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("'''Erstens:''' Ich bin unendlich dankbar, dass unter den Muftis, Predigern, Imamen und Hodjas wahrhaft große Geister aufgestanden sind, welche die wahren Eigentümer der Risale-i Nur sind. Bisher waren es Jugendliche, Gebildete und Gelehrte, die bereit waren, für die (Risale)-i Nur Opfer zu bringen. Tausendmal sei Gott dafür gepriesen (barekallah), dass Edhem und all die Ibrahims und die Ali Osmans den Leuten der Medresse alle Ehre gemacht und ihre Fu..." içeriğiyle yeni sayfa oluşturdu) |
("Ich lehne das mit aller Macht (quvvetim) ab. Des Weiteren bezeugen alle meine Brüder, dass ich die Unterstellung, ein Mehdi zu sein, niemals akzeptiert habe. In der Tat erklärte Said in seiner Verteidigungsrede, als das Komitee der Sachverständigen vor dem Gerichtshof in Denizli behauptete: "Würde Said sich selbst zum Mehdi erklären, würden alle seine Schüler das akzeptieren." Indem er sagte: "Ich bin kein Seyyid (= ein Nachkomme des Propheten). D..." içeriğiyle yeni sayfa oluşturdu) |
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21. satır: | 21. satır: | ||
"Gott allein genügt mir. Es gibt keine Gottheit außer Ihm. Auf Ihn vertraue ich und Er ist der Herr des Gewaltigen Thrones." (Sure 9, 129) | "Gott allein genügt mir. Es gibt keine Gottheit außer Ihm. Auf Ihn vertraue ich und Er ist der Herr des Gewaltigen Thrones." (Sure 9, 129) | ||
< | <span id="Afyon_Hükûmet_ve_Mahkemesine_ve_Zabıtasına_daha_birkaç_nokta_maruzatım_var"></span> | ||
=== Afyon | ===Es gibt da noch einige Punkte mehr, die ich der Regierung, den Beamten der Justiz und der Polizei in Afyon vorlegen möchte.=== | ||
'''Erstens:''' | |||
''' | Die meisten der Propheten, die im näheren und ferneren Orient erschienen sind und die meisten Philosophen in den näheren und ferneren Ländern Europas sind ein Zeichen urewigen göttlichen Vorherwissens (qader-i ezel) dessen, dass in Asien Religion vorherrschend ist, während Philosophie den zweiten Platz einnimmt. In der Folge dieses Zeichens dürfen diejenigen, welche in Asien die Herrschaft innehaben, diejenigen, die sich für den Glauben einsetzen, nicht behindern, sondern sollten sie vielmehr dazu ermutigen. | ||
'''Zweitens:''' | |||
''' | Der allweise Qur'an ist der Verstand (aqil) und die Geisteskraft (quvve-i mutefekkir) im Kopf unserer Erde. Sollte einmal - was Gott verhüten möge - sich dieser Qur'an vom Kopf unserer Erdkugel trennen, so würde die Welt ihren Verstand verlieren und es wäre gar nicht so unverständig, anzunehmen, dass ein anderer Planet mit diesem Kopf, der nun seines Verstandes entleert geblieben ist, zusammenstoßen und so die Ursache des Weltunterganges werden könnte. Ist doch der Qur'an in der Tat gleich einer Kette, die den Thron (Gottes) mit der Erde verbindet, also das Seil Gottes (hablu-llah). Mehr als die Schwerkraft behütet und bewahrt (muHafiz) er die Erde. | ||
Desgleichen ist auch die Risale-i Nur als ein wahrhaftiger und mächtiger Kommentar zum hochehrwürdigen Qur'an, ein großes, göttliches Gnadengeschenk (nimet-i Ilahiye) und ein unauslöschliches Wunder (mu'djize) des Qur'an, das in diesem Jahrhundert schon seit zwanzig Jahren seine Wirksamkeit bewiesen hat. Deshalb sollte die Regierung sie darin nicht behindern und nicht versuchen, ihre Schüler von ihr abzuhalten, vielmehr sie schirmen und schützen und dazu anregen, sie zu lesen. | |||
