemal-i ferah) von zehntausenden Minaretten verkündet wird, was sowohl für euch, als auch für das Land und die Islamische Welt (alem-i Islam) der Beginn einer bedeutsamen, festlichen Zeit (bayram) ist, in der die Kennzeichen des Islam (sheair-i Islamiye) in diesem Land wieder in Erscheinung treten dürfen. Und wir flehen, indem wir zur Annahme eures Dienstes, eurer Anbetung (ibadet) und eurer Bittgebete (dua), durch die ihr in diesem ehrwürdigen Monat Ramadan (ramazan-i sherif) ebenso viele (Verdienste) erwerben könnt, wie in etwa 83 Jahren, und noch etwas mehr, der Anbetung (ibadet) unser "Amen" sagen, dass ihr durch die göttliche Barmherzigkeit (rahmet-i Ilahiye) in jeder Nacht dieses Ramadan ebenso viele Verdienste (sevab) erwerben möget wie in der Nacht der Bestimmung (Leyle-i Qadr). Da ich in diesem Monat Ramadan äußerst schwach bin und nicht mehr richtig arbeiten kann, bitte ich euch um euren geistlichen (manevi) Beistand.

    Said Nursî

    * * *

    Hüsrevs Brief

    بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ {"Im Namen dessen, der gepriesen sei!"}

    An meine gesegneten islamischen Brüder in den Zentren der Islamischen Welt (alem-i Islam)!

    Euch aus ganzem Herzen und ganzer Seele (ruh-u can) einen herzlichen Glückwunsch (tebrik)! Wir haben euch ein Sendschreiben (tebrik), geschrieben von einem bedeutenden, gesegneten, kämpferischen (mudjahid) Gelehrten übersandt, das an Hazret Bediuzzaman gerichtet ist, der durch seine Werke eine Koryphäe der Gelehrten und zugleich auch eine Koryphäe der Kommentatoren (fuhul-i ulema ve fuhul-i mufessir) geworden ist.

    Hazret Bediuzzaman beglückwünscht euch Tausende Male in seinem zur Antwort geschriebenen Briefe und dabei geruhte derselbige unvergleichliche Meister Hazret Bediuzzaman, mir den Auftrag zu erteilen, euch zu schreiben und euch sowohl seine große Freude darüber mitzuteilen, dass die Nurdjus, unsere gläubigen (mu'min) Brüder in Anatolien, als die Nachfolger der Helden des Qur'an und des Glaubens (iman), mit den Muslimen, die in Arabien an den Wahrheiten des Qur'an (haqiqat-i Qur'aniye) interessiert sind, als zwei Brüder, die in vielfacher Reihe harmonisch aufeinander abgestimmt, einen Kreis um den Qur'an bilden und sich in Reihen um ihn scharen, und dass er zugleich auch mit eurer Absicht (niyet) über die Maßen zufrieden ist, dass eure gläubigen (mu'min) Brüder, die mit der Risale-i Nur in einem so starken Interesse verbunden sind, einen Teil davon ins Arabische übersetzen und verbreiten wollen, wobei die Nurdjus der ehrenwerten islamischen Gemeinschaft in Urfa die (in ihrem Besitz befindlichen jeweiligen) Teile der Risale-i Nur, mit denen sie gerade beschäftigt sind, gut aufheben sollen.

    Oh ihr verehrten lichtstrahlenden Glieder eines edlen arabischen Volkes (qaum)! Die in der Tiefe der Geschichte begrabenen und ihre aus der Vergangenheit in die Zukunft entsprungenen Vorväter, diese Leugner unseres Propheten (kuffar), deren Heere seit vierzehn Jahrhunderten diese islamische Nation (millet) angegriffen haben, um sie zu zerschlagen, konnten nun während des Ersten Weltkrieges endlich ihre Wünsche erfüllen. Die Freundschaft (muhabbet) zwischen Türken und Arabern, diesen beiden wahrhaft islamischen Brüdern, die Tausend Jahre lang unerschütterlich standgehalten hatte, ist nun mit viel List und Tücke am Erlöschen. Man konnte es einfach nicht ertragen, dass (die Gläubigen) in ihren Herzen (qalb) ihren so großen Wunsch, sich im reinen Garten (Ravda-i Mutahhara) {der Platz zwischen Mihrab und Mimber (A.d.Ü.)} jenes erhabenen Propheten, welcher der Stolz der Leute des Islam (ehl-i Islam) und des Menschengeschlechtes (nev'-i besher), die Ursache der Erschaffung (sebeb-i khilqat) allen Seins und der Spiegel aller göttlichen Segensfülle (füyuzat-i Ilahiye) ist, auf ihr Angesicht nieder zu werfen, stets lebendig erhalten wollten. Es lag diesen Leugnern des Propheten einfach quer im Magen, dass (die Gläubigen), um von diesem erhabenen, ruhmreichen Propheten (Peygamber-i Dhishan) auch nur ein klein wenig Zuwendung zu erlangen, bereit waren, für ihr Leben (ruh) alles und jedes zu opfern. Sie wollen, dass die Muslime ihre prächtigen Schriften, welche die Quelle ihres Stolzes sind und denen sie seit 1400 Jahren auf dem ganzen Erdenrund, wie auf den Blättern der Zeit, mit dem Stift der weißen Klinge ihrer Blutzeugen (shehid) und Glaubenskämpfer (gazi), wie mit roter Tinte geschrieben und somit der Geschichte anvertraut haben, vergessen sollen. Auf diese Weise entschlossen voranschreitend haben diese erbarmungslosen Feinde Türken und Araber, diese beiden Brüder, durch fürchterliche Verträge in Ketten gelegt, um sie so unter bittersten Qualen zu erdrücken, damit sie sich nicht wieder vereinigen können. So haben sie viele Jahre lang unter ihren stählernen Ketten gelitten. Man hat an den Muslimen jegliche Art von Bosheit ausgeführt.

    Doch ach! (Die Feinde des Glaubens) konnten nicht wissen und nicht erkennen, dass die göttliche Gnade (inayeti Ilahiye) auch dieses Mal wieder den Muslimen beistehen und ihnen mit einem derart großartigen, ja einzigartigen Kommentar (tefsir) zum Qur'an, wie es die Risale-i Nur ist, und mit Bediuzzaman, ihrem Verfasser, einen ebenso großartigen Sieg (verleihen) werde. Diese Werke beweisen die göttliche Allgegenwart (vahdaniyet-i Ilahiye), die prophetische Sendung Mohammeds (Risalet-i Muhammedi), mit dem der Friede sei, und die Wahrheit von der Auferstehung (haqiqat-i hashriye) mit so mächtigen und wahrhaftigen Zeugnissen und glanzvollen Beweisen, dass bis jetzt noch kein Denker des Ostens (alim) oder des Westens (feylesof) dagegen aufstehen und ihnen zu widersprechen vermochte.

    Wir Türken nähren in unserem Herzen (qalb) und in unserer Seele (ruh) im Namen Gottes und um unseres ruhmreichen Propheten (Peygamber-i Dhishan) willen immerfort eine unendliche Liebe (sevgi) und eine grenzenlose Ehrfurcht und pflegen sie, euch, dem edlen arabischen Volk (qaum) gegenüber, unter dem sich so viele Nachkommen des Propheten (seyyid) befinden und dessen erlesene Nachfolger (sahabe-i güzin) eure Vorväter sind. Um dieses erhabenen, ruhmreichen Propheten (Peygamber-i Dhishan) und seines erhabenen Glaubens (din) willen sind wir bereit, zuerst und vor allem unseren geistigen (ruh), aber auch all unseren materiellen Besitz hinzugeben.

    So bitten und beten wir denn in der großen Hoffnung auf die Gnade und Freigiebigkeit (lutf-u kerem) Gottes des Gerechten (Djenab-i Haqq), Gott möge es wollen (insha-a'llah), dass Türken und Araber, die beiden wahrhaftigen Brudervölker (millet) durch die freudige Nachricht (haber-i besharet), die uns unser geliebter Meister, Hazret Ustadh Bediuzzaman, geschenkt hat, in naher Zukunft die Einheit (ittihad) bringen wird. Und so werde denn in unserer Einheit diesen schrecklichen Feinden aller Gläubigen die von ihnen ausgestreute Saat des Verderbens ins eigene Gesicht geschleudert. Und möge Gott es wollen (insha-a'llah), dass diese unter ihren Ketten leidenden 400.000.000 Muslime wieder neu in einem heiligmäßigen islamischen Leben (hayat-i qudsiye-i Islamiye) an die Spitze des Menschengeschlechtes treten und so den Frieden (sulh) und eine allgemeine Versöhnung sicher stellen werden.

    Ein Schüler der Risale-i Nur mit der Bitte um Euer Gebet (dua)

    Hüsrev

    * * *

    Brief an den Ministerpräsidenten Menderes Brief des Meisters an den Ministerpräsidenten Adnan Menderes, der die Risale-i Nur in ihrem bedeutenden Dienst für das Land, für das Volk und die Islamiyet anerkennt und zu schätzen weiß

    بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ {"Im Namen dessen, der gepriesen sei!"}

    Obwohl ich sehr krank bin und mich für politische Fragen nicht interessiere, möchte ich mich doch gerne mit einem solch mutigen Schirmherrn des Islam, wie es Adnan Menderes ist, unterhalten (sohbet). Da aber meine Lage (hal) und mein persönlicher Zustand (vaziyet) eine solche Begegnung nicht gestatten, habe ich anstelle einer tatsächlichen Zusammenkunft diesen Brief geschrieben, damit er statt meiner zu ihm sprechen möge.

    Und zwar möchte ich hier religiös interessierten Menschen wie Adnan Menderes, der ein Schirmherr der Islamiyet ist, einige kurzgefasste Grundsätze erklären:

    Erstens: Einer der so vielen Grundsätze der Islamiyet ist die Wahrheit (haqiqat) der ehrenwerten Ayah: وَ لاَ تَزِرُ وَازِرَةٌ وِ زْرَ اُخْرٰى {"Und die belastete Seele hat nicht die Last einer anderen zu tragen." (Sure 6, 164)} Man kann also für die Verbrechen eines anderen nicht dessen Verwandte oder Freunde verantwortlich machen.

    Doch bei der gegenwärtigen Politik gibt man sich damit einverstanden, wenn zufolge einer fanatischen Parteilichkeit, wegen eines einzigen Verbrechers sehr viele Unschuldige zu Schaden kommen. Angehörige oder auch Verwandte eines Verbrechers müssen wegen seines Vergehens unter übler Nachrede (leiden) oder werden mit Verachtung gestraft. Auf diese Weise wandelte sich ein einziges Verbrechen in hundert Verbrechen um. Ein schrecklicher Hass und eine fürchterlsiche Feindschaft kochten in den Adern hoch. Hass und Wut steigerten sich bis zur Vergeltungssucht. So entstand jenes Gift, welches das gesellschaftliche Leben gänzlich auf den Kopf stellt und den ausländischen Feinden einen Weg eröffnet, ihre Hände dabei ins Spiel zu bekommen. Vorfälle, wie sie im Iran und in Ägypten spürbar geworden sind, lassen einen solchen Sachverhalt verständlich werden. Doch ist die Situation bei uns nicht gleich wie dort. Sie ist dort weniger kritisch als hier bei uns, vielleicht nur 1 zu 100. Möge Gott uns davor bewahren! Eine solche Situation wäre hier bei uns ganz fürchterlich.

    Der einzige Ausweg aus dieser Gefahr ist der:Man muss die islamische Brüderlichkeit und die reine Islamiyet als eine Nation wie einen mächtigen Stein zugrunde legen und die Vergehen, um unschuldige zu schützen, auf die Verbrecher selbst beschränkt halten.

    Zudem findet dieser Grundstein aller Ruhe, Ordnung und öffentlichen Sicherheit wiederum sein Fundament in dem (oben angeführten) Grundsatz:

    Fände sich z.B. in einem Haus oder auf einem Schiff neben zehn Verbrechern ein Unschuldiger, so muss man, um diesen Unschuldigen zu retten und ihn nicht in Gefahr zu bringen, um dieses Grundprinzips von Sicherheit und Ordnung willen in diesem Schiff oder Haus keine Unruhe entstehen lassen, damit dieser Unschuldige hinausgebracht werden kann.

    So würde denn in Anwendung dieses qur'anischen Grundgesetzes, wegen zehn Verbrechern neunzig Unschuldige in Gefahr zu bringen, um die innere Ruhe und Ordnung nicht zu stören, der Anlass dazu sein, den göttlichen Zorn (ghadab-i Ilahiye) zu wecken.

    Da aber nun einmal Gott der Gerechte (Djenab-i Haqq) in dieser gefahrvollen Zeit für einen Teil wahrhaft religiöser Menschen den Weg geöffnet hat, bis an die Spitze (des Staates) zu gelangen, gemahnt uns nun die Zeit daran, dass es notwendig geworden ist, dem Grundsatz des Weisen Qur'an (Qur'an-i Hakim) entsprechend, für sich selbst einen Stützpunkt zu schaffen und gegenüber denen, die wütend auf sie sind, einen schützenden Graben zu bauen.

    Ein zweites Grundgesetz der Islamiyet ist

    folgende ehrenwerte Hadith:

    سَيِّدُ الْقَوْمِ خَادِمُهُمْ {"Das Haupt eines Volkes ist sein Diener"} Tatsächlich heißt, ein Amt zu bekleiden, eine Dienststelle einzunehmen. Es dient nicht dazu, andere zu beherrschen und sie um des eigenen Egos willen zu unterdrücken. Infolge unseres heutigen Mangels an einer islamischen Erziehung und der Schwachheit im Dienst und in der Anbetung, haben die Ichsucht und der Egoismus an Kraft gewonnen. Entkleidet man ein Amt seiner Funktion als einer Dienststelle, so nimmt es die Form einer Stufenleiter zur Herrschaft, zu einer Diktatur, zu Unterdrückung und Eigendünkel an. So läuft die Verrichtung eines Gebets (namaz) ohne Abdest, ohne Qiblah jeglichem Sinn für Recht und Gerechtigkeit zuwider, zerstört ihn in seiner Grundlage und stellt das Recht der Diener Gottes (huquq-u 'ibad) auf den Kopf. Dieses Recht der Diener Gottes kann man nicht mehr ein Recht Gottes (huququllah) nennen, um Recht (haqq) sein zu können. Es wird vielmehr zu einer Ungerechtigkeit der eigenwilligen Seele (nefsu-l'emmare).

    Nun aber sagt Adnan Menderes: "Ich werde erfüllen, was die Islamiyet und die Religion (din) erfordern." Doch den beiden oben erwähnten Grundsätzen laufen zwei fürchterliche Strömungen entgegen und widersprechen ihnen, weshalb die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass die Völker (-Partei) durch umfangreiche Bestechungen hintergangen wird, was den ausländischen (Mächten) einen Weg einzugreifen eröffnet und zum Angriff überzugehen.

    Erstens: (Die erste Strömung) läuft dem ersten Grundsatz zuwider, demzufolge wegen eines einzelnen Verbrechers vierzig unschuldige Menschen enthauptet und ein Dorf niedergebrannt wurde. Im Grade einer solchen Despotie (istibdad-i mutlaq) ist ein jedes Amt mit einer Bestechung in Form eines eigenen Herrschaftsbereiches verbunden, was der Seele (nefs) eine Freude bereitet, wobei gleichzeitig freiheitsliebende gläubige Menschen angegriffen werden.

    Nun zum Zweiten: Man lässt (die Menschen) die Islamiyet einer durch sie geheiligten Nation (Islamiyet milliyet-i qudsiye) aufgeben - so wie dies bereits die erste (Strömung versucht hatte) - tritt um eines einzelnen Verbrechers willen die Rechte (haqq) hunderter Unschuldiger mit Füßen, gibt sich zwar nach außen als national gesinnt, während man in Wirklichkeit rassistisch denkt, während sich doch daneben sowohl freiheitsliebende, gläubige Demokraten als auch im gesamten Vaterland 70 Prozent noch andere Völkerstämme finden, (welches Verhalten) sich sowohl gegen die Regierung, als auch gegen die armen Türken, gegen die der demokratischen (Partei) folgende Politik richtet, wobei ihre wahnsinnigen, selbstgefälligen Seelen (nefs) eine besonders schmackhafte Bestechungspolitik betreiben und für eine rassistische Brüderlichkeit ausgeben. In dieser wohlschmeckenden Verbrüderung (befangen), können sie in ihrer Trunkenheit die Umwandlung eines solch schmackhaften Nutzens einer tausendfach wertvolleren wahrhaftigen Brüderlichkeit in Feindschaft u.dgl. ernsthafte Gefahren, gar nicht mehr wahrnehmen.

    Anstatt sich z.B. durch die Nationalität ihrer Islamiyet täglich von 400.000.000 wahrhaftigen Brüdern in dem alle umfassenden Gebet (dua) اَللّٰهُمَّ اغْفِرْ لِلْمُؤْمِنِينَ وَ الْمُؤْمِنَاتِ {"Oh Gott vergib allen gläubigen Männern und Frauen!"} innerlich (manevi) getragen zu sehen, geben sie in ihrem Rassenwahn 400.000.000 wahrhaftige Brüder für 400 wahnsinnige, völlig unbekümmerte (Leute) hin, die nur an ihrem irdischen (dunyevi), völlig unbedeutenden Nutzen (interessiert) sind. Diese Gefahr ist sowohl für das Land als auch für seine Regierung, alle gläubigen Demokraten und Türken eine große Gefahr; und die so etwas tun, sind auch gar keine richtige Türken. Die edlen Türken sollten einen solchen Fehler vermeiden.

    Diese beiden Strömungen werden in jedem Fall versuchen, daraus ihren Nutzen zu ziehen, um so (die Partei) der gläubigen Demokraten zu stürzen, wozu sie ja auch beauftragt worden sind; was sich jetzt anhand der bereits sichtbar gewordenen Spuren herauszustellen beginnt. Wegen dieser überwältigenden Zerstörung und wegen dieser beiden mächtigen Gegner ist es notwendig, sich wie die 40 Sahabis, die gegen 40 Staaten zum Kampf angetreten und siegreich geblieben sind, unerschütterlich auf die Wahrheiten des Qur'an (haqiqat-i Qur'aniye) zu stützen, so wie dies 1400 Jahre lang und in jedem Jahrhundert drei-, vierhundert Millionen Schüler getan haben, welche die in diesen anziehenden Wahrheiten enthaltene, ewig beglückende Seligkeit in dieser und in jener Welt (dunyevi ve ukhrevi) zu ihrem Stützpunkt gemacht haben, was gegen die erwähnten Gegner und alle äußeren wie inneren Feinde ganz besonders notwendig, ja unumgänglich und der einzig mögliche Ausweg ist. Andernfalls werden eure erbärmlichen Feinde im Inland wie im Ausland euch aus einem einzigen Vergehen Tausende machen und euren früheren Vergehen noch hinzufügen und euch aufladen, so wie sie diese (auch früher schon) auf anderer Häupter geladen haben. Das aber wird für euch, für das Land und für das Volk zu einer Gefahr werden, deren Folgen sich nicht wieder gut machen lassen.

    Möge Gott der Gerechte (Djenab-i Haqq) euren Diensten für die Islamiyet Seinen Erfolg verleihen, euch vor den oben erwähnten Gefahren behüten! Ich und meine Nurdju-Brüder werden, wenn ihr das tun wollt und die oben erwähnten Tatsachen (haqiqat) anerkennt, uns auch entschließen, noch für euch zu beten.

    Drittens: Ein Grundsatz, der das Gemeinschaftsleben der Islamiyet betrifft, ist auch die Wahrheit (haqiqat) der folgenden ehrwürdigen Hadith: اَلْمُؤْمِنُ لِلْمُؤْمِنِ كَالْبُنْيَانِ الْمَرْصُوصِ يَشُدُّ بَعْضُهُ بَعْضًا {"Der Gläubige ist dem Gläubigen gleich einem Bauwerk, in dem die einzelnen Steine bleiverfugt einander Halt und Stütze gewähren."} Das heißt: Wenn die Feinde im Äußeren angreifen, soll man alle inneren Streitigkeiten vergessen und miteinander ganz und gar solidarisch sein.

    Sobald auch noch der letzte, aus dem hintersten Wald kommende Hinterwäldler die Nutzanwendung dieses Grundsatzes begriffen hat, wird ein Volk, obwohl es eben zuvor noch die eigenen Väter und Brüder umgebracht hatte, nun, da ein Feind von außen in Erscheinung getreten ist, alle innere Feindschaft vergessen. Sobald aber der äußere Feind vertrieben ist, wird (ein Volk, das bis dahin) solidarisch gewesen ist - und ich sage das mit einem viel tausendfachen Bedauern: man hat schon Vorfälle erlebt (wo ein Volk) aus seinem Egoismus, seinem Eigenwillen, seinem Stolz, aus einer gnadenlosen innenpolitischen Parteigesinnung heraus, selbst wenn ihm der Teufel zur Hilfe eilte, für ihn um Erbarmen (rahmet) beten wollte, wo hingegen, wollte selbst ein Engel der oppositionellen (Partei) zu Hilfe eilen, man ihn dennoch verfluchen würde.

    Ja, ich habe sogar erlebt, dass ein aufrichtiger Gelehrter (alim) einem anderen großen Gelehrten, der ihm in seinen politischen Ansichten widersprach, bis zur üblen Nachrede hin verketzerte, während er einen Ungläubigen und Gegner der Islamiyet, der jedoch genau so dachte wie er, auch noch feurig lobte, um ihn so zu verteidigen. Darum habe ich den Teufel geflohen und mich zugleich vor 35 Jahren von der Politik abgewandt.

    Zudem war jetzt zu bemerken, dass den Oppositionellen das Verhalten eines Mannes, der sowohl den ehrwürdigen Monat Ramadan, als auch die Kennzeichen islamischen Lebens (in der Öffentlichkeit) und das gläubige Volk verachtet, recht gut gefallen hat. Nun ist aber das Einverständnis (riza) mit dem Unglauben der Unglaube (kufr) selbst. Wenn jemand mit einer Irrlehre (dalalet), der Sünde (fisq), der Ungerechtigkeit (zulm) einverstanden (riza) ist, so ist dies eine Irrlehre, eine Sünde, eine Ungerechtigkeit.Wenn man das Geheimnis (sirr) eines so merkwürdigen Zustandes (hal) betrachtet, so bemerkt man, dass die Oppositionellen das, was diejenigen, denen es bereits in Fleisch und Blut übergegangen ist, sich für das, was in den Augen ihres eigenen Volkes als eine schwerwiegende Missachtung angesehen wird, entschuldbar zu halten, selbst für gottlos und selbst für verachtenswert ansehen und es auch so darstellen möchten.

    So wie denn nun die Folge all dieser verschiedenen, entsetzlichen Ungerechtigkeiten sehr gefährlich ist, so stellen sie auch die Sitten des gesellschaftlichen Lebens auf den Kopf; und das gleicht einem schwerwiegenden Attentat gegen das Land, gegen das Volk und das islamische Selbstverständnis.

    Eigentlich wollte ich noch mehr dazu schreiben. Doch will ich mich hier damit begnügen, dass ich für alle freiheitsliebenden Gläubigen bereits drei grundsätzliche Punkte erklärt habe.

    Said Nursî

    * * *

    Dem oben angeführten Sachverhalt, so wie er unser gesellschaftliches Leben betrifft, möchte ich die nachstehende Anmerkung beifügen, in der Absicht, sie Adnan Menderes übersenden zu lassen.

    Anmerkung: Um die infolge der alten nutzlosen und willkürlichen Gesetze und ihres Missbrauchs, oder vielmehr die aus einer Provokation heraus entstandene "Tidjanische Frage" {hier geht es um einen ins Gerede gekommenen Sufi-Orden} nicht (der Partei) gläubiger Demokraten anzulasten und damit diese demokratische (Partei) nicht etwa in den Augen der islamischen Welt in Misskredit gerate, kam mir, als der nach meiner Vorstellung einzig mögliche Ausweg, der folgende Gedanke:

    Durch die Wiederzulassung des islamischen Gebetsrufes (Ezan-i Muhammedi) hat die Demokratische (Partei) zehnfach wieder an Kraft gewonnen. Wenn aber nun auch die Ayasofya in ihren alten heiligen Zustand (vaziyet-i qudsiye) zurückversetzt würde, in dem sie sich 500 Jahre lang befunden hatte, was in der islamischen (Welt) einen sehr guten Anklang finden würde und wonach sich auch die islamische Welt der Bevölkerung dieses Landes wieder wohlwollend zuwenden würde, und wenn nun auch noch, nach 28 Jahren, in denen die Gerichte nichts gefunden haben, was zu einem Schaden gewesen wäre, und nachdem in 5 Gerichtsprozessen die Risale-i Nur wieder freigegeben worden war, nun auch die Gläubigen der Demokratischen (Partei) die Freigabe (dieser Werke) offiziell verkünden würden, {was dann 1980 auch tatsächlich geschehen ist (A.d.Ü.)} so würde dies eine heilende Salbe auch auf diese Wunde streichen. Dadurch könnte die erneute Zuwendung der islamischen Welt gewonnen werden und ich denke auch, dass dann niemand mehr heimtückischer Weise die Schuld (der Demokratischen Partei) zuschieben könnte. Der Gläubigen der Demokratischen (Partei) wegen, besonders aber Persönlichkeiten wie Adnan Menderes wären hier zu erwähnen, habe ich die Politik seit 35 Jahren aufgegeben. Dies alles habe ich ein, zwei Stunden lang betrachtet und dann hier niedergeschrieben.

