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("In dieser Zeit enthüllte sich mir das Geheimnis der Einheit (Tauhid) im Lichte des Qur'an auf folgende Weise.Mein Herz sprach zu dieser meiner Philosophenseele:" içeriğiyle yeni sayfa oluşturdu) |
("يَا بَاقِۤى أَنْتَ الْبَاقِى * يَا بَاقِۤى أَنْتَ الْبَاقِى {"Oh Beständiger, Du bist es, der bleibt und besteht! Oh Beständiger, Du bist es, der bleibt und besteht!"} welches die sinngemäße Bedeutung (meal) des Qur'anverses كُلُّ شَىْءٍ هَالِكٌ اِلاَّ وَجْهَهُ {"Alle Dinge vergehen außer Seinem Angesicht." (Sure 28, 88)} zum Ausdruck bringt, mich von jener überaus sc..." içeriğiyle yeni sayfa oluşturdu) Etiketler: Mobil değişiklik Mobil ağ değişikliği |
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410. satır: | 410. satır: | ||
{"Alle Dinge vergehen außer Seinem Angesicht." (Sure 28, 88)} zum Ausdruck bringt, mich von jener überaus schmerzlichen Trauer befreit hat. Es ist dies wie folgt: | {"Alle Dinge vergehen außer Seinem Angesicht." (Sure 28, 88)} zum Ausdruck bringt, mich von jener überaus schmerzlichen Trauer befreit hat. Es ist dies wie folgt: | ||
Das erste Mal sagte ich, يَا بَاقِۤى أَنْتَ الْبَاقِى | |||
{"Oh Beständiger, Du bist es, der bleibt und besteht!"} und damit begann eine Behandlung gleich einer Operation meiner grenzenlos vielen seelischen (manevi) Wunden, die im Untergang meiner Welt, dem Untergang zahllos vieler geliebter Freunde in der Welt, mit denen ich wie mit Abdurrahman verbunden war, und durch das Zerreißen der Verbindungen mit ihnen entstanden. | |||
Der Satz يَا بَاقِۤى أَنْتَ الْبَاقِى {"Oh Beständiger, Du bist es, der bleibt und besteht!"} | |||
den ich zum zweiten Mal sagte, wurde für all diese zahllos vielen seelischen (manevi) Wunden sowohl eine Salbe als auch ein Heiltrank. Das heißt: Du bist derjenige, der ewig besteht. Mag gehen, wer da gehen will. Du allein genügst. Du allein bestehst ewig. Das Erscheinen Deiner Barmherzigkeit ist Genüge gegenüber dem Untergang aller Dinge. Du allein bist. So sind auch für den Menschen, der durch den Glauben an Deine Existenz seine Zugehörigkeit zu Dir anerkennt und sich im Geheimnis des Islam (der Ergebenheit) dieser Zugehörigkeit entsprechend verhält, alle Dinge gegeben. Untergang und Vergänglichkeit, Tod und Vernichtung sind nur ein Schleier, dienen nur der Erneuerung, gleichen einer Reise zu den verschiedenen Wohnstätten. Indem ich so dachte, verwandelte sich dieser Trennungsschmerz, jener brennende, traurige, leidvolle, finstere und entsetzliche Seelenzustand in einen fröhlichen, freudigen, erlesenen, lichtvollen, lieblichen und vertrauten Zustand. Meine Zunge, mein Herz, ja sogar alle meine Körperzellen brachten es auf ihre Art zum Ausdruck: "Elhamdulillah", aller Dank sei Allah! | |||
Ein Tausendstel dieser Erscheinung der Barmherzigkeit ist das Folgende: Von diesem Bach, dem Ort meiner Traurigkeit, und in jenem Zustand meiner Trauer, kehrte ich nach Barla zurück. Ich sah, dass ein Junge namens Mustafa von Kuleönü kam, um mich einiges über die rituelle Waschung vor dem Gebet (Abdest) und über das Pflichtgebet (Namaz) zu fragen. Mein Geist las wie in einem Vorgefühl (hiss-i qabl-el vuku') im Geist dieses jungen Mannes die Aufrichtigkeit seines Geistes und den wertvollen Dienst,(*<ref>*{Der "Kleine Ali", welcher der kleine Bruder dieses Mustafa ist, schrieb mit seiner guten und schönen Schrift mehr als 700 "Lichter"-Abhandlungen ab. So wurde er zu einem vollkommenen Abdurrahman und bildete auch viele Abdurrahmans aus.}</ref>) | |||
den er in Zukunft der Risale-i Nur leisten werde. Obwohl ich damals keine Besucher annahm, konnte ich ihn nicht zurückweisen. Ich empfing ihn.(*<ref>*{Er hat bewiesen, dass er mit Recht verdiente, nicht nur empfangen, sondern auch willkommen geheißen zu werden. (*) | |||
(*) Ein Vorfall, der die Meinung des Meisters über Mustafa, den ersten Schüler der Risale-i Nur, bestätigt, er verdiene, willkommen geheißen zu werden, ist der folgende: Ein Tag vor dem Arafat-Tag, dem Opferfest, wollte mein Meister einen Ausflug machen. Als er mich beauftragte ein Pferd zu besorgen, sagte ich dem Meister: "Du brauchst nicht runter zu kommen. Ich werde die Haustür schließen und hinten durch das Holzlager hinausgehen". Der Meister sagte: "Nein, geh du nur durch die Haustür hinaus" und kam runter. Nachdem ich durch die Tür herausgegangen war, verriegelte er die Tür von innen. Ich ging fort und er wieder hinauf. Dann legte er sich nieder. Nach einer Weile kam Mustafa von Kuleönü zusammen mit Hadji Osman. Der Meister empfing niemanden und wollte es auch gar nicht. Besonders empfing er damals nie zwei Männer zu gleicher Zeit und wies sie immer ab. Stattdessen war es, als der erwähnte Bruder Mustafa von Kuleönü mit Hadji Osman kam, so als spräche die Tür auf ihre Art: "Dein Meister wird dich nicht empfangen, aber ich werde mich dir öffnen." Und es öffnete sich die Tür, die von innen verriegelt war, für Mustafa von selbst. Das also heißt - und die Zukunft bestätigte diese Ansicht des Meisters über Mustafa, nämlich: "Mustafa verdient, Willkommen geheißen zu werden", wofür die Tür selbst Zeugnis ablegte. (Bericht von Husrev) Es ist in der Tat richtig, was Husrev schreibt. Ich bestätige es. Die Tür hieß diesen gesegneten Mustafa an meiner Stelle Willkommen und empfing ihn. (Bestätigung von Said Nursi)}</ref>) | |||
*Risale-i | |||
Später ist es mir klar geworden, dass mir Gott der Gerechte anstelle von Abdurrahmen der im Dienst an der Risale-i Nur ein hervorragender Nachfolger hätte sein und die Aufgabe eines wahrhaften Erben vollkommen hätte durchführen können, diesen Mustafa als Musterbeispiel geschickt hat, als habe Er zu mir sagen wollen: "Ich habe von dir einen Abdurrahman genommen und werde dir dafür 30 Abdurrahman gleich diesem Mustafa, den du siehst, geben, als einen Schüler in deinem Glaubensdienst, Neffen, Adoptivkind, Bruder und opferbereiten Kameraden." Und in der Tat, Dank sei Allah (lillahilhamd), hat Er mir 30 Abdurrahman gegeben. | |||
Darauf sagte ich: "Mein weinendes Herz! Nun hast du ja ein Musterbeispiel gesehen. Damit hat Er die größten Wunden deiner Seele geheilt. So musst du auch davon überzeugt sein, dass Er alle deine Wunden und deine Traurigkeit, heilen wird." | |||
Also, oh ihr alten Brüder und Schwestern, die ihr in der Zeit eures Alters ein Kind oder einen Verwandten, den ihr lieb hattet, verloren habt! Ihr tragt die schwere Last des Alters auf eurem Rücken und auf euerem Kopf und seid nun auch noch mit dem schweren Gram der Trennung beladen! Ihr habt bestimmt erkannt, dass mein Zustand viel ernster als euer war. Da mich ein solcher ehrwürdiger Qur'anvers nun einmal behandelt und geheilt hat, so befinden sich bestimmt heilende Medikamente für alle eure Schmerzen in der heiligen Apotheke des Weisen Qur'an. Wendet ihr euch im Glauben an ihn und benutzt die Medikamente im Dienst und in der Anbetung Gottes, so werden sich die schweren Lasten des Alters und des Grams, die ihr auf eurem Rücken und auf eurem Kopf tragt, sehr erleichtern. | |||
Der Sinn der ausführlichen Darstellung dieses Kapitels ist der, zu veranlassen, dass für den verstorbenen Abdurrahman reichlich viele Segensgebete (dua-yi rahmet) gesprochen werden. Ihr sollt dessen nicht überdrüssig werden! Außerdem wollte ich mit der so unangenehmen und leidvollen Darstellung meiner so schrecklichen Wunde, die euch vielleicht sehr rührte, Mitleid hervorrief und erschreckte, zeigen, was für eine wunderbare Heilung in dem Heiltrank des Weisen Qur'an liegt und was für ein glänzendes Licht er ist. | |||
< | <span id="On_Üçüncü_Rica"></span> | ||
== | ==Dreizehnte Hoffnung:== | ||
(*<ref>*{Es ist eine feine Übereinstimmung (latif bir tevafuq), dass die Geschichte mit der Medresse, von der die Dreizehnte Hoffnung berichtet, genau dreizehn Jahre vor dieser Abhandlung geschah.}</ref>) | |||
( | |||
