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("Es gibt zwei Arten, wie ein bewusst in Worte gefasstes Gebet angenommen werden kann. Entweder wird es genau so angenommen, wie es gewünscht worden war, oder aber es wird etwas besseres gegeben." içeriğiyle yeni sayfa oluşturdu) |
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بِسْمِ اللّٰهِ الرَّحْمٰنِ الرَّح۪يمِ | بِسْمِ اللّٰهِ الرَّحْمٰنِ الرَّح۪يمِ | ||
"Im Namen Gottes, des Allerbarmers, des Allbarmherzigen." | "Im Namen Gottes, des Allerbarmers, des Allbarmherzigen." | ||
يَف۟عَلُ اللّٰهُ مَا يَشَٓاءُ وَ يَح۟كُمُ مَا يُرٖيدُ | يَف۟عَلُ اللّٰهُ مَا يَشَٓاءُ وَ يَح۟كُمُ مَا يُرٖيدُ | ||
"Allah handelt entsprechend Seinem Entschluss und entscheidet entsprechend Seinem Willen." | "Allah handelt entsprechend Seinem Entschluss und entscheidet entsprechend Seinem Willen." | ||
'''Frage:''' | '''Frage:''' | ||
379. satır: | 375. satır: | ||
Zum Beispiel: Jemand wünscht sich einen Sohn. Gott der Gerechte schenkt ihm eine Tochter wie Hazret-i Maryam (Maria). Er darf dann nicht sagen: "Mein Gebet wurde nicht angenommen." Er sollte vielmehr sagen: "Es wurde in einer besseren Form angenommen." Manchmal betet jemand auch für sein eigenes irdisches Glück. Sein Gebet wird für das Jenseits angenommen. "Mein Gebet wurde nicht angenommen." darf er nicht sagen. Vielmehr sollte er sagen: "Es wurde in einer sinnvolleren Weise angenommen." usw... | Zum Beispiel: Jemand wünscht sich einen Sohn. Gott der Gerechte schenkt ihm eine Tochter wie Hazret-i Maryam (Maria). Er darf dann nicht sagen: "Mein Gebet wurde nicht angenommen." Er sollte vielmehr sagen: "Es wurde in einer besseren Form angenommen." Manchmal betet jemand auch für sein eigenes irdisches Glück. Sein Gebet wird für das Jenseits angenommen. "Mein Gebet wurde nicht angenommen." darf er nicht sagen. Vielmehr sollte er sagen: "Es wurde in einer sinnvolleren Weise angenommen." usw... | ||
Da nun Gott der Gerechte Allweise (Hakîm) ist, erflehen wir etwas von ihm und Er ist es, der uns Antwort gibt. Doch entspricht es seiner Weisheit, in welcher Weise er mit uns umgeht. Wer krank ist, sollte der Weisheit seines Arztes nicht mit Argwohn begegnen. Der Kranke verlangt nach Honig. Der Arzt, der ihn behandelt, verabreicht ihm Chinin gegen Malaria. Jetzt darf er nicht sagen: "Der Arzt hat nicht auf mich gehört." Doch der Arzt hat auf sein Ächzen und Stöhnen gehört und auch seine Antwort darauf gegeben. Ja, er hat dem, was die Situation erforderte, auf beste Weise entsprochen. | |||
< | <span id="DÖRDÜNCÜ_NÜKTE"></span> | ||
=== | ===Vierte Anmerkung:=== | ||
Die schönste, feinste, süßeste, unmittelbar gegenwärtige Frucht des Gebetes und ihr Ergebnis ist Folgendes: Ein Mensch, der betet, weiß, dass da jemand ist, der auf seine Stimme hört, ein Heilmittel für seinen Kummer sendet, sich seiner erbarmt (merhamet) und dessen allmächtige (qudret) Hand, alles erreichen kann. In dieser so großen Herberge dieser Welt ist er nicht allein. Es gibt einen freigiebigen Herrn (Kerim), der sich um ihn kümmert und ihm ein Gefühl der Geborgenheit vermittelt. Und weiter erlebt (tassavvur) er sich selbst in der Gegenwart (huzur) seines Herrn, der all seine zahllosen Bedürfnisse zu befriedigen und seine zahllosen Feinde zu vertreiben vermag. So verspürt er Freude und Erleichterung, wirft eine Last, so schwer wie die ganze Welt, von seinen Schultern und sagt اَلْحَمْدُ لِلّٰهِ رَبِّ الْعَالَمِينَ {"Lob und Preis sei Gott, dem Herrn der Welten!" (Sure 1, 1)} | |||
< | <span id="BEŞİNCİ_NÜKTE"></span> | ||
=== | ===Fünfte Anmerkung:=== | ||
Das Gebet (dua) ist die Seele (ruh) des Gottesdienstes (ubudiyet) und das Ergebnis eines aufrichtigen Glaubens (khalis imam). Denn ein Mensch, der betet, zeigt damit, dass es Einen gibt, Der das ganze Universum regiert, Der mich kennt und auch die unbedeutendsten Dinge über mich weiß, Der auch noch die Dinge zustande zu bringen vermag, die weit (außerhalb meiner Möglichkeiten) liegen, Der stets sieht, wie ich mich befinde (hal) und meine Stimme hört. Ja weil dies so ist und weil Er die Stimmen allen Seins hört, so hört Er auch meine Stimme. | |||
All diese Dinge tut Er, sodass ich auch noch die kleinsten Dinge von Ihm erwarten darf, von Ihm erbitten darf. | |||
So betrachte nun die Weite eines aufrichtigen Glaubens in Gottes Einheit (khalis Tauhid), wie sie das Gebet vermittelt und die Süßigkeit und Klarheit des Lichtes des Glaubens (iman), das es zeigt und versteh das Geheimnis von قُلْ مَا يَعْبَؤُا بِكُمْ رَبِّى لَوْلاَ دُعَآؤُكُمْ | |||
{"Sprich: Mein Herr würde sich nicht um dich kümmern, wäre es nicht um deines Gebetes willen." (Sure 25, 77)} | |||
und höre auf den Erlass (Ferman): | |||
وَ قَالَ رَبُّكُمُ ادْعُونِۤى اَسْتَجِبْ لَكُمْ {"und Er sagte: rufe mich an und ich werde dir antworten." (Sure 40, 60)} So wie gesagt wurde: اَگَرْ نَه خَواهِى دَادْ نَه دَادِى خَواهْ {"Wenn Er nicht hätte geben wollen, hätte Er nicht gegeben zu wünschen. (Oder: Hätte Er nicht gewünscht zu geben, dann hätte Er nicht das Wünschen gegeben)"} | |||
سُب۟حَانَكَ لَا عِل۟مَ لَنَٓا اِلَّا مَا عَلَّم۟تَنَٓا اِنَّكَ اَن۟تَ ال۟عَلٖيمُ ال۟حَكٖيمُ | سُب۟حَانَكَ لَا عِل۟مَ لَنَٓا اِلَّا مَا عَلَّم۟تَنَٓا اِنَّكَ اَن۟تَ ال۟عَلٖيمُ ال۟حَكٖيمُ | ||
"Gepriesen seist Du. Wir haben kein Wissen, außer dem, das Du uns gelehrt hast. Denn Du bist der Allwissende, der Allweise." (Sure 2, 32) | |||
اَللّٰهُمَّ صَلِّ عَلٰى سَيِّدِنَا مُحَمَّدٍ مِنَ ال۟اَزَلِ اِلَى ال۟اَبَدِ عَدَدَ مَا فٖى عِل۟مِ اللّٰهِ وَ عَلٰى اٰلِهٖ وَ صَح۟بِهٖ وَ سَلِّم۟ سَلِّم۟نَا وَ سَلِّم۟ دٖينَنَا اٰمٖينَ | اَللّٰهُمَّ صَلِّ عَلٰى سَيِّدِنَا مُحَمَّدٍ مِنَ ال۟اَزَلِ اِلَى ال۟اَبَدِ عَدَدَ مَا فٖى عِل۟مِ اللّٰهِ وَ عَلٰى اٰلِهٖ وَ صَح۟بِهٖ وَ سَلِّم۟ سَلِّم۟نَا وَ سَلِّم۟ دٖينَنَا اٰمٖينَ | ||
Oh Gott gieße Deinen Segen aus über unseren Herrn Mohammed, von Ewigkeit zu Ewigkeit nach der Anzahl der Dinge, die das göttliche Wissen umfasst, und über seine Familie und seine Gefährten und Deinen Frieden über sie und über uns alle Gläubigen (din). Amen. ... | |||
وَ ال۟حَم۟دُ لِلّٰهِ رَبِّ ال۟عَالَمٖينَ | وَ ال۟حَم۟دُ لِلّٰهِ رَبِّ ال۟عَالَمٖينَ | ||
"und Lob und Preis sei Gott, dem Herrn der Welten." | |||
< | <span id="Yirmi_Dördüncü_Mektup’un_İkinci_Zeyli"></span> | ||
== | ==Zweiter Anhang zum Vierundzwanzigsten Brief== | ||
(Über die Wahrheit der Himmelfahrt des Propheten ASM) | |||
بِاس۟مِهٖ وَ اِن۟ مِن۟ شَى۟ءٍ اِلَّا يُسَبِّحُ بِحَم۟دِهٖ | بِاس۟مِهٖ وَ اِن۟ مِن۟ شَى۟ءٍ اِلَّا يُسَبِّحُ بِحَم۟دِهٖ | ||
"Im Seinem Namen! Und es gibt kein Ding, das nicht lobend ihn preist." | |||
بِسْمِ اللّٰهِ الرَّحْمٰنِ الرَّح۪يمِ | بِسْمِ اللّٰهِ الرَّحْمٰنِ الرَّح۪يمِ | ||
Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Allbarmherzigen. | |||
وَلَقَد۟ رَاٰهُ نَز۟لَةً اُخ۟رٰى عِن۟دَ سِد۟رَةِ ال۟مُن۟تَهٰى عِن۟دَهَا جَنَّةُ ال۟مَا۟وٰى اِذ۟ يَغ۟شَى السِّد۟رَةَ مَا يَغ۟شٰى مَا زَاغَ ال۟بَصَرُ وَمَا طَغٰى لَقَد۟ رَاٰى مِن۟ اٰيَاتِ رَبِّهِ ال۟كُب۟رٰى | وَلَقَد۟ رَاٰهُ نَز۟لَةً اُخ۟رٰى عِن۟دَ سِد۟رَةِ ال۟مُن۟تَهٰى عِن۟دَهَا جَنَّةُ ال۟مَا۟وٰى اِذ۟ يَغ۟شَى السِّد۟رَةَ مَا يَغ۟شٰى مَا زَاغَ ال۟بَصَرُ وَمَا طَغٰى لَقَد۟ رَاٰى مِن۟ اٰيَاتِ رَبِّهِ ال۟كُب۟رٰى | ||
{"Hatte er ihn doch ein andermal bei dem Lotusbaum gesehen, dort wo der Garten der Einkehr ist, damals als der Lotusbaum verhüllt wurde. Nicht wandte er den Blick ab, noch überschritt er seine Grenzen. So sah er das Große Zeichen seines Herrn." (Sure 53, 13-18)} | |||
(Wir werden den Abschnitt über die Himmelfahrt des Propheten aus einem Gesang (kasside) zu seinem Geburtstag (Maulid) in "Fünf Anmerkungen" erläutern.) | |||
< | <span id="Birinci_Nükte"></span> | ||
=== | ===Erste Anmerkung:=== | ||
Suleyman Efendi, der diese Kasside (Maulid) geschrieben hat, erzählt eine traurige Liebesgeschichte über Buraq, der aus dem Paradies herbeigebracht wurde. Da (Suleyman Efendi) ein Freund Gottes ist und (seine Kasside) auf einer Überlieferung basiert, drückt sie sicherlich auf diese Weise (der Darstellung) eine Wahrheit (haqiqat) aus. | |||
Bei der Wahrheit, um die es hier geht, muss es sich um Folgendes handeln: Die Geschöpfe der Ewigen Welt sind eng verbunden mit dem Licht des Ehrenwerten Gesandten, mit dem Frieden und Segen sei. Denn es geschieht durch dieses Licht, das er gebracht hat, dass sich das Paradies mit Dschinnen und Menschen bevölkern wird. Wenn es dieses Licht nicht gäbe, käme auch die Ewige Glückseligkeit nicht zu Stande und Dschinnen und Menschen, welche die Fähigkeit haben, den Wert aller Arten alles Geschaffenen schätzen zu können, wären nicht im Stande gewesen, es zu beleben und es wäre in gewisser Hinsicht eine herrenlose Einöde geblieben. | |||
Wir haben bereits im "Vierten Ast" des "Vierundzwanzigsten Wortes" erläutert, wie die legendäre Liebe (ashk) der Nachtigall zur Rose, vom Herrn als Sprecherin (beauftragt) das heftige Verlangen der Tiere bekannt macht, worin sich deren Liebe zu den Scharen der Pflanzen ausdrückt, mit welchen sie bis zur Liebe verbunden sind, und welche aus der Schatzkammer der Barmherzigkeit hervortreten und deren Versorgung produzieren und wie, gleich der Nachtigall der Rose, für eine jede Tierart auch eine Art Nachtigall ausgewählt wurde, deren Gesang ein Willkommen, ein Jubellied, eine Art Lobgesang (gegenüber Gott), ein prächtiger Empfang für alle Pflanzen ist. | |||
In einer ähnlichen Weise diente der Engel Gabriel, mit dem der Friede sei, in vollkommener Liebe (kemal-i muhabbet) Mohammed, dem Araber, mit dem Friede und Segen sei, dem Geliebten des Herrn der Welten (Habib-i Rubb-ul Alemin), welcher der Grund zur Erschaffung des Kosmos und der Glückseligkeit in beiden Welten ist und verweist damit auf die Engel, die sich Hasret-i Adam (mit dem der Friede sei) unterwerfen und ihm gehorchen und auf das Geheimnis, um dessentwillen sie sich vor ihm niederwerfen (sudjud). In Gleicher Weise empfanden auch die Bewohner des Paradieses, ja sogar ein Teil der Tiere dort eine Verbundenheit, die gerade auch Buraq leidenschaftlich (ashik) zu dieser Persönlichkeit empfand, als der ihn bestieg. | |||
