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167. satır: | 167. satır: | ||
Nie und nimmer! So wie es keineswegs eine Einengung bedeutet, vielmehr unendlich erleichtert, entspannt, erfreut und erfrischt, verleiht sie Sicherheit und Geborgenheit, Licht und Heiterkeit. Denn: Wenn ein Mensch nicht an die göttliche Vorherbestimmung glaubt, ist er gezwungen, im kleinen Kreise seines bisschen Freiheit, einer vorübergehenden Unabhängigkeit, ein Joch so schwer wie die Welt auf den armseligen Schultern seines Geistes zu tragen. Denn: Der Mensch ist mit dem ganzen Kosmos verbunden. Er hat grenzenlose Wünsche und Erwartungen. Weil seine Macht, sein Wille, seine Freiheit noch nicht einmal dem millionsten Teil von ihnen genügen können, lässt sich leicht verstehen, wie fürchterlich und entsetzlich der Druck der inneren Bedrängnis ist, unter der er leidet. | Nie und nimmer! So wie es keineswegs eine Einengung bedeutet, vielmehr unendlich erleichtert, entspannt, erfreut und erfrischt, verleiht sie Sicherheit und Geborgenheit, Licht und Heiterkeit. Denn: Wenn ein Mensch nicht an die göttliche Vorherbestimmung glaubt, ist er gezwungen, im kleinen Kreise seines bisschen Freiheit, einer vorübergehenden Unabhängigkeit, ein Joch so schwer wie die Welt auf den armseligen Schultern seines Geistes zu tragen. Denn: Der Mensch ist mit dem ganzen Kosmos verbunden. Er hat grenzenlose Wünsche und Erwartungen. Weil seine Macht, sein Wille, seine Freiheit noch nicht einmal dem millionsten Teil von ihnen genügen können, lässt sich leicht verstehen, wie fürchterlich und entsetzlich der Druck der inneren Bedrängnis ist, unter der er leidet. | ||
So lässt ihn denn sein Glaube alles Schwere auf das Schiff der göttlichen Vorherbestimmung werfen und gibt ihm Raum, seine Reise in vollkommener Ruhe und in der vollendeten Freiheit des Geistes und des Herzens zu unternehmen. Er nimmt nur der herrschsüchtigen Seele ihre kleinen Freiheiten, vernichtet ihr pharaonisches Wesen, beseitigt ihre Herrschaft und lässt sie nicht so einfach tun, was immer sie gerne möchte. | |||
Der Glaube an die göttliche Vorherbestimmung ist so köstlich und von einer solchen Glückseligkeit, wie man sie nicht beschreiben kann. | |||
Mit dem folgenden Gleichnis wollen wir auf diese Köstlichkeit, diese Glückseligkeit nur mit einem Beispiel verweisen: | |||
Da ziehen also nun zwei Männer zu dem Regierungssitz eines großen Königs. Sie gelangen zu dem privaten Schloss dieses Königs, einem Ort voll eigenartiger Dinge. Der eine kennt den großen König nicht. Er möchte an diesem Ort sich niederlassen, um zu rauben und zu stehlen. Jedoch fühlt er sich gezwungen, die in Schloss und Garten erforderlichen Unterhalts- und Verwaltungsarbeiten zu verrichten, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, die Einnahmen zu überwachen und für die Bedienung der Geräte zu sorgen. Er muss die seltenen Tiere versorgen und sieht sich noch vielen anderen, ähnlichen Mühen und Anstrengungen ausgesetzt, die ihm beständige Mühen und Sorgen bereiten. Dieser paradiesesgleiche Garten wird für ihn selbst zu einer Hölle. Er bedauert alles. Er kann die Dinge nicht führen. Seine Zeit verbringt er im Bedauern. Und schließlich wird dieser ungezogene Dieb zur Strafe ins Gefängnis geworfen. | |||
