Fünfzehntes Wort

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    Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen;

    {"Und wahrlich, wir schmückten den untersten Himmel mit Lampen und bestimmten sie zu Wurfgeschossen für die Satane,..." (Sure 67, 5)}

    Oh du gelehrter Herr, dem die seelenlose (ruhsuz) Problematik der Astronomie den Blickwinkel verengt und der Verstand die Sicht verschleiert hat und der du nun in dieser deiner beschränkten Sichtweise für das gewaltige Geheimnis dieser Ayah keinen Platz mehr finden kannst! Man kann in den Himmel dieser Ayah mit einer siebensprossigen Leiter emporsteigen. Komm, lass uns gemeinsam hinaufsteigen!

    Erste Stufe:

    Weisheit (hikmet) und Erkenntnis (haqiqat) verlangen danach, dass sich so wie auf Erden auch in den Himmeln die ihnen entsprechenden Bewohner finden. In der Sprache des Qur'an werden diese verschiedenen Arten von Bewohnern Engel (melaike) und Geister (ruhaniyat) genannt.

    Dies ist in der Tat ein Erfordernis der Erkenntnis (haqiqat). Denn die Erde wird trotz ihrer winzigen Kleinheit mit leben- und bewusstseintragenden Geschöpfen gefüllt, von Zeit zu Zeit wieder geleert und neu wieder mit bewusstseinstragenden Geschöpfen belebt, was darauf hinweist, oder vielmehr erklärt, dass auch die Himmel, welche zauberhaften Schlössern gleichen, ausgestattet mit prächtigen Türmen, {Gemeint sind die Sommer- und Wintersternbilder. (A.d.Ü.)} von Geschöpfen erfüllt sind, die Verstand und Bewusstsein besitzen. Auch sie sind gleich Menschen und Dschinnen Besucher in diesem Schloss, das unsere Welt ist, Leser dieses Buches, das dieser Kosmos ist, und Herolde (dellâl) dieses Königreiches, das Gottes Herrschaftsbereich (= saltanat-i rububiyet) ist. Denn das Universum, das mit grenzenlos kostbaren Ornamenten verziert, mit den schönsten und wertvollsten Kunstwerken geschmückt ist, bedarf ganz offensichtlich auch derer, die seine Schönheit sinnend betrachten (mutefekkir) und sie in staunender Bewunderung zu würdigen wissen. So verlangt Schönheit in der Tat nach einem, der in sie vernarrt ist, und das Mahl wird dem gereicht, der danach hungert.

    Aber die Menschen und Dschinnen können nur den millionsten Teil dieser unendlich vielen Aufgaben, dieser phantastischen Betrachtungen, dieser weltweiten Verpflichtungen, dieser umfassenden Anbetung erfüllen. Das heißt also, dass für diese unendlich vielen verschiedenen Aufgaben und Dienste und für die Anbetung auch unendlich viele Arten von Engeln und Geistern notwendig sind.

    Aufgrund der Hinweise in manchen Überlieferungen und der Weisheit hinter der Ordnung der Welt (intizam-i alemin) lässt sich sagen: Ein Teil der Dinge und Gegenstände, die sich bewegen, von den Planeten bis hin zu den Wassertropfen, werden von den Engeln als eine Art Reittier benutzt. Mit Gottes Erlaubnis besteigen sie diese und segeln auf ihnen durch die bezeugte Welt. Zudem lässt sich sagen, dass manche Arten von Tieren, angefangen von den Vögeln des Paradieses, in einer Hadith طُيُورٌ خُضْرٌ -"Grüne Vögel"- genannt, bis zu den Fliegen einigen Arten von Seelen (ervah) als Fahrzeug dienen. Sie schlüpfen auf Befehl Gottes des Gerechten (emr-i Haq) in diese hinein, reisen mit ihnen durch die Körperwelt und legen durch die Fenster der Sinnesorgane hindurch von den materiellen Wundern der Schöpfung Zeugnis ab.