In dieser "Hoffnung" möchte ich von einer wichtigen Szene in meinem Leben sprechen, und das möchte ich jedenfalls auch ziemlich ausführlich tun. Nur bitte ich Euch darum, euch dabei nicht zu langweilen und nicht zu ärgern. | |||
Nach der Flucht aus der russischen Gefangenschaft während des Ersten Weltkrieges hielt mich meine Lehrtätigkeit im "Haus der Weisheit" (Dar-ul Hikmet) in Istanbul zwei, drei Jahre lang fest. Danach flößte mir, ausgelöst durch die Unterweisung des Weisen Qur'an, den Segen von Gauth-u A'dham (Scheikh Geylani) und wachgerüttelt durch (die erneute Entdeckung) meines Alters, das städtische Leben in Istanbul Ekel ein und wurde ich des gesellschaftlichen Lebens überdrüssig. Das Gefühl der Sehnsucht nach der Heimat, welches Heimweh genannt wird, führte mich dazu, in meine Heimat zurückzukehren. "Da ich nun einmal sterben werde, will ich in meiner Heimat sterben", sagte ich und ging nach Van. | |||
Vor allem besuchte ich in Van meine Medresse, die Horhor genannt wird. Ich sah, dass auch sie, wie die anderen Wohngebiete in Van, während der russischen Besetzung von den Armeniern in Brand gesteckt worden war. Da war die berühmte Festung von Van, welche ganz aus dem Felsen heraus gehauen ist. Meine Medresse stand wie angeklebt genau an ihrem Fuß. Meine Schüler in dieser Medresse, die ich vor 7, 8 Jahren verlassen hatte, wahrhafte Freunde, Brüder und Vertraute, traten mir vor Augen. Ein Teil von diesen meinen opferbereiten Freunden sind als wahre Märtyrer (direkt), ein anderer Teil infolge der Katastrophe als geistige (manevi) Märtyrer (erst später) gestorben. | |||
Ich konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Ich stieg zur höchsten Stelle der Festung hinauf, etwa so hoch wie zwei Minarette über der Medresse, und setzte mich. Meine Phantasie (hayal) versetzte mich in die Zeit vor 7, 8 Jahren zurück. Und da meine Phantasie ziemlich stark ist, hat sie mich in der damaligen Zeit eine ganze Weile umher geführt. Es gab dort oben niemand, der mich aus meiner Phantasie hätte zurückrufen, aus jener Zeit hätte zurückführen können. Denn ich war allein. Jedes Mal wenn ich meine Augen öffnete, sah ich innerhalb von 7, 8 Jahren so viele Verwandlungen, als wäre ein Jahrhundert vergangen. Ich sah, dass die Innenstadt zu Füßen der Festung, wo meine Medresse lag, ganz und gar verbrannt und zerstört war. Was ich früher gesehen hatte und heute sah, betrachtete ich mit solch traurigen Augen, als wäre ich erst nach 200 Jahren wieder zur Welt gekommen. Die meisten Männer in diesen Häusern waren meine Freunde und Kameraden. Der größte Teil von ihnen starb entweder auf der Flucht (Möge Allah ihnen barmherzig sein!) oder geriet in der Fremde ins Elend. Und weiter sah ich, dass alle Häuser der Muslime in Van - außer dem Wohnviertel der Armenier - zerstört waren. Es tat mir in meinem tiefsten Herzen weh. Ein solches Mitleid ergriff mich, dass ich, hätte ich tausend Augen gehabt, mit ihnen allen zusammen geweint hätte. | |||
Ich glaubte, ich wäre aus der Fremde in meine Heimat zurückgekehrt, aus der Fremde geflüchtet. "Jammer und Elend!", es traf mich das Gefühl der Fremde am furchtbarsten in meiner Heimat. Ich sah hunderte meiner Schüler und Freunde, die mit mir, wie der in der "Zwölften Hoffnung" erwähnte Abdurrahman, innerlich tief verbunden waren, im Grab und ihre Wohnstätten als Ruinen. | |||
Es gab da seit langem von jemandem einen Ausspruch in meinem Gedächtnis. Seinen Sinn konnte ich nicht erkennen... Vor dieser traurigen Szene erkannte ich aber seinen Sinn vollständig. Dieser Ausspruch lautete: | |||
لَوْلاَ مُفَارَقَةُ الْاَحْبَابِ مَا وَجَدَتْ لَهَا الْمُنَايَا ِالٰۤى اَرْوَاحِنَا سُبُلاً | |||
Das heißt: "Gäbe es keine Trennung von den Freunden, so könnte der Tod keinen Weg zu unserer Seele finden, sie nicht erreichen, um sie zu holen." Das heißt also, was in tiefster Seele den Menschen sterben lässt, ist die Trennung von den Freunden. So hat denn in der Tat noch niemals ein Schmerz so sehr in mir gebrannt, mich weinen lassen. Wenn mir keine Hilfe aus dem Qur'an und aus dem Glauben gekommen wäre, würde dieser Gram, dieses Leid und diese Trauer in mir so übermächtig geworden sein, dass sie in mir die Seele hätte vertrieben. | |||
Schon in alter Zeit weinten die Dichter über die Wohnstätten, in denen sie sich mit ihren Freunden getroffen hatten und die mit der Zeit zu Ruinen wurden. Ich hatte eine Szene voll unendlichem Schmerz, Trennung und Leid vor Augen. Trauer eines Mannes, der nach 200 Jahren in die Wohngebiete seiner Freunde zurückkehrt, die er so sehr geliebt hatte... da weint mein Auge, weinen mit ihm mir Seele und Herz. Vor meinen Augen zeigte sich mir damals die Zeit, in der sich, so wohl bebaute fröhliche, bevölkerte und belebte Plätze in Trümmerfelder verwandelt hatten, eine Zeit, wo ich in meinem schönsten Leben mit knapp 20 Jahren mit einem Lehrauftrag tätig gewesen war und sie mit meinen ehrenwerten Schülern verbracht hatte, gleich den schönsten Szenen auf einer Leinwand und wurde eine nach der anderen wieder lebendig. Dann starben sie dahin und verschwanden wieder und das ganze setzte sich noch eine Weile vor meinem inneren Auge fort. | |||
Damals staunte ich sehr über die Haltung der Weltleute. Auf welche Weise betrügen sie sich? Denn so wie diese Lage nun einmal ist, zeigt sich doch offensichtlich, wie vergänglich die Welt ist und dass die Menschen in ihr nur Gäste sind. Ich sah nun mit eigenen Augen, wie richtig es ist, wenn die Kenner der Wahrheit immer sagen: "Die Welt ist verräterisch, betrügerisch, und schlecht. Von ihr sollt ihr euch nicht täuschen lassen." | |||
Ich erkannte auch selbst, dass der Mensch, wie er mit seinem Körper und seinem Haus verbunden ist, genauso auch mit seiner Stadt, mit seinem Land, sogar mit seiner Erde verbunden ist. Denn, als ich angesichts meines Körpers voll Mitleids mit mir selbst und über mein Alter mit nur zwei Augen weinte, so wollte ich über meine Medresse, nein, nicht wegen ihres Alters, sondern über ihren Tod mit zehn Augen weinen. Und wegen des Todes der Hälfte meines schönen Heimatlandes muss man und muss ich mit hundert Augen weinen. | |||
Es ist eine Hadith überliefert, die sagt: An jedem Morgen (sabah) ruft ein Engel: | |||
لِدُوا لِلْمَوْتِ وَابْنُوا لِلْخَرَابِ | |||
das heißt: "Ihr werdet geboren und kommt zur Welt, um zu sterben; und ihr errichtet Gebäude, damit sie zerstört werden." | |||
Diese Tatsache habe ich also nicht mit meinen Ohren sondern mit meinen Augen wahrgenommen. | |||
Und so wie mich meine damalige Lage in Tränen versetzte, so versetzt auch meine Vorstellung seit 10 Jahren mich in Tränen, wenn sie sich an diese Lage erinnert. Die Zerstörung der Wohnstätte am Fuß jener alten Festung, die tausende Jahre überlebte, und die Stadt unter ihr, die innerhalb von 8 Jahren um 800 Jahre alterte, und das Sterben meiner Medresse, die am Fuß jener Festung, so lebendig und ein Versammlungsort von Freunden war, veranschaulichen das Sterben aller Medressen im ganzen Osmanischen Reich. Und als Zeichen der geistigen Größe ihrer Leichen wurde die Festung in Van, heraus gehauen aus einem einzigen Felsmassiv, ihr Grabstein. Es war mir, als ob meine verstorbenen Schüler, die vor 8 Jahren in dieser Medresse mit mir zusammen gewesen waren, in ihren Gräbern mit mir weinten. | |||
Ja sogar die Mauern der Ruinen dieser Stadt und die umher liegenden Steine weinten mit mir. Damals wurde mir klar, dass ich diese Einsamkeit in meiner eigenen Heimat nicht ertragen konnte. So dachte ich denn: "Entweder muss auch ich zu ihnen ins Grab steigen, oder mich auf dem Berg in eine Höhle zurückziehen und dort auf meinen Tod warten." Und so sagte ich: "Da nun einmal in dieser Welt der Schmerz über die Trennung so unerträglich ist, dass er alle Geduld zerreißt, alle Widerstände bricht und brennt, ist der Tod doch dem Leben vorzuziehen. Diese schwierige Lebenslage ist ein Schmerz, den man nicht ertragen kann." | |||