Der andere Mann aber kennt den König und er weiß, dass er ein Gast des Königs ist. Er ist davon überzeugt, dass alles, was in diesem Schloss und diesem Park geschieht, dem Gesetz entsprechend geordnet vonstatten geht und dass alles planmäßig, in vollkommener Weise und ohne alle Schwierigkeiten bewerkstelligt wird. Er überlässt alle Mühen und Sorgen dem Gesetz des Königs und zieht in ganzer, unbeschwerter Heiterkeit Nutzen aus all den Köstlichkeiten dieses paradiesesgleichen Gartens. Gestützt auf die Güte des Königs und die Schönheit Seiner Verwaltungsvorschriften betrachtet er alle Dinge als angenehm und verbringt sein Leben in vollendeter Köstlichkeit und Glückseligkeit. So verstehe denn nun dieses Geheimnis | |||
{"Wer an die göttliche Vorherbestimmung glaubt und vertraut, ist geborgen und frei von allen Sorgen."} | |||
< | <span id="DÖRDÜNCÜ_MEBHAS"></span> | ||
=== | ===Vierter Abschnitt:=== | ||
Wenn du sagst: "Im ersten Abschnitt hast du bewiesen, dass alle Dinge der göttlichen Vorherbestimmung schön (güzel) und gut (khayir) sind. Selbst das Böse (sherr), das aus ihm erwächst, ist gut (khayir). Auch das Hässliche ist schön (güzel). Doch im Hause dieser Welt widerlegen Katastrophen und Heimsuchungen diesen Urteilsspruch." | |||
so lautet '''die Antwort:''' | |||
''' | Oh meine Seele! Du mein Freund, der du aus einem starken Mitgefühl (shiddet-i shefqat) einen heftigen (shedid) Schmerz (elem) empfindest! Alles Dasein (vudjud) ist reine Güte (khayr-i mahz) und Nicht-Sein (adem) reine Bosheit (sherr-i mahz). Beweis dafür ist, dass alle Güte und jegliche Vollkommenheit (Grund und Basis in ihrem Da- und) Vorhandensein haben, alle Sünden, alles Leid und alle Unvollkommenheiten hingegen ihren Grund in einem Mangel haben. | ||
Denn Mangel und Nichtsein ist nun einmal das reine Böse. Zustände, die auf ein Nichtsein hinauslaufen, oder das Gefühl eines Mangels hinterlassen, haben gleichfalls das Böse zu ihrem Inhalt. Darum findet das Leben, jenes strahlendste Licht des Daseins, kreisend in den verschiedenen Umständen, seine Kraft. Es tritt in unterschiedliche Zustände ein, wird gereinigt, nimmt zahlreiche Eigenschaften an, bringt die ersehnten Früchte, nimmt zahlreiche Stufen ein und zeigt auf schöne Weise die Ornamente der Namen (Gottes; nukush-u esma), des Spenders des Lebens (Vâhib-i Hayat). | |||
So ist es denn diese Tatsache, dass einige Zustände sich unerwartet einstellen und die Lebewesen mit Schmerzen, Leiden, Mühen und Heimsuchungen überfallen, wobei in ihrem Leben die Lichter des Daseins erneuert werden, die Finsternis des Nichtseins sich absondert und das Leben gereinigt wird. Denn: Stillstand, Ruhe und Schweigen, Trägheit und Müßiggang, Ruhepausen, Eintönigkeit und Langeweile sind ihrer Beschaffenheit nach und entsprechend ihrem Zustand eine Art von Negation, Mangel oder Abwesenheit. Sogar das größte Vergnügen (lezzet) wird durch Eintönigkeit wieder zunichte. | |||
'''Zusammenfassung:''' | |||
''' | Da das Leben nun einmal die Ornamente der Schönen Namen (Gottes) aufweist, sind auch alle Dinge, die im Leben geschehen können, schön und gut (= hasen). | ||
'''Zum Beispiel:''' | |||