< | <span id="İkinci_Nükte"></span> | ||
=== | ===Zweite Anmerkung:=== | ||
Eines der Erlebnisse während der "Himmelfahrt des Propheten" (wie sie in unserer Kasside besungen wird) betrifft die makellose Liebe (muhabbet-i munezzeh) Gottes des Gerechten zu Seinem Ehrenwerten Propheten, mit dem Friede und Segen sei, ausgedrückt in den Worten: "Ich bin Dir in Liebe (ashik) verbunden." Diese Worte passen in ihrem ganz banalen Sinn nicht zu der Heiligkeit des notwendigerweise Seienden (Vadjib-ul Vudjud qudsiyet) und der Unvergleichlichkeit Seines Wesens (istighna-i dhati). Suleyman Efendis Kasside erfreut sich großer Beliebtheit. Von daher mag man verstehen, dass er zu den Gottesfreunden (ehl-i velayet) und Kennern der Wahrheit (ehl-i haqiqat) gezählt wird. Von daher gesehen ist der Sinn, auf den hier angespielt wird, sicherlich richtig. Dieser Sinn aber ist der: | |||
Der, welcher notwendigerweise Sein muss, verfügt über unendliche Schönheit (djemal) und Vollkommenheit (kemal). Denn alle Arten von Schönheit und Vollkommenheit, die in allen Bereichen des Alls verstreut sind, sind Spuren, Hinweise und Zeichen (ayat) Seiner Schönheit und Vollkommenheit. | |||
Wie jemand, der offensichtlich über Schönheit und Vollkommenheit verfügt, diese Schönheit und Vollkommenheit auch liebt, so liebt auch der Herr in Seiner Majestät (Dhat-i Dhu'lDjelal) Seine eigene Schönheit ganz besonders. Und Er liebt sie in einer Art, die Seiner würdig ist. Und ferner liebt Er auch Seine Namen, die die Strahlen Seiner Schönheit sind. Da Er aber nun einmal Seine Namen liebt, so liebt Er mit Sicherheit auch Seine Kunstwerke, welche die Schönheit Seiner Namen zur Darstellung bringt. Da dies aber nun einmal so ist, liebt Er auch die Kunstwerke, die Seiner Schönheit und Vollkommenheit als ein Spiegel dienen. Da Er aber nun einmal denjenigen liebt, der Seine Schönheit und Vollkommenheit zur Darstellung bringt, liebt Er mit Sicherheit auch die vorzüglichen Eigenschaften alles Geschaffenen, die auf die Schönheit und Vollkommenheit Seiner Namen hinweisen. Auf diese fünf (oben angeführten) Erscheinungsformen der Liebe (muhabbet) weist der weise Qur'an mit seinen Ayat hin. | |||
Da also nun der Ehrenwerte Prophet, mit dem Friede und Segen sei, das vollkommenste unter allen Kunstwerken und das vornehmste unter allen Geschöpfen ist, | |||
Und da er die göttlichen Kunstwerke unter lautem Lobpreis (dhikr) Gottes und mit Lobgesang (tesbih) ausstellt und preist, | |||
Und da er in der Sprache des Qur'an die majestätischen (djemal), vollkommenen (kemal) Schätze der Namen Gottes geöffnet hat, | |||
Und da er in der Sprache des Qur'an auf glänzende und schlüssige Weise die Vollkommenheit seines Meisters (Sani') und Seine Zeichen der Erschaffung des Alls verkündet, | |||
Und da er durch seinen umfassenden Dienst und seine universelle Anbetung (kulli ubudiyet) zum Spiegel der göttlichen Herrschaft (rububiyet-i Ilahi) wurde, | |||
