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("Desgleichen ist es notwendig, das, was für das Hauptanliegen (= der Glaube) der Mehrheit entbehrlich ist, zu vernachlässigen oder kurz zu fassen. Hier geht es nicht darum, die Natur oder die Eigenschaften der Sonne zu beschreiben, sondern die Größe und Macht des Schöpfers (Khaliqin azamet-i qudreti) allen Menschen (efkar-i amme) vor Augen zu führen, indem (der Qur'an) von der Funktion (vazife) der Sonne spricht, die wunderbare Dinge umfasst, wie z...." içeriğiyle yeni sayfa oluşturdu) |
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Desgleichen ist es notwendig, das, was für das Hauptanliegen (= der Glaube) der Mehrheit entbehrlich ist, zu vernachlässigen oder kurz zu fassen. Hier geht es nicht darum, die Natur oder die Eigenschaften der Sonne zu beschreiben, sondern die Größe und Macht des Schöpfers (Khaliqin azamet-i qudreti) allen Menschen (efkar-i amme) vor Augen zu führen, indem (der Qur'an) von der Funktion (vazife) der Sonne spricht, die wunderbare Dinge umfasst, wie z.B. die Welt zu erleuchten (alemi tenvir) und die das Zentrum der Ordnung in der Schöpfung (khilqatin nizam merkezi) und der Mittelpunkt der Welt (alem) ist. | Desgleichen ist es notwendig, das, was für das Hauptanliegen (= der Glaube) der Mehrheit entbehrlich ist, zu vernachlässigen oder kurz zu fassen. Hier geht es nicht darum, die Natur oder die Eigenschaften der Sonne zu beschreiben, sondern die Größe und Macht des Schöpfers (Khaliqin azamet-i qudreti) allen Menschen (efkar-i amme) vor Augen zu führen, indem (der Qur'an) von der Funktion (vazife) der Sonne spricht, die wunderbare Dinge umfasst, wie z.B. die Welt zu erleuchten (alemi tenvir) und die das Zentrum der Ordnung in der Schöpfung (khilqatin nizam merkezi) und der Mittelpunkt der Welt (alem) ist. | ||
'''Zweite Anmerkung:''' وَجَعَلْنَا الشَّمْسَ سِرَاجًا {"Wir haben die Sonne zu einer Leuchte gemacht." (Sure 71, 16)}. | |||
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'''Frage:''' | |||
''' | Warum wird die Sonne als Leuchte (siradj) bezeichnet? Denn in Wirklichkeit ist die Sonne nach Ansicht der Wissenschaftler (ehl-i fendje) nicht von der Erde abhängig, sodass sie ihr als Leuchte dienen müsste. Sie ist vielmehr ein Zentrum, von dem die Erde mit allen anderen Planeten abhängig ist. | ||
'''Antwort:''' | |||
''' | Der Ausdruck سِرَاجٌ (= "Leuchte") ist ein Hinweis auf den Vergleich der Welt (alem) mit einem Schloss. Alles, was es in diesem Schloss gibt (maudjudat), ist von der Art (maqam) der Gegenstände darinnen, sein Schmuck und seine Kunstwerke, so wie auch die Sonne neben ihnen der Kronleuchter Gottes (Ilahi bir lüküstür) ist, der den Bewohnern des Schlosses leuchtet (tenvir). | ||
Des Weiteren ist der Ausdruck سِرَاجٌ eine Erinnerung an die umfassende Barmherzigkeit (vus'at-i rahmetine) Gottes des Gerechten (Djenab-i Haqq), die aus seiner Herrschaft (rububiyet) erwächst, an das Ausmaß Seiner Güte (ihsan) und Seiner Gnadengeschenke (in'am) im Rahmen Seiner Barmherzigkeit (rahmet), sowie eine Bekanntgabe Seiner göttlichen Allgegenwart (vahdaniyet) in Seinem gewaltig großen Reich (azamet-i saltanat), sodass die riesige Sonne, welche die Götzendiener (mushrik) für anbetungswürdig (ma'bud) halten, als Leuchte im Schloss der Welt (alem sarayi), eine Angestellte und eine Dienerin ist, die dazu beauftragt ist und in Seinem Dienst steht. Ja wäre es denn etwa nicht allgemein bekannt, dass ein lebloses Ding, das als Leuchte dient, nicht zu Dienst und Anbetung (ibadet) würdig sein könnte, würdig eine Angebetete (ma'bud) zu sein? | |||
'''Dritte Anmerkung:''' | |||
''' | Die grundsätzlichen Ziele (maqasidi esasiye), die der Qur'an verfolgt und die Hauptelemente (anasir-i asliye) seiner Lehre, sind die folgenden vier, nämlich:'''Dienst und Anbetung Gottes (ubudiyet), die Einheit Gottes (tauhid), die Sendung der Propheten (risalet), die Auferstehung (hashir) und die Gerechtigkeit (adalet).''' Die übrigen Themen, die er behandelt, sind lediglich ein Mittel zum Zweck. Daher stehen die Ausführungen mit den Mitteln, die sie verwenden, im Gegensatz zu den Grundsätzen, die sich auf den jeweiligen Bereich beziehen. Denn sich mit einem sinnlosen Ding zu beschäftigen, lenkt nur vom eigentlichen Zweck ab. Aus diesem Grund lässt der Qur'an, der in seiner Verkündigung ein Wunder ist (Mu'djiz-ul Beyan), bei mancher Thematik des Seins (mesail-i kauniye) einiges aus (ihmal), verschleiert es hermeneutisch (ibham) oder fasst es nur kurz (idjmal) zusammen. | ||
Des Weiteren sind die meisten unter den Ansprechpartnern (muhatab) des Qur'an das einfache Volk (avam).'''Den einfachen Volksschichten sind die feinsinnigen, schwierigen Teile der Wahrheiten Gottes (haqaiqi Ilahiye) kaum zugänglich und nur schwer zu begreifen. Zu ihrem Verständnis (fehim) muss man sie ihnen mit Gleichnissen und kurzen Erklärungen (temsil ve idjmal) näher bringen. Darum erwähnt (dhikr) der Qur'an diese Gleichnisse öfters. Er fasst aber manche Punkte, die in der Zukunft erst noch entdeckt werden, kurz (idjmal) zusammen.''' | |||
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112. satır: | 103. satır: | ||
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== | ==Sechster Tropfen:== | ||
Das (Wort im) Qur'an kann mit anderen Worten nicht verglichen werden. Sie stehen (in ihrer Wirkung) in keiner Beziehung zueinander. Es sind in der Tat vier Dinge, die einem Wort (kelam) seine Erhabenheit (ulviyet), seine Macht (quvvet), seine Schönheit (hüsnü), seine Anmut (djemal) und seine Kraft (quvvet) verleihen: es sind dies:'''der Sprecher (mutekellim), der Angesprochene (muhatab), der Zusammenhang (maqsad) und der Inhalt (maqam).''' Es geht aber nicht allein nur um den Inhalt (maqam), wie die Literaten vielleicht denken würden, d.h., wenn du verstehen willst, wie kraftvoll ein Wort (deredje-i quvvet) ist, dann betrachte seinen Sprecher (qail), den Angesprochenen (muhatab), den Zweck und den Inhalt (des Wortes). Im Grade seiner Stärke wird die Wirksamkeit eines Wortes verständlich. | |||
Wenn es sich z.B. bei einem Wort in der Tat um einen Befehl (emir) oder ein Verbