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("Das Geheimnis dieser Weisheit ist Folgendes: In alter Zeit wurden die Glaubensgrundsätze noch gehütet und ihre Gefolgschaft war stark. Die Aussagen der Wissenschaftler und ihre Erkenntnisse, mochten sie nun auch im Einzelnen unbewiesen bleiben, wurden angenommen und das genügte. Aber in dieser unserer Zeit, da die Irrlehre der Naturwissenschaften ihre Hand nach den Glaubensgrundsätzen und den Pfeilern des Islam ausgestreckt hat, hat der barmherzige K..." içeriğiyle yeni sayfa oluşturdu) |
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792. satır: | 792. satır: | ||
Aber Dank sei Gott (felillahilhamd), mit Hilfe des Fernglases der tiefen Weisheit, die in den Gleichnissen liegt, wurden die höchsten Wahrheiten ganz nahe gebracht. | Aber Dank sei Gott (felillahilhamd), mit Hilfe des Fernglases der tiefen Weisheit, die in den Gleichnissen liegt, wurden die höchsten Wahrheiten ganz nahe gebracht. | ||
Ja, unter dem vereinigenden Gesichtspunkt dieser tiefen Weisheit, die in den Gleichnissen liegt, werden auch noch die fernliegendsten Dinge gesammelt. | |||
Ja, mit Hilfe der Leiter dieser tiefen Weisheit, die in den Gleichnissen liegt, kann man auch noch die höchsten Wahrheiten ganz leicht erreichen. | |||
Ja, durch das Fenster dieser tiefen Weisheit, durch das man die verborgenen Wahrheiten betrachtet, werden die Glaubensgrundsätze des Islam zu einer Glaubensgewissheit (yaqien-i iman), fester als Zeugnisse (shuhud). Gleich wie sich mein Verstand (aqil), meine Phantasie (vehim), meine Vorstellungskraft (hayal) und meine Seele (nefs) mit all ihren Neigungen (heva) ergeben mussten (teslim), so musste auch der Teufel die Waffen strecken und sich gleichfalls ergeben (teslim). | |||
'''Kurz gesagt:''' | |||
''' | Was immer an Schönheit und Wirksamkeit von meinen Schriften ausgeht, ist nur ein Blitzstrahl, der von den Beispielen (temthilat) zum Qur'an ausgeht. Mein Anteil daran ist einzig mein Verlangen im Bewusstsein meiner großen Bedürftigkeit und mein flehentliches Gebet im Bewusstsein meiner tiefen Hilflosigkeit. Ich habe die Krankheit (derd) und der Qur'an hat das Heilmittel (daua). | ||
<nowiki>*</nowiki> * * | <nowiki>*</nowiki> * * | ||
< | <span id="Yedinci_Mesele’nin_Hâtimesidir"></span> | ||
== | ==Anhang zur Siebenten Fragestellung== | ||
... dient, die Zweifel zu beseitigen, die auftauchen oder auftauchen könnten, ein Zweifel daran, dass die acht göttlichen Gnadengaben sichtbar gewordene Zeichen aus dem Verborgenen (isharat-i ghaybiyye) sind, und der Verkündigung der tiefen Weisheit dieser gewaltigen Gnadengabe. | |||
Dieser Anhang enthält vier Punkte: | |||
'''Erster Punkt:''' | |||
''' | In der Siebenten Problemstellung des Achtundzwanzigsten Briefes hatten wir die Behauptung aufgestellt, dass wir unter dem Titel "Achte Gnadengabe" und "Entsprechungen (tevafuqat)" ein Schmuckstück gesehen haben, das die Offenbarung eines Zeichens ist, welches wir als die sieben, acht umfassenden, innerlichen Gnadengaben Gottes (manevi inayet-i Ilahiye) und einen Hinweis aus dem Verborgenen wahrgenommen haben.Und wir behaupten ferner, dass diese sieben, acht umfassenden Gnadengaben so stark und so überzeugend sind, dass jede einzelne bereits für sich allein Beweis eines Zeichens aus dem Verborgenen ist. - Nehmen wir einmal den unmöglichen Fall an, dass einer dieser Beweise als schwach angesehen oder gar zurückgewiesen werden müsste, so würde doch die Sicherheit dieser Zeichen aus dem Verborgenen nicht davon beeinträchtigt werden. Lassen sich aber diese acht Gnadengaben nicht leugnen, so kann man auch die Zeichen nicht abstreiten. | ||
Weil aber die Menschen verschieden sind, die meisten von ihnen aber der Schicht der einfachen, ungebildeten Leute angehören, die mehr noch dem Augenschein vertrauen, die Entsprechungen unter den acht Gnadengaben aber zwar nicht die stärksten, wohl aber die offensichtlichsten Beweise liefern - und in der Tat sind die übrigen zwar stärker, doch die Entsprechungen allgemeingültiger - sehe ich mich, um auftretende Zweifel auszuräumen, dazu gezwungen, mit einem Vergleich eine Tatsache klar herauszustellen. Es ist dies Folgendes: | |||