'''Drittens:''' | |||
''' | Da aber nun all die Leute des Glaubens, die bereits gekommen sind mit all denen, die in vergangenen (Zeiten) gekommen waren und durch deren Gebete (dua) | ||
um die Vergebung (maghfiret) und durch gute Werke (hasanat) mit ihren Seelen (ruh) verbunden sind, habe ich vor dem Gerichtshof in Denizli gesagt: | |||
Wenn Sie einmal vor dem großem Gerichtshof von Milliarden von Leuten des Glaubens als Ihren Anklägern und all den Nur-Schülern, die der Wahrheit des Qur'an gedient haben und die Ihr zu verurteilen und zu verderben versucht habt, gefragt werden solltet: "Warum habt Ihr denn, obwohl Ihr doch aufgrund Eurer liberalen Gesetze die Veröffentlichungen der Gottlosen, der Kommunisten und ihrer Vereinigungen, die dem Anarchismus als Nährboden gedient haben, mit so viel Toleranz und Nachsicht betrachtet und sie nicht verhindert habt, dennoch die Risale-i Nur und ihre Schüler, die sich doch darum bemüht hatten, Land und Volk vor der Anarchie, der Gottlosigkeit und der Sittenverderbnis zu bewahren und alle seine Bürger vor dem Tod, der zur ewigen Verdammnis führt, sie nun durch Gefängnisstrafen und beständige Unterdrückung ins Verderben zu führen versucht? Welche Antwort wollt ihr ihnen dann geben?" Und auch wir möchten Sie das gleiche fragen. Das habe ich zu ihnen gesagt. Und diese gerecht und billig denkenden Menschen haben uns damals freigesprochen und somit die Gerechtigkeit ihrer Justiz unter Beweis gestellt. | |||
'''Viertens:''' | |||
''' | Ich hatte erwartet, dass man zu dem Verhör in Ankara oder in Afyon aufgrund der bedeutenden Angelegenheiten und um des Dienstes an der Risale-i Nur willen eine Konferenz einberufen würde, um Rede und Antwort zu stehen. In der Tat ist ein Hinweis darauf, dass die Risale-i Nur das Fahrzeug und zugleich das stärkste Mittel ist, die alte brüderliche Liebe (muhabbet) und den guten Willen von 350.000.000 Muslimen wiederherzustellen und ihre moralische Unterstützung im Lande zu erlangen, der folgende: | ||
In diesem Jahr hat ein sehr großer Gelehrter die hauptsächlichsten Abschnitte der Risale-i Nur in Urdu und ins Arabische übersetzt und sie nach Indien und nach Arabien geschickt und dabei geschrieben: "Gleich wie wir uns darum bemühen, dass Einheit (vahdet) und Bruderschaft (uhuvvet) im Islam unsere größte Stütze (nokta-i istinad) sein mögen, so zeigt uns die Risale-i Nur auch, dass das türkische Volk uns stets in Religion und Glaube vorangeht." | |||
Außerdem hatte ich erwartet, dass man spontane Fragen stellen würde, wie etwa die: "In welchem Umfang kann die Risale-i Nur eine Hilfe gegen die Gefahr des Kommunismus sein, die unser Land in Anarchie zu stürzen droht, und wie kann unser gesegnetes Land vor dieser fürchterlichen Sturzflut bewahrt bleiben?" Es hätte dies so geschehen können, hätten da nicht einige armselige Leute durch eine sehr persönlich gemeinte Verleumdung in ihrer Hinterhältigkeit aus einem Körnchen gleich eine ganze Kuppel gemacht und über Dinge von völliger Bedeutungslosigkeit, die doch gewiss gar keine Verbrechen waren, diskutiert, was mir unter solch ernsten Umständen eine solche Übelkeit verursachte, wie ich sie noch nie zuvor in meinem Leben mitgemacht hatte. In der gleichen Angelegenheit, über die wir bereits von drei Gerichten verhört und dann freigesprochen worden waren, wurden wir nun nochmals vernommen und wurden uns in ein, zwei weiteren Angelegenheiten noch zusätzliche, belanglose Fragen gestellt. | |||
