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("Das heißt also, wem der Name "Lebendiger" (Muhyi) gehört, dem gehört auch der Name dessen, dem der Name "Allweiser" (Hakîm) gehört und das Licht allen Seins ist, es umfasst. Auch der Name "Erbarmer" (Rahîm) gehört Ihm, der alles Sein in Liebe (shefqat) umsorgt (terbiye). Auch der Name "Versorger" (Rezzaq) gehört Ihm, und ist der Titel dessen, der alle Lebewesen freigiebig (keremiyle) mit allem ausstattet. Usw..." içeriğiyle yeni sayfa oluşturdu) Etiketler: Mobil değişiklik Mobil ağ değişikliği |
("Eine Problemstellung als Lehrbeispiel (ibret):" içeriğiyle yeni sayfa oluşturdu) |
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565. satır: | 565. satır: | ||
Was aber die andere Gruppe, die man die Gefolgschaft des Satans (hizb-ush sheytan) nennt, urteilt törichter Weise so: "Zeigt ihn entweder allen auf der Spitze des Minaretts, oder aber sein Platz ist am Grunde des Brunnens." In ihrer Dummheit wissen sie nicht, dass es nur an denen liegt, deren Blick nicht so weit empor reicht, wenn man ihn nicht jedermann auf der Spitze des Minaretts zeigen kann. In ihrer Spitzfindigkeit wollen sie den ganzen Bereich für sich in Anspruch nehmen, allein die Spitze des Minaretts davon ausgenommen. | Was aber die andere Gruppe, die man die Gefolgschaft des Satans (hizb-ush sheytan) nennt, urteilt törichter Weise so: "Zeigt ihn entweder allen auf der Spitze des Minaretts, oder aber sein Platz ist am Grunde des Brunnens." In ihrer Dummheit wissen sie nicht, dass es nur an denen liegt, deren Blick nicht so weit empor reicht, wenn man ihn nicht jedermann auf der Spitze des Minaretts zeigen kann. In ihrer Spitzfindigkeit wollen sie den ganzen Bereich für sich in Anspruch nehmen, allein die Spitze des Minaretts davon ausgenommen. | ||
So tritt dann also jemand hervor, um den Streit zwischen den beiden Gemeinschaften zu schlichten und sagt zu dieser Gefolgschaft des Satans: "Oh unglückselige Gruppe! Wäre der Platz (maqam) dieses gewaltigen Muezzins am Grunde des Brunnens, so müsste er wie ein Stein so leblos und kraftlos sein. Und der auf den Stufen, die im Brunnen hinunter führen und denen, die im Minarett hinauf führen, sichtbar wird, könnte nicht er sein. Da ihr ihn aber dort sehen könnt, kann er sicherlich nicht so kraftlos, tot und wesenlos sein. Die Spitze des Minaretts muss sein Platz (maqam) sein. Da dies aber nun einmal so ist, zeigt ihn also nun auf dem Grunde des Brunnens - wo ihr ihn aber auf gar keinen Fall zeigen könnt und ihr werdet auch niemanden glauben machen können, er sei dort, oder aber schweigt! Das Gebiet, das ihr verteidigt, ist der Grund des Brunnens. Was aber den übrigen Bereich und den weiten Zwischenraum betrifft, so ist er der Bereich dieser gesegneten Gemeinschaft. Wo immer sie diese Persönlichkeit zeigt, es sei denn am Grunde des Brunnens, dort werden sie auch den Fall für sich entscheiden." | |||
So wird denn wie in diesem Gleichnis, worin mit dem Kapitel über die Diskussion mit dem Teufel (= Erstes Kapitel des Sechsundzwanzigsten Briefes) vom Throne Gottes bis hinab auf den Grund dieser weite Zwischenraum der Gefolgschaft des Satans aus der Hand genommen, die gesamte Gefolgschaft des Satans in die Ecke getrieben und zum Schweigen gebracht. Ihr bleibt ein Platz überlassen, der zuhöchst irrational, der völlig unmöglich, der so ganz und gar verabscheuungswürdig ist. Man treibt sie in einem Loch zusammen, das so eng ist, dass kaum jemand hinein gelangen kann, während der gesamte Zwischenraum im Namen des Qur'an (von seiner Gefolgschaft) in Anspruch genommen wird. | |||