    Said Nursî

    * * *

    Ein Brief der Nur-Schüler in Ankara

    Liebe getreue Brüder!

    Euer Brief war für uns, als hätten wir einen Strahl der Sonne des Islam verspürt. Seit Jahrhunderten gab es Gedanken, die sich gegen die Menschlichkeit richteten, in der Islamiyet ihren Schaden anrichteten und sie angegriffen haben. Nun ist die Risale-i Nur vorgetreten, um die Zerstörungen der Leute des Unglaubens (ehl-i kufr) wieder zu reparieren; und sie ist - wie wir aus eurem Brief entnommen haben - unter den jungen Leuten verbreitet. Die wahrheitsliebenden Weggefährten auf dem Wege des Ewigen Lebens (ebedi hayat) sollen ihre eingebildeten hohlen Worte loslassen und durch die Risale-i Nur die Saat der Ungläubigen (kufr) zum Schmelzen bringen. Die Schüler der Risale-i Nur sind die wahrhaftigen Brüder der Leute des Herzens und des Glaubens (ehl-i qalb ve iman). Die Briefe von euch als unseren Mitbrüdern haben uns stets begeistert und werden dies auch in Zukunft noch tun.

    Die Risale-i Nur, die ein Kommentar (tefsir) zum Qur'an ist, lässt uns wissen, dass es in dieser Zeit eine große Torheit ist, im Irrglauben zu verharren und nicht gegen den Unglauben (kufr) anzukämpfen. In einer Zeit, in der der Kommunismus, der Anarchismus und die Freimaurerei an Boden gewinnen, ist es die wichtigste Aufgabe, der Risale-i Nur zu dienen, göttliches Wohlgefallen (riza-yi Ilahi) zu erlangen und (die Risale-i Nur) denen zu übermitteln, die danach verlangen. Wenn jemand will, dass wir uns von dieser wichtigsten und bedeutendsten segensreichen Aufgabe abwenden, so werden selbst ihre schwersten Angriffe unseren Eifer nur noch anfeuern.

    Die Risale-i Nur lehrt uns und beweist uns, dass diese Welt ein Gasthaus ist. Die das Ewige Leben ersehnen und ihre Aufgaben in diesem Gasthaus ernst nehmen, werden auch dementsprechend zufrieden gestellt. Das aber heißt, dass es jetzt unsere wesentlichste Aufgabe ist, den Herzen der Leute des Glaubens (ehl-i din), die aus dem Sumpf errettet werden möchten, die der Dunkelheit überdrüssig geworden sind, ohne Nahrung geblieben sind, zu Hilfe zu eilen und bei uns selbst zu beginnen, Ausrufer des Lichtes zu sein.

    Besonders und vor allem hier ist es besonders wichtig und außerordentlich bedeutsam, als erstes und vor allen anderen Dingen die Risale-i Nur aufmerksam und in ständigem Nachsinnen zu lesen und uns dieses gewaltige Gesamtwerk anhand der Wahrheiten des Qur'an und des Glaubens innerlich anzueignen und uns dessen Grundsätze und Anweisungen dieses außerordentlichen Gesamtwerkes unverzüglich und vollständig zu eigen zu machen. Jeder junge und überhaupt jeder Mensch, der einmal diese gewaltig große Gnade an sich erfahren hat, wird sich fortan hundertfach, ja tausendmal zum Nutzen für das Land und für das Volk einsetzen. So kann er sich für das Land, das Volk, die Jugend und die ganze islamische Welt in großem Umfang als hilfreich erweisen und seine Kräfte und Fähigkeiten entwickeln.

    Darum bitten wir vor allem unseren Meister Hazret-i Bediuzzaman, aber auch euch, die ihr würdig seid, wahrhaft und aufrichtig seine Schüler zu sein, um euer Gebet (dua), damit wir das Gesamtwerk der Risale-i Nur so bald wie möglich herbeischaffen, suchen, finden, aufmerksam, nachdenklich und aufrichtig lesen mögen. In dieser Weise wollen wir zum Dienst am Qur'an und am Glauben (iman) eilen.

    Angesichts dessen, dass es bereits genug Beweise gibt, die darauf hindeuten, dass die Risale-i Nur in diesem Jahrhundert Anklang gefunden hat, ist jeder gläubige Mitbruder, sofern er nur über einen klaren Verstand verfügt, schon von sich aus zu ihrem Helfer bestimmt.

    Da nun einmal die Risale-i Nur in diesem Zeitalter ihre besonderen Eigenheiten birgt, und da nun einmal Tausende Gelehrte sie mit großem Lob angenommen haben, und da sich der Meister nun einmal für den Qur'an zu einem mutigen Ausrufer gemacht hat, wie man seinesgleichen keinen mehr zu finden vermag, der sein ganzes Leben in Vollkommenheit, aufrechten Ganges und mit wahrheitsgemäßen Grundsätzen dem Glauben und der Islamiyet gewidmet hat, und dabei, ohne irgendeinen diesseitigen (dunyevi) Vorteil zu suchen, sich einzig und allein um den Wohlgefallen Gottes strebend bemüht hat, würden auch die Nur-Schüler nicht zögern, mit ganzer Kraft (quvvet) ein Leben als Leute der Sunnah (ehl-i sunnah) im Rahmen des Glaubens und der Islamiyet für den Dienst zu opfern, ohne jemals nur schnödem Gewinn zu folgen, wobei hundert Tausende Nur-Schüler allem Druck und allen Drohungen zum Trotz diese Tatsache noch nachdrücklich bestätigen, sich dabei jeder Schüler darin ausgebildet hat und noch weiter ausbildet, auf all die irrigen Glaubenssätze westlicher Denker (felsefe), wie sie heute im Schwange sind, wahrheitsgemäß (haqiqi) und logisch (mantiki) Antwort zu geben; denn auf jedes Bedürfnis weiß der Qur'an eine Antwort, da sich in ihm notwendigerweise eine jede Wahrheit (haqiqat) eindeutig finden lässt;

    denn der Qur'an ist ein Geschenk Gottes, das auf schönste Weise Unterricht erteilt, ein Licht (Nur) und Seine Barmherzigkeit (rahmet)... Weil dies aber so ist, erklärt die Risale-i Nur, indem sie auf eine solche Weise, wie aus der Schatzkammer göttlicher Barmherzigkeit (rahmet) und Quelle Seiner Wahrheit (haqiqat) schöpfend, Unterricht erteilt, dass die Jugend und das einfache Volk sie in unmittelbarer Art verstehen kann. Aufmerksam, nachdenklich und beharrlich zu lesen und zu schreiben, als eine günstige (Gelegenheit zu nutzen), um nicht müßig zu gehen, ist der beste Gottesdienst (ibadet) und eine Quelle der Freude. (Die Risale-i Nur) ist in Gegenwart und Zukunft besonders für uns junge Leute ein außerordentlich hilfreiches und völlig ausreichendes Heilmittel, ein besonders wohlschmeckendes Elixier, das wir voll Begeisterung in uns aufgenommen haben und das für uns im übertragenen Sinne (manevi) unser Retter geworden ist. Da nun diese Wahrheiten bereits offen zutage liegen, könnte, wenn wir uns nicht an ihnen mit aller Kraft unerschütterlich festhielten, sie nicht vom Anfang bis zum Ende durchforschten, ja uns noch nicht einmal für sie interessierten, dies nur die Folge unserer Gottvergessenheit (ghaflah) sein.

    Wer also nun dem Weg der Wahrheit (haqiqat) folgen will, muss von der Risale-i Nur seinen Unterricht nehmen. Und jeder, der dem Weg der Risale-i Nur in ihrem Strahlenglanze (munauvver) {Beiname der Stadt Medina (A.d.Ü.)} folgt, wird wahrhaftige Glückseligkeit erlangen und sich über das Wesen des Antlitzes dieser Erde {den Sinn der Erschaffung der Welt (A.d.Ü.)} im Klaren werden, worin wir Nur-Schüler in Ankara unsere gemeinsame Überzeugung (ittifak) finden werden. Dann wird mit der Risale-i Nur, die uns im Weisen Qur'an die Schatzkammer des Ewigen Lebens schauen lässt, sicherlich eines Tages auch ihr lichtvoller Klang über dieser Welt (dunya) ertönen.

    Da nun einmal die islamischen Gelehrten - einem ehrenwerten Hadith entsprechend - solange sie denn nichtweltlichen Interessen und ihren Lustbarkeiten hinterher laufen, die zuverlässigsten Erben der Propheten. Wir aber wissen, dass auch die Risale-i Nur deren vollkommene Erbin ist. Und so hat denn auch die Geistige Körperschaft der Risale-i Nur als deren wahrhaftige Erbin gelebt und lebt so noch heute. Die, welche gegen sie aufstehen, diese gottvergessenen (ghafil) tauben, blinden und gefühllosen, schrumpfen und werden kleiner. Die Risale-i Nur aber wird aufgrund ihrer überragenden Stellung sicherlich alle Philosophen, Gelehrten (ilm) und Leute der Wahrheit (haqq) in dieser Welt (dunya) zusammenrufen und alle die gesegneten Menschen von gesundem Verstand (aql) und gütigem Herzen (qalb-i kerim) zu ihren Schülern machen. Möge Gott es wollen (insha-a'llah), dass sich dies nicht erst in ferner Zukunft, sonder bereits bald bewahrheiten (tahaqquq) wird! So befindet sich denn die Welt (dunya), wie die meisten Philosophen und Gelehrten (alim) bereits gesagt haben, an einer völlig neuen Schwelle des Bewusstseis. Die Welt (dunya) sucht nach dem Licht (Nur), das sie erleuchten wird. Mehmed Akif, ein Dichter der (Qur'anischen) Wahrheiten (haqiqat) sagt:

    Oh mein Gott, sende uns Dein Licht (Nur); Jahrhunderte sind schon genug!

    Wie betäubt liegt Dein Volk und sehnt sich nach einem Morgen am Horizont.

    Und dass er mit diesen Worten auf das Licht (Nur) hinweist, ist für uns heute eine Tatsache (haqiqat).

    Liebe Mitbrüder!

    Betet mit uns, dass wir uns in einer Weise bemühen mögen, die der Risale-i Nur würdig ist, damit wir nicht unter den Lebensumständen in Ankara dahinschmelzen. Auf welche Weise jedoch das Licht (Nur) die Finsternis beseitigen möge, so ist doch wiederum ein Auge nötig, um es sehen und ein Kopf um es verstehen zu können. So möge denn unser Auge nicht von einer solchen Umgebung verblendet und verschleiert sein. Betet also für uns in unserer Schwäche. Möge Gott uns allen gewähren, uns in unserem Festhalten an der Risale-i Nur als ehrwürdige (aziz) Diener eines eindeutigen Glaubens (din) zu erweisen, amin!

    Einer unserer Brüder sagte: Heute morgen nach dem Gebet wurden mir die folgenden Verse eingegeben, die ich gerne unseren Brüdern mitteilen möchte:

    Mein Glaube (din) ist der Islam, mein Buch der Qur'an, meine Überzeugung die Wahrheit (haqq).

    Diesem Weg seine Seele (djan) zu weihen, ist Ewiges Leben.

    Eure Euch sehr liebenden

    Schüler der Risale-i Nur an der Universität zu Ankara

    * * *

    Analysen

    Nach einer langen Trennung

    Nun ist es vielleicht schon 27, 28 Jahre her, dass ich den Meister nicht mehr gesehen habe. Und obwohl ich doch stets die Sehnsucht gehabt habe, zu ihm zu gehen und ihn zu besuchen, sich an seinem gesegneten Antlitz voll und ganz satt zu sehen, war ich doch stets so beschäftigt, dass ich nicht die Zeit dazu gefunden habe. Doch war er mir stets meinem Herzen (qalb) nahe und war sein Geist stets in meinem Inneren (manevi) anwesend. Doch konnte denn die Sehnsucht in meiner Brust meine Sehnsucht auch nur einigermaßen befriedigen? Ihn selbst zu sehen und in meinen Armen zu halten, mein Wunsch nach seinem lichtvollen Antlitz, ja dieses spürbare Verlangen zeigte mir, wie groß es war.

    Seit ich den Meister kennen gelernt habe, sind nun schon 40 Jahre vergangen. Damals kam er fast jeden Tag zu unserem Büro. Mit den Herren Akif, Naim, Ferid und Izmirli haben wir gemeinsam so viele wirklich angenehme Stunden verlebt. Der Meister sprach mit seinem ihm eigenen Akzent über hochwissenschaftliche Fragen. Sein Umgangston war von einer Kühnheit und Majestät, die uns alle begeisterte. Seine wundervolle, ganz natürliche (fitri) Auffassungsgabe war geradezu ein Geschenk Gottes. Selbst noch bei den kompliziertesten Themen zeigte sich die gewaltige Kraft und Größe seiner Intelligenz. Er war ein Kopf, in dem ständig seine Gedanken arbeiteten. Und die waren für gewöhnlich nicht gerade angelernt. Sein Wegweiser war einzig der Qur'an. Aus ihm schöpfte sich seine ganze Fülle und Intelligenz. Alle seine "Blitze (Lem'alar)" entsprangen unmittelbar dieser Quelle. Als wahrer Exeget (mutschtehid) besaß er das gleiche Mitspracherecht wie ein Imam. Sein Herz war von einem Glauben (iman) erfüllt, wie dem eines Sahabis. In seinem Herzen (ruh) lebte die Unerschrockenheit eines Hazret Omar. Als Gläubiger (mu'min), der auch im zwanzigsten Jahrhundert das Glückliche Zeitalter noch stets innerlich (nefs) lebendig erhält, ist er ganz und gar auf den Glauben (iman) und den Qur'an ausgerichtet.

    Die Grundlage für die Einheit (tauhid) und den Glauben an Gott (Allah'a Iman), welche das Ziel aller Ziele des Islam ist, war zugleich auch für ihn die Grundlage und der wichtigste Stützpfeiler für die Risale-i Nur. Hätte er in jenem Glücklichen Zeitalter gelebt, jener Zeit, in welcher der Islam entstand, so hätte ihm der Ehrenwerte Prophet die Aufgabe zugeteilt, die Götzenbilder in der Kaaba entzwei zu schlagen. Denn er war ein Feind jeder Anbetung (shirk) irgendwelcher Götzen und ihrer Gleichstellung (putperestlik) mit dem einen und einzig wahren Gott.

    Es war ein langes, fast ein Jahrhundert währendes Leben, erfüllt von dem Kampf, um den Glauben (iman) und die Wahrheiten (haqiqat) des Qur'an in die Herzen einzupflanzen. Es war ein Leben, verbracht in der Tugend (fadilet) und gelebt in Unerschrockenheit. Auf dem Schlachtfeld, mit dem Schwert in der Hand, war er ein Held, der fest und aufrecht auf seinen Beinen stehend dem Feinde entgegentrat. Er war ein Held, der auch noch in Gefangenschaft sich dem feindlichen Kommandanten gegenüberstellt. Er war ein Held, der selbst noch bevor er standrechtlich erschossen werden sollte, den feindlichen Kommandanten nachdenklich werden und eines Besseren belehren konnte...

    Er zögerte nicht einen Augenblick, als ein Opfer für Volk und Vaterland sein Leben (djan) zu geben. Er war ein fürchterlicher Feind von Spaltung (fitnah) und Aufruhr. Für das Wohl des Volkes konnte er jede Art von Ungerechtigkeit und alle Schikanen erdulden. Die ihn unterdrückten, verfluchte er nicht. Die ihn in den Kerker warfen, wünschte er stets nur Heil (salah) und Glaube (iman). Für sein Ideal zu sterben, war für ihn eine einfache Sache.

    Er ernährte sich von einer Schale Suppe, einem Glas Wasser und einem Bissen Brot. Seine Kleidung war nur sehr einfach und bescheiden. So trug er nur eine wattierte Jacke aus einem weißen amerikanischen Stoff. Seine Unterwäsche wechselte er, bevor sie schmutzig geworden war und ließ sie waschen. Stets achtete er sehr sorgfältig auf seine Sauberkeit. Papiergeld nahm er niemals in die Hand und trug es nicht bei sich. Als Eigentum besaß er nichts in dieser Welt (dunya). So lebte er nicht für sich selbst, sondern für die Gemeinschaft.

    Äußerlich betrachtet war er zwar klein von Wuchs, jedoch Achtung gebietend, ja geradezu majestätisch. Seine Augen strahlten von sich ein Licht (Nur) aus, das leuchtete wie die Sonne. Seine Blicke hatten etwas geradezu Königliches. Äußerlich (maddi) betrachtet mag er vielleicht der ärmste Mensch der Welt sein, innerlich (manevi) gesehen gleicht er dem König der Welt (alemin sultani).

    Das Leiden hat in seinem Leben von über 80 Jahren kaum Spuren hinterlassen; nur seine Haare wurden grau. Seine Haut war stets von einem leicht lichten rosarot. Er trug keinen Bart. Und er war auch stets wach und munter wie ein junger Mann. Er war ruhig und ausgeglichen. War er jedoch einmal in Aufregung geraten, so erhob er sich löwengleich (aus seinem Schneidersitz) auf die Knie (und sprach in dieser Haltung weiter) wie ein König (shahenshah).

    Was er am allerwenigsten mochte, war die Politik. Seit 35 Jahren hat er keine Zeitung mehr in die Hand genommen. Er hat mit seinem Interesse für weltliche Angelegenheiten (dunya) gebrochen. Vom Abendgebet bis zum Morgengebet und auch noch danach bis zum Mittagsgebet empfing er niemanden, blieb vielmehr im Gebet (ibadet) versunken. Und schlief nur sehr wenig.

    Auch seinen Schülern verbot er streng jeglichen Umgang mit politischen Themen. Die überall im Lande lebenden, mehr als 600.000, ja vielleicht 1.000.000, Schüler sind die tugendhaftesten Kinder des Landes. Auch die Anzahl der Schüler, die an den verschiedenen Fakultäten einer Universität Naturwissenschaften studieren, ist sehr hoch und geht in die Hunderte, ja Tausende. Es gibt keinen Nur-Schüler, der nicht in seiner Klasse der tugendhafteste und der fleißigste wäre. Es gibt im ganzen Lande unter all den hundert Tausenden Schülern der Risale-i Nur keinen einzigen, der irgendwo auf Erden jemals die öffentliche Sicherheit gestört, ja auch nur einen derartigen Versuch unternommen hätte; und nie wurde irgendwo dergleichen registriert. Ein jeder Nur-Schüler ist von Haus aus ein Wahrer von Ruhe und Ordnung im Lande und ihr Wächter von seiner inneren (manevi) Einstellung her.

    Ich habe (den Meister) gefragt, ob er während seiner Reise gelitten habe.

    Er gab mir zur Antwort, dass das, was ihm Kummer macht, nur die Gefahren sind, denen der Islam ausgesetzt ist. Früher kamen diese Gefahren von außen. Deswegen war auch der Widerstand dagegen leicht. Heute aber lauert die Gefahr von innen. So ist der Wurm bereits in den Körper eingedrungen. Damit ist auch Widerstand dagegen schwierig geworden. Ich befürchte, dass das Gemeinschaftswesen dem nicht zu widerstehen vermag, weil es den Feind nicht erkennt. Es hält seinen größten Feind, der an seinen Nerven nagt und sein Blut trinkt, für seinen Freund. Wenn der scharfsinnige Blick einer Gemeinschaft auf solche Weise erblindet, gerät die Burg des Glaubens (iman) in Gefahr. Das also ist meine Sorge; es ist dies meine einzige Sorge. Darüber hinaus habe ich gar keine Zeit, an den Kummer und die Sorgen, denen ich in meiner Person ausgesetzt bin, auch nur zu denken. Ach wäre ich doch nur tausendfach mehr dergleichen Kümmernissen ausgesetzt, wenn nur die Burg des Glaubens (iman) in Sicherheit (selamet) bliebe!

    Geben Ihnen denn die hundert Tausenden Ihrer gläubigen Schüler keine Hoffnung und keinen Trost für die Zukunft?

    Doch, schon, ich bin da keineswegs völlig hoffnungslos...

    ...

    Die Welt (dunya) ist in eine große innere (manevi) Krise hineingeraten. Eine aus der westlichen Gemeinschaft geborene Krankheit erschüttert die inneren (manevi) Fundamente; ein Unheil, eine Seuche, eine Pest breitet sich über die Erde aus. Dieser fürchterlichen Krankheit entgegen: mit welchen Mitteln und Möglichkeiten wird die islamische Gemeinschaft ihr entgegen treten? Etwa mit den verdorbenen, verfaulten, verwesten, hohlen Rezepten des Westens? Oder doch besser mit den taufrischen Grundsätzen einer islamischen Gemeinschaft? Ich sehe die hohen Häupter in Gottvergessenheit (ghaflah). Die Burg des Glaubens (iman) kann die verrotteten Säulen des Unglaubens (kufr) nicht bewahren. Deshalb habe ich all meine Bemühungen einzig um des Glaubens (iman) willen gebündelt.

    Doch sie verstehen die Risale-i Nur nicht oder wollen sie nicht verstehen. Sie denken, dass ich der Hodja einer Medresse bin, der in dem scholastischen Sumpf versunken ist. Doch ich habe mich auch mit den positiven Wissenschaften, also den Naturwissenschaften und Geisteswissenschaften dieses Jahrhunderts beschäftigt. Zu diesem Zweck habe ich auch ihre tiefsten Fragestellungen durchgearbeitet. Ja ich habe zu diesem Zweck sogar selbst einige Werke verfasst. Doch darin finden sich keine derartigen mantischen Spitzfindigkeiten. Auch leihe ich mein Ohr nicht den Taschenspielereien ihrer Philosophen. Stattdessen behandle ich in ihnen das innerliche Leben einer Gemeinschaft, ihre geistige (manevi) Existenz, ihr Gewissen und ihren Glauben (iman). Ich arbeite einzig auf der Grundlage der Einheit und des Glaubens (tauhid ve iman), die der Qur'an gelegt hat und welche die tragenden Säulen der islamischen Gemeinschaft sind. An dem Tage, da diese erschüttert werden, gibt es keine Gemeinschaft mehr.

    Sie sagen zu mir: "Warum hast du diesen oder jenen angerempelt?" Doch ich habe das gar nicht bemerkt. Denn vor mir brennt ein entsetzliches Feuer. Die Flammen lodern zum Himmel empor. In ihnen brennt mein Kind. Mein Glaube hat Feuer gefasst und brennt. Ich laufe, diesen Brand zu löschen, meinen Glauben zu retten. Auf dem Wege wollte mich jemand stolpern lassen und da bin ich ihm auf den Fuß getreten. Welche Bedeutung hat das nun? Hat dieser kleine Zwischenfall vor diesem entsetzlichen Feuer noch irgendeine nennenswerte Bedeutung? Was für eine engstirnige Denkweise! Was für beschränkte Ansichten!

    Denken sie etwa, dass ich solch ein selbstsüchtiger Mensch bin, der nur sich selbst (nefs) zu retten denkt? Um den Glauben (iman) der Gemeinschaft zu retten, habe ich meine Welt (dunya) zum Opfer gebracht, habe auch (das Streben) nach dem Jenseits (akhiret) aufgegeben. In den mehr als 80 Jahren meines Lebens (hayat) habe ich so etwas wie die Freuden dieser Welt (dunya) gekannt. Mein ganzes Leben habe ich auf Schlachtfeldern, in Gefangenenlagern, in den Gefängnissen dieses Landes und vor den Gerichtshöfen dieses Landes verbracht. Keine Misshandlung ist mir erspart geblieben und es gab keine Schikane, die ich nicht erfahren hätte. Vor dem Kriegsgericht (1909) und während (meiner Kriegsgefangenschaft 1916) hat man mich wie einen Verbrecher behandelt. Wie einen Vagabunden hat man mich aus der einen Provinz deportiert und in die nächste Provinz verbannt. Während der monatelangen (Haft) in den Gefängnissen des Landes hat man mir jeden Verkehr mit der Außenwelt untersagt. Oftmals hat man versucht, mich zu vergiften. Man hat mich auf die verschiedensten Arten beschimpft und beleidigt. Ja, es gab eine Zeit, in der ich diesem Leben (hayat) tausendmal den Tod vorgezogen hätte. Würde mein Glaube (din) es nicht verbieten, mir das Leben zu nehmen, vielleicht würde Said heute unter der Erde liegen und vermodern.

    Meine Natur (fitrat) kann all das Elend und die Beleidigungen nicht ertragen. Die Würde und Unerschrockenheit, wie sie mir der Islam verleiht, verbieten mir streng, mich in einem solchen Zustand zu befinden. Bin ich also einmal in einen derartigen Zustand hineingeraten, so lasse ich mich dennoch nicht von wem auch immer, und sei es auch ein grausamer, gewalttätiger und blutgieriger feindlicher Kommandant, erniedrigen. Ich werde diesem blutdürstigen Gewaltmenschen ins Angesicht widerstehen. Er könnte mich in den Kerker werfen und mit dem Galgen drohen, es wäre nicht von Bedeutung. Und so habe ich es auch erlebt. Es ist alles so gewesen. Hätte dieser blutdürstige Kommandant nicht seine Grausamkeiten nach einige Minuten aus seinem Herzen, seinem Gewissen verbannt, wäre Said erschossen worden und hätte sich der Schar der Unschuldigen beigesellt.

    So ist denn mein ganzes Leben (hayat) mit solchen Plagen, Qualen, Übeln und Anstrengungen vergangen. Ich habe für den Glauben der Gemeinschaft meine Seele (nefs) und mein ganzes irdisches Leben (dunya) auf dem Wege der Glückseligkeit und des Segens (selamet) aufgeopfert. Möge das so recht (helal) sein! Ich habe sie noch nicht einmal verflucht. Denn auf diese Weise hat die Risale-i Nur mindestens hundert Tausend, ja vielleicht einigen Millionen Menschen - die genaue Zahl weiß ich nicht - der Staatsanwalt in Afyon spricht von fünfhundert Tausend, aber vielleicht waren es mehr, als Fahrzeug zur Rettung ihres Glaubens (iman) gedient. Wenn ich sterbe, kann ich nur mich allein retten. Bleibe ich aber am Leben und ertrage ich so alle Mühen und Plagen, so kann ich dadurch den Glauben (iman) so vieler (Menschen) retten. Dafür sei Gott tausendmal Dank (hamd)!

    Außerdem habe ich, um für die Gemeinschaft den Glauben (iman) sicher (selamet) zu stellen, auch (ein Leben) für das Jenseits (akhiret) geopfert. Ich hatte niemals die Liebe für das Paradies (djennet) noch die Furcht vor der Hölle (djehennem) im Sinn. Für die Gemeinschaft, d.h. für den Glauben (iman) von 25.000.000 Türken habe ich nicht einen Said, nein Tausend Said geopfert. Wenn es für den Qur'an in dieser Welt keine Gemeinschaft mehr gibt, will ich auch das Paradies (djennet) nicht mehr. Es würde mir dort zu einem Gefängnis werden. Sehe ich erst den Glauben (iman) meines Volkes in Sicherheit (selamet), werde ich auch damit zufrieden sein, in den Flammen der Hölle (djehennem) zu brennen. Denn während mein Leib brennt, wird mein Herz zu einem Garten voll blühender Rosen.

    Der Ehrenwerte Meister (Hazret Ustadh) war ganz Feuer und Flamme. Er glich einem feuerspeienden Vulkan. Wie ein Sturmwind peitschte er das Herz der See zu Bergen wogender Wellen auf. Gleich einem Springbrunnen sprudelten seine Worte majestätisch gleich heilendem Wasser (semsem) aus ihm empor. Stets konnte er alle begeistern. Für ihn war das Volk gleich einem Katheder, von dem aus er stets seine Rede fortsetzte und nicht wollte, dass man ihn unterbrach. Ich spürte einmal seine Müdigkeit und fragte ihn, weil ich dieses beunruhigende Thema wechseln wollte:

    "Hat man Sie vielleicht vor dem Gericht unter Druck gesetzt?"

    ...

    Ja gibt es denn im Gesetz einen Artikel, der es zu einer Straftat deklariert, wenn jemand sich dafür ausspricht, dass unsere Frauen, unsere ehrenwerten Mitschwestern während des Religionsunterrichtes im Rahmen der islamischen Erziehung ihre Scham bewahren und auf ihre Ehre achten? Ich (Ustadh) habe die Dozenten, die sich mit dem Rechtswesen (huquq) befassen, nach ihrem Wissen befragt, wenn es darum geht, Beweise für eine Absicht aufzuzeigen, wobei es darum geht, ob der Sinn (mana) von Ausdrücken, wie: "Es tauchte in meinem Herzen (qalbe) die folgende Wahrheit (haqiqat) auf" vielleicht der sein könnte, sich damit einen persönlichen Einfluss verschaffen zu wollen.

    Die Zusammenkunft mit unserem Meister hatte sich sehr in die Länge gezogen. Darum bat ich ihn nun um die Erlaubnis (mich zu verabschieden). Denn es war jetzt zu später Stunde Zeit geworden.

    1952

    Eşref Edib

    * * *

    Said Nursi und seine Schüler

    Es gab da einen glücklichen alten Mann. Der war von allen Seiten (mit Menschen) zwischen 8 und 80 Jahren aller Generationen umgeben. Jeder hatte ein anderes Alter, seinen eigenen Kopf und eine besondere Arbeit. Doch diese Verschiedenheit brachte keine Trennung mit sich. Sie alle glauben nur an den Einen... Gott!... Gott, der der Herr der Welten (alemlerin Rabbi olan Allah) ist... an Seinen erhabenen Propheten... an Sein großartiges Buch... Es herrscht unter ihnen eine Atmosphäre (hal), als sei der Qur'an gerade erst offenbart worden, so, als habe ein jeder gerade gefunden, was er schon immer gesucht hatte. Betrachtet man Said Nursi und seine Schüler, so hat man das Empfinden, als sei dies das Glückliche Zeitalter (Asr-i Sa'adet). Ihre Gesichter sind Licht (Nur). Licht (Nur) erstrahlt aus ihrem Inneren. Licht (Nur) umgibt sie von außen... Alle fühlen sich innerlich wohl... Rein, erhaben, unbegrenzt und ohne Ende ist allein Er und Ihm sind sie verbunden. Er allein ist stets überall der Allseiende, Allsehende, dem auch sie als dem Schöpfer aller Welten in Hingabe verbunden sind. Ganz hingegeben zu laufen, in Liebe (vertrauensvoll geführt wie) ein Blinder zu gehen... in der Tat!... welch eine große Glückseligkeit!

    Said Nursi ist ein alter Mann, der schon in drei verschiedenen Zeitepochen gelebt hat, ein alter Mann, der (in seinem Leben schon viele) Tage gesehen hat. Die drei Epochen: Meshrutiyet, {Meshrutiyet: die Zeit nach Bekanntgabe der Konstitutionellen Monarchie (1908-1922) (A.d.Ü.)} Ittihad ve Terakki, {Ittihad ve Terakki: die Zeit der Partei für "Einheit und Fortschritt" (1908-1918) (A.d.Ü.)} Djumhuriyet. {Djumhuriyet: die Zeit der Türkischen Republik (seit 1923) (A.d.Ü.)} Diese drei Perioden erfüllt von Umsturz, Zerfall und Zusammenbruch. In all diesen Jahren gab es niemanden, der (nicht unter der Last der Ereignisse) fast verzweifelt wäre. (Doch da blieb fest stehend) auf seinen Beinen... dieser aus dem Osten gekommene, aus dem Lande der aufgehenden Sonne nach Istanbul gegangene Mann. Sein Glaube (iman) steht fest wie die Berge. Dieser Mann hat während dieser drei Epochen allem Bösen die Brust seines Glaubens (iman) als Schutzschild dargeboten. Er sagte: "Oh Gott!" Er sagte: "Oh Prophet!" Etwas anderes aber sagte er nicht. Und er trug den Kopf hoch und stolz wie der Berg Ararat. Kein Tyrann vermochte ihn zu beugen; kein Gelehrter konnte ihn besiegen... Unüberwindlich und furchteinflößend wie ein Felsengebirge stand sein Wille (irade) da... Sein Geist war von rascher Auffassungsgabe... So war dieser Said Nursi!... (Verfahren) vor dem Kriegsgericht, vor dem Strafgericht, Umstürze und Reformversuche, Galgen, die man für ihn errichtete... Verbannung... (nichts dergleichen) konnte diesen zutiefst Eindruck erweckenden Mann, diesen geistig so durchdrungenen Mann von seinem Weg abbringen! Er leistete all diesen Dingen mit unerschütterlicher Kraft (quvvet) und unbeugsamem Mut, der ihm aus seinem Glauben kam, Widerstand. "Soweit ihr glaubt, werdet ihr in jedem Fall überlegen sein." Heißt es im Ehrenwerten Qur'an (Sure "Al-i Imran", Ayah 139). Said Nursi begegnete so in etwa das Wort Gottes!

    Wir haben seine Verteidigungsreden gelesen, die er vor den Gerichten gelesen hat. Diese Verteidigungsschriften, dienen nicht etwa der Selbstverteidigung (nefs). Sie sind die Verteidigungsschriften für einen großen Ruf (dava, geradezu eine Einladung). Ein Werk der Kühnheit und des Mutes eines solchen Geistes und geradezu ein Wunderwerk...

    Warum war Sokrates eine solche Geistesgröße? Etwa, weil er um einer Idee willen das Leben (hayat) für gering achtete? Auch Said Nursi ist wenigstens ein solcher Sokrates. Doch von Seiten der Feinde des Islam gilt er als rückständig und man hält ihn für einen Fanatiker. Für sie muss man, um als groß zu gelten, ein Ausländer sein.

    Man hat ihn von Gericht zu Gericht geschleppt. Doch selbst noch als Gefangener zeigte sich seine Überlegenheit. Man warf ihn von einem Gefängnis ins nächste. Doch für ihn waren Gefängnisse und Kerker eine Schule Josefs (Medresse-i Yusufiye). Said Nursi strahlte ein Licht (Nur) aus, das die Kerker erfüllte, ein Licht (Nur), das die Herzen erleuchtete. Zahllose brutale Mörder, unzählige Gegner eines ordentlichen, ehrenwerten Lebens sinken vor diesem Vorbild des Glaubens (iman) in sich zusammen (wie Schnee vor der Sonne und stehen) wie neu geschaffen wieder auf. Sie alle nehmen die Haltung (hal) eines ruhigen, friedlichen (selim) Gläubigen (mu'min) und guten Staatsbürgers an... Welche eurer Schulen (mekteb), welches eurer Erziehungssysteme hat so etwas zustande gebracht, könnte so etwas erreichen?

    Man hat ihn von einem Exil ins nächste verbannt. Und ein jeder Verbannungsort wurde für ihn zur wahren Heimat. Wohin er auch kam, wohin man ihn auch in Verbannung schickte, dort sammelte er um sich herum aufrechte, saubere Gläubige (mu'min). Gesetze, Verbote, zivile und militärische Polizei, die dicken Wände eines Gefängnisses konnten ihn keinen Augenblick lang von seinen gläubigen (mu'min) Mitbrüdern trennen. Diese zwischen den Schülern angestauten kompakten Blockaden (kesafet) wurden durch die Religion (din), die Liebe (ashk), den Glauben (iman) ihres Lehrers (murshid) in den Zustand (hal) einer Leichtigkeit (letafet) versetzt. Die Begrenzungen, ja Bedrohungen (tahdid ve tehdid) blinder Kräfte (quvvet), einer toten Materie erzeugten in den Ozeanen des Geistes (ruh) hohe Wellen. Diese Wellen aber nahmen ihren Weg aus den Gemeindesälen der Dörfer, breiteten sich dort Stufe um Stufe nach allen Seiten hinaus und erreichten schließlich sogar die Tore der Universitäten.

    Jahrelang wurde zertreten, was den Kindern des Landes heilig (muqaddesat) war und eine solcher Art vernachlässigte Generation dürstet nun nach dem Glauben, eilt auf den Spuren (des Meisters), folgt seinem Licht (Nur).Die Botschaft des Meisters vom Licht (Ustadhin Nur Risaleleri) eilte von Hand zu Hand, von Mund zu Mund durch die Provinzen und verbreitete sich überall. Junge und Alte, Ungebildete und Intellektuelle zwischen 8 und 80 Jahren: ein jeder entnahm sich aus ihr seinen Teil und wurde von ihrem Licht (Nur) erleuchtet. Ein jeder von ihnen wurde zu einer Druckerei, einer Druckerpresse. So wurde der Glaube (iman) zum Kampf gegen die Technik herausgefordert. Und die Risale-i Nur wurde Tausende Male abgeschrieben und vervielfältigt.

    Die Blinden, denen das Licht (Nur) der Augen erloschen ist, deren innere Welt, in der das Licht (ishik) erloschen ist, zur Ruine geworden ist, fürchteten sich nun vor diesem Licht (Nur) wie vor einem Scheinwerfer (ishik). Und so haben sie sich denn nicht gescheut, zu behaupten, dieser verehrungswürdige Mann stelle sich "den Reformbestrebungen (des Landes) entgegen, wende sich gegen den Laizismus", und ihn immer wieder vor Gericht gestellt, ihn wieder und wieder ins Gefängnis geworfen. Viele Male haben sie versucht, ihn zu vergiften. Sie haben ihm Gift gegeben und eine allgemeine Vergiftung (hat sich in seinem Körper ausgebreitet). Die Kerker aber wurden zu Schulen (dershane)... Ihr Licht (Nur), das Licht (Nur) des Qur'an, das Licht (Nur) Gottes überschritt die Grenzen ihres Heimatlandes und verbreitet sich nun in der gesamten Islamischen Welt.

    Heute gibt es in der Türkei und allen ihren (ehrenamtlichen, sozialen und wohltätigen) Vereinigungen und für jeden Einzelnen, der sein Land liebt, eine Kraft (quvvet), Said Nursi und seine Schüler, der sie ihre Ehrerbietung erweisen sollten. Sie haben keinen Verein, kein Vereinslokal, keinen Ort, keine Einrichtung, keine Partei, keine Lautsprecher, keine öffentlichen Ansprachen, Veranstaltungen, Auftritte, Paraden, Demonstrationen. Es ist dies eine gewaltige Anzahl namenloser Vollendeter, die sich bewusst, gläubig und überzeugt einem großen Ideal (dava) hingegeben haben.

    O. Yüksel Serdengeçti

    * * *

    Bediuzzaman wird vergiftet

    Vor sieben Jahren von heute an (zurück gerechnet) hat man, in einer erbärmlichen Zeitepoche, wo die Gesetze mit Füßen getreten, die Menschenrechte ans Kreuz geschlagen, die Freiheit für nichtig erachtet, der persönliche Wille und Ehrgeiz für höher gehalten wird als die Gesetze, einen 80 jährigen Greis, einen Religionsgelehrten (din alimi) in das Städtchen Emirdagh im Vilayat Afyon verbannt. Man hat ihn dazu gezwungen, sich beim Einwohnermeldeamt anzumelden. So wurde ein Denker, dessen einziges Ziel es war, die Weisungen des Ehrwürdigen Qur'an zu verkünden und die Menschen in der Rechtschaffenheit und allem, was gut und ehrenhaft ist, zu unterweisen, ins Exil geführt... Und so hat man ihn, der an der Front sein Blut zu vergießen bereit gewesen war, in seiner eigenen Heimat in einer Weise ungerecht behandelt und schikaniert, wie sie selbst die Inquisitionsgerichte eines Menschensohnes für unwürdig erklärt hätten. Man versuchte ständig, ihm vorzuschreiben, wie sein Backenbart und wie sein Schnurrbart auszusehen habe und wie er sich kleiden müsse, Polizisten trieben ihn mit Gewehrkolben vor sich her, ja, man wollte ihn sogar zum Tode verurteilen.

    Auch noch an seinem Verbannungsort ließ man ihn nicht in Ruhe. Dabei hielt die Bevölkerung dieses kleinen Städtchens es wie alle Türken für ihre Gewissenspflicht, dieser Persönlichkeit, die durch ihre wissenschaftlichen Werke, ihre Handlungen und ihre Haltung allgemein bekannt geworden ist, die von den Ahnen ererbte Gastfreundschaft zu erweisen (musellem), sowie auch den Alten, Fremdlingen und Obdachlosen zu Hilfe zu eilen.

    Diese Persönlichkeit, welche den Ernst und die Würde des Islam und das Ansehen der Wissenschaft (ilm) zu wahren wusste und sich niemals um irdischer (dunya) Freuden willen irgendwelche Mühe gab, hatte zudem auch absolut keinerlei Verbindung zu irgendeiner politischen Partei oder Organisation.

    So wie man das in der Türkei mit jedem gebildeten Menschen von Glaube (iman) und Charakter machte, wurde auch sein Haus oftmals durchsucht, er wurde vor die Gerichte geschleppt, alle seine Werke, seine Briefe und auch noch die kleinsten Kleinigkeiten wurden beschlagnahmt und er selbst wurde unschuldig in die Gefängnisse geworfen und dem Elend überlassen.

    Und wir sagen in der Tat, dass er unschuldig war. Denn angefangen vom Gouverneur und dem Bürgermeister bis hin zu den Polizisten in den einzelnen Wachlokalen bot sich, wenn sie in ihrer niederträchtigen Begierde darauf brannten, um ihres Stolzes willen bei ihren Vorgesetzten an Ansehen zu gewinnen und in ihren Ämtern befördert zu werden, die ansonsten so seltene Gelegenheit, den Meister (Ustadh) zu quälen und zu peinigen und ihn in den Gefängnissen elendiglich schmachten zu lassen.

    Die Ursachen für das Unrecht und alle diese Schikanen muss man in der Tendenz jener Zeit suchen, die Gewissensfreiheit und die Islamiyet zu unterdrücken, um so die Religion (din) zu bekämpfen. Unter den damaligen Verhältnissen (hal) war eine derartige Haltung keineswegs erstaunlich. Denn wenn sich im Lande damaliger Zeit, in der man eine gottlose, materialistische, ihren bestialischen Empfindungen unterworfene Generation im Untertanengeist erziehen wollte, eine solche Persönlichkeit, die ihr eigenes Leben bis zur Selbstaufopferung gering schätzte, sich in die Arena warf, weil sie eine Jugend wollte, die (von den Gedanken) der Freiheit, der Moral und des Glaubens erfüllt und nicht in tierischen Gefühlen gefangen ist, und für dieses Ideal wirken wollte, so war sie deshalb mit Sicherheit nicht gern gesehen. Für die Schmarotzer, die es sich zur Gewohnheit gemacht haben, auf dem Rücken von Millionen zu leben und die Rechte (haqq) des Volkes mit Füßen treten, ist dies aber ein furchterregender Zustand (hal).

    Diese Verfolgung und die Unterdrückung setzt sich seit vielen Jahren fort. Die Häuser derer, die Kontakte mit ihm unterhalten, mit ihm im Briefwechsel stehen oder ihm zu Hilfe geeilt sind, werden durchsucht und sie selbst verkommen im Gefängnis zu Afyon, während ihre Frauen und Kinder auf der Straße zu Not und Elend verdammt sind.

    Sein mit der Hand geschriebener Ehrwürdiger Qur'an und alle Teile der Risale-i Nur, die ja dessen Kommentar (tefsir) ist, wurden, als wären es Dokumente eines Hochverrats, beschlagnahmt und dem Staatsanwalt übergeben.Während der gesamten Prozessdauer blieb der Haftbefehl weiter bestehen und so blieb (der Meister) weitere 20 Monate lang im Gefängnis unschuldig in Haft.

    So ist es denn jetzt so weit gekommen, dass das Gefängnis in Afyon, in dem sich alle diese Dinge ereignet haben, von unschuldigen, nichts ahnenden Landsleuten überfüllt ist, die kein anderes Verbrechen begangen haben, außer an Gott zu glauben und seine Gebote zu erfüllen. Die Ungerechtigkeiten und die Schikanen, die man nun für angemessen hält, und über die selbst der Teufel entsetzt gewesen wäre, sind bereits zu einem Höhepunkt gelangt, den man als einen Zustand von Grausamkeit bezeichnen kann. So wie dereinst Jerusalem zum Spielplatz der Grausamkeiten und Ungerechtigkeiten, welche die Israeliten an ihren Propheten verübten, geworden war, so ist heute auch Afyon zu einer zweiten Stadt geworden, in der die Menschenrechte geschunden und die Bürgerrechte ans Kreuz geschlagen werden.

    Bei den Wahlen am 14. Mai 1950 wurde diese Diktatur nach einem Viertel Jahrhundert endlich mit Stumpf und Stil ausgerottet und stürzte krachend in sich zusammen; worauf sich das Volk endlich wieder als Herr seiner eigenen Zukunft fühlen durfte und in grenzenlosem Jubel ein Freudenfest (bayram) veranstaltete.

    ...

    Nach dem 14. Mai 1950 erwartete nun jederman einen Wandel und musste dennoch sehen, wie der Gouverneur (vali) und die Bürgermeister ihre alten Gewohnheiten fortsetzten.

    Noch immer werden zwei, drei Landsleute, die sich miteinander unterhalten, von den Untersuchungsbeamten verfolgt und steht das Haus von Bediuzzaman auch weiterhin unter Beobachtung. Desgleichen darf selbst ein Oberwachtmeister nach den Gesetzen der Türkischen Republik ohne einen (schriftlichen) Durchsuchungsbefehl in seiner Hand (keine Wohnung betreten), weil er ja sonst (die Gesetze) über die Unverletzlichkeit der Wohnung verletzen würde. Vermisst er sich dennoch dazu, wird er nicht erleben, dass man ihn dafür bestraft. Auch wird der Meister (Ustadh) wegen seiner Art, sich zu kleiden, auch weiterhin belästigt; wie in der Zeit der vorigen Regierung werden Besucher weiterhin aufgeschrieben und ins Wachlokal gerufen.

    ...

    Sie wollten einen 80 Jahre alten Religionsgelehrten (din alimi) töten, der dem Volk sein Leben gewidmet hat, indem sie ihm sogar noch am Abend vor dem Großen Festtag (Ramazan Bayrami) zum Fastenbrechen (iftar) Gift ins Essen mischten.

    Welch eine Katastrophe, was für ein unerträglicher Zustand (hal) ist doch das! Er wurde isoliert. Er wurde ständig überwacht. Draußen vor der Türe hielt ein Wärter die Wache, während er drinnen mit dem Tode allein gelassen war.

    Welche Schande! Kommt ihr Leute des Islam! Weinen wir alle zusammen! Ach nein, oh nein! Mit Weinen und Wehklagen können wir einen solchen Schmerz nicht heilen... Um Gottes willen wollen wir uns alle miteinander einsetzen!

    Nihat Yazar

    * * *

    Bediüzzaman Said Nur

    Wie unendlich viele kampfesmutige Erneuerer (mudjahid mudjeddid) und große Menschen mit einem umfassenden Geist (mana) hat nicht die Türkei hervorgebracht, die ja auch heute noch die Wiege solch großer, genialer Menschen ist! Die Lebensumstände (hayat shartlari), die ihnen (letztendlich) zu besserer Einsicht (idrak) verhalfen, die Anerkennung (itibar), die sie auf diese Weise fanden und der Respekt (hürmet), den man ihnen entgegen brachte, gereichte ihrer Würde und ihrem Ansehen keinesfalls zum Nachteil, sondern waren ihnen, wenn sie auf dem rechten (haqq) Wege voran schritten, stets nur von großem Vorteil.

    Diese Umstände (shart), so wie sie sich auch uns im Spiegel der letzten 25 Jahre wieder gezeigt haben und deren Ungerechtigkeiten wir auf's Schwerste ausgesetzt waren, haben uns zugleich auch einen solchen genialen Menschen geschenkt, der in schweren Mühen und Kämpfen (mudjadele ve mudjahede) geformt, von der Größe seiner Botschaft (dava) und seines Glaubens (iman) inspiriert (ilham) war und dessen Größe noch bis in die entferntesten Ecken dieser Welt (dunya) gedrungen ist, ein leuchtendes (Nur) Vorbild an Tugend (fadilet).

    Dieser Mensch, der mit seinem Licht (Nur) die Dunkelheit über den Gewissen so vieler Menschen erleuchtet hat, der mit seiner Kraft (qudret) dem schwachen Glauben (iman) so vieler Menschen wieder neuen Mut gebracht und mit seinem Geist (dehasi) den Seelen (ruh) so vieler vom Pech verfolgter Menschen eine neue Begeisterung (ilham) eingeflößt hat, diese große Persönlichkeit war sicher und eindeutig Hazret Said Nursi.

    Viele Menschen, die sich auf ihrem Wege verirrt hatten, haben bei ihm Unterricht in Tugend und Opferbereitschaft genommen und fanden sich am Ende glücklich und zufrieden in einem lichtvollen Garten wieder. Dieser höchst ehrenwerte Mann verfügte über eine Intelligenz und eine Standhaftigkeit, die ebenso stark (quvvet) war wie sein Glaube (iman).