Damals ließ ich meine Blicke nach den bekannten sechs Seiten ausschwärmen und war alles finster. Die Gottvergessenheit, die aus jenem heftigen Schmerz erwächst, ließ mir die Welt schrecklich, leer, und einsam erscheinen, als würde sie über meinem Kopf zusammenstürzen. Als mein Geist gegen diese grenzenlos vielen Übel, die mir gegenüber eine feindselige Haltung eingenommen hatten, nach einem Stützpunkt (nokta-i istinad) suchte und nach einer Stelle, von der ich für die grenzenlos vielen, sich bis in die Ewigkeit ausstreckenden Wünsche meines Geistes Hilfe herbeirufen konnte, ausschaute und als ich gegen die Trauer und das Leid, das von diesem Trennungsschmerz, dem Abschied, der Zerstörung und dem Tod herrührte, eine Tröstung erwartete, offenbarte sich mir plötzlich die Wahrheit des folgenden Verses aus dem Qur'an, dessen Verkündigung ein Wunder ist, | |||
سَبَّحَ لِلّٰهِ مَا فِى السَّمٰوَاتِ وَالْاَرْضِ وَهُوَ الْعَزِيزُ الْحَكِيمُ * لَهُ مُلْكُ السَّمٰوَاتِ وَالْاَرْضِ يُحْيِى وَيُمِيتُ وَهُوَ عَلٰى كُلِّ شَىْءٍ قَدِيرٌ | |||
{"Gott preist, was in den Himmeln und auf der Erde ist. Und Er ist der Mächtige, der Weise. Ihm gehört die Königsherrschaft der Himmel und der Erde. Er macht lebendig und lässt sterben. Und Er hat Macht zu allen Dingen." (Sure 57, 1-2)} | |||
Sie befreite mich von dieser meiner Vorstellung, die mein Mitleid erregt, diesen Schmerz über die Trennung hervorgerufen, mir Trauer und Furcht eingeflößt hatte, und öffnete mir die Augen. | |||
Es war mir, als schauten mich die Früchte in den Kronen der Obstbäume an und lächelten. So als wollten sie zu mir sagen: "Schenke auch uns deine Aufmerksamkeit und bleibe nicht bei den Ruinen stehen!" | |||
So gemahnte mich die Wahrheit dieses ehrwürdigen Qur'anverses: "Warum betrübt dich die Gestalt eines Briefes so sehr, der - geschrieben von Hand der Menschen, die Gäste sind, auf das Blatt, das der Grund 'der Stadt Van' ist, und deren Form angenommen hat - in die fürchterliche Flut der russischen Invasion hineingeraten ist und ausgelöscht wurde? Betrachte doch einmal den Urewigen Designer (Nakkash-i Ezeli), den wahren Herrn (Mâlik-i Haqiqi) und Eigentümer (sahib) aller Dinge: Seine Briefe werden, so wie du sie auf dem Blatt, das 'Van' hieß, in gleicher vollkommener Pracht, wie du sie in früheren Zeiten gesehen hattest, neu und weiter geschrieben werden. Deine Klage darüber, dass diese Orte hier leer, zerstört und verwaist da liegen, erwächst aus der irrigen Vorstellung und dem Vergessen Seines wahren Eigentümers (Mâlik-i Haqiqi), und dass du die Menschen nicht als ihre Gäste, sondern als ihre Eigentümer siehst..." Aber aus diesem Fehler heraus und weil meine Lage von geradezu beißender Schärfe war, öffnete sich mir am Ende ein Tor zur Wahrheit und meine Seele bereitete sich darauf vor, diese Wahrheit vollständig anzunehmen. | |||
So wie man das Eisen in Feuersgluten schmiedet, bis es weich wird und man es leicht biegen und formen kann, so wurden auch mir jene traurige Lage, in der ich mich befand und schreckliche Zustand meiner Seele zu einem Feuer, das mich weich werden ließ. Der Qur'an, dessen Verkündigung ein Wunder ist, zeigte ihr mit der Wahrheit des oben erwähnten Qur'anverses den Segen, den die Glaubenswahrheiten enthalten, vollständig und brachte sie dazu, ihn anzunehmen. | |||
"Lillahilhamd", aller Dank gebührt Allah, für den Segen des Glaubens, der so wie wir bereits in verschiedenen Abhandlungen, wie der des "Zwanzigsten Briefes", eindeutig bewiesen haben, in der Wahrheit dieses Qur'anverses dem Geist und dem Herz jedes Menschen, entsprechend der Stärke seines Glaubens, eine Stütze (nokta-i istinad) verleiht. Die Kraft, mit der ich hundertfach fürchterlicherem und entsetzlichem Unglück als jenem schrecklichen Zustand widerstehen konnte, gab mir der "Glaube an Allah (iman-i billah)" und ermahnte mich wie folgt: | |||
"Alles ist dem Befehl deines Schöpfers (Khaliq), der der wahre Eigentümer (Mâlik-i Haqiqi) dieses Landes ist, unterworfen. Die Zügel aller Dinge sind in Seiner Hand. Es genügt, dass du Sein bist und Ihm gehörst." | |||
Nachdem ich meinen Schöpfer erkannt und mich auf Ihn allein gestützt hatte, gaben alle feindseligen Dinge ihre Feindschaft mir gegenüber auf. Und ich begann nun, in meiner Lage Freude zu empfinden, über die ich zuvor nur zu weinen vermocht hatte. Wie wir bereits in vielen Abhandlungen mit sicheren Zeugnissen bewiesen haben, wurde mir das Licht, das aus dem "Glauben an das Jenseits" erwächst, zu einer Stütze, die nicht nur meinen winzig kleinen, vergänglichen, kurzlebigen, weltlichen Wünschen nach meinen Freunden und meiner Verbundenheit mit ihnen zu genügen vermochte, sondern selbst meinen unendlich vielen und nie enden wollenden Wünschen nach einer unendlichen, unvergänglichen ewig glückseligen Welt Stütze und Halt (nokta-i istimdad). | |||
Denn derjenige, der sich im Glauben auf das Erbarmen (rahmet) des Allbarmherzigen Allerbarmers (Rahman-ur Rahîm) stützt, der im Aufscheinen Seiner Barmherzigkeit über dem Antlitz Erde, die eine Wohnstätte in diesem Kosmos und ein vergängliches Gästehaus ist, und der Seinen Gästen in jedem Frühling Seine zahl- und grenzenlos vielen, kunstvollen und schönen Gaben auf diesem Tisch des Frühlings schenkt, um sie für ein zwei Stunden zu erfreuen, und der darüber hinaus 8 immerwährende Paradiesgärten für eine endlose Zeit mit unendlich vielen Sorten Seiner Gaben füllt und für Seine Diener und Anbeter als ewige Wohnstätten vorbereitet, findet so Stütze und Halt (nokta-i istimdad) in seiner Zugehörigkeit (intisab) zu Ihm, die ihm noch in ihrem schwächsten Ausdruck und für seine grenzenlos ewigen Hoffnungen eine bleibende Hilfe ist. | |||
Des Weiteren erschien das Licht, das durch die Wahrheit dieses Qur'anverses aus dem Licht des Glaubens kam, so glänzend, dass die Finsternis der oben erwähnten sechs Richtungen taghell erleuchtet wurden. Denn es erhellte den Zustand, in dem ich mich nach dem Verlust meiner Medresse und der Schüler und Freunde aus dieser Stadt befand und über sie weinte, und sagte zu mir: | |||
Die Welt, wohin deine Freunde gegangen sind, liegt keineswegs im Dunkel. Sie haben nur ihren Aufenthalt gewechselt. Ihr werdet euch wieder treffen. So ermahnte es mich und endete gänzlich mein Weinen. Es ließ mich verstehen, dass ich in dieser Welt Leute finden werde, die ihre Stelle einnehmen und ihnen gleichen. "Lillahilhamd", aller Dank gebührt Allah, Er hat in der Tat die in Van zu Grunde gegangene Medresse mit der Medresse in Isparta wieder ins Leben gerufen und auch die Freunde von dort mit noch mehr und wertvolleren Schülern und Freunden gleichsam wieder ins Leben gerufen. | |||
Des Weiteren teilte es mir mit, dass die Welt nicht leer noch einsam ist. Meine Vorstellung, das Bild eines zerstörten Landes, war falsch. Der wahre Eigentümer (Mâlik-i Haqiqi) verändert nach der Erfordernis Seiner Weisheit die Szenerie der ganzen Aufstellung der Menschheit und erneuert so den Brief (den Er geschrieben hat). Wie man an einem Baum ein Teil der Früchte pflückt und diese dann jedes Mal wieder durch neue Früchte ersetzt werden, so sind auch Untergang und Trennung innerhalb der Menschheit gleichsam Entsatz und Erneuerung. Sie haben vom Standpunkt des Glaubens aus betrachtet nicht Trauer und Leid zur folge, das aus dem Verlust der Freunden herrührt, sondern bewirken vielmehr eine Erneuerung, eine Trauer, die nach aller Trennung ihre Versöhnung findet durch das Wiedersehen an einem anderen, schöneren Ort. | |||
Außerdem hob es auch das Antlitz all der Wesen im ganzen Kosmos, das mir so finster erschienen war, aus jenem fürchterlichen Zustand empor ins Licht. Als ich damals für diese meine neue Lage danken wollte, fiel mir der folgende arabische Text ein, der genau diese Wahrheit beschreibt. Ich sagte Folgendes: | |||
اَل۟حَم۟دُ لِلّٰهِ عَلٰى نُورِ ال۟اٖيمَانِ ال۟مُصَوِّرِ مَا يُتَوَهَّمُ اَجَانِبَ اَع۟دَاءً اَم۟وَاتًا مُوَحِّشٖينَ اَي۟تَامًا بَاكٖينَ ؛ اَوِدَّاءَ اِخ۟وَانًا اَح۟يَاءً مُونِسٖينَ مُرَخَّصٖينَ مَس۟رُورٖينَ ذَاكِرٖينَ مُسَبِّحٖينَ | اَل۟حَم۟دُ لِلّٰهِ عَلٰى نُورِ ال۟اٖيمَانِ ال۟مُصَوِّرِ مَا يُتَوَهَّمُ اَجَانِبَ اَع۟دَاءً اَم۟وَاتًا مُوَحِّشٖينَ اَي۟تَامًا بَاكٖينَ ؛ اَوِدَّاءَ اِخ۟وَانًا اَح۟يَاءً مُونِسٖينَ مُرَخَّصٖينَ مَس۟رُورٖينَ ذَاكِرٖينَ مُسَبِّحٖينَ | ||