Sagt man zu ihr: "Was ist der Qur'an?", so sagen sie: "Ein schönes Buch (von und über) einen Menschen, das in den guten Sitten Unterricht erteilt." | |||
Dann wird man ihnen auch sagen: "Weil dies so ist, darum ist es auch das Wort Gottes und als ein solches müsst ihr es auch annehmen. Denn nach der Lehre (meslek), der ihr angehört, werdet ihr nicht sagen: es ist ein schönes (Buch)." | |||
Und wenn man sie ferner fragte: "Was wisst ihr über den Propheten?" dann sagen sie: "Er ist ein hochintelligenter Mensch von guter Gesinnung." | |||
Dann wird man ihnen sagen: "Wenn dies so ist, dann kommt zum Glauben. Denn war er von guter Gesinnung und auch klug, dann war er in jedem Fall auch der Gesandte Gottes. Denn mit eurer bloßen Aussage: 'er ist ein guter (Mensch)', bleibt ihr nicht in eurem Rahmen. Denn eure Lehre sagt so etwas nicht." Usw.... Diesem Beispiel können noch andere Hinweise und weitere Aspekte der Wahrheit beigefügt werden. | |||
Auf Grund dieses Geheimnisses werden die Leute des Glaubens, die mit dem Teufel diskutieren, im "Ersten Kapitel (des Sechsundzwanzigsten Briefes)" nicht dazu gezwungen, die Wunder Ahmeds und die unbestreitbaren Beweise dafür kennen zu lernen, um so ihren Glauben bestätigen zu können. Ein kurzer Wink, ein kleiner Hinweis rettet ihren Glauben. Alle Taten Ahmeds, alle Qualitäten Mohammeds, das ganze Verhalten des Propheten, mit dem Friede und Segen sei, gleichen einem Wunder und beweisen, dass ihm ein Rang (maqam) unter den Höchsten aller Großen (a'la-yi illiyyîn) gebührt und nicht unter den Niedrigsten der Niedrigen (esfel-i safilîn) am Grunde des Brunnens. | |||
< | <span id="Yedinci_Mesele"></span> | ||
=== | ===Siebente Fragestellung=== | ||
Eine Problemstellung als Lehrbeispiel (ibret): | |||
Für einige meiner Freunde, die in ihrer abgrundtiefen Furcht den Mut verloren haben, sehe ich mich dazu veranlasst, sie mit sieben Beispielen in ihrer geistigen Verfassung zu stärken und dabei einen Gunsterweis (ikram) des Herrn anzuführen, als ein (Zeichen für den) Schutz Gottes über diejenigen, welche im Dienst am Qur'an stehen, und um jenen Teil der Freunde zu retten, die schon dabei sind, die Nerven zu verlieren. | |||
Vier dieser sieben Beispiele zeigen, wie sie ganz entgegen ihren Absichten eine Ohrfeige (tokat) bekommen haben, weil sie, die meine Freunde waren, einzig um eines weltlichen Vorteils willen, aufgrund meines Dienstes am Qur'an und nicht gegen mich persönlich, aber doch eine feindselige Haltung eingenommen haben. | |||
Was die restlichen drei dieser sieben Beispiele betrifft, so waren sie wirklich meine Freunde und sind es noch heute. Doch zeigten sie vorübergehend nicht jene mannhafte Haltung, wie sie eine Freundschaft erfordert, weil sie sich darum bemühten, die Zuwendung der Weltleute zu gewinnen, weltliche Vorteile zu erlangen und für ihre eigene Sicherheit zu sorgen. Statt dessen mussten diese drei Freunde unglücklicherweise entgegen ihren Absichten einen schweren Tadel erfahren. | |||
Von den zuerst erwähnten vier, die zunächst Freunde gewesen waren, dann aber eine feindselige Haltung angenommen haben, | |||
war der erste ein Kreisdirektor, der bei verschiedenen Gelegenheiten darum gebeten hatte, eine Kopie des "Zehnten Wortes" zu erhalten. Ich habe ihm eine gegeben. Doch dann brach er meine Freundschaft, weil er befördert werden wollte, ab und nahm eine feindselige Haltung gegen mich ein. Er übergab (das Buch) dem Gouverneur, verbunden mit einer Anklage und einer Anzeige. Doch als ein Gunsterweis (ikram) für den Dienst am Qur'an (hizmet-i qur'an) wurde er nicht befördert, sondern abgesetzt. | |||
