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("Nun wurde aber mit zwei starken Zeugnissen für diese Tatsache bereits auf der „Vierzehnten“ und „Fünfzehnten Stufe“ der Risala über Eingebungen und Offenbarungen und weiter ein ausführliches Zeugnis, auf das auf der „Zehnten Stufe“ hingewiesen wird und die Heiligen Bücher und offenbarten Schriften betrifft und in noch vielen anderen umfangreichen und glänzenden Zeugnissen auf der „Siebzehnten Stufe“ über den Qur'an als ein Wunder i..." içeriğiyle yeni sayfa oluşturdu) |
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264. satır: | 264. satır: | ||
{"Es gibt keinen Gott außer Ihm."} Und er sagt: ِاٰمَنْتُ بِاللّٰه (Ich glaube an Allah). | {"Es gibt keinen Gott außer Ihm."} Und er sagt: ِاٰمَنْتُ بِاللّٰه (Ich glaube an Allah). | ||
So ist bereits auf der „Fünften Stufe“ der „Ersten Abhandlung“, um den Sinn all dessen zum Ausdruck zu bringen, gesagt worden: | |||
لاَۤ إِلٰهَ إِلاَّ اللّٰهُ الْوَاجِبُ الْوُجُودِ الَّذِي دَلَّ عَلٰى وُجُوبِ وُجُودِهِ جَمِيعُ الْجِبَالِ وَالصَّحَارَى بِجَمِيعِ مَا فِيهَا وَمَا عَلَيْهَا بِشَهَادَةِ عَظَمَةِ اِحَاطَةِ حَقِيقَةِ الْاِدِّخَارِ وَالْاِدَارَةِ وَنَشْرِ الْبُذُورِ وَالْمُحَافَظَةِ وَالتَّدْبِيرِ وَالْاِحْتِيَاطِيَّةِ الرَّبَّانِيَّةِ الْوَاسِعَةِ الْعَآمَّةِ الْمُنْتَظَمَةِ الْمُكَمَّلَةِ بِالْمُشَاهَدَةِ | لاَۤ إِلٰهَ إِلاَّ اللّٰهُ الْوَاجِبُ الْوُجُودِ الَّذِي دَلَّ عَلٰى وُجُوبِ وُجُودِهِ جَمِيعُ الْجِبَالِ وَالصَّحَارَى بِجَمِيعِ مَا فِيهَا وَمَا عَلَيْهَا بِشَهَادَةِ عَظَمَةِ اِحَاطَةِ حَقِيقَةِ الْاِدِّخَارِ وَالْاِدَارَةِ وَنَشْرِ الْبُذُورِ وَالْمُحَافَظَةِ وَالتَّدْبِيرِ وَالْاِحْتِيَاطِيَّةِ الرَّبَّانِيَّةِ الْوَاسِعَةِ الْعَآمَّةِ الْمُنْتَظَمَةِ الْمُكَمَّلَةِ بِالْمُشَاهَدَةِ | ||
{"Es gibt keinen Gott (ilah) außer Gott (Allah), der da notwendigerweise sein muss. Die Notwendigkeit Seiner Existenz in Seiner Allgegenwart beweisen alle die Berge und Wüsten mit allem, was auf ihnen und in ihnen ist, durch das gewaltige und alles umfassende, wahre Zeugnis der Speicherung, der Bewirtschaftung, der Verbreitung der Samen, der Erhaltung und Verwaltung, der wohlgeordneten, vollkommenen, alles umfassenden Vorsorge des Herrn, so wie wir sie bezeugen."} | {"Es gibt keinen Gott (ilah) außer Gott (Allah), der da notwendigerweise sein muss. Die Notwendigkeit Seiner Existenz in Seiner Allgegenwart beweisen alle die Berge und Wüsten mit allem, was auf ihnen und in ihnen ist, durch das gewaltige und alles umfassende, wahre Zeugnis der Speicherung, der Bewirtschaftung, der Verbreitung der Samen, der Erhaltung und Verwaltung, der wohlgeordneten, vollkommenen, alles umfassenden Vorsorge des Herrn, so wie wir sie bezeugen."} | ||
890. satır: | 890. satır: | ||
Er gibt uns kunstvolle und höchst kostbare Dinge in Seiner Huld und Güte für nur ein Geringes. Der verlangte Preis ist nur ein "Bismillah" und ein "Elhamdulillah". Denn der für diese kostbaren Gnadengaben (nimet) angemessene Preis ist, zu Beginn "Bismillahir'Rahmani-r'Rahîm" und am Ende "Elhamdulillah" zu sagen. | Er gibt uns kunstvolle und höchst kostbare Dinge in Seiner Huld und Güte für nur ein Geringes. Der verlangte Preis ist nur ein "Bismillah" und ein "Elhamdulillah". Denn der für diese kostbaren Gnadengaben (nimet) angemessene Preis ist, zu Beginn "Bismillahir'Rahmani-r'Rahîm" und am Ende "Elhamdulillah" zu sagen. | ||
Diese „Vierte Wahrheit“ wurde bereits in der Risale-i Nur erläutert und bewiesen. Wir begnügen uns deshalb hier mit einem kurzen Hinweis. | |||
Es folgt daher nun als die Zweite Wohnstatt, die unser Reisender gesehen hat: | |||
< | <span id="BEŞİNCİ_HAKİKAT"></span> | ||
=== | ===Fünfte Wahrheit:=== | ||
Der gesamte Kosmos und alles was darinnen ist, seine Pfeiler und seine Bestandteile und alles was darinnen lebt, in seiner vollendeten Ordnung, alle seine Bausteine und alle Wesen in ihm, die mit einem Auftrag betraut sind und in diesem weiten Königreich der Grund dafür sind, dass für sie die Gestirne kreisen und dass es für sie ein Amt und eine Verwaltung gibt und die mit dem großen Ganzen in Verbindung stehen, alle die Namen (isimler) und Taten Gottes (fiiller), welche diese königliche Stadt und deren Messegelände regieren, alle untereinander verbunden, einzigartig in sich selbst und eins in ihrem gemeinsamen Wesen, an jedem Ort der gleiche Name und die gleiche Tat, ein jedes Ding oder doch die meisten von ihnen umfassend und umgreifend, alle die Grundelemente und Eigenschaften, die zur Unterhaltung und Belebung dieses Juwels von einem Schloss beitragen, alle untereinander verbunden, einzigartig in sich selbst und eins in ihrem gemeinsamen Wesen, an jedem Ort das gleiche Grundelement und die gleiche Eigenschaft, das ganze Antlitz der Erde - oder doch den größten Teil davon - in ihrer Verbreitung überziehend, dies alles erfordert ganz offensichtlich und mit Notwendigkeit, beweist, bezeugt | |||
und bezeigt, dass der Meister und Lenker (sani' ve mudebbir) dieses Kosmos, der König und Verwalter (sultan ve murabbi) dieses Landes, der Herr (sahib) und Meister dieses Schlosses ein und derselbe ist, eins (vahid) und einzigartig (ahad) in sich und Seiner Schöpfung. | |||
Er kennt weder Abbild noch Ebenbild, weder Helfer noch Vertreter, weder Mitspieler noch Gegenspieler. Er hat keine Schwäche und keinen Fehler. In der Tat ist die Ordnung ein in sich geschlossenes Ganzes (= vahdet); sie erfordert einen einzigen Ordnungsgeber. Sie verträgt keine Partnerschaft, die Ursache für einen Streit sein könnte... | |||
So besteht also, von der ganzen großen Einheit des Kosmos angefangen über die tägliche Umdrehung der Erde und ihren Umlauf im Jahreskreis bis hin zum Menschen in seiner gesamten Erscheinung mit Herz und Verstand und seinem ganzen Sinnensystem, bis hin zu dem Blutkreislauf mit seinen weißen und roten Blutkörperchen, im Allgemeinen wie im besonderen eine Ordnung voller Weisheit und Sorgfalt in jedem Ding. Es gibt mit Sicherheit neben dem Allmächtigen (Qadîr-i Mutlaq) und Allweisen in Seiner Vollkommenheit (Hakîm-i Mutlaq) nichts und niemanden, der mit Vorbedacht und Schöpferkraft (qasd ve idjad) seine Hand nach irgendeinem Ding ausstrecken oder sich in irgendeine Angelegenheit mit einmischen könnte. | |||
Vielmehr sind alle Dinge nur Befehlsempfänger und Erscheinungsbilder. Sie haben nur passive Funktion. | |||
Zudem kann auch nur der eine Ordnung aufrecht erhalten, sinnvoll und zielstrebig schaffen und seine Angelegenheiten bedachtsam und ordnungsgemäß regeln, welcher es mit Sachkenntnis (ilim) und Weisheit (hikmet) tut, Entscheidungskraft und Durchsetzungsvermögen (ihtiyar ve irade) besitzt. | |||
Diese so unendlich vielfältigen Erscheinungsformen einer Ordnung in der Schöpfung, wie sie sich - von höchster Weisheit erfüllt - vor unseren Augen ausbreitet, beweist in der Tat ganz offensichtlich und in jedem Fall, dass der Schöpfer (khaliq), Lenker und Leiter (mudebbir) dieses Kosmos ein Einziger ist, einer, der Tatkraft (fa'il) und Entscheidungsvermögen (mukhtar) besitzt. | |||
Durch Seine Macht (qudret) treten alle Dinge ins Dasein (vudjud), durch Seinen Willen (irade) nimmt jedes von ihnen seine entsprechende Form (vaziyet-i mahsus) an und durch Seine Entscheidung (ihtiyar) erhält es die ihm gemäße Gestalt (suret-i muntazama)... | |||