'''Fünftens:''' | |||
''' | Gegen die Risale-i Nur kann man weder zum Wettkampf antreten, noch sie besiegen. Sie hat seit zwanzig Jahren auch noch die verbohrtesten Philosophen zum Schweigen gebracht. Sie zeigt die Glaubenswahrheiten so klar und deutlich auf wie die Sonne. Diejenigen, die dieses Land regieren, sollten sich ihre Kraft zunutze machen. | ||
'''Sechstens:''' | |||
''' | Wenn auch meine Wenigkeit durch die ihr anhaftenden Fehler in Misskredit gebracht und in den Augen der Öffentlichkeit durch falsche Anschuldigungen herabgewürdigt werden kann, so kann dies doch der Risale-i Nur keinen Schaden zufügen; es wird sie vielmehr in gewisser Weise nur noch stärken. Denn anstelle meiner eigenen vergänglichen Zunge kann die Risale-i Nur mit den unvergänglichen (baqi) Zungen ihrer hunderttausend kopierter Exemplare nicht schweigen; sie wird reden. Und so wie sie bisher mit Tausenden starker Zungen ihrer aufrechten Schüler stets ihren heiligen, umfassenden lichtvollen Dienst (vazife-i Nuriye) verrichtet hat, so möge Gott auch wollen (insha-a'llah), dass sie dies bis zum Tag der Auferstehung auch weiterhin tun wird. | ||
'''Siebentens:''' | |||
''' | Wie ich bereits bei früheren Gerichtsverhandlungen dargelegt habe und den Beweisen entsprechend, die wir dabei vorgelegt haben, sind unsere heimlichen Feinde und unsere Gegner von Amts wegen oder auch nicht von Amts wegen, wenn sie die Regierung betrügen, bei einigen ihrer führenden Männer Misstrauen erregen und (dafür sorgen, dass) die Justizbehörden gegen uns tätig werden, entweder in schwerwiegender Weise selbst die Betrogenen, bzw. wiederum von anderen in die Irre geführt worden, oder außergewöhnlich bösartige Betrüger im Dienste ihrer anarchistischen Ideen, oder listenreiche Atheisten, die als Abtrünnige gegen den Islam und die Wahrheiten des Qur'an kämpfen. Indem sie eine absolute Despotie als "Demokratie (Djumhuriyet)" bezeichnen, um uns auf diese Weise angreifen zu können, machen sie ihren vollständigen Abfall vom Glauben zur Regierungsform, hängen ihren zügellosen Ausschweifungen (das Mäntelchen) der "Zivilisation" um, erklären ihre Unterdrückung im Namen atheistischer Willkür als "Gesetz" und führen auf diese Weise sowohl uns selbst ins Verderben, als auch die Regierung in die Irre und halten so die Justizbehörden auf sinnlose Weise in Bewegung. Wir überlassen sie nun dem Zorn des Unbezwingbaren in Seiner Majestät (Qahhar-i Dhu'lDjelal), sagen, um uns vor ihren bösen (Werken) zu beschirmen حَسْبُنَا اللّٰهُ وَ نِعْمَ الْوَكِيلُ | ||
{"Gott ist unser befriedigender Anteil und unser vorzüglicher Sachwalter!" (3, 173)} und nehmen unsere Zuflucht zu dieser Burg. | |||
'''Achtens:''' | |||