    Er war eine einzigartige Persönlichkeit, die sich zwanzig Jahre lang ohne mit der Wimper zu zucken der Unterdrückung und dem Unrecht entgegen warf und den fürchterlichen Schikanen und Ungerechtigkeiten mit der aus seinem Glauben (iman) geborenen Kühnheit Widerstand bot.

    Die ganze islamische Welt (dunya) konnte sich der Anziehungskraft dieses Pols (qutub) nicht entziehen. Dieses Licht (Nur), dass da über einer öden und einsamen Eck der Türkei aufgegangen war, dessen Strahlen sich bis nach Pakistan und nach Indonesien ausgebreitet haben, verbreitet nun auch über unserem Volk einen Hof von Licht (hale).

    Wie sehr zu bedauern ist es doch, dass dieser großartige und so gesegnete Mann, der uns eine solche Ehre hat zukommen lassen, unseren blind und trübe gewordenen Herzen wieder neuen Glanz geschenkt und die Menschen, die sich auf ihrem Weg verirrt hatten, wieder auf den rechten (haqq) Weg geführt hat, an Stelle des ihm geschuldeten Respekts nur Unrecht und Unterdrückung erfahren hat.

    Doch all dies konnte ihn weder entmutigen, noch von seinem Wege abbringen. Im Gegenteil: er wusste ganz genau, dass ohne Kampf, ohne Opferbereitschaft und ohne jegliche Geburtswehen seine Botschaft (dava) niemals Wurzeln schlagen kann.

    Doch wie dem auch sei: wie sehr wir uns auch wünschen mögen, das Licht dieser Sonne auszulöschen: sein Licht (Nur) wird die dunklen Herzen wie mit einer Fackel entzünden und durch sie erleuchten. Das ist für diesen großen Menschen nur rechtmäßig (haqq) und die Frucht seiner Botschaft (dava). Wie glücklich er doch ist!

    Cevat Rifat Atilhan

    * * *

    Bediüzzaman Said Nur

    Bediuzzaman Said Nursi ist der Name eines prächtigen Menschen und großen Lehrers (murshid), der, aufgewachsen und ausgebildet in diesem schönen türkischen Heimatland, als ein genialer Mensch der gesamten Menschheit zum Vorbild geschenkt worden ist. In seinem fast neunzig Jahre währenden Leben (hayat) hat er an jedem Tag einen Lichtglanz (nur halesi) und eine Leuchte der Tugend (fadilet ishighi) in den Geist (ruh) und Verstand der türkischen Generationen eingepflanzt, gleich einem Ring seiner Durchsetzungskraft und seines Glaubens (iman), der ihn (täglich im Gebet mit Gott verbindet); und dieses Licht (Nur) hat jahrelang viele betrübte und nachtdunkle Seelen (ruh) erleuchtet und sie auf dem rechten, guten und lichtvollen Wege geleitet.

    Dieser großartige Meister (Ustadh) Hazret Said Nursi, der ein Wahrzeichen seines von Gott gegebenen Verstandes und Gottes außerordentlich großzügige Gabe war, gebrauchte sein Durchsetzungsvermögen und seine Standhaftigkeit im Glauben (mu'min) für Wohlfahrt und Fortschritt dieses kostbaren Volkes, setzte sich ein für seine Entwicklung;

    und sein Licht (Nur) überflutete die Türkei und seine benachbarten Länder und verbreitete sich bis hin nach Pakistan und Indonesien. Und so ist es denn unmöglich, die Strahlen dieses Lichtes (Nur), die Ethik, die es den Menschen schenkt und die Funken der Tugend in einem einzigen Scheffel {Hohlmaß für schüttbare feste Körper (z. B. Getreide) (A.d.Ü.)} der Werte und Wertschätzungen zu fassen.

    In seiner Größe, mit seiner Durchsetzungskraft, seinem festen Willen (irade), seiner starken Überzeugungsfähigkeit und allen Eigenschaften seiner edlen Menschlichkeit ist er für uns alle beispielhaft, ja geradezu ein Vorbild geworden.

    Und das nicht nur für uns, nicht nur für die Muslime, nein: in seiner großen menschlichen Persönlichkeit kann die gesamte Menschheit alle Beispiele für seinen Adel, seine edle Herkunft, seine Moral, seine Tugend, ja sogar seinen großen Glauben finden und in einer geradezu die Augen blendenden (Klarheit) betrachten.

    Und alle türkischen Kinder können mit Stolz auf ihr Land blicken, dass einem solch göttlichen Intellekt, einer solch großartigen Persönlichkeit, einem solchen von grundauf ehrlichen Menschen als Wiege gedient hat.

    Vorgestern wurde nun wieder einmal gegen ihn verhandelt. Aus dieser Verhandlung haben wir zwei Dinge gelernt:

    Erstens hat die edle Generation der jungen Türken einen tiefen Respekt und ein großes Interesse an seiner erhabenen Moral (uluvv-u akhlaq), seinem hohen Glauben und seiner Willenskraft (irade)...

    Auf der anderen Seite aber (stehen diejenigen Menschen), die sich in ihrem Luxus, durch ihren Rang und ihre Stellung, in ihrem heutigen vergänglichen (fani) und armseligen Dasein über das Elend eines rückständigen türkischen Volkes zu erheben suchen, wobei sie ihre vergifteten Eingebungen (ilham), ihre Aufträge und ihren Mut (quvvet) von den geheimen, revolutionären, zerstörerischen, internationalen Feinden aller türkischen (Werte) übernommen und das Verhalten von Menschen niederer Herkunft und unbekannter Abstammung angenommen haben.

    Es ist eine Schar (von Menschen), die gegenüber einer großen Menge, bestehend aus einer Versammlung Hunderttausender junger gebildeter Türken nun erschrocken versuchen, ihre vergifteten, böswilligen, destruktiven Federn, wenn auch ängstlich und zitternd, heimtückisch gegen sie zu verwenden, um letztendlich mit ihrem altmodischen Geschwätz die wahren Werte (dieser jungen Leute) verächtlich zu machen.

    Dabei können wir den folgenden Vergleich anstellen: ein unserem großen Meister (Ustadhi Adham) ebenfalls sehr ähnlicher großer Mensch war Mahatma Gandi, der Anführer der indischen Befreiungsbewegung. Er ist der englischen Gewaltherrschaft, dem englischen Imperialismus mit seiner furchterregenden Ausbeutung und Besatzungspolitik Herr geworden und hat viele Jahre (seines Lebens) dem Dienst an seiner Botschaft (dava) geweiht und dabei alle Macht (kudret) und Pracht des britischen Imperiums mit seiner gewaltigen Willenskraft (irade) lahm gelegt und in einen Zustand (hal) allgemeiner Schwäche überführt. In ähnlicher Weise ist (auch unser Meister in diesem Lande geboren und groß geworden); seine Art zu leben (hayat), zu streben und zu kämpfen war dem gleichfalls sehr ähnlich. Darüber hinaus aber empfing er von Gott dem Gerechten (Djenab-i Haqq) das Gnadengeschenk des Islam; und auch das Licht des Glaubens (iman nuru; und der Risale-i Nur) hat sich gleich einem Strahl der Sonne (mit seiner Hilfe) unter dem Klima des Islam {d.h. in den islamischen Ländern (A.d.Ü.)} von Ort zu Ort über alle Grenzen ausgebreitet.

    Zwischen beiden gab es allerdings einen bedeutenden, wenn auch bedauernswerten Unterschied.

    Dieser Unterschied bestand darin, dass ersterem nahezu 400.000.000 Menschen Anhänger ein unerschütterliches Vertrauen, Hochachtung und ihre Verbundenheit entgegenbrachten. Unserem (Meister) hingegen zeigte, wenn auch nur eine begrenzte Anzahl nur wenig Adel in ihrer Gesinnung, äußerte ihm gegenüber die Verachtung der Unterprivilegierten und versuchte ihn hinterrücks anzugreifen.

    Oh Herr! Warum sind wir denn nur so elend und armselig geworden, dass wir alle unsre Werte und Tugenden in wertlose Lumpen verwandeln müssen? Wir wissen ja, dass die Zahl unserer Sünden groß ist. Es reicht, unser Gott, genug ist unser Fall!

    Cevat Rifat Atilhan

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    Wer war Bediuzzaman?

    Bediuzzaman war ein Mensch, der sich in Anbetracht der allbekannten, lebensgefährlichen Abgründe, mit denen das gesellschaftliche Leben in seinem Ablauf übersät ist, darum bemühte, die geistigen (manevi) Werte im Lichte des Glaubens (nur-u imani) hochzuhalten und unter Beachtung der nötigen Sicherheitsvorkehrungen eine leuchtende Rechtleitung (ziya-yi irshadi) zu geben, dabei auch über sein eigenes Leben selbst zu bestimmen (idare) und der so gegenüber den unwissenden Volksmassen als derjenige in Erscheinung trat, der ihnen die Tatsache (haqiqat) bewusst machen konnte, dass sie bis heute nur blindlings geführt (idare) worden waren.

    Bediuzzaman ist derjenige, dem es geradezu in die Augen sticht, dass die ethischen Werte und Traditionen des Volkes mit (der Entwicklung der modernen) Naturwissenschaften nicht Schritt halten und für sie keinen Ausgleich (muvazi) mehr bieten können, demzufolge sich in den Herzen (ruh) der in diesem Sinne (mana) und in dieser Weise groß gewordenen und nun verdorbenen Jugendlichen, eine trockene, menschenleere Wüste ausbreitet, deren unausweichliche Folge wiederum ist, dass unser Volk für seine Zukunft schwarz und eine Katastrophe voraussieht, wofür Bediuzzaman jedoch (den Ausweg) zur Rettung vorauszusehen vermag.

    Bediuzzaman erkannte, dass durch die gewaltsame Verfremdung zwischen West und Ost {Gemeint: Zwischen dem von der Regierung aufgezwungenen Laizismus im Sinne einer Verwestlichung und dem Volk, das an seinen alten Traditionen festhalten will. (A.d.Ü.)}

    ein (neuer) Identitätsbegriff zustande kam, der (in manchen Dingen) zu eng, in anderen viel zu weit war, wodurch in unserem Jahrhundert lediglich eine äffische Nachahmung erreicht wurde, während Bediuzzaman ein Gelehrter (alim; war und blieb), der in einer solchen Identitätskrise an einem Begriff der Persönlichkeit arbeitete, die sich in den Augen Gottes als der (göttliche) Funke in den Herzen versteht.

    Bediuzzaman ist ein religiöser Mensch, der in Herz und Verstand (seiner Mitmenschen) eine grundlegend neue, eine göttliche Philosophie von freien Menschen, von einem freien Land prägen wollte. Dieses edle Volk braucht den Dienst solcher Menschen, die, wie Bediuzzaman die Götzen des Eigennutzes gestürzt haben, sehr, aber auch wirklich sehr.

    von der Juristischen Fakultät

    Ziya Nur

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    Eine Empfehlung an unsere Mitbrüder in der Demokratischen Partei

    Die gottlosen Diener einer erbarmungslosen früheren Regierung (= der Volkspartei), deren Anführer und Diktatoren, welche die Religion (din), den Glauben (iman), die Seele (djan) und das Leben (hayat) im Lande ausgeglüht hatten, haben nun in dieser Zeit, in der sie bereits im Sterben liegt, ihre wirksamsten Waffen gegen die Demokratische Partei gerichtet, indem sie sich darum bemühen, zu zeigen, dass diese (neue Partei) noch gottloser ist als ihre eigene (alte Partei). Ein Teil (der alten Partei) hat sich das Mäntelchen der Frömmigkeit umgehängt und behauptet nun, die Demokratische Partei habe dem Volk die Religionsfreiheit (din hürriyeti) versprochen und könne nun ihr Versprechen nicht halten. Ein anderer Teil beschuldigt die Demokratische Partei, sie wolle (das Volk) in seiner Rückständigkeit bewahren, um so zu verhindern, dass diese für die Religionsfreiheit (din hürriyeti) Partei ergreift. Sie wollen diese dazu bringen, genau so wie sie selbst die Religion (din) und alle religiösen Einrichtungen zu zerstören und besonders hart gegen die Leute des Glaubens (din) vorzugehen.

    Als dann die Demokratische Partei die Regierung übernahm und nun begann, hart gegen alle Kommunisten vorzugehen, dabei zugleich auch (nach mehr als zehn Jahren) den Ruf zum Gebet (Ezan-i Muhammedi) wieder zuließ, aus welchem Grunde sie die Liebe (muhabbet) des Volkes errang und dadurch zwanzig Mal mehr Macht (quvvet) erlangte als sie ursprünglich an Macht besaß, brach bei der Volkspartei (halktjilar) eine fürchterliche Panik aus.

    Wir vertrauen darauf, dass die Demokratische Partei durchaus dazu in der Lage ist, zu begreifen (idrak), dass die ungerechte Politik, mit der das alte Regime gegen die Leute des Glaubens (din ehli) und die Leute des Qur'an, zu denen die Nurdjus gehören, vorgegangen ist, (die Volkspartei) in diese Lage (hal) gestürzt hat, um nun nicht selbst in diese Falle zu stürzen.

    Die wichtigsten Merkmale des alten Regierungssystems sind ja bekannt. Will also nun die Demokratische Partei weiterhin (an der Macht) bleiben, so muss sie ganz und gar gegen diese Merkmale Politik führen. Sie muss einerseits hart gegen die Kommunisten vorgehen und andererseits die Religion (din) und die Leute des Glaubens schützen. Und es ist notwendig, dass sie mutig und offen auf ihrem Wege voranschreitet. In dieser Hinsicht würde sie auch nur das leiseste Zögern oder die kleinste Unehrlichkeit in den Sumpf der Volkspartei (halktjilar) stürzen.

    Wir Nurdjus steigen unter gar keinen Umständen aktiv in die Politik ein. Unser einziger Wunsch besteht darin, dass in diesem Lande die Religionsfreiheit (din hürriyeti) auch tatsächlich in die Praxis umgesetzt werden kann, dass alles Unrecht und der Druck gegen die Religion (din) und die Leute des Glaubens und des Qur'an, der nun schon seit einem viertel Jahrhundert auch auf den Nurdjus lastet, voll und ganz aufgehoben wird.

    Daher geben wir allen Mitbrüdern in der Demokratischen Partei den guten Rat: sie sollten sich nicht von des Teufels Spielen und Listen einer vergangenen Zeitepoche täuschen lassen und nicht auf die gleichen Irrtümer hereinfallen, (auf die auch die Volkspartei schon einmal) hereingefallen ist. Auch sollten sie Geist und Willen (ruh ve irade) des Volkes nicht verachten, so wie diese es getan hatte. Sie sollten sich gegen die Kommunisten und für die Religion (din) einsetzen und auf diesem Wege entschlossen fortschreiten.

    Im Namen der Nurdjus

    Sadık, Sungur, Ziya

    Bediüzzaman

    "Die beiden Quellen der Moral und der Religion" Eines der neuesten Bücher von Henri Bergson (1859-1941), worin er schreibt, dass besonders immer dann, wenn die Moral (akhlaq) in der menschlichen Gemeinschaft auf ihre niederste Stufe abgesunken ist, nur von ehrenwerten gläubigen (dindar) Persönlichkeiten zu ihrem erhabenen Ideal emporgehoben werden kann.

    Diese Meinung hat sich in der Geschichte der Menschheit (im allgemeinen) und in der Geschichte der Muslime (im besonderen) zu allen Zeiten an Hand zahlloser Beispiele bewahrheitet (tahaqquq). Bekanntlich hat die Erziehungskunst, die sich auf die Wissenschaft (ilm) von der Psychologie stützt, auf dem Wege der mündlichen Überlieferung an diesem Prinzip festgehalten und wann immer eine Generation in eine neue Richtung gelenkt werden sollte, wuchsen in Zeitepochen vor der unsrigen Menschen, die dem Beispiel derartiger Menschen folgten im gleichen Grade glücklicher heran als wir.

    Bediuzzaman, war eine solche außerordentliche, ehrenwerte Persönlichkeit, die, unabhängig davon, unter welchem Volk und in welcher Zeitepoche auch immer sie gelebt haben mochte, die Eigenschaften eines solchen vorbildlichen Menschen bewahrt hatte, auf die wir oben hingewiesen haben. Um das türkische Volk zugrunde zu richten hat man in aller Verschwiegenheit Spione herangebildet, hat das türkische Volk mit Lug und Trug in jeder Sekunde hintergangen, hat aus dieser Art der Lebensführung eine Kunst gemacht und so haben denn auch eine Menge Verräter und solche Geschöpfe, die Feinde des Volkes sind, diese ehrenwerte Persönlichkeit jahrelang wie in einer Kelter ständig unter Druck gehalten.

    Wir fragen nun: (Doch wen sollten wir da fragen? Und was sollten wir eigentlich von einer solchen Frage erwarten?) Ja sollte denn, wo in unserer ganzen Geschichte und bei jeder Gelegenheit die Prominenz derer, die wie die Könige in ihren vornehmen Villen leben, ihre gnadenlose, Schrecken erregende Feindseligkeit unter Beweis gestellt hat, (zu gleicher Zeit) Bediuzzaman, der seit Jahrhunderten in seinem Fleisch und Blut die Kopie eines wenigstens Tausend Jahre alten Grundrechts auf diese kostbare Erde mit sich trägt, mehr noch als der Wächter eines Aufruhrherdes seines Rechtes (haqq) auf Leben beraubt bleiben?

    Wer unter uns könnte es ertragen, dass unsere Bücher, während wir über deren Seiten in Gedanken und im Geiste (fikri ve ruhi) eine Reise begonnen haben und wir plötzlich in unserer Wohnung, die wir für heilig zu halten wissen, überfallen werden, wobei unser Zimmer gestürmt wird, uns aus den Händen gerissen und beschlagnahmt werden? Eine solche Handlungsweise, und das, obwohl wir (doch eine moderne Gesellschaft) kopieren wollen, könnte es noch nicht einmal in Spanien geben, wo das soziale Leben, unter den neuzeitlichen zivilisierten Gesellschaften noch am rückständigsten ist. Nachdem es aber nun einmal passiert ist, sollte sich das wenigstens nicht auch noch ständig wiederholen.

    Dabei verabscheuen wir ganz und gar alle diese bösen Taten, die sich besonders in den letzten Tagen noch verschlimmert haben, Taten, die sie auch noch für gerechtfertigt halten und mit denen sie Bediuzzaman, den Eigenschaften seiner ehrenwerten, großen Persönlichkeit, wie seine Gelehrsamkeit (ilim), seine Moral (akhlaq), seine Tugend (fadilet) und sein Anstand (edeb) besonders auszeichnen, traktiert haben.

    In diesen dunklen Tagen, die über die Türken gekommen sind, da sich die stinkenden Abwässer der Unmoral gleich einer Sintflut überall hin auszubreiten beginnen, jede Tugend unter sich erstickend, finden wir Trost, wenn wir sehen, wie der Segen, der von Bediuzzaman ausgeht, jeden Widerstand bricht und die Herzen aller wie ein Sturmwind erobert... Unsere Nächte waren sehr finster geworden und der Morgen nach so finsteren Nächten ist schon nahe herbeigekommen.

    اِنَّ اللّٰهَ مَعَ الصَّابِرٖينَ {"Wahrlich, Gott ist mit denen, die geduldig sind."}

    Cevdet Sezer

    * * *

    بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ {"Im Namen dessen, der gepriesen sei"}

    Sehr verehrter, sehr gesegneter, so gütiger und so sehr geliebter Hazret Ustadh!

    Immer wenn wir die Risale-i Nur zu unserer geistlichen Hilfe und mit Euren Gebeten (dua) aufmerksam und nachsinnend lesen, begreifen wir (idraq), dass dies ein gewaltiges Gesamtwerk ist, das ein Entdecker der tiefen, verborgenen Wahrheit (tilsim) des Alls ist, der dieses Geheimnis (tilsim) entdeckt und löst, der große Führer (murshid-i ekber) und ein mächtiger Wegweiser (rehber-i adham) durch Gegenwart und Zukunft, und dies wiederum durch Euer Gebet (dua) und Eure geistliche Hilfe.

    In der Tat, Hazret Ustadh! Wer auch immer die Risale-i Nur mit Verstand liest, begreift (idrak), dass die Risale-i Nur, sei es für dieses Jahrhundert, sei es im vor uns liegenden Jahrhundert die Menschheit aus der Finsternis ihrer Gedankenwelt (fikir) errettet, sie erleuchtet (tenvir) und auf dem rechten Weg (irshad) leitet.

    Die Risale-i Nur wurde nicht nur für dieses Land und sein Volk verfasst, sondern um als ein Gesamtwerk für die ganze islamische Welt und die Bedürfnisse der gesamten Menschheit eine Antwort zu geben. Für eine Menschheit, die in heutiger Zeit in einer noch nie gekannten Katastrophe, verzweifelt einen Ausweg aus diesem Unheil sucht, gibt es kein anderes Mittel der Rettung, als an der Risale-i Nur festzuhalten, was auch immer der Preis dafür sei, (zu versuchen), die licht- und glanzvollen Teile der Risale-i Nur in die Hand zu bekommen, sie aufmerksam zu lesen und über sie nachzusinnen. Jeder, der die Risale-i Nur liest, kann diese Wahrheit (haqiqat) erfassen (idrak) und wird es tun.

    Wenn uns dies möglich wäre, könnten wir diese Wahrheit (haqiqat), nachdem wir zu einem Punkt hinauf gestiegen wären, von dem aus man die ganze Welt überblicken kann, dem ganzen Weltall bekannt machen. Da uns aber nun einmal dies nicht gelingen kann, und da wir nun einmal den universellen Wert der Risale-i Nur allein mit der spirituellen Unterstützung unseres Meisters (Ustadh) soweit zu erfassen (idrak) vermögen, müssen wir deshalb nun die Risale-i Nur, die das Licht (Nur), eine Schatzkammer, das Wissen (irfan) und die Quelle der Vollkommenheit (kemalat) ist, ohne auch nur eine einzige Sekunde nutzlos verstreichen zu lassen, an jedem Tag und in jeder Stunde ständig, ja ununterbrochen lesen. Mögen wir uns mit Gottes Hilfe (insha-a'llah) Tag und Nacht darum bemühen! Doch so wie bei all unserem Tun wird uns auch dies durch das Gebet (dua) und den geistlichen Beistand unseres Meisters (Ustadh) gelingen.

    Auch die folgende Wahrheit (haqiqat) ist ganz klar und offensichtlich: Möge jemand auch selbst ein Gelehrter (allame) sein, so bleibt er doch ein Schüler der Risale-i Nur und seines Verfassers. Die Risale-i Nur zu lesen, ist eine Notwendigkeit und ein (inneres) Bedürfnis. Bleibt er jedoch gleichgültig (ghaflet), beugt er sich vor seinem Ego und verfällt so seiner eigenen Täuschung und liest dieses Gesamtwerk der Risale-i Nur nicht, so fällt er dadurch einem großen Mangel anheim. Uns aber ist klar (idraq) geworden, dass wir für diese gewaltige Wahrheit (haqiqat), die ein Retter der Menschlichkeit ist und über Milliarden von Menschen steht (und der zu dienen Ustadh) von seinem Herrn (memur-u Rabbaniye) beauftragt ist, in einem Maße dank schuldig sind, wie es sich gar nicht beschreiben lässt.

    Und wiederum durften wir durch sein Gebet (dua) und seinen geistlichen Beistand erfahren (idrak), dass es unsere Möglichkeiten überschreitet, auch nur für eine einzige Zeile dieses wunderbaren Gesamtwerkes, das die Risale-i Nur, dieses spirituelle Wunder (mu'djize-i maneviye) des Ehrenwerten Qur'an, auch nur einen Bruchteil ihres Gegenwertes zu entgelten. Darum haben wir beschlossen, an Gott den Gerechten (Djenab-i Haqq) wenigstens folgendes flehentliche Bittgebet zu richten:

    "Oh Herr! Der du uns von der ewigen Einzelhaft (im Grabe) erlöst hast, indem Du uns mit der Risale-i Nur als einem Schlüssel zu der wahren Schatzkammer, in der wir das immer und ewig währende Glück aller Welten (alemin) erreichen können, ein beispielloses Werk geschenkt hast, gewähre uns, unseren geliebten, gütigen Meister (Ustadh) vor der Bosheit und Heimtücke all seiner Feinde und der Tyrannen zu bewahren; verleihe ihm bleibenden Erfolg im Dienst am Qur'an und am Glauben (iman). Schenke ihm in Deiner Güte (ihsan) Gesundheit, Wohlergehen und ein langes Leben!"

    In der Tat, unser hochverehrter Meister! Wir, ein Teil der Jugend von der Universität, die wir die Risale-i Nur aufmerksam gelesen und darüber nachgedacht haben, sind nicht aufgrund irgendeiner Sympathie oder bloßen Vermutung heraus, sondern durch überwältigende Gnade (ni'met-i uzmasi), erforschend und auf wohldurchdachte Weise (tahqiqi ve tedkiki), in der Kraft des Glaubens (quvvet-i imaniye) zu der wissenschaftlich begründeten (ilme-l'yaqin), unumstößlichen und nie zu erschütternden Überzeugung gelangt, dass es Bediuzzaman in der Güte des Wahrhaftigen (inayet-i Haqq) gelingen wird, die Religionslosigkeit und die Glaubenslosigkeit, welche die Ursache bis zu unserem Jahrhundert auf diesem Erdenrund noch nie geschauter Schrecken und Grausamkeiten ist, erfolgreich zu beseitigen.