So ist denn nun die Lampe über dieser unseren irdischen Herberge, welche zugleich auch ihre Heizung ist, nur eine, der Leuchter, welcher uns hilft, die Stunden zu zählen, ein Einziger, der Schwamm Seiner Barmherzigkeit ein einziger (d.h. die Wolken überall am Himmel über der Erde spenden alle das gleiche Regenwasser - A.d.Ü.), der feurige Koch (unserer Nahrung am Himmel) ist einer, der lebensspendende Trank ist einer (d.h. das Wasser ist überall auf der Erde das gleiche - A.d.Ü.), die sorgentragenden Felder sind eins (d.h. die Erde, welche uns ihre Frucht gibt, ist überall die gleiche - A.d.Ü.). Eins eins - eins - immer wieder und tausendmal und noch einmal eins...Mit Sicherheit bezeugen diese einzigartigen Einheiten ganz offensichtlich, dass der Erbauer und Herr (sani' ve sahib) dieses Gasthauses ein Einziger ist. Zudem ist Er auch überaus freigiebig und gastfreundlich und lässt seine hohen und höchsten Beamten die Gäste, die sich auf der Reise befinden, bedienen und für ihr Wohlergehen sorgen. | |||
So sind denn nun diese Namen (isim), welche aller Orten die Welt regieren, die wie Juwelen überall in Erscheinung treten "Weiser (Hakîm), Barmherziger (Rahîm), Gestalter (Musavvir), Verwalter (Mudebbir), Lebendigmacher (Muhyi) und Leiter (Murebbi)", Attribute (she'n) wie "Weisheit (hikmet), Barmherzigkeit (rahmet) und Gnade (inayet)", Taten (fiil) wie "Gestaltung (tasvir), Ablauf (tedvir) und Entwicklung (terbiye)" eines. Allerorten sind die gleichen Namen, die gleichen Taten einander zugeordnet, finden sich auf höchster Stufe und umfassen alles.Überdies vervollkommnen sie in ihrem Schmuck und in ihrer Schönheit einander so, als ob sich die Namen und Taten untereinander vereinigten; Macht (qudret) zu Weisheit (hikmet) und Barmherzigkeit (rahmet), und Weisheit (hikmet) zu Gnade (inayet) und Leben (hayat) würden. | |||
Zum Beispiel: Sobald der Name "Lebensspender" in einem Ding seine Wirksamkeit zu zeigen beginnt, beginnen im selben Augenblick überall auch viele andere Namen wie "Schöpfer, Gestalter und Versorger" in gleicher Weise ihre Wirksamkeit zu zeigen. Sicherlich, offensichtlich und tatsächlich bezeugt das, dass der mit diesen allumfassenden Namen Bezeichnete und der Vollbringer dieser überall in gleicher Weise sichtbar werdenden umfangreichen Taten (fiil) ein Einziger, Alleiniger (vahid) und Allgegenwärtiger (ahad) ist. Dies ist unser Glaube und dazu geben wir unsere Zustimmung (= amenna ve saddaqna). | |||
Zudem erfüllen aber nun die Elemente, welche die Grund- und Aufbaustoffe aller Kunstwerke sind, die Erde. Und jede einzelne von den Arten, welche die verschiedensten Siegel tragen und so die Einheit (vahdet) der Geschöpfe aufzeigen, ist einzig in ihrer Art und erobert und bedeckt doch die ganze Erde. Sicherlich und ganz offensichtlich beweist dies, das alle diese Elemente und all das, was zu ihnen gehört und alle diese Arten mit allen ihnen zuzurechnenden Einzelstücken Gut und Eigentum eines einzigen Herrn (dhat) sind. Sie sind die Kunstwerke und Diener des Allgegenwärtigen und Allmächtigen (Vahid-i Qadîr), gewaltige, aggressive Elemente, die Er als Seine äußerst gehorsamen Diener und Arten, welche über das gesamte Antlitz der Erde verteilt sind und die Er als Seine äußerst disziplinierten Soldaten in die Pflicht nimmt. | |||
Diese Wahrheit haben wir bereits in der Risale-i Nur aufgezeigt und bewiesen und können uns deshalb hier mit einem kurzen Hinweis begnügen. Unser Reisender empfing aus den obigen „Fünf Wahrheiten“ den Segen des Glaubens und in der hohen Freude und mit dem tiefen Sinn der Einheit (Tauhid) fasste er seine Beobachtungen zusammen, legte Zeugnis ab und sprach zu seinem Herzen, indem er seinen Empfindungen Ausdruck gab: | |||
'''Betrachte im Buche der Schöpfung eine farbige Seite,''' | |||
'''mit dem goldenen Stifte der Macht, siehe, wie schön sie gemalt ist!''' | |||
'''Nicht blieb da noch sein dunkler Fleck für die Scharfsichtigen,''' | |||
'''so als habe Gott Seine Wunderzeichen (= Verse) mit Licht darauf geschrieben.''' | |||
'''Und nun wisse noch dies:''' | |||
'''Die Seiten im Buche der Welt sind ihre unendlichen Maße.''' | |||
'''Die Zeilen der Geschehnisse darinnen sind ihre Werke ohne Zahl.''' | |||
'''Geschrieben an der Werkbank der wohlbewahrten Tafel der Wahrheit (lauh-i mahfudh-u haqiqat).''' | |||
'''Die Verkörperung eines bedeutungsvollen Wortes - in der Welt - ein jedes Geschöpf.''' | |||
Nun aber höre: | |||
چُو لَٓا اِلٰهَ اِلَّا اللّٰهُ بَرَابَر۟ مٖيزَنَن۟د۟ هَر۟ شَى۟ | چُو لَٓا اِلٰهَ اِلَّا اللّٰهُ بَرَابَر۟ مٖيزَنَن۟د۟ هَر۟ شَى۟ | ||
Wohlan! 'Es gibt Keinen Gott außer Allah', so verkünden sie mit einer Stimme alle Dinge, | |||
دَمَادَم۟ جُويَدَن۟د۟ يَا حَق۟ سَرَاسَر۟ گُويَدَن۟د۟ يَا حَى۟ | دَمَادَم۟ جُويَدَن۟د۟ يَا حَق۟ سَرَاسَر۟ گُويَدَن۟د۟ يَا حَى۟ | ||
rufen beständig 'Oh, Wahrhaftiger, Einer', flehen gemeinsam 'Oh Du Lebendiger! | |||
نَعَم۟ وَ فٖى كُلِّ شَى۟ءٍ لَهُ اٰيَةٌ تَدُلُّ عَلٰى اَنَّهُ وَاحِدٌ {"Ja, in allen Dingen ist von Ihm ein Mal und ein Hinweis fürwahr, dass Er ist Ein-Einziger."} Sein Herz und auch seine Seele bestätigten dies und sprachen: "In der Tat, so ist es (evet, evet)!" | |||
نَعَم۟ وَ فٖى كُلِّ شَى۟ءٍ لَهُ اٰيَةٌ تَدُلُّ عَلٰى اَنَّهُ وَاحِدٌ | |||
So war denn im „Zweiten Kapitel (bab) der 2Ersten Abhandlung2 (maqam) über die „Zweite Wohnstatt“ als ein kurzer Hinweis auf die „Fünf Wahrheiten“ von der Einheit (Tauhid), die unser Gast in dieser Welt und Tourist im All in der „Zweiten Wohnstatt“ in Augenschein genommen hatte, Folgendes gesagt worden: | |||
لَٓا اِلٰهَ اِلَّا اللّٰهُ ال۟وَاحِدُ ال۟اَحَدُ الَّذٖى دَلَّ عَلٰى وَح۟دَتِهٖ فٖى وُجُوبِ وُجُودِهٖ مُشَاهَدَةُ حَقٖيقَةِ ال۟كِب۟رِيَاءِ وَ ال۟عَظَمَةِ فِى ال۟كَمَالِ وَ ال۟اِحَاطَةِ . وَ كَذَا مُشَاهَدَةُ حَقٖيقَةِ ظُهُورِ ال۟اَف۟عَالِ بِال۟اِط۟لَاقِ وَ عَدَمُ النِّهَايَةِ لَا تُقَيِّدُهَا اِلَّا ال۟اِرَادَةُ وَ ال۟حِك۟مَةُ . وَ كَذَا مُشَاهَدَةُ حَقٖيقَةِ اٖيجَادِ ال۟مَو۟جُودَاتِ بِال۟كَث۟رَةِ ال۟مُط۟لَقَةِ فِى السُّر۟عَةِ ال۟مُط۟لَقَةِ وَ خَل۟قُ ال۟مَخ۟لُوقَاتِ بِالسُّهُولَةِ ال۟مُط۟لَقَةِ فِى ال۟اِت۟قَانِ ال۟مُط۟لَقِ وَ اِب۟دَاعُ ال۟مَص۟نُوعَاتِ بِال۟مَب۟ذُولِيَّةِ ال۟مُط۟لَقَةِ فٖى غَايَةِ حُس۟نِ الصَّن۟عَةِ وَ غُلُوِّ ال۟قِي۟مَةِ . وَ كَذَا مُشَاهَدَةُ حَقٖيقَةِ وُجُودِ ال۟مَو۟جُودَاتِ عَلٰى وَج۟هِ ال۟كُلِّ وَ ال۟كُلِّيَّةِ وَ ال۟مَعِيَّةِ وَ ال۟جَامِعِيَّةِ وَ التَّدَاخُلِ وَ ال۟مُنَاسَبَةِ . وَ كَذَا مُشَاهَدَةُ حَقٖيقَةِ ال۟اِن۟تِظَامَاتِ ال۟عَامَّةِ ال۟مُنَافِيَةِ لِلشِّر۟كَةِ . وَ كَذَا مُشَاهَدَةُ وَح۟دَةِ مَدَارَاتِ تَدَابٖيرِ ال۟كَائِنَاتِ الدَّالَّةِ عَلٰى وَح۟دَةِ صَانِعِهَا بِال۟بَدَاهَةِ وَ كَذَا وَح۟دَةُ ال۟اَس۟مَاءِ وَ ال۟اَف۟عَالِ ال۟مُتَصَرِّفَةِ ال۟مُحٖيطَةِ . وَ كَذَا وَح۟دَةُ ال۟عَنَاصِرِ وَ ال۟اَن۟وَاعِ ال۟مُن۟تَشِرَةِ ال۟مُس۟تَو۟لِيَةِ عَلٰى وَج۟هِ ال۟اَر۟ضِ | لَٓا اِلٰهَ اِلَّا اللّٰهُ ال۟وَاحِدُ ال۟اَحَدُ الَّذٖى دَلَّ عَلٰى وَح۟دَتِهٖ فٖى وُجُوبِ وُجُودِهٖ مُشَاهَدَةُ حَقٖيقَةِ ال۟كِب۟رِيَاءِ وَ ال۟عَظَمَةِ فِى ال۟كَمَالِ وَ ال۟اِحَاطَةِ . وَ كَذَا مُشَاهَدَةُ حَقٖيقَةِ ظُهُورِ ال۟اَف۟عَالِ بِال۟اِط۟لَاقِ وَ عَدَمُ النِّهَايَةِ لَا تُقَيِّدُهَا اِلَّا ال۟اِرَادَةُ وَ ال۟حِك۟مَةُ . وَ كَذَا مُشَاهَدَةُ حَقٖيقَةِ اٖيجَادِ ال۟مَو۟جُودَاتِ بِال۟كَث۟رَةِ ال۟مُط۟لَقَةِ فِى السُّر۟عَةِ ال۟مُط۟لَقَةِ وَ خَل۟قُ ال۟مَخ۟لُوقَاتِ بِالسُّهُولَةِ ال۟مُط۟لَقَةِ فِى ال۟اِت۟قَانِ ال۟مُط۟لَقِ وَ اِب۟دَاعُ ال۟مَص۟نُوعَاتِ بِال۟مَب۟ذُولِيَّةِ ال۟مُط۟لَقَةِ فٖى غَايَةِ حُس۟نِ الصَّن۟عَةِ وَ غُلُوِّ ال۟قِي۟مَةِ . وَ كَذَا مُشَاهَدَةُ حَقٖيقَةِ وُجُودِ ال۟مَو۟جُودَاتِ عَلٰى وَج۟هِ ال۟كُلِّ وَ ال۟كُلِّيَّةِ وَ ال۟مَعِيَّةِ وَ ال۟جَامِعِيَّةِ وَ التَّدَاخُلِ وَ ال۟مُنَاسَبَةِ . وَ كَذَا مُشَاهَدَةُ حَقٖيقَةِ ال۟اِن۟تِظَامَاتِ ال۟عَامَّةِ ال۟مُنَافِيَةِ لِلشِّر۟كَةِ . وَ كَذَا مُشَاهَدَةُ وَح۟دَةِ مَدَارَاتِ تَدَابٖيرِ ال۟كَائِنَاتِ الدَّالَّةِ عَلٰى وَح۟دَةِ صَانِعِهَا بِال۟بَدَاهَةِ وَ كَذَا وَح۟دَةُ ال۟اَس۟مَاءِ وَ ال۟اَف۟عَالِ ال۟مُتَصَرِّفَةِ ال۟مُحٖيطَةِ . وَ كَذَا وَح۟دَةُ ال۟عَنَاصِرِ وَ ال۟اَن۟وَاعِ ال۟مُن۟تَشِرَةِ ال۟مُس۟تَو۟لِيَةِ عَلٰى وَج۟هِ ال۟اَر۟ضِ | ||