    Erschafft der Schöpfer aus dunkler Erde und schlammigem Wasser ständig anmutiges Leben und lichtvolle, vernunftbegabte Wesen, so wird es vor Ihm auch eine Art bewusstseinstragender Geschöpfe aus dem sicherlich für Geist und Leben geeigneten Meer des Lichtes, ja sogar aus dem Ozean der Dunkelheit geben. Und das werden sogar viele sein. Über die Existenz der Engel und der Geister habe ich in einer Abhandlung, die "Punkte (Nokta)" heißt, und im "Neunundzwanzigsten Wort" geschrieben. Da ist ihre Existenz so sicher bewiesen, wie zwei mal zwei vier ist. Wer möchte, kann dort nachschlagen.

    Zweite Stufe:

    Himmel und Erde stehen miteinander in Verbindung wie zwei Provinzen eines Staates. Zwischen ihnen gibt es unsichtbare Kanäle und Handlungsweisen, die von Wichtigkeit und Bedeutung sind. Licht und Wärme, Fülle (bereket) und Fruchtbarkeit (rahmet), Dinge, wie sie der Erde notwendig sind, kommen vom Himmel herab, d.h. sie werden gesandt, und dies in Übereinstimmung mit allen Religionen des Himmels, die sich auf Offenbarungen stützen, und nach der Überlieferung der visionären Entdecker (ehl-i keshf), die sich auf das gleiche Zeugnis stützen, dass die Engel vom Himmel zur Erde herabsteigen.

    Daraus erkennt man mit einer intuitiven Sicherheit, die an unmittelbare sinnliche Wahrnehmung grenzt, dass es für die Bewohner der Erde einen Weg gibt, der in den Himmel emporführt. In der Tat sind Verstand, Intuition (hayal) und Blick eines jeden von ihnen jederzeit nach dem Himmel gerichtet. In gleicher Weise steigen auch die Seelen der Propheten und der Heiligen, die ihre schwere Last abgeworfen und die Seelen der Verstorbenen, die ihre Körper verlassen haben, mit Gottes Erlaubnis dahin empor. Da nun einmal alles, was leicht und fein ist, dahin emporsteigt, können sicherlich auch ein Teil der Bewohner der Erde und der Luft, wenn sie ihren Spiegelkörper angezogen haben und leicht und fein wie die Geister geworden sind, zum Himmel emporsteigen.

    Dritte Stufe:

    Die Ruhe, Stille, Ordnung (intizam), Harmonie und Weite des Himmels und sein Strahlenglanz (nuraniyet) zeigt uns, dass seine Bewohner den Bewohnern der Erde nicht gleich sind. Vielmehr sind alle seine Bewohner Geheißene und was ihnen geheißen wird, das tun sie. Einen Anlass, der Streit und Hader erheischen könnte, gibt es nicht. Denn das Land ist groß, die Natur (fitratlar) ihrer Bewohner ist unbefleckt und unverdorben und ihre Ämter sind beständig und ihre Ränge unwandelbar (maqamlari sabit).

    Die Gegensätze haben sich in der Tat auf der Erde versammelt. Die Bösen haben sich mit den Guten vermischt. Das hatte Uneinigkeit zur Folge. Aus diesem Grund verfielen sie der Zwietracht und der Sorge. Deshalb wurden ihnen Prüfungen auferlegt. Daraus erwuchs der Wettstreit. So entstanden Fortschritt und Rückschritt. Der Sinn dieser Umstände (haqiqatin hikmet) ist folgender:

    Der Mensch ist als Frucht am Baum der Schöpfung gewissermaßen dessen Endprodukt. Es ist ja bekannt, dass in der Natur die Frucht das Endprodukt, das Konzentrat, das Schmuckstück, das bedeutendste Ergebnis ist. So ist denn nun die Erde, da der Mensch als Frucht des Kosmos ein einzigartiges, äußerst hilfloses und schwaches Wunder der Macht ist, das am tiefsten begnadet wurde und in dem sich alles vereinigt, Wiege und Wohnstatt, die trotz ihrer äußerlichen Winzigkeit im Verhältnis zum Himmel im übertragenen und künstlerischen Sinne das Herz und das Zentrum des ganzen Kosmos; eine Ausstellung für alle die wunderbaren Kunstwerke; ein Erscheinungsort und Brennpunkt für die Manifestation aller Namen Gottes; eine Bühne für alle die zahllosen Großtaten des Herrn und ihr Spiegel; ein Basar für den Überfluss an Geschöpfen und Mittelpunkt des göttlichen Schaffens, besonders der kleinen Tier- und Pflanzenarten; ein Ort für die kleinen Nachbildungen der Kunstwerke dieser so weiten, jenseitigen Welten; ein Webstuhl, an dem die Tuche für die Ewigkeit sehr schnell gewebt werden; eine Bühne, auf der die Szenen der Ewigkeit rasch wechseln; ein kleines, vorübergehendes Pflanzbeet, in dem die Samen für die ewigen Gärten rasch heranwachsen.