    Diese unsere Überzeugung beruht nicht auf Leichtgläubigkeit oder bloßer Vermutung, sondern stützt sich auf forschende (Erkenntnisse), die sich auf wissenschaftliche (ilm) Beweise zurückführen lassen. Darum wird diese Wahrheit (haqiqat) auch von denen noch in ihren Herzen (qalb) bestätigt, die (aufgrund der äußeren Umstände eigentlich) dagegen sind.

    Bitte gewähren Sie uns in Ihrer Güte (shefqat) Ihr Gebet (dua), damit wir im Dienst am Qur'an und im Glauben (iman) zu jedem Opfer bereit sein mögen! Mögen wir die Risale-i Nur lesen und abschreiben, ohne daneben auch nur eine Minute zu verschwenden. Und mögen wir dabei in vollkommener Wahrhaftigkeit (ikhlas) erfolgreich sein.

    Im Namen der Schüler der Risale-i Nur an der Universität

    Abdülmuhsin

    بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ {"Im Namen dessen, der gepriesen sei"}

    Vielmals gesegneter, hochverehrter Meister!

    Erstens: Alle Exemplare der Risale-i Nur, die wir unlängst empfangen haben, sind bereits verteilt worden. Alle, die sich so nach der Risale-i Nur gesehnt haben, wurden dadurch froh gestimmt. Die an der Risale-i Nur ihren Anteil haben, kommen einer nach dem anderen herbeigelaufen. Wenn die Brust nach dem Licht (Nur) sucht, wird sie es nach dem Leitsatz (haqiqatindja): مَنْ طَلَبَ وَجَدَّ وَجَدَ {"Wenn jemand mit Nachdruck etwas fordert, wird er es auch bekommen."} auch finden. Diesmal haben sie sich auf die 34 Exemplare der "Worte" gestürzt, die unser Bruder Ziya einmal gebracht hat. "Stab Mosis" wurde an verschiedenen Orten im Bezirk Ankara und in Anatolien verteilt.

    ...

    Selbst diejenigen, die den verborgenen Glanz hinter der Risale-i Nur nicht wahrnehmen können, ergreifen dennoch für sie Partei. Die Medresse der Risale-i Nur (Medressetu-z'Zehra) im Umfange von Anatolien wird sich im Rahmen der ganzen Islamischen Welt ausbreiten; darauf schließen wir von der Erhabenheit der Wahrheit (haqiqat) der Risale-i Nur und von der Bruderschaft, die zwischen den Gläubigen, die sie aufmerksam und nachsinnend lesen, und den Vertretern der Wissenschaft (ehl-i ilm) entstanden ist, einer Brüderlichkeit, die sich durch nichts erschüttern lässt.

    Diese gewaltige (muazzam) Aktivität der Medressetu-z'Zehra geschieht so wie sich der Frühling göttlich und gewaltig über die Erde hin verbreitet, lautlos, ohne Prunk und Getöse, ohne eine äußerliche Schau, ganz bescheiden, jedoch in einer großartigen (muazzam), nicht mehr aufzuhaltenden Weise. Der Menschensohn hat es seinem Wesen nach stets eilig und möchte, ohne über das göttliche Gesetz nachzudenken, dass sich eine jede Angelegenheit in der von ihm gewünschten Zeit erledigen lässt, wobei er den kleinen Kreis seiner eigenen Verpflichtungen überspringt und auf die größeren Kreise hin ausweicht. {D.h. eine Ethik und Moral für die ganze Islamische Welt, die aber von dem leuchtenden Vorbild jedes einzelnen ausgehen muss. (A.d.Ü.)}

    Dem beispielhaften Vorbild wahrhaft gläubiger Menschen, herangebildet von der Risale-i Nur, deren Same ausgestreut und deren Zeit der Ähren gekommen ist, wird mit Gottes Hilfe (insha-a'llah) in nahegelegener Zeit die ganze Islamische Welt folgen und sie werden in ihr das Licht der Rechtleitung (nur-u hidayet) erkennen.

    Im Namen der Schüler der Risale-i Nur an der Universität zu Ankara

    Abdullah

    * * *

    Ein großer Gelehrter (alim) und Mann des Herzens (qalb), dem die überwältigende Gnade (ni'met-i uzmasi) zuteil geworden ist, in Ankara die Risale-i Nur verbreiten zu können, schrieb dem Meister (Ustadh) folgenden Brief:

    An den großen Streiter (mudjahid-i ekber) Hazret Bediuzzaman, den aufrichtigen Herrn (Sahibu-l'ikhlas) des Lichtes (Nur), der Vollkommenheit (kemal) und der Rechtleitung (irshad).

    Von der Zeit an, da Ihr Euch mit Gott und für Gott (Lillah ve Fillah) in die Arena der Prüfungen und Erfahrungen gestürzt habt, bis heute haben Eure Exzellenz vor Gott und den Menschen (Haqq ve halk) ununterbrochen, wie man sagen darf, mit viel Mühe und Eifer und Einsatzfreude Tag und Nacht daran gearbeitet, mit Euren besonderen wissenschaftlichen Fähigkeiten (qudret-i ilmiye), erleuchtet (Nur) und rechtgeleitet (irshadiye) in außerordentlich schwierigen Umständen, das Recht der Allgemeinheit wie des Einzelnen (huququllah ve huquq-u ibad) zu verteidigen und zu schützen; die Engel und der Himmel, Gottes Thron und der Schemel seiner Füße, die Tafel der Zeugen und der Stift, der auf ihr schreibt, Himmel und Erde, das Universum allen Seins (alem-i Kevn), Menschen und Geister (Dschinnen), die Gemeinschaft der Menschen im Ausland und die ganze Islamische Welt und auch wir armseligen Diener bezeugen dies bei Gott bis ans Ende der Zeiten als Zeugen (Esh'hedu billah) für immer und ewig.

    Unser Bediuzzaman, der Ihr ein Träger des Lichtes (Sahibu-n'Nur) seid! Eurer lichtvollen (Nur) Persöhnlichkeit armseliger Freund und Diener bin ich mit Herz und Seele. Meine Freundschaft gehört nicht (wie sonst alles) der Vergänglichkeit an, ist nicht wie eine Freundschaft, die nur kommt und geht. So wie diese Freundschaft bereits in der geistigen Welt (alem-i mana) in ihrem primären Zustand (fitrat-i zatiye), in dem sie schon bestand ehe denn die Welt ward, {als Gott Seine Geschöpfe versammelte und sie befragte: "Bin ich denn nicht euer Herr (ezel-i elestu)?" (A.d.Ü.)} Bestand hatte, so wurde sie nun in diese Welt, die wir hier bezeugen (alem-i shuhud), und das ist nun fast ein halbes Jahrhundert her, transferiert. Eure vollendete Persönlichkeit (dhat-i ekmel) durchlebte in all diesen Jahren die Zeit der Despotie (devr-i istibdad, 1878-1908) und die Zeit der Konstitutionellen Monarchie (meshrutiyet, 1908-1922) und durchstand seitdem zu verschiedenen Zeiten in der jetzigen Republik (djumhuriyet) die noch weit schlimmeren Prüfungen, Leiden und Erfahrungen und die äußerst schwierigen Umstände, wie das Kriegsgericht, verschiedene Strafgerichtsverfahren, Hauen und Stechen auf dem Schlachtfeld und ist heute auf wissenschaftlichem Gebiet (ilm) den Gelehrten unserer Zeit in wissenschaftlichen (ilm) Gesprächen und Disputationen und durch die Verbreitung Eurer prächtigen und großartigen (djelil ve djemil) Werke überlegen. All dies, Euer Verhalten, Eure Worte, Euer Tun und Lassen, was Ihr an Gutem getan habt, um Gotteslohn (a'mal-i saliha) und ohne jeden Falsch (ikhlas), Eure erleuchtenden Gedanken (efkar-i nuriye) und all Eure kleinen und großen Anstrengungen (djihad-i asghar ve ekber) habe ich stets beobachtet, mir ein Beispiel daran genommen und in Eurer Weisheit (hikmet) meine Lehren (ders-i ibret) daraus gezogen. Das hat meine alte Freundschaft nur noch gesteigert, letztendlich gefestigt, bestärkt und bis zu (göttlicher) Liebe (ashk) und Begeisterung geführt.

    In dieser Liebe (ashk) und Begeisterung habe ich seit den Zeiten von Sultan Hamid, während Ihr und die Schüler der Risale-i Nur sich um Gottes willen darum bemühten, die öffentlichen und die privaten Rechte (huquq-u umumiye ve hususiye), für die sich einsetzen, zu wahren, zu schützen und zu verteidigen, meinen Beitrag, wenn auch nur mit den Kräften einer Ameise, aus der Nähe wie aus der Ferne dazu geleistet, den innerlichen wie äußerlichen (manen-maddeten) Erfordernissen einer Freundschaft soweit möglich ohne Fehler nachzukommen, tue das noch heute und werde es auch in Zukunft tun. Diese meine Situation (hal) kennen Gott und die Menschen (Haqq ve halk) und ein bedeutender Teil Eurer Schüler der Risale-i Nur.

    Möge Gott es wollen (insha-a'llah), dass mit dem Beistand des Gerechten (avn-i Haqq) und unter mohammedanischer Mithilfe der kleine wie der große Streit (djihad-i asghar ve ekber) zur rechten Zeit durch Eure beispiellose aufrichtige Liebe (ashk-i ikhlasiye) in kürze zum Sieg führen und der Irrtum seine Niederlage finden wird. Möge sich die Menschheit (insaniyet) der Welt im Aufgang der mohammedanischen Kultur (medeniyet) mit all ihrer Pracht in eine islamische Gemeinschaft (alem-i Islamiyet) verwandeln, Menschen und Geister (ins-u djinn), die Engel und der Himmel (melk-u felek) alle miteinander ein großes Fest (id-i ekber) feiern! Und mögen wir insbesondere auf diesem weltumspannenden Banquet (bayram) zu vollkommener Gesundheit und Bekömmlichkeit (kemal-i sihhat ve afiyet) speisen, unseren Durst löschen, umherwandeln und in der göttlichen Barmherzigkeit (rahmet-i Ilahiye) mit unseren Familien zusammen das Gebet (dua) fortsetzen. Möge Gott der Gerechte (Djenab-i Haqq) von Seinem erhabenen Thron (dergah-i uluhiyet) aus unsere Gebete (dua) um der Ehre unseres Großen Geliebten (Mohammed; Habib-i Kibriya hürmet) {kibriya: bezeichnet die Größe Gottes; und Mohammed ist Sein geliebter Prophet. (A.d.Ü.)} willen erhören! Amen und abermals Amen (amin thumme amin).

    Hoch gesegneter (mubarek) Freund in meinem Herzen (qalbi), in meiner Seele (ruhi) und tief in meinem Innersten (sirri)! Erinnert Ihr Euch vielleicht noch an Euren armseligen Diener? Auf alle Fälle aber möchte ich mich hiermit wieder in Erinnerung bringen: Während sich noch überall im Lande der nationale Befreiungskampf (1918-23) fortsetzte, erhielten Eure Weisheit (dhat-i hakimane) mehr als 18 Einladungen von verschiedenen Personen, die sich zur Beteiligung an diesem nationalen Befreiungskampf (mudjahede-i milliye) in Ankara eingefunden hatten. Um nun darüber zu beraten, ob Ihr diese Einladung annehmen solltet oder nicht, hatten wir uns damals an einem Tag, den wir unter uns abgesprochenen hatten, in Istanbul in Eurer Wohnung zusammengefunden, unter denen auch ich mich als einer der damaligen Rechtsgelehrten (müftü) des Bataillons, Euer alter Freund Osman Nuri aus Ankara, befand. Nach dieser Zeit war ich dann an dem Amt für den Befreiungskampf (Milli Müdafaa Vekaleti) zum Mufti ernannt worden. Fast 25 Jahre lang bin ich dort als Mufti tätig gewesen. Vor drei Jahren habe ich nun meinen Abschied genommen. Ich habe mich jetzt in meinem Haus in Ankara niedergelassen. (In der Vorbereitung) auf meinen Heimgang bete ich Tag und Nacht für Eure Exzellenz, für alle Menschen und den Islam. Sehnlichster Wunsch und Verlangen ist aber, bevor ich sterbe, Eure Person mit meinen sterblichen Augen zu schauen, zu besuchen und um Gottes willen (noch einmal an einer) Eurer Vortragsabende (sohbet) teilnehmen zu dürfen. Das wünsche ich mir von ganzem Herzen.

    Mein lieber Geliebter unter den Geliebten (Azizlerin azizi azizim)! In vollkommener Hochachtung und mit allem geschuldeten Respekt grüßen (selam) wir Eure Weisheit (dhat-i hakimane) und Eure erleuchteten (nuriye) Schüler und gedenken Eurer in Liebe (ashk) und Begeisterung. Möge unser Großer Gott, der Heilige, Gerechte und Hochgepriesene (Haqq Te'ala ve Teqaddes Hazretleri) Euch auf unser Bitten und Flehen hin in beiden Welten für lieb und gut und würdig (aziz) {das türkische Wort "aziz" enthält alle drei Bedeutungen – A.d.Ü.} erachten. Gestattet mir, mit einem Kuss Eurer so gesegneten (mubarek) Hände unsere Sehnsucht, Hingabe und Begeisterung zum Ausdruck zu bringen. Wir erwarten Euer Gebet in aufrichtigem Glauben (dua-yi ikhlas) und Eure rechte Antwort und möget Ihr Gott befohlen (Allah'a emanet) sein als unser erleuchteter Herr (Sahibu-n'Nur) und unser aufrechter, machtvoller (irade), von Gott recht geleiteter (irshad) Hazret Efendim.

    اَلْبَاقِى هُوَ الْبَاقِى {"Gott ist Er, der da ist und der da bleibt."}

    Zum Gebet in der Höhle (yar-i gar) {als Freunde Gottes den Heiligen und Propheten ganz nahe... (A.d.Ü.)} auf dem höchsten Gipfel des Berges, über den Wipfeln das Nichts, {er hat das Höchste Gut erreicht und alle niederen Dinge losgelassen. (A.d.Ü.)} im Staub ein Diener (abd-i gubar) des Alleinzigen

    Osman Nuri

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    Der Meister (Ustadh) reist nach Emirdagh

    Ustadh Said Nursi begab sich nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis in Afyon zusammen mit seinen Schülern nach Emirdagh. Er blieb zwei Jahre lang in Emirdagh. Im Monat Muharrem (1955) ging er nach Eskishehir und wohnte dort etwa anderthalb Jahre lang im Hotel "Yildiz". Diese Reise des Meisters (Ustadh) war auch innerlich (manidar) ein Erlebnis. Denn bis 1950 konnte er von den Orten seiner Verbannung nirgendwohin reisen, d.h. er erhielt gar keine Reiseerlaubnis. Lange Zeit durfte er noch nicht einmal ins nächste Dorf gehen.

    In Eskishehir traf sich der Meister (Ustadh) mit den Schülern, die sich für ihn begeistert hatten. Die Risale-i Nur brachte nun ihre Früchte; und so nahmen denn ihre jungen Schüler Kontakt mit ihm auf; und er begann in gewissem Grade sich wieder für das gemeinschaftliche Leben (hayat-i itjtimaiye) zu interessieren. Und so wie sich bei ihm viele Schüler aus allen Schichten der Bevölkerung trafen, so gab es unter ihnen auch Soldaten, besonders der Luftstreitkräfte, von denen sehr viele Nurdjus waren. Und jeder von ihnen war ein Gläubiger (imanli), gehörte zu den Leuten mit hoher Moral (akhlaq), war durch den Mut der islamischen Nation geachtet und jemand, der aufrichtig (ikhlas) war und dessen Herz (qalb) von Liebe zu dem Propheten (muhabbet-i Nebeviye), von der unschätzbaren (Bereitschaft) zu einem Dienst nach den islamischen Regeln und am Vaterland erfüllt ist.

    * * *

    Eine Zeitlang später begab sich der Meister (Ustadh) von Eskishehir nach Isparta, wo er etwa siebzig Tage blieb. Währenddessen ließen seine Schüler den "Wegweiser für die Jugend (Gentjlik Rehberi)", an dem sie in Istanbul bereits gearbeitet hatten, drucken, weswegen nun gegen den Meister (Ustadh) Anklage erhoben und der Meister (Ustadh) nach Istanbul vor Gericht zitiert wurde.

    Während der Meister (Ustadh) in Isparta und in Istanbul war, schrieb er über Themen, welche die Einheit Gottes (tauhid) betrafen und die später unter dem Titel "Schlüssel zu den Lichtwelten (Nur aleminin Bir Anahtari)" veröffentlicht werden sollten und schickte sie in Form von Briefen an seine Schüler. Sie gelten als ein besonders wertvoller Schatz unter den Abhandlungen über die Einheit Gottes (tauhid).

    * * *

    Bediüzzaman Hazretleri 1952 yılında İstanbul’da Fatih Türbesi’nde, cuma namazından çıktıktan sonra Fatiha okurken

    Vor dem Gericht in Istanbul

    Einige junge Studenten, in der Absicht, der Jugend einen Dienst an Glaube und Moral (iman ve akhlaq) zu erweisen, hatten in Istanbul den "Wegweiser für die Jugend (Gentjlik Rehberi)" drucken lassen. Deshalb wurde der Meister (Ustadh) nun dem Ersten Strafgerichtshof für Schwerverbrechen (Birinci Aghir Djeza Mahkeme) in Istanbul vorgeführt, unter der Behauptung des öffentlichen Anklägers, dieses Werk, geschrieben, die Grundordnung des Staates der Basis einer Religion (din) unterzuordnen, richte sich gegen den Laizismus, welcher sich auf den Paragraphen 163 stützt und sei ihrem Wesen nach nur Propaganda und Gaukelei.

    Zur Teilnahme an der Gerichtsverhandlung am 22.01.1952 wurde Bediuzzaman Said Nursi von Isparta nach Istanbul überstellt, um dort zu seinem Prozess anwesend zu sein. Die jungen Schüler des Meister (Ustadh) kamen nun von der Universität und füllten den Gerichtssaal. Und es fiel auf, dass draußen auf den Gängen ein Volksauflauf entstand. Zunächst einmal wurde die Anklage, dann der Bericht der Sachverständigen verlesen und der Meister (Ustadh) ins Verhör genommen.

    Der Bericht der Sachverständigen erläuterte des Langen und Breiten: "Der Verfasser versucht mit diesem Werk seine religiösen Vorstellungen zu verbreiten. In seinem Wegweiser für die Jugend erläutert der Verfasser seine Ideen zur Verteidigung der Verhüllung der Frau, wonach es der Islamiyet widerspräche, wenn Frauen halbnackt herumlaufen und dabei ihre Beine zeigen, was (im übrigen) auch gegen die Natur der Frau sei. Und weiter sagt er, im Rahmen einer islamischen Erziehung sei die qur'anische Sittlichkeit ein Schmuck, also etwas, das einer Frau zur Zierde gereiche. Er sei für den Religionsunterricht und auch deshalb wünsche er, dass sich die grundsätzliche Ordnung des Staates den religiösen Prinzipien unterordne."

    Die Verteidigungsrede von Bediuzzaman Said Nursi wurde von den Rechtsanwälten Seniyyüddin Bashak, Mihri Helav und Abdurrahman Sheref Latj in Istanbul übernommen.

    Das Plädoyer, welches vorgelesen wurde (und zugleich auch) die Antwort von Ustadh Said Nursi auf diesen Bericht lautete: Bediuzzaman Said Nursi teilt Folgendes mit:

    Das Beispiel seines Lebens in den letzten 35 Jahren möge als Beispiel dafür dienen, dass er sich nicht für Politik, sowie weltliche (dunya) und andere destruktive Strömungen interessiere. Das einzige, was ihn beschäftige und worauf er seine Blicke gelenkt habe, seien die Glaubenswahrheiten und der Dienst am Qur'an. Er verfolge lediglich mit ganzer Kraft (quvvet) die Sache der Rettung des Glaubens (iman). Dabei sei zu erwähnen, dass bereits von verschiedenen Gerichten der Beschluss ergangen ist, (die Risale-i Nur) frei- und zurückzugeben. Der Grund dafür, dass das Werk mit dem Titel: "Wegweiser für die Jugend (Gentjlik Rehberi)" von den jungen Leuten der Universität gedruckt worden wurde, war, dass sie so eine große Zufriedenheit hatten erreichen wollen. Gegen die in diesem Jahrhundert aufgetretenen Strömungen, besonders aber gegen Seuchen, wie Unmoral und Glaubenslosigkeit, welche die gesellschaftlichen Strukturen erschüttern, hatten sie alle Teile der Risale-i Nur, wie auch den "Wegweiser für die Jugend (Gentjlik Rehberi)" veröffentlicht und der Jugend, den unschuldigen Kindern und den Frauen im allgemeinen zu lesen gegeben, worin alles, was, vom Standpunkt dessen, was für das Glück von Volk und Land ganz besonders dringend notwendig ist, klar und deutlich zum Ausdruck kommt. Dabei erklärte er, dass die jungen Leute an der Universität diesen Druck aufgrund der oben angeführten Ziele zwar betrieben, dies aber ohne sein Wissen getan haben.

    Die (folgende) Verhandlung fand am 19. Februar 1952 statt.

    İkinci mahkeme gününde, Risale-i Nur Külliyatı’ndan çok istifade eden birçok üniversite talebeleri ve ehl-i irfandan müteşekkil büyük bir kalabalık, mahkemeyi dinlemek üzere erkenden koridorları doldurmuşlardı. Üstad alkışlarla, üniversiteli Nur talebelerinin kolları arasında mahkeme salonuna girdi; maznun sandalyesine oturdu. Avukatlar da geldiler, yerlerini aldılar. Mahkeme salonunda müthiş bir izdiham vardı. Binlerce kişi mahkemeyi dinlemek üzere salona girmek istiyor, kalabalık; dalgalar halinde kapılardan taşıyordu. Bu hâdisenin zâhirî heybet ve ihtişamının aksettirdiği mana, daha muazzam ve daha haşmetli idi. İslâmiyet nurunun mücessem bir timsal-i müşahhası olan Said Nursî’ye, dinî kültürden mahrum olarak yetiştirilen gençlik, tazim ederek minnettarlığını ifade ediyordu. Güya lisan-ı halleriyle:

    "Oh Du großer Streiter (mudjahid), der Du mit dem Licht (Nur) des Qur'an die Finsternis des zwanzigsten Jahrhunderts durchbrichst, den Menschen des Islam die leuchtende (Nur) Frohe Botschaft am Horizont zeigst und in einer der Natur (fitrat) des Menschen angemessenen Weise zur großen und Ewigen Glückseligkeit einlädst! Den großen Dienst, den Du insbesondere den Kindern dieses Landes erwiesen hast, wissen wir mit Dank zu schätzen. Und auch die Zukunft wird Deiner mit Hochachtung gedenken. Du hast einer Generation, die bereits dem geistigen (manen) Tode nahe war, wie ein Arzt, der sie zur Spiritualität (maneviyat), zum Wasser des Lebens (ab-i hayati) führt, einen sehr wertvollen, einen hohen Dienst erwiesen. Wir wissen, dass Du Dich darum bemüht hast, ein Volk und die künftigen Generationen, die man ins Nichts und die ewige Qual hatte stürzen wollen, im Lichte (Nur) des Qur'an zur Ewigen Glückseligkeit (ebedi saadet) zu führen und dort Gott selbst zu begegnen, und in dieser Absicht Dein Leben (hayat) zum Opfer gebracht hast...

    Glaubensstarke Generationen werden Dir folgen Jahre und Jahrhunderte werden in Deinen Fußstapfen wandeln...

    Da aber das Gedränge im Saal allmählich überhand nahm, blieb schließlich kein Platz mehr, noch die Verhandlungen fortsetzen zu können. Selbst die Polizei, die dafür verantwortlich war, die Ordnung wiederherzustellen, konnte dem Gedränge der Leute nicht Herr werden. Am Ende wandte sich der Gerichtspräsident an das Volk und sagte:

    "Wenn Ihr den Herrn Hodja liebt, so macht doch ein wenig Platz, damit wir diesen Prozess fortsetzen können!" Daraufhin begann das Volk sich zurückzuziehen. Auf diese Weise konnte nun endlich der Prozess fortgesetzt werden.