'''In der Medresse von Imam-i Rabbani (RA)''' | |||
Nun gelangte unser Weltenreisender auf seiner Wanderung durch die verschiedenen Zeitalter an der Schwelle zum zweiten Jahrtausend (mudjeddid-i elf-i sani) zu der Medresse des großen Gelehrten Imam-i Rabbani Ahmed-i Faruqi, trat ein und nahm an dem Unterricht teil, den der Imam gab. Dieser sagte: | |||
"Die bedeutendste Frucht aller Orden (tariqat) ist die Entfaltung (inkishaf) der Glaubenswahrheiten. Der völligen Offenlegung (inkishaf) einer einzigen Glaubensfrage ist vor tausend Wundern (keramet) und geistigen Genüssen der Vorzug zu geben." Und weiter sagte er: | |||
"In alten Zeiten haben große Persönlichkeiten gesagt: es wird unter den Wortgewaltigen und den großen Gelehrten der Theologie (ilm-i kelam) einer kommen. Der wird alle Wahrheiten des Glaubens und des Islam in allgemein verständlicher Form und mit ganz offensichtlichen Beweisen klarstellen. Ich wünschte, ich wäre dieser Mann und vielleicht bin ich es.(*<ref>*{Die Zeit hat jedoch bewiesen, dass dieser Mann nicht ein einzelner Mann ist, sondern die Risale-i Nur. Vielleicht haben die großen Entdecker im Reiche des Geistes (ehl-i keshf) in ihrer inneren Schau (keshf) die Risale-i Nur in der Gestalt ihres unbedeutenden Sprachrohres und Herausgebers geschaut und deshalb "ein Mann" gesagt.}</ref>)Glaube (iman) und Einheit (Tauhid) sind Essenz, Hefe, Licht und Leben aller menschlichen Vollkommenheit. تَفَكُّرُ سَاعَةٍ خَيْرٌ مِنْ عِبَادَةِ سَنَةٍ | |||
{"Eine Stunde Nachdenken ist besser als ein Jahr Anbetung (ibada = zusätzlich zum Pflichtgebet = namaz übernommene, freiwillige Andachten)."} Getreu diesem Grundsatz wird im Nakschi-Orden das stillschweigende Gedenken Gottes (khafi dhikr) gepflegt. Es ist eine sehr wertvolle Art des Nachsinnens (tefekkur)." So wurde unser Reisender belehrt. | |||
تَفَكُّرُ سَاعَةٍ | |||
Der Reisende hörte sich das alles an. Dann drehte er sich um und sagte zu seiner Seele: "Das war es also, was dieser hochherzige (kahraman) Imam gesagt hat. Es ist ja doch mehr wert, seine Glaubenskraft (quvvet-i imaniye) um ein Stäubchen zu vermehren als ein Batman (etwa 8 kg) an Erkenntnissen und Vorzüglichkeiten (marifet ve kemalat) und noch hundertmal süßer als der Honig innerer Schau (ezvak). Es haben sich ja doch seit tausend Jahren die Philosophen Europas ihre Einwände und Zweifel gegen den Glauben und gegen den Qur'an zusammengetragen und Wege gefunden, die Gläubigen anzugreifen. Und sie wollen auch die Grundsätze des Glaubens erschüttern, welche Schlüssel, Quelle und Fundament einer Ewigen Glückseligkeit, eines beständigen Lebens und eines immerwährenden Paradieses sind. Darum auch müssen wir vor allen Dingen unseren Glauben stärken, dadurch, dass wir unseren traditionellen Glauben (imani taqlid) auf seinen Wahrheitsgehalt (tahqiq) hin untersuchen und in die Tat umsetzen. | |||
Wenn das so ist, auf dann! Lass uns die neunundzwanzig Stufen des Glaubens, die wir gefunden haben und deren jede so mächtig ist wie ein Berg, auf dreiunddreißig Stufen erhöhen, jener gesegneten Zahl der gesegneten Anrufungen (tesbihat) nach dem Gebet (namaz), um auch noch die „Dritte Wohnstatt“ dieses Lehrhauses zu schauen. Klopfen wir also an die Türe zum Reich aller Lebewesen und ihrer Versorgung durch ihren Herrn! Öffnen wir sie mit dem Schlüssel des 'Bismillahi-r'-Rahmani-r'Rahîm!'" sagte er und klopfte ungestüm an die Türe der „Dritten Wohnstatt“, jenes wunderbaren Ortes der Auferstehung und einer einzigartigen Wiederversammlung. Mit einem بِسْمِ اللّٰهِ الْفَتَّاحِ {"Im Namen Allahs, der öffnet (el-Fettah)."} öffnete er. Die „Dritte Wohnstatt“ zeigte sich. Er trat ein und erblickte vier gewaltige, allumfassende Wahrheiten, welche diese Wohnstatt erleuchteten und die Einheit (Tauhid), der Sonne gleich aufzeigten. | |||
'''Erste Wahrheit:''' | |||
''' | Die Wahrheit von der Eröffnung (Fettahiyet). | ||
D.h. durch die Erscheinung des Namen dessen, der da öffnet (Fettah) wird eine ganz einfache Materie in völlig verschiedene und ganz und gar unterschiedliche, zahllose, wohlgeordnete Formen aufgeschlossen, und zwar sie alle zusammen, allerorten und im gleichen Augenblick und durch die gleiche Tat (fiil).Denn so wie in der Tat im ganzen Gartenlande des Kosmos unendlich viele verschiedene Erscheinungsformen gleich Blumen durch den Namen "Fettah" ihre für sie geeignete, wohlgeordnete Form und ihre besonderen Merkmale durch die Macht des Schöpfers (qudret-i Fatir), der sie aufgeschlossen, erhalten haben, so haben auch in gleicher, jedoch weit wundersamer Weise 400.000 Arten des Lebendigen im Garten "Erde" - jede für sich - in außerordentlich weiser (hikmetli) und kunstvoller Art (san'atli) ihre eigene, harmonische, schmuckvolle und so ganz besondere Form erhalten. | |||
يَخ۟لُقُكُم۟ فٖى بُطُونِ اُمَّهَاتِكُم۟ خَل۟قًا مِن۟ بَع۟دِ خَل۟قٍ فٖى ظُلُمَاتٍ ثَلَاثٍ ذٰلِكُمُ اللّٰهُ رَبُّكُم۟ لَهُ ال۟مُل۟كُ لَٓا اِلٰهَ اِلَّا هُوَ فَاَنّٰى تُص۟رَفُونَ اِ نَّ اللّٰهَ لَا يَخ۟فٰى عَلَي۟هِ شَى۟ءٌ فِى ال۟اَر۟ضِ وَلَا فِى السَّمَٓاءِ هُوَ الَّذٖى يُصَوِّرُكُم۟ فِى ال۟اَر۟حَامِ كَي۟فَ يَشَٓاءُ لَٓا اِلٰهَ اِلَّا هُوَ ال۟عَزٖيزُ ال۟حَكٖيمُ | يَخ۟لُقُكُم۟ فٖى بُطُونِ اُمَّهَاتِكُم۟ خَل۟قًا مِن۟ بَع۟دِ خَل۟قٍ فٖى ظُلُمَاتٍ ثَلَاثٍ ذٰلِكُمُ اللّٰهُ رَبُّكُم۟ لَهُ ال۟مُل۟كُ لَٓا اِلٰهَ اِلَّا هُوَ فَاَنّٰى تُص۟رَفُونَ اِ نَّ اللّٰهَ لَا يَخ۟فٰى عَلَي۟هِ شَى۟ءٌ فِى ال۟اَر۟ضِ وَلَا فِى السَّمَٓاءِ هُوَ الَّذٖى يُصَوِّرُكُم۟ فِى ال۟اَر۟حَامِ كَي۟فَ يَشَٓاءُ لَٓا اِلٰهَ اِلَّا هُوَ ال۟عَزٖيزُ ال۟حَكٖيمُ | ||
"Er hat euch im Bauche eurer Mutter erschaffen, Schöpfung für Schöpfung in dreifacher Finsternis. So ist der Herr, euer Gott. Sein ist das Reich. Es gibt keinen Gott außer Ihm. Wie dann könnt ihr euch noch abwenden?" (Sure 39, 6) "Wahrlich, Allah ist es, vor dem nichts verborgen bleibt, was auf Erden und was in den Himmeln ist, Er, der euch im Mutterschoß (rahm = hysterix) geformt hat nach Seinem Willen. Es gibt keinen Gott außer Ihm, dem Mächtigen, dem Weisen." (Sure 3, 5-6) | |||
Wie diese Ayat zeigen, ist es der stärkste Beweis (en quvvetli delil) für die Einheit (Tauhid) und das Wunder (mu'djize) der Macht (qudret), das in höchste Begeisterung versetzt, wie Er die Formen aufschließt. Es ist diese Weisheit und die Wahrheit von der Aufschließung der Formen (feth-i suver), die wir - in verschiedenen Formen - in der Risalet-un Nur wiederholt und besonders auf der „Sechsten“ und „Siebenten Stufe“ des „Ersten Kapitels“ (bab) der „Zweiten Abhandlung“ (maqam) dieser Risale bewiesen und erklärt haben. Deshalb möchten wir dies nun auf sich beruhen lassen und beschränken uns darauf, Folgendes zu sagen: | |||
Botanik und Zoologie weisen auf Grund eingehender Untersuchungen nach, dass die Entfaltung der Arten (feth-i suver) eine so umfangreiche Sachkenntnis und eine derartige Kunstfertigkeit erkennen lässt, dass niemand außer dem allgegenwärtigen Ein-Einzigen (Vahid-i Ahad) vollkommen Allmächtigen (Qadîr-i Mutlaq), der alles in allem zu schauen und zu machen weiß, und kein Ding der Urheber einer so vielseitigen und umfassenden Tat sein kann. Denn die Tat einer solchen Entfaltung der Arten (feth-i suver), wie sie sich jederzeit und allerorten vorfindet, verlangt nach einer Weisheit, einer Aufmerksamkeit und nach einer Sachkenntnis (hikmet) in einem so unendlichen Maß innerhalb einer unendlichen Macht (qudret). Eine solch unendliche Macht aber kann sich nur in der Hand einer Persönlichkeit finden, welche den gesamten Kosmos lenkt und leitet. | |||
