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("وَاِمَّا يَن۟زَغَنَّكَ مِنَ الشَّي۟طَانِ نَز۟غٌ فَاس۟تَعِذ۟ بِاللّٰهِ اِنَّهُ هُوَ السَّمٖيعُ ال۟عَلٖيمُ Und wenn du vom Satan angestachelt wirst, so nimm deine Zuflucht zu Allah! Siehe, Er ist der Allhörende, der Allwissende." (Sure 41, 36)" içeriğiyle yeni sayfa oluşturdu) |
("An verschiedenen Stellen der Risale-i Nur finden sich Antworten auf drei Fragen, die ein alter Hodja gestellt hatte. Wir wollen nun hier einen kurz zusammengefassten Hinweis geben." içeriğiyle yeni sayfa oluşturdu) |
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420. satır: | 420. satır: | ||
===Zweite Fragestellung=== | ===Zweite Fragestellung=== | ||
An verschiedenen Stellen der Risale-i Nur finden sich Antworten auf drei Fragen, die ein alter Hodja gestellt hatte. Wir wollen nun hier einen kurz zusammengefassten Hinweis geben. | |||
Er fragt: Muhyiddin al-Arabi schreibt in einem Brief an Fakhruddin Razi: "Gott zu kennen ist etwas anderes, als von Seinem Dasein zu wissen." Was meint er damit? Was ist der Sinn seiner Frage? | |||
'''Erstens:''' | |||
''' | In der Einführung zum "Zweiundzwanzigsten Wort", die du ihm vorgelesen hast, verweisen Vergleiche und Beispiele für den Unterschied zwischen einer wahrhaftigen Erkenntnis der Einheit Gottes (Tauhid) und einer nur scheinbaren Erkenntnis auf diesen Sinn, während das "Zweite" und "Dritte Kapitel" des "Dreiunddreißigsten Wortes" in den entsprechenden Abschnitten diesen Sinn näher erläutern. | ||
'''Zweitens:''' | |||
''' | Muhyiddin al-Arabi, in dessen Augen die Erläuterungen der führenden Gelehrten zu den Grundlagen des Glaubens (usul-ud din) und zur Theologischen Wissenschaft (ilm-i kelam) über die Grundpfeiler des Glaubens, die Existenz des Notwendig-Seienden und die Einheit Gottes (Tauhid) als nicht ausreichend erschienen, machte (diese Aussage) gegenüber Fakhruddin Razi, einem der führenden Theologen. | ||
Eine mit Hilfe der Theologie (ilm-i kelam) erworbene Gotteserkenntnis verhilft in der Tat nicht zu einer vollkommenen Erkenntnis und dem absoluten Bewusstsein göttlicher Gegenwart. Wenn sie jedoch mit den Mitteln des Qur'an erfolgt, der in seiner Verkündigung ein Wunder ist, so vermittelt sie sowohl eine vollkommene Kenntnis und bewirkt zugleich auch das absolute Bewusstsein göttlicher Gegenwart. Möge Gott es wollen, dass all die Abschnitte der Risale-i Nur als Positionslampen auf der leuchtenden Straße des Qur'an, dessen Verkündigung ein Wunder ist, dienen werden. | |||
Des Weiteren ist die Erkenntnis Gottes, die Fakhruddin Razi mit Hilfe der Theologie (ilm-i kelam) erworben hat, so mangelhaft sie in den Augen Muhyiddin al-Arabis auch sein mochte, gegenüber der Erkenntnis Gottes, erworben mit den Methoden der Sufis, in gleicher Weise mangelhaft, verglichen mit der Erkenntnis, wie sie durch das Geheimnis des Erbes des Propheten unmittelbar aus dem Weisen Qur'an erlangt wird. Denn Muhyiddin al-Arabi ging auf seinem Weg in gewisser Weise so weit, dass er, um die beständige Gegenwart Gottes zu gewinnen, sagte: لاَ مَوْجُودَ اِلاَّ هُوَ {"Es gibt kein Sein außer Ihm."} wobei er schließlich die Existenz des Weltalls leugnete. Und was (all die anderen Mystiker) betrifft, so gingen auch sie, in ihrem Bestreben, die beständige Gegenwart Gottes zu erlangen, in einer gewissen recht merkwürdigen Art so weit, zu sagen: | |||