Das heißt: Infolge der Gottvergessenheit, die unter dem Einfluss jener fürchterlichen Vorstellung entsteht, erschien mir alles in der Welt, entweder als fremd und feindselig,(*<ref>*{Gemeint sind die Unglücke wie Erdbeben, Stürme, Taifune, Pest und Feuersbrunst.}</ref>)oder als Furcht einflößende Leichen, oder als Waisen, die über ihr Niemandes-Sein weinen. | |||
Dieses Furcht erregende Bild, das meiner gottvergessenen Seele in ihrer Vorstellung vorgeführt wurde, betrachtete ich im Lichte des Glaubens und erkannte mit augenscheinlicher Gewissheit (ayne l-yaqien): Diejenigen, die mir fremd und feindselig erschienen, sind mir Freunde und Geschwister geworden. Was aber jene anscheinend so Furcht einflößenden Leichen betrifft, so ist ein Teil von ihnen (z.B. Berge und Meere, nicht einfach tote Materie, sondern in Wahrheit) lebendig und einladend, ein anderer Teil (d.h. die Lebewesen) sind diejenigen, die aus dem Dienst entlassen worden sind. Und was wie Wehgeschrei klingt und weinende Waisenkinder, gleicht dem Murmeln derer, die Gottes gedenken und Ihn lobpreisen (dhikr ve tesbih). | |||
Nachdem ich dies alles im Lichte des Glaubens betrachtet hatte, war ich dem majestätischen Schöpfer (Khaliq-i Dhu'lDjelal) so unendlich dankbar, der mir diesen Glauben verlieh, welcher die Quelle so unendlicher Geschenke ist. So ist es denn in dieser Welt mein Recht und meine Pflicht, in meinen Dank, meinen Lobpreis Gottes alle lebenden Wesen in dieser meiner eigenen kleinen Welt, welche die große ganze Welt reflektiert, in meiner Vorstellung, in meiner Absicht (niyet) mit einzuschließen. Von diesem Standpunkt aus betrachtet sagte ich, entsprechend dem Ausdruck und der Sprache alles dessen was da lebt, im ganzen wie im einzelnen: | |||
اَلْحَمْدُ لِلّٰهِ عَلٰى نُورِ الْاِيمَانِ | |||
{"Aller Dank sei Allah für das Licht des Glaubens."} | |||
Des Weiteren dehnten sich die Lebensfreude, die durch jene schreckliche Haltung der Gottvergessenheit ins Nichts gesunken war, und die Hoffnung, die ganz und gar geschrumpft und eingeschlafen war, und die mir zugedachten Gaben (nimet) und Genüsse, die doch so sehr auf engsten Kreis beschränkt gewesen, dass sie fast zu Grunde gegangen wären - wie wir bereits in anderen Abhandlungen mit Sicherheit bewiesen haben - im Lichte des Glaubens auf einmal über jenen eng umschriebenen Kreis des (menschlichen) Herzens so weit aus, dass er schließlich den ganzen Kosmos umschloss. Anstelle der Gaben, die in jenem Garten Horhor vertrocknet waren und ihren Geschmack eingebüßt hatten, machte das Licht des Glaubens das Haus dieser Welt und das Haus jener Welt gleichsam zu je einem Gabentisch, zu einer Tafel der Barmherzigkeit. Es verlieh dem Menschen nicht nur zehn sondern hundert Organe, wie Auge, Ohr und Herz, damit ein jeder Gläubige sich seinem Grad entsprechend wie mit einer überaus langen Hand zu diesen beiden Tischen des Erbarmers (sofra-i Rahman) ausstrecken und die Gaben von jeder Seite nehmen könne. Um dieser erhabenen Wahrheit Ausdruck zu verleihen und für diese unendlichen Geschenke zu danken sagte ich damals: | |||
اَل۟حَم۟دُ لِلّٰهِ عَلٰى نُورِ ال۟اٖيمَانِ ال۟مُصَوِّرِ لِلدَّارَي۟نِ مَم۟لُوؤَتَي۟نِ مِنَ النِّع۟مَةِ وَ الرَّح۟مَةِ لِكُلِّ مُؤ۟مِنٍ حَقًّا يَس۟تَفٖيدُ مِن۟هُمَا بِحَوَاسِّهِ ال۟كَثٖيرَةِ ال۟مُن۟كَشِفَةِ بِاِذ۟نِ خَالِقِهٖ | اَل۟حَم۟دُ لِلّٰهِ عَلٰى نُورِ ال۟اٖيمَانِ ال۟مُصَوِّرِ لِلدَّارَي۟نِ مَم۟لُوؤَتَي۟نِ مِنَ النِّع۟مَةِ وَ الرَّح۟مَةِ لِكُلِّ مُؤ۟مِنٍ حَقًّا يَس۟تَفٖيدُ مِن۟هُمَا بِحَوَاسِّهِ ال۟كَثٖيرَةِ ال۟مُن۟كَشِفَةِ بِاِذ۟نِ خَالِقِهٖ | ||
Das heißt: "Dem Schöpfer, der diese Welt und das Jenseits mit Gaben (nimet) und Segen (rahmet) erfüllt und den wahren Gläubigen anhand der Fähigkeiten, die sich im Licht des Glaubens und des Islam entwickelten und gediehen, ermöglicht, sich von beiden gewaltigen Tischen zu bedienen, und der mir diesen Glauben gab, sage ich mit allen Zellen meines Körpers Lob und Dank (hamd ve shukur), dass es, wenn es mir möglich wäre, diese und jene Welt füllte, für das Geschenk des Lichtes des Glaubens." | |||
Da der Glaube nun einmal in dieser Welt eine so große Wirkung hat, wird er auf jeden Fall an bleibender Stätte solcher Art Früchte und Segen bringen, dass es der Verstand in dieser Welt nicht fassen und beschreiben kann. | |||
Nun, oh Ihr alten Frauen und Männer, die Ihr wie ich durch das Alter unter dem Schmerz der Trennung von so vielen Freunden leidet! Auch wenn der älteste von Euch (chronologisch zwar) älter sein sollte als ich es bin, schätze ich, dass ich doch innerlich (manen) älter bin. Denn: Da meine Empathie und mein Mitgefühl mit den anderen meiner Natur (fitrat) entsprechend besonders ausgeprägt sind, leide ich nicht nur unter meinen eigenen Schmerzen, sondern im Geheimnis dieser Zärtlichkeit (shefqat) auch unter dem Schmerz von tausenden meiner Mitbrüder. Daher bin ich so alt, als hätte ich viele hundert Jahre gelebt. Wie sehr ihr auch immer unter dem Unglück der Trennung gelitten habt, so seid ihr doch von diesem Unglück nicht so sehr betroffen wie ich. | |||
Denn ich habe kein Kind, sodass ich immer an mein Kind denken müsste. In diesem so tiefen Mitempfinden und der Zärtlichkeit (shefqat), die in meinem Wesen (fitri) liegt, empfinde ich immer den Schmerz der vielen tausend islamischen Kinder, ja selbst den armen Tieren gegenüber Mitleid und Schmerz. Ich besitze keine Familie, sodass ich meine Gedanken nur ihnen widmete. Vielmehr fühle ich mich diesem Land, ja sogar der ganzen islamischen Welt wegen meiner islamischen Begeisterung so eng verbunden wie meinem eigenen Hause. Ich habe Mitgefühl mit den Leiden meiner Glaubensgenossen in diesen beiden Häusern und bin traurig, wenn ich von ihnen getrennt bin. | |||
So genügte mir das Licht des Glaubens bei allen meinen Schmerzen, die von dem Übel meines Alters und meiner Isolation herrühren. Es gab mir eine unzerstörbare Hoffnung, ein unauslöschliches Licht und eine nie versiegende Tröstung. Auf alle Fälle reicht euch der Glaube vollständig gegen die Finsternis, die Gottvergessenheit, die Trauer und das Leid, die aus dem Altsein kommen. Und überhaupt ist das Alter so völlig finster, so vollkommen lichtlos und trostlos, und die Trennung, am schmerzvollsten und schrecklichsten, wenn es das Alter und die Trennung der Leute des Irrweges und der Ausschweifung ist. | |||
Den Glauben, der diese Hoffnung, dieses Licht und diese Tröstung gibt, wahrzunehmen und seine Wirkung zu verspüren, ist nur dadurch möglich, dass man sich gegenüber Gott bewusst so verhält, wie es in Seinem Dienst und Seiner Anbetung dem Alter würdig ist und dem Islam entspricht. Andernfalls ist dies nicht möglich, wenn man sich bemüht, den Jugendlichen gleich zu sein, den Kopf betrunken in Gottvergessenheit vergräbt und dabei sein Alter vergisst. | |||
Ihr sollt an die folgende Hadith denken: | |||
خَيْرُ شَبَابِكُمْ مَنْ تَشَبَّهَ بِكُهُولِكُمْ وَشَرُّ كُهُولِكُمْ مَنْ تَشَبَّهَ بِشَبَابِكُمْ | |||
Das heißt: "Die besten unter euren Jugendlichen sind diejenigen, die in ihrer Sorgfalt und Enthaltung von Ausschweifungen den Alten gleichen. Und die Schlechtesten unter euren Alten sind diejenigen, die in ihren Ausschweifungen und wie sie ihren Kopf in Gottvergessenheit vergraben den Jugendlichen gleichen." | |||
Oh ihr Geschwister, ihr alten Männer und Frauen! Eine ehrwürdige Hadith besagt: "Wenn ein Gläubiger, der 60, 70 Jahre alt ist, vor der Schwelle Gottes seine Hände erhebt und betet, schämt sich die Barmherzigkeit Gottes, seine Hände leer zurückzuweisen." Da sich die Barmherzigkeit dermaßen respektvoll (hurmet) euch gegenüber erweist, sollt auch ihr dieser Barmherzigkeit in Seinem Dienst und Seiner Anbetung mit Respekt entgegentreten. | |||
< | <span id="On_Dördüncü_Rica"></span> | ||
== | ==Vierzehnte Hoffnung:== | ||