In der Tat ist z.B. entsprechend dem Erlass (ferman) der berühmten Ayat die Entfaltung so vieler unterschiedlicher menschlicher Formen im Schoß all der vielen Mütter - in einer dreifachen Finsternis - mit einer solchen Ausgewogenheit, Unterschiedlichkeit, Kunstfertigkeit und Ordnung, ohne sich zu irren, etwas falsch zu machen oder zu verwechseln, aus einem einfachen Stoff heraus aufzuschließen | |||
und zu erschaffen und die Tatsache der Entfaltung der Arten (fettahiyet) mit derselben Macht, mit derselben Weisheit, mit derselben Kunstfertigkeit auf dem ganzen Erdenrund, welche das Gesamt aller Menschen, aller Tiere und aller Pflanzen umfasst, der stärkste Beweis für Gottes Allgegenwart (vahdaniyet). Denn dieses Umfassen (ihata etmek) ist Einheit (vahdet), lässt keinen Platz für eine Teilhaberschaft. | |||
Und die neunzehn Wahrheiten, die im Ersten Kapitel die Existenz Gottes mit Notwendigkeit bezeugen (vudjub-u vudjud), beweisen durch ihre Existenz die Existenz des Schöpfers. Ebenso bezeugen sie durch ihre Allgemeingültigkeit Gottes Allgegenwart (Vahdet). | |||
Die zweite Wahrheit, welche unser Reisender in der „Dritten Wohnstatt“ geschaut hat, | |||
'''ist die Wahrheit von der Barmherzigkeit Gottes (Rahmaniyet).''' | |||
Wir sehen nämlich mit unseren eigenen Augen, dass es einen gibt, der das Antlitz der Erde mit Tausenden von Geschenken Seiner Barmherzigkeit (rahmet) erfüllt. Er hat sie zu einem Festplatz gemacht. Und Er hat in Seiner Barmherzigkeit (Rahmaniyet) einen Tisch bereitet, der mit Hunderttausenden verschiedenster wohlschmeckender Speisen gedeckt ist. Und Er hat das Innere der Erde zu einem Lagerhaus Seiner Barmherzigkeit (Rahîmiyet) und Weisheit (Hakîmiyet) gemacht, angefüllt mit Tausenden kostbarer Güter. | |||
Und Er belädt für uns die Erde im Jahreskreis mit den lebensnotwendigen Gütern für Mensch und Tier wie ein Handelsschiff oder ein Güterzug aus der unsichtbaren Welt, Jahr für Jahr gefüllt mit Hunderttausenden der verschiedensten schönen Dinge. Und Er schickt uns gleich einem Waggon, beladen mit Nahrung und Kleidung, den Frühling, ernährt uns mit großem Erbarmen (rahîmane). Und um von all diesen Geschenken, diesen Gnadengaben (nimet) Gebrauch machen zu können, hat Er uns Hunderte und Tausende von Geschmacksrichtungen, Bedürfnissen, Gefühlen, Empfindungen und Sinneswahrnehmungen gegeben. | |||
Und Er hat uns in der Tat einen Magen gegeben, der - wie wir im "Vierten Strahl" über die Ayet-i Hasbiye (Sure 3, 173) erklärt und bewiesen haben - an unzähligen Speisen seinen Geschmack findet. | |||
Und Er hat uns das Gnadengeschenk (nimet) eines solchen Lebens verliehen, dass wir durch die Vermittlung unserer Sinne in dieser großen weiten Welt von so unendlich vielen Wohltaten Gebrauch machen können, als wäre sie ein Tisch, der mit Seinen Wohltaten gedeckt ist. | |||
Und Er hat uns den Vorzug unserer Menschlichkeit in der Weise verliehen, dass wir die zahllosen Geschenke sowohl der materiellen als auch der geistigen Welt mit vielen Hilfsmitteln wie Herz und Verstand genießen können. | |||
Und Er hat uns den Islam in einer Weise vermittelt, das wir aus der unsichtbaren Welt wie auch aus der bezeugten Welt einen grenzenlosen Schatz an Licht empfangen. | |||
Und Er hat uns in der Weise zum Glauben geleitet, dass wir - erleuchtet von den grenzenlosen Lichtern und Geschenken der diesseitigen und jenseitigen Welten - unseren Nutzen empfangen können. | |||
Ganz so, als wäre der Kosmos ein Schloss, erbaut von der göttlichen Barmherzigkeit (rahmet) und verziert mit unendlich vielen wertvollen Dingen von hohem Alter und großer Seltenheit. Und die Schlüssel, um alle diese unendlich vielen Kammern und Truhen in diesem Schloss öffnen zu können, sind in die Hand des Menschen gelegt. Und alle die Bedürfnisse und Empfindungen, Nutzen daraus ziehen zu können, sind in die Natur des Menschen gelegt. | |||
So ist denn diese Erbarmung (rahmet), welche Diesseits und Jenseits und alle Dinge umfasst, mit Sicherheit eine Manifestation essenzieller Einheit (ahadiyet) innerhalb der göttlichen Allgegenwart (vahidiyet). | |||
Denn so wie das Sonnenlicht ein Beispiel ist für die göttliche Allgegenwart (vahidiyet), wenn es alle Dinge umfasst, die in den Bereich seiner Strahlung gelangen, so ist auch sowohl die Strahlung der Sonne als auch ihre Wärme, als auch die Siebenfarbigkeit ihres Lichtes, welches alle glänzenden oder auch durchsichtigen Dinge je nach Fähigkeit zurückwerfen, ein Beispiel für die essenzielle Einheit Gottes (ahadiyet). Sicherlich kommt darum der, welcher bemerkt, wie umfangreich diese Einstrahlung ist, zu dem Urteil: "Die Sonne unserer Erde ist überall ein und dieselbe." Und der Mensch, der bezeugt, dass das Licht der Sonne und ihre Wärme von jedem glänzenden Gegenstand, ja von jedem Tropfen zurückgeworfen wird, weiß auch um die essenzielle Einheit (ahadiyet) der Sonne, d.h. die reale (bizzat) Gegenwart der Sonne in ihren Eigenschaften und er sagt: "Sie ist jedem Dinge gegenwärtig und in dem Herzensspiegel eines jeden Dinges anwesend." | |||
Genauso gilt: So wie der Barmherzige (Rahman) in dem weltweiten Erbarmen (rahmet) Seiner Vollkommenheit (Rahman-i Dhu'lDjemal) dem Lichte gleich alle Dinge umfasst und so die Gegenwart des Barmherzigen erkennen lässt, neben dem sich keinesfalls ein Partner findet, so schenkt Er auch jenen Lebensfunken, der sich in jedem Ding befindet, besonders aber in allem, was da lebt und speziell im Menschen hinter dem Schleier Seines allumfassenden Erbarmens. Diese Strahlung der meisten Namen des Barmherzigen und die Art der Manifestation Seines Wesens (dhat) findet jedes einzelne und setzt das ganze All miteinander in Beziehung und ist allen Dingen gemeinsam. Die Allgegenwart des Barmherzigen (Rahmanin vahidiyet) beweist, dass Er allen Dingen innewohnt und in jedem Dinge alles bewirkt. | |||
Und so wie der Barmherzige (Rahman) durch die Allgegenwart Seines allumfassenden Erbarmens (rahmetin vahidiyet) in der Tat die Majestät Seiner Glorie (djelalin hashmetin) im ganzen Kosmos und über das Antlitz der Erde hin zeigt, so gilt auch: so wie Er durch die Manifestation Seiner Einheit (ahadiyet) in allem, was da lebt, besonders aber im Menschen alle Arten Seiner Gnadengaben konzentriert, die Werkzeuge und Organe Seiner Geschöpfe durchdringt und ordnet und so den Kosmos im Ganzen für jedes einzelne unter ihnen zu einer Art Haus gestaltet - ohne ihn dabei zu zerteilen - so erweist Er auch jedem einzelnen unter ihnen die Vollendung (djemal) Seiner ganz persönlichen Liebe (shefqat). Im Menschen aber gibt Er in besonders reichem Maße alle Arten seiner Güte zu erkennen. | |||
Und so wie sich überdies z.B. eine Melone in jedem ihrer Kerne zusammengefasst wiederfindet, so ist der Herr (dhat), der diesen Kern gemacht hat, sicherlich auch der, welcher die Melone macht und danach mit der Ihm eigenen Ausgewogenheit Seines Wissens und dem Ihm eigenen Gesetz diesen Kern aus ihr herauszieht, aus ihr heraus komprimiert und ihm seine Gestalt gibt. Und kein Ding außer dem einen und einzigen Meister dieser Melone vermag einen solchen Kern zu machen und ihn zu machen ist unmöglich. | |||