    Der Mann, der den "Wegweiser für die Jugend (Gentjlik Rehberi)" gedruckt hatte und nach ihm die Polizei wurden verhört. Danach wiedersprach der Meister (Ustadh) dem Bericht der Sachverständigen. Als die Zeit für das Nachmittagsgebet (ikindi) beinahe schon verstrichen war, bat der Meister (Ustadh) um die Erlaubnis, das Gebet (namaz) zu verrichten. Der Vorsitzende (reis) des Gerichts nahm die Bitte des Meisters an und schloss die Verhandlung.

    Während der Meister (Ustadh), auf die Arme einiger seiner, ihn innig (djan) liebenden Schüler, gestützt, zwischen den Reihen der jungen Studenten durch die Koridore nach draußen ging, jubelten ihm Tausende aus dem Volk zu, wobei er vor den anderen seiner geliebten Schüler beide Hände zum Segensgruß (selam) hob. Vor dem Gerichtsgebäude hatten sich drei, vier Tausend Leute versammelt. Sie warteten darauf, den Meister (Ustadh) sehen zu können. Der Meister (Ustadh) stieg nun die Treppe hinunter, während eine Woge dieser Tausenden von Menschen ihm zujubelte. Es gab unter ihnen Leute, die vor Rührung Tränen in den Augen hatten. Weil es aber wegen dieses Gedränges nicht möglich war, zu Fuß zu gehen, setzten die Nurdjus den Meister (Ustadh) in ein Auto und fuhren ihn so zur Sultanahmed Moschee, wo sie gemeinsam (djemaat) das Gebet (namaz) verrichteten, und brachten ihn danach zu seiner Wohnung.

    * * *

    Am 5. März 1952 ging Ustadh dann zur (dritten und) letzten Gerichtsverhandlung wieder durch die Volksmenge Tausender, ihn liebenden jungen Schülern in den Gerichtssaal hinauf. Damit es aber nun nicht wie das letzte Mal im Gerichtssaal zu einem solchen Gedränge kommen und damit die Fortsetzung der Gerichtsverhandlung nicht dieses Mal wieder behindert werden sollte, sperrte ein noch zusätzlich abkommandiertes Polizei-Eskadron die Seiteneingänge ab und versuchte so das Justizgebäude mit seinen Treppen und Koridoren zu überwachen. Trotz alledem war auch diesmal wieder der Gerichtssaal bis hin zu den Türen völlig verstopft.

    Die Gerichtsverhandlung begann. Als Zeuge wurde nun der Student, der den "Wegweiser für die Jugend (Gentjlik Rehberi)" hatte drucken lassen, als Zeuge vorgeladen und vernommen. Er gab das Folgende zu Protokoll: Er habe die Werke östlicher wie westlicher (Geisteswisschenschaften) gelesen. Später habe er dann auch die Risale-i Nur in die Hand bekommen. Er fand, dass diese Werke ihm für sein Denken und Verstehen (fikr), für Herz (qalb) und Verstand (ruh) in äußerstem Maße von Nutzen waren und ihn in seiner Entschlussfähigkeit (irade) und in seiner Moral bedeutend beinflusst hätten. Um den Glauben (iman) und die Moral der jungen Leute zu schützen und zu bewahren, habe er diesen "Wegweiser für die Jugend (Gentjlik Rehberi)" aufgrund seiner großen Wirkung und in der Hoffnung, dem Vaterland damit einen Dienst erweisen zu können, drucken lassen, ohne dabei jemals das Gefühl gehabt zu haben, er habe damit etwas Verkehrtes getan.

    * * *

    Die Verteidigung des Meisters (Ustadh):

    Aufgrund meiner schon lange andauernden Unterdrückung und meines geradezu abenteuerlichen Lebens (hayat), möchte ich zunächst eine kurze Bitte äußern. Ich bitte Sie also um Gehör!

    Somit gab also das Gericht der Bitte des Meisters (Ustadh) statt, die Sache frei und ruhig anzugehen. Also hielt der Meister (Ustadh) nun eine lange und ausführliche Verteidigungsrede.

    Euer Ehren (muhterem hakimler)! 28 Jahre lang war ich beispiellosen Schikanen und Quälereien ausgesetzt, wurde ständig beobachtet oder saß in irgendeinem Gefängnis. Alle Verleumdungen und Beschuldigungen, die man dabei gegen mich vorgebracht hat, stützen sich jedoch nur auf einige wesentliche Punkte.

    1 - Die erste Beschuldigung besteht darin, dass man mich für einen Regimegegner hält. Dabei ist doch allgemein bekannt, dass zu jeder Regierung auch eine Opposition gehört.

    Vorausgesetzt die Bedingung, dass dabei nicht die allgemeine Sicherheit und Ordnung gefährdet wird, kann man niemanden für seine Gedanken (fikir), die in seinem Gewissen und in seinem Herzen wohnen, also für das, was er überlegt und worüber er nachdenkt, verantwortlich machen. Das ist ein ganz allgemeines Recht (huquq).

    Sogar die mehr als hundert Millionen Muslime, die hundert Jahre lang unter der Herrschaft der Engländer gelebt haben, deren Regime in Religionsdingen besonders streng und unnachgiebig war und das glaubenslose Regime der Engländer nicht akzeptierten, werden bis heute von den englischen Gerichten in dieser Hinsicht keineswegs belästigt.

    Hier wie in allen islamischen Ländern, wo von Alters her Juden wie Christen als Untertanen leben, werden sie von diesen Regierungen, obwohl sie die Religion und die heilige Regierung des Landes ablehnen, verwerfen, ihr widersprechen, dennoch niemals durch die Gesetze in irgendeiner Weise belästigt.

    Ein einfacher Christ stand einmal zusammen mit Hazret-i Ömer, als dieser gerade Kalif war, vor Gericht, um einen Prozess gegeneinander auszufechten. Und obwohl dieser Christ seiner islamischen Regierung, dem heiligen Regime, seiner Religion (din) und seinen Gesetzen gegenüber ablehnend eingestellt war, wurde seine Haltung während der Verhandlung nicht in Betracht gezogen, was ganz klar zeigt, dass die Einrichtungen der Justiz darauf keinen Einfluss nahmen und in keiner Weise Partei ergriffen. Dieser prinzipielle Grundsatz der Glaubens- und Gewissensfreiheit gilt in der ganzen Welt, von den Kommunisten einmal abgesehen, im Osten wie im Westen, bei allen Einrichtungen der Justiz und in allen Lebenslagen.

    Ja bleibt denn nun meine Wenigkeit, der ich doch auf diesen prinzipiellen Grundsatz der Glaubens- und Gewissensfreiheit vertraut habe, mich auf Hunderte Ayat im Qur'an gestützt habe, weil ich jenem verdorbenen Teil der Gesellschaft widersprochen habe, der unter dem Deckmäntelchen der Freiheit daherkommt und eine absolute Zwangsherrschaft ausübt, der unter der Maske des Laizismus den schwersten Druck gegen den Glauben und alle Gläubigen ausübt, von den Gesetzen ausgeschlossen? Könnte vielleicht ein solches Verhalten nicht korrekt (haqiqat) sein?

    Gegen die Ungerechtigkeit, gegen die Despotie, gegen die Gesetzlosigkeit zu opponieren, wird von keiner Regierung als ein Verbrechen erachtet; im Gegenteil: Opposition ist ein ganz legales, völlig korrektes Werkzeug der Waage der Gerechtigkeit (muvazene-i adalet).

    2 - Diejenigen, welche die mir von der vorausgegangenen Regierung angetanen Ungerechtigkeiten und die mir zugefügten Qualen für rechtens halten, beschuldigen mich - zweitens - die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu missbrauchen. Für derartige Verdächtigungen und frei erfundene, fälschliche Anschuldigungen habe ich mir 28 Jahre Strafe zugezogen. Sie haben mich von Land zu Land, von Gericht zu Gericht geschleppt. Sie haben mich von einem Gefängnis ins nächste geworfen. Besuche wurden niemandem zugelassen. Ich wurde isoliert. Man hat versucht, mich zu vergiften. Man hat mich auf alle mögliche Weise beleidigt.

    Wir aber sind (alle insgesamt) 500.000 opferbereite Schüler der Risale-i Nur, freiwillige geistliche Schützer, die überall im Lande für die Sicherheit und Ordnung sorgen. Die uns derartige Beschuldigungen zugefügt haben, versündigen sich auf diese Weise aufs schwerste. Doch obwohl sie uns auf eine so erbärmliche Weise beschuldigt haben, haben wir uns doch nie von unseren Emotionen hinreißen lassen. Für das Gefühl der Sicherheit in ihren Herzen und der Ordnung im Lande, für den Dienst am Glauben (iman) und am Qur'an und um diejenigen, die in ihrer Gottvergessenheit (ghaflet) in die Gesetzlosigkeit gestürzt sind, aus diesem Pfuhl der Anarchie herauszuziehen, sind wir keine einzige Sekunde untätig geblieben.

    Euer Ehren (muhterem hakimler)! Das Folgende möchte ich mit Nachdruck unterstreichen: dies hier sind keine unbewiesenen Behauptungen. Sechs Gerichte in sechs verschiedenen Provinzen (vilayet), in denen man uns ungerecht behandelt hat und in die wir verbannt waren, haben nach langen und eingehenden Untersuchungen im Ergebnis nicht einen einzigen Vorfall feststellen können, wo die öffentliche Sicherheit und Ordnung in Gefahr gewesen wäre. So beweist denn all unser Verhalten, dass unsere Lehranstalten (Nur mekteb-i irfani) einzig und allein einer wahren Herzensbildung der Nurdjus dienen, wobei sie gleichzeitig in deren Köpfe und in deren Herzen einen Wächter für Ordnung und Sicherheit setzen. Unser Unterricht im Glauben richtet sich gegen die Anarchie, gegen das Verderben, gegen alle Gottlosen und die Kommunisten. Man sollte doch bei allen Ämtern und Wachlokalen der Polizei nachfragen, ob es auch nur einen einzigen Vorfall gegeben hätte, wo vielleicht einer unter den 500.000 Schülern der Lichterkenntnis (Nur irfan mektebi talebesi) wider die Sicherheit und Ordnung gehandelt haben sollte! Es gibt aber keinen. Da ist mit Sicherheit nicht einer. Denn es gibt da einen Wächter des Glaubens (iman), der in den Herzen (qalb) aller die Ordnung und Sicherheit auf die zuverlässigste Weise beschützt (muhafiz).

    (In der Zeitung) "Sebilu-r'Reshad", Ausgabe Nr. 116 findet sich unter der Überschrift: "Die Wahrheit (haqiqat) spricht" ein Artikel, in dem ich diese Tatsachen (haqiqat) lang und breit erörtert habe. Wer da behauptet, dass ein Mann, dessen ganzes Leben (hayat) bezeugt (shehadet), dass er alle irdischen (dunya) Dinge, ja sogar die Erfordernisse des Lebens (hayat), ja sogar des Jenseits (akhiret) für seinen Glauben (din) geopfert hat, der schon seit 35 Jahren die Politik aufgegeben hat, gegen den verschiedene Gerichtshöfe, bei all ihren Nachforschungen niemals einen Beweis in dieser Richtung gefunden haben, der nun schon über 80 Jahre alt und bereits an die Schwelle des Grabes gelangt ist, der von allen irdischen (dunya) Gütern kaum einen einzigen Gegenstand besitzt oder darauf Wert legte, von einem solchen Manne zu behaupten, er "gebrauche die Religion (din) als ein Mittel zur Politik", ist von der Erde bis zum Himmel hinauf und vom Himmel bis wieder herab zur Erde eine Ungerechtigkeit, ja geradezu gewissenlos.

    Wir Schüler von der Schule zur Erkenntnis des Lichtes (Nur mekteb-i irfani shakirdleri) haben aus dem weisen Qur'an die folgende Lektion in der Wahrheit (haqq) empfangen: Wenn sich in einem Haus oder auf einem Schiff ein Unschuldiger und zehn Verbrecher befänden, dürfte man dann etwa, obwohl es doch das qur'anische Rechtsverständnis verbietet, um nicht das Recht (haqq) dieses Unschuldigen zu verletzen, dieses Haus oder dieses Schiff in Brand zu stecken, (das Leben) von zehn Unschuldigen wegen eines einzigen Verbrechers zu vernichten, dieses Haus oder dieses Schiff in Brand stecken? Würde man es aber dennoch verbrennen, wäre das dann etwa nicht das größte Unrecht, die schlimmste Untat und die übelste Unbarmherzigkeit? Aus diesem Grunde müssen wir aufgrund unserer Religion (din) selbst wissen, dass wir, weil es doch durch göttliches Gesetz und nach der qur'anischen Wahrheit streng verboten ist, wegen 10 Verbrechern unter 100 Menschen das Leben (hayat) von 90 Unschuldigen in Gefahr zu bringen oder ihnen einen Schaden zuzufügen, alle Sicherheitsvorkehrungen außer Kraft zu setzen, den qur'anischen Lektionen folgend, mit all unserer Kraft (quvvet) für die Wahrung (muhafaza) der Sicherheit Sorge tragen.

    So sind es denn zweifelsohne die versteckten Feinde in der vorausgegangenen Regierung, die uns zu Unrecht verdächtigen und beschuldigen, ihre eigene Gottlosigkeit als Mittel der Politik gebrauchen und wissentlich oder unwissentlich darüber in Eifer geraten, in unserem Lande ihre verdorbene Ideologie einzuführen. Daraus wird ersichtlich, dass nicht wir es sind, welche die Ordnung und alle Anordnungen missachten und die innere und äußere (maddi manevi) Sicherheit und Ordnung des Landes stören, sondern dass eigentlich sie es sind.

    Ein wahrer Muslim, ein aufrichtiger Gläubiger (mu'min) wird niemals für Anarchie und Gesetzlosigkeit Partei ergreifen. Was die Religion (din) auf äußerste verbietet, ist Aufruhr (fitnah) und Anarchie. Denn eine Anarchie respektiert überhaupt kein Recht. Der Ehrenwerte Qur'an weist darauf hin, dass am Ende der Zeiten der Mensch, sein Charakter, seine kulturellen Errungenschaften und seine Zivilisation den Charakter reißender Tiere annehmen, welche das Komitee von "Gog und Magog" bilden werden.

    So also, Euer Ehren, hat man mir und meine Schüler 28 Jahre lang Qualen zugefügt und uns gepeinigt. Und auch die Staatsanwälte bei Gericht haben mit Beleidigungen nicht gespart und nicht gezögert. Wir aber haben all dies geduldig ertragen. Wir haben unseren Dienst im Glauben (iman) und am Qur'an fortgesetzt. Wir haben den Männern der früheren Regierung alle ihre Schikanen und ihre Ungerechtigkeiten vergeben. Denn über sie ist das Ende, das sie verdient haben bereits gekommen. Wir aber haben inzwischen Recht (haqq) bekommen und unsere Freiheit (hürriyet) wiedererlangt. Und wir danken dafür, dass Gott uns die Gelegenheit gegeben und die Gnade gewährt hat, vor so gläubigen (iman) und gerechten Richtern, wie Ihr es seid, aussagen zu dürfen.

    هَذَا مِنْ فَضْلِ رَبِّى {"Dies ist von der Gnade meines Herrn."}

    Said Nursî

    * * *

    Einige Abschnitte aus der Verteidigungsrede von Advokat Mihri Helav:

    Risale-i Nur müellifi, bütün müellif ve muharrirlerin en mütevaziidir. Şöhret ve tekebbürün en büyük düşmanıdır. Bütün dünya metaına arka çevirmiştir. Ne mal ne şöhret ne nüfuz… Bunların hiçbirisi onun pâyine ulaşamamıştır ve ulaşamaz. Gandi bile onun kadar dünyadan elini çekememiştir. Günde elli gram ekmekle ve bir çanak çorba ile tagaddi eden bu büyük adam, yaşıyorsa ancak Kur’an ve imana hizmet için yaşıyor. Başka hiç, hiçbir şeyin, onun nazarında kıymet ve ehemmiyeti yoktur. Böyle iken, eserinin medh ü sitayişinde bulundu diye onu suçlandırmaya çalışmak, 163’üncü maddenin cürüm ağına sokmaya uğraşmak; hak ve adaletle, insafla, ilimle, insanî düşünce ile hukuk fikriyle, mantıkla, akıl ve fikirle kabil-i telif midir? Burası yüksek mahkemenin takdirine aittir.

    Hükûmete muhalefet bahsi hakkında da birkaç söz söyleyerek maruzatımı neticelendirmek isterim. Karşınızda kemal-i saffet ve samimiyetle âdilane kararlarınıza intizar eden bu asırdîde zat, ömründe hiçbir defa hilaf-ı hakikat beyanda bulunmaya tenezzül etmiş bir adam değildir. İlk celse-i muhakemede, bugünkü hükûmetten memnun olduğunu ve muvaffakiyetine dua ettiğini, onun beğenmediği ve tenkit ettiği hükûmet, eski hükûmetler olduğunu alenen söylemiştir. Filhakika müvekkilim, bütün milletle beraber istibdada karşı mücadele etmiş, hürriyet ve demokrasinin tesisine çalışmış ve bu hususta husule gelen muvaffakiyetten dolayı da memnun olmuştur.

    Risale-i Nur’un gayesi de içtimaî nizam ve intizamı kalplere yerleştirmektir. Siyasî rical, siyasî sahada nizam-ı içtimaîyi, milletin hak ve hürriyetlerini temine çalıştıkları gibi Risale-i Nur müellifi de manevî sahada, kalplerde bunları yerleştirmeye çalışıyor. Gayeler müşterektir. Bir mekteb-i irfan olan Risale-i Nur’un müellifi ve şakirdleri asayişin, nizam ve intizamın fahrî ve manevî bekçileridir. Manevî sahada, kalplerde ve dimağlarda anarşinin, bozgunculuğun kalkmasına çalışmaktadırlar. Kemal-i samimiyetle, hiçbir ivaz ve garaz olmaksızın, hiçbir karşılık beklemeksizin, yalnız Allah rızası için millet ve memleketin menfaati için çalışmaktadırlar. Bunu yapmak bir cürüm ve cinayet değil, millet ve memlekete bir hizmettir. Muahezeye değil, takdire lâyıktır. Beraetini istemek hakkımızdır. Karar yüksek mahkemenindir.

    * * *

    Avukat Seniyyüddin Başak’ın Müdafaası

    Müteakiben, müellifin diğer vekili olan Avukat Seniyyüddin Başak kalkmış, kısa birkaç söz söylemiştir:

    Artık mesele aydınlanmış, hakikat güneş gibi tezahür etmiştir. Yüksek mahkeme her şeye vâkıf olmuştur. Benim buna ilâve edecek bir sözüm yoktur. Böyle kıymetli, faziletli, millet ve memleket için cansiperane ve hiçbir ivaz ve bedel mukabili olmayarak fîsebilillah çalışan zevatı buralara getiren, cinayet sandalyelerine oturtan zihniyet hakkında bazı mütalaada bulunmak isterdim fakat onun yeri burası değildir. Bunun için ayrıca bir eser yazmak icab eder. Çünkü bu zihniyetle mücadele, herkes için bir vazifedir. Yüksek mahkemenin yüksek vicdanı beni müdafaadan müstağni kılacak derecede itminan-bahştır. Müvekkilimin beraetini istemekle şeref duyarım.

    * * *

    Avukat Abdurrahman Şeref Lâç’ın Müdafaası

    Müteakiben, diğer mümtaz avukat arkadaşları gibi Üstadın müdafaasını fahrî olarak deruhte eden imanlı ve kudretli, meşhur ve mümtaz avukat Abdurrahman Şeref Lâç müdafaaya başladı. Evvela bir mukaddime yaptı. Dedi ki:

    Sanık olarak huzurunuza gelen seksen yaşını mütecaviz bu mübarek zatın suçla hiçbir münasebet ve taalluku olmadığı tamamıyla tezahür etmiştir. Yüksek mahkemece de buna tam kanaat hasıl olduğunu, beraetine karar verileceğini de kuvvetle ümit ederim. Ancak aleyhimizde bir karar verilmesine binde bir ihtimal olsa da üzerime aldığım bir masumun müdafaasını ihmal etmeyi bir vazifesizlik sayarım. Yüksek Temyiz Mahkemesinin kanaat ve nokta-i nazarını da hesaba katmak icab eder. Burada bahsedilmedi diye usûl noktasından bir eksiklikte bulunmuş olmamalıyım. Onun için müdafaamı yapmama yüksek mahkemenin müsaadelerini rica ederim.

    — Peki Abdurrahman Bey, son müdafaanızı dinleyeceğiz. Buyurun.

    Gençlik Rehberi isimli eser, Kur’an-ı Azîmüşşan’ın emir ve tefsirlerinden ibaret bulunmasına, İslâm dininin ve bu dinin emir ve nasihatlerini ihtiva eylemesine ve Anayasa’nın 70’inci maddesine göre: Şahsî masûniyet, vicdan, tefekkür, söz ve neşir hak ve hürriyeti Türklerin tabiî haklarından olduğu; Anayasa’nın 75’inci maddesine göre de hiçbir kimse mensup olduğu din ve mezhepten dolayı muaheze edilemeyeceğinden; müvekkilimin Anayasa ile kendisine bahşedilmiş bulunan bu din ve neşir hürriyetinden mahrum edilerek cezaî takibe maruz bırakılması Anayasa hükümlerine mugayirdir.

    Yukarıda izah ettiğimiz kanunî taraflarımız farz-ı muhal nazar-ı dikkate alınmaz, Türk Ceza Kanunu’nun antidemokratik 163’üncü maddesine göre müvekkilimin takibi mümkün farz edilirse isnad edilen suçun tahliline geçer ve şöyle deriz:

    Bir Müslüman, ak saçlı, yaşlı bir Müslüman. Saçını başını ve yaşını bütün ömrü boyunca nurla ağartmış bir Müslüman. Saçı, başı, yaşı ve bütün vücudu Allah’ın nuruyla yıkanmış tertemiz ve bembeyaz bir Müslüman. Bütün ömrü boyunca in’am-ı Hak olan hayatını, Türk milletinin salah ve hakiki saadeti için vakfetmiş; emr-i İlahî olan ruhunu feleğin hakiki mâliki Allah’a teslim edinceye kadar aynı yolda yürümeye azmetmiş; bina-yı sübhanî olan bedenini, yalnız Allah yolunda yıpratmış olan büyük bir Müslüman, bugün “Demokrasi vardır.” denilen bir gün kalkıyor, yalnız “Allah” diyor “Kitap” diyor “Resul” diyor ve gençliğe “Dikkat!” diyor. Der demez arkasından savcı –davayı açan savcı– yapışıyor.

    — Gel buraya. Suç işledin! Diyor.

    Ve âfakı kapkara bir zulmet kaplamıştır.

    Fakat bakın şu asil ve necip ihtiyar Müslüman’a! Ne kadar sakin ve ne kadar rahattır. Zira kesrette değil, vahdettedir. Gecenin zulmetinden ve gündüzün rengârenginden bîfüturdur. Bela zindanında safayı seyretmektedir. Cefa sofrasında vefa bulan, mazhar-ı tecelli olandır. Zira eşya hakikatlerinden haberdardır. Kesafeti letafete kalbetmiştir. Kanı çekilmiş, damarlarında kan yerine, feyz-i Hak ve nur cereyan etmektedir ve savcı –davayı açan savcı– bu Müslüman’ı kolundan yakalamış, hapse sürüklemektedir.

    Niçin? Neden? Ne yaptı bu pîr-i fâni? Nedir kabahati bu ihtiyar Müslüman’ın?

    Ne mi yaptı? Bakın savcıya –davayı açana– göre neler ve neler yaptı?

    “Gençlik Rehberi” adıyla bir kitap çıkardı.

    A- Laikliğe aykırı hareket etti.

    Allah, din, iman laikliğe aykırı olur mu? Olur. Peki başka?

    B- Devletin içtimaî, iktisadî, siyasî ve hukukî temel nizamlarını dinî esaslara uydurmak istedi.

    Nasıl, niçin ve ne maksatla yaptı bunları?

    C- Şahsî nüfuz temin ve tesis etmek maksadıyla.

    Peki, ya siyasî menfaat kasdı var mı acaba? Hayır bu yok. Ehl-i vukuf da bu maksadı görmemiş. Savcı da bunu diyemiyor. Peki amma, mademki siyasî menfaat kasdı yokmuş, bu pîr-i fâninin şahsı, cüssesi, bedeni ne ki dünyadan ne bekliyor ki nüfuz temin etmek istesin?

    Savcı “Ben orasını bilmem.” diyor. İstiyor işte. Hem bunu böylece bilirkişiler de söylüyorlar.

    Peki, nasıl yaptı bu işleri bu Müslüman?

    A- Dini, dinî hissiyatı ve dince mukaddes tanılan şeyleri âlet etmek suretiyle.

    Nedir bu mukaddes tanılan şeyler? İslâm dini, Müslümanlık hisleri, Allah kelimesinin kalpteki haşyeti, Kur’an, tefsir… Demek savcı bunları biliyor. Bunların mukaddesat olduğuna inanıyor.