Der zweite war ebenfalls ein Direktor, war zunächst mein Freund und später mein Gegner, nahm mir gegenüber, nicht aus persönlichen Gründen, sondern auf Grund meines Dienstes eine feindselige Haltung ein, um sich bei seinem Vorgesetzten in Erinnerung zu bringen und die Sympathien der Weltleute zu gewinnen und erhielt entgegen seinen Absichten eine Ohrfeige. Er wurde in einer unerwarteten Angelegenheit zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Da bat er denn einen Diener am Qur'an um sein Gebet. Möge Gott es so wollen (inshallah), dass er um der Gebete willen, die für ihn verrichtet werden, gerettet wird. | |||
'''Der dritte war ein Lehrer.''' Da er sich mir gegenüber als Freund erwies, betrachtete auch ich ihn als meinen Freund. Doch später wählte er stattdessen eine feindselige Haltung, um nach Barla versetzt zu werden und dort zu leben. Doch entgegen seinen Absichten erhielt er eine Ohrfeige. Er wurde von seiner Lehrtätigkeit zum Militärdienst versetzt. So hat man ihn aus Barla entfernt. | |||
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'''Der vierte war auch ein Lehrer.''' (Weil er ein Hafiz war und ich in ihm einen praktizierenden Gläubigen sah), erwies ich ihm meine innige Freundschaft, in der Absicht, dass er mir im Dienst am Qur'an seine Freundschaft bezeigen möge. Doch dann wurde er auf ein einziges Wort eines Beamten hin unsicher und zeigte uns die kalte Schulter, um so wieder die Sympathien der Weltleute zu gewinnen. Auch er erhielt entgegen seinen Absichten eine Ohrfeige (tokat). Er wurde von seinem Schulrat ziemlich heftig zurecht gewiesen und verlor seinen Posten. | |||
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So empfingen denn diese vier Männer auf Grund ihrer feindseligen Haltung ihre Ohrfeigen (tokat). Auch drei Freunde bekamen zwar nicht gerade eine Ohrfeige, weil sie nicht jene mannhafte Haltung gezeigt hatten, wie man sie von wahren Freunden erwartet, aber doch entgegen ihren Absichten eine ernsthafte Warnung. | |||
'''Der Erste:''' | |||
''' | Als eine geachtete Persönlichkeit, die ein sehr bedeutender, ernsthafter und treuer Schüler von mir war, schrieb er ständig die "Worte" ab und verteilte sie. Als ein hoher, aber leicht verwirrter, Beamter kam und sich dabei auch noch ein kleiner Zwischenfall ereignete, versteckte er die "Worte", die er bereits abgeschrieben hatte und hörte auch vorübergehend damit auf, neue abzuschreiben, um bei den Weltleuten nicht in Schwierigkeiten zu geraten und keine Unannehmlichkeiten von ihnen zu bekommen und vor ihren Bosheiten sicher zu sein. Doch als ein Zeichen seines Irrtums, in dem er zeitweilig seinen Dienst am Qur'an unterbrach, litt er nun ein Jahr lang beständig unter einer Katastrophe, die über seinem Haupt schwebte, nämlich eine Strafe von Tausend Lira bezahlen zu müssen. Wann immer er die Absicht äußerte, mit den Abschriften fortzufahren und zu seiner früheren Aufgabe zurückkehrte, wurde der Schuldspruch über ihn aufgehoben, bis er - Gott sei's gedankt - schließlich freigesprochen wurde. So wurde er in all seiner Armut davor bewahrt, die Tausend Lira bezahlen zu müssen. | ||
'''Der Zweite:''' | |||
''' | Er war mir fünf Jahre lang ein mutiger, ernsthafter und tapferer Freund gewesen. Danach dachte er einige Monate nicht mehr daran, mich zu besuchen, obwohl wir doch Nachbarn waren und "zufällig" begegneten wir einander auch nicht. Er wollte das Wohlwollen und die Sympathien der Weltleute und des erst kürzlich erschienen Distriktkommissars gewinnen. So besuchte er mich nicht im Ramadan und an den Festtagen. Doch die Ereignisse in seinem Dorf verliefen entgegen seinen Absichten und am Ende verlor er seinen Einfluss. | ||
'''Der Dritte:''' | |||