Desgleichen gilt: weil die Manifestation der Barmherzigkeit (rahmaniyet) im Kosmos einem Baum oder einem Garten, auf Erden einer Frucht oder einer Melone, im Leben und im Menschen einem Samenkorn gleicht, muss der Schöpfer und Herr auch des kleinsten Bausteins alles Lebendigen sicherlich auch der Schöpfer der gesamten Erde und des Weltalls sein. | |||
Wir fassen zusammen: | |||
So wie Gott, durch die Tatsache, dass Er alle Dinge umfasst (ihat) und aller Dinge Anfang (Fettahiyet) ist und alles Sein aus einfachen Stoffen in schönster Ordnung gestaltet und entfaltet und so offensichtlich Seine Allgegenwart (vahdet) beweist, so zeigt Er auch, durch die Tatsache, dass Er alle Dinge in Seiner Barmherzigkeit (rahmaniyet) umfasst (ihat) und alles, was ins Dasein gelangt und alles Lebendige, was ins irdische Leben eintritt und besonders die Neuankömmlinge mit vollkommener Ordnung umsorgt, ihnen alles Notwendige zukommen lässt und keines von ihnen vergisst und jedes einzelne von ihnen mit gleichem Erbarmen (rahmet) jederzeit und jedenorts zu erreichen vermag, ganz offensichtlich sowohl Seine Allgegenwart (vahdet) als auch Seine Einheit (ahadiyet) innerhalb Seiner Allgegenwart (vahdet). | |||
Da aber die Risale-i Nur nun einmal eine Offenbarung (mazhar) des göttlichen Namens "der Weise (Hakîm)" und Seines Namens "der Barmherzige (Rahîm)" ist und auch an vielen Stellen der Risale-i Nur die einzelnen Punkte und Aspekte dieser Tatsache Seiner Barmherzigkeit (haqiqat-i rahmet) aufgezeigt und bewiesen worden sind, wollen wir hier nur mit einem Tropfen auf dieses Meer hinweisen und fassen deshalb diese ganze lange Geschichte kurz zusammen. | |||
Dritte Wahrheit, die unser Reisender in der | |||
'''Dritten Wohnstatt“ beobachtet hat: die Wahrheit von der Lenkung (Mudebbiriyet) und Leitung (idare).''' | |||
D.h. die Tatsache, dass diese so Furcht erregenden, schnell dahin eilenden Himmelskörper, diese so zerstörerischen und aggressiven Elemente, diese so bedürftigen und schwachen Geschöpfe der Erde mit vollkommener Ordnung und Ausgewogenheit gelenkt (idare), füreinander hilfreich gestaltet, im Einklang miteinander geleitet (idare ve tedbir) werden, wodurch diese ganze große Welt in ein vollkommenes Königreich, eine kaiserliche Stadt, ein Juwel von einem Schloss verwandelt wird. | |||
Doch wollen wir hier nun diesen ganzen riesigen Verwaltungsbereich (idare) voll königlicher Majestät und Barmherzigkeit (djebbarane ve rahmanane) verlassen und nur eine Seite, ein einziges Kapitel dieser Verwaltung (idare), wie sie sich im Frühling auf Erden ereignet, an einem Beispiel in kurzer Form darstellen, da wir ja (diese Wahrheit) schon in der Risale-i Nur, wie z.B. in einer so bedeutenden Risala wie dem „Zehnten Wort“, erklärt und bewiesen haben. Es ist dies wie folgt: | |||
Nehmen wir z.B. einmal an (mesela ve farada): Da ist ein wundersamer Welteroberer. Der stellt aus 400.000 grundverschiedenen Völkerstämmen und Nationen ein Heer auf. Dabei erhalten die Soldaten jeder Nation und jeden Stammes sowohl ihre typische Kleidung als auch eigene Waffen und gesonderte Verpflegung; sie werden unabhängig voneinander eingestellt oder entlassen und versehen getrennt voneinander ihren Dienst. Sie erhalten auch verschiedenes Gerät. Und all dies geschieht, ohne dass dabei jemals ein Fehler unterläuft, eine Panne passiert, ein Irrtum auftritt, zur rechten Zeit, ohne eine Verspätung oder Verwechslung, auf wunderbare Art, in vollkommener Weise.Sicherlich wird sich hier über die außergewöhnliche Macht dieses wundersamen Kommandanten hinaus keine "Ursache" in diese außerordentlich weitläufige, vielfältige, differenzierte, wohlausgewogene, verschiedenartige und gerechte Verwaltung (adaletli idare) einmischen. Würde sich eine solche Hand danach ausstrecken, würde sie das Gleichgewicht zerstören und nur Verwirrung anrichten. | |||
Desgleichen gilt: Mit unseren eigenen Augen können wir sehen, wie in jedem Frühling eine unsichtbare Hand ein prächtiges Heer aufstellt, das aus 400.000 verschiedenen Arten gebildet (idjad) ist, und es befehligt (idare). In den Herbsttagen, die dem Jüngsten Tag gleich sind, werden dann 300.000 von 400.000 Pflanzen- und Tierarten im Gewande des Zerfalls und im Namen des Todes aus ihren Aufgaben entlassen und in den Urlaub geschickt. Zur Frühlingszeit, die der Auferstehung und Wiederversammlung gleicht, erstellt (Allah) innerhalb weniger Wochen in vollkommener Ordnung 300.000 Beispiele jener gewaltigen Wiederauferstehung. Ja, sogar jeder einzelne Baum zeigt uns vier kleine Wiederversammlungen, nämlich seine eigene (Wiederbelebung) und (das Neu-Erstehen) seiner Blätter, Blüten und Früchte, genauso wie er dies auch im vorausgegangenen Frühling vor unseren Augen getan hat. In diesem Heere des Hochgelobten (Subhan), das bis zu 400.000 Arten erreichen kann, erhält jede Art, jede Gattung ihre eigene für sie bestimmte ganz besondere Nahrung (mahsus ve munasib rizq), eigene ganz verschiedene Waffen zu ihrer Verteidigung, eine völlig unterschiedliche Kleidung. Sie alle werden unabhängig voneinander eingestellt und wieder entlassen. Er stattet sie alle mit völlig verschiedenen Waffen und Geräten aus. Und all dies geschieht in vollkommener Ordnung, ohne dass dabei ein Fehler unterläuft, eine Panne passiert, ein Irrtum auftritt und ohne dass dabei irgendeine Verwechslung vorkommt oder etwas vergessen wird, zu genau richtiger Zeit und wie von unsichtbarer Hand. Das alles beweist die Allgegenwart (vahdaniyet), Einheit (ahadiyet) und Einzigartigkeit (ferdiyet), die unbegrenzten Fähigkeiten (iktidar) und das grenzenlose Erbarmen (rahmet) innerhalb einer vollkommenen Herrschaft (kemal-i rububiyet), Souveränität (hâkimiyet) und Weisheit (hikmet), in welcher der Erlass der göttlichen Einheit (Tauhid) wie mit dem Stift der göttlichen Vorherbestimmung (qalem-i qader) auf der Seite eines jeden Frühlings über das Antlitz der Erde schreibt. | |||
Nachdem unser Reisender auch nur eine Seite aus dem Erlass eines einzigen Frühlings gelesen hatte, sprach er zu seiner Seele (nefs): Wenn jemand auch jetzt, nachdem im Frühling Tausende Male eine Wiederversammlung stattgefunden hat, die noch wunderbarer ist als die große Wiederversammlung, da um zu belohnen und zu bestrafen einer, der so mächtig ist, dass er die Wiederversammlung im Verhältnis zum Frühling noch leichter zu Stande bringen und den Jüngsten Tag heraufführen wird, was Er auch durch alle Seine Propheten Tausende Male gelobt und geschworen hat, dieses Ereignis der Wiederversammlung, auf das Er auch im Qur'an Tausende Male hingewiesen und in Tausenden Ayat eindeutig festgelegt, versprochen und davor gewarnt hat, noch immer alle die vielen Versprechungen des allgewaltig Mächtigen (Qadîr-i Djebbar), des Unüberwindlichen in all Seiner Majestät (Qahhar-i Dhu'lDjelal) bestreitet, Seine Macht leugnet und in den Fehler einer Leugnung der Wiederversammlung verfällt, so ist die Höllenstrafe für ihn nur die reine Gerechtigkeit (adalet). Und auch seine Seele sagte: "Wir glauben (Amenna)." | |||
Vierte Wahrheit, die unser Reisender in der „Dritten Wohnstatt“ beobachtet hat | |||
(dies ist die Dreiunddreißigste Stufe): die Wahrheit von der Barmherzigkeit und der Versorgung (Rahîmiyet ve Rezzaqiyet). | |||