لاَ مَشْهُودَ اِلاَّ هُوَ {"Es gibt nichts (gar keine Welt, die wir bezeugen könnten) außer Ihm."} wobei sie schließlich das Weltall unter einem Mantel völligen Vergessens bedeckten. | |||
Was aber jene Erkenntnis betrifft, die dem Weisen Qur'an entnommen wird, so schenkt sie eine immerwährende Gegenwart Gottes, ohne gleichzeitig das All zum Nichtsein zu verdammen, noch es in einer völligen Vergessenheit einzusperren. Vielmehr befreit sie (das All) aus seiner Herrenlosigkeit und nimmt es im Namen Gottes des Gerechten in seinen Dienst. Alles wird zu einem Spiegel der Erkenntnis. So wie Sa'adi Schirasi sagte: | |||
دَرْ نَظَرِ هُوشِيَارْ هَرْ وَرَقِى دَفْتَرِيسْتْ أَزْ مَعْرِفَتِ گِرْدِگَارْ | |||
{"In den Augen eines wachen Menschen ist jedes Blatt ein Brief in der Erkenntnis des Meisters."} | |||
Mit jedem Ding öffnet sich ein Fenster zur Erkenntnis. | |||
In einigen der "Sözler" (Worte) haben wir die Unterschiede zwischen dem Weg der gelehrten Theologen (ilm-i kelam) und der dem Qur'an entnommenen wahren Hochstraße anhand des folgenden Gleichnisses dargestellt. Beispiel: Wenn es darum geht, Wasser herbeizuschaffen, so graben einige unter den Bergen und bringen so von weit entfernten Orten durch Leitungsrohre Wasser herbei. Andere graben überall einen Brunnen und schöpfen Wasser. Die erste Art ist mit vielen Mühen verbunden, mit Verstopfungen und mit Versickerungen. Diejenigen aber, die überall Brunnen zu graben und Wasser zu fördern wissen, können Wasser überall ohne Mühe herbeischaffen. In gleicher Weise schneiden die Theologen die Kette der Ursachen am Ende der Welt bei der Unmöglichkeit ihrer Umkehrung ab und beweisen damit das Sein dessen, der notwendigerweise sein muss (Vadjibul Vudjudun vudjudunu). So folgen sie einem langen Weg. | |||
Was aber die Hochstraße des Weisen Qur'an betrifft, so findet und schöpft er Wasser überall. Jede seiner Ayat schlägt wie der Stab des Mosis überall und lässt lebendiges Wasser empor strömen. Das lässt jedes Ding den folgenden Grundsatz rezitieren: | |||
وَفِى كُلِّ شيْءٍ لَهُ اٰيَةٌ تَدُلُّ عَلٰى اَنَّهُ وَاحِدٌ | |||
{"und in jedem Ding findet er ein Zeichen, das beweist, dass Er ein Einziger ist."} | |||
Des Weiteren gehört zum Glauben (iman) nicht nur das Wissen (ilim); im Glauben verbunden sind auch noch all die vielen feinsinnigen Organe (des Menschen; letaif). So wie Nahrung in den Magen gelangt und von dort über die verschiedenen Venen in die einzelnen Organe verteilt wird, so gelangen auch die Dinge des Glaubens, welche durch Wissen erworben wurden, nachdem sie durch den Magen des Verstandes (aql) gegangen sind, in den Geist (ruh), das Herz (qalb), die innere Wahrnehmung (sirr), die Seele (nefs) usw. und jedes (Organ) erhält seinen Anteil und nimmt ihn in sich auf. | |||
Wenn nicht jedes seinen Anteil erhält, ist (die Versorgung des menschlichen Organismus) nur mangelhaft. In dieser Weise gab also Muhyiddin al-Arabi seine Erklärung für Fakhruddin Razi ab. | |||
< | <span id="Üçüncü_Mesele"></span> | ||
=== | ===Dritte Fragestellung=== | ||