''' | Ein Hafiz, der mich ein, zwei Mal in der Woche besuchen kam, war Imam geworden. Um nun auch noch einen Turban tragen zu dürfen, verließ er mich für zwei Monate. Er besuchte mich noch nicht einmal während der Festtage. Doch entgegen seinen Absichten und ganz gegen die sonst übliche Gewohnheit gestattete man ihm, auch nachdem er schon sieben, acht Monate Imam gewesen war, nicht, einen Turban tragen zu dürfen. | ||
So gibt es denn eine ganze Reihe ähnlicher Ereignisse. Doch um die Gefühle einiger Leute nicht zu verletzen, möchte ich sie hier nicht erwähnen. So schwach nun diese Hinweise auch im Einzelnen sein mögen, so spürt man doch insgesamt eine Kraft (quvvet) in ihnen. Es erwächst aus ihnen die Überzeugung, dass zwar nicht ich selbst - denn ich halte mich nicht selbst für eines besonderen Gunsterweises (ikram) für würdig - aber doch wir alle rein im Hinblick auf unseren Dienst am Qur'an als einen solchen Gunsterweis Gottes verstehen dürfen, dass wir diesen Dienst unter dem Schutz des Herrn verrichten. | |||
Daran sollen meine Freunde denken und nicht in Panik geraten. Weil aber unser Dienst ein Gunsterweis Gottes ist und nicht ein Grund, stolz, sondern vielmehr dankbar zu sein, und weil es da einen Erlass (ferman) gibt: وَاَمَّا بِنِعْمَةِ رَبِّكَ فَحَدِّثْ {"...doch vielmehr verkündige die Gnadenerweise deines Herrn." (Sure 93, 11)} | |||
auf Grund dieses Geheimnisses erkläre ich dies lediglich meinen Freunden persönlich. | |||
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669. satır: | 628. satır: | ||
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'''Antwort:''' | |||
''' | Die Worte des Qur'an und die Lobpreisungen (tesbihat) des Propheten sind nicht ein lebloses Kleid, sondern wie die lebendige Haut eines Körpers, sind in der Tat im Laufe der Zeit zu einer Haut geworden. Kleider kann man wechseln. Wollte man aber seine Haut wechseln, würde dies dem Körper schaden. Segensreiche Worte, wie sie im Ruf zum Gebet (ezan) oder beim Gebet (namaz) selbst gebraucht werden, sind zu Merkmalen und Kennzeichen ihrer Bedeutung geworden. Diese Kennzeichen und Merkmale aber kann man nicht auswechseln. | ||
Ich selbst habe schon oft in mir einen Zustand (hal) beobachtet und untersucht und dabei festgestellt: dieser Zustand, das ist die Wahrheit. Und es ist folgender Zustand: | |||
Ich habe einmal in der Nacht (Arefe) vor dem Opferfest (Kurban) Hunderte Male die Sure "Ikhlas" rezitiert und bemerkt: Ein Teil von meinen feinen innerlichen Organen (manevi duygular) empfing daraus seine Nahrung, wurde ruhiger und schließlich still. Ein anderer Teil, schon mit der Fähigkeit zu innerer Wahrnehmung (quvve-i mufekkir) begabt, wendet sich noch eine längere Zeit der Bedeutung zu, entnimmt sich seinen Anteil und wird ruhig. Wieder ein anderer Teil, wie das Herz (qalb), entnimmt sich seinen Anteil an inneren Werten, der zu einer Quelle geistlicher Freude (manevi bir zevk) wird und geht sodann in das Schweigen ein. Usw... | |||
Schritt für Schritt bleiben bei der beständigen Wiederholung nur noch wenige dieser feinen geistigen Organe (letauf) über, die sich erst sehr spät satt und zufrieden zeigen und bis dahin weiter machen, bis am Ende kein Bedürfnis nach innerer Wahrnehmung und Bedeutung (mana) mehr übrig bleibt. So wie Unaufmerksamkeit (ghaflet) die Kraft der inneren Wahrnehmung (quvve-i mufekkir) schwächt (zarar), so kann sie doch letzteren keine Schwäche (zarar) zufügen. Ihnen genügt schon ein bloßes (Segens)Wort, die bloße Erfassung von Sinn und Verständnis in einem befriedigenden Wort, Merkmale und Kennzeichen für allgemein gebräuchliche Ausdrücke. Denkt man an diesem Punkt noch weiter über den Sinn (der Worte) nach, so entsteht schließlich ein Überdruss, der (nur noch) destruktiv wirkt. Und diese feinen geistigen Organe (latife) brauchen keine Lehre (taallum) und kein Verständnis (tefehhum), vielmehr bedürfen sie (einer beständigen) Erinnerung, Hinwendung und Ermutigung. Und diese Worte, die gleich einer Haut sind, genügen ihnen und versehen die Aufgabe (vazife) des Sinnes. Und besonders dann, wenn diese arabischen Worte gemahnen, dass sie Worte Gottes und göttliche Verkündigung sind, so sind sie eine Quelle immerwährender Segensfülle (= daimi bir feyze medar). | |||
So zeigt denn dieser Zustand (hal), den ich selbst erfahren habe: Den Ezan, die Lobpreisungen (tesbihat) nach dem Gebet und Wahrheiten wie die Fatiha und die Sure-i Ikhlas, die stets wiederholt werden, in einer anderen Sprache zum Ausdruck zu bringen, bringt einen großen Schaden. | |||
Denn nachdem die immer sprudelnde Quelle der Worte Gottes und Seines Propheten versiegt ist, dann ist auch der beständige Anteil dieser beständigen feinen innerlichen Organe (letaif) gleichfalls verloren. Ferner gehen auch mit jedem Wort mindestens zehn Verdienste (sevab) verloren und nicht jeder kann (das Bewusstsein) der beständigen Gegenwart Gottes (huzur-u daimi) während des ganzes Gebetes aufrecht erhalten. So entsteht denn in dieser Unaufmerksamkeit (ghaflet) durch die menschlichen Worte der Übersetzung ein Schaden, als legte sich Finsternis über den Geist. | |||
So wie schon Imam-i A'dham (Abu Hanifa) gesagt hat, ist | |||
لاَۤ اِلٰهَ اِلاَّ اللّٰهُ {"Es gibt keine Gottheit außer Allah."} | |||
Kennzeichen und Merkmal der Göttlichen Einheit (Tauhid). Desgleichen sagen auch wir: Die übergroße Mehrheit aller Worte der Lobpreisungen (tesbih) und des Gedenkens (dhikr), besonders aber der Ruf zum Gebet (ezan) und das Gebet (namaz) selbst sind zu solchen Kennzeichen und Merkmalen geworden. Und wie Zeichen werden sie nicht nur in ihrer wörtlichen Bedeutung sondern mehr noch in ihrer üblichen, den religiösen Vorschriften entsprechenden Bedeutung betrachtet. Weil dies aber so ist, kann man diese Worte nach der Schariah nicht verändern. | |||
Selbst ein ungebildeter Mensch ist in der Lage, jene Bedeutung, die ein jeder Muslim kennen muss, kurz zusammengefasst, rasch zu erlernen. Wie können Menschen, die ihr ganzes Leben im Islam verbringen und dabei ihre Köpfe mit Tausenden sinn- und nutzloser Dinge füllen sich entschuldigen, wenn sie nicht in ein, zwei Wochen eine Zusammenfassung der Bedeutung jener gesegneten Worte lernen, die der Schlüssel zum Ewigen Leben sind? Wie können sie Muslime sein? Wie können sie verständige Menschen genannt werden?... Und es ist nicht verständig, die Fassung der Quelle des Lichtes um solch fauler Kerle willen zu zerstören!... | |||
Des Weiteren versteht, wer "Subhanallah" (Gott sei gelobt!) sagt, von welchem Volk auch immer er sein mag, dass er Gott den Gerechten damit preist. Genügt denn das nicht bereits? Wenn er die Bedeutung (dieser Worte) auch nur einmal in seine eigene Sprache überträgt, lernt er sie für alle Male mit seinem Verstand (aqil). Statt dessen wiederholt er sie hundert Mal am Tag. Diese hundert Mal sind, von dem Lernanteil des Verstandes einmal abgesehen, zusammen mit der kurzgefassten Bedeutung des Ausdrucks und dem in ihn übergegangenen und mit ihm verschmolzenen Ausdruck eine Quelle vieler Lichter und der Fülle des Segens. Besonders die Heiligkeit, die er aus den Worten in der Sprache Gottes empfängt, die Segensfülle (feyz) und das Licht (nur), das ihm aus dieser Heiligkeit erwächst sind von höchster Wichtigkeit... | |||
'''Zusammenfassung:''' | |||