Da kleidet eine Persönlichkeit, die außerordentlich reich, in unendlichem Maße geschickt und in vielen Künsten erfahren ist, einen ganz gewöhnlichen armen Menschen, der ihm als Modell dienen soll, für eine Stunde und gegen Bezahlung mit einem juwelengeschmückten, künstlerisch gestalteten Gewand, das er verfertigt hat, um sein Kunstwerk vorzuführen und zugleich auch seine beachtliche Wohlhabenheit darzustellen. Er bearbeitet es an ihm, modelliert und verändert es. Auch schneidet, verändert, verlängert, verkürzt er daran, um jegliche Art seiner Kunstfertigkeit zum Ausdruck zu bringen. Wird nun aber etwa jener arme Tagelöhner zu dieser Persönlichkeit sagen: "Sie belästigen mich. Sie lassen mich verschiedene Haltungen annehmen, mich auf und nieder beugen. Du schneidest an meinem Gewand herum, das mich schmückt, verkürzt es und verdirbst mir meine Schönheit!"? Kann man (einem solchen Menschen) recht geben? Darf er denn sagen: "Du handelst unbarmherzig und ungerecht."? | |||
So verändert denn gleich ihm auch der Schöpfer in Seiner Herrlichkeit (Sani-i Dhu'lDjelal), der Erschaffer ohne Gleichen (Fatir-i Bîmisal) unter vielen Umständen das Gewand unserer Existenz, mit dem Er die Lebewesen bekleidet, geschmückt mit Augen, Ohren, Herz und Verstand, mit seinen äußerlichen Sinnen und innerlichen Feinheiten, um so die Ornamente (nakishlar) Seiner Schönen Namen vorzuführen. Er verändert sie unter vielen verschiedenen Umständen. In den Vorfällen von Schmerz und Leid finden sich, um die starke Auswirkung einiger Seiner Namen aufzuzeigen, Strahlen Göttlicher Barmherzigkeit (shuaat-i rahmet) in diesem Blitz Göttlicher Weisheit (lemaat-i hikmet) und in diesen Strahlen Göttlicher Barmherzigkeit feine innere Schönheiten (latif güzellikler). | |||
< | <span id="Hâtime"></span> | ||
=== | ===Schlusswort=== | ||
'''Es sind fünf Abschnitte, die die eigensinnige (muftekhir), hochmütige (maghrur), selbstgefällige (udjub), scheinheilige (riyakâr) Begierde (nefs) des Alten Said zum Schweigen bringen und zur Ergebenheit (teslim) in Gottes Willen zwingen.''' | |||
'''Erster Abschnitt:''' | |||
''' | Da die Dinge nun einmal vorhanden sind und kunstvoll erscheinen, haben sie mit Sicherheit ihren Meister. Bereits im Zweiundzwanzigsten Wort wurde unwiderlegbar bewiesen: Wenn nicht alle Dinge dem Einen gehören und von Ihm erschaffen sein sollten, dann würde die Entstehung jedes einzelnen Dinges so kompliziert und schwer sein wie die Entstehung aller Dinge. Wenn alle Dinge dem Einen gehören und von Ihm erschaffen sein sollten, dann wird die Entstehung aller Dinge dermaßen einfach und leicht sein wie die Entstehung jedes einzelnen Dinges. Da jemand die Erde und den Himmel geschaffen und aufgebaut hat, wird dieser äußerst weisheitsvolle und kunstfertige Jemand sicherlich nicht zulassen, dass die Lebewesen, die die Früchte, die Ergebnisse und die Ziele der Erde und des Himmels sind, anderen gehören, und er wird somit das ganze Konzept nicht durcheinander bringen. Er wird sie nicht in die Hände anderer übergeben, und somit alle Seine weisheitsvollen Taten nicht für sinnlos erklären, sie gering achten und entwerten. Er wird nicht zulassen, dass sie ihre Dankbarkeit und ihre Anbetung anderen erweisen. | ||
'''Zweiter Abschnitt:''' | |||
''' | Oh, du meine stolze Seele! Du gleichst einem Weinstock. Rühme dich nicht, Weintrauben hat dieser Stock sich nicht selbst aufgehängt. Ein anderer hat sie an ihn gehängt. | ||
'''Dritter Abschnitt:''' | |||
''' | Oh, du meine scheinheilige Seele! Sei nicht stolz, indem du sagst: "Ich habe dem Glauben gedient (hizmet ettim)." | ||
{"Wahrlich, Gott vermag diesen Glauben auch durch einen schuldbeladenen Mann zu verstärken."} | |||
