Translations:On Sekizinci Söz/63/de
Der Mensch in seinem Egoismus und seiner Verhaftung an das Äußerliche und in seiner Betrachtung aller Dinge als seien sie einzig auf ihn selbst bezogen, hält darüber hinaus auch noch alle die vielen Dinge, die ihm doch durchaus wohl anstehen, für unanständig (khilaf-i edeb). Zum Beispiel: In den Augen der Menschen gilt es als eine Verletzung des Schamgefühls, wenn man über die Zeugungsorgane des Menschen spricht. Solch ein Vorhang der Schamhaftigkeit (ein derartiger Schleier der Beschreibung) besteht jedoch lediglich auf Seiten menschlicher Betrachtungsweise. Von Seiten der Schöpfung, also der Kunst (san'at) und der Absicht in der Natur (fitrat) betrachtet, sind solche Vorhänge (derartige Beschreibungen) jedoch, betrachtet man sie mit den Augen der Weisheit, durchaus in Einklang mit dem Schamgefühl (ayn-i edeb). Anstand und Würde bleiben davon unberührt.