Bediuzzaman und die Risale-i Nur
Was ist die Risale-i Nur und welcher Art sind ihre Erläuterungen (tefsir)?
Kur’an’ın hakikatlerini müsbet ilim anlayışına uygun bir tarzda izah ve ispat eden Risale-i Nur Külliyatı, her insan için en mühim mesele olan “Ben neyim? Nereden geliyorum? Nereye gideceğim? Vazifem nedir? Bu mevcudat nereden gelip nereye gidiyorlar? Mahiyet ve hakikatleri nedir?” gibi suallerin cevabını vâzıh ve kat’î bir şekilde, çekici bir üslup ve güzel bir ifade ile beyan edip ruh ve akılları tenvir ve tatmin ediyor.
Hier wird bewiesen und erklärt, dass diese Werke der Philosophie des Qur'an aus dem zwanzigsten Jahrhundert, wo die materielle Entwicklung einerseits die Technik, moderne Wissenschaften und die Industrie hervorgebracht hat, während andererseits die türkische Kultur geistige Werte, wie Glaube (iman), Ethik und Moral (akhlaq) umfasst und beinhaltet, alle übrigen Kulturen, die sich nur auf materielle Werte stützen können, hinter sich zurücklassen werden.
Wir arbeiten allein um Gottes Wohlgefallen willen (rizayi Ilahi). Das Glücksgefühl, das uns überströmte, wenn wir uns selbst in unserem Dienst eingesetzt haben, den Brüdern und unseren Mitbürgern, der Islamheit und der Menschheit (Islamiyet ve insaniyet) helfen zu können, die Freude und die Hoffnung, die zum ewigen Leben (ebedi hayat) gehört und die wir an dieser Pforte bereits empfangen haben und noch empfangen werden, ist für uns der einzige Ausgleich und Lohn.
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Was für ein Kommentar (tefsir) ist die Risale-i Nur?
Es gibt zwei verschiedene Arten Kommentare (tefsir).
Die erste: die bekannte Art Tefsir: die Ausdrücke, Wörter und Sätze im Qur'an werden erklärt, erläutert oder bewiesen.
Die zweite Art Tefsir aber ist die: die Glaubenswahrheiten (imani haqiqat) im Qur'an werden mit unumstößlichen Beweisen erklärt, erläutert und bewiesen. Diese Art hat eine ganz besondere Bedeutung. Die oben angeführte bekannte erste Art Tefsir fügt nur manchmal ganz kurz eine Erklärung bei. Doch die Risale-i Nur hat sich die zweite Art von Grund auf zum Prinzip gemacht und ist so in beispielloser Weise ein geistlicher (manevi) Tefsir, der selbst auch noch verbohrte Philosophen zum Schweigen bringt.
Die Risale-i Nur ist ein Gesamtwerk, das in seiner Denkweise frei ist von persönlichen Betrachtungen, wodurch der Qur'an, der unser heiliges (muqaddes) Buch ist, in jedem Jahrhundert Millionen Menschen seine Wahrheiten auf eine objektive und vernünftige Weise erklärt und so der Menschheit zum Nutzen dient.
Die Risale-i Nur!.. ein leuchtender Tefsir zu den Ayat des Qur'an... Von allem Anfang an ein Beweis für die Wahrheiten (haqiqat) des Glaubens (iman) und der Einheit Gottes (tauhid)... Dem Verständnis einer jeden Volksschicht entsprechend angelegt... zieht auch die Naturwissenschaften mit in Betracht... überzeugt selbst Zweifler noch, deren Einflüsterungen zum Trotz... spricht alle Menschen an, von den einfachen, ungebildeten bis zu den hochgebildeten und gelehrten und nötigt selbst noch verbohrte Philosophen dazu, sie anzunehmen (teslim)...
Die Risale-i Nur!.. Ein lichterfülltes Gesamtwerk... 130 einzelne Schriften... in Form kleinerer und größerer Abhandlungen... gibt auf die Bedürfnisse des Jahrhunderts eine vollständige Antwort... Herz und Verstand (aqli ve qalbi) stellt es zufrieden... nicht eine wörtliche sondern eine sinngemäße (manevi) Auslegung (tefsir) des Ehrenwerten Qur'an...
Liefert die Beweise!... alles, was unverständlich war, wird verständlich... vom kleisten Stäubchen bis hin zu der großen Sonne eine Leiter des Glaubens (iman)... die göttliche Allgegenwart (vahdaniyet-i Ilahiye)... die Wahrheit über das Prophetentum (nübüvvetin haqiqati)...
Liefert die Beweise!... von der Erde über die Schichten des Himmels, Themen über die Engel und den Geist (ruh), die Wahrheit (haqiqat) über die Zeit, über die Tatsache der Auferstehung und des Jenseits (hashir ve akhiret), die Existenz von Himmel und Hölle (djennet ve djehennem), das wahre Wesen des Todes (mahiyet-i asliye), von der ewigen Glückseligkeit (ebedi saadet) bis hin zur Quelle aller Qualen... alle Fragen über den Glauben (iman), die der Verstand gestellt hat oder noch stellen wird, werden mit unumstößlichen Beweisen verstandesgemäß, logisch und wissenschaftlich bewiesen... Förderung der positiven Wissenschaften... ein Wunderwerk Herz (qalb) und Verstand (aql) überzeugender Beweise, die absolut sicher sind, welches die Sorge aufhebt und noch zuverlässiger ist als mathematische Problemstellungen,...
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Die Arbeit an den Werken, die nicht den Buchhändlern in die Hände gegeben werden und nur in kleiner Anzahl gedruckt werden, geschieht nicht um eines geschäftlichen Zieles oder Zweckes willen; und der dabei erzielte Gewinn dient wiederum dem Druck der noch verbliebenen Werke.
Eine wichtige Angelegenheit, die sehr viel Sorgfalt und Aufmerksamkeit erfordert, ist ihr realer Gegenwert, der in die Hände derer gelangen sollte, die der Risale-i Nur würdig sind, und ein Beitrag ist, der wenigstens 25 Menschen zugutekommt.
Dieser geistliche Kommentar (manevi tefsir) besteht aus vier großen Bänden, die "Worte (Sözler)", "Briefe (Mektubat) ", "Blitze (Lem'alar)" und "Strahlen (Shu'alar)" heißen und insgesamt 130 Abhandlungen enthalten.
Die Herausgeber
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Ein Ausdruck der lauteren Wahrheit
In der Risale-i Nur wird der Beweis erbracht: Gerechtigkeit (adalet) verbirgt sich manchmal hinter einer Art von Gewalttätigkeit (zulüm). Denn manchmal ist der Mensch aus irgendeinem Grunde einer Ungerechtigkeit, einer Gewalttätigkeit ausgesetzt, ein Unglück bricht über ihn herein; er wird zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, in den Kerker geworfen. Der Grund dafür ist ein Unrecht, das Urteil ist ein Verbrechen. Und dennoch ist dieser Vorfall ein Schlüssel für das Aufscheinen der Gerechtigkeit (adalet). Göttliches Vorherwissen (qader-i Ilahi) hat in diesem Fall über diesen Menschen aus irgendeinem Grunde eine solche Strafe aus der Hand eines grausamen (Herrschers) herabkommen lassen und ihn ins Unglück gestürzt und so zurecht seine verdiente Strafe, seine Verurteilung (bewirkt). Auf diese Weise tritt Gottes Gerechtigkeit (adalet-i Ilahi) in Erscheinung.
Nun denke ich über Folgendes nach: Seit 28 Jahren werde ich von Vilayat zu Vilayat, von Kasabah zu Kasabah umhergetrieben. Ich werde von einem Gericht zum anderen geschleppt. Was für eine Schuld ist das, die man mir da anhängen will und deretwegen man mich diesen grausamen Schikanen aussetzt? Vielleicht, weil ich meinen Glauben (din) für meine eigene politische Zielsetzung instrumentalisieren wollte? Aber warum denn lässt sich hier die Wahrheit (tahaqquq) nicht feststellen? Weil es in Wirklichkeit ein solches Ding überhaupt nicht gibt. Seit Monaten, ja selbst seit Jahren hat sich ein Gericht bemüht, eine Schuld zu finden, deretwegen man mich endlich verurteilen könnte; und schließlich aufgegeben. Danach hat ein anderer Gerichtshof mich aus dem selben Grund erneut einer Verhandlung unterzogen; und war so wieder für eine Weile beschäftigt; und ich wurde unter Druck gesetzt; und ich musste die verschiedensten Schikanen über mich ergehen lassen. Doch da man damit zu keinem Ergebnis kam, gab man schließlich wieder auf. Danach packte man mich noch ein drittes Mal am Kragen. So wurde ich fort und fort von einem Unglück ins andere, von einer Katastrophe in die nächste fortgeschleppt und gezogen. So gingen 28 Jahre meines Lebens dahin. Am Ende haben diejenigen, die mich beschuldigt hatten, selbst verstanden, dass alle diese Schuldzuweisungen null und nichtig waren.
Bringen sie nun diese Anschuldigungen mit Absicht gegen mich vor, oder haben sie nur eine gegen mich vorgebrachte Verdächtigung aufgegriffen? Aber mag es nun Absicht gewesen sein, mag es eine bloße Verdächtigung gewesen sein, so weiß ich doch in meinem Gewissen (vidjdan) mit absolut vollkommener Gewissheit, dass ich nichts mit diesen Beschuldigungen zu tun und kein Interesse an diesen Dingen habe. Ich bin kein Mensch, der die Politik als Werkzeug benutzt; und das weiß in dieser Welt (dunya) auch jeder vernünftig Denkende. Ja, das wissen sogar alle, die mich eines solchen Verbrechens beschuldigen. Warum also fahren alle, die mich derart schikanieren, beharrlich damit fort? Warum werde ich, obwohl ich doch schuldlos bin und nichts begangen habe, dennoch weiterhin so hartnäckig schikaniert und misshandelt? Warum konnte ich mich von all diesem Unglück nicht befreien? Ja, laufen denn all diese Zustände etwa der göttlichen Gerechtigkeit (adalet-i Ilahiye) nicht zuwider?
Ein Vierteljahrhundert lang konnte ich auf alle diese Fragen keine Antwort finden. Heute habe ich den wahren Grund für all die Misshandlungen und Schikanen, die man mir angetan hat, verstanden; und ich muss mit tiefstem Bedauern sagen:
meine Schuld bestand darin, dass ich den Dienst am Qur'an zum materiellen und ideellen (maddi ve manevi) Werkzeug meiner Vervollkommnung gemacht habe.