''' | Letztes Jahr schickten die Russen zahlreiche Leute auf die Wallfahrt (Haddj) und nutzten das für ihre Propaganda, um damit zu zeigen, dass sie mehr Hochachtung (hurmet) vor dem Qur'an haben als andere Völker. So trachteten sie die islamische Welt um des Glaubens wegen gegen das gläubige Volk aufzuwiegeln. Doch waren in jener Zeit die meisten Exemplare der Risale-i Nur bereits in Mekka und Medina, in Damaskus (Sham-i Sherif), auch in Ägypten und in Aleppo verbreitet, wo sie die allgemeine Anerkennung der Gelehrten erlangten und so der Islamischen Welt zeigten, dass sie wie einst das türkische Volk und seine Brüder Glaube und Qur'an unterstützen und so die älteren Brüder anderer islamischer Völker sind und ihr heldenmütiger Anführer im Dienste am Qur'an. | ||
Diese Wahrheit demonstrierten die Exemplare der Risale-i Nur in diesen heiligen Zentren. | |||
Wenn dieser so wertvolle nationale Dienst der (Risale-i) Nur in dieser Weise durch bloße Schikanen beantwortet wird, wird denn dann nicht die Erde darüber in Wut geraten? | |||
<span id="Aziz,_sıddık_kardeşlerim!"></span> | <span id="Aziz,_sıddık_kardeşlerim!"></span> | ||
105. satır: | 86. satır: | ||
So ist die Bedingung für ein so hohes Verdienst die Verrichtung der vorgeschriebenen Gebete, damit dieser Dienst um Gottes Willen (lillah) sein solle. Zudem ist es noch eine Bedingung, in Treue (sadaqat), mit Liebe (shefqat) und Freude, ohne einen Dank zu erwarten, zu einer solchen Hilfeleistung zu eilen. | So ist die Bedingung für ein so hohes Verdienst die Verrichtung der vorgeschriebenen Gebete, damit dieser Dienst um Gottes Willen (lillah) sein solle. Zudem ist es noch eine Bedingung, in Treue (sadaqat), mit Liebe (shefqat) und Freude, ohne einen Dank zu erwarten, zu einer solchen Hilfeleistung zu eilen. | ||
< | <span id="Denizli_Müdafaatında_izahı_ve_ispatı_bulunan_bir_meselenin_kısacık_bir_hülâsasıdır."></span> | ||
=== Denizli | ===Der neunte Punkt ist eine sehr kurze Zusammenfassung einer Angelegenheit, die bereits bei meiner Verteidigung in Denizli durchleuchtet und geklärt worden ist:=== | ||
Wenn so ein abscheulicher Kommandant mit seiner geradezu genialen Intelligenz alles, was sein Heer an guten Taten vollbracht hat, seinem eigen Konto gutschreibt, die eigenen Schlechtigkeiten aber seinem Heere zuschiebt, sodass die Anzahl aller guten Taten auf einen Einzelnen reduziert, der dann zu einem Helden erhoben wird, während seine Schlechtigkeiten, wenn sie dem Heere zugeschrieben werden, sich nach der Anzahl der Soldaten steigern, was für eine fürchterliche Ungerechtigkeit ist das dann und wie weit der Wahrheit völlig entgegengesetzt! Dieser Mensch, so sagte ich damals dem öffentlichen Ankläger bei einem der früheren Verhöre, als er mich aufgrund eines Hadith angriff, dass nach meiner Erklärung diesen Mann vor vierzig Jahren getroffen hatte: | |||
"Es ist wahr: Ich beleidige ihn durch die Voraussagen, welche diese Hadithe ihm gemacht haben. Doch ich verteidige gleichzeitig auch die Ehre seines Heeres und bewahre ihn so vor einem schwerwiegenden Irrtum. Was jedoch Sie betrifft, so beleidigen Sie um eines einzigen Freundes willen die Ehre (sheref) eines ganzen Heeres, das der Bannerträger des Qur'an ist und der heldenhafte Befehlshaber der ganzen Welt." Möge Gott es wollen (inshaa'llah), dass der öffentliche Ankläger diese Angelegenheit nun etwas gerechter betrachtet und von seinem Irrtum befreit wird. | |||