Gemäß diesem Geheimnis sollst du dich als jenen schuldbeladenen Mann (radjul-i fâdjir) sehen, weil deine Seele nicht gereinigt ist. Deinen Dienst und deine Anbetung sieh als einen Dank für die vorher erhaltenen Gnadengaben (nimetler), als deine naturgegebene Aufgabe (vazefe-i fitrat), als deine Verpflichtung der Schöpfung gegenüber und als eine Frucht göttlichen Schaffens und Wirkens an. So hüte dich auf diese Weise vor Hochmut und Scheinheiligkeit (udjb ve riya). | |||
'''Vierter Abschnitt:''' | |||
''' | Wenn du dir das Wissen über die Wahrheit (= haqiqat ilm) und die wahrhaftige Bedeutung der Wahrheit (= haqiqi hikmet) wünschst, so strenge dich an, die Erkenntnis Gottes des Gerechten zu erwerben. Alle Wahrheiten der Existenzen sind Lichter des Gottesnamens "der Wahre (Haq)", Erscheinungen der Gottesnamen und Ausstrahlungen Seiner Eigenschaften. Die Wahrheit eines jeden Dinges, ob es körperlich oder geistig (maddi ve manevi), essentiell oder akzidentiell existiert, und die Wahrheit eines jeden Menschen stützt sich auf das Licht eines jeden Gottesnamens und dessen Wahrheit. Anderenfalls sind die Dinge und die Menschen wahrheitslose und bedeutungslose Gestalten. | ||
Am Schluss des "Zwanzigsten Wortes" wurde dieses Geheimnis ein wenig behandelt. | |||
Oh Seele! Wenn du dieses irdische Leben so sehr liebst und dich vor dem Tod versteckst, wisse mit Sicherheit: Das, was du dir als Leben vorstellst, besteht nur aus einer einzigen Minute, in der du dich befindest! Deine ganze Zeit vor dieser Minute und alle weltlichen Dinge, die in diesem Zeitabschnitt vorhanden waren, sind in dieser Minute tot und leblos. Deine ganze Zeit nach dieser Minute und alles, was darin sein wird, ist abwesend und nichtig. Materielles Leben, auf das du dich verlässt, besteht nur aus einer einzigen Minute. Ein Teil der Forscher hat sogar gesagt: "Es besteht nur aus einer einzigen Sekunde, ja vielmehr aus einem einzigen Augenzwinkern." Aus diesem Geheimnis heraus haben manche Gottesfreunde (ehl-i velayet; Heilige) ihr Urteil über die Welt gesprochen, dass die Welt hinsichtlich ihres irdischen Daseins nicht existent ist. | |||
Lass daher das materielle Leben der Begierde hinter dir, schwinge dich auf die Lebensstufe des Herzens, des Geistes (ruh) und der meditativen Wahrnehmung (sirr) empor und betrachte, wie umfassend ihr Lebensbereich ist. Die Vergangenheit und die Zukunft, die für dich tot sind, bedeuten für sie "das Leben", sind lebendig und existent. | |||
Oh, du meine Seele! Da es nun einmal so ist, weine auch du wie es mein Herz tut und schreie und sage: | |||
"Ich bin ein Vergänglicher und mag nicht das Vergängliche. Ich bin schwach und mag nicht das Schwache. Ich übergab (teslim) meinen Geist dem Gnädigen (Rahman), sonstiges mag ich nicht. Doch ich mag etwas, was ich aber mag, ist ein bleibender Geliebter. Zwar bin ich ein Stäubchen, ich mag aber eine immerwährende Sonne. Ich bin ja ein Nichts in Nichts. Ich mag aber die ganze Schöpfung im Ganzen." | |||
'''Fünfter Abschnitt:''' | |||
''' | Dieser Abschnitt wurde mir arabisch eingegeben und so ist er auch hier arabisch angeführt. Ferner ist dieser arabische Abschnitt ein Hinweis auf eine einzige Stufe von 33 Stufen, die im Gedenken von "Allahu Ekber" (Gott ist groß) zum Nachdenken (tefekkur) anregen. | ||
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