Wir hatten über diese offensichtliche Gnadengabe gesagt: In den Abhandlungen, die wir geschrieben haben, werden bei den Worten "Qur'an" und "Resul-u Ekrem Aleyhissalatu Vesselam" Entsprechungen in einem solchen Maße sichtbar, dass kein Zweifel an ihnen mehr zurückbleibt. Derart, wie sie angeordnet wurden und der Figur, die sie bilden, liegt eine Absicht (qasd) zu Grunde. Beweis dafür, dass Wille (irade) und Absicht (qasd) dazu nicht bei uns lagen, ist, dass wir es erst drei, vier Jahre später bemerkt haben. Ist dies aber so, dann kommen Wille und Absicht aus dem Verborgenen und sind ein Werk der Gnade (inayet). Den beiden Worten wurde die Form einer Entsprechung (tevafuq) gegeben, einzig dem Wunder des Qur'an und dem Wunder Mohammeds (ASM) in Form einer Verstärkung zu dienen. Der Segen, welcher auf diesen beiden Worten ruht und dem Wunder | |||
des Qur'an und dem Wunder Mohammeds (ASM) das Siegel der Bestätigung aufprägt, offenbart sich auch an anderen ähnlichen Wörtern, deren überwältigende Mehrheit eine Entsprechung (tevafuq) zeigt. Doch findet man dies nur auf einzelnen Seiten. Bei diesen zwei Wörtern zeigt es sich jedoch in ein, zwei Abhandlungen durchgehend und bei den übrigen Abhandlungen mehrheitlich. Doch haben wir immer wieder darauf hingewiesen, dass derartige Entsprechungen (tevafuq) sich häufig auch in anderen Büchern ansatzweise finden können, doch nicht in diesem seltsamen Ausmaß, das eine Absicht (qasd) und einen erhabenen Willen (irade) aufweist. | |||
Obwohl es nun unmöglich ist, unsere Behauptung zu widerlegen, könnte es doch aus zwei Gesichtspunkten möglich sein, sie oberflächlich betrachtet als widerlegt anzusehen. | |||
'''Erstens:''' | |||
Jemand könnte sagen: "Ihr habt euch ebenfalls eine solche Übereinstimmung (tevafuq) ausgedacht und sie herbeigeführt. Wollte man so etwas absichtlich tun, wäre dies einfach und leicht." | |||
Wir setzen dagegen: In einem Streitfall genügen zwei zuverlässige Zeugen. Doch dafür, dass wir in unserem Falle nicht mit Wunsch und Wille (qasd ve irade) beteiligt gewesen sind, vielmehr die Sache erst drei, vier Jahre später bemerkt haben, ließen sich hundert zuverlässige Zeugen finden. | |||
In diesem Zusammenhang möchte ich noch einen | |||
Punkt einfügen. Das Wunder (keramet) an diesem Wunder ('idjaz) des Ehrwürdigen Qur'an nicht in der gleichen Art zu betrachten wie seine sprachliche Prägnanz (belaghat). Denn zu diesem Wunder des Qur'an führt kein Weg menschlicher Macht, es in diesem Grade zu erreichen. Menschenmacht kann das Wunder dieses Wunders nicht zu Stande bringen. Macht ist an diesem Werk nicht beteiligt.(*<ref>*{Im Achtzehnten Hinweis des Neunzehnten Briefes fanden wir auf der Seite einer Kopie das Wort "Qur'an" neunmal in Entsprechung zueinander, dergestalt, dass am Ende der Schriftzug "Mohammed" erschien, als wir die einzelnen Worte durch eine Linie miteinander verbanden. Auf der gegenüberliegenden Seite fanden wir das Wort "Qur'an" achtmal in Entsprechung zu einander, wobei am Ende der Schriftzug "Allah" erschien. Solche einzigartigen Dinge wie diese Entsprechungen gab es viele. Wir haben die Übertragung der dieser Anmerkung zu Grunde liegenden Entsprechungen mit eigenen Augen gesehen. | |||
Bekir, Taufiq, Suleyman, Galib, Said}</ref>) | |||
'''Dritter Punkt:''' | |||
''' | Dieses Verhältnis zwischen einem besonderen Zeichen und einem allgemeinen Zeichen soll uns auf das Geheimnis der subtilen Herrschaft (rububiyet) Gottes und Seiner Barmherzigkeit (Rahmaniye) hinweisen. | ||
Von einem Mitbruder stammt ein schönes Wort. Dieses Wort soll in dem nachfolgenden Beispiel unser Thema sein. Er sagte nämlich, als ich ihm eines Tages eine schöne Tevafuqat (Entsprechung) zeigte: "Wie schön das ist! Eine jede Wahrheit ist in sich selbst schön. Aber die gegenseitigen Übereinstimmungen und die Entsprechungen zwischen den Wörtern sind ganz besonders schön." | |||