Dies bedeutet: Auf der ganzen Welt, in der Erde, in der Luft und im Meer versorgt Er alles, was da lebt, besonders die mit Verstand begabten Lebewesen, besonders die schwachen und hilflosen (adjiz ve da'ifler) und besonders die, welche noch jung und noch klein sind mit Nahrung und Kleidung für Leib und Seele, die Er aus der nackten Erde oder aus knochentrockenem Holz wachsen lässt und vor allem mit vielen tausend Pfund allerfeinster Nahrung, die Er inmitten zwischen Blut und Urin oder aus einigen Gramm knochenähnlicher Kerne bereitet. Dies ist die Wahrheit, wie uns vor unseren Augen von unsichtbarer Hand zur rechten Zeit und in schönster Ordnung beschert wird, ohne dass Er dabei etwas vergisst oder verwechselt. | |||
إِنَّ اللّٰهَ هُوَ الرَّزَّاقُ ذُو الْقُوَّةِ الْمَتِينُ {"Fürwahr, Allah ist es, der Versorger ist und ein Herr in zuverlässiger Macht." (Sure 52, 58)} Diese Ayah bringt mit Sicherheit zum Ausdruck, dass allein Gott der Gerechte unser Ernährer ist und Ihm allein unsere Versorgung zukommt. | |||
وَمَا مِنْ دَآبَّةٍ فِى الْاَرْضِ اِلاَّ عَلَى اللّٰهِ رِزْقُهَا وَيَعْلَمُ مُسْتَقَرَّهَا وَمُسْتَوْدَعَهَا كُلٌّ فِى كِتَابٍ مُبِينٍ {"Und es gibt nichts was sich bewegt auf Erden, was nicht seine Versorgung hätte bei Allah. Er kennt seinen Aufenthaltsort und seinen Rastplatz. All (dies steht) in einem offenen Buch." (Sure 11,6)} Auch dieser Ayah entsprechend ist die Versorgung (rizq) aller Menschen und Tiere einem Versprechen des Herrn unterstellt und durch Ihn verbürgt. وَكَأَيِّنْ مِنْ دَآبَّةٍ لاَ تَحْمِلُ رِزْقَهَآ اَللّٰهُ يَرْزُقُهَا وَإِيَّاكُمْ وَهُوَ السَّمِيعُ الْعَلِيمُ {"Ja, wie viele unter (all) denen, die sich bewegen (auf Erden), tragen nicht (selbst Sorge für) ihren (Lebens)unterhalt? Allah versorgt sie und auch Euch. Und Er ist der Allhörende und Allwissende." (Sure 29, 60)} Auch diese Ayah beweist und erklärt, dass die Versorgung (rizq) der Hilflosen (adjiz) und Schwachen (da'if), die unfähig (iktidarsiz) sind, keine Möglichkeit haben, sich selbst zu versorgen, ganz offensichtlich von dort kommt, von wo sie es nicht erwarten, gleichsam aus dem Verborgenen, ja wie aus dem Nichts. So erhalten sie z.B., die Schalentiere in der Tiefe des Meeres, wie aus dem Nichts und Jungtiere, ohne dass sie es wüssten woher. Und alle Tiere erhalten in dem Frühling ihre Nahrung durch eine Bürgschaft der Tat. Auch für diejenigen Menschen, welche die "Ursachen" anbeten, ist Er es, der sie ihnen hinter dem Schleier der Ursachen reicht. Und so wie diese Ayat, zeigen auch noch viele andere Ayat im Qur'an und zahllose Tatsachen in der Natur (shevahid-i kauniye) übereinstimmend, dass alle Lebewesen aus der Barmherzigkeit (rahîmiyet) eines einzigen Ernährers in Seiner Majestät (Rezzaq-i Dhu'lDjelal) ernährt werden. | |||
In der Tat besitzen die Bäume, die sich ihre eigene Art der Versorgung wünschen, weder Verstand (iktidarsiz) noch freien Willen (ihtiyarsiz). Also verharren sie vertrauensvoll (mutevekkilan) an ihren Plätzen und ihre Ernährung (rizq) kommt eilends ihnen zugelaufen. Auch der Unterhalt der hilflosen (adjiz) Jungtiere strömt in Staunen erregender Weise aus den kleinen Zitzen in ihre Mäuler. Sobald aber die Jungtiere ein ganz klein wenig zu Verstand (iktidar) gekommen sind und schon ein Stück weit eigenen Willen (ihtiyar) besitzen, versiegt die Milch. Insbesondere die kleinen Menschenkinder erhalten in der Mutterliebe (shefqat) eine Hilfe. Dies alles beweist ganz offensichtlich, dass erlaubte (helal) Nahrung nicht dem Können (iktidar) und Wollen (ihtiyar) proportional ist, sondern vielmehr entsprechend der Schwäche und Hilflosigkeit (da'if ve adjz) kommt, die (sich auf Gott verlässt und Ihm) vertraut (tevekkul). | |||
Meistens wird die Gier (hirs), welche die Ursache des Mangels (sebeb-i khusran) ist, durch das Wollen (ihtiyar), durch das Können (iktidar) und durch die Klugheit (zekavet) mancher Schriftsteller erregt, welche die Schriftsteller bis zu einer Art von Bettelei führte, während ganz ungebildete Leute (zekavetsiz) in ihrer Unfähigkeit (iktidarsiz) durch ihr völliges Gottvertrauen (tevekkul) zu Reichtum gelangen. Auch das Sprichwort: كَمْ عَالِمٍ عَالِمٍ أَعْيَتْ مَذَاهِبُهُ وَجَاهِلٍ جَاهِلٍ تَلْقَاهُ مَرْزُوقًا | |||
''' | {"Wie viele Gelehrte haben sich in all ihrem Wissen umsonst bemüht und wie viele Toren haben in all ihrer Unwissenheit ihren Unterhalt bekommen?"} | ||
beweist, dass die rechte Versorgung (rizq-i helal) nicht kraft Könnens (iktidar) und Wollens (ihtiyar) erworben wird. Nein, nicht dadurch findet man sie, sondern nur von Seiten jener Barmherzigkeit (merhamet), die Mühe und Arbeit anzuerkennen weiß. Sie ist ein Geschenk dessen, der sich unserer Hilfsbedürftigkeit erbarmt (shefqat). Es gibt zwei Arten von Versorgungsgütern (rizq): | |||
'''Erstens:''' | |||
Die natürlichen Grundnahrungs- und Lebensmittel (haqiqi ve fitri rizq), für die es vom Herrn eine Bürgschaft gibt. Die Versorgung mit diesen ist dermaßen gut geregelt, dass der Körper mit den in Form von Fett und dergleichen eingelagerten natürlichen (fitri) Vorräten auch dann, wenn es nichts mehr gibt, noch mehr als zwanzig Tage ohne zu essen weiterleben, seine Existenz aufrechterhalten kann. Wenn also jemand noch vor Ablauf dieser zwanzig, dreißig Tage scheinbar Hungers stirbt, ohne dass die im Körper eingelagerten Vorräte schon verbraucht wären, so ist dies nicht die Folge eines Mangels an Nahrung, vielmehr stirbt er infolge einer Krankheit, die er sich durch Unvorsichtigkeit zugezogen hat, oder aber durch die Aufgabe seiner Gewohnheiten (terk-i adet). | |||
'''Die zweite Art von Versorgungsgütern:''' | |||
''' | Durch Gewohnheit, Verschwendung und Missbrauch zur Sucht gewordene Genussmittel und Luxusgüter, die künstlich erzeugt werden und deren Notwendigkeit nur in der Einbildung besteht. Für diese Güter gibt es keine Bürgschaft von dem Herrn. Er gibt sie manchmal in Seiner Güte und manchmal gibt Er sie nicht. | ||
Was diese zweite Art der Versorgungsgüter betrifft, so ist glücklich der, welcher sich in Bescheidenheit (kanaat) und Sparsamkeit (iktisad), der Quelle von Glück und Zufriedenheit, seinen Lebensunterhalt in rechter Weise (helal) erwirbt und darin eine Art der Anbetung (ibadet) und einen Werkgottesdienst (fiil dua) erblickt, Gottes Güte in Achtung und Dankbarkeit annimmt und so ein glückliches Leben führt. | |||
Unglückselig aber der, welcher in Verschwendung und Gier, der Quelle von Unglück, Mangel und Qual, vom rechten (helal) Lebenserwerb abkommt, an jede Türe klopft, sein Leben faul und ungerecht mit Klagen verbringt und seine Zeit totschlägt. | |||
Und so wie der Magen nach Nahrung verlangt, genauso verlangen auch Herz, Geist, Verstand, Auge, Ohr und Zunge usw., alle die Sinne und Organe des Menschen danach, von dem barmherzigen Versorger (Rezzaq-i Rahîm) ihren Unterhalt und erhalten ihn in Dankbarkeit. Jedem einzelnen von ihnen wird seine ganz besondere, nur ihm eigene Form der Nahrung geschenkt (ihsan), wie sie ihm gefällt und ihn befriedigt. Ja, der barmherzige Versorger (Rezzaq-i Rahîm) hat jeden einzelnen dieser hochempfindlichen Rezeptoren wie Auge und Ohr, Herz, Sinn (hayal) und Verstand als Schlüssel zur Schatzkammer Seiner Barmherzigkeit erschaffen, um (dem Menschen) seine Versorgung noch reichlicher schenken zu können. | |||
So gleicht z.B. das Auge einem Schlüssel zu den Schatzkammern so kostbarer Juwelen, wie sie sich so schön (hüsün) und vollkommen (djemal) auch auf dem Antlitz der Schöpfung zeigen. Das gleiche gilt auch für all die anderen Schlüssel zur Welt, von denen wir im Glauben Gebrauch machen. | |||