''' | Die wesentlichen Elemente des Glaubens sind die schützende Fassung der Heiligen Worte Gottes. Nichts vermag an deren Stelle zu treten und sie zu ersetzen, nichts ihren Platz einzunehmen und ihre Aufgabe zu erfüllen. Selbst wo es zeitweilig eine andere Ausdrucksmöglichkeit gibt, so ist es doch nicht ein ständiger, ein erhabener, ein heiliger Ausdruck. | ||
Was die Worte betrifft, welche die schützende Fassung für die Auslegung der Vorschriften des Glaubens bilden, so ist es nicht notwendig, sie zu ändern, denn eine solche Notwendigkeit wird durch gute Ratschläge und andere Belehrungen, Unterweisung, Studium und Predigt aufgehoben. | |||
'''Kurzum:''' | |||
''' | Der Aufbau der arabischen Sprache in ihrem Wortschatz und in ihrem Satzbau und der Qur'an, der in seiner Vielfältigkeit und in seiner Ausdruckskraft ein Wunder ist, sind von solcher Art, dass es keine Möglichkeit gibt, sie zu übersetzen! Ja, ich kann sogar sagen, dass es unmöglich ist. Wer daran einen Zweifel hat, möge im "Fünfundzwanzigsten Wort" über den Qur'an und das Wunder seiner Verkündigung darüber nachschlagen. Was da eine Übersetzung genannt wird, ist nur eine kurz zusammengefasste, mangelhafte Auslegung. Wo bleibt da nun Ausdeutung und Sinn? Wo findet sich die wahre Bedeutung der Ayat, die sich so lebendig und in vielerlei Hinsicht um sie herum gruppieren? | ||
< | <span id="Dokuzuncu_Mesele"></span> | ||
=== | ===Neunte Fragestellung=== | ||
Eine wichtige, persönliche Angelegenheit und ein Geheimnis der Gottesfreundschaft (sirr-i velayet). | |||
Eine riesengroße Gruppe der Leute der Wahrheit und Rechtschaffenheit (ehl-i haq ve istikamet) in der islamischen Welt wird die der Leute der Tradition und der Gemeinschaft (Ehl-i Sunnah ve Djemaat) genannt und hat die Wahrheit von Qur'an und Glaube im Rahmen dieser Rechtschaffenheit buchstäblich allen in Ehren gehaltenen Bräuchen (Sunnet-i Seniyye) entsprechend bewahrt. Die überwiegende Mehrheit der Gottesfreunde (ehl-i velayet) erwuchs aus diesem Kreis. Ein anderer Teil der Gottesfreunde erschien auf einem Weg außerhalb einiger Grundsätze der Ehl-i Sunnah ve Djemaat und zeigte sich im Gegensatz zu deren Fundamenten. So haben sich denn in der Betrachtung dieser Gruppe der Gottesfreunde zwei (extreme) Richtungen gebildet: | |||
Was die eine Richtung betrifft, so hat sie ihnen (den Status) der Gottesfreunde aberkannt, weil sie sich im Gegensatz zu den Grundsätzen der Leute der Sunnah verhielten. Ja, sie gingen sogar so weit, dass sie einen Teil von ihnen geradezu als Ungläubige bezeichneten. | |||
Die zweite Gruppe ist die derjenigen, die ihnen nachfolgen. Da diese deren Heiligkeit anerkennen, sagen sie: "Die Wahrheit beschränkt sich nicht auf die Ehl-i Sunnah ve Djemaat." Sie haben eine Gruppe von Reformatoren (ehl-i bid'a) gebildet und sind in ihr bis zum Irrtum (dalalet) fortgeschritten. Sie wissen nicht: Nicht jeder, der recht geführt ist (= hâdî), ist ein Führer (= muhdî). Ihre Scheikhs könnte man wegen ihrer Fehler entschuldigen, wenn sie in Ekstase (medjzub) waren. Was aber sie selbst betrifft, so sind sie nicht zu entschuldigen. | |||
Was (darüber hinaus) eine gemäßigte (mutevassit) Richtung betrifft, so leugnet sie nicht die Heiligkeit der Gottesfreunde, erkennt aber den Weg (den sie eingeschlagen haben) und ihre Schulen (meslek) nicht an. Sie sagen: "Soweit ihre Aussagen den Grundsätzen (des Glaubens) widersprechen, so befanden sie sich entweder, von ihrem ekstatischen Zustand (hal) übermannt (maghlub), in einem Irrtum, oder aber es handelte sich dabei um metaphorische Umschreibungen (muteshabihat), deren Bedeutung unbekannt ist." | |||
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