Da habe dann auch ich gesagt: "Es ist in der Tat ein jedes Ding schön entweder vom Standpunkt der Wahrhaftigkeit (haqiqat) aus betrachtet, oder für sich selbst gesehen oder hinsichtlich seines Ergebnisses." Und diese Schönheit betrifft die allgemeine Herrschaft (rububiyet) Gottes, Seine allumfassende Barmherzigkeit und Seine Erscheinung in ihrer Wirkung auf die Allgemeinheit. So wie du gesagt hast, sind diese Entsprechungen als ein Zeichen aus dem Verborgenen ganz besonders schön. Denn sie weisen in ihrer Form auf Seine besondere Barmherzigkeit, Seine individuelle göttliche Herrschaft und Seine Erscheinung in ihrer ganz persönlichen Wirkung hin. Wir wollen dies mit einem Gleichnis näher verständlich machen. Es handelt sich um Folgendes: | |||
Ein Herrscher kann seine königliche Gnade durch Staatsautorität und allgemeines Gesetz auf jeden Einzelnen seines Volkes ausdehnen. Dann offenbart sich an jedem Einzelnen unmittelbar die königliche Huld und die staatliche Autorität dieses Herrschers. Auf diese Weise kommen ganz allgemein für den Einzelnen viele persönliche Beziehungen zum Tragen. | |||
In zweiter Hinsicht gibt es für einen Herrscher die Möglichkeit zu einem persönlichen Gunsterweis, einem persönlichen Befehl. Dann erweist er einem Einzelnen über das allgemeine Gesetz hinaus seine Huld, bezeigt ihm seine Gunst, erteilt ihm seinen Befehl. | |||
So ist also jedes Ding unserem Beispiel entsprechend und vom Standpunkte der allgemeinen Herrschaft (umumi rububiyet) des Notwendig-Seienden (Vadjibu-l'Vudjud), des königlichen Schöpfers und Seiner Barmherzigkeit (Khaliq-i Hakîm ve Rahiem) und Seines allumfassenden Erbarmens (rahmet) Anteilhaber. Es steht mit Ihm in seiner persönlichen Beziehung entsprechend seinem Anteil, den es von Ihm erhält. Entsprechend Seiner Macht, Seinem Willen und Seinem alles umfassenden Wissen verfügt Er über alle Dinge, wirkt auch noch auf die unbedeutendsten Vorgänge ein und übt Seine Herrschaft über sie aus. Er ist notwendig für alle Dinge und in jedem Geschehen. Unter Seinem Wissen und mit Seiner Weisheit geschieht alles und wird alles geordnet. Die Natur ist weder dazu in der Lage, sich dem Herrschaftsbereich Seiner Verfügungsgewalt zu entziehen und der Herr ihrer eigenen Auswirkungen zu sein, noch unterliegt eine Einwirkung auf die Dinge innerhalb des empfindlichen Messbereichs der Weisheit dem Zufall. Wir haben in unseren Abhandlungen - an zwanzig Stellen - durch absolut zuverlässige Zeugnisse die Natur und den Zufall entmachtet, sie mit dem Schwert des Qur'an gerichtet und gezeigt, dass sie keine Einwirkung hat. | |||
Aber in den Augen der Sorglosen (Ehl-i gaflet) werden die im Bereich der alles umfassenden Herrschaft Gottes liegenden äußerlichen Gründe (esbab), deren Weisheit und Hintergrund sie nicht kennen, als Zufall bezeichnet. Und weil sie die Weisheit nicht erfassen und einige Gesetze göttlichen Handelns (verborgen hinter dem Vorhang der Natur) nicht sehen konnten, haben sie zur Natur ihre Zuflucht genommen. | |||
Zweitens gibt es den privaten (hususi) Herrschaftsbereich Gottes, Seine persönliche Zuwendung und die Hilfe Seines Erbarmens (imdad-i Rahman). Diejenigen, welche den Druck der allgemeinen Gesetze nicht tragen können, erlangen die Hilfe im Namen Gottes nach der Überfülle Seiner Erbarmungen (= Rahman-i Rahiem isimleri imdad) als eine Hilfe für den Einzelnen. Ihnen wird eine persönliche (hususi) Unterstützung zuteil, die sie von dem Druck befreit. Darum kann alles, was da lebt, besonders aber der Mensch, Ihn jeden Augenblick zu Hilfe rufen und Beistand von Ihm erhalten. | |||
Nun aber kann sich diese Güte (ihsan) in Seiner individuellen (hususi) Herrschaft auch nicht vor den Sorglosen (ehl-i ghaflet) hinter dem Zufall verstecken und der Natur zugeschrieben werden. | |||
Es ist also auf Grund dieses Geheimnisses, dass wir die Zeichen aus dem Verborgenen in dem Wunder des "Qur'an" und in dem Wunder "Mohammeds" als einen persönlichen Hinweis angesehen haben und durch ihn überzeugt worden sind. Und wir sind zu der Gewissheit gelangt, dass er eine individuelle Hilfe und eine persönliche Gnade ist, die sich auch den Verstockten (muannid) zeigen wird. Wir haben es nur um Allahs willen bekannt gemacht. Sollten wir einen Fehler begangen haben, möge Allah uns verzeihen. Amen... | |||
رَبَّنَا لاَ تُؤَاخِذْنَآ اِنْ نَسِينَآ اَوْ اَخْطَاْنَا | |||
{"Herr, strafe uns nicht für unsere Vergesslichkeit und Fehlerhaftigkeit!" (Sure 2, 286)} | |||
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'''Meine Brüder!''' | |||
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Ich möchte euch etwas erklären, was im Verhältnis zwischen dem Lehrer (Ustadh) und seinen Schülern und den Schülern untereinander zum Segen (faide) dienen soll. Es ist dies wie folgt: | |||
Ihr seid - obwohl mir das eigentlich gar nicht zukommt - sowohl in einer Hinsicht meine Schüler, als in anderer Hinsicht auch alle untereinander Mitschüler und in anderer Hinsicht auch meine Helfer und Berater. | |||
Meine lieben Brüder, euer Meister ist nicht unfehlbar und es ist ein Fehler, ihn als fehlerlos anzusehen. Findet sich in einem Garten ein fauler Apfel, so schadet das dem Garten nicht; findet sich Falschgeld in einer Schatzkammer, so mindert das nicht den Wert der Schätze. Entsprechend dem Geheimnis, dass etwas Gutes zehnfach, ein Übel aber nur einfach gezählt wird, ist es nur recht und billig, dort, wo man das Übel, einen Fehler sieht, um des Guten willen keinen Ekel im Herzen aufkommen zu lassen und Widerspruch zu erheben. | |||
Da aber diejenigen Artikel, welche sich auf die Wahrheiten beziehen im großen und ganzen wie auch manchmal in ihren Einzelheiten in der Art von Inspirationen (ilham) im Herzen auftauchen, so sind sie insgesamt unmittelbar zweifelsfrei und sicher. | |||
Wisset, meine Brüder und meine Mitschüler, dass ich mich darüber freuen würde, wenn ihr mir einen Fehler, den ihr an mir seht, freimütig sagt. Ja selbst wenn ihr mich auf den Kopf schlüget, sagte ich doch, es möge recht und schön sein vor Gott (= Allah razi olsun). Mit Rücksicht auf die Wahrheit darf man keine anderen Rücksichten nehmen. Ich will nicht, um dem Egoismus meiner inneren Triebhaftigkeit (nefs-i emmare enaniyeti) zu schmeicheln, eine unverstandene Wahrheit verteidigen, sondern sie aus Achtung vor der Wahrheit annehmen mit Herz und Hand. | |||
Ihr wisst, dass in dieser unserer Zeit der Dienst am Glauben sehr wichtig ist; doch sollte man diese Aufgabe nicht einem schwachen und hilflosen Mann aufladen, der in mancher Hinsicht kaum seine Gedanken zusammenhalten kann; man sollte ihm vielmehr nach Möglichkeit helfen. | |||
Gott der Gerechte hat sich seit zwei Jahren in Seinem vollkommenen Erbarmen (kemal-i rahmet) mit feinsinnigen Entsprechungen (tevafuqat-i latife), welche im Vergleich zu den ernsthaften Wahrheiten gleichsam den Nachtisch oder das Kompott bilden, unseren Sinnen huldreich zugewandt und unser Gemüt mit Freude erfüllt. In Seinem vollkommenen Erbarmen (kemal-i merhamet) hat Er durch diese feinsinnigen Entsprechungen, mit diesen Früchten unser Gemüt auf die ernsteren Wahrheiten des Qur'an hingeleitet und unserem Geist mit diesen Früchten Nahrung und Kraft gegeben. Wie die Dattel, die zugleich eine Frucht darstellt als auch unsere Nahrung bildet, so vereinigt auch die Wahrheit in sich sowohl Schönheit als auch Erlesenheit und Vorzüglichkeit. | |||
Brüder, wir brauchen in dieser Zeit sehr viel geistige Kraft gegen die Unbesonnenheit (ghaflet) und den Irrtum (dalalet). Aber leider bin ich nur wie ein kleiner Angestellter und ein sehr schwacher Mensch. Ich besitze keine wunderbaren Gnadengaben (harika keramet), dass ich die Wahrheit damit beweisen könnte. Ich besitze auch nicht (wie ein Scheich) die Gabe der Fürsprache (himmet), dass ich die Herzen damit anziehen könnte. Ich habe keine überragende Intelligenz, dass ich durch meine Genialität alle Welt überzeugen könnte. Ich bin vielmehr nur ein armseliger Diener an der Schwelle des Weisen Qur'an. Den Starrsinn jener Unvernünftigen, die auf Irrwegen (= muannid ehl-i dalaletin inad) gehen, zu zerbrechen und sie zur Einsicht zu führen, erhalte ich manchmal Hilfe durch die tiefe Wahrheit des Weisen Qur'an. Ich empfand diese Entsprechungen (tevafuqat), die ein Wunder (keramet) des Qur'an sind, wie eine göttliche Gnadengabe (ikram) und habe sie mit beiden Händen festgehalten. | |||