    Das also ist der Grund dafür, dass der weise Qur'an die Erde(*[1])die verglichen mit dem Himmel doch nur ähnlich einer kleinen Frucht am großen Baum ist, aufgrund ihrer überragenden Bedeutung und ihres Kunstwertes allen Himmeln gleichstellt. Er legt sie auf die eine Waagschale und alle Himmel auf die andere Waagschale. Immer wieder heißt es da:{"Herr der Himmel und der Erde!"}

    Außerdem erfordert der rasche Wechsel und die ständige Veränderung auf der Erde, die sich aus den oben erwähnten Gründen ereignen, dass auch bei ihren Bewohnern eine dementsprechende Veränderung stattfinden muss. Da nun überdies auf dieser begrenzten Erde zahllose Wunderwerke der Macht in Erscheinung treten und auch den Begabungen der Menschen und Dschinnen, ihren bedeutendsten Bewohnern, nicht wie den übrigen Lebewesen von ihrer Natur (fitri) eine Grenze gesetzt und durch ihre Kreatürlichkeit keine Fessel angelegt ist, tritt in ihnen ein grenzenloser Fortschritt und ein grenzenloser Rückschritt in Erscheinung. Von den Gesandten und Freunden Gottes bis zu den Nimrod-gleichen Personen, ja bis hin zum Teufel ist die Erde ein weites Prüfungsfeld. Weil dies aber so ist, werden die pharaonenstolzen Satane mit ihren grenzenlosen Übeltaten Steine nach dem Himmel und seinen Bewohnern werfen...

    Vierte Stufe:

    Der Herr (Rabb) und Lenker (Mudebbir) aller Welten und ihr Schöpfer (Khaliq) in Seiner Majestät (Dhat-i Dhu'lDjelal) ist zugleich auch der Herr der "Schönen Namen (esma-i husna)", der Träger und Eigentümer sehr vieler Namen und Titel mit ganz verschiedenen Funktionen. Zum Beispiel: Die Namen und Titel, denen zufolge die Engel ausgesandt wurden, um an der Seite der Gefährten des Propheten gegen die Ungläubigen zu kämpfen; diesen Namen und Titeln zufolge gibt es auch einen Kampf zwischen Engeln und Teufeln, einen Streit zwischen den Guten im Himmel und den Bösen auf Erden. In der Tat vernichtet der Allmächtige in Seiner Herrlichkeit (Qadîr-i Dhu'lDjelal), in dessen Macht (qabda-i qudret) die Seelen der Ungläubigen und ihr Atem ist, nicht durch einen Befehl oder Posaunenstoß. Er eröffnet unter dem Titel Seiner allumfassenden Herrschaft (rububiyet-i âmme), in Seinem Namen als Beherrscher (Hakîm, also „Weiser“) und Lenker (Mudebbir) eine Arena für Prüfungen und Wettkämpfe.