In der Einführung des "Vierten Strahls", in dem der lichtvolle Vers Hasbiye "Es genügt... " (Sure 3, 173) erklärt wurde, wird ganz kurz folgendes gesagt: In einer Zeit, in der die Weltleute mich von allen Dingen isoliert hatten, geriet ich auf fünf verschiedene Arten in die Fremde. In der Gottvergessenheit, die aus einer inneren Unruhe erwuchs, betrachtete ich geradewegs mein Herz und durchsuchte meinen Geist, ohne die tröstenden und helfenden Lichter der Risale-i Nur zu beachten. | |||
Ich sah, dass mich eine überaus starke Sorge um meine Existenz, ein mächtiges Interesse an ihren Grundlagen, ein heftiges Verlangen nach ihrem Fortbestand, eine grenzenlose Schwäche und eine unendliche Armseligkeit beherrschten. Dagegen löscht aber eine fürchterliche Vergänglichkeit dieses Fortbestehen aus. Aus dieser Haltung heraus sagte ich mit folgenden zu Herzen gehenden Worten eines Dichters: | |||
'''Das Herz nach Bestand, Gott der Gerechte, dass verschwand der Körper verlangt,''' | |||
'' | |||
'''Von einem unheilbaren Schmerz bin ich betroffen, ach! Wofür selbst Lokman (der Arzt) den Rat nicht weiß.''' | |||
'' | |||
Ich senkte meinen Kopf. Plötzlich kam mir der Vers حَسْبُنَا اللّٰهُ وَنِعْمَ الْوَكِيلُ {"Gott genügt uns. Welch vorzüglicher Sachverwalter!" (Sure 3, 173)} | |||
zu Hilfe. "Lies mich mit Aufmerksamkeit!" sagte er mir. Und so rezitierte ich ihn auch eines Tages fünfhundertmal. Und während ich ihn rezitierte, öffneten sich mir "Neun Stufen" seiner kostbaren Lichter, nicht nur mit wissenschaftlicher (rationaler) Gewissheit (ilme l-yaqien), sondern auch mit augenscheinlicher (realer) Gewissheit (ayne l-yaqien). | |||
'''Erste Stufe:''' | |||
''' | Die Sorge um mich und meine eigene Existenz (ashk-i beqa), ist mir nicht um meinetwillen (beqaya) und um meiner eigenen Existenz willen gegeben, vielmehr findet sich in meiner Natur (mahiyet) eine wenn auch nur schattenhafte Erscheinung des einen Namens des Herrn, dem die Vollkommenheit und die Größe (Dhat-i Dhu'lKemal ve Dhu'lDjelal) ist, und der absolut vollkommen (kemal-i mutlaq) ist, den man unmittelbar liebt, ohne einen Grund. Die Liebe in meinem Wesen (muhabbet-i fitriye), die auf die Existenz, die Vollkommenheit und das Fortbestehen (beqa) des absolut Vollkommenen (Kâmil-i Mutlaq) hin orientiert ist, verlor und verirrte sich in ihrer Gottvergessenheit, heftete sich an Schatten und Schemen und verfiel der Sorge um den Fortbestand ihres Spiegelbildes. Da tauchte in mir der Vers حَسْبُنَا اللّٰهُ وَنِعْمَ الْوَكِيلُ | ||
{"Gott genügt uns. Welch vorzüglicher Sachverwalter!" (Sure 3, 173)} | |||
auf und lüftete den Schleier. | |||
Ich sah, verspürte und nahm mit wahrheitsgemäßer Gewissheit (haqqa l-yaqien) wahr, dass das Glück und die Freude über mein Fortbestehen genauso und sogar in einer noch vollkommeneren Form in meinem Bekenntnis, in meinem Glauben und in meiner festen Überzeugung liegt, dass der Vollkommen-Beständige (Baqi-i Dhu'lKemal) ewig fortbesteht, und dass Er mein Herr und mein Gott ist. Die Beweisquellen dessen wurden bereits in der Abhandlung, in der der Vers Hasbiye ("Es genügt...") behandelt wurde, dermaßen feinsinnig und tiefschürfend in zwölf Absätzen, die mit "überdies" beginnen, erklärt, dass diejenigen, die ihre fünf Sinne beisammen haben, in Erstaunen versetzt und sich ihres Glaubens bewusst wurden. | |||
'''Zweite Stufe:''' | |||
''' | Als mich die Weltleute mit Intrigen und Spitzeln, trotz der grenzenlosen Schwäche in meinem Wesen und trotz meines Alters und meiner Verlassenheit, in der Fremde und in meiner Isolation angriffen, sagte ich meinem Herzen: "Ein einzelner, schwacher und kranker Mann mit gebundenen Händen wird von ganzen Armeen angegriffen. Gibt es denn für mich keinen Zufluchtsort?" So sagte ich und wandte mich an den Vers حَسْبُنَا اللّٰهُ وَنِعْمَ الْوَكِيلُ | ||
{"Gott genügt uns. Welch vorzüglicher Sachverwalter!" (Sure 3, 173)} | |||
Dieser Vers teilte mir mit: | |||
Durch deine Glaubenszugehörigkeit als deinem Ausweis gehörst du einem dermaßen absoluten, allmächtigen König (Qadîr-i Mutlaq bir Sultan), der auf der Erde in jedem Frühling den Heeren von Pflanzen und Tieren, die aus 400.000 Völkern bestehen, vor allem aber den Menschen ihre Werkzeuge in vollkommener Wohlordnung (kemal-i intizam) und alle Arten von Nahrung und jegliche Versorgung gibt. Nicht wie die Fleisch- und Zuckerkonzentrate der Speisen, welche die zivilisierten Menschen in den letzten Jahren entdeckten, vielmehr hundertfach vollkommener als diese neuzeitlichen Konzentrate, werden von jeder Sorte aller Speisen in die Konzentrate, die Samen und Kerne heißen, hinein gepackt. Auch in diesen Konzentraten werden die zuvor geschriebenen Rezepte, welche ihr Reifen und Gedeihen betreffen, eingewickelt und um sie zu schützen in kleine Kästchen hineingelegt und verteilt. Was die Erschaffung dieser Kästchen betrifft, so werden sie in der Fabrik كَافْ نُونْ, die in dem Befehl كُنْ (Sei!) enthalten ist, dermaßen schnell, leicht und in Hülle und Fülle produziert, dass der Qur'an sagt: "Der Schöpfer befiehlt und es geschieht." Da du durch den Ausweis deiner Glaubenszugehörigkeit nun einmal einen solchen Zufluchtsort findest, kannst du dich auf eine grenzenlose Kraft und Macht stützen. | |||
Nachdem ich von diesem Vers meinen Unterricht bekommen hatte, fand ich eine dermaßen große Geisteskraft und verspürte eine solche Macht aus dem Glauben, mit der ich nicht nur gegen meine gegenwärtigen Feinde, sondern auch gegen die aller Welt antreten konnte. Ich sagte aus meiner ganzen Seele | |||
حَسْبُنَا اللّٰهُ وَنِعْمَ الْوَكِيلُ {"Gott genügt uns. Welch vorzüglicher Sachverwalter!" (Sure 3, 173)} | |||
'''Dritte Stufe:''' | |||
''' | Als ich unter dem Druck aller Fremde, Krankheiten und Ungerechtigkeiten meine (bisherigen) Interessen an der Welt abgebrochen fand, gab mir der Glaube ein, dass ich ein Kandidat für eine immerwährende Glückseligkeit in einer ewigen Welt und in einem ewig bestehenden Land bin. Darauf hin verzichtete ich auf ein "Oh weh", welches aus der Klage fließt und sagte ein "Oh, oh", das die Freude zum Ausdruck bringt. | ||
Dieses Ideal, geistliche Ziel und Ergebnis der Schöpfung kann einzig und alleine durch die grenzenlose Macht des Absolut-Allmächtigen (Qadîr-i Mutlaq) wirklich werden, der alle Bewegungen, das Verhalten, die Haltungen und Tätigkeiten aller Geschöpfe in Wort und Tat kennt und sie aufzeichnet und der diese winzig kleine und absolut schwache Menschengattung zu Seinem Freund und Ansprechpartner macht und ihr eine Stellung über allen Geschöpfen verleiht, und dadurch dass Er dem Menschen Seine grenzenlose Güte (inayet) gibt und ihm einen Wert beimisst. Als ich so dachte, wollte ich eine Erklärung über diese beiden Punkte, d.h. über die Tätigkeit einer solchen Macht und über die wirkliche Bedeutung dieses äußerlich unbedeutenden Menschen, um meinen Glauben entfalten und meinem Herzen Sicherheit geben zu können. Wiederum wandte ich mich an diesen Vers. Er sagte und befahl: Achte auf die نَا (uns) in dem Wort حَسْبُنَا (es genügt uns...) und höre wie viele noch zusammen mit dir in Wort und Tat das حَسْبُنَا (es genügt uns...) rufen! | |||
Plötzlich bemerkte ich, dass auch grenzenlos viele Vögel und die kleinen Vögelchen, die Fliegen, und unzählbar viele Tiere, Pflanzen und Bäume wie ich in der Tat die Bedeutung von | |||
حَسْبُنَا اللّٰهُ وَنِعْمَ الْوَكِيلُ | |||
{"Gott genügt uns. Welch vorzüglicher Sachverwalter!" (Sure 3, 173)} | |||
rezitieren und jeden dazu bringen, sich daran zu erinnern, dass sie einen Verwalter haben, der sich für alle ihre Lebensbedingungen verbürgt. Er erschafft hunderttausend verschiedene Sorten Vögel aus Eiern, die einander ähneln und aus dem gleichen Stoff bestehen; hunderttausend Gestalten von Tieren aus den sich einander gleichenden Tropfen; hunderttausende Arten von Bäumen aus den sich einander ähnelnden Kernen und bringt sie ohne Fehler, ohne Makel, ohne sie zu verwechseln, geschmückt, wohl ausgewogen (mizanli), wohlgeordnet (intizamli), in einer voneinander unterschiedenen Form vor unseren Augen, besonders in jedem Frühling außerordentlich viel, außerordentlich leicht, außerordentlich umfangreich und in Hülle und Fülle zu Stande. | |||