Der allmächtige Weise (Dhat-i Qadîr-i Hakîm), der dieses Weltall gemacht hat, hat - so wie Er das Leben als einen kompletten Extrakt aus dem Kosmos erschaffen und all Seine Absichten und die Erscheinungen all Seiner Namen darin konzentriert hat - in gleicher Weise auch in der Welt alles Lebendigen den Lebensunterhalt zum gemeinsamen Mittelpunkt allen Geschehens gemacht und in die Lebewesen das Bedürfnis nach Nahrung und die Freude am Essen hineingelegt und so als das bedeutendste Ziel und die höchste Wahrheit des Alls die immerwährende Dankbarkeit für Seine Liebe und eine beständige Anerkennung und Verehrung Seiner (göttlichen) Herrschaft (rububiyet) zur Antwort gegeben. | |||
Zum Beispiel: Dieses ganze große Reich des Herrn in all seiner Größe, in allen vier Winden, und besonders die Himmel mit Engeln und Geistern und die unsichtbare Welt mit Seelen zu bevölkern, desgleichen auch diese unsere irdische Welt, besonders aber Luft und Erde, jederzeit überall mit Wesen zu bevölkern und zu beleben, die auf Reize reagieren (dhi-ruh), besonders aber mit Vögeln und Insekten, die Menschen und die Tiere auf Nahrungssuche zu treiben, weil der Nahrungstrieb und die Lust am guten Essen sie in Bewegung versetzt, sie hin und her treibt und sie so vor Faulheit und Müßiggang zu bewahren, dies ist eine Weisheit der Taten des Herrn. Gäbe es nicht so bedeutende Weisheiten wie diese Weisheit, müsste Er auch zu den Tieren - gleich wie zu den Bäumen ihre Nahrung (mit dem Wasser) gelaufen kommt - den ihnen bestimmten Anteil zur Befriedigung ihrer natürlichen (fitri) Bedürfnisse laufen lassen, ohne dass diese sich dabei anstrengen müssten. | |||
Gäbe es, die Schönheit (djemal) des Namens "Erbarmer (Rahîm)" und "Versorger (Rezzaq)" vollständig zu schauen und Seine Allgegenwart (vahdaniyet) zu bezeugen, ein Auge, welches das ganze Erdenrund in einem einzigen Augenblick zu umfassen und zu betrachten vermöchte, dann könnte es sehen, wie der barmherzige Versorger (Rezzaq-i Rahîm) gegen Ende des Winters, wenn die Nahrung für die (verschiedenen) Tiergattungen knapp zu werden beginnt, als unsichtbare Hilfe und Gnadenerweis des Barmherzigen (ihsan-i Rahman) ganz besonders schmackhafte, besonders viele und ganz unterschiedliche Speisen und Gnadengaben (ni'met) sendet, die einzig aus der Schatzkammer Seiner Barmherzigkeit kommen, sie in die Hände der Pflanzen legt, sie an die Spitzen der Bäume hängt und in den Eutern der Muttertiere bereitet; könnte sehen, welch liebevolle Schönheit sich in Seiner Zärtlichkeit (shefqat) offenbart und welch vollkommene Schönheit (tatli bir djemal) darin zum Ausdruck kommt; | |||
würde dann erfahren, das derjenige, der einen einzigen Apfel macht und ihn dem Menschen als ein Geschenk anbietet, das ihm zur Freude und zur Nahrung dient, nur der sein kann, der Herr (dhat) ist über den Wechsel der Jahreszeiten, der Tag und Nacht einander folgen lässt und die Erde mit den Erzeugnissen der Jahreszeiten einem Handelsschiff gleich zu den Gästen fahren lässt, die auf diesem Globus ihrer Versorgung bedürfen. Denn so wie die Erscheinungsform dieses Apfels geprägt ist von dem Stempel der Natur (fitrat) und dem Siegel der Weisheit (hikmet), versehen ist mit einer Plombe der Einzigartigkeit (samediyet), die Prägung Seines Erbarmens (rahmet) trägt und so auch alle Apfel und die übrigen Früchte und alle Pflanzen und Tiere, so kann der wahre Eigentümer und Meister (haqiqi mâliki ve sani') dieses einen Apfels sicherlich und in jedem Fall nur der glorreiche Eigentümer (Mâlik-i Dhu'lDjelal) und vollkommene Schöpfer (Khaliq-i Dhu'lDjemal) all dessen sein, was auf Erden wächst und lebt, all der Ebenbilder, Artgenossen und Brüder dieses Apfels der ganzen, großen und weiten Erde, die der Garten dieses Apfels ist, des Baumes, welcher der Hersteller (also gleichsam eine Apfelfabrik) ist, der Jahreszeit, die seine Werkbank ist und des Frühlings und Sommers, in dem dieser Apfel herangereift ist, und anders ist dies nicht möglich. | |||
Das heißt also, dass jede Frucht ein solches Siegel der göttlichen Gegenwart (vahdet) ist, dass es von dem Meister der Erde verkündet, die gleich einem Baum ist und von dem Schreiber des kosmischen Buches, das wie ein Garten ist (in dem der Baum wächst, an dem die Frucht reift) und Seine Gegenwart (vahdet) bezeigt. Und sie ist ein Hinweis auf den Erlass (ferman) Seiner göttlichen Gegenwart (vahdaniyet), der so viele Siegel trägt, wie es Früchte gibt. | |||
Da sich aber in der Risalet-un Nur der Name des Allerbarmers (Rahîm) und der Name des Allweisen (Hakîm) bereits offenbart hat und die Wahrheit von diesem Erbarmen (rahîmiyet) schon in vielen Blitzen und in vielen Geheimnissen bewiesen wurde, wollen wir es auf Grund meines unerfreulichen Zustandes mit einem kurzen Hinweis auf diese so große Schatzkammer bewenden lassen. | |||
So sagte denn unser Reisender nun: "Elhamdulillah, Dank sei Gott! Ich habe an jedem Ort nach meinem Schöpfer (khaliq) und Herrn (mâlik) gesucht und jedes Ding nach Ihm befragt. Nun aber habe ich die dreiunddreißig Wahrheiten gesehen und von ihnen vernommen, welche die Notwendigkeit Seiner Existenz (vudjub-u vudjud) und Seine Gegenwart (vahdet) bezeugen. Jede einzelne Wahrheit leuchtet wie die Sonne, lässt nichts mehr im Dunkeln. Sie ist stark wie ein Berg und vermag nicht erschüttert zu werden. Und jede einzelne Tatsache, die sich als wahr herausgestellt hat, bezeugt mit unfehlbarer Klarheit Seine Existenz. Und ihre Allgemeingültigkeit ist ein völlig eindeutiger Beweis für Seine Gegenwart (vahdet). Und auch für die übrigen Glaubensgrundsätze findet sich in ihr ein starker Beweis. Fassen wir also das Gesamte aller übereinstimmenden Wahrheiten zusammen, so schreitet unser Glaube von einer bloßen Nachahmung (imani taqlid) zu einem begründeten und wohlverstandenen, von einem wohlverstandenen zu einem wissenschaftlich ergründeten und erforschten, von einem erforschten und begründeten zu einem augenscheinlich wahrgenommenen und offensichtlichen und von einem offenbaren und augenfälligen zu einem wahrhaftigen, durch Tatsachen bestätigten Glauben voran. | |||
اَل۟حَم۟دُ لِلّٰهِ هٰذَا مِن۟ فَض۟لِ رَبّٖى | اَل۟حَم۟دُ لِلّٰهِ هٰذَا مِن۟ فَض۟لِ رَبّٖى | ||
{"Dank sei Gott, dies ist eine Gnadengabe (fadl) meines Herrn!"} | |||
اَل۟حَم۟دُ لِلّٰهِ الَّذٖى هَدٰينَا لِهٰذَا وَمَا كُنَّا لِنَه۟تَدِىَ لَو۟لَٓا اَن۟ هَدٰينَا اللّٰهُ لَقَد۟ جَٓاءَت۟ رُسُلُ رَبِّنَا بِال۟حَقِّ | اَل۟حَم۟دُ لِلّٰهِ الَّذٖى هَدٰينَا لِهٰذَا وَمَا كُنَّا لِنَه۟تَدِىَ لَو۟لَٓا اَن۟ هَدٰينَا اللّٰهُ لَقَد۟ جَٓاءَت۟ رُسُلُ رَبِّنَا بِال۟حَقِّ | ||
{"Lobpreis und Dank sei Allah, der uns bis hierher geführt hat. Und wlr wären nicht bis hierher gelangt, wenn Allah uns nicht geführt hätte. Fürwahr, die Propheten des Herrn sind zu uns gekommen mit der Wahrheit." (Sure 7, 43)} | |||
Entsprechend wurde als ein sehr kurzer Hinweis auf das Licht (envar) des Glaubens, das unser Reisender mit so hohem Interesse gesucht und aus den vier gewaltigen Wahrheiten empfangen hatte, welche er in der „Dritten Wohnstatt“ schauen konnte, im „Zweiten Kapitel“ der „Zweiten Abhandlung“ (maqam) Folgendes über die Wahrheiten dieser Dritten Wohnstatt gesagt: | |||