    Peki amma, bunları bilmek, inanmak ve sonra söylemek âlet etmek midir? Evet, davayı açan savcıya göre âlet etmektir. Öyle ise savcı da bunları âlet ediyor hem de siyasî bir kanuna âlet ediyor hem de bir Müslüman’ı mahkûm ettirmek için âlet ediyor. Şu halde o da 163’üncü maddeye göre suç işlemiyor mu?

    “Hayır!” der savcı, ben propaganda yapmıyorum? O, propaganda ve telkin yaptı.

    Ne dedi peki? Şunları söyledi:

    “…Bu zamanda, zındıka dalaleti İslâmiyet’e karşı muharebesinde nefs-i emmarenin planıyla şeytan kumandasına verilen fırkalardan en dehşetlisi yarım çıplak hanımlardır ki açık bacağıyla, dehşetli bıçaklarla ehl-i imana taarruz edip saldırıyorlar. Nikâh yolunu kapamaya, fuhuş yolunu genişlettirmeye çalışarak çokların nefislerini birden esir edip kalp ve ruhlarını kebair ile yaralıyorlar belki o kalplerden bir kısmını öldürüyorlar.”

    Peki yalan mı bunlar? Fuhşu teşvik ve nikâhı imha eden fahişeler güruhu inkâr mı ediliyor? Gizli ve aşikâr fuhuşla ve devlet eliyle mücadele yok mu? Ceza Kanunu, Fuhuşla Mücadele Nizamnamesi ve Ahlâk Zabıtası bunlarla geceli gündüzlü mücadele etmiyor mu?

    Var, var amma buna biz karışırız, Allah ne karışır? diyor savcı. Peki böyle desin. Desin amma kanun, zabıta ve savcı, suç işlendikten sonra işleyeni ve işleteni yakalıyor. Yani iş olup bittikten sonra, namus pâyimal olup adam öldükten sonra. Daha evvel tedbir almaya kanunen imkân yok fakat dinen buna imkân var: Allah korkusu ve din. Bu korku sayesinde her türlü rezaletin önü alınabileceğini bildiriyor. İslâm dini bunu emrediyor. Tedbiri evvelden alın diyor.

    Nasıl? Nasihat edin, ikaz edin, Allah’ı tanıtın, insanın kalbinde Allah korkusu, Allah sevgisi, ateş, cehennem, ebedî azap, ebedî saadet yer etsin, bilsin, anlasın, sevsin ve korksun; korksun ki fenalıklardan kaçsın hem kendisi kurtulsun hem de cemiyet. Savcı da devlet de hükûmet de millet de rahat etsin. Bunun için Allah korkusunu ve sevgisini insanlara aşılayın.

    Nasıl yapalım bu işi? Söyleyin, yazın, okutun. Peki amma o zaman propaganda diyorlar. Ne olur? Bunlar Allah’ın emirleri, Kur’an-ı Azîmüşşan’ın hikmetleri değil mi? Din, sizin en tabiî hakkınız değil mi? Kim men’eder sizi bundan, Allah yolundan? Suç diyorlar buna. Öyle mi? Allah’ın emrini okuyun:

    اِنَّ الَّذٖينَ كَفَرُوا وَ صَدُّوا عَن۟ سَبٖيلِ اللّٰهِ وَ شَٓاقُّوا الرَّسُولَ مِن۟ بَع۟دِ مَا تَبَيَّنَ لَهُمُ ال۟هُدٰى لَن۟ يَضُرُّوا اللّٰهَ شَي۟ئًا وَ سَيُح۟بِطُ اَع۟مَالَهُم۟

    Meali: “Haberiniz olsun ki o küfür edip halkı Allah yolundan men’eyleyen ve hak kendilerine tebeyyün ettikten sonra Peygamber’e karşı gelenler, hiçbir zaman Allah’a zerrece bir zarar edecek değiller. O, onların amellerini heder edecektir.”

    Peki amma dinlemezlerse? Dinleyenlere, iman edenlere tekrar edin çünkü yaptığınız iş iyidir; insanlar için cemiyet için millet için hükûmet için devlet için hayırlıdır; şerden, beladan koruyucudur. İman edenlere deyin ki:

    يَآ اَيُّهَا الَّذٖينَ اٰمَنُٓوا اَطٖيعُوا اللّٰهَ وَ اَطٖيعُوا الرَّسُولَ وَلَا تُب۟طِلُٓوا اَع۟مَالَكُم۟

    Meali: “Ey bütün iman edenler! Allah’a ve Resulüne itaat edin de amellerinizi iptal eylemeyin.”

    Buna da inanmazlarsa deyin ki: Tehlike, vatan ve milletiniz için tehlike; dinde, dinin propagandasında değil, dinsizliktedir. Bunu Başvekilimiz de söyledi: “Sağcılığın, memleket için tehlikeli olduğu görülmemiştir. Bugün din propagandasına mani bir hal yoktur, tedbir almaya da lüzum kalmamıştır.”

    Muhterem hâkimler! Siz bilirsiniz fakat bir kere de davayı açan savcıya sorunuz, bakalım hayır diyebilecek mi? Allah’ın emirleri, Kur’an-ı Azîmüşşan’ın hikmetleri gençlere anlatılmaz, bildirilmezse propaganda suçtur diye men’edilirse ahlâksızlık, iffetsizlik, köksüzlük, fuhuş, zina, katl suçlarının önüne geçmek yalnız ceza kanunlarıyla kabil midir? “Komünizm” gibi bütün dünyayı tehdit eden erzel âfetin, gizli ve aşikâr, seri ve sinsi tahribatını tamamen ne ile önlemek mümkündür?

    Muhterem vatansever, Allah’ına ve mukaddesatına bağlı necip Türk hâkimleri! Şu korkunç küfür propagandasına, körpe Müslüman Türk çocuklarının temiz ve saf dimağlarını senelerce tahrip ederek felce uğratan korkunç din düşmanlarının akıttığı zehirlere bakın. Ne korkunç hal ve tezatlar içindeyiz! Savcı bunu görmez, İslâm dinine ve bütün mukaddes dinlere yapılan bu korkunç taarruz ve hakareti takip etmez de bu taarruzdan gençliğe muhafaza tedbirleri tavsiye edeni mi yakalar?

    Pek muhterem Türk Müslüman hâkimler! Siz Kur’an-ı Mübin’in Allah’ın nurunun pırıltıları ile dolu olan ve yalnız o nur-u İlahîyi aksettiren Risale-i Nur Gençlik Rehberi’nden dolayı müvekkilimi mahkûm edemezsiniz!..

    Muhterem, asil ve Müslüman Türk hâkimleri! Pek iyi bilirsiniz ki hakiki irşad âlimleri enbiyanın vârisleridir. Bu mübarek zatlar da kendilerine miras kalan vaaz u nasihati, Kur’an-ı Mübin’in emirlerine göre yapmakla mükelleftirler. Vazifesini yaparken hiçbir ücret ve ivazın talibi değildirler. Vazifelerini fîsebilillah yaparlar. Ancak Allah ve Resulünün rızasına taliptirler. Son nefeslerine kadar bu mukaddes vazifeye devam ederler. Çünkü bu vazife onlara Allah ve Resulünün emanetidir. Müvekkilim, bu emaneti ehline tevdi ediyor diye nasıl takip ve tazip edilir? Nasıl bu ihtiyar yaşında zayıf ve nahif bünyesi, inanamayacağı ağır bir teklif ile mükellef tutulur?

    — Gel zindana gir!

    Bu, en korkunç bir zulüm olur. Bu zulme mani olmak vazifesi de sizlere emanet edilmiştir.

    Bütün fenalıkları, günahları, ahlâksızlığı, rezaleti, fesat ve fitneyi imha edecek nurdur…

    يُرٖيدُونَ اَن۟ يُط۟فِئُوا نُورَ اللّٰهِ بِاَف۟وَاهِهِم۟ وَ يَا۟بَى اللّٰهُ اِلَّا اَن۟ يُتِمَّ نُورَهُ وَلَو۟ كَرِهَ ال۟كَافِرُونَ

    Meali: “Onlar Allah’ın nurunu ağızlarıyla söndürmek istiyorlar. Allah ise –muhakkak– nurunu tamamlamak (tamamen parlatmak) istiyor, kâfirler hoşlanmasalar da.”

    Avukat

    Abdurrahman Şeref Lâç

    Bu müdafaayı müteakip Üstad Said Nursî’ye başka bir diyeceği olup olmadığı mahkeme reisi tarafından sorulmuş, mumaileyh ayağa kalkarak:

    — Yalnız bir kelime söylemek için müsaadenizi rica ederim.

    — Buyurunuz.

    — Muhterem vekillerim benim şahsım hakkında söylemiş oldukları senakâr sözlere ben lâyık değilim. Ben, Kur’an ve iman hizmetinde çalışan âciz bir adamım. Başka bir diyeceğim yoktur.

    Beraet kararının tebliği

    Bunun üzerine muhakeme hitam bulmuş, heyet-i hâkime müşavereden sonra ittifakla beraet kararını tebliğ etmiş ve bu karar mahkemede hazır bulunan üniversiteliler ve halk tarafından şiddetle alkışlanmıştır. Savcılık tarafından temyiz edilmediği için karar kesinleşmiştir.

    Bediüzzaman’ın İstanbul’a teşrifi münasebetiyle üniversiteli bir Nur talebesinin arkadaşına yazdığı mektup

    Sevgili Üstadımızın teşrifinden dolayı bizi ve İstanbul’u tebriğinize teşekkür ederim. Bu muhteşem, müstesna hâdiseden dolayı, koca şehir kaynadı; için için bayram yapıyor. Âlimi cahili, fakiri zengini, genci ihtiyarı mahkemelerde, otelde her yerde onu görmeye ve dinlemeye koşuyor.

    Rüyalarımız dahi neşe ve ferahla dolu… Düşmanlarımızın ise yüzleri daha ziyade karardı. Nifaklarının hiçbir şey yapmadığını ve yapamayacağını artık biliyorlar. Üstadımız, İstanbul’un şahsiyet devrinin yadigârı olan her şeye yeniden can verdiler. Kardeşlerimizin gözünde, şehrin manzarası birdenbire değişti. Ayasofya, Sarayburnu’na kadar uzandı. Minarelerinde yine ezan-ı Muhammedî (asm) okunuyor; içinde, hâfızlar yeniden Kur’an-ı Kerîm tilavetine başladılar. Fatih, her gün türbesinden kalkarak, fethettiği şehrin büyük ve mübarek misafirine “Hoş geldiniz!” diyor ve onu tebrik ediyor. Yeni Cami’nin şerefesinden Beyoğlu’nun en karanlık ve mülevves izbesine kadar nüfuz edecek ışık tufanını şimdiden görür gibi oluyoruz.

    Hepsinin Ayasofya’nın, Fatih’in, Sultan Ahmed’in, Eyyüb’ün ve Süleymaniye’nin ve bütün Müslüman İstanbul’un hicab perdelerini yüzlerinden atışı ve bize daha muhteşem ve daha samimi görünmeleri, bu büyük teşriften ve bu ulvi nurdan. Üstadımız, artık bu şehrin güneşi. O giderse ufkundaki güneş de onu takip edecek ve milyonluk şehir kararıverecek. Tesellimiz, Fatih şehrinin Risale-i Nur’la aydınlanacağı ve parlayacağı ümididir.

    Üstadımızın teşrifini telefonla haber verdikleri zaman, cansız vücudumdan birdenbire bir cereyan geçti. Öldürücü ve uyuşturucu değil; dirilten, canlandıran bir cereyan… Maddî ve manevî varlığımın bir anda kuvvet bulup muazzam bir mıknatısın beni çektiğini hissettim. Ağır Ceza Mahkemesine vâsıl olduğum zaman, biraz evvelki tahassüslerimin bütün cemiyette hâkim olduğunu fark ettim. Mahkemenin içi ve dışı tıklım tıklım dolu idi. Kalabalığı yararak içeri girmek istedim fakat gözüm iki üniversiteli talebenin arasında yürüyen Üstada ilişti. Manasıyla olduğu kadar maddesi ve kıyafeti ile de bambaşka olan ve şu anda milyonlarca gözün onun üzerinde toplandığı müstesna varlık, sanki hiçbir şeyle alâkadar değildi ve hiçbir hâdiseden haberi yoktu.

    Mahkemenin içindeyim. Ulvi isim zikredilir edilmez, büyük adam koca bir milletin, dinin ve devrin tarihî mümessili olarak içeri girdi. Ufak bir kaynaşmayı müteakip çıt yok. Herkes, bu muhteşem ve muazzam anın manasını ve heyecanını duymakta.

    Hastayım demelerine rağmen, Üstadımızın yerlerinden yıldırım gibi fırlayarak itiraz ve izahları, mahkeme heyetinin hayranlıkla büyük adamı seyri… İkinci celsede daha muazzam bir kalabalık… Üstadımızın, vukufsuz ehl-i vukuf raporuna bizzat verdikleri hârikulâde cevaplar ve mahkemenin 5 Mart’a ta’liki…

    Titreyerek, günah ve zaaflarıma bin teessüf ve tövbe ederek yaklaşıp mübarek ellerini sonsuz bir iştiyakla öptüğüm ve içimi tertemiz tutmaya çabalayarak gözlerini bulmaya cesaret ettiğim o an, o gün, hatıralarımın en büyük ve en nâdide yadigârı olacak. Üniversiteli diğer kardeşlerim, Üstadımızın hizmetinde bulunmakla şeref-i uzmaya kavuşmuşlar. O Üstadımızdan Cenab-ı Hak, ebediyen razı olsun ve bütün talebelerine ve bilhassa benim gibi bîçare, zavallı ve âcizlere akıl, dirayet, azim ve ihlas ihsan buyursun, âmin!

    Evet kardeşim, bu asrın manevî şahı olduğu; hayatı ve eserleriyle sabit olan bir Üstadın eserlerini biz muhtaçlara lütfeden Cenab-ı Hakk’a hadsiz şükürlerle beraber şu zamanın yaralarına en münasip bir ilaç, bir merhem ve zulümatın tehacümüne maruz heyet-i İslâmiyeye en nâfi’ bir nur ve dalalet vâdilerinde hayrete düşenler için en doğru bir rehber olan Risale-i Nur’u, ölünceye kadar okuyacağız, neşredeceğiz inşâallah.

    اَل۟بَاقٖى هُوَ ال۟بَاقٖى

    İstanbul Üniversitesi

    Nur talebelerinden

    Kâmil

    * * *

    Üstadın Emirdağ’a Gidişi

    Üstad Bediüzzaman, İstanbul’daki muhakemesinin beraetle neticelenmesini müteakip Emirdağ’a geldi. Emirdağ’da ramazan ayının bir gününde kıra çıktığı zaman, bir başçavuş ve üç silahlı jandarma yanına gönderilerek, gelecek fıkrada beyan edildiği gibi kendisine şapka giymesi teklif ediliyor; bu sebeple karakola celbediliyor. Bunun üzerine Üstad bir istida yazarak Adliye ve Dâhiliye Vekâletine gönderiyor; aynı zamanda Ankara’daki bir talebesine de göndererek alâkadar mebuslara hâdisenin duyrulmasını bildiriyor. Ankara’daki talebeleri, bu şekvanın bir nüshasını, Samsun’da münteşir Büyük Cihad gazetesine gönderiyorlar. Yazı, Büyük Cihad’da “En Büyük İspat” başlığı altında ve bir hâşiye ilâve edilerek neşrediliyor. Sonra, Ankara ve İstanbul Üniversitesindeki Nur talebeleri de iki üç makale yazı, Büyük Cihad gazetesine gönderiyorlar ve neşrediliyor.

    Bu sıralarda Malatya Hâdisesi vukua geliyor; dindarlar aleyhinde bir sürü yalan, iftira, tezvir propagandası başlıyor. Bu tahriklere aldanan bazı şahsiyetler, dinî gazetelerden medar-ı ittiham noktalar bulmak için çalışıyorlar. Samsun’da da mezkûr “En Büyük İspat” başlıklı yazı ve üniversite Nur talebelerinin makaleleri dolayısıyla, gazete neşriyat müdürü ile Ankara’dan bu yazıların bazılarını gönderen bir Nur talebesi tevkif edilerek mahkemeye veriliyor. Nurculuğun memlekette inkişafı aleyhinde gazetelerde beyanatlar, kanaatler ileri sürülüyor. Altı yüz kadar Nur talebesinin mahkûmiyetini istihdaf eder şekilde, Türkiye’de yirmi beş yerde taharri yapılıp bir kısmında dava açılıyor. Neticede Risale-i Nur’da ve Nur talebelerinde medar-ı ittiham bir nokta olmayıp suç bulunmadığı kanaatine varılıyor.

    Samsun’da açılan davada evvela mahkûmiyete karar verilmişse de Mahkeme-i Temyizin Risale-i Nur eserleri ve müellifi Bediüzzaman hakkında serdettiği mütalaa ile mahkûmiyet kararını esastan bozması sebebiyle, tekrar yapılan duruşmada, yazılarda suç unsuru bulunmadığı kanaatine varılarak beraet kararı verilmiştir.

    “En Büyük İspat” başlıklı yazıdan dolayı Samsun’da Üstadımız aleyhine de dava açılmıştı. Samsun’a mahkemeye celbi isteniyordu. Çok rahatsız ve ihtiyar olması sebebiyle kaza tabibliğinden aldığı bir raporu nazar-ı itibara alınmayarak, mutlaka mahkemede bulunması isteniyordu. Nihayet Üstad, Samsun’da mahkemede bulunmaya karar vererek İstanbul’a kadar geldi. Fakat sıhhatinin bozukluğu ve tahammül edememesinden yola devam edemeyip heyet-i sıhhiyeden bir rapor alıp mahkemeye gönderdi. Raporda, Said Nursî’nin yapılan muayene neticesi, ne karadan ne denizden ve ne de havadan Samsun’a gitmeye vücudu tahammül edemeyeceği yazılı idi. Mahkemede, müddeiumumî şiddetli ısrarlarla Said Nursî’nin mutlaka mahkemede bulunmasını istemişse de mahkeme heyeti sıhhiye raporuna istinaden, Bediüzzaman’ın İstanbul mahkemelerinden birinde istinabe suretiyle ifadesinin alınmasına karar verdi. Nihayet devam eden mahkemeler neticesinde, Samsun Mahkemesi dava mevzuu yazıda mahkûmiyeti icab ettirecek bir kasd görmediğinden Said Nursî’nin beraetine karar verdi.

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    Üstadımız Bediüzzaman Said Nursî bu müdafaayı İstanbul Mahkemesinde okumuş ve mahkemesi beraetle nihayet bulmuştur.

    Gizli düşmanlarımız, bu ramazan-ı şerifte tekrar adliyeyi benim aleyhime sevk ettiler. Mesele de bir gizli komünist komitesiyle alâkadardır.

    Birisi: Bütün bütün kanun hilafına olarak, beni tek başımla ve yalnız olarak kırda ve dağda otururken, üç silahlı jandarma ile bir başçavuş yanıma gönderdiler. “Sen başına şapka giymiyorsun!” diye zorla beni karakola getirdiler. Ben de adaleti hedef tutan bütün adliyelere söylüyorum ki:

    Böyle beş vecihle kanunsuzluk edip kanun namına beş vecihle İslâm kanunlarını kıran adam, hakiki kanunsuzluk ile ittiham edilmek lâzım gelirken, onların o acib kanunsuzluğu ve bahanesiyle, iki seneden beri vicdanî azap verdiklerinden; elbette mahkeme-i kübra-yı haşirde bunun cezasını çekeceklerdir. Evet, otuz beş senedir münzevi olduğu halde hiç çarşı ve kasabalarda gezmeyen bir adamı “Sen Frenk serpuşunu giymiyorsun!” diye ittiham etmeye, dünyada hangi kanun müsaade eder?

    Yirmi sekiz seneden beri beş vilayet ve beş mahkeme ve beş vilayetin zabıtaları onun başına ilişmedikleri halde, hususan bu defa İstanbul Mahkeme-i âdilesinde yüzden ziyade polislerin gözleri önünde hem iki ay da yaya olarak her yeri gezdiği halde, hiçbir polis ilişmediği ve hem Mahkeme-i Temyiz bere yasak değil diye karar verdiği hem bütün kadınlar ve başı açık gezenler ve bütün askerî neferler ve vazifedar memurlar giymeye mecbur olmadıklarından ve giymesinde hiçbir maslahat bulunmadığından ve benim resmî bir vazifem olmadığından –ki resmî bir libastır– bereyi giyenler de mesul olmazlar denildiği halde; hususan münzevi ve insanlar arasına girmeyen ve ramazan-ı şerifin içinde böyle hilaf-ı kanun en çirkin bir şey ile ruhunu meşgul etmemek ve dünyayı hatırına getirmemek için has dostlarıyla dahi görüşmeyen, hattâ şiddetli hasta olduğu halde ruhu ve kalbi, vücuduyla meşgul olmamak için ilaçları almayan ve hekimleri çağırmayan bir adama şapka giydirmek, ecnebi papazlara benzetmek için ona teklif etmek ve adliye ile tehdit etmek, elbette zerre kadar vicdanı olan bundan nefret eder.

    Mesela, ona teklif eden demiş: “Ben emir kuluyum.” Cebr-i keyfî kanun ile emir olur mu ki emir kuluyum desin. Evet Kur’an-ı Hakîm’de, Yahudi ve Nasranilere başta benzememek için ona dair âyet olduğu gibi يَٓا اَيُّهَا الَّذٖينَ اٰمَنُٓوا اَطٖيعُوا اللّٰهَ وَ اَطٖيعُوا الرَّسُولَ وَ اُولِى ال۟اَم۟رِ مِن۟كُم۟ âyeti, ulü’l-emre itaati emreder. Allah ve Resulünün itaatine zıt olmamak şartıyla o itaatin emir kuluyum diye hareket edebilir. Halbuki bu meselede, an’ane-i İslâmiye kanunları hastalara şefkatle incitmemek, gariblere şefkat edip incitmemek, Allah için Kur’an ve ilm-i imanîye hizmet edenlere zahmet vermemek ve incitmemek emrettiği halde; hususan münzevi, dünyayı terk etmiş bir adama ecnebi papazlarının serpuşunu teklif etmek, on vecihle değil, yüz vecihle kanuna muhalif ve İslâm’ın an’anevî kanunlarına karşı bir kanunsuzluktur ve keyfî bir emir hesabına o kudsî kanunları kırmaktır. Benim gibi kabir kapısında, gayet hasta, gayet ihtiyar, garib, fakir, münzevi, sünnet-i seniyeye muhalefet etmemek için otuz beş seneden beri dünyayı terk eden bir adama bu tarz muameleler kat’iyen şek ve şüphe bırakmadı ki komünist perdesi altında, anarşilik hesabına, vatan ve millet ve İslâmiyet ve din aleyhinde müthiş bir suikast eseri olduğu gibi İslâmiyet’e ve vatana hizmete niyet eden ve müthiş haricî tahribata karşı cephe alan dindar mebuslar ve Demokratlara dahi büyük bir suikasttır. Dindar mebuslar dikkat etsinler, bu dehşetli suikasta karşı müdafaada beni yalnız bırakmasınlar.

    Hâşiye: Rus’un Başkumandanı kasden önünden üç defa geçtiği halde ayağa kalkmayan ve tenezzül etmeyen ve onun idam tehdidine karşı izzet-i İslâmiyeyi muhafaza için ona başını eğmeyen; İstanbul’u istila eden İngiliz Başkumandanına ve onun vasıtasıyla fetva verenlere karşı, İslâmiyet şerefi için idam tehdidine beş para ehemmiyet vermeyen ve “Tükürün zalimlerin o hayâsız yüzüne!” cümlesiyle ve matbuat lisanıyla karşılayan ve Mustafa Kemal’in elli mebus içinde hiddetine ehemmiyet vermeyip “Namaz kılmayan haindir!” diyen ve Divan-ı Harb-i Örfînin dehşetli suallerine karşı “Şeriatın tek bir meselesine ruhumu feda etmeye hazırım!” deyip dalkavukluk etmeyen ve yirmi sekiz sene, gâvurlara benzememek için inzivayı ihtiyar eden bir İslâm fedaisi ve hakikat-i Kur’aniyenin fedakâr hizmetkârına maslahatsız, kanunsuz denilse ki:

    “Sen, Yahudi ve Hristiyan papazlarına benzeyeceksin, onlar gibi başına şapka giyeceksin, bütün İslâm ulemasının icmaına muhalefet edeceksin; yoksa ceza vereceğiz.” denilse elbette öyle her şeyini hakikat-i Kur’aniyeye feda eden bir adam, değil dünyevî hapis veya ceza ve işkence, belki parça parça bıçakla kesilse, cehenneme de atılsa, kat’iyen yüz ruhu da olsa bütün tarihçe-i hayatının şehadetiyle, feda edecek!