Diejenigen, welche die Merkmale meines Charakters und meines Menschseins, wie auch die jedes Gläubigen verstehen wollen, und diejenigen, die wünschen, mir zu folgen, sollen in der Abhandlung über "Ich", d.h. meine Seele, die in dem نَا (uns) von حَسْبُنَا (es genügt uns...) mit enthalten ist, nachschauen, verstehen und ihren Unterricht darüber erhalten, was meine Existenz ist, die sich als ebenso bedeutungslos, gering und armselig erweist, wie die Existenz jedes Gläubigen, was das Leben ist, was das Menschsein ist, was der Islam (Ergebenheit) ist, was wohlverstandener Glaube ist, was die Erkenntnis Gottes ist und wie die Liebe zu Ihm sein soll! | |||
'''Vierte Stufe:''' | |||
''' | In einer Zeit, als mich das Alter, die Fremde, Krankheit, Niederlagen und dergleichen Zustände, die meine Existenz erschütterten, unerwartet trafen und in Besorgnis versetzten und ich merkte, dass meine Existenz, mit der ich sehr stark verbunden und in die ich geradezu verliebt war, und die Erscheinungsformen aller Geschöpfe in das Nichts verschwinden, wendete ich mich wieder an diesen Vers "Hasbiye" (es genügt...). Er sagte mir: "Achte auf meine Bedeutung und betrachte sie mit dem Fernglas des Glaubens!" | ||
Ich betrachtete und sah mit dem Auge des Glaubens, dass dieser mein Körper, so unbedeutend wie ein Stäubchen, und das Dasein eines jeden Gläubigen der Spiegel eines grenzenlosen Seins ist, und ein Anlass, durch eine grenzenlose Ausdehnung, zu unendlichen Existenzbereichen zu gelangen und das ein Wort der Weisheit ist, das außer sich selbst noch viele wertvollere Formen des Seins, die ewig bestehen, als Früchte hervorbringt. Mit einer wissenschaftlichen (rationalen) Gewissheit (ilme l-yaqien) erkannte ich, dass entsprechend seiner Zugehörigkeit (munasebet) auch nur einen Augenblick zu leben, so wertvoll wie ein für ewig bestehendes Dasein ist. | |||
Denn aus dem Bewusstsein des Glaubens heraus verstand ich, dass dieser mein Körper ein Kunstwerk und eine Erscheinung dessen ist, der notwendigerweise da sein muss, und rettete mich dadurch vor den Ängsten in der Einsamkeit und vor den Schmerzen grenzenlos vieler Trennungen. Ich erkannte, dass in der vorübergehenden Trennung von allen Geschöpfen, die ich liebe und mit denen ich in der Anzahl der Taten und der Namen Gottes, die besonders die Lebendigen betreffen, geschwisterliche Beziehungen angenommen hatte, eine beständige Zusammenkunft mit ihnen liegt. | |||
So gewinnt auch mein Körper, so wie der jedes Gläubigen, durch den Glauben und durch die Zugehörigkeit (intisab), die aus dem Glauben erwächst, ohne jede Trennung Lichter von grenzenlos vielen Wesen, die da für immer verbleiben, auch wenn er selbst geht und ist damit zufrieden, als wäre er da geblieben. | |||
'''Zusammenfassung:''' | |||
''' | Der Tod ist keine Trennung, er ist eine Zusammenkunft, ein Ortswechsel und bringt eine ewige Frucht. | ||
'''Fünfte Stufe:''' | |||
''' | In letzter Zeit war mein Leben wieder von sehr schweren Umständen erschüttert und mein Blick wurde mir auf mein Leben und seine Zeit gerichtet. Ich sah, dass mein Leben wie im Flug verging. Seine Bahn neigte sich dem jenseitigen Ende zu. Unter dem Druck (der Verhältnisse) wandte sich mein Leben dem Verlöschen zu. Und ich dachte mit Bedauern, dass die wichtigen Aufgaben des Lebens, seine großen Vorzüge, sein Nutzen und seine Kostbarkeiten, wie sie in meiner Abhandlung über den Namen "Hayy" (Gott der Lebendige; siehe 30.Blitz) erklärt wurden, nicht so schnell verlöschen sollten, sondern ein langes Leben verdienten. Wieder wandte ich mich dem Vers حَسْبُنَا اللّٰهُ وَنِعْمَ الْوَكِيلُ {"Gott genügt uns. Welch vorzüglicher Sachverwalter!" (Sure 3, 173)} | ||
zu, der mein Lehrmeister ist. Er sagte mir: "Betrachte das Leben nach dem Lebendigen, der aus sich selbst besteht (Hayy-i Qayyum), der dir das Leben gab. | |||
Da betrachtete ich es also und sah: Wenn sich mein Leben nur in einer Hinsicht auf mich bezieht, so bezieht es sich doch in hundertfacher Hinsicht auf den, der lebendig ist und aus sich selbst besteht (Dhat-i Hayy-u Qayyum). Wenn von dessen Ergebnis ein Teil mir gehört, so gehören tausende meinem Schöpfer. In diesem Fall genügt es einen Augenblick lang im Bereich des Wohlwollens Gottes zu leben und braucht es daher keine lange Zeit. | |||
Diese Wahrheit wird in "Vier Problemstellungen" erklärt. Diejenigen die nicht tot sind oder die, die lebendig sein wollen, sollen das Wesen des Lebens, seine Wahrheit und sein wahres Recht in diesen "Vier Problemstellungen" finden und wieder zum Leben kommen. | |||
Die '''Zusammenfassung''' dessen ist wie folgt: | |||
''' | Solange das Leben auf den Herrn ausgerichtet ist, der lebendig ist und aus sich selbst besteht (Dhat-i Hayy-u Qayyum), und der Glaube das Leben mit Leben und Geist erfüllt, erlangt es Beständigkeit, bringt beständige Früchte hervor und qualifiziert sich dermaßen, dass es die Ausstrahlung der Ewigkeit empfängt, und die Länge oder Kürze der Lebensspanne wird von geringer Bedeutung. | ||
'''Sechste Stufe:''' | |||
''' | In einer Zeit, in der mich mein Alter, das mich inmitten der Ereignisse der Endzeit, welche mit einer allgemeinen Trennung die Zerstörung der Welt verkünden, an meine persönliche Trennung gemahnte, und meine Seele in meinen letzten Lebensjahren mit außerordentlicher Sensibilität und mit allen Sinnen meines Wesens die Schönheiten zu verehren und alles Gute zu lieben und sich für die Vollkommenheit zu begeistern begann, sah ich, mit einer ungewöhnlichen Klarheit und Eindringlichkeit, dass Untergang und Vergehen, mit ihrer ständigen Zerstörung und Tod und Vernichtung mit ihrer beständigen Trennung, in fürchterlicher Weise dieser schönen Welt und aller schönen Schöpfung übel mitspielen, sie in Stücke reißen und ihre Schönheit vernichten. Damals, als weltliche Natur (fitrat) und Leidenschaft (ashk-i medjazi) in mir aufwallte und -brauste, wandte ich mich wieder zu diesem Vers "Hasbiye" (Es genügt...), um etwas zu finden, was mich trösten konnte. Er sagte mir: "Lies mich und betrachte mit Aufmerksamkeit meine Bedeutung!" | ||
Ich trat auch in das Observatorium des Verses in der Sure "Nur" (Licht) | |||
اَللّٰهُ نُورُ السَّمٰوَاتِ وَالْاَرْضِ {"Gott ist das Licht der Himmel und der Erde. Usw..." (Sure 24, 35)} | |||
und schaute durch das Fernglas des Glaubens nach den weitesten Schichten dieses Verses "Hasbiye" (Es genügt...) und betrachtete durch das Mikroskop des Glaubensbewusstseins seine fernsten Geheimnisse und sah: | |||
Wie Spiegel, Gläser und glänzende Dinge, ja sogar Wasserbläschen die unsichtbaren und unterschiedlichen Schönheiten der Sonnenstrahlen und die verschiedenen Schönheiten der sieben Farben dieser Strahlen, durch die Erneuerungen, Bewegungen, unterschiedlichen Fähigkeiten und Lichtbrechungen diese Schönheiten und ihre anmutigen Erscheinungen erneuern und sehr schön darstellen, genauso kommen und gehen diese schönen Kunstwerke, diese süßen Geschöpfe und vollkommenen Wesen, ohne sich aufzuhalten, um für die heilige Schönheit (djemal-i qudsi) des majestätischen Schönen (Djemil-i Dhu'lDjelal), der die Sonne aller Ewigkeiten ist, und für die immerwährenden Schönheiten Seiner grenzenlos schönen Namen und für die Erneuerungen ihrer Erscheinungen als Spiegel zu dienen. | |||
Die Schönheiten, die bei ihnen sichtbar werden, sind nicht ihr Eigentum, vielmehr Zeichen einer immerwährenden, heiligen, absoluten und reinen Schönheit, die sich ständig offenbart und ihre Merkmale, ihre Blitze und ihre Erscheinungen zeigen will. Sehr starke Beweise dazu wurden in einer Abhandlung der Risale-i Nur eingehend erklärt. Dort beginnen die Erklärungen mit dem folgenden Satz: "Hier werden drei von diesen Zeugnissen kurz und in einer sehr verständlichen Weise erklärt." Jeder mit Sinn für das Schöne und Gute, der diese Abhandlung liest, gerät in Begeisterung und hält sie nicht nur für sich sondern auch für die Anderen für nützlich. Besonders in dem "Zweiten Zeugnis" werden fünf Punkte erklärt. | |||