    Obwohl Vergleiche immer hinken, sehen wir dennoch, dass ein König hinsichtlich seines Regierungsamtes sehr viele ganz verschiedene Titel (ünvanlar) und Namen haben kann. Zum Beispiel: Das Justizministerium kennt ihn unter dem Namen "der gerechte Richter (Hâkim-i Âdil)". Die Militärverwaltung nennt ihn mit dem Namen "Oberster Feldherr (Kumandan-i A'dham)". Das Amt für religiöse Angelegenheiten erwähnt ihn unter dem Titel "Kalif". Das Innenministerium bezeichnet ihn mit dem Titel "Sultan". Seine ergebenen Einwohner sagen zu ihm "barmherziger König (Merhametkâr Padishah)". Die Rebellen sprechen über ihn als "dem zornigen Herrscher (Qahhar Hâkim)". Man könnte noch weitere Vergleiche finden. So geschieht es denn manchmal, dass dieser erhabene König, in dessen Hand alle seine Einwohner sind, einen schwachen elenden Aufständigen nicht durch einen Befehl hinrichten lässt, sondern ihn in seinem Namen als der gerechte Herrscher vor ein Gericht stellt. Er weiß auch, wenn ein Beamter sowohl tüchtig als auch treu ergeben und einer Auszeichnung würdig ist. Er zeichnet ihn aber nicht aufgrund seines persönlichen Wissens, durch ein privates Telefongespräch aus, sondern schreibt unter dem Titel seiner königlichen Majestät (hashmet-i saltanat) einen Wettbewerb als Regierungsmaßnahme aus, um die Berechtigung einer solchen Belohnung unter Beweis zu stellen, gibt seinem Minister die notwendigen Anweisungen, lädt die Bevölkerung zu Zeugen und Zuschauern ein. Er gibt einen öffentlichen Empfang. Er belohnt ihn als Ergebnis einer erhabenen und prächtigen Prüfung vor einer hohen Versammlung. So lässt er ihm eine öffentliche Würdigung zuteil werden. Ziehe weitere Vergleiche in noch anderer Hinsicht!

    {"Bei Gott sind die erhabensten Gleichnissen!" (Sure 16, 60)} So hat denn der König aller Ewigkeiten (ezel ve ebed sultan) sehr viele Schöne Namen. Durch die Erscheinung Seiner Majestät (tedjelliyat-i djelaliye) und die Offenbarung Seiner Vollkommenheit (tedhahurat-i djemaliye) werden auch sehr viele Seiner Eigenschaften (shuunat) und Attribute (ünvanlar, auch „Titel“) sichtbar. Die Namen, Titel (ünvan) und Attribute (she'n), welche die Existenz des Lichtes und der Finsternis, des Sommers und des Winters, des Himmels (djennet) und der Hölle notwendig machen, verlangen auch bis zu einem gewissen Grade die Allgemeingültigkeit des Gesetzes sowohl von der Gegensätzlichkeit wie auch vieler anderer, allgemeiner Gesetze in der Schöpfung, zum Beispiel das Gesetz der Fortpflanzung, das Wettbewerbsgesetz und das Subsidiaritätsgesetz (kanun-u teavun). So erstreckt sich zum Beispiel der Gültigkeitsbereich des Gesetzes von der Gegensätzlichkeit von dem Streit zwischen Eingebung und Einflüsterung (ilhamat ve vesveseler) im Herzen angefangen bis zum Kampf zwischen Engeln und Teufeln an der Grenze des Himmels.

    Fünfte Stufe:

    Da es nun einmal ein Emporsteigen von der Erde zum Himmel und die Rückkehr danach gibt, so gibt es auch ein Herniedersteigen vom Himmel zur Erde und die Rückkehr dorthin. Die für den Bedarf der Erde notwendigen Güter werden von dort herabgesandt und da nun einmal die guten Seelen zum Himmel emporsteigen, werden sicherlich auch die bösen Geister versuchen, die guten nachzuahmen und in das Land der Himmel zu gelangen. Denn sie sind von ihrer Substanz her fein und leicht. Aber sie werden zweifellos wieder vertrieben und abgewiesen werden. Denn ihrem Wesen nach sind sie böse und voll Unheil.

    Außerdem besteht überhaupt kein Zweifel daran, dass es in unserer bezeugten Welt einen Hinweis auf diese bedeutsamen Aktivitäten und diesen geistigen Kampf geben muss. Denn die Weisheit der Herrschaft Seines Königreiches (saltanat-i rububiyetin hikmet) erfordert, den mit Bewusstsein begabten Lebewesen einen Hinweis auf die Bedeutsamkeit der unsichtbaren Lenkung zu geben, besonders aber für den Menschen, dessen wichtigste Aufgabe in der Betrachtung, Bezeugung, Verkündigung und Beaufsichtigung besteht, ein Zeichen zu setzen. Gott hat ja nicht nur für die zahllosen Wundertaten des Frühlings den Regen {In der Türkei kommt der Frühling nach dem ersten Regen im April. (A.d.Ü.)} als Zeichen gesetzt und mit den äußerlichen Ursachen Seiner wunderbaren Kunstwerke einen Hinweis auf sie gegeben, damit die Leute der bezeugten Welt als Zeugen auftreten können. Vielmehr will Er durch sie die Aufmerksamkeit der ganzen Gemeinde des Himmels und aller Erdenbewohner auf diese einzigartige Veranstaltung hinlenken. Das heißt, Er schildert diesen riesigen Kosmos als eine mit Türmen geschmückte Feste, in der ringsum Wächter aufgestellt sind, zeigt sie ihnen im Bild einer Stadt und veranlasst sie, über die Majestät Seiner Herrschaft (hashmet-i rububiyet) nachzusinnen (tefekkur).