    Acaba bu vatan ve dinin gizli düşmanlarının bu eşedd-i zulm-ü nemrudanelerine karşı, manevî pek çok kuvveti bulunan bu fedakârın tahammülü ve maddî kuvvetle ve menfî cihette mukabele etmemesinin hikmeti nedir?

    İşte bunu, size ve umum ehl-i vicdana ilan ediyorum ki yüzde on zındık dinsizin yüzünden doksan masuma zarar gelmemek için bütün kuvvetiyle dâhildeki emniyet ve asayişi muhafaza etmek için Nur dersleriyle herkesin kalbine bir yasakçı bırakmak için Kur’an-ı Hakîm ona o dersi vermiş. Yoksa bir günde yirmi sekiz senelik zalim düşmanlarımdan intikamımı alabilirim. Onun içindir ki asayişi masumların hatırı için muhafaza yolunda haysiyetini, şerefini tahkir edenlere karşı müdafaa etmiyor ve diyor ki:

    Ben, değil dünyevî hayatı, lüzum olsa âhiret hayatımı da millet-i İslâmiye hesabına feda edeceğim.

    Said Nursî

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    Ey mübarek, müşfik ve muazzez Üstadımız Hazretleri!

    Bu acib madde ve dinsizlik asrında, nazarlar kısalmış; kalpler, fenalıklar ve kötülüklerle dolmuş yalnız ve yalnız Kur’an-ı Hakîm’in bu zamandaki en hakiki ve kat’î tereşşuhatı olan Risale-i Nur; o kısalmış nazarları, âdeta maddenin ruhuna nüfuz ettiriyor, o kötü kalplerin zindan gibi karanlık olan içini nurla dolduruyor. Bunun için bu asra “Nur Asrı” denmesi münasiptir.

    Risale-i Nur, beşeriyetin bu tamiri imkân olmayan yarasını uhrevî ilaçlarla tedavi ediyor.

    Risale-i Nur ve onun hârika müellifi siz mübarek Üstadımız, binlerce münevver gence halâskârlık vazifenizi yapmış ve yapmaktasınız. Bunun böyle olduğuna, imanları kurtarılan bu âcizler, canlı şahitleriz. Bu dehşetli asırda, materyalizmi, maddeciliği temelinden yıkan, mason ve komünistlerin bâtıl ideolojilerini bütün ilim ve idrak muvacehesinde zîr ü zeber eden Risale-i Nur, okuyucularına –bu asrın tâli’li insanlarına– bu dünya ile hattâ kâinatla bile değişilmez âb-ı hayatı, ebedîlik suyunu, yani beka âleminin bileti olan imanı bahşediyor.

    Ey aziz ve mübarek Üstadımız! Bu kadar kıymetli bir hediyeyi bizlere veren siz Üstadımıza ne kadar hürmet ve muhabbet beslesek azdır. Siz kurtarıcı Üstadımızla Risale-i Nur talebeleri arasındaki bağ, ebedî bir bağlılıktır. Bunu hiçbir kuvvet çözemez. Hürmetle mübarek ellerinizden öper, dualarınızı beklerim.

    Üniversite Nur talebeleri namına Siyasal Bilgiler Fakültesinden

    Ahmed Atak

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    Bu mektup Samsun’da münteşir Büyük Cihad gazetesinde intişar etmiştir. Müfterilerin tahrikatıyla Samsun’da muhakeme açılmasına vesile olmuştur. Muhakeme beraetle neticelenmiştir.

    Âlem-i İslâm’ın halâskârı, ehl-i imanın sertâcı, Risale-i Nur’un tercümanı, Üstadımız Bediüzzaman Said Nursî Hazretlerine!

    Bu defa dindar Demokratların delâletiyle Afyon Mahkemesince Risale-i Nur’un serbestiyetine; bütün risale, mektup ve mecmualarının suç mevzuu teşkil etmediğinden iadelerine karar verilmesini; senelerce evvel ilan ettiğiniz “Risale-i Nur benim değil, Kur’an’ın malıdır; Kur’an’ın feyzinden gelmiştir. Hiçbir kuvvet onu Anadolu’nun sinesinden koparıp atamayacaktır. Risale-i Nur, Kur’an’a bağlıdır; Kur’an ise arş-ı a’zamla bağlanmıştır; kimin haddi var ki onu oradan söküp atsın!” diye olan hakikatli beyanatınızın açık bir tezahürü ve bu ulvi hizmetinizin İlahî ve Kur’anî olduğunun parlak bir delili bilerek, bu beraet kararının âlem-i İslâm’ın ve bâhusus bu millet-i İslâmiyenin saadetlerinin başlangıcı olması itibarıyla, başta bütün varlığıyla bu zaferleri bekleyen ve Nur ailesine reis ve hakikatler deryasına kaptan tayin edilen ve zulmet-i küfürle tuğyan etmiş insanlığa hâdî ihsan olunan aziz, sevgili Üstadımız ve buna vesile olmakla ehl-i imanı kendilerine dost ve taraftar eyleyen dindar Demokratları ve âdil heyet-i hâkimeyi sonsuz minnetlerle tebrik eder ve arz ederiz ki:

    Uzun senelerden beri terakki ve tealisi için çalıştığınız ve uğrunda feda-yı nefis ve can eylediğiniz hakikat-i Kur’aniyenin bugün bütün bir memleket, bir millet çapında ehl-i imanın kalplerine sürurlar getirerek fevkalâde inkişafı, hizmetine memur kılındığınız ve bilfiil muvaffak olduğunuz kudsî dava ve hizmetinizin ne kadar yüksek ve parlak olduğunu, güneş gibi ispat ediyor.

    Yirmi beş otuz seneden beri bütün manilere ve sıkıntılara rağmen bu kadar sabır ve metanetiniz ve Kur’an’dan kalb-i münevverinize gelen Risale-i Nur’un neşri cihetinde bu hârika hizmet ve mücahedeleriniz, istikbalin nesillerine ve İslâm’ın kahraman mücahidlerine bir numune-i iktida ve imtisal oluyor. Kur’an güneşinin sönmeyen nurları ve ebedî lem’aları olan Nur şuâlarıyla cehil ve dalalet karanlıklarını izale ederek, milyonlar kalpleri o nurla nurlandırıp ehl-i imanı kendinize minnettar ettiniz.

    Bu vatan ve bu millet, bu tarih ve bu toprak, sizin bu hizmetinizi, bu fedakârlığınızı hiçbir zaman unutmayacaktır. Ebediyet âlemine göç eylediğinizde dahi sizin bu hizmetiniz bir çekirdek olup ondan fışkıran bir şecere-i âliye, her tarafı kaplayacak ve o Nur ağacının etrafına toplanan büyük cemaatler ve Risale-i Nur’un yükselen ebedî şuâları, o hizmetinizi ile’l-ebed ve daha parlak ve daha şaşaalı idame edecekler.

    Siz, Risale-i Nur’un tercümanı haysiyetiyle ve bu iman hizmetinizin İslâm ufuklarında parlaması cihetiyle, bu asrın bir hidayet serdarısınız.

    Kur’an-ı Kerîm’in on dördüncü asr-ı Muhammedîdeki (asm) aziz dellâlı ve o müthiş zamanın müthiş zulümatına karşı Nur-u Kur’an’la mukabele eden büyük fedakârı ve Risale-i Nur’un yüz binler nüshalarını yüz binler talebelerinin kalemleriyle her tarafta neşredip dinsizliğe ve küfr-ü mutlaka karşı bir sedd-i Kur’anî tesis eden muhteşem, kahraman, sevgili Üstadımız!

    Âlemlere rahmetler ve saadetler getiren ve insanlığa selâmet ve teselliler bahşeden bu mukaddes hizmetinizle ehl-i imana zuhurunu müjde verip ispat ettiğiniz ve emareleri gözükmeye başlayan ve bütün kıtalara şâmil hâkimiyet-i İslâmiyenin nurlu ve büyük bayramını bütün ruhumuzla tebrik eder, Cenab-ı Hak’tan uzun ömürlerinize dualar eder, ellerinizden tazimle öperiz.

    Ankara Üniversitesi Nur talebelerinden

    İsmail, Salih, Âtıf, Ahmed, Ziya, Mehmed, Abdullah

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    Üstad Said Nursî’nin Isparta’da İkametleri

    1953 senesi yaz aylarında Üstad Emirdağı’ndan Isparta’ya geldi. Isparta’da pek çok sadık talebeleri vardı. Daha evvel gönderdiği mektuplarında Isparta’yı taşıyla, toprağıyla mübarek olarak tavsif ediyor ve Risale-i Nur’un zuhuru ve intişarıyla vücud bulan manevî hayatının idamesine en kuvvetli medar, Isparta olduğunu beyan buyuruyordu. Filhakika Isparta, Üstadın bu iltifatına lâyık olduğunu uzun senelerdeki hâdiselerin şehadetiyle ispat etmiş ve göstermiştir. Çünkü Risale-i Nur’un birinci medresesi ve telif yeri olan Barla, Isparta’nın bir nahiyesidir. Risale-i Nur’un büyük mecmuaları burada telif edilmiştir.

    Risale-i Nur’u binler kalemlerle en korkulu zamanlarda yazıp neşredenler Isparta ve köylerindeki talebelerdir. Misal olarak Sav köyünü göstermek kâfidir. Üstad Kastamonu’da bulunduğu zaman, Isparta’nın yalnız Sav köyünde bin kadar kalem senelerce Nurları yazmış, çoğaltılmasında çalışmıştır.

    Her birisi birer vilayet kadar, belki daha ziyade Risale-i Nur’a alâka gösteren ve Nurların yayılmasında birer santral misillü çalışan Nur merkezleri Isparta’dadır. Gül ve Nur fabrikaları ve bunların etrafında Medrese-i Nuriye şakirdleri, Mübarekler Heyeti, hep Isparta vilayeti dâhilindedir.

    Hem her birisi hizmet-i Kur’aniye itibarıyla birer kutub hükmünde olan Nur talebelerinin medar-ı iftihar büyük kardeşleri de yine Ispartalıdırlar.

    Hem Isparta Adliyesi ve Emniyeti daima Nurlara insafla muamele etmiştir. Üstad, Isparta Adliyesine çok defa dua etmiş, sair vilayetlere bu noktada da Isparta’yı hüsn-ü misal göstermiştir.

    Bu ve bu gibi sebepler tahtında Üstad, âhir ömrünü Isparta’da geçirmek, ölümünü oradaki mübarek, sadık kardeşlerinin arasında karşılamak, mezarını Isparta’da, Sav’da veya Barla’da vasiyet etmek üzere Isparta’ya geldi. Kira ile bir eve yerleşti. Yanında dört beş talebesi vardı. Bu talebeleriyle Üstad, hususi dershane-i Nuriyesini vücuda getirmişti.

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    Üstad Bediüzzaman Hazretleri Isparta’daki askerî birlikler için inşa olunan cami-i şerifin temeline ilk harcı koyarken

    Isparta’daki Hayatından Muhtelif Safhalar

    Mahkeme Safahatı

    Afyon Mahkemesi tarafından kitaplar serbest bırakılmadan, Malatya Hâdisesi münasebetiyle bazı vilayet ve kasabalarda taharriler yapıldı, mahkemeler açıldı. Ezcümle: Mersin’de, Rize’de, Diyarbakır’da Nurlar ve Nurcular aleyhine dava açıldı; neticede mahkemeler beraet verdi. Birçok vilayetlerde yapılan taharriler ve soruşturmalar ile Nurcular aleyhine umumî bir dava açılması için Isparta Müddeiumumîliği harekete geçti. Sekseni mütecaviz Nur talebesi hakkında iddianame hazırlandı ve dosya sorgu hâkimliğine tevdi edildi.

    Emniyetin pek çok gizli mensupları, Nur talebeleri arasında dolaşmaya, her hareketlerini kontrole başladılar. Ankara, İstanbul, Adapazarı, Safranbolu, Karabük, Dinar, İnebolu, Van gibi yerlerde araştırmalar, sorgular yapıldı. Yapılan bütün tetkikat ve taharriler neticesi:

    Vatan, millet aleyhinde zerre kadar bir hareket bulunmayıp bilakis her vatandaşın göğsünü iftiharla kabartacak ilmî, imanî, vatanî hizmetler, ahlâkî gayret ve faaliyetler ile hareket ettikleri, Risale-i Nur’u okumak, okutmak ve neşrine çalışmaktan başka bir gaye ve maksatları bulunmadığı anlaşılmasıyla “Nurcularda suç bulamıyoruz, medar-ı mes’uliyet bir hareket ve faaliyetleri görülmemiştir.” diye umumen kanaat getirildi. Bu soruşturmalar, Risale-i Nur’un hakkaniyetinin anlaşılmasına vesile oldu. Neticede Nurların beraetine karar verildi.

    Urfa ve Diyarbakır’daki faal Nur talebeleri birer medrese-i Nuriye kurdular. Risale-i Nur’u her sınıf halktan, bilhassa talebelerden, gençlerden gelen cemaate okumak suretiyle ilmî derslere başladılar. Bu zamanda pek ehemmiyetli olan talebe-i ulûmun şerefini ihya ettiler. Şark havalisinde büyük hizmet-i imaniye îfa olundu. Bir aralık Diyarbakır’da orada Nurlarla imana ve Kur’an’a hizmet eden faal bir Nur talebesi aleyhine dava açıldı, beraetle neticelendi; mü’minlerin sürur ve minnettarlığına vesile oldu.

    Afyon’da da devam eden mahkeme neticelendi. 1956 tarihinde Risale-i Nur’u inceleyen Diyanet İşleri Müşavere Kurulu verdiği bir raporla, Risale-i Nur’un iman ve ahlâkî tekemmülata hizmet hususundaki vasfını ilan etti. Afyon Mahkemesi de bu rapora istinaden Risale-i Nur eserlerinin beraetine ve serbestiyetine karar verdi, hüküm kat’îleşti.

    Afyon Mahkemesinin beraet kararından sonra, Isparta Sorgu Hâkimliği de men’-i muhakeme kararı verdi. Böylece Risale-i Nur, birçok adlî süzgeçlerden geçerek umumî ve küllî bir serbestiyet ve hüsn-ü kabule mazhar oldu.

    Nurların Neşri

    Anadolu’nun birçok yerlerinde Nurlara hizmet devam etmekle beraber bilhassa Ankara, İstanbul, Diyarbakır, Urfa medrese-i Nuriyeleri yalnız bulundukları muhitte değil, çok geniş bir sahada hizmet-i imaniyede bulundular. Bu hizmetleri yalnız bir kişi değil, bir merkez değil, yalnız malûm şahıslar değil; hizmet-i Kur’aniye olduğu için pek çok vecihlerde, pek çok zatlar tarafından îfa edildi. İsmi bilinmeyen nice hâlis talebeler, sadık mü’minler, bu hizmet-i kudsiyede çalıştılar, nur-u Muhammedî’nin yayılmasına gayret ettiler.

    Ankara’da üniversiteli talebeler ve muhterem hamiyet-perver zatlar, Risale-i Nur mecmualarını matbaalarda tab ile her tarafa neşrine bilhassa yeni harfle istifadeye muntazır kitlenin ellerine ulaşmasına çalıştılar. Risale-i Nur’un küllî neşriyatını gençliğin, mekteplilerin deruhte etmeleri, bu hususta büyük fedakârlık göstermeleri ise bu millet ve vatan için büyük bir saadet oldu. Çünkü hiçbir şahsî menfaat talep etmeden ve yalnız rıza-yı İlahî için hareket etmeleri; onların, bu asil milletin hakiki evlatları olduğunu gösterdi.

    Üstadın Barla’ya Gidişi

    Üstad, Barla’dan yirmi sene evvel ayrılmış ve o zamana kadar hiç gitmemişti. Barla ile kendi Nurs köyünden ziyade alâkadardı. Çünkü hayat-ı maneviyesi olan Risale-i Nur burada telif edilmeye başlamıştı. Kur’an-ı Hakîm’in hidayet nurlarını temsil eden “Sözler” ve “Mektubat” ve “Lemaat-ı Nuriye” buradan etrafa yayılmıştı. Bu itibarla Barla, Risale-i Nur dershanesinin ilk merkezi idi.

    Barla’daki hayatı gerçi nefiy ve inziva içinde ve tarassud altında geçmekle acı idi fakat Risale-i Nur hakikatlerinin telif yeri olduğundan Üstadın en tatlı ve şirin hayatı da yine Barla hayatıdır denilebilir. Bu defa Barla’ya nefiy ile değil, hapis ile değil, kendi rızası ile ve serbest olarak gidiyordu. Güzel bir bahar günü Barla’ya geldi. Barla’daki talebelerinin mühim bir kısmı Üstadı karşıladılar. Üstad, sekiz senelik ikametgâhı olan medrese-i Nuriyesine yaklaşırken kendini tutamadı, mübarek gözlerinden yaşlar boşandı. Haşmetli çınar ağacı da âdeta kendisini selâmlıyordu.

    Bir vakitler yani Barla’da sekiz sene ikametten sonra Isparta’ya celbedilmişti. O zamanki gidişinde mübarek çınar ağacı Üstadı manen teşci etmiş, haşmetli kanatları olan dallarının Cenab-ı Hakk’a olan secdevari ubudiyetiyle Üstadı uğurlamıştı. Bu defa da yine uzun bir müfarakattan sonra tekrar Üstada kavuşmanın süruru içinde Hâlık-ı Rahman’a secde-i şükrana kapanıyordu. Üstad, o mübarek çınar ağacına sarılmış, yanındaki talebelerine ve ahaliye kendisini yalnız bırakmalarını söylemişti; zaten gözyaşlarını tutamıyordu. Sonra Nur dershanesi olan odasına girdi ve iki saat kadar kaldı, hazîn ağlayışı dışarıdan işitiliyordu.

    Evet, şüphesiz rahmet-i İlahiyenin nihayetsiz tecellilerine mazhardı. Bir zamanlar Şarkî Anadolu’dan Isparta havalisine sürülmüştü. Isparta’dan da dağlar arasındaki Barla nahiyesine nefyedilmişti. Burada ölüp gidecekti. Eski tarihçe-i hayatının şehadetiyle çok kahraman ve fedakâr olan bu zat, doğrudan doğruya Kur’an-ı Hakîm’in hakikatlerini benimseyen; ferdî ve millî saadeti, İslâmiyet hakikatlerine sarılmakta gören ve bunu haykıran ve delail-i akliye ile ilim meydanına çıkan bir kimse idi.

    Üç devir geçirmiş, cebbar kumandanlara boyun eğmemiş, kudsî davasından dönmemiş; yaralanmış, zehirlenmiş, ölmemiş; dağlar gibi hâdiselerin dalgalarından yılmamıştı.

    Milletleri, kavimleri içine alan, zihniyet ve telakkileri değiştiren asr-ı hazırın cereyanları, bu zatı Kur’an ve iman davasındaki yolundan çevirememişti. O, ruhundaki şecaat-i imaniye ile kat’î inanıyordu ki dava ettiği hakikat bir gün milletçe benimsenecek; bir Said, binler belki yüz binler Said olacak. İnsanlık câmiasında neşrettiği hakaik-i imaniyenin fütuhatı ve inkişafı başlayacak ve âfak-ı İslâm’ı saran zulmet bulutları Kur’an’dan eline verilen bu meşale-i hidayetle dağıtılacak, ölmeye yüz tutmuş zannedilen iman ruhu yeniden canlanacak, canlara can katacak, manen ölmeye yüz tutan millet-i İslâmiyeyi ihya edecek, âleme efendi olan İslâmiyet’in –biiznillah– cihana efendiliğinin maddî manevî mübeşşiri olacaktı.

    İşte bu kudsî hakikatin hâmili ve nâşiri olan ve hakikatte bugünkü beşeriyetin medar-ı iftiharı bulunan bu aziz zat, din düşmanlarının planıyla –vaktiyle– bu beldeye gönderilmiş, Anadolu’da tesis ettirilen rejimin aleyhinde bulunmasına, fiilî müdahalesine mümanaat olunmuştu. Heyhat! Esasen kendisi siyasetten çekilmişti, ehl-i dünyanın dünyasına karışmıyordu. O, istikbali nurlandıracak bir hakikatin telif ve neşrine çalışıyordu. Kâinatın sahibi ve hâdiselerin mutasarrıfı olan Allah; onun hâmisi, muîni ve yardımcısı idi.

    İşte otuz sene sonra tekrar Barla’ya döndüğü zaman, hizmet-i imaniyesinde nâil olduğu büyük ikramları, inayetleri düşünerek, müşahede ederek mesrur oldu ve sürurundan ağlıyordu, secde-i şükrana varıyordu.

    Hal-i hazırda Üstad Isparta’da ikamet eder. Bazen Emirdağı’na bazen Barla’ya gider. Buraları, Risale-i Nur’un telif ve inkişaf merkezleri olduğu için ruhen çok alâkadardır. Hem kendisi doksan yaşına yaklaştığı ve birçok defalar zehirlendiği için rahatsızdır. Hastalığı tarif edilmeyecek derecede ağırdır ve şiddetlidir. Ruhen, hissiyatı kuvvetli ve âlem, bâhusus âlem-i İslâm bilhassa Risale-i Nur dairesi, vücud-u manevîsi hükmünde olduğundan her iki vücudundaki ızdırap şedittir. Gerçi talebelerinin duaları ve neşr-i envar-ı imaniye o ızdırabına bir merhem ve deva ise de yine de pek vâsi şefkati itibarıyla zaman zaman ızdırabı şiddetlenmektedir. Bu itibarla, tebdil-i havaya çok muhtaçtır. Bir yerde fazla kalamıyor. Tebdil-i havaya çıktığı zaman hastalığı kısmen azalıyor, rahat nefes alabiliyor.

    Üstad, Risale-i Nur kesretle intişar ettiğinden ve her yerde pek çok Nur talebeleri mevcud olduğundan halklarla konuşmayı tamamıyla terk etmiştir. “Risale-i Nur, benimle sohbetten on derece ziyade faydalıdır.” deyip ziyaretçi de kabul etmemektedir. Hattâ yanındaki talebeleriyle dahi zaruret halinde konuşmaktadır.

    Artık hayatının son safhasına geldiğini söylemekte, daima içinde yaşadığı ayı çıkarabileceğinden şüphe eder bir vaziyette ecelini beklemektedir. Nurların neşriyatından memnun ve müteşekkirdir. Millet ve devletçe, İslâmiyet ve saadet yolunda atılan her adımı takdir ve tasviple karşılamakta; Hak yolunda yürüyen, İslâmî şeairi ihya edenlere dua etmektedir. Aynı zamanda, âlem-i İslâm’ın maddeten ve manen selâmet ve saadetini dilemekte ve bu yolda girişilen dâhil ve hariçteki gayretlerden hadsiz derece sevinç ve memnuniyet duymaktadır.

    Risale-i Nur’u Kur’an-ı Hakîm’in bu zamana mahsus bir mu’cizesi bilmekte, bu vatanı komünizm tehlikesinden Risale-i Nur’daki hakikat-i Kur’aniye muhafaza ettiğini beyan etmekte ve âlem-i İslâm’la hakiki kardeşliğe ve uhuvvete ve ittifaka medar olacağını, dünyevî ve uhrevî saadetimizin bu hakikate yapışmamızda bulunduğunu duyurmaktadır.

    Risale-i Nur’un Anadolu’dan başka diğer Müslüman memleketlerde yayılmasının elzem olduğu kanaatindedir. Siyasî gayret ve faaliyetlerden evvel, Risale-i Nur’un neşrolmasının daha menfaattar olacağını ihbar etmektedir.

    1. *{Gleichzeitig beschloss aber das Kollegium der Richter, die Werke der Risale-i Nur nicht freizugeben. Und dieser Beschluss blieb bis zu Jahre 1956 in Kraft. So beschloss denn das Gericht zwei Mal die Risale-i Nur zu beschlagnahmen. Und zwei Mal hat ein Revisionsgericht diese Beschlagnahme wieder aufgehoben. Zwei Mal folgte das Gericht in Afyon dem Revisionsurteil und gab die Risale-i Nur wieder frei. Auch dieses Mal hob das Revisionsgericht (das Urteil) wegen eines Verfahrensmangels wieder auf und verlangte (dieses Mal), dass das Amt für Religiöse Angelegenheiten (Diyanet) diese Werke untersuchen solle. Das Religionsministerium (Diyanet) ließ also alle Werke durch ein Gremium von Sachverständigen überprüfen. Am Ende gaben sie über den in der Risale-i Nur (dargestellten) Sachverhalt (haqiqat) einen wenigstens teilweise erklärenden Bericht ab. Nachdem nun die Sachverständigen den oben erwähnten Bericht abgegeben hatten, beschloss das Gericht zu Afyon im Juni 1956 einstimmig, die Beschlagnahme der Risale-i Nur aufzuheben und die entsprechenden Werke freizugeben. Dieses Urteil wurde rechtskräftig. Von diesem Zeitpunkt an konnten nun endlich am Sitz der Regierung (Ankara) die Bände der Risale-i Nur gedruckt und verlegt werden.}