Und da er durch seine alles umschließende Natur (mahiyetinin djamiiyet) ein vollkommener Ort der Erscheinungen aller Göttlichen Namen geworden ist, kann man mit Sicherheit sagen: | |||
da der Majestätische in all Seiner Schönheit (Djemil-i Dhu'lDjelal) Seine Schönheit liebt, so liebt er auch Mohammed den Araber, mit dem Frieden und Segen sei, welcher der vollkommenste, mit Bewusstsein begabte Spiegel dieser Schönheit ist. | |||
Und da er Seine Namen liebt, so liebt er auch Mohammed den Araber, mit dem Friede und Segen sei, den glänzendsten Spiegel dieser Namen und Er liebt auch die, welche Mohammed, dem Araber, mit dem Friede und Segen sei, ähnlich sind, entsprechend (ihrer Ähnlichkeit mit ihm). | |||
Und da Er Seine Kunst liebt, so liebt Er sicherlich auch Mohammed den Araber, mit dem Friede und Segen sei, der dem ganzen Universum Seine Kunst in höchsten Tönen verkündete und der Land und Meer mit laut schallendem Lobpreis (dhikr) und Lobgesang (tesbih) in Ekstase versetzte, sodass er in den Ohren der Himmel wiederklang. | |||
Und da Er Seine Kunstwerke liebt, so liebt Er auch alle Lebewesen, die vollkommensten Seiner Kunstwerke, und alle die von Bewusstsein erfüllt sind, die vollkommensten aller Lebewesen, und die Menschen, welche die edelsten unter allen mit Bewusstsein begabten Wesen sind, und sicherlich noch viel mehr Mohammed, den Araber, mit dem Friede und Segen sei, welcher übereinstimmend der vollkommenste aller Menschen ist. | |||
Und da Er die moralischen Tugenden und Werte (akhlaq) Seiner Geschöpfe liebt, so liebt Er auch Mohammed den Araber, mit dem Friede und Segen sei, dessen moralische Tugenden und Werte sicherlich den höchsten Grad erreichen, und auch die ihm ähnlich sind entsprechend dem Grade (ihrer Ähnlichkeit). Das heißt, dass die Liebe (muhabbet) Gottes des Gerechten genauso wie Seine Barmherzigkeit (rahmet) den ganzen Kosmos umfasst. | |||
So gehört denn auch der höchste Rang (maqam) Mohammed dem Araber, mit dem Friede und Segen sei, in jedem der obigen erwähnten Aspekte der zahllosen (Erscheinungsformen) Seiner Liebe, weshalb ihm der Titel "Geliebter Gottes (Habibullah)" verliehen wurde. | |||
So war es denn aus diesem Grunde, dass Suleyman Efendi den höchsten Rang in der Liebe Gottes (maqam-i mahbubiyet) mit den Worten zum Ausdruck brachte: "Ich bin dir in Liebe (ashik) verbunden." Dieser Ausdruck dient unseren Gedanken als eine Art Teleskop, ist ein Hinweis auf eine sehr weit entfernte Wahrheit. Da dieser Ausdruck nun aber trotzdem in unserer Vorstellung vom Wirken des Herrn (she'n-i rububiyet) unpassende Bilder heraufbeschwört, sollte man statt dessen besser sagen: "Ich bin mit dir zufrieden (= Ben senden razi olsmush)." | |||
< | <span id="Üçüncü_Nükte"></span> | ||
=== | ===Dritte Anmerkung:=== | ||
Die Geschehnisse während der Himmelfahrt können diese heiligen, transzendenten Wahrheiten nicht mit uns geläufigen Worten zum Ausdruck bringen. Doch gleichen solche Dialoge entweder einem Beobachtungsposten, gleich einem Observatorium unserer Betrachtungsweisen, ein Hinweis auf erhabene, tiefe Wahrheiten, eine Art Hinweis auf den Glauben und einen Teil der Wahrheiten und ein Hinweis auf Bedeutungen, die unaussprechlich sind. Es sind keine Geschehnisse mit einer uns bekannten Bedeutung. Wir können die Wahrheit hinter solchen Gesprächen nicht mit unserer Vorstellungskraft verstehen, sondern empfangen statt dessen nur eine freudige Erregung, verbunden mit dem Glauben in unserem Herzen, eine lichtvolle Freude in unserer Seele (ruh). | |||