Doch jetzt weiß ich es und ich spüre es und ich danke Gott (Allah) tausend Mal:
Denn lange Jahre hat mir mein Dienst am Glauben (iman) ohne es zu wollen, weil ich mich ja dadurch geistig wie körperlich (maddi ve manevi) höher entwickeln und vervollkommnen (kemalat), vor Strafen und Höllenqualen (djehennem) retten, ja auf diese Weise sogar ein Werkzeug zur Erlangung der Ewigen Seligkeit (saadet-i ebediye) gewinnen wollte oder als Mittel zu irgendeinem Zweck gebrauchen, als ein gewaltiges Hindernis im Wege gestanden. Gefühle und Eingebungen (ilham), die mir aus innerstem Herzen kamen, haben mich in tiefe Verwunderung versetzt. Ein geistiger Rang (manevi maqamat), wie er einem jeden so angenehm ist und die jenseitige Glückseligkeit (ukhrevi saadet), wie man sie durch gute Taten (a'mal-i saliha) erlangt, und sich dahin auf den Weg zu machen, wie es jedem mit Recht (haqqi) zusteht, hat mich, obwohl es doch niemandem in irgendeiner Weise schadet, in meinem Geist (ruh) wie in meinem Herzen (qalb) behindert. So wurde mir gezeigt, wie außer dem Wohlgefallen Gottes (riza-yi Ilahi) die ganz natürliche (fitri) Führung im Dienste der Wissenschaft (vazife-i ilmiye: Lehrtätigkeit) einzig und allein Sache des Dienstes im Glauben (imana hizmet) ist.
Denn jetzt, wo in heutiger Zeit die Glaubenswahrheiten (haqaiq-i imaniye) nicht zu anderen Zwecken instrumentalisiert werden und von nichts abhängig sein dürfen, sondern auf eine ganz natürliche Weise (ubudiyet) die Unwissenden, die das Bedürfnis haben, sie kennenzulernen, auf eine wirksame Art unterweisen, sodass im Wirrwarr dieser Welt (dunya) der Glaube (iman) gerettet und auf diese Weise den verstockten Herzen eine feste Überzeugung gegeben wird, d.h. auf eine Weise, die nicht für andere Zwecke instrumentalisiert wird, so wie dies notwendig ist, um den Qur'an unterrichten (ders) zu können, kann durch (eine Wahrheit) die den Irrtum (dalalet) eines absoluten, hartnäckigen und verbohrten Irrglaubens (kufru mutlaq) bricht, einem jeden eine solch absolute Überzeugung gegeben werden. Zu dieser Überzeugung aber kann eine Persönlichkeit in heutiger Zeit, unter diesen Umständen, unter den augenblicklichen Bedingungen nur heranreifen, wenn man weiß, dass der Glaube (din) zu keinerlei persönlichen, diesseitigen wie jenseitigen (ukhrevi ve dunyevi), materiellen wie immateriellen (maddi ve manevi) Zwecken missbraucht werden darf. Andernfalls wird eine Persönlichkeit, die gegen die Anhänger und die Gemeinschaft, aus der diese abscheuliche geistige Körperschaft (shahsiyet-i maneviyesi) hervorgeht, aufstehen will, auch befände sie sich auf der obersten geistigen (manevi) Sprosse, dennoch diese Zweifel nicht ganz und gar ausräumen. Denn die Seele (nefs) und das Ego (ene) könnten zu dem Verbohrten, der zum Glauben (iman) übertreten will, sagen: "Diese Person hat uns mit ihrer Genialität, ihrem staunenswerten Rang (maqam) getäuscht." So sagen sie (zu ihm) und der Zweifel in seinem Inneren bleibt.
Gott (Allah) sei Tausende Male Dank dafür, dass mich seit 28 Jahren unter der Beschuldigung, die Religion (din) für meine eigenen politischen Ziele instrumentalisieren zu wollen, göttliches Vorherwissen (qader-i Ilahi), ohne dass ich es wollte, durch eine grausame menschliche Hand in lauterer Gerechtigkeit (mahz-i adalet) ohrfeigen ließ, damit ich den Glauben (din) nicht in irgendeiner persönlichen Weise für andere Zwecke instrumentalisieren solle, mich ermahnt und zu mir gesagt hat: Hüte dich! Missbrauche nicht die Glaubenswahrheiten als Instrument für deine eigenen persönlichen Interessen, damit diejenigen, die des Glaubens (iman) bedürfen, verstehen können, dass hier allein die Wahrheit (haqiqat) zum Ausdruck kommt und die irrigen Vorstellungen der Seele (nefs) und die Einflüsterungen des Teufels (sheytan) aufhören und verstummen müssen.
So ist denn das, was in den Herzen diese Begeisterung für die Nur Risale gleich Bergen und Ozeanen bewirkt, und das Geheimnis (sirr) ihrer Wirkung in (des Menschen) Brust (qalb) und in seiner Seele (ruh) Folgendes und etwas anderes gibt es nicht: obwohl Tausende Gelehrte (alim) die gleichen Wahrheiten (haqiqat) wie die Risale-i Nur in hunderttausenden von Büchern in einer noch weit prägnanteren Sprache verbreiten, können sie dennoch dem völligen Unglauben (kufr-u mutlaq) nicht Einhalt gebieten. Wenn die Risale-i Nur im Kampf gegen den völligen Unglauben (kufr-u mutlaq) unter derart schwierigen Umständen dermaßen erfolgreich ist, so ist das Geheimnis (sirr) dahinter Folgendes: es gibt gar keinen Said; auch irgendeine Machtvollkommenheit (qudret) oder Bescheinigung für diesen Said gibt es gar nicht.
Die da spricht, ist nur die Wahrheit (haqiqat); es ist die Wahrheit des Glaubens (haqiqat-i imaniye) und das Licht der Wahrheit (nur-u haqiqat) wirkt in den Herzen derer, die ein Bedürfnis nach dem Glauben (iman) verspüren. Dafür ist nicht nur ein Said, nein, dafür sind tausend Said das Opfer wert. Dafür sollen auch 28 Jahre erduldeter Leiden und Qualen, alle Schikanen, denen ich ausgesetzt bin, und alles Unglück, das über mich gekommen ist, vergeben (helal) sein. All denen, die mich gequält und gepeinigt haben, die mich von Stadt zu Stadt (kasabah) umhergetrieben haben, beleidigt haben, die mich die verschiedensten Male beschuldigt haben und mich verurteilen wollten, die mir einen Platz in den Gefängnissen bereitet haben, ihnen allen gegenüber erhebe ich keinen Anspruch auf mein Recht (haqqimi helal).
Zu dem gerechten Schicksal (adil qadere) sage ich: ich habe doch den von Dir empfangenen zärtlichen Klaps (shefqatli tokatlar) verdient. Wäre ich stattdessen, wie jeder andere, den durchaus erlaubten und völlig ungefährlichen Weg gegangen, hätte mir um mich selbst Sorgen gemacht und es nicht aufgegeben, mich an einer Fülle materieller und ideeller (maddi manevi) Güter zu erfreuen, hätte ich diese große geistige Kraft (manevi quvveti) im Dienst am Glauben (iman) verloren.
Ich habe auf alle materiellen und ideellen (maddi ve manevi) Güter verzichtet, jedes Unglück ertragen, alle Leiden und Misshandlungen erduldet. Auf diese Weise haben sich die Glaubenswahrheiten (haqiqat-i imaniye) in alle Richtungen verbreitet. Auf diese Weise wurden in den Schulen der Erkenntnis des Lichtes (Nur mekteb-i irfani) hunderttausende, ja vielleicht sogar Millionen Schüler herangebildet. Sie werden schließlich auf diesem Wege im Dienst am Glauben (hizmet-i imaniye) weiterschreiten und nicht von jenem Pfade (meslek) abweichen, wo man auf alle materiellen wie ideellen (maddi ve manevi) Güter verzichtet. Sie werden sich einzig und allein dafür einsetzen, Gottes Wohlgefallen (Allah rizasi) zu gewinnen.
Viele meiner Schüler waren mit mir zusammen vielerlei Qualen, Leiden und Misshandlungen preisgegeben und wurden schweren Prüfungen unterzogen. Ich möchte aber, dass sie so wie ich allen Ungerechtigkeiten gegenüber und gegenüber all denen, die ein Unrecht begangen haben, auf all ihre Rechte (haqq) Verzicht (helal) leisten. Denn diese haben ihnen ohne es zu wissen, nach dem Geheimnis göttlichen Vorherwissens (qader-i Ilahinin sirlarina) und ohne die ganze Tiefe all seiner Erscheinungsformen begreifen zu können, unserem Ruf einen Dienst zur Entfaltung der Glaubenswarheiten (haqiqat-i imaniye) erwiesen.Unsere Aufgabe ihnen gegenüber besteht einzig darin, ihnen Rechtleitung (hidayet) zu wünschen. Was aber diejenigen betrifft, die uns quälen und misshandeln, so wünsche ich, dass keiner meiner Schüler in seinem Herzen (qalb) auch nicht ein kleines Fünkchen der Hoffnung auf Rache nähren möge und stattdessen standhaft und treu für die Risale-i Nur wirken möge.
Ich selbst bin schon sehr krank. Ich habe weder die Kraft, etwas zu schreiben, noch etwas zu sagen. Vielleicht ist dies hier mein letztes Wort. Die Schüler der Risale-i Nur an der Medresset-uz'Zehra mögen dieses mein Testament nicht vergessen.
Said Nursî
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Eine Erklärung der Nur-Schüler an der Universität als Antwort auf den Angriff, den die Feinde der Islamiyet unternommen haben und ihre gegen die Wahrheit (haqiqat) gerichtete, zersetzende Propaganda.
Liebe getreue Mitbrüder!
Eure Prüfung und euer Kampf sollen nun vergangen sein. Solche Angriffe sind für Nur-Schüler, die mit Hilfe der Risale-i Nur Unterricht (ders) im wahren Glauben (tahqiqi iman) erhalten haben und auf der Stufenleiter des Glaubens (iman) bereits fortgeschritten und höher emporgeklommen sind und so einen starken Glauben (iman) empfangen haben, in gewisser Hinsicht eine Prüfung und zugleich auch ein Prüfstein, durch den sie die Kohle von einem Diamanten unterscheiden können. Für Nur-Schüler sind Gefängnisse durch den Glauben an Gott (Allah), die Nachfolge des Propheten und durch ihr Werk im Sinne des Ehrenwerten Qur'an eine Schule Josefs {der gleichfalls lange Jahre in Ägypten im Gefängnis verbracht hat (A.d.Ü.)} (Medresse-i Yusufiye). Schikanen und Misshandlungen sind für sie gleich einer Peitsche (die sie antreibt - A.d.Ü.) und einer Niete (die sie zusammenschweißt - A.d.Ü.).