<span id="Gençlik_Rehberi’nin_Küçük_Bir_Hâşiyesi"></span> | <span id="Gençlik_Rehberi’nin_Küçük_Bir_Hâşiyesi"></span> | ||
422. satır: | 398. satır: | ||
'''Said Nursî''' | '''Said Nursî''' | ||
< | <span id="Ankara’nın_altı_makamatına_ve_Afyon_Ağır_Ceza_Mahkemesine_verilen_müdafaanın_itirazname_tetimmesi_ve_lâhikasıdır"></span> | ||
=== | ===Eine Ergänzung zu meinem Widerspruch und zu meiner Verteidigungsschrift, die ich bereits an sechs Ministerien in Ankara geschickt hatte und hiermit dem Kriminalgerichtshof in Afyon vorlegen möchte.=== | ||
Hiermit möchte ich dem Kriminalgerichtshof in Afyon Folgendes mitteilen: Nun reicht es aber! Meine Geduld dies alles noch länger zu ertragen, ist erschöpft. Es ist ein grausames und noch nie da gewesenes Unrecht, so wie es die Welt noch nicht gesehen hat, dass man mich nicht nur seit 22 Jahren grundlos schikaniert, indem man mich unter ständiger Beobachtung in der Verbannung hält, in Einzelhaft und völliger Isolation und die Schüler der Risale-i Nur schon dreimal gesetzwidrig eingesperrt hat, was uns infolge von Verdächtigungen, die völlig unbegründet und nur unter Verwendung von irgendwelchen "Möglichkeiten" anstelle von Tatsachen (zustande gekommen waren), einen Verlust von mehreren Hunderttausenden Lira eingebracht hat, und das ungeachtet der Tatsache, dass - von ein oder zwei Angelegenheiten einmal abgesehen - sechs Gerichtshöfe nicht imstande waren, in den hundert verschiedenen Teilen der Risale-i Nur irgendeine Gesetzwidrigkeit festzustellen; weshalb eine zukünftige (Zeit) und ihre kommenden Generationen noch alle diese Gewaltherrscher verfluchen werden, die dafür die Verantwortung tragen, weshalb ich auch meinen Trost in der Überzeugung gefunden habe, dass sie vor dem Letzten Gericht in die tiefsten Tiefen der Hölle verdammt sein werden, und habe so bis heute schweigend ausgeharrt. Anderenfalls hätten wir voll und ganz unsere Rechte verteidigt. | |||
Afyon | |||
So haben denn in mehr als fünfzehn Jahren sechs Gerichtshöfe die Risale-i Nur und unseren Briefwechsel peinlich genau untersucht und fünf von ihnen haben uns in allen Punkten freigesprochen. Nur der Gerichtshof zu Eskishehir sprach unter Verwendung eines Gummiparagraphen eine leichte Strafe aus, wobei er unter einem Vorwand in einer einzigen Angelegenheit, nämlich in der kurzen Abhandlung über die Verschleierung der Frau fünf oder zehn Worte beanstandete, weshalb ich dann die folgende Berichtigung zunächst an den Appellationsgerichtshof und schließlich ganz offiziell nach Ankara geschickt habe, und zwar als das einzige Beispiel für eine Ungesetzlichkeit: | |||
Einem Mann, der die Ayah über die Verhüllung der Frau (tesettür ayeti), die seit 1350 Jahren durch diesen heiligen Grundsatz, der 350.000.000 Menschen eine mächtige, ununterbrochene islamische Praxis lehrt und befiehlt, zu damaliger Zeit sowohl aufgrund der Einwände eines gewissen Atheisten gegen diese Ayah des Qur'an, als auch aufgrund der Kritik der (westlichen) Zivilisation an ihr dem Consensus und dem Urteil von 350.000 Qur'ankommentatoren und ihren Urteilen folgend und dem Weg (meslek), dem unsere Vorväter seit 