    In Anbetracht der Tatsache, dass die Ausrufung dieses erhabenen Kampfes weise und notwendig ist, wird es sicherlich auch ein Zeichen dafür geben. Unter den Geschehnissen in der Atmosphäre und im Kosmos sieht man aber überhaupt kein Geschehnis, welches für diese Ausrufung geeignet sein sollte. Es gibt nichts passenderes als (folgende Ausdeutung der Ayah am Anfang dieses "Fünfzehnten Wortes"). Denn es ist ganz klar verständlich, wie sehr dieses Geschehnis unter den Sternen, das Flammenwerfern und Leuchtkugeln gleicht, die von mächtigen Türmen und aus hohen Festungen herabgeschleudert werden, passend für die Steinigung des Teufels ist. In der Tat ist keine passendere Ausdeutung dieses Geschehnisses ersichtlich außer dieser Ausdeutung und dieser Sinngebung. Alle anderen Geschehnisse eignen sich dafür nicht. Überdies ist eine solche Weisheit seit Adams Zeiten bekannt und unter den Kennern der Wahrheit (ehl-i haqiqat) berühmt (meshhud).

    Sechste Stufe:

    Da die Menschen und Dschinnen für grenzenlose Bosheit und Verderbtheit anfällig sind, überschreiten sie in ihrer Widersetzlichkeit alle Grenzen. Aus diesem Grunde also verbietet der Ehrwürdige Qur'an den Menschen und Dschinnen mit einer so wunderbaren Beredsamkeit (belaghat) und in einer so hoheitsvollen und klaren Ausdrucksweise (uslub) und mit so lebendigen und offenkundigen Beispielen und Gleichnissen jeden Aufruhr und alle Widersetzlichkeit, dass das All davon erzittert. Zum Beispiel:

    „Oh ihr Menschen und Dschinnen, wenn ihr meinen Befehlen nicht gehorcht, auf dann, verlasst mein Reich, wenn ihr das könnt!“ Beachtet die Ayah, welche mit mächtigen Warnungen, schrecklichen Drohungen und furchtbarer Gewalt auf dieses Beispiel hinweist: {"Oh versammelte Dschinnen und Menschen! Wenn ihr im Stande seid, die Grenzen der Himmel und der Erde zu überschreiten, so überschreitet sie doch, aber ihr könnt es nicht, außer mit Macht. Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr beide wohl leugnen? Man wird gegen euch beide Rauch und flüssiges Feuer aussenden und ihr werdet euch nicht mehr helfen können." (Sure 55, 33-35)} Mit welch wunderbarer Beredsamkeit bricht er doch den so stolzen Starrsinn der Menschen und Dschinnen! Er macht ihnen ihre Schwäche klar. Er zeigt ihnen, wie schwach und armselig sie sind im Vergleich zu der Weite und gewaltigen Größe (adhamet) des Königreiches Seiner Herrschaft (saltanat-i rububiyet). Es ist, als wollte er mit der obigen Ayah und mit folgender Ayah {"...und Wir bestimmten sie zu Wurfgeschossen für die Satane,..." (Sure 67, 5)} folgendes zum Ausdruck bringen:

    "Oh ihr Dschinnen und Menschen, die ihr in eurer Winzigkeit stolz und verbohrt und die ihr in eurer Schwäche und Armseligkeit verblendet und hartnäckig seid! Wie könnt ihr es wagen, euch in eurer Aufsässigkeit gegen die Befehle eines so ruhmreichen Königs (Sultan-i Dhishan) zu stellen, dessen Befehlen Sterne, Monde und Sonnen wie gehorsame Soldaten gehorchen!? Überdies kämpft ihr in eurer Aufsässigkeit gegen einen Herrscher von solcher Majestät (Hâkim-i Dhu'lDjelal), der so gewaltig große, Ihm gehorsame Soldaten hat, dass eure Teufel, könnten sie gegen diese antreten, von ihnen mit Kugeln gleich Bergen gesteinigt würden. Zudem rebelliert ihr in eurer Undankbarkeit im Lande eines Königs von solcher Majestät (Mâlik-i Dhu'lDjelal), dass Seine Diener und Soldaten von der Art sind, dass sie nicht nur auf euch winzige Geschöpfe, sondern selbst dann noch, wenn ihr, den unmöglichen Fall angenommen Feinde und Ungläubige so groß wie ein Berg oder die Erde wäret, Sterne und eiserne Feuerkugeln so groß wie ein Berg oder die Erde nach euch schleudern und mit flüssigem Metall euch davon jagen könnten. Außerdem brecht ihr ein Gesetz, das solcher Art ist, dass diejenigen, die an dieses Gesetz gebunden sind, solcher Art sind, dass sie euch, wenn es nötig würde, die Erde um eure Köpfe schlagen könnten. Sie könnten Kugeln, groß wie ein Globus, gleich Sternen über euch herabregnen lassen."

    Im Qur'an werden einige nachdrückliche Hinweise in der Tat nicht etwa aufgrund der Macht der Feinde gegeben, sondern finden sich darin vielmehr in der Absicht, Seine Herrlichkeit zu zeigen (hashmetin idhhar) und die Böswilligkeit des Feindes darzustellen.

    Dies geschieht zudem manchmal, um die vollendete Ordnung (kemal-i intizam), die unbegrenzte Gerechtigkeit (nihayet-i adl), die außerordentliche Mildtätigkeit (gayet-i hilm) und die Macht der Weisheit (quvvet-i hikmet) aufzuzeigen, nachdrücklich auf die größten und mächtigsten Ursachen selbst des kleinsten und schwächsten Dinges hinzuweisen. So hält der Qur'an seine Hand über den Bösgesinnten, verhindert ihre Überfälle und lässt sie nicht ihre Grenzen überschreiten. Betrachten wir hierzu folgendes Beispiel: {"...wenn ihr euch jedoch gegen ihn zusammenhelft, siehe, so ist Allah sein Schutzherr und außerdem werden Gabriel, die rechtschaffenen Gläubigen und alle Engel seine Helfer sein." (Sure 66, 4)}

    Welch ein Respekt vor dem Anspruch des Propheten und welche Barmherzigkeit in Hinsicht auf das Recht der Ehefrau! Dies ist ein wichtiger und nachdrücklicher Hinweis, einzig um die immense Hochachtung vor dem Propheten und die Wichtigkeit der Klagen zweier Schwacher und die Berücksichtigung ihrer Rechte mit aller Barmherzigkeit zum Ausdruck zu bringen.

    Siebente Stufe:

    Gleich Engeln und Fischen {Melekler ve semekler: türkisches Wortspiel; der Himmel wird hier mit einem Ozean verglichen. (A.d.Ü.)} gibt es auch Sterne unterschiedlichster Art. Ein Teil ist ziemlich klein, ein Teil ist sehr groß. Doch sie alle, wie sie aus der Tiefe des Himmels erstrahlen, nennen wir Gestirne. So gibt es denn auch unter diesen verschiedenen Sternen eine Art, die der Glorreiche Schöpfer (Fatir-i Dhu'lDjelal), der Meister in Seiner vollendeten Schönheit (Sani-i Dhu'lDjemal) wie Juwelen erschaffen hat, um das liebreizende Antlitz des Himmels damit zu schmücken, wie dessen glänzende Früchte an einem Baum oder gleich Fischen, die in seinen Tiefen wie in einem Meere Gott verherrlichen und die Er Seinen Engeln zu Ausflugsorten, Fahrzeugen und Wohnstätten gemacht hat und auch kleine sternartige Gebilde, die Er für die Steinigung der Teufel bestimmt hat. Nun aber können diese für die Steinigung der Teufel bestimmten Wurfgeschosse drei Bedeutungen haben:

    Erstens: Sie sind ein Zeichen und Hinweis darauf, dass das Gesetz vom Kampf der Gegensätze auch noch in den entferntesten Regionen seine Gültigkeit hat.

    Zweitens: Die Wächter des Himmels sind aufmerksam, seine Bewohner geruhsam. Sie mögen es nicht von den Übeltätern der Erde aufgesucht und ausgehorcht zu werden. Dafür ist die Existenz des Heeres Gottes Hinweis und Zeichen.

    Drittens: Sternschnuppen sind wie Flammenwerfer und Leuchtkugeln, die abgefeuert werden, um die teuflischen Agenten, welche in ihrer Boshaftigkeit Vertreter für allen Unrat der Welt sind, in Angst und Schrecken zu versetzen, sodass diese unverschämten Kundschafter den Himmel, der rein ist und ein Wohnort für die Reinen nicht beschmutzen können, und derartige Teufel durch die Zurückweisung und Vertreibung von den Eingängen des Himmels am Auskundschaften im Namen der bösen Seelen zu hindern.

    Wohlan denn, oh du gelehrter Herr und Astronom, der du deiner einem Leuchtkäfer vergleichbaren Lampe an deinem Kopf vertraust und vor der Sonne des Qur'an deine Augen zukneifst! Betrachte diese Wahrheiten, auf welche wir in sieben Stufen hingewiesen haben! Öffne deine Augen, lass die Lampe an deinem Kopf und betrachte den Sinn dieser Ayah in dem taghellen Licht ihres Wunders! Nimm einen Stern wahrhaftiger Bedeutung aus dem Himmel dieser Ayah und wirf ihn nach dem Teufel in deinem Kopf! Steinige deinen eigenen Teufel! Auch wir müssen das tun und gemeinsam sagen: رَبِّ اَعُوذُ بِكَ مِنْ هَمَزَاتِ الشَّيَاطِينِ {"Oh Herr, ich nehme meine Zuflucht zu Dir vor den Einflüsterungen der Satane." (Sure 23, 97)}

    {"Und bei Allah ist das klare Zeugnis und die absolute Weisheit. Gepriesen seist Du! Wir haben kein Wissen, außer dem, das Du uns gelehrt hast. Denn Du bist der Allwissende, der Allweise!"}

    Anhang zum Fünfzehnten Wort



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    1. *{In der Tat kann sich die Erde trotz ihrer Winzigkeit gegenüber dem Himmel behaupten. Denn so wie man sagen kann: "Ein ständig fließender Brunnen ist größer als ein großer See ohne Zufluss." Und weiter noch: Ein Scheffel kann, nachdem das Getreide mit ihm gemessen, auf einen anderen Platz transportiert und es dadurch mit ihm gemessen wurde und es in diesen Scheffel eingefüllt und wieder ausgeleert worden ist, mit dem Berg Getreide, der äußerlich tausendmal größer ist, zum Vergleich antreten. Genauso hat auch Gott der Gerechte die Erde wie eine Messehalle für Seine Kunstwerke, einen Versammlungsort für Seine Geschöpfe, ein Zentrum Seiner Weisheit, einen Ort, an dem sich Seine Macht offenbart, einen Garten Seiner Barmherzigkeit, einen Acker für das Paradies, einen Scheffel für das grenzenlose Universum und die Welten Seiner Geschöpfe und einen Brunnen, der in die Meere der Vergangenheit und die unsichtbare Welt (ghayb âlem) hinüberströmt, erschaffen. Halte dir alle diese sich erneuernden Welten, die in jedem Jahr ihre kunstvoll gewebten und in hunderttausend vielfältig gefalteten Schichten übereinander gelegten Gewänder wechseln, die oftmals gefüllt und in die verborgene Welt der Vergangenheit wieder entleert werden und so die verschiedenen Gewänder der Erde bilden, vor Augen; das heißt, vergegenwärtige dir die ganze Vergangenheit. Danach vergleiche sie mit den stets einförmigen und in gewissem Grade gleichförmigen Himmeln. Da wirst du sehen: Hat die Erde bei diesem Vergleich schon nichts gewonnen, so hat sie doch auch nichts verloren. So verstehe denn das Geheimnis der Ayah: ("Herr der Himmel und der Erde.")}