Göttliche Fügung (qader-i Ilahi) ist für sie wie ein Zeichen zum Angriff, das ihnen sagt: "Auf! Steh auf und arbeite!" Im Dienst am Qur'an und am Glauben (iman) vor dem Gerichtshof zu sprechen ist für Nur-Schüler wie ein Gespräch (sohbet) mit einem Freund. Zu einer Polizeidienststelle hin und wieder zurückgebracht zu werden oder zum Einkaufen auf den Markt und wieder nach Hause zu gehen ist gar kein Unterschied. Handschellen sind im großen Kampf (djihad) um den Glauben (din) wie ein goldenes Armband. Für den, der ungerechterweise eingesperrt wird, ist dies ein Beweis dafür, dass der wahrhaft Gerechte (Haqq) ihn wieder freisprechen wird. All diese Misshandlungen und Schikanen sind für die Nur-Schüler eine Ehre und eine besondere Auszeichnung. Wie glücklich diejenigen, welche seit 30 Jahren als Nur-Schüler unsere älteren Brüder sind und diese Gnadengaben (ni'met) an sich erfahren haben. Wie schade für uns heute, dass wir dieser Ehre nicht mehr teilhaftig geworden sind und es nie mehr werden. Denn die Zeit dazu, sie sich noch zu erwerben, geht nun zu Ende.
Die Risale-i Nur ist ein Werk des Glaubens (iman), das Ruhe und Ordnung in diesem Lande sicherstellt und in den Herzen (qalb) des Volkes einen Kavassen {Hausdiener oder Wächter (A.d.Ü.)} zurücklässt. In den verschiedenen Gerichtsprozessen, welche die Feinde der Islamiyet heraufbeschworen hatten, wurde die Risale-i Nur freigesprochen und in einem Revisionsverfahren wurde dieser Freispruch einstimmig bestätigt und dieses Urteil über die Risale-i Nur als nunmehr rechtskräftig verkündet. In 25 Strafverfahren wurde stets wieder der Gerichtsbeschluss gefasst, dass "in der Risale-i Nur kein Straftatbestand festgestellt werden konnte." In 30 Jahren konnte man bei hunderttausenden Nur-Schülern auch nicht eine einzige kriminelle Handlung entdecken. Deswegen sind die Anarchisten, die - die wissentlich oder unwissentlich - danach streben, die Verbreitung der Risale-i Nur zu verhindern, Feinde der öffentlichen Sicherheit und Ordnung und Verräter an Volk und Vaterland. Es ist nicht die Regierung, welche die Risale-i Nur behindern will; denn die Sicherheitsdienste und auch die Polizei haben verstanden, dass Bediuzzaman und die Nur-Schüler kein politisches Ziel haben. Ihr Arbeitsbereich ist ausschließlich der Glaube (iman) und die Islamiyet. So haben sich denn die Nur-Schüler gegen die Angriffe dieser heimlichen Feinde des Glaubens (din) in der Kraft (quvvet) eben dieses Glaubens (iman), die ihnen die Risale-i Nur durch den wahrheitsgemäßen (tahqiq) Unterricht (ders) in diesem Glauben (iman) verleiht, unerschütterlich standhaft und fest um den Qur'an geschart und bilden um ihn eine Burg, die nicht besiegt und nicht erobert werden kann. Die Nur-Schüler werden durch ihre Treue, durch ihre Standhaftigkeit und durch ihre Tatkraft, mit der sie sich für die Risale-i Nur und für ihren Meister (Ustadh) einsetzen, gegen die Angriffe, welche von den Feinden des Glaubens (din) gestartet werden, gestärkt und zusammengeschweißt. Ein Schüler schrieb an unseren Meister (Ustadh) das Folgende:
"Oh mein heldenhafter Meister (Ustadh)! Je mehr die Zahl unserer Gegner wächst, desto stärker wird auch unsere Kraft (quvvet)... Unserem allbarmherzigen Herrn (Rabb-i Rahîm) sei dafür unendlicher Dank."
In dieser finsteren Zeit der Gewalt und grausamer Unterdrückung, einer Epoche absoluter Despotie ist in der Tat ein jeder zum Schweigen verurteilt. Aber ein einziger hat nicht geschwiegen und hat sich nicht zum Schweigen bringen lassen. Und wir, die Schüler dieses einen, so einzigartigen, Bediuzzaman, werden uns auch nicht besiegen lassen.
Wir Nur-Schüler müssen zuerst unseren eigenen Glauben retten. Zugleich aber haben wir auch die Risale-i Nur gelesen, die ein solch umfassender und glänzender Kommentar (tefsir) zum Weisen Qur'an ist, und wollen sie auch unseren Glaubensbrüdern (din kardeshler) zu lesen geben und so auch ihren Glauben (iman) retten. Während wir daran arbeiten, unseren Glauben zu retten und durch die Risale-i Nur um Gottes Wohlgefallen willen (riza-yi Ilahi) einen Dienst am Qur'an und am Glauben zu erweisen, messen wir den Angriffen und Offensiven keinen Wert bei und sind zur Überzeugung gelangt, dass die Störungen und Angriffe dieser heimlichen Feinde des Glaubens (din) für uns als eine Peitsche im Interesse des Glaubens (iman) und des Qur'an und als ein Ansporn wirken. Die Ergebnisse dieser Art Vorfälle und ihre Wirkungen sind seit 30 Jahren den Augen des islamischen Volkes offensichtlich.
Liebe Brüder, die ihr unsere neuen und so begeisterten Schüler der Risale-i Nur seid! Und da ihr nun Schüler eines solchen Meisters (Ustadh) und eines solchen Werkes geworden seid, werdet ihr auch dessen Früchte erlangen und nun noch stärker an der Risalah festhalten. Euer Eifer und eure Begeisterung wird sich noch steigern und so werdet ihr dazu gelangen, die Risalah treu und beharrlich zu lesen. Dazu beglückwünschen wir euch aus ganzer Seele und vollem Leben (ruh-u djanim), grüßen euch mit Tausenden Segenswünschen (selam), beten (dua) für euch und erwarten auch von euch euer Gebet (dua).
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Wenn die Angriffe auf die Risalah einen Schaden verursachen, so haben sie doch auch einen zwanzigfachen Nutzen. Doch sicherlich ist gegenüber einem zwanzigfachen Nutzen ein einfacher Schaden so gut wie nichts. Ein solcher Angriff dient einzig und allein der Veröffentlichung der Risalah und ihrer stets weiteren Verbreitung, ist ein Grund zu ihrem weiteren Bekanntwerden und dient weiterhin dazu, noch mehr Zuversicht und Vertrauen in den Augen des islamischen Volkes zu gewinnen.
Der materielle wie ideelle (maddi ve manevi) Einfluss, die Verbreitung und Veröffentlichung der Risale-i Nur über ganz Anatolien und (schließlich in der ganzen) islamischen Welt (alem), wie auch weit darüber hinaus in Europa und Amerika, deren Zeugen die Feinde der Islamiyet geworden sind, (hat dazu geführt, dass) sie wieder einige Angriffe geplant haben. Den Nachrichten entsprechend, die wir empfangen haben, hat sich der Einfluss der Risale-i Nur nach diesen Angriffen besonders in den östlich gelegenen Vilayaten im Vergleich zu früher während zehn Tagen verzehnfacht. Darüber hinaus hat sich auf diese Weise die allgemeine Aufmerksamkeit der Menschen der Risale-i Nur und dem Meister (Ustadh) zugewandt. Das aber bewirkte, dass die bisher geschlafen hatten, jetzt aufgewacht, die Faulenzer in Bewegung geraten und die Sorglosen etwas vorsichtiger geworden sind.
Obwohl nun diese Angriffe kommen und gehen, beabsichtigen sie jedoch nur, ein Mittel zu sein, um Furcht und Schrecken zu verbreiten, sind daher nur ein Täuschungsmanöver. Diese leichtgläubigen Feinde des Glaubens (din) bemühen sich in dem Wunsch, die Nur-Schüler zu verängstigen, darum, einige Beamte zu täuschen, zu provozieren und zu missbrauchen. Wissen denn diese Gottvergessenen etwa nicht, dass wir Nur-Schüler sind?
Diese Gottlosen, Kommunisten und dergleichen sind von ihrem Wesen her in hohem Grade schwach. Äußerlich scheinen sie stark zu sein, doch gleichen sie in der Art, wie sie zu Werke gehen, einem verwahrlosten Kind, das mit einem Streichholz ein ganzes Haus zerstört. In der Tat sind sie überaus schwach; denn da sie noch nicht einmal so viel Macht besitzen wie ein Spatz, sind sie einzig stolz auf sich selbst (varlik). Sie leben im tiefsten Elend, niederträchtig und arm; denn den Menschen sind sie Diener und Sklaven, scheinheilige Heuchler (riyakarlik) und Speichellecker. Was aber die Leute des Glaubens (ehl-i iman) betrifft, besonders aber die, welche durch (den Unterricht) im wahren Glauben (tahqiqi iman) ihren (eigenen) Glauben entfalteten, so sind sie starke und würdevolle (Persönlichkeiten). Jeder einzelne von ihnen ist ein würdevoller Diener und ein Diener (Gottes), stellvertretend für die ganze Schöpfung. Denn sie beten den Allmächtigen in Seiner Majestät (Qadîr-i Dhu-l'Djelal), den Allweisen in Seiner Vollkommenheit (Hakiem-i Dhu-l'Kemal), den Schöpfer des Kosmos (Khaliq-i kainat), den رَبُّ السَّمٰوَاتِ وَ الْاَرَضِ {"Herrn des Himmels und der Erde"} und den, وَ هُوَ عَلٰى كُلِّ شَيْءٍ قَدِيرٌ {"der über alle Dinge Macht hat"} an (ibadet) und dienen Ihm (kulluk) ... Ihm allein folgen sie und auf Ihn allein stützen sie sich (istinad).
Diese heimlichen Feinde des Glaubens (din) haben schon längst verstanden, dass die Nur-Schüler ihr Leichentuch stets mit sich tragen. Sie können sie nicht von der Risale-i Nur und von ihrem Meister (Ustadh) trennen. Deshalb haben sie ihre teuflischen Listen und Pläne geändert. Heute ziehen sie ihren Nutzen aus den schwachen Nerven oder dem Leichtsinn (der anderen) oder gehen den Weg einer vorsätzlichen Täuschung.
Diese Heuchler und ihre Hintermänner (munafiqlar veya munafiqlarin adamlar), bzw. diejenigen, die von diesen Hintermännern in die Irre geführt worden sind, verkleiden sich als Freunde oder nehmen zuweilen die Gestalt eines Schülers an und sagen dann entweder selbst oder durch ihre Mittelsmänner: "Auch dieses ist ein Dienst an der Islamiyet. Auch jenes gehört zum Kampf (gegen den Unglauben). Wenn ihr euch dieses oder jenes Wissen aneignet, könnt ihr der Risale-i Nur sogar noch besser dienen. Dies ist sogar ein noch größeres Werk." Auf diese oder ähnliche Weise führen sie die Menschen in die Irre und trachten so, die Arbeit und den Dienst der Nur-Schüler an der Risale-i Nur nach und nach zu verringern, ihren Blick anderen Dingen zuzuwenden und streben so danach, dass sie am Ende gar keine Zeit mehr haben, noch länger für die Risale-i Nur zu arbeiten und auf diese Weise in die Falle stürzen.