1350 Jahren gefolgt sind, diese Ayah ausgelegt (tefsir) hat, für einen solchen Mann (wird die Gerechtigkeit sicherlich das Urteil) zu der wegen seines Kommentars über ihn verhängten Strafe und nachfolgenden Inhaftierung, wenn es auf der Welt überhaupt eine Gerechtigkeit gibt, auf jeden Fall das Urteil wieder aufheben und diesen so merkwürdigen Fleck auf dem (Antlitz) der Justiz einer solchen islamischen Regierung abwischen. So habe ich in dem Schriftsatz zu dem Widerspruch (den ich eingelegt habe) geschrieben und so dem Staatsanwalt (in Eskishehir) vorgelegt. Der war darüber entsetzt und sagte damals: "Du lieber Himmel (aman)! Dieser Widerspruch ist doch jetzt gar nicht mehr nötig! Von ihrer Haftstrafe ist doch nur wenig, ja wirklich, doch nur noch sehr wenig verblieben! Ihn jetzt noch einzureichen ist doch gar nicht mehr nötig." | |||
So habt ihr denn jetzt sicherlich die merkwürdigen Beispiele in meiner Verteidigung und meinem Widerspruchsverfahren gleich diesem verstanden, so wie es euch und den Behörden der Regierung in Ankara vorgelegt worden ist. Was ich von dem Gerichtshof in Afyon fordere und erwarte ist Folgendes: Wir erwarten von ihm, dass er im Namen der Gerechtigkeit für vollkommene Freiheit für die Risale-i Nur plädiert, deren Dienst und Segen (bereket) dem Land und seinem Volk von gleichem Nutzen ist, wie ein ganzes Heer. Andernfalls muss ich euch mitteilen, dass mir nun, nachdem meine fünf oder zehn Mitgefangenen weggegangen waren, in meinem Herzen der Gedanke aufgekommen ist, ein Verbrechen zu begehen, dass die größtmögliche Strafe nach sich ziehen wird, sodass ich auf diese Weise gezwungen sein werde, vom Leben Abschied zu nehmen. Es ist dies wie folgt: | |||
Obwohl es doch eigentlich notwendig wäre, dass die Regierung mich zum Wohle des Volkes und zum Besten des Landes voll und ganz in Schutz nehmen und mir helfen sollte, lässt doch die Tatsache, dass sie mich stattdessen unter Druck setzt, vermuten, dass einzelne aus dem kommunistischen Komitee, die sich jetzt dem geheimen atheistischen Komitee angeschlossen haben, das mich schon seit vierzig Jahren bekämpft, nun einige bedeutende öffentliche Ämter erlangt haben und sich jetzt mir widersetzen. Es bereitet mir Sorge, dass es viele Zeichen dafür gibt, dass die Regierung entweder nichts davon weiß oder aber billigt. | |||
Herr Präsident! Wenn Sie mir gestatten, möchte ich Sie zu einer Sache fragen, die mich doch sehr neugierig gemacht hat. Warum, wo ich mich doch überhaupt nicht um die Politik kümmere, haben mich die Politiker dennoch aller meiner bürgerlichen Rechte, meines Rechtes auf Freiheit, ja sogar meines Rechtes auf Leben beraubt? Und warum haben sie sogar meinen so aufmerksamen Brüdern und getreuen Helfern, die doch versucht hatten, mich während meiner dreieinhalbmonatigen Isolationshaft gegen diese Pläne, mich zu ermorden, zu bewahren und mich vor meinen heimlichen Feinden, die schon elfmal versucht haben, mich zu vergiften, zu beschützen, jeden Kontakt mit mir verboten und mich sogar noch davon abgehalten, meine geliebten (mubarek) und dabei doch völlig harmlosen Bücher zu studieren, mit denen ich als ein alter Mann, einsam, krank und allein in der Verbannung, stets vertraut gewesen bin!? | |||