Jeder Mensch mit klarem Verstand und redlichem Herzen, wird in jedem Fall in Hochschätzung, Begeisterung und mit Einverständnis dazu sagen "Masha-al'lah (So wie es Gott wollte!) Fe-tebareka-l'lah (Gott möge es segnen!)" Er wird sich bemühen, sein Gefühl für den Wert seiner Existenz, die ihm so armselig und wertlos vorkommt, zu erhöhen. Er wird begreifen und bestätigen, dass er in seinem Dasein ein einzigartiges Wunder ist. | |||
< | <span id="On_Beşinci_Rica"></span> | ||
== | ==Fünfzehnte Hoffnung:== | ||
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721. satır: | 604. satır: | ||
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Ich war damals in Emirdagh wegen der Schikanen, die sie mir mit der Verbannung, dem Hausarrest, der einer Einzelhaft gleich kam und mir durch die Überwachung fast unerträglich wurde, und infolge all der diktatorischen Verordnungen des Lebens überdrüssig und bedauerte es, das Gefängnis verlassen zu haben. Mit Herz und Seele sehnte ich mich nach dem Gefängnis von Denizli zurück und wünschte mich schon ins Grab. | |||
Als ich "Gefängnis und Grab sind besser als diese Lebensweise" sagte und beschloss, ins Grab hinabzusteigen, oder wieder ins Gefängnis zu gehen, eilte mir die Gnade Gottes (inayet-i Ilahi) zu Hilfe; sie gab in die Hände der Medreset-üz-Zehra-Schüler, deren Stifte auch so produktiv wie eine Vervielfältigungsmaschine waren, eine neu herausgekommene Vervielfältigungsmaschine. Mit einem Stift, der die Vervielfältigungsmatrize beschrieben hat, entstanden auf einmal 500 Exemplare eines jeden wertvollen Werkes der Risale-i Nur. Der Beginn ihrer Verbreitung und die positive Wirkung, die von ihr ausging, ließ mich dieses Leben trotz aller Strapazen und Schikanen dennoch lieben und "unendliche Male Dank!" sagen. | |||
Eine Weile später konnten die geheimen Feinde der Risale-i Nur die Verbreitung der Risale-i Nur nicht ertragen. Sie haben die Behörden gegen uns aufgehetzt. Wieder einmal begann das Leben, mir schwer zu werden. Plötzlich erschien die Gnade des Herrn (inayet-i Rabbani). Die verantwortlichen Beamten, die "die Lichter" am nötigsten hatten, studierten die beschlagnahmten Abhandlungen im Rahmen ihres Dienstes eingehend und mit großem Interesse. Die Lichter aber eroberten ihre Herzen. Als sie anfingen, die Lichter zu würdigen, statt sie zu kritisieren, weitete sich die "Nur"-Medresse aus. Es hat uns hundert Grade mehr Nutzen gebracht als der uns entstandene Schaden; das ganze lähmende Entsetzen tendierte plötzlich gen Null. | |||
Sodann lenkten die verborgenen, feindlich gesinnten Heuchler (munafiq) die Aufmerksamkeit der Behörden auf meine Person. Sie erinnerten sie an meine politische Vergangenheit. Sie haben beim Justizministerium, dem Bildungsministerium, den Ordnungsbehörden und dem Innenministerium Argwohn gegen mich erweckt. Durch die Provokationen der Anarchisten, versteckt unter dem Deckmantel ihrer Parteipolitik oder getarnt als Kommunisten, verbreitete sich dieser Argwohn. Sie begannen uns zu peinigen und einzusperren und die Abhandlungen, die in ihre Hände gerieten, zu beschlagnahmen. Die Tätigkeit der "Nur"-Schüler geriet ins Stocken. Um meine Person in Misskredit zu bringen, sprach eine Gruppe unter den offiziellen Beamten falsche, völlig unglaubwürdige Beschuldigungen gegen mich aus. Sie haben versucht, sehr merkwürdige Verleumdungen in Umlauf zu bringen. Jedoch haben sie niemanden überzeugen können. | |||
Danach haben sie mich unter äußerst primitiven Vorwänden in den kältesten Tagen des strengen Winters inhaftiert und in eine große, sehr kalte Zelle, in der zwei Tage lang kein Ofen stand, in absoluter Einzelhaft eingesperrt. Obwohl ich doch in meinem kleinen Zimmer an einem Tag mehrmals den (geschlossenen) Ofen angeheizt hatte und sich auch in meinem (offenen) Mangal immer glühende Kohle befand, konnte ich es auf Grund meiner schlechten körperlichen Verfassung und meiner Krankheit dort nur schwer aushalten. | |||
Als ich so in dieser meiner Lage fror und auch innerlich voller Wut und voller Unruhe war, offenbarte sich mir durch Gottes Gnade (inayet-i Ilahi) die folgende Wahrheit in meinem Herzen: | |||
"Du hast das Gefängnis als die Schule Josefs bezeichnet. Außerdem hast du (mit deinen Schülern) damals in Denizli tausendfach mehr innere Freude als Bedrängnis verspürt. Der geistige Verdienst und der Nutzen der Lichterabhandlungen für die Mitgefangenen, deren Erfolge auf hoher und höchster (politischer) Ebene und ähnliche Resultate veranlassten euch statt zu jammern tausendmal Dank zu sagen. Jede Stunde eures Gefängnisaufenthaltes und eures Leides ließ es zu zehn Stunden Gebet werden. Diese vergänglichen Stunden wurden unvergängliche. Insha-al'lah, so Gott will, wird der Nutzen der Lichterabhandlungen und ihr Trost für die Mitgefangenen in dieser dritten Schule Josefs euch in dieser Kälte erwärmen und eure schwere Mühsal in Frohsinn verwandeln. Wenn die Männer, auf die du wütend bist, getäuscht wurden, tun sie dir unbewusst Unrecht an. Nicht Wut wäre hier angemessen. Wenn sie dich wissentlich und in böser Absicht und im Sinne ihres Irrglaubens belästigen und schikanieren, werden sie in ziemlich kurzer Zeit für ewig mit dem Tode bestraft, zur Einzelhaft im Grabe verurteilt werden und einer immerwährenden, peinlichen (qualvollen) Strafe ausgeliefert sein. | |||
In Anbetracht ihrer Schikanen wirst du sowohl viel Sevab (Verdienste) sammeln, als auch deine vergänglichen Stunden in unvergängliche verwandeln, als auch geistige Freuden erleben und deinen Dienst als Mann der Wissenschaft und des Glaubens in Wahrhaftigkeit versehen." So wurde ich in meiner Seele ermahnt und sagte aus all meiner Kraft Elhamdulillah, aller Dank sei Allah! Vom Standpunkt meiner Menschlichkeit und ihrer Ungerechtigkeit taten sie mir leid und so betete ich und sagte: "Oh Herr, bringe sie auf den rechten Weg!" | |||
In meiner Aussage an das Innenministerium habe ich geschrieben, dass dieses jüngste Ereignis in zehnfacher Hinsicht gesetzwidrig ist. Dabei sind die eigentlich Schuldigen diese Ungerechten selbst, die im Namen des Gesetzes gesetzwidrig handeln. Sie haben nach Ausreden und Vorwänden gesucht und versucht mit Verleumdungen und mit Erdichtungen, über die jeder nur lachen kann, welche aber alle die, welche die Wahrheit lieben zum Weinen bringen, uns und die Risale-i Nur anzugreifen. Das zeigt allen einsichtigen und gemäßigten, dass jene innerhalb eines rechtlichen und gesetzlichen Rahmens keine Gelegenheit finden werden, die Risale-i Nur und ihre Schüler anzugreifen, weshalb jene sich dann in Haltlosigkeiten verirren. | |||
'''Zum Beispiel:''' | |||
''' | Beamte, die uns einen Monat lang observiert hatten, konnten keinen Vorwand ausfindig machen, weshalb sie schließlich auf einen Zettel schrieben: "Saids Diener hat in einem Laden eine Flasche Raki gekauft und ihm überbracht." Weil sie aber niemanden finden konnten, der diesen Zettel unterschreiben wollte, schnappten sie sich schließlich irgendeinen betrunkenen Strolch, drohten ihm und befahlen ihm: "Komm her und unterschreibe das!" Er erwiderte: "Nie und nimmer, Gott bewahre mich davor! Wer könnte denn eine solch sonderbare Lüge unterschreiben?" Daraufhin mussten sie diesen Zettel zerreißen. | ||
'''Ein zweites Beispiel:''' | |||