Denn so wie dem Wesen und den Eigenschaften (dhat ve sifat) Gottes des Gerechten nichts als Ihm gleich oder ähnlich zur Seite gestellt werden kann, so gibt es auch im Wirken Seiner Herrschaft (shuunat-i rububiyet) nichts, was Ihm gleich wäre. So wie Seine Eigenschaften nicht den Eigenschaften Seiner Schöpfung ähneln, so gleicht die Liebe (muhabbet), die in Ihm ist, auch nicht der Liebe, die in ihr ist. Da dies aber so ist, betrachten wir diese Ausdrücke als metaphorisch (muteshabihat) und sagen: Er, der notwendigerweise Sein muss besitzt aus der Notwendigkeit Seines Seins heraus (Dhat-i Vadjib-ul Vudjudun Vudjubu Vudjuduna), in einer Weise, die Seiner Heiligkeit (qudsiyet) angemessen und der Einzigartigkeit Seines Wesens (istighna-i dhati) und Seiner absoluten Vollkommenheit (kemal-i mutlaq) würdig ist, bestimmte Eigenschaften wie Liebe (muhabbet), an die die Kasside (von Suleyman Efendi) mit den Erlebnissen während der Himmelfahrt erinnert. Das "Einunddreißigste Wort", das von der "Himmelfahrt des Propheten" handelt, erklärt die Gegebenheiten (haqaiq) dieser Himmelfahrt den Grundsätzen des Glaubens entsprechend. So wollen wir uns hier somit begnügen und es dabei bewenden lassen. | |||
< | <span id="Dördüncü_Nükte"></span> | ||
=== | ===Vierte Anmerkung:=== | ||
Der Satz: "Er erblickte Gott den Gerechten hinter 70.000 Schleiern." bringt eine Art räumlichen Abstand zum Ausdruck. Während der Notwendig Seiende (Vadjibu-l'Vudjud) nicht an Zeit und Raum gebunden und allen Dingen näher ist, als sie es sich selbst sind. Was soll damit ausgesagt sein? | |||
'''Antwort:''' | |||
''' | Diese Wahrheit wurde bereits im "Einunddreißigsten Wort" ausführlich erklärt und bewiesen. So wollen wir hier nur noch sagen: | ||
Gott der Gerechte steht uns sehr nahe. Wir sind aber von Ihm unendlich weit entfernt. Die Sonne ist uns durch den Spiegel in unserer Hand unendlich nahe und jedes glänzende Objekt auf Erden gleicht einem Thron und ist für sie eine Art Wohnstatt. Hätte die Sonne ein Bewusstsein, so könnte sie durch den Spiegel in unserer Hand mit uns reden, obwohl sie doch 4000 Jahre von uns entfernt ist. Und obwohl wir hier keine Ähnlichkeiten sehen und keine Vergleiche (mit Gott) aufstellen wollen, so ist doch auch die Urewige Sonne einem jeden Ding näher als sie sich selbst. Denn Er ist der Notwendig Seiende (Vadjib-ul Vudjud), frei von Raum und Zeit. Nichts kann eine Hülle vor Ihm sein und doch ist ein jedes Ding unendlich weit von Ihm entfernt. | |||
So entsteht denn dieses Geheimnis einer weiten Entfernung im Zusammenhang mit diesem völligen Fehlen von Zeit und Raum, ausgedrückt in der Ayah: | |||
وَنَحْنُ اَقْرَبُ اِلَيْهِ مِنْ حَبْلِ الْوَرِيدِ {"Wir sind ihm näher als seine Schlagader." (Sure 50, 16)} aus (der Tatsache, dass) Gottes Ehrenwerter Prophet, mit dem Friede und Segen sei, zu seiner Himmelfahrt aufbrach, eine riesige Entfernung im Flug zurücklegte und in einem Augenblick wieder zurückkehrte. Die Himmelfahrt des Ehrenwerten Gesandten, mit dem Friede und Segen sei, war eine spirituelle Reise (seyr u suluk) und ein Ausdruck seiner Heiligkeit (velayet). Denn die Freunde Gottes (velayet) schreiten auf der Stufenleiter ihres Glaubens in einer spirituellen Reise (seyr u suluk-u ruhani) von 40 Tagen bis zu 40 Jahren bis zum Grade absoluter Gewissheit (haqqa l-yaqin) fort. | |||