Ich habe den Herrn Staatsanwalt sehr darum gebeten, mir doch eines meiner Bücher zu überlassen. Doch hat er mir keines gegeben, obwohl er es mir doch eigentlich versprochen hatte. Man hat mich dazu gezwungen, einsam und ohne jede Beschäftigung in einer großen, eiskalten Zelle zu verbleiben und die Beamten und Angestellten, welche sich um mich kümmern sollten, sogar dazu angehalten, statt mit mir freundlich umzugehen und mich zu ermutigen, mich vielmehr auch noch feindselig zu behandeln. Hierzu nur ein kleines Beispiel: | |||
Ich habe einmal an den Gefängnisdirektor, den Staatsanwalt und den Gerichtspräsidenten eine Petition geschrieben und sie an einen meiner Brüder geschickt, mit der Bitte, sie in die neuen Buchstaben umzusetzen, weil ich sie nicht beherrsche. Er hat sie geschrieben und sie wurde ihnen gegeben. Daraufhin hat man mir, als hätte ich ein großes Verbrechen begangen, auch noch die Fenster zugenagelt. Da der Rauch mich beinahe erstickte, hatte ich darauf bestanden, wenigstens ein Fenster offen zu lassen. Jetzt haben sie das auch noch zugenagelt. Und zudem verbrachte ich, obwohl doch eine Einzelhaft im allgemeinen nicht länger als 15 Tage dauert, insgesamt drei und einen halben Monat in einer völligen Isolation, und man erlaubte in dieser Zeit meinen Freunden nicht irgendeinen Kontakt mit mir. | |||
So hat man vor drei Monaten auch eine vierzig Seiten lange Anklageschrift gegen mich erstellt und mir gezeigt. Ich kann aber diese neuen Buchstaben nicht lesen, ich war krank, und meine eigene Handschrift ist nur sehr mangelhaft. So bat ich nachdrücklich darum: "Bitte, lassen Sie zwei meiner Schüler kommen, die meine Ausdrucksweise kennen. Sie könnten mir die Anklageschrift vorlesen und meine Gegenargumente niederschreiben". Sie haben das aber nicht erlaubt, sondern stattdessen gesagt: "Ihr Verteidiger soll kommen und das lesen." Doch dann haben sie auch ihn davon abgehalten und haben nur zu einem Mitbruder gesagt: "Schreib das mit den alten Buchstaben ab und gib es ihm!" Doch diese vierzig Seiten abzuschreiben hätte sechs, sieben Tage gedauert. Diese eine Stunde Arbeit, um mir diese Anklageschrift vorzulesen, auf sechs, sieben Tage hinaus zu strecken, in dem Gedanken, dass so niemand mit mir Kontakt aufnehmen werde, ist eine reine Repressalie, die mich vollständig meines Rechtes beraubt, mich verteidigen zu können. In dieser Welt bekommt noch nicht einmal ein hundertfacher Mörder vor seiner Hinrichtung eine solche Behandlung. | |||
Ich erleide hier tatsächlich sehr große Qualen, weil ich gar keinen Grund für diese beispiellosen Schikanen kenne. Ich habe aber gehört, dass der Vorsitzende des Gerichtshofes ein rechtschaffener (vidjdanli) und barmherziger (merhametli) Mann sein soll. Ich habe deshalb zum ersten und letzten Mal diese Petition und Beschwerdeschrift geschrieben. | |||
In völliger Isolationshaft, in einem kranken und erbärmlichen Zustand '''Said Nursi''' | |||
'''Said | |||
< | <span id="İddianamede_benim_hakkımda_dört_esas_var:"></span> | ||
=== | ===Diese Schrift enthält vier grundsätzliche Punkte der Anklage gegen mich:=== | ||
'''Erster Punkt:''' | |||
''' | Man wirft mir vor, stolz und überheblich zu sein und mir einzubilden, ein Erneuerer des Glaubens (Mudjeddid) zu sein. | ||
Ich lehne das mit aller Macht (quvvetim) ab. Des Weiteren bezeugen alle meine Brüder, dass ich die Unterstellung, ein Mehdi zu sein, niemals akzeptiert habe. In der Tat erklärte Said in seiner Verteidigungsrede, als das Komitee der Sachverständigen vor dem Gerichtshof in Denizli behauptete: "Würde Said sich selbst zum Mehdi erklären, würden alle seine Schüler das akzeptieren." Indem er sagte: "Ich bin kein Seyyid (= ein Nachkomme des Propheten). Der Mehdi wird aber ein Seyyid sein." Auf diese Weise wies er (ihre Anschuldigungen) zurück. | |||
'''Zweiter Punkt:''' Er publiziert im Geheimen. | |||
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Unsere geheimen Feinde sollen nicht unsere Schriften dadurch verfälschen, dass sie deren falsche Auslegung betreiben. Denn es findet sich nichts in ihnen, was die Politik und die öffentliche Ordnung betrifft. Auch sollten sie den Vervielfältigungsapparat und die alten (arabischen) Buchstaben nicht zum Vorwand nehmen. Sechs Gerichtshöfe und verschiedene Regierungsabteilungen in Ankara wussten sehr wohl, dass die Risale-i Nur(*<ref>*{Diese falsche Auslegung wurde in der Anklageschrift zum Ausdruck gebracht. Denn die Wunder der Risale-i Nur (keramet), die sich zum Teil als Schläge zeigten, dienten als Grund zur Anklage, denn Erdbeben und dergleichen Katastrophen, die sich genau zu der Zeit ereigneten, als die Risale-i Nur angegriffen wurde, wurden (in der Anklageschrift) als solche Schläge der Risale-i Nur dargestellt. Gott bewahre! Und noch einmal: da sei Gott vor! So etwas haben wir nie behauptet oder dergleichen geschrieben. Hingegen haben wir mehrmals, gestützt auf entsprechende Beweise gesagt, dass gleich einem von Gott angenommenen Almosen, auch die Risale-i Nur ein Mittel ist, Katastrophen entgegen zu wirken. Wann immer die Risale-i Nur angegriffen wird, dann verbirgt sich die Risale-i Nur. Dann nutzen die Unglücke diese Gelegenheit und greifen uns an. In der Tat haben dies Tausende von Schülern der Risale-i Nur bestätigt, und was sie beobachtet haben, wurde durch Hunderte von Vorfällen und Ereignissen bekräftigt, welche Ereignisse in gar keiner Weise dem Zufall gutgeschrieben werden können, ebenso wenig wie zahlreiche Hinweise und Übereinstimmungen (tevafuqat) im Qur'an, von denen einige sogar im Gerichtshof angeführt worden sind, woraus ich mir die sichere Überzeugung gebildet habe, dass derartige Zwischenfälle einem göttlichen Gnadengeschenk (ikram) gleichkommen, um anzuzeigen, dass die Risale-i Nur angenommen worden ist und sie somit in gewisser Weise ein Wunder (keramet) der Risale-i Nur auf der Grundlage des Qur'an sind.}</ref>) | |||
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sich mit dieser Ohrfeige gegen Kemal Mustafa Pascha richtete, haben sich aber nicht (in diese Angelegenheit) eingemischt, sondern uns freigesprochen und uns alle unsere Bücher samt dem Fünften Strahl wieder zurückgegeben. Im Übrigen wurden seine üblen Taten aufgezeigt, um so den Wert seines Heeres zu bewahren. Hier ging es darum, eine einzelne Person nicht zu lieben, nur um sein ganzes Heer zu lieben und zu loben. | |||
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