وَلَقَد۟ كَرَّم۟نَا بَنٖٓى اٰدَمَ {"Wir haben die Söhne Adams geehrt." (Sure 17, 70)} اِنَّهُ كَانَ ظَلُومًا جَهُولاً {"Er war in der Tat ungerecht und unwissend." (Sure 33, 72)} In welcher Weise können diese beiden Ayat miteinander in Übereinstimmung gebracht werden? | |||
وَلَقَد۟ كَرَّم۟نَا بَنٖٓى اٰدَمَ | |||
'''Antwort:''' | |||
''' | Im "Elften" und im "Dreiundzwanzigsten Wort" und in der "Zweiten Frucht" am "Fünften Ast" des "Vierundzwanzigsten Wortes" folgt die Erklärung dazu. Hier eine Zusammenfassung dieser Wahrheit (sirr): | ||
Gott der Gerechte in Seiner Allmacht (qudret) formt viele Dinge aus einem einzigen Ding, lässt sie viele Aufgaben versehen und schreibt tausend Bücher auf eine einzige Seite. Genauso erschuf er auch den Menschen als eine Konzentration in seiner Art statt vieler verschiedener Arten. Das heißt, Er wollte, dass durch den Menschen in einer einzelnen Art so viele Funktionen ausgeübt würden, wie sie der Zahl der Arten, Gruppen und Familien all der verschiedenen Tierarten entspricht. Daher hat Er den Sinnen und Fähigkeiten (quvalar ve hissiyatlar) des Menschen von Natur aus (= fitraten) keine Grenzen gesetzt, ihnen von Natur aus keine Fesseln angelegt, sondern ihn frei gelassen. Die Sinne und Fähigkeiten der Tiere sind begrenzt. | |||
Ihre Natur ist gebunden, während hingegen eine jede der menschlichen Kräfte (quva) über eine unendliche Entfernung frei in Richtung Ewigkeit zu schweifen vermag. Denn da der Mensch ein Spiegel der unendlichen Manifestationen der Namen des Schöpfers des Universums ist, wurde auch seinen Kräften (quvalar) eine grenzenlose Fähigkeit (istidad) zu deren Entfaltung gegeben. | |||
Wenn dem Menschen in seiner Gier (hirs) z.B. die ganze Welt gegeben würde, sagte er doch هَلْ مِنْ مَزِيدٍ {"Gibt es denn da nicht mehr?" (Sure 50, 30)} Des Weiteren findet er es in seinem Egoismus für annehmbar, dass Tausend Leute zu seinem eigenen Nutzen Schaden erleiden sollten usw... Es gibt grenzenlose Möglichkeiten, sich im Bereich seiner schlechten Gesinnung (akhlaq-i seyyie) zu verbreiten. Er kann selbst die Stufe eines Nimrod oder Pharao erreichen. In Übereinstimmung mit dem Elativ der Ayah am Anfang des Kapitels ist er besonders ungerecht. In gleicher Weise liegt es auch in seiner Fähigkeit, grenzenlose Fortschritte in seiner guten Gesinnung (akhlaq-i hasene) zu machen und sich bis zur Stufe der Propheten und Seiner Getreuen zu entfalten. | |||
Des Weiteren ist der Mensch im Gegensatz zu den Tieren unwissend in Bezug auf alle lebensnotwendigen Dinge und muss alles erst noch lernen. Da er unendlich viele Dinge braucht, ist er in Übereinstimmung mit dem obigen Elativ der gleichen Ayah besonders unwissend (= جَهُول). Was aber das Tier betrifft, so braucht es, sobald es zur Welt kommt nur ganz wenige Dinge. Ferner kann es die Dinge, die es braucht, um alle Bedingungen seines Lebens (zu meistern), in ein, zwei Monaten, ein, zwei Tagen, ja sogar in nur ein, zwei Stunden erlernen. Es ist, als habe es schon in einer anderen Welt Vollkommenheit erlangt und sei nun mit ihr hier angelangt. Doch der Mensch kommt erst in ein, zwei Jahren auf die Beine und lernt erst mit fünfzehn zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. | |||
Der Elativ "besonders unwissend" (= جَهُول) zeigt dies an. | |||
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