In gleicher Weise öffnete Gottes Ehrenwerter Gesandter, mit dem Friede und Segen sei, Sultan über allen Gottesfreunden, eine Große Straße (djadde-i kubra) mit seiner Himmelfahrt, die (nach einer anderen Überlieferung - A.d.Ü.) nur 40 Minuten statt 40 Jahren währte und das Große Wunder (keramet-i kubra) seiner Heiligkeit war und die er nicht nur mit seinem Herzen und mit seiner Seele (ruh) unternahm, sondern auch mit seinem Körper, mit all seinen äußerlichen Sinnen und innerlichen Wahrnehmungsorganen (letaif) und erreichte so die höchsten Stufen der Glaubenswahrheiten. Über die Himmelsfahrtsleiter stieg er bis zum Thron (Gottes) empor und bezeugte schließlich auf der Stufe der "Zwei Bogenlängen (Qab-i Qauseyn)" mit dem Blick augenscheinlicher Gewissheit (ayne l-yaqin) den Glauben an Gott und den Glauben an das Jenseits, welche die größten Glaubenswahrheiten sind, trat in das Paradies ein und schaute die Ewige Glückseligkeit. Das Himmelfahrtstor zur großen Straße ließ er offen und alle Heiligen seiner Gemeinde gehen im Schatten dieser Himmelfahrt ihren Fähigkeiten entsprechend mit Herz und Seele (ruh) auf ihre spirituelle Reise (seyr u suluk). | |||
< | <span id="Beşinci_Nükte"></span> | ||
=== | ===Fünfte Anmerkung:=== | ||
Die Geburt des Propheten (maulid) und seine Himmelfahrt zu besingen ist eine besonders schöne und segensreiche Gewohnheit und eine besonders angesehene islamische Tradition, ja mehr noch im gesellschaftlichen islamischen Leben eine sehr sinnvolle (latif), glanzvolle und überaus angenehme Art der Unterhaltung (sohbet), ja mehr noch der willkommenste, heitere Unterricht, um die Glaubenswahrheiten wieder in Erinnerung zu bringen, ja mehr noch die wirksamste und anregendste Möglichkeit, das Licht des Glaubens, die Liebe zu Gott (muhabbet) und die hohe Verehrung (ashk) für den Propheten darzustellen und zu ihr zu ermuntern. | |||
Möge Gott der Gerechte diese Tradition ewig weiter bestehen lassen und möge Gott der Gerechte all denen gnädig sein, die wie Suleyman Efendi eine solche (Kasside wie) "Maulid" geschrieben haben und ihnen das Paradies als Wohnstätte bereiten, amen... | |||
< | <span id="Hâtime"></span> | ||
== | ==Nachwort== | ||
Da der Schöpfer des Alls nun einmal von jeder Art ein besonders erlesenes Exemplar erschaffen hat, das alle Vollkommenheit in sich enthält, und es als ein Musterbeispiel zum Stolz seiner ganzen Art gemacht hat. So ist es denn mit Sicherheit notwendig, dass Er durch die Erscheinung des Gewaltigsten unter all Seinen Namen (Ism-i A'dham) auch aus dem gesamten Universum ein besonders erlesenes und vollkommenes Exemplar erschaffen wird. So wie es unter Seinen Namen den einen gibt, welcher "der gewaltige Name (Ism-i A'dham)" genannt wird, so muss es auch unter Seinen Kunstwerken ein besonders vollkommenes Exemplar geben, ein Einzelstück, in dem sich alle Vollkommenheit des Universums vereinigt und besonders auf dieses Seinen Blick lenken. | |||
Dieses Musterexemplar wird in jedem Fall ein Lebewesen sein. Denn unter den Arten im Universum die vollkommensten sind die Lebewesen. Und unter diesen Lebewesen wird dieses Exemplar in jedem Fall mit Bewusstsein begabt sein. Denn unter den Arten von Lebewesen die vollkommensten sind die bewusstseintragenden. Und dieses außergewöhnliche Individuum wird in jedem Fall ein Mensch sein. Denn unter den mit Bewusstsein begabten ist der, welcher zu höchster Entfaltung fähig ist, der Mensch. Und unter den Menschen wird in jedem Fall dieses eine Individuum Mohammed sein, mit dem Friede und Segen sei. Denn seit Adams Zeiten hat es bis heute noch niemals eine Geschichte gegeben, die uns eine Persönlichkeit gleich ihm vorgestellt hätte und wird uns auch nie von ihm berichten können. | |||
Denn diese Persönlichkeit hat das halbe Erdenrund und ein Fünftel der Menschheit unter seine geistliche Leitung genommen und seine geistliche Leitung in vollkommener Majestät über 1350 Jahre fortbestehen lassen und ist für alle Vollendeten (kemal) in allen Arten der Wahrheit zu einem Universalgenie geworden. Freunde und Feinde stimmten (zu seiner Zeit - A.d.Ü.) darin überein, dass er den höchsten Grad an guter Sitte und Moral besaß. Zu Beginn seines Auftrags hat er auf sich allein gestellt die ganze Welt herausgefordert. Er, der den Qur'an vorgestellt hat, der in seiner Verkündigung ein Wunder ist und in jeder Minute von mehr als hundert Millionen Menschen rezitiert wird, ist mit Sicherheit diese außergewöhnliche einmalige Persönlichkeit. Es könnte ein Anderer nicht sein. Er ist zugleich Saat und Frucht dieser Welt. | |||
عَلَيْهِ وَعَلٰۤى اٰلِهِ وَاَصْحَابِهِ الصَّلاَةُ وَالسَّلاَمُ بِعَدَدِ اَنوَاعِ الْكَاۤئِنَاتِ وَمَوْجُودَاتِهَا | |||
{"Friede und Segen sei über ihm und seinen Gefährten nach der Anzahl der Arten des Kosmos und allem, was in ihm ist."} | |||
So magst du denn nun verstehen, was für eine frohe, stolze, lichtvolle, heitere, wohltuende, unterhaltende, erhabene, religiöse Veranstaltung es für die Gläubigen ist, welche diese Persönlichkeit als ihren Fürsten (re'is), ihren Herrn (seyyid), ihr Vorbild (imam) und ihren Anwalt (shefi') betrachten, (dieser Kasside über) seine Geburt (maulid) und seine Himmelfahrt zu lauschen, d.h. über Anfang und Ende seiner Laufbahn zu hören, d.h. die Geschichte seines geistlichen Lebens zu kennen. | |||
Oh Herr! Zum Ruhme Deines Ehrenwerten Geliebten, mit dem Friede und Segen sei, und um Deines Gewaltigen Namens (Ism-i A'dham) willen, lass in den Herzen derer, die diese Abhandlung veröffentlichen und ihrer Gefährten das Licht des Glaubens offenbar werden und lass ihre Federn die Geheimnisse des Qur'an veröffentlichen und schenke ihnen Leitung auf dem geraden Weg (sirata-l'mustaqim). Amen | |||
سُب۟حَانَكَ لَا عِل۟مَ لَنَٓا اِلَّا مَا عَلَّم۟تَنَٓا اِنَّكَ اَن۟تَ ال۟عَلٖيمُ ال۟حَكٖيمُ | سُب۟حَانَكَ لَا عِل۟مَ لَنَٓا اِلَّا مَا عَلَّم۟تَنَٓا اِنَّكَ اَن۟تَ ال۟عَلٖيمُ ال۟حَكٖيمُ | ||
{"Gepriesen seist Du! Wir haben kein Wissen außer dem, das Du uns gelehrt hast. Denn Du bist der Allwissende, der Allweise." (Sure 2, 32)} | |||
اَلْبَاقِى هُوَ الْبَاقِى | |||
{"Der Beständige ist der, der bleibt und besteht."} | |||
'''Said Nursî''' | '''Said Nursî''' | ||
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