لَٓا اِلٰهَ اِلَّا اللّٰهُ ال۟وَاحِدُ ال۟اَحَدُ الَّذٖى دَلَّ عَلٰى وَح۟دَتِهٖ فٖى وُجُوبِ وُجُودِهٖ مُشَاهَدَةُ عَظَمَةِ اِحَاطَةِ حَقٖيقَةِ ال۟فَتَّاحِيَّةِ بِفَت۟حِ الصُّوَرِ لِاَر۟بَعِ مِاَةِ اَل۟فِ نَو۟عٍ مِن۟ ذَوِى ال۟حَيَاةِ ال۟مُكَمَّلَةِ بِلَا قُصُورٍ بِشَهَادَةِ فَنِّ النَّبَاتِ وَ ال۟حَيَوَانِ . وَ كَذَا مُشَاهَدَةُ عَظَمَةِ اِحَاطَةِ حَقٖيقَةِ الرَّح۟مَانِيَّةِ ال۟وَاسِعَةِ ال۟مُن۟تَظَمَةِ بِلَا نُق۟صَانٍ بِال۟مُشَاهَدَةِ وَ ال۟عِيَانِ . وَ كَذَا مُشَاهَدَةُ عَظَمَةِ حَقٖيقَةِ ال۟اِدَارَةِ ال۟مُحٖيطَةِ لِجَمٖيعِ ذَوِى ال۟حَيَاةِ وَ ال۟مُن۟تَظَمَةِ بِلَا خَطَاءٍ وَ لَا نُق۟صَانٍ . وَ كَذَا مُشَاهَدَةُ عَظَمَةِ اِحَاطَةِ حَقٖيقَةِ الرَّحٖيمِيَّةِ وَ ال۟اِعَاشَةِ الشَّامِلَةِ لِكُلِّ ال۟مُر۟تَزِقٖينَ ال۟مُقَنَّنَةِ فٖى كُلِّ وَق۟تِ ال۟حَاجَةِ بِلَا سَه۟وٍ وَ لَا نِس۟يَانٍ جَلَّ جَلَالُ رَزَّاقِهَا الرَّح۟مٰنِ الرَّحٖيمِ ال۟حَنَّانِ ال۟مَنَّانِ وَ عَمَّ نَوَالُهُ وَ شَمِلَ اِح۟سَانُهُ وَ لَٓا اِلٰهَ اِلَّا هُوَ | لَٓا اِلٰهَ اِلَّا اللّٰهُ ال۟وَاحِدُ ال۟اَحَدُ الَّذٖى دَلَّ عَلٰى وَح۟دَتِهٖ فٖى وُجُوبِ وُجُودِهٖ مُشَاهَدَةُ عَظَمَةِ اِحَاطَةِ حَقٖيقَةِ ال۟فَتَّاحِيَّةِ بِفَت۟حِ الصُّوَرِ لِاَر۟بَعِ مِاَةِ اَل۟فِ نَو۟عٍ مِن۟ ذَوِى ال۟حَيَاةِ ال۟مُكَمَّلَةِ بِلَا قُصُورٍ بِشَهَادَةِ فَنِّ النَّبَاتِ وَ ال۟حَيَوَانِ . وَ كَذَا مُشَاهَدَةُ عَظَمَةِ اِحَاطَةِ حَقٖيقَةِ الرَّح۟مَانِيَّةِ ال۟وَاسِعَةِ ال۟مُن۟تَظَمَةِ بِلَا نُق۟صَانٍ بِال۟مُشَاهَدَةِ وَ ال۟عِيَانِ . وَ كَذَا مُشَاهَدَةُ عَظَمَةِ حَقٖيقَةِ ال۟اِدَارَةِ ال۟مُحٖيطَةِ لِجَمٖيعِ ذَوِى ال۟حَيَاةِ وَ ال۟مُن۟تَظَمَةِ بِلَا خَطَاءٍ وَ لَا نُق۟صَانٍ . وَ كَذَا مُشَاهَدَةُ عَظَمَةِ اِحَاطَةِ حَقٖيقَةِ الرَّحٖيمِيَّةِ وَ ال۟اِعَاشَةِ الشَّامِلَةِ لِكُلِّ ال۟مُر۟تَزِقٖينَ ال۟مُقَنَّنَةِ فٖى كُلِّ وَق۟تِ ال۟حَاجَةِ بِلَا سَه۟وٍ وَ لَا نِس۟يَانٍ جَلَّ جَلَالُ رَزَّاقِهَا الرَّح۟مٰنِ الرَّحٖيمِ ال۟حَنَّانِ ال۟مَنَّانِ وَ عَمَّ نَوَالُهُ وَ شَمِلَ اِح۟سَانُهُ وَ لَٓا اِلٰهَ اِلَّا هُوَ | ||
سُب۟حَانَكَ لَا عِل۟مَ لَنَٓا اِلَّا مَا عَلَّم۟تَنَٓا اِنَّكَ اَن۟تَ ال۟عَلٖيمُ ال۟حَكٖيمُ | سُب۟حَانَكَ لَا عِل۟مَ لَنَٓا اِلَّا مَا عَلَّم۟تَنَٓا اِنَّكَ اَن۟تَ ال۟عَلٖيمُ ال۟حَكٖيمُ | ||
يَا رَبِّ بِحَقِّ بِس۟مِ اللّٰهِ الرَّح۟مٰنِ الرَّحٖيمِ يَا اَللّٰهُ يَا رَح۟مٰنُ يَا رَحٖيمُ صَلِّ وَسَلِّم۟ عَلٰى سَيِّدِنَا مُحَمَّدٍ وَعَلٰى اٰلِهٖ وَاَص۟حَابِهٖ اَج۟مَعٖينَ بِعَدَدِ جَمٖيعِ حُرُوفِ رَسَائِلِ النُّورِ ال۟مَض۟رُوبِ تِل۟كَ ال۟حُرُوفُ فٖى عَاشِرَاتِ دَقَائِقِ جَمٖيعِ عُم۟رِنَا فِى الدُّن۟يَا وَال۟اٰخِرَةِ مَعَ ضَر۟بِ مَج۟مُوعِهَا فٖى ذَرَّاتِ وُجُودٖى فٖى مُدَّةِ حَيَاتٖى وَاغ۟فِر۟لٖى وَلِمَن۟ يُعٖينُنٖى فٖى نَش۟رِ رَسَائِلِ النُّورِ وَكِتَابَتِهَا بِصَدَاقَةٍ بِكُلِّ صَلَاةٍ مِن۟هَا وَ لِاٰبَائِنَا وَلِسَادَاتِنَا وَشُيُوخِنَا وَ لِاَخَوَاتِنَا وَاِخ۟وَانِنَا وَلِطَلَبَةِ رِسَالَةِ النُّورِ الصَّادِقٖينَ وَبِال۟خَاصَّةِ لِمَن۟ يَك۟تُبُ وَيَس۟تَن۟سِخُ هٰذِهِ الرِّسَالَةَ بِرَح۟مَتِكَ يَا اَر۟حَمَ الرَّاحِمٖينَ اٰمٖينَ وَ اٰخِرُ دَع۟وٰيهُم۟ اَنِ ال۟حَم۟دُ لِلّٰهِ رَبِّ ال۟عَالَمٖينَ | يَا رَبِّ بِحَقِّ بِس۟مِ اللّٰهِ الرَّح۟مٰنِ الرَّحٖيمِ يَا اَللّٰهُ يَا رَح۟مٰنُ يَا رَحٖيمُ صَلِّ وَسَلِّم۟ عَلٰى سَيِّدِنَا مُحَمَّدٍ وَعَلٰى اٰلِهٖ وَاَص۟حَابِهٖ اَج۟مَعٖينَ بِعَدَدِ جَمٖيعِ حُرُوفِ رَسَائِلِ النُّورِ ال۟مَض۟رُوبِ تِل۟كَ ال۟حُرُوفُ فٖى عَاشِرَاتِ دَقَائِقِ جَمٖيعِ عُم۟رِنَا فِى الدُّن۟يَا وَال۟اٰخِرَةِ مَعَ ضَر۟بِ مَج۟مُوعِهَا فٖى ذَرَّاتِ وُجُودٖى فٖى مُدَّةِ حَيَاتٖى وَاغ۟فِر۟لٖى وَلِمَن۟ يُعٖينُنٖى فٖى نَش۟رِ رَسَائِلِ النُّورِ وَكِتَابَتِهَا بِصَدَاقَةٍ بِكُلِّ صَلَاةٍ مِن۟هَا وَ لِاٰبَائِنَا وَلِسَادَاتِنَا وَشُيُوخِنَا وَ لِاَخَوَاتِنَا وَاِخ۟وَانِنَا وَلِطَلَبَةِ رِسَالَةِ النُّورِ الصَّادِقٖينَ وَبِال۟خَاصَّةِ لِمَن۟ يَك۟تُبُ وَيَس۟تَن۟سِخُ هٰذِهِ الرِّسَالَةَ بِرَح۟مَتِكَ يَا اَر۟حَمَ الرَّاحِمٖينَ اٰمٖينَ وَ اٰخِرُ دَع۟وٰيهُم۟ اَنِ ال۟حَم۟دُ لِلّٰهِ رَبِّ ال۟عَالَمٖينَ | ||
< | <span id="İHTAR"></span> | ||
=== | ===Hinweis=== | ||
In der Umgebung des Landes, in dem diese Abhandlung entstanden ist, finden sich keine weiteren Abhandlungen aus der Risale-i Nur. Weil diese Abhandlung aber verfasst wurde, ohne dass ich es beabsichtigt hätte, werden darin einige kurze, aber bedeutende Fragestellungen aus anderen Abhandlungen in den "Worten" (Sözler) und "Blitzen" (Lem'alar) noch einmal erwähnt, was äußerlich wie eine Wiederholung erscheint. Jede einzelne von ihnen sollte den hiesigen Schülern einer kleinen Risalet-un Nur gleich sein und kam deshalb in dieser Weise zur Niederschrift. | |||
Von diesem Manuskript die erste Abschrift wurde von einem gewissen begnadeten Schreiber abgefasst. Dieser Mann hatte von Entsprechungen (tevafuq) keine Ahnung. In seiner Abschrift haben wir aber eine so feinsinnige und bedeutsame Entsprechung gesehen, dass sie uns wert erscheint, hier erwähnt zu werden. Wir zählten am Zeilenanfang dieser Niederschrift 666 Mal den Buchstaben "Elif". | |||
Diese Tatsache (hal) aber entspricht voll und ganz dem Wert (maqam) der von Hazret-i Imam-i Ali (RA) so genannten Ayet-ul Kubra, nach der gerade diese Risala benannt wurde und der nach Djifr- und Ebdjed-Rechnung mit genau dieser Zahl 666 übereinstimmt, was zeigt, dass diese Risala auch dieses Namens würdig ist. Daraus haben wir verstanden, dass auch die Zahl der Ayat im Qur'an mit 6666, also einer vierstelligen Zahl, auf die Übereinstimmung mit jener dreistelligen Zahl hinweist, die uns aus dieser Risala wie ein Blitzstrahl entgegenleuchtet. | |||
'''Said Nursî''' | '''Said Nursî''' | ||
< | <span id="Bugünlerde,_manevî_bir_muhaverede_bir_sual_ve_cevabı_dinledim._Size_bir_hülâsasını_beyan_edeyim:"></span> | ||
=== | ===Dieser Tage vernahm ich im Lauschen meines Herzens den folgenden Frage- und Antwortwechsel. Daraus möchte ich euch hier eine Zusammenfassung geben:=== | ||
'''Da sagte jemand:''' | |||
''' | "Die allseitigen Vorbereitungen (tahshidat) der Risale-i Nur und ihr umfassender Einsatz aller Kräfte für Glaube (iman) und Einheit (tauhid) werden noch ständig verstärkt. Doch selbst den hartnäckigsten Atheisten zum Schweigen zu bringen, würde schon ein Hundertstel genügen. Warum aber sucht sie dann noch so fieberhaft nach immer neuen Beweisgründen (tahshidat)?" | ||
'''Man gab ihm zur Antwort:''' | |||
''' | "Die Risale-i Nur bessert nicht nur kleinere Schäden wieder aus, sie setzt keine Hütte wieder in Stand, sondern wirkt einer umfangreichen Zerstörung an einer weitläufigen Burg entgegen, die den Islam umfasst und deren Steine groß wie die Berge sind. Sie bemüht sich nicht nur darum, das Herz eines einzigen Menschen und sein persönliches Gewissen zu heilen, sondern das Herz des (islamischen) Volkes und das Denken der Allgemeinheit, dem durch die Verderben bringenden Mittel und Geräte, die schon tausend Jahre lang vorbereitet und angesammelt worden sind, so fürchterliche Wunden geschlagen wurden und das Gewissen der Allgemeinheit (= Muslime), das durch den Zusammenbruch der islamischen Grundsätze, Bewegungen und Kennzeichen (sheair), welche ein Zufluchtsort der (islamischen) Gemeinschaft im Allgemeinen und der einfachen Gläubigen im Besonderen war, allmählich verdorben worden ist, durch das Wunder des Qur'an und seine tiefen Wunden mit den Mitteln und Möglichkeiten des Qur'an und des Glaubens zu heilen. Gegen solche allgemeine fürchterliche Zerstörung, gegen solche Verwundungen und Verletzungen ist es sicherlich notwendig, Zeugnisse von unumstößlicher Wahrhaftigkeit und Beweismittel so stark wie die Berge zu finden, erprobte Heilmittel in der Wirksamkeit von tausend Gegengiften und zahllose Medikamente. Diese Aufgabe erfüllt die Risale-i Nur, entstanden in unserer Zeit, inspiriert durch ein Wunder, welches Wunder die Verkündigung des Qur'an ist, und die ein Fahrzeug ist des Fortschritts und der Entwicklung auf den Stufen des Glaubens." Dies ist der Sinn eines langen Gesprächsablaufes, den ich zur Gänze mit angehört habe. Er erfüllte mich mit grenzenloser Dankbarkeit. Dies ist jedoch hier nur eine kurze Zusammenfassung. | ||
'''Said Nursî''' | '''Said Nursî''' | ||
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