Tatsächlich habe ich die beiden Abhandlungen: "Isharatul-I'djaz (Hinweise auf das Wunder)" und "Risale-i Hashir (Abhandlung über die Auferstehung)", welche ein Resümee aus dem Qur'an darstellen, als einen sicheren Hinweis verstanden. Mögen sich nun vergleichbare Hinweise finden oder auch nicht: für mich sind sie ein Wunder (keramet) des Qur'an. | |||
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'''Mein lieber, treuer und fleißiger Bruder''' | |||
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Eine jede Aufgabe, die du am Qur'an versiehst, ist gesegnet. Gott der Gerechte schenke Euch Erfolg; Er lasse Euch Eure Arbeit nicht verdrießen und mehre Euren Eifer. | |||
Ich will einen Grundsatz (düstur) erklären, der für die Bruderschaft gilt. Ihr solltet Euch diesen Grundsatz wirklich zu Herzen nehmen. Das Leben (hayat) ist eine die Frucht aus Einheit und Zusammenhalt (vahdet ve ittihad). Zerfällt die harmonische Einheit (ittihad), geht auch das innerliche Leben (manevi hayat) zugrunde. | |||
وَ لاَ تَنَازَعوُا فَتَفْشَلُوا وَ تَذْهَبَ رِيحُكُمْ | |||
{"Und streitet euch nicht und trennt euch nicht, sodass eure Kraft von euch geht." (Sure 8, 46)} Diesem Hinweis entsprechend verliert eine Gemeinschaft ihre Würze (tad), wenn die gegenseitige Unterstützung nachlässt und der Zusammenhalt (djemaat) sich auflöst. | |||
Ihr müsst wissen, dass die Ziffer 1 drei Mal für sich getrennt geschrieben und zusammengezählt den Wert 3 ergibt. Wie aber ihr Wert, die Zahlen hintereinander gesetzt, den Wert 111 ergibt, so entspricht auch der Wert von drei, vier Dienern der Wahrheit und Gerechtigkeit, wenn jeder für sich allein seine Arbeit verrichtet, dem von drei, vier Männern. Wenn in einer echten Bruderschaft einer die Vorzüge des anderen hervorhebt (fadilet iftikhar) und sich die Brüder so gegenseitig unterstützen, bis sie einander gleich werden und sich so verhalten, dass sie ineinander aufgehen (= tefani) und dieses Geheimnis ihrer Selbstaufgabe unter ihnen sichtbar wird (= tefani), dann erhalten diese 4 Männer den Wert der vereinigten Kräfte von 400 Mann. | |||
Ihr gleicht den Maschinisten, welche die Generatoren in Betrieb halten, die nicht nur das große Isparta, sondern ein ganzes, großes Land mit Strom versorgen... Die Zahnräder der Maschinen müssen einander unterstützen. Sie sind nicht aufeinander eifersüchtig, sondern freuen sich im Gegenteil, wenn der eine stärker als der andere ist. Angenommen, ein Zahnrad wäre mit Bewusstsein begabt, dann würde es sich freuen, ein noch stärkeres Zahnrad zu finden, weil es ihm die Arbeit erleichtern würde. Wenn Persönlichkeiten im Dienst an der Wahrheit und Gerechtigkeit, Qur'an und Glauben, auf deren Schultern die schwere Last eines großen Schatzes drückt, durch kräftige Schultern Hilfe erfahren, so erkennen sie diese Hilfe in Dankbarkeit an und sind stolz darauf. | |||
Öffnet einander niemals die Tore zur Kritik! Es gibt außerhalb unserer brüderlichen Gemeinschaft genügend, die man kritisieren könnte. Ich bin stolz auf eure Vorzüge. Sollte ich selbst dieser Vorzüge beraubt bleiben, so würde ich mich doch über diejenigen freuen, die ich bei euch vorfinde. Ich betrachte sie als meine eigenen. So sollt auch ihr einander mit den Augen eures Meisters betrachten... es sei so, dass ein jeder von euch die Vorzüge des anderen hervorhebt und herausstellt. | |||
'''Said Nursî''' | '''Said Nursî''' | ||
'''<nowiki>*</nowiki> * *''' | '''<nowiki>*</nowiki> * *''' | ||
'''Lieber, sehr verehrter Meister!''' | |||
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Von Ihren Worten (Sözler), das heißt von Ihren Abhandlungen ist jedes einzelne ein großartiges Heilmittel. Von Ihren "Sözler" empfange ich sehr viel Segen. Soviel ich auch darin lese, immer möchte ich es noch einmal wiederholen. Und jedes Mal, wenn ich sie wieder lese, empfinde ich so viel Geschmack daran, dass ich es gar nicht zu beschreiben vermag. Ich habe die feste Hoffnung, dass wer heute nicht alle Ihre "Sözler", nein, auch nur einen Teil davon aufrichtigen Herzens liest, sich der Wahrheit hingibt, falls er ungläubig wäre, von seinem bisherigen Wege ablassen und, wenn er ein Sünder (fasiq) wäre, sich bekehren müsste... | |||
'''Hüsrev''' | '''Hüsrev''' | ||
'''<nowiki>*</nowiki> * *''' | '''<nowiki>*</nowiki> * *''' | ||
< | <span id="Nur_risalelerine_çok_müştak_ve_onların_mütalaasından_intibaha_gelen_bir_doktora_yazılan_mektuptur"></span> | ||
== Nur | ==Brief an einen Arzt, der von der Risale-i Nur sehr begeistert ist, und der durch eingehendes Studium der Risala erwacht ist.== | ||
Einen schönen Gruß (= Merhaba)! O glücklicher Arzt, der seine eigene Krankheit zu heilen hat. Mein inniger und verehrter Freund! | |||
Zu diesem seligen Erwachen, das dein begeisterter Brief bezeugt, kann man dir wirklich gratulieren. | |||
Wisse nun! In allem, was da ist, ist das Leben das kostbarste. Unter den Pflichten ist die kostbarste der Dienst am Leben. Unter den Diensten am Leben ist der kostbarste das Arbeiten für die Verwandlung dieses vergänglichen Lebens in das ewige Leben. Die gesamte Bedeutung und aller Wert dieses Lebens besteht darin, Kern, Anfang und Quelle des ewigen Lebens zu sein. Denn beschränkt man seinen Blick nur auf dieses vergängliche Leben, dann verdirbt und vergiftet man das ewige Leben. Es wäre das der gleiche Wahnsinn wie die Bevorzugung des augenblicklichen Blitzes vor der immerwährenden Sonne. | |||
In Wahrheit sind diejenigen Doktoren selbst am meisten krank, welche oberflächlich, und welche Materialisten sind. Wenn sie aus der heiligen Apotheke des Qu'ran die Medikamente des Glaubens als ein Gegengift zu entnehmen wissen, können sie sowohl ihre eigenen Krankheiten als auch die Wunden der Menschheit heilen. So wie dein Erwachen eine Salbe für deine eigenen Wunden ist, wird es dich - insha-a'llah - auch zu einem Medikament für die Krankheit der Ärzte machen. | |||
Außerdem weißt du auch, dass für einen verzweifelten, hoffnungslosen Kranken eine innere Tröstung manchmal heilsamer ist als tausend Medikamente. Dagegen fügt ein Arzt, der im Sumpf des Naturalismus erstickt ist, zu der leidvollen Verzweiflung dieser hilflosen Kranken noch eine Finsternis hinzu. Insha-a'llah, macht dieses dein Erwachen dich für solch Hilflose zu einer Quelle der Tröstung und einem Arzt des Lichtes. | |||
Du weißt ja, dass das Leben kurz ist, die notwendigen Arbeiten aber zu viele sind. Wenn du dir einmal deinen eigenen Kopf untersuchst, so wie ich das getan habe, wie viel nutzlose, wertlose, bedeutungslose Kenntnisse wirst du darin finden, tote Dinge gleich einem Haufen Holz! Denn ich habe diese Untersuchung vorgenommen und viele überflüssige Dinge gefunden. Es ist also notwendig, einen Weg zu suchen, um diese philosophischen Wissenschaften und naturwissenschaftlichen Erkenntnisse nutzbringend, erleuchtend und lebendig zu machen. Wenn du nun Gott den Gerechten um ein Erwachen bittest, den Erhabenen Weisen (Hakim-i Dhu-l'Djelal) darum, deine Gedanken auf Sein Konto umzubuchen, dieses Holz mit Seinem Feuer in Licht umzuwandeln, dann werden deine nutzlosen wissenschaftlichen Kenntnisse als ein wertvolles, göttliches Wissen gelten. | |||
Mein scharfsinniger Freund! Das Herz wünscht sich sehr, dass die Naturwissenschaftler vorwärts streben mögen mit einem Gefühl für die Notwendigkeiten - wie Hulusi Bey - entsprechend ihrer Sehnsucht nach dem Lichte des Glaubens und dem Geheimnis des Qur'an. Da nun einmal die "Worte" (Risale-i Nur) dein Gewissen (vidjdan) angerührt haben, bedenke, dass jedes einzelne Wort nicht von mir stammt, sondern ein Brief des Verkünders des Qur'an an dich, und ein Rezept aus der heiligen Apotheke des Qur'an ist! Mit diesen "Nur"-Abhandlungen eröffne in meiner Abwesenheit einen Gesprächskreis mit mir. Und wenn du den Wunsch danach hast, schreibe mir einen Brief! Aber sei mir bitte nicht böse, falls ich nicht antworte! Denn ich schreibe schon seit langem sehr selten Briefe. Ja, sogar auf die vielen Briefe meines Bruders habe ich in drei Jahren nur ein einziges Mal geantwortet. | |||
'''Said Nursî''' | '''Said Nursî''' | ||
<nowiki>*</nowiki> * * | <nowiki>*</nowiki> * * | ||
< | <span id="Risale-i_Nur_tesvidinde_çok_hizmeti_sebkat_eden_temiz_kalpli,_ihlaslı_bir_hâfız,_müdakkik_bir_hoca_olan_Hâfız_Hâlid’in_bir_fıkrasıdır"></span> | ||
== Risale-i Nur | ==Ein Artikel von Hafidh Khalid, eines Gelehrten, Forschers (mudaqqiq) und Lehrers (hodja) von reinem und aufrichtigem (ikhlas) Herzen, der im Dienste der Risale-i Nur sehr viel Fleiß auf deren Niederschrift verwandt hat.== | ||
{hafidh: einer, der den Qur'an auswendig rezitieren kann.} | |||
Von dem, was ich gegenüber Said Nursi, dem Bediuzzaman und Verfasser der Risale-i Nur, einem Mann, wie man ihn nur selten in der Welt antrifft, einem Diener des Qur'an empfinde, möchte ich hier, wenn auch nur einen tausendsten Teil, zum Ausdruck bringen: | |||
Risale-i | |||
Mein Meister ist in sich ein Abglanz des Lichtes (Nur), eines Namens der Majestät (Djelal) Gottes. Dieser ehrenwerte Name ist für ihn der Gewaltige Name (ism-i adham). Der Name seines Dorfes ist Nurs, der Name seiner Mutter Nuriye, der Name seines Meisters im Kaderi-Orden ist Nureddin, der Name seines Meisters im Naqshi-Orden Seyyid Nur Mehmed, seines Qur'an-Lehrers Hafidh Nuri, der Name seines persönlichen Imams im Dienste des Qur'an ist Dhinnureyn (= Uthman RA). Seine Gedanken und sein Herz werden von der Ayah des Lichtes (ayet-i Nur) erleuchtet und seine Gleichnisse vom Licht, mit denen er auch die schwierigsten Probleme erklärt, sind von hohem Wert. Die Bezeichnung seiner Abhandlungen als Abhandlungen über das Licht (Risale-i Nur) bestätigt weiter, dass der Name Nur (Licht) für ihn ein überragendes Merkmal ist. | |||
Die Risale-i Nur ist, die arabisch verfassten Teile dieses wunderbaren Werkes mit einbezogen, bis heute auf 119 Bände angewachsen. Jede einzelne Risala ist in ihrer eigenen Thematik wunderbar. Hoch und erhaben ist die Abhandlung über die Wiederversammlung, bekannt geworden als Zehntes Wort, ganz wunderbar und besonders vielseitig. Sie beweist die Auferstehung und Wiederversammlung, welche für die Gelehrten bis dahin nicht mehr als eine Offenbarung gewesen war, nun auch verstandesgemäß mit starken und sicheren Argumenten. | |||
Risale-i Nur | Mit ihrer Hilfe konnten sich viele ihren Glauben bewahren. | ||
Mit dem Geheimnis der Ayah: هُوَ الَّذِى جَعَلَ الشَّمْسَ ضِيَآءً وَ الْقَمَرَ نُورًا | |||
هُوَ | {"Er ist es, der der Sonne das Licht (Diya) und dem Mond seinen Schein (Nur) gegeben hat."} kann ich sagen: die Risale-i Nur ist der Mond der Erkenntnis, der sein Licht aus dem Qur'an, welcher ein Wunder und die Sonne der Wahrheit ist, empfangen hat, نُورُ الْقَمَرِ مُسْتَفَادٌ مِنَ الشَّمْسِ | ||
{"Das Licht des Mondes gewinnt sein Licht (Nur) von der Sonne"} wobei die bekannte Tatsache, dass der Mond sein Licht von der Sonne empfangen hat, von der Astronomie auch noch wissenschaftlich bestätigt wird. So kann ich also sagen, dass mein Lehrer, was den Qur'an betrifft (also im Bezug zum Qur'an), dem Mond gleicht, der sein Licht von dem ehrwürdigen Propheten, mit dem der Friede sei und der die Sonne am Himmel des Prophetentums (risalet) ist, empfangen hat, welche sich in der Gestalt der Risale-i Nur verkörpert. | |||
Mein Lehrer gibt schon durch sein äußerliches Verhalten überragende Charaktereigenschaften zu erkennen, wie sie sich bei anderen nur selten finden und zeigt damit eine innerliche Haltung, die ihn hoch über alle anderen erhebt. Wenn man seine äußere Erscheinung betrachtet, sieht er aus, als könne er nicht einmal das Handbuch des Grundwissens (ilmihal) lehren. Doch plötzlich siehst du, wie er sich in einen Ozean verwandelt; und wenn er dann spricht, gibt er im Rahmen des Erlaubten, was er von dem Ehrwürdigen Propheten, mit dem Friede und Segen sei, empfangen hat, entsprechend dem Gewinn, den er daraus gezogen hat, weiter. Zu Zeiten, wo er diesen Gewinn von dem ehrwürdigen Propheten, mit dem Friede und Segen sei, nicht empfangen hat, verhält er sich dem Neumond gleich (der das Licht weder empfängt noch gibt). Dann sagt er in seiner Bescheidenheit: "Ich habe kein Licht: ich habe keinen Wert." Dieser Charakterzug entspricht der wahren Demut (tevazu'). So lebte er ganz nach der folgenden Hadith: مَنْ تَوَاضَعَ رَفَعَهُ اللّٰهُ | |||
{"Und wer bescheiden (tevaza'a) ist, den erhöht Gott."} | |||
So ergibt es sich also aus diesem Charakterzug, dass er, vertritt einmal ein Schüler wie wir bei einem wissenschaftlichen Problem den entgegengesetzten Standpunkt, dessen Ansicht überprüft. Findet er, dass der andere Recht hat, so übernimmt er in vollkommener Bescheidenheit und mit Freuden dessen Meinung, ja unterwirft sich ihr. "Mashaa'llah", sagt er dann, "Das habt ihr besser gewusst als ich. Möge es gut und schön sein vor Gott (= Allah razi olsun)". Stets gibt er dem Recht und der Wahrheit den Vorzug vor der Überheblichkeit und Selbstgefälligkeit (nefsin gurur ve enaniyet). Auch ich habe bei manchen Fragen selbst den entgegengesetzten Standpunkt vertreten. Er behandelte mich stets sehr freundlich und zuvorkommend. Hatte ich etwas falsches gesagt, korrigierte er mich stets mit Höflichkeit und ohne mich jemals in die Enge zu treiben. Fand er meine Antwort aber zutreffend und richtig, dann freute er sich sehr. | |||
Besonders in den echten philosophischen Wissenschaften, d.h. im Bereich der Weisheit des Gesetzes (Sheriaht) und der Islamiyet ist er geradezu ein Phänomen und jeglicher Menschenweisheit weit voraus. Ja, ich kann sogar sagen, dass er in diesen Wissenschaften selbst Platon und Ibn Sina (Avicenna) bereits hinter sich gelassen hat. | |||
Als er vor dreizehn Jahren - damals noch Mitglied am Haus der Weisheit (Daru-l'Hikmeti-l'Islamiye) - die Abhandlungen von Abdulqadir Geylani der ihm von Klein-auf bis heute, mit Gottes Erlaubnis, Unterstützung, Schutz und Hilfe ist, ein Qutub (Pol) des Herrn und ein Licht auf einem Leuchter (Gottes Wohlgefallen über ihm!), genannt "Futuhu'l-Ghayb (Die Öffnung des Unsichtbaren)" einen Rat suchend aufschlug, öffnete sich ihm das Buch an der Stelle, wo es heißt: | |||
اَنْتَ فِى دَارِ الْحِكْمَةِ فَاطْلُبْ طَبِيبًا يُدَاوِى قَلْبَكَ {"Du bist im Hause der Weisheit (Daru-l Hikmet). Suche einen Arzt, der dein Herz heilt!"} | |||
Diese Stelle erlangte eine tiefe Bedeutung für ihn und hatte zur Folge, dass der „Alte Said“ sich in einen „Neuen Said“ verwandelte. Zu der Zeit, als er noch der Alte Said war, hatte er die Fragen der Engländer über die Religion feinsinnig und erschöpfend beantwortet. In der philosophischen Logik gibt es von ihm auch ein wunderbares Werk, "Talikat (Anmerkungen)" genannt, das die entsprechenden Abhandlungen von Ibn Sina sogar noch übertrifft. In der Problematik der Logik (eshkal-i mantikiye) erreichte er bis zu 10.000 mögliche Beweisführungen (kiyas-i istikrai), was in diesem Grad und Umfang noch kein Wissenschaftler vor ihm erreicht und gezeigt hatte. | |||
Aus einer Risala mit dem Titel "Sunuhat (Eingebungen)" konnte ich entnehmen, dass der ehrwürdige Prophet, mit dem Friede und Segen sei, ihm in einer Medresse in der Welt des Geistes (alem-i mana) Unterricht erteilt hatte. Aufgrund dieses geistigen Unterrichts hat er dann einen wunderbaren Kommentar (tefsir) mit dem Titel "Isharatu'l-I'djaz (Hinweise auf das Wunder)" verfasst. Eines Tages sagte er mir darüber: | |||
"Hätten die Ereignisse um den Weltkrieg und dessen Folgen es nicht verhindert, hätte ich mit Gottes Erlaubnis über die "Hinweise auf das Wunder" 60 Bände geschrieben. Doch möge Gott es wollen (insha-a'llah), dass die Risale-i Nur später einmal an die Stelle jenes wunderbaren Kommentars treten wird, der mir damals vorschwebte." | |||
Während der sieben, acht Jahre meiner Gespräche mit dem Meister hatte ich viele einschneidende Begegnungen. | |||
Da aber اَلْقَطْرَةُ تَدُلُّ عَلَى الْبَحْرِ {"ein Tropfen als Beweis für das Meer"} bereits genügt, meine ich, dass dieses Kapitel als Beweis für das Meer genügen sollte. Denn es kam die Zeit, mich von meinem Meister zu trennen. Darum habe ich mich mit dem Schreiben sehr beeilt. Entsprechend der Ayah وَالصَّاحِبُ بِالْجَنْبِ {"Es ist fürwahr ein Freund an meiner Seite"} bin ich der Überzeugung, dass mein Lehrer sich meiner, der ich doch so oft an seiner Seite geweilt und Anteil an seiner Freundschaft gefunden habe, im Gebet erinnern werde. | |||
'''Hâfız Hâlid (rh)''' | '''Hâfız Hâlid (rh)''' | ||
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