Oder sie bemühen sich darum, Menschen durch monatliche Zahlungen, ein kleines Vermögen, (durch Versprechungen) von Ruhm, Rang und Ansehen und ähnliche Dinge zu täuschen, zu verängstigen, um sie so von ihrem Dienst abzuhalten. Wer aber die Risale-i Nur aufmerksam liest, den rüttelt sie in seinem Denken (fikr), in seiner Seele (ruh), in seinem Herzen (qalb) auf und schüttelt ihn wach, sodass alle diese Versuche (ihn zu täuschen), ihn nur noch mehr zur Risale-i Nur hinführen, ihm wieder neue Anregungen geben, sodass die Angriffe der Heuchler, ihre Intrigen in Ziel und Wirkung aufs Gegenteil hinauslaufen. Doch Gott sei gepriesen (Fesubhanallah!)... Es geschieht sogar, dass die Nur-Schüler, da sie ja eigentlich eine lautere Absicht (niyet) und ein heiliges (qudsi) Ziel vor Augen gehabt hatten, nun als weiteren Grund, den oben erwähnten Plänen der Heuchler zum Trotz, ganz im Gegenteil, die Welt (dunya) verlassen, sich ganz der Risale-i Nur widmen und nun selbst, so wie unser Meister (Ustadh) sagen: "(Unsere heutige) Zeit ist eine Zeit, in der Islamiyet ein Vorbild (fedai) zu sein."
اَلْحَمْدُ لِلّٰهِ هٰذَا مِنْ فَضْلِ رَبِّى {"Dank sei Gott. Dies ist eine der Gaben unseres Herrn."}
Zur Politik haben wir kein Verhältnis, da wir uns ja (ganz und gar dem) Dienst am Glauben (verschrieben haben, der für uns Diamanten gleicht, die man auf keinen Fall mit) Glasstückchen verwechseln darf. Das Amt für religiöse Angelegenheiten sagt in seinem Sachverständigen-Gutachten: "In den Büchern der Risale-i Nur finden sich keinerlei Themen, die sich mit Politik befassen." Ja in damaliger Zeit urteilte selbst der Staatsanwalt in Afyon in seiner Anklageschrift:
"Bediuzzaman und seine Schüler sind in ihren Aktivitäten nicht politisch." In der Tat sind die Nur-Schüler in ihren Aufgaben (vazifah), mit denen sie sich beschäftigen, noch stärker als selbst bei den gewaltigsten irdischen Angelegenheiten (mesail-i dunyevi). Wir haben keine Zeit uns mit Politik zu beschäftigen. Auch hätten wir hundert Hände, so würde uns dennoch die Risalah genügen. Auch stünde uns ein Vermögen zur Verfügung wie in England oder in Amerika, so würden wir uns dennoch darauf beschränken, die Sache des Glaubens zu retten.
So haben wir auch keine Zeit, uns mit irgendwelchen politischen Dingen oder irgendwelchen irrwitzigen Strömungen oder Gedanken zu beschäftigen. Unser Leben ist kurz. Unsere Zeit ist knapp. So wie unser Meister (Ustadh) bereits gesagt hat: "Die Beschäftigung mit schlechten Dingen übt einen schlechten Einfluss aus und hinterlässt schlechte Spuren." Und besonders in dieser unserer Zeit "wenn man Irrtümer ausführlich beschreibt, fallen selbst noch lautere Gedanken einer Täuschung anheim." Es hat in der Tat sogar Leute gegeben, die gesagt haben: "Ich werde in der Tat lernen, die negativen Dinge zu bekämpfen," und mit dieser reinen Absicht auch damit begonnen haben, die sich dann in der Beschäftigung mit diesen schlechten Dingen Schritt für Schritt an sie gebunden und dabei ihre Festigkeit im Glauben (din) und ihre Treue im Vergleich zu ihrer früheren Haltung vernachlässigt haben.
Die Risale-i Nur bringt das Licht (Nur) herbei, beseitigt die Finsternis und macht sie zunichte. Sie lehrt das Gute, unterscheidet und differenziert es vom Bösen und lehrt uns, es aufzugeben. Sie unterrichtet (ders) in der Wahrheit (haqiqat), rettet uns vor dem Irrtum und bewahrt uns vor dem Aberglauben.
Kurz gesagt: Wir sind einzig mit der Risalah beschäftigt. Wir bemühen uns einzig um die Juwelen des Qur'an. Wir schaffen (im Sinne von „arbeiten“) für die Wahrheiten (haqiqat) des Qur'an, welche in ihrem Wert den ganzen Kosmos umfassen. Wir arbeiten nur für die bleibenden (baqi) Dinge. Wir verschwenden unsere Kraft nicht für vergängliche Dinge. Unser Dienst am Glauben (iman), der (ein Dienst) an der Risale-i Nur ist, lässt kein Bedürfnis mehr zurück, uns noch mit weiteren Dingen zu beschäftigen... er genügt allen Dingen...
Zusammenfassung: Die heimlichen Feinde des Glaubens (din), die in ihrer Erbärmlichkeit mit unserem Meister (Ustadh) Bediuzzaman und gegen die Risale-i Nur kämpfen, sind in ihrer völligen Schwäche für ewig verloren. Was aber Bediuzzaman und die Risale-i Nur betrifft, so ist sie für ewig erfolgreich und siegt allezeit. (Während unsere Feinde) sich selbst in Misskredit zugrunde richten, lässt sich die Risale-i Nur niemals zugrunde richten. Denn die Risale-i Nur ist ihrem Wesen nach Zeugnis und Beweis. (Während unsere Feinde) sich darum bemühen, (der Risalah) und ihrem Verfasser zu widersprechen, sind sie doch selbst dazu verurteilt, dass man ihnen widerspricht. Während z.B. die Geschichte klar vor unseren Augen liegt, wird ihnen zugleich auch noch widersprochen werden.
Die Risale-i Nur aber ist eine hohe Wahrheit, die für ewig und allezeit erhalten bleiben wird... Die Nur-Schüler sagten in der Tat vor dem großen Strafgerichtshof: "Kein Mensch hat die Kraft (quvvet), uns von unserem Meister (Ustadhimiz Bediuzzaman), von der Risale-i Nur und voneinander zu trennen." Auch unser Meister (Ustadh) hat in dem Band "Die Briefe (Mektubat)" gesagt: "Wäre auch einer von uns in dieser (dunya) und einer in jener Welt (akhira), einer von uns im Westen und einer im Osten, einer von uns im Norden und einer im Süden, so wären wir doch stets untereinander vereinigt."
Unser Meister (Ustadh) hat niemals einen geistigen Rang (maqam) für sich beansprucht. Von anderen ihm angebotene große und außerorentliche Titel hat er stets abgelehnt. Aber sein ganzes Auftreten, seine Haltung, sein Tun und Handeln genügten als Beweis, um zu verstehen, wer er war. Um den Dienst des Meisters (Bediuzzaman), der Risale-i Nur am Qur'an, am Glauben und an der Islamiyet verhindern zu können, hätte es einer Kraft (quvvet) bedurft, welche die Welt (dunya) in ihrer Hand zu halten und umzustülpen vermag.
Einige Sätze aus dem Großen Buch der Verteidigungsreden (Büyük Müdafaat) vor den Untersuchungsrichtern, denen unser Meister (Hazret-i Ustadh) vorgeführt wurde, in der Absicht ihn hinzurichten:
"Die Schüler der Risale-i Nur haben keine Ähnlichkeit mit anderen. {z.B. den Murieds der verschiedenen Sufi-Orden (A.d.Ü.)} Sie kämpfen nicht und man kann sie auch nicht besiegen. Denn die Risale-i Nur ist Eigentum des Qur'an. Sie ist aus dem Weisen Qur'an herausgesickert. Was aber den Qur'an betrifft, so verbindet er Himmel und Erde (arsh ve fersh) mit einer leuchtenden Kette... Wem aber stünde es zu, seine Hand danach auszustrecken?! Die Risale-i Nur ist in die Brust Anatoliens eingespflanzt. Dort kann sie keine Kraft der Welt (quvvet) herausreißen um sie zu vernichten."
Aus der Abhandlung "Das Große Zeichen (Ayetu-l'Kubra)", die ein berühmtes und wunderbares Werk ist:
"Die Risale-i Nur bessert nicht nur kleinere Schäden wieder aus, sie setzt keine Hütte wieder in Stand, sondern wirkt einer umfangreichen Zerstörung an einer weitläufigen Burg entgegen, die den Islam umfasst und deren Steine groß wie die Berge sind. Sie bemüht sich nicht nur darum, das Herz eines einzigen Menschen und sein persönliches Gewissen zu heilen, sondern das Herz des (islamischen) Volkes und das Denken der Allgemeinheit, dem durch die Verderben bringenden Mittel und Geräte, die schon tausend Jahre lang vorbereitet und angesammelt worden sind, so fürchterliche Wunden geschlagen wurden und das Gewissen der Allgemeinheit (= Muslime), das durch den Zusammenbruch der islamischen Grundsätze, Bewegungen und Kennzeichen (shea'ir), welche ein Zufluchtsort der (islamischen) Gemeinschaft im Allgemeinen und der einfachen Gläubigen im Besonderen war, allmählich verdorben worden ist, durch das Wunder des Qur'an und seine tiefen Wunden mit den Mitteln und Möglichkeiten des Qur'an und des Glaubens zu heilen. Gegen solche allgemeine fürchterliche Zerstörung, gegen solche Verwundungen und Verletzungen ist es sicherlich notwendig, Zeugnisse von unumstößlicher Wahrhaftigkeit und Beweismittel so stark wie die Berge zu finden, erprobte Heilmittel in der Wirksamkeit von tausend Gegengiften und zahllose Medikamente. Diese Aufgabe erfüllt die Risale-i Nur, entstanden in unserer Zeit, inspiriert durch ein Wunder, welches Wunder die Verkündigung des Qur'an ist, und die ein Fahrzeug ist des Fortschritts und der Entwicklung auf den Stufen des Glaubens."
Liebe Brüder! In einer Zeit, in der hunderte Gelehrte Redeverbot hatten und die Verbreitung religiöser (Schriften) verboten war, obwohl sie aufgrund ihres Glaubens (din) eigentlich dazu verpflichtet gewesen wären, die Glaubenswahrheiten (haqiqat) zu verkünden und zu erklären, woran sie aber unter Zwang gehindert wurden, in der Männer des Glaubens erhängt wurden, in einer solch schrecklichen Zeit, wie sie die Geschichte nie zuvor gesehen hatte, einer solch entsetzlichen Epoche, in der Pläne, (dem Volk) den Qur'an, den Glauben (iman) und die Islamiyet zu nehmen in die Tat umgesetzt wurden, einer Zeit, in welcher der absolute Unglaube (kufr-u mutlaq), der Atheismus, nicht mehr aufzuhalten waren, zeigte sich Bediuzzaman Said Nursi als der Einzige, der als stets opferbereiter und unerschrockener Verteidiger und Bewahrer (muhafidh) des Qur'an, des Glaubens (iman) und der Islamiyet zum Kampf um den Glauben (djihad-i diniye) in die Arena trat.
Und Bediuzzaman hat in der Tat nicht nur ein einziges Land, wie das Land der Pharaonen, sondern ganz Europa (wegen der dort grassierenden) Gottlosigkeit als Einziger herausgefordert und tut es noch heute. Die Wahrheiten (haqiqat) des Qur'an breiten sich unter einer gnadenlosen Gewaltherrschaft, einer absoluten Despotie aus. "Unsere Aufgabe ist es, uns einzusetzen. Ob wir einen Sieg erringen, oder eine Niederlage erleiden, ob wir Erfolg haben werden und die Risalah angenommen wird, das liegt allein bei Gott dem Gerechten (Djenab-i Haqq). Wir mischen uns da nicht in die göttlichen Angelegenheiten (vazife-i Ilahiye) ein." (Ustadh hat Dinge erlebt) wie man dergleichen in der Geschichte (der Menschheit kaum jemals wieder) begegnet, Grausamkeiten und Schikanen, Ungerechtigkeiten und grobe Misshandlungen; vor seiner Türe patrouillierten Polizisten in Zivil und in Uniform, um ihn sogar daran zu hindern, zum Freitagsgebet (djuma namazi) zu gehen. Um alle diese Verbrechen, die in die Geschichte eingegangen sind, vertuschen zu können und (um zu verhindern, dass jemals) irgendwer davon hören könnte, werden sie unter besonders strengen Auflagen unter Verschluss gehalten.
Unter derartig erschwerten Umständen verfasste unser Meister (Hazret-i Ustadh) durch die Gnade Gottes (inayet-i Ilahiye) die Risale-i Nur und legte sie zum größten Teil mit den Qur'anischen Buchstaben handschriftlich nieder. Auf diese Weise bewahrte er zugleich die Qur'anischen Schriftzüge, wodurch hunderttausende junger Türken, um die Risale-i Nur lesen zu können, die Gnade (ni'met) und die Ehre erlangten, die Qur'anische Schrift unseres heiligen (muqaddes) Buches zu erlernen. So hat unser Meister (Ustadh), der über die Kraft des Glaubens (quvvet-i iman) verfügte und wusste, wie man in völliger Aufrichtigkeit (ikhlas) die Qur'anischen Wahrheiten und den Glauben (iman) zum Wohle des ungebildeten Volkes wie auch der gebildeten Schüler insgesamt einsetzt, gezeigt, wie man sie auf eine völlig neue Art und Weise, unserer Zeitepoche angemessen verstehen, erklären und zum Ausdruck bringen kann. Und so kam denn durch die Gnade und die Wahrheit ein solch glänzender und hochrangiger Qur'an-Kommentar (tefsir) wie die Risale-i Nur zustande.
Dies sind wunderbare Werke, die Volk und Vaterland vor Atheismus und Kommunismus bewahren. Zudem hat (der Meister) zu einer Zeit, in der die Gewalt herrschte, die Kennzeichen des Islam (shea'ir) zwangsweise abgeschafft wurden, viele sich gezwungen sahen, um ihrer weltlichen Interessen willen auf diese heiligen Kennzeichen (qudsi shea'ir) zu verzichten und zu tun, was ihrem Glauben (din) schadete, zu ketzerischen Neuerungen (bid'a) gezwungen wurden und sich durch eine Fetva veranlasst sahen, der Islamiyet entgegengesetzt zu verhalten, (zu dieser Zeit hat) Bediuzzaman, trotzdem er so viele Ungerechtigkeiten zu erleiden hatte und, bereits angeklagt, schon sein Todesurteil erwartete, sich weder in seiner Haltung (lisan-i hal), noch in seiner Ausdrucksweise (lisan-i qal), noch in seiner Handlungsweise auch nur im geringsten geändert.
Im Gegenteil: "Unsere Todesstunde (edjel) liegt bereits fest und daran ändert sich nichts... Der Tod ist ein Passierschein, um aus dieser vergänglichen Welt (alem-i fena) in die ewige Welt (alem-i beqa) und die Welt des Lichtes (alem-i nur) hinüberzugehen.", sagte er und warf sich in den Kampf. Er informierte über die ketzerischen Neuerungen (bid'a) und stoppte (ihre Verbreitung), bewahrte die islamischen Kennzeichen (shea'ir), hielt die Gelobten Sitten (sunnet-i seniye) lebendig, verbreitete über 30 Jahre lang insgeheim die Werke (der Risalah) und rief in seiner Umgebung etwas ins Leben, was einem Wieder-Aufscheinen des Glücklichen Zeitalters (devr-i saadet) glich. Um nun aber nicht den Gelobten Sitten (sunnet-i seniye) zuwider handeln zu müssen, zog er all diesen (damit in Zusammenhang stehenden) Schikanen ein Leben in der Eisamkeit (inziva) vor. 30 Jahre einer millionenfach vorherrschenden glaubenslosen wie beispiellosen völligen Despotie konnten Bediuzzaman in keiner Weise und zu keiner Zeit dieser Herrschaft unterwerfen, sondern besiegten im Gegenteil die grausamen Tyrannen.
Die Risale-i Nur verwandelt einen nur nachahmenden Glauben (taqlidi iman) in einen wahrhaftigen Glauben (tahqiqi iman), stärkt den Glauben, lässt uns die Glückseligkeit in beiden Welten gewinnen, schenkt uns Erfolg nach einem glücklichen Ende und bringt auch noch den glaubenslosesten Philosophen zum Schweigen.
Aber die Risale-i Nur hat auch noch folgende weitere Besonderheit: Im Gegensatz zu den Theologen (mutekellim, als gelehrter des Wortes) beschäftigt sie sich nicht mit den negativen Seiten der Leute des Irrwegs, sondern unterrichtet (ders) nur die positiven Dinge, behandelt also gleichsam ohne zu verwunden. Unter diesem Gesichtspunkt beseitigt die Risale-i Nur heute jede falsche Vorstellung oder Verdächtigung, beantwortet jede Unklarheit und alle Fragen, die der Verstand aufwirft, dadurch dass sie die Begierden (nefs) zum Schweigen bringt und das Herz (qalb) überzeugt.
Die Risale-i Nur erhellt den Verstand, erleuchtet das Herz und macht sich die Seele (nefs) dienstbar. Aus diesem Grunde geschieht es, dass sowohl die Leute der neuzeitlichen Schulen (mekteb) wie der modernen Naturwissenschaftler (felsefe), die nur ihrem Verstand (aql) folgen, wie auch die Sufis (ehl-i tasauvuf), die nur ihrem Herzen (qalb) folgen, zur Risale-i Nur kommen, um nachzufragen.
Dabei verstehen Schüler wie Wissenschaftler, was wahre, echte (haqiqi) Aufklärung (munevverlik) ist. Die Erleuchtung von Herz (qalb) und Verstand (aql) wird in ihrer Zusammenwirkung möglich. Allein dem Verstand (aql) zu folgen, zieht den Verstand auf die Wahrnehmungsebene hinunter. Was diesen Zustand (hal) betrifft, so gleicht er einem gebrochenen Flügel, der zur Folge hat, zum Absturz verurteilt zu sein.
Ehrliche und aufrichtige Sufis (ehl-i tasauvuf) begreifen (idraq), dass unsere heutige Zeit nicht mehr die alte Zeit ist. In dieser unserer heutigen Zeit ist es notwendig, den Weg des Qur'an zu gehen, der uns auf dem Weg der Wahrheit (haqiqat) sowohl mit dem Herzen (qalb) als auch mit dem Verstande (aql) zur Wahrheit (haqiqat) hin führt, damit wir zweiflügelige Wesen sein können.(*[1])
Schüler, die erwacht sind, werden erkennen, dass das, was in alten Zeiten in einer Medresse mit den damaligen Methoden gelehrt wurde, in 15 Jahren zum Islam und zum Glauben (iman) als Ziel führen konnte, während in heutiger Zeit die Risale-i Nur es möglich macht, das gleiche Ziel in 15 Wochen zu erreichen. Unser Meister (Ustadh) geruhte zu sagen: "Wer ein Jahr lang die Lektionen (ders) der Risale-i Nur liest, sie versteht und sie annimmt, kann zu einem bedeutenden und wahrhaft echten (haqiqat) Gelehrten werden."
Die Risale-i Nur ist eine Schatzkammer des Lichtes (Nur) und allen Segens (feyz), aus der uns das lichtstrahlende Wesen (nurani meshreb) unseres Herrn (efendimiz), des Ehrwürdigen Gesandten (Resul-i Ekrem), mit dem der Friede und Segen sei (Aleyhissalatü Vesselam) und die erhabenen Charakterzüge seiner Ehrenwerten Gefährten (Sahabe-i Kiram) erklärt werden. So geben uns denn diese hier angeführten Umstände und Beziehungen (vaziyet) einen Hinweis auf einen nagelneuen Aspekt dieser Wahrheit (haqiqat) in dem taufrischen, leuchtenden Leben (hayat) der heutigen Welt (dunya) und macht die Leute einer neuzeitlichen Schule (mekteb) und einer Medresse und die Sufis einer Tekke, {Wohn- und Versammlungsort der Sufis (A.d.Ü.)}
von denen wir geglaubt hatten, dass sie von alters her gegeneinander eingestellt seien, mit der Risale-i Nur und der Einheit Gottes (tauhid) vertraut. Und sie versöhnt zudem auch noch den Westen mit dem Osten, die sich miteinander im Streit befinden (muaraza halinde). Auch von Seiten der Experten kommt hier Zustimmung und Bestätigung, dass die Risale-i Nur für die Anhänger des Islam der einzige Ausweg ist, um eine Einheit im Islam zustande zu bringen. Des Weiteren entstanden in Amerika, in Europa und besonders auch in Deutschland Strömungen, die nach ganz neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen und neuen Ideen suchten, um die Konflikte in der heutigen Welt lösen zu können. Das Gesamtwerk der Risale-i Nur kann in dieser Hinsicht seinen Beitrag leisten, wenn es richtig gesehen und verstanden (idraq) wird.
Inzwischen wurde mit Verstand und logischem Denken bewiesen, dass die Knoten, welche die westlichen Philosophen nicht hatten lösen können und von denen auch die Wissenschaftler neuerer Zeit sagen: "Die moderne Wissenschaft kann sie noch nicht lösen.", durch die Segnungen (feyz) des Qur'an von der Risale-i Nur gefunden und aufgelöst werden können. Die Schwierigkeiten, welche auch alle Weisen (hukema) des Ostens auf 40 Seiten nicht hatten erklären können, hat die Risale-i Nur auf einer einzigen Seite kurz und bündig dargelegt.
Bediuzzaman sagte 1935, als er in Erwartung seines Todesurteils dem Kriminalgerichtshof für Schwerverbrecher (Aghir Djeza Mahkemesi) vorgeführt wurde, nur ein, zwei Sätze zu seiner Verteidigung: "Die Risale-i Nur wird nicht erlöschen und kann nicht ausgelöscht werden. Die Risale-i Nur ist ein Licht (Nur), das aufstrahlt, wenn man hineinbläst, um es auszulöschen. Die Risale-i Nur gleicht einem Forscher, der das Rätsel (tilsim) eines ganzen Kosmos, ein hermetisch verschlossenes Geheimnis, aufdeckt und es entschlüsselt."
Zudem handelt es sich in der Frage der leiblichen Wiederauferstehung (hashr-i djismani) entsprechend den Gelehrten (hukema), wie Ibn-i Sina, eines berühmten Weisen, um eine Wahrheit (haqiqat), die besagt: "Die Auferstehung (hashir) ist eine Überlieferung (naql), an die wir glauben, zu welcher aber der Verstand (aql) nicht gelangen kann." In der Risale-i Nur aber wird sie mit dem Segen (feyz) des Qur'an in einer solch unvergleichlichen Weise bewiesen, dass ein jeder daraus seinen Nutzen ziehen kann.
Die gezielten Einwände mit Irrtümern besudelter Philosophen (dalalet-alud) Europas und ihrer verdorbenen Schüler gegen einige rein bildlich verstandene erlauchte Ayat (ayat-i kerim) und ehrwürdige Überlieferungen (ahadith-i sherif), die sie anhand ihrer rein äußerlich betrachteten Bedeutung nicht verstehen konnten, wurden in der Risale-i Nur logisch und allgemein verständlich beantwortet und damit bewiesen, dass diese Ayat und Ahadith jede für sich ein Wunder (mudjize) sind. Auf diese Weise wurden denn auch die in heutiger Zeit aus den Naturwissenschaften wie auch den Geisteswissenschaften hervorgegangenen Irrtümer (dalalet) und Zweifel durch die Risale-i Nur von Grund auf klargestellt. Die Risale-i Nur folgt, indem sie dies tut, einem durchaus positiven Ansatz.
Die Risale-i Nur verfügt über eine außerordentlich prägnante Aussagekraft. Ihrem Stil, den man in seiner außergewöhnlichen Besonderheit auch nicht mit den berühmtesten (literarischen) Werken vergleichen kann, ist eine erhabene Rhetorik, eine große Klarheit, Flüssigkeit und Kürze zu eigen. Ja sogar als die Werke Bediuzzamans in der islamischen Welt (alem) mit Nachdruck verlangt wurden und man den "Stab Mosis" großen islamischen Gelehrten (alim) brachte, um sie ins Arabische zu übersetzen, lasen sie diese und sagten dann:
"Die Werke Bediuzzamans kann nur er selbst übersetzen. Die erhabene Rhetorik der Risale-i Nur, ihre beispiellose Klarheit und Kürze zu bewahren und das in ihr dargelegte Wissen zu umfassen, sind wir zu schwach!" Auf diese Weise äußerten sich diese großen Gelehrten (alim) über die Fähigkeiten des Meister (Ustadh) und die Vollendung der Risale-i Nur.
Bediuzzaman, der sich in seinen Werken von fast allen großen Dichtern und Schriftstellern unterschied, legte größeren Wert auf die Bedeutung als auf die Wörter. Er verzichtete nicht auf die dem Wort entsprechende Bedeutung; er verzichtete auf das der Bedeutung entsprechende Wort. In seiner Ausdrucksweise zog er nicht den dem Leser entsprechenden Geschmack in Betracht, für ihn war die Wahrheit und die Bedeutung (haqiqat ve mana) das Wesentliche. Wer ein Kleid für den Körper schneidert, schneidet nicht den Körper, er schneidet das Kleid zurecht. Was in der Risale-i Nur den Geist (ruh), das Herz (qalb), den Verstand (aql) und die Einsichtsfähigkeit (vidjdan) an sich zieht und sich vor der Wahrheit (haqiqat) beugen heißt, das ist die Anziehungskraft Gottes (Ilahi); Kind und Kegel, Jung und Alt, Gebildete wie das einfache Volk kommen zu diesem Lichte (Nur) gelaufen, angezogen von dem Lichte (Nur) wie die Falter. Als ein glänzendes Beispiel für die Tatsache dieser Wahrheit (haqiqat) hat eine breite Masse von Schülern in kurzer Zeit die Feinde des Glaubens (din) in einen Zustand versetzt, der sie vor Angst erzittern lässt.
Wie in jeder anderen Hinsicht so sind allein schon in literarischer Hinsicht besonders auch wir gleich den Dichtern und Schriftstellern tausendfach davon entfernt, Wert und Bedeutung der Risale-i Nur zum Ausdruck bringen zu können. In diesem Zusammenhang möchten wir, wenn auch in aller Bescheidenheit, dennoch unserer ehrlich und aufrichtig gemeinten unendlichen Dankbarkeit, so unbedeutend sie auch sein mag, für den so großen Nutzen, den wir durch die Risale-i Nur erfahren haben, Ausdruck verleihen. Darüber hinaus kann einzig und allein der Verfasser der Risale-i Nur, der dazu die Befugnis (sahib-i salahiyet) hat und auch die nötige Sachkenntnis (sahib-i ihtisas) besitzt, zu diesen Themen Stellung nehmen.
Von Seiten der islamischen Gelehrten (ulema), welche die Tugend lieben und ihr Ego (enaniyet) um der Wahrheit (haqq) willen aufgegeben haben, wird bestätigt, dass die Risale-i Nur auf die Bedürfnisse unserer Zeit eine vollständige Antwort zu geben vermag und deshalb über alles hoch gelobt und geschätzt wurde und stets noch wird. Schon vor 50 Jahren berichteten die Zeitungen in Ägypten über Bediuzzaman, dass die großen Gelehrten (ehl-i ilm) anhand der Besonderheiten in den von ihm verfassten (Werken) und seines ozeangleichen genialen Wissens (ilm) Bediuzzaman Said Nursi als das Genie unseres Jahrhunderts (Fatinu-l'Asr) beurteilt haben.
Bediuzzaman hatte sich zum Prinzip (düstur-u hayat) gemacht, keine Geschenke ohne Gegenleistung anzunehmen, was selbst von seinen Feinden bestätigt wurde, während diese Feinde der Islamiyet nun die Wissenschaftler (ehl-i ilm) ihrerseits beschuldigten, was nun (der Meister) seinerseits durch sein prinzipientreues Verhalten widerlegte, indem er wiederum durch sein Verhalten beweist, dass er sein Wissen (ilm) für nichts (in der Welt) als Mittel einsetzt. So wahren und verteidigen die islamischen Gelehrten (ulema) ihre Ehre und ihre Würde wie zugleich auch das Ansehen des Islam und das Ansehen der Religion (izzet-i diniye) auch gegenüber den grausamsten und gewalttätigsten Herrschern. So blieb (der Meister) sein Leben lang bedürfnislos und blieb selbst in Zeiten des Hungers seinen Prinzipien treu. Dazu sagte er: "Sparsamkeit und Genügsamkeit (iktisad ve kanaat) sind zwei große Schätze. Ihr Segensreichtum (bereket) genügt mir." So zog er sich vor den Menschen zurück und tut es noch heute.
Bediuzzaman Said Nursi wurde jahrelang von Gefängnis zu Gefängnis geschleppt, von einem Kerker in den nächsten geworfen, von einer Verbannung ins nächste Exil deportiert, wurde ständig unter Druck gesetzt, abscheulichen Quälereien und fürchterlichen Schikanen ausgesetzt; siebzehn Mal versuchte man ihn zu vergiften; an manchen Tagen musste er die Leiden eines ganzen Monats über sich ergehen lassen; (alle diese Ereignisse haben seinem Leben) und dem Gesamtwerk der Risale-i Nur den Stempel der Richtigkeit (sidq) und seiner Wahrhaftigkeit (haqqaniyet) aufgedrückt und sind dafür ein klarer Beweis.
So hat man in Indien z.B. gefragt: "Was für ein Mensch ist dieser Bediuzzaman?" Zur Antwort hat man gesagt: "Das ist ein alter Mann, der krank, arm (fakir) und einsam in der Fremde unterdrückt wird; der keine Geschenke und keine Almosen annimmt; der trotz seiner sechzig Jahre noch immer allerlei Ungerechtigkeiten erdulden muss und dennoch nicht ablässt von seinen Idealen." Daraufhin sagen sie: "Wenn das so ist und er tatsächlich die Wahrheit (haqiqat) sagt und vor diesem völligen Unglauben (kufr-u mutlaq), der Gottlosigkeit und Glaubenslosigkeit seinen Nacken nicht beugt, wenn er nicht heuchelt und wenn er kein Speichellecker ist und dennoch einen wirkungsvollen und umfangreichen Dienst am Qur'an und der Islamiyet versieht, dann tun sie ihm damit Unrecht." {d.h. wenn sein Dienst ohne Bedeutung wäre, würden sie ihn in Ruhe lassen. (A.d.Ü.)}
Was die Hochschätzung unseres Meisters (Ustadh) Bediuzzaman durch Menschen betrifft, die ihn zu schätzen wissen und die Tugend lieben, so geht es hier eigentlich gar nicht um Lobgesänge (sena); es geht hier um Dinge, die der Meister tut; seine Aktivitäten, seine Arbeiten, wovon hier auch nur ein Hundertstel in aller Kürze und Bescheidenheit, vielleicht noch in mangelhafter Weise überliefert wird. Zudem sind die in diesem Zusammenhang stehenden Artikel, Briefe oder Abschnitte gar kein Lobpreis (medih), sondern zielen vielmehr darauf ab, den Dienst des Meisters (Ustadh) am Glauben (din) gegen diese gottlosen, erbärmlichen, erbarmungslosen Feinde des Glaubens (din), die seine Person angreifen, in positiver Weise zu verteidigen.(*[2])
All diesen Umständen zum Trotz war der Meister (Ustadh) über die Lobsprüche und dergleichen Äußerungen einzelner Persönlichkeiten wie auch der Schüler der Risale-i Nur wütend und sagte ihnen oftmals, indem er sogar ihre Hochachtung vor ihm zerbrach:
"Diese Zeit ist nicht die Zeit einzelner Persönlichkeiten, sondern die Zeit einer Geistigen Körperschaft (shahs-i manevi). In der Risale-i Nur gibt es keine einzelnen Persönlichkeiten, sondern eine geistliche Persönlichkeit (shahs-i manevi). Ich bin ein Nichts. Die Risale-i Nur ist der Eigentum des Qur'an, wurde aus dem Qur'an herausgefiltert. Ihre Ehre und ihre Schönheit gehören dem Qur'an. Meine Person und die Risale-i Nur wurden miteinander verwechselt. Die besondere Eigenschaft ist der Risale-i Nur zu eigen. Was den wunderbaren Erfolg in der Verbreitung der Risale-i Nur betrifft, so kommt er den Schülern der Risale-i Nur zu; und nur in dieser Hinsicht hat mir Gott der Gerechte (Djenab-i Haqq) in Seiner Güte (ihsan) und in meiner großen Bedürftigkeit aus dem Weisen Qur'an ein Heilmittel geschenkt; ich habe lediglich zur Feder gegriffen. Wie dem auch sein möge, so ist mir doch in dieser Zeit nur die Aufgabe (vazifah) des Dolmetschers zugefallen. So bin auch ich nur ein Schüler der Risale-i Nur. Und obwohl ich bis heute die Risalah schon hundert Mal gelesen habe, habe ich doch immer wieder das Bedürfnis, sie wieder neu zu lesen. Und so bin auch ich eurer Mitschüler."
Das Geheimnis (sirr) des außergewöhnlichen, ja triumphalen Erfolgs, den Bediuzzaman Said Nursi in seinem Dienst am Qur'an, am Glauben (iman) und der Islamiyet erlangt hat, und die gewaltige (quvvet) Wirkung der Risale-i Nur ist Folgendes: er hat für sich eine vollkommene Aufrichtigkeit (ikhlas-i etemmi) gewonnen, d.h., er hat einzig und allein die Göttliche Zufriedenheit (riza-yi Ilahi) zu seinem wesentlichen Ziel gemacht. So sagte er in diesem Zusammenhang: "Das Wesen unserer Berufung (meslek) liegt in unserer möglichst weitgehenden Ehrlichkeit (ikhlas) und der Aufgabe unserer Selbstverhaftetheit (terk-i enaniyet). Einer Tat, verrichtet mit einem Dirhem Aufrichtigkeit (ikhlas), ist eine Tat, verrichtet mit hundert Batman ohne diese Aufrichtigkeit (ikhlas) vorzuziehen. Vor den Geschenken der Leute, im materiellen wie im übertragenen Sinne (maddi manevi), ihrer Hochachtung (hürmet), der Zuwendung, die sie mir entgegenbringen (teveddjuh-u amme) und auch vor dem Ruhm fliehe ich mit ganzer Kraft." Der Grund (hikmet) dafür, dass er Besucher nicht empfängt, ist in dieser Einstellung (sirr) zu finden. Auch die überaus große Bedeutung, die er der Wahrhaftigkeit (ikhlas) zumisst, versteht sich aus einer Notiz, die von den 130 Abhandlungen einzig der Einleitung zur "Abhandlung über die Wahrhaftigkeit (Ikhlas Risalesi)" beigefügt ist: "Sie sollte wenigstens ein Mal in fünfzehn Tagen gelesen werden." In seinem "Großen Buch der Verteidigungsschriften (Büyük Mahkeme Müdafaati)" heißt es dazu: "Die Risale-i Nur darf nicht als ein zweckdienliches Werkzeug in dieser Welt und der Schöpfung gebraucht werden; denn ihr Zweck ist einzig Gottes Wohlgefallen (riza-yi Ilahi)."
So liegt es denn im Geheimnis dieser Aufrichtigkeit (sirri ikhlas), dass ein Wissenschaftler (ehl-i ilim), der die Werke der berühmtesten islamischen Gelehrten (hükema), wie Imam Ghasali, mit dem Gott zufrieden sein möge, kritisch untersucht und erforscht (muhaqqiq ve mudaqqiq), sagt:
Der Nutzen, den mir die Lektüre einer Seite der Risale-i Nur bringt, ist eine Veredlung meines Charakters mehr denn durch zehn Seiten irgendwelcher anderer Werke.
Ein Gelehrter (muallim), der sich bereits mit wissenschaftlichen Werken (felsefe) befasst hatte, sagte:
Ich hatte mich bereits so viele Jahre mit den Werken der Natur- wie der Geisteswissenschaften (ilm ve felsefe) befasst. Nun aber habe ich erkannt, dass mich in der Behandlung der Wunden, die mir die Werke der westlichen Naturwissenschaften (felsefe) geschlagen hatten, gerade die Risale-i Nur überzeugt hat und ein Werk ist, dass auf die Bedürfnisse unserer heutigen Zeit eine vollkommene Antwort zu geben vermag.
Ein Schriftsteller schreibt:
Mein Verstand (aql) war ohne Licht (Nur) und nur mein Herz (qalb) glaubte (mu'min). Dann hat die Risale-i Nur sowohl meinen Verstand als auch mein Herz erleuchtet und meine Begierden (nefs) zum Schweigen gebracht. So wurde ich vor der Höllenstrafe (djehennem) errettet.
Ein Arzt sagt:
Seit ich meinen Nutzen aus der Risale-i Nur zu ziehen begann, zähle ich diesen Tag als den Tag, an dem ich meine Augen auftat.
Ein glücklicher Student der Universität schreibt:
Einen Brief unseres Meisters (Ustadh) oder aus der Risale-i Nur von Istanbul an irgendeinen anderen Ort zu bringen, ist für mich ein Dienst, dem ich (ein Leben als) Abgeordneter vorziehe.
Vor 30 Jahren sagte ein aufrichtiger und tugendhafter alter Sufi (ehl-i tasauvuf), indem er auf einen jungen Mann namens Lütfü deutete: "Dieser Nur-Schüler ist bereits weiter als ich." Und dies ist nur ein Beispiel unter Tausenden, die hier ihre Eindrücke (geschildert haben).
So ist es denn aufgrund dieses großartigen Geheimnisses der Aufrichtigkeit (sirr-i ikhlas), dass die Schüler der Risale-i Nur im Dienst am Glauben (iman) und der Islamiyet unter schwierigen Umständen und Bedingungen und bei aller Begrenzung zum Erfolg gelangt sind und ihr Leben (hayat) der Risale-i Nur und dem Meister (Ustadh) gewidmet haben. So haben sie die Risale-i Nur zum Kapital ihres Lebens (sermaye-i ömür) und zum Ziel ihres Daseins (gaye-i hayat) gemacht. Da es sich aber nun bei der Risale-i Nur um eine Angelegenheit (dava) handelt, die eine Angelegenheit (dava) göttlichen Wohlgefallens (riza-yi Ilahi) ist, sind einige auserwählte Rechtsanwälte, erfüllt von ihrem Eifer für den Islam, zu ehrenamtlichen Sachwaltern der Risale-i Nur geworden und als gläubige (dindar), rechtschaffene, kämpferische (mudjahid) Schriftsteller erlangten sie die Ehre und wurden begnadet (ni'met), das Licht (Nur) hinauszutragen, das alle Welt umfassen soll, und teilzuhaben an seiner Verbreitung. Die Veröffentlichung der Risale-i Nur, der Einfluss (den sie ausübt) und das Ergebnis (das sie damit erwirkt), lässt sich mit dem lautlosen Erscheinen (maudjudat) jener herrlichen, großartigen, prächtigen Frühlingszeit vergleichen, die sich über das Land hin ausbreitet.
Wohlan denn, Ihr meine Brüder, die Ihr die gewaltig große Gnade (ni'met) empfangen habt, welche die Risale-i Nur ist, die allen Lobes und Preisens (hamd-u sena) würdig ist! Ein so gewaltiges Genie, ein solch großartiger Denker (mutefekkir), ein derartiger islamischer Verfasser, dieser Gelehrte seines Jahrhunderts (allame-i asrin), der alles Wissen über das Hier und Jetzt und das Danach (ulum-u evvelin ve-l akhirin) beherrscht, dieser große, einsame Kämpfer (mudjahid-i ekber), dieser fromme und gottesfürchtige Mann (sahib-i zühd-ü taqwa), der durch sein Dasein (varlik) die Glaubenswahrheiten (haqaiq-i imaniye) gleichsam verkörpert, solch ein Diener allen Seins (abd-i külli), der außer dem Göttlichen Wohlgefallen (riza-yi Ilahi) zu keinem Ding eine Zuneigung verspürt, ein solcher Schüler (tilmiz) des Qur'an, dem die Ehre höchster Redlichkeit (ikhlas) zuteil geworden ist, dieser Diener (hadim) des Islam, der gesagt hat: "Einzig um den Glauben (iman) zu retten, bin ich bereit, selbst in die Hölle (djehennem) geworfen zu werden.", dieser Retter des Glaubens (halaskar-i iman), der, um zur standrechtlichen Hinrichtung verurteilt zu werden, dem Kriegsgericht (Divan-i Harb-i Örfi) vorgeführt wurde unter der Anklage: "Auch du bist ein Feind des Fortschritts (mürtedji)" und dann sagte: "Wenn diese neue Konstitutionelle Monarchie (Meshrutiyet) nichts anderes ist als ein Klüngel von Despoten, dann sollen alle Menschen und Dschinnen (ins-ü djinn) meine Zeugen (shahid) dafür sein, dass ich ein Feind dieses Fortschritts (mürtedji) bin. Und hätte ich auch tausend Seelen (ruh), so wäre ich dennoch bereit, sie alle für eine einzige Wahrheit (mes'ele) des Qur'an zu opfern." Und nachdem man ihn dann freigesprochen hatte, dankte er ihnen nicht etwa, sondern ging mit dem Ruf: "Hochlebe die Hölle für die Tyrannen! Hochlebe die Hölle für die Tyrannen!" durch eine riesige Menschenmenge auf dem Beyazid-Platz hindurch und von dannen. Und 24 Jahre davor hatte er, als man den Plan gefasst hatte, ihn zu vernichten, vor Gericht gesagt: "Oh ihr Ungläubigen (mulhid)! Oh ihr Atheisten (zindik)!" Und weiter: "Ich habe sie sagen gehört: "Said hat die Macht (quvvet) von 50.000 Soldaten... Doch da irrt ihr euch... Denn da ich im Dienste des Qur'an stehe und dem Glauben (iman) diene, habe ich nicht die Macht (quvvet) von 50.000, nein, ich bin so stark (quvvet) wie 50.000.000! Darum erzittert! Wenn ihr es wagen könnt: nur zu dann! Dieser Tod wird über euren Köpfen explodieren wie eine Bombe und euch die Schädel zerspalten. Der Same, den ihr in die Erde gelegt habt, wird gleich hundertfältigen Ähren anstelle dieses einen Said euch diese hohe Wahrheit (haqiqat) (aus den Kehlen) hunderter Saids entgegen schreien." Und vor 15 Jahren sagte er: "Und sollte ich selbst über so viele Köpfe verfügen wie ich Haare habe und ihr würdet mir täglich einen abschlagen, so würde ich dennoch nicht von meinem Dienst am Glauben zurücktreten. Und wolltet ihr selbst die ganze Welt über meinem Kopf in Brand stecken, so wird sich doch dieser Kopf, welcher der Wahrheit (haqiqat) des Qur'an geweiht ist, nicht vor einem Glaubenslosen beugen." Und über die Ausbeuter des mit grausamer Gewalt herrschenden Königreichs (Großbrittanien), die vor 50 Jahren die islamische Welt ausgebeutet hatten, gab er der damaligen Presse zur Antwort: "Pfui! Spucke in das Gesicht dieser schamlosen Tyrannen." Und zu dem Präsidenten der Großen Volksversammlung (Büyük Millet Medjlisi) sagte er: "Die höchste Wahrheit in der Schöpfung (kainat) ist der Glaube (iman). Nach dem Glauben (iman) aber folgt das Gebet (namaz). Wer nicht betet, ist ein Verräter. Ein Verräter aber verliert seine Ehrenrechte. Gäbe es aber etwas, das noch elementarer (haqiqat) wäre als das Gebet (namaz), das zu verrichten im Ehrwürdigen (kerim) Qur'an an hundert Stellen befohlen wird, so hätte Gott der Gerechte (Djenab-i Haqq) dieses gleich nach dem Glauben (iman) befohlen." Und so begann man denn, nachdem im Parlament (medjlis) eine entsprechende Verlautbarung unterschrieben worden war, gemeinsam das Gebet (namaz) zu verrichten. Und als er während des Ersten Weltkriegs als Kommandant eines Freikorps in russische Gefangenschaft geriet, wahrte er dennoch gegenüber dem Zaren die islamische Würde (izzet) und sagte, als die Reihe, die Kugel zu bekommen, an ihn kam: "(Euer Todesurteil ist für mich) das Visum, das ich benötige, (um die Reise) ins Jenseits (akhiret) antreten zu können." So schätzte er den Tod nur für gering. Die Werke unseres Meisters (Ustadh) Bediuzzaman, dieses Bannerträgers des Islam, lesen zu dürfen, ist für uns eine ganz große Gnade (ni'met), für die wir unser Leben weihen, der wir unser Dasein widmen, auch würden wir von einer Schikane zur anderen geschleppt und so werden wir bis an unser Lebensende, nachdem wir uns in dankbarem Gebete niedergeworfen (shukran sedjde) haben, wieder aufstehen; und das wird es uns auch wert sein...Unser Meister sagte sehr häufig: Unser Weg besteht in einer positiven Haltung.
Denn der Qur'an verbietet uns negatives Handeln.
Oh unser Herr, der uns Vertrauen schenkt (seyyid-i senedi)! Oh Geist (ruh) unseres Geistes, Herz (qalb) unseres Herzens, Leben (djan) unseres Lebens und seine kostbare (djanan) Krone, unser geliebter Herr und Meister (Ustadhimiz Efendimiz)! Da du uns nun einmal zu einem negativen Verhalten keine Erlaubnis gegeben hast und es nun einmal so ist, erbitten wir von der göttlichen Barmherzigkeit (rahmet-i Ilahiye) und versprechen wir, an den Feinden des Glaubens (din), die unseren Meister (Ustadh) auf so schandbare Weise gequält und so erbarmungslos misshandelt haben, auf die folgende Weise unsere Rache zu nehmen: wir werden die Risale-i Nur bis zu unserem Tode standhaft und in Treuen ununterbrochen lesen und sie verbreiten! Möge Gott es wollen (insha-a'llah), dass wir sie in goldenen Lettern niederschreiben werden!
Die Schüler der Risale-i Nur an der Universität
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Eine schriftliche Mitteilung des Meisters (Ustadh) über (den Empfang) von Gästen und Besuchern
An alle meine Freunde, besonders aber meine Gäste und Besucher eine Erklärung als eine Entschuldigung, zu der ich mich leider gezwungen sehe
Da ich den größten Teil meines Lebens isoliert und in Einzelhaft (inziva) verbracht habe, 30, 40 Jahre lang unter ständiger Beobachtung gestanden habe und (immer wieder) belästigt wurde, zögere ich heute, unnötig Gäste zu empfangen (sohbet), ja schrecke sogar davor zurück. Zudem ist es mir schon seit langem unerträglich geworden, Geschenke, und sei es auch nur im übertragenen Sinne (manevi ve maddi) entgegenzunehmen. Überdies ist auch noch die Zahl meiner Gäste, Freunde und Besucher angewachsen. Und zudem ist es ja auch notwendig, eine Art Gegenleistung (manevi) zu erbringen. Jetzt macht mich schon ein kleines Häppchen (lokma), das man essen könnte (maddi) bereits krank. Doch auch andere Geschenke im übertragenen Sinne (manevi), einander besuchen, besonders aber umständliche (Reisen), um jemanden an anderen Orten zu begrüßen, zu besuchen, ist auch ein bedeutendes innerliches Geschenk (hediye-i manevi). Es zu erwidern kann ich aber nicht. So etwas ist nicht billig und einfach und ist mir in meiner Seele (manen) zu teuer. Ich halte mich auch für eine solche mir dargebrachte Hochachtung nicht für würdig. Auch kann ich sie spirituell (manen) nicht erwidern. Darum auch hat die Güte Gottes (ihsan-i Ilahi) jetzt sowohl Geschenke im materiellen (maddi) Sinne, als auch Geschenke im geistigen Sinne (manevi), wie unnötige Besuche (sohbet) (durch die vor meiner Tür aufgestellten Wachtposten - A.d.Ü.) verhindert. Sie machen mich manchmal krank. Auch macht es mich krank, wenn ich für ein Geschenk (maddi) keine Gegenleistung erbringen kann. Nehmt mir das also nicht übel und seid auch nicht gekränkt!
Die Risale-i Nur zu lesen ist zehn Mal lohnender als mich zu besuchen. Denn ein Besuch bei mir sollte nur geschehen, wenn es dabei um (das Leben) im und für das Jenseits (akhiret), den Glauben (iman) und den Qur'an geht. Da ich mein Interesse für (die Dinge) dieser Welt (dunya) abgebrochen habe, sind Besuche zugunsten dieser Welt (dunya) ohne Sinn. Wenn es um (ein Leben) im und für das Jenseits (akhiret), um den Glauben (iman) und den Qur'an geht, so hat mich die Risale-i Nur aus meiner Notwendigkeit entlassen. Ja selbst mit den Brüdern, die mir durch ihre Dienste nahe stehen, treffe ich mich nicht mehr, wenn das nicht notwendig ist. Ich möchte mich nur noch mit den Personen treffen, deren bestimmte Dienste sich auf Erfolg und Verbreitung der Risale-i Nur beziehen. Nur wenn ich selbst um dieser Dinge willen ein Treffen wünsche, kann ein solches Treffen erlaubt sein und bereitet mir kein Unbehagen.
Denen, die mich besuchen kommen und von diesen Dingen nichts wissen, teile ich mit, dass ich schon vor einigen Jahren durch die Zeitung bekannt gemacht habe, dass ich diejenigen, die mich sehen wollten, besonders wenn sie von weither gekommen sind, um mich zu sehen und wieder gehen mussten, ganz besonders in meine Gebete (dua) mit einschließe. Ich bete (dua) ja an jedem Morgen. Sie mögen daher, bitte, nicht gekränkt sein!
Said Nursî
- ↑ *{Diejenigen, die den arabisch (verfassten) Band "Mesnevi-i Nuriye (Harmonie des Lichts)" studiert haben, berichten, dass Bediuzzaman herausgefunden hat, dass von den Stufen, von denen einige wenige Persönlichkeiten, die auf ihrer siebzig, achtzig Jahre währenden Pilgerfahrt (seyr-i süluk) einen Pol (qutbiyet) erreicht haben oder selbst nun zu Helfern (auf diesem Pfad: ghausiyet) geworden sind, damit bis zu einem Punkt gelangt sind, von dem sie sagen: "Dies ist jener Gipfelpunkt (unserer Fahrt), von dem aus es nicht mehr weiter geht.", sich im Qur'an ein Weg finden lässt, auf dem die Wissenschaft (ilim) noch weiter führt. Über dieses in arabisch (verfasste) Werk, dieses großartige Wunderwerk, sagen die Gelehrten (ehl-i ilim), welche es studiert und kritisch untersucht haben: "In diesem Werk finden sich solch grundlegende, besonders tiefschürfende wie außerordentlich hohe Wahrheiten (haqiqat), dass wir, insoweit wir aus ihnen unseren Nutzen ziehen können, an ihnen einen Gewinn haben."}
- ↑ *{Die List aller Teufel unter den Dschinnen in Menschengestalt und der Ungläubigen ist folgende: einige von ihnen sagen oder lassen verbreiten: "Der Meister (Ustadh) legt keinen Wert auf seine Person. Was aber euch betrifft, so tut ihr dem Meister (Ustadh) keinen Gefallen, wenn ihr lobende Briefe über ihn schreibt, die er gar nicht will." So wollen sie verhindern, dass die Nur-Schüler die Risale-i Nur und unseren Meister (Ustadh) auf eine positive und saubere Art gegen die Feinde der Islamiyet verteidigen und so bemühen sie sich darum, sie am Nerv ihrer Leichtgläubigkeit zu treffen, sie mit derartigen Gedanken und Trugschlüssen zu täuschen und so in die Irre zu führen. Es stimmt ja in der Tat, dass unser Meister (Ustadhimiz) Bediuzzaman, wie es seine Aufrichtigkeit (ikhlas) verlangt, keinen Wert auf seine Person legt. Diese Situation (hal) spiegelt die hohe Vollkommenheit (kemalat) und erhabene Moral unseres Meisters (Ustadh). In wie weit wir um so mehr in ihm milliardenfach seinen Wert und seine Bedeutung erkennen, je weniger er selbst Wert legt auf seine eigene Person, das ist (einerseits) Gottes Güte (lutf-u Ilahi) und hängt (andererseits) von unserem Scharfsinn und unserer Menschlichkeit ab. Denn dieses Meisterwerk wie es die Risale-i Nur als Kommentar (tefsir) zum Qur'an ist, verdankt ihm seine Existenz und stammt aus seiner Quelle. Mit dem Verfasser eines solchen Werkes, sind durch die Risale-i Nur, die (den Sinn) des Lebens und Sterbens erläutert, nicht nur die heutige islamische Welt (alem), nicht nur die Menschheit in diesem unseren Jahrhundert, sind vielmehr Milliarden Menschen künftiger Generationen, verbunden.}