''' | Ein Mann, von dem ich nichts wusste und den ich auch bis heute nicht kenne, hat mir sein Pferd zur Verfügung gestellt, damit ich einen Ausflug mache. Aus gesundheitlichen Gründen ging ich an den meisten Tagen im Sommer ein, zwei Stunden lang spazieren, um frische Luft zu schöpfen. Ich habe es mir versprochen, dem Besitzer des Pferdes und des Wagens Bücher im Wert von 50 Lira zu schenken, um nicht gegen mein Prinzip zu verstoßen, d.h. um niemandem einen Dank schuldig zu bleiben. Gibt es etwa bei dieser Sache irgendeine Möglichkeit, einen Schaden zu verursachen? Es ist aber so, dass selbst der Gouverneur, die Justizbeamten, die Ordnungshüter und die Polizei uns fünfzigmal die Frage gestellt haben: "Wem gehört dieses Pferd?" Als wäre es angeblich ein großes politisches Ereignis und ein Vorfall, der die allgemeine Ruhe und Ordnung betrifft. Sie haben sogar zwei Leute mit mir zusammen verhaftet, weil sie ausgesagt hatten, der eine, dass ihm der Wagen, der andere, dass ihm das Pferd gehöre, damit diese sinnlose Fragerei aufhören solle. | ||
Es gab da noch eine ganze Reihe anderer vergleichbarer Kinderspiele, an denen wir als Zuschauer beteiligt waren, mit einem weinenden und einem lachendem Auge, und dabei verstanden, dass diejenigen, die die Risale-i Nur und ihre Schüler angreifen, nur sich selber zum Gespött machen. | |||
Hierzu nur ein '''weiteres Beispiel''' für ein feinsinniges Gespräch: | |||
''' | Da als Grund für meine Verhaftung die Gefährdung der öffentlichen Sicherheit angegeben wurde, habe ich, noch bevor ich das Schreiben überhaupt gesehen hatte, dem Staatsanwalt gesagt: "In der vergangenen Nacht habe ich über dich gesprochen. Ich habe dem Polizisten, der mich im Auftrag des Polizeipräsidenten vernommen hat, gesagt: Wenn ich der öffentlichen Sicherheit in diesem Lande nicht so viel wie tausend Staatsanwälte und tausend Polizeipräsidenten gedient gehabt habe, so soll mich Allah verfluchen (qahret)." Diesen Fluch habe ich dreimal wiederholt. | ||
Danach überwältigte mich der Zorn und übermannte mich die Wut über diejenigen, die mich in dieser Kälte und zu einer Zeit, in der ich am meisten der Erholung bedurfte, mich nicht erkälten sollte und mich nicht über weltliche Dinge aufregen durfte, einer derart unerträglichen Zwangsumsiedlung, die - verbunden mit Isolation, Haft und Unterdrückung - ihren Hass und ihre Bosheit ahnen ließ, ausgesetzt haben. Doch da eilte mir Seine Gnade (inayet) zu Hilfe. In meinem Herzen vernahm ich folgende Ermahnung: | |||
"Selbst noch in dieser Ungerechtigkeit, die dir die Menschen antun, hat die Bestimmung Gottes (qader-i Ilahi), die zugleich auch Gerechtigkeit (adalet) ist, einen großen Anteil. Zudem ist hier in diesem Gefängnis für dich gesorgt. Und diese deine Versorgung hat dich hierher gerufen. Dem muss man mit Einverständnis und Ergebenheit (riza ve teslim) begegnen. | |||
Daran haben auch die Weisheit und Barmherzigkeit des Herrn einen großen Anteil, die denjenigen, die in diesem Gefängnis leben, Licht und Trost spendet, wodurch ihr auch noch Sevab (einen Verdienst) erwerben könnt. Für diesen Anteil muss man in Geduld tausendmal Dank sagen. | |||
Außerdem hat deine Begierde auf Grund ihrer Fehler, derer du dir nicht bewusst bist, daran einen Anteil. Auf Grund dieses Anteils musst du bei Gott um Verzeihung (istighfar) bitten, Ihn anflehen (tövbe) und deiner Begierde sagen: | |||
'Du hast dir diese Ohrfeige verdient!' | |||
Außerdem haben die verborgenen Feinde auch einen Anteil, die mit Intrigen einige leichtgläubige und misstrauische Beamte getäuscht und zu dieser Ungerechtigkeit verleitet haben. Demgegenüber hat dich die Risale-i Nur, die diesen Heuchlern (munafiq) fürchterliche geistige Schläge versetzt, an ihnen vollständig gerächt. Das ist schon genug für sie. | |||
Der letzte Anteil gehört den zuständigen Beamten, die an dieser Sache aktiv teilnehmen. Von den Lichterabhandlungen, die sie mit der Absicht, sie zu kritisieren, studieren, werden sie so oder so, zweifelsohne für ihren Glauben Nutzen ziehen. Bezüglich dieses Anteils ist es eine vornehme Gesinnung, ihnen um ihres Nutzens willen nach dem Grundsatz | |||
وَالْكَاظِمِينَ الْغَيْظَ وَالْعَافِينَ عَنِ النَّاسِ {"Sie bezwingen ihren Groll und vergeben den Menschen." (Sure 3, 134)} zu verzeihen (afw)." | |||
Auf Grund dieser wahrhaftigen Ermahnung habe ich mich entschlossen, in vollkommener Freude und Dank in dieser neuen Schule Josefs auch weiterhin zu bleiben, sogar einen harmlosen Fehler zu begehen, der eine Strafe nach sich ziehen würde, was diejenigen, die gegen mich waren, behilflich sein könnte. | |||
Einem Mann wie mir, der keine Bindungen hat, sind in seinem fünfundsiebzigsten Lebensjahr, in dieser Welt nur 5 von 70 geliebten Freunden am Leben geblieben. 70.000 Exemplare der Lichterabhandlungen, die ihren lichtvollen Auftrag erfüllen werden, sind erhalten geblieben und befinden sich frei im Umlauf. Für einen Mann wie mich, der so viele Mitbrüder und Erben hat, die nicht nur mit einer, nein, mit vielen tausend Zungen den Dienst am Glauben versehen, ist das Grab hundertfach besser als der Aufenthalt in diesem Gefängnis. Selbst dieses Gefängnis ist es noch hundertfach angenehmer und besser als eine Freiheit unter ständiger Bevormundung draußen, die jeglicher Freiheit entbehrt. Denn statt draußen die Bevormundung von hunderten zuständigen Beamten allein zu ertragen, muss man dagegen im Gefängnis mit hunderten Gefangenen gemeinsam nur eine leicht erträgliche nachvollziehbare Bevormundung durch ein, zwei Personen wie den Direktor und den Oberwachtmeister ertragen. Außerdem erfährt man im Gefängnis unter Freunden brüderliche Zuneigung und Trost. Da sich die selbstlose Liebe, die aus der islamischen Gesinnung erwächst, und die menschliche Natur (insaniyrt fitrat) in dieser Situation der Alten erbarmt, verwandeln sich die Belastungen im Gefängnis in Barmherzigkeit. Daher war ich mit dem Gefangenendasein zufrieden. | |||
Als ich diesmal zum dritten Prozess kam, strengte mich das Stehen in meinem Alter, meiner körperlichen Schwäche und Krankheit an. Ich setzte mich vor dem Eingang des Gerichtssaals auf einen Stuhl. Plötzlich kam ein Richter, wurde zornig und sagte in herabwürdigendem Ton: "Warum wartet er nicht im Stehen?" | |||
Alt und schwach wie ich war, wurde ich über eine solche Unbarmherzigkeit wütend. Plötzlich sah ich, dass sich sehr viele Muslime in vollkommener Liebe und Brüderlichkeit mit barmherzigen Blicken um uns versammelten. Sie konnten nicht fort gejagt werden. Sofort tauchten zwei Wahrheiten in mir auf. | |||
'''Erste Wahrheit:''' | |||
''' | Die Leute, die mir und den Lichtern versteckte Feinde waren, wollten - um den Respekt, den die Öffentlichkeit mir gegen meinem Willen entgegenbringt, untergraben zu können - die Verbreitung der Lichterabhandlungen aufhalten. Darum versuchten sie manche leichtgläubige Beamte der Regierung zu täuschen und sie zu einem derart entehrenden Verhalten zu provozieren, um meine Person beim Volk in Misskredit zu bringen. | ||
Als Geschenk für den Dienst der Lichterabhandlungen am Glauben hingegen verwies mich die göttliche Gnade auf hundert Leute, anstelle dieses einen einzigen Mannes mit seinem entehrenden Verhalten: Diese sind es, die euch begrüßen und die euch mit aller Liebe und mit jeglichem Interesse willkommen heißen, indem sie sich für euren Dienst begeistern und mit euch fühlen. | |||
Am zweiten Tag, während ich im Untersuchungsgericht auf die Fragen des Staatsanwaltes Antworten gab, versammelten sich sogar fast tausend Leute auf dem Hof der Behörde vor den Fenstern des Gerichtssaales und brachten auf diese Weise in völliger Verbundenheit unausgesprochen | |||
ihre Forderung zum Ausdruck: "Belästigt sie nicht!" Die Polizisten konnten ihre Versammlung nicht auflösen. Und in meinem Herzen wurde mir eingegeben: | |||
Diese Leute wollen in diesem gefahrvollen Zeitalter einen vollständigen Trost und ein unauslöschliches Licht, einen starken Glauben und eine überzeugende Botschaft von der ewigen Glückseligkeit, wonach sie von Natur (fitrat) aus suchen. Bestimmt haben sie davon gehört, dass sich das, wonach sie suchen, in den Abhandlungen des Lichts finden lässt, sodass sie um dieses bisschen Dienstes am Glauben willen für meine Wenigkeit weit mehr Zuneigung empfinden, als ich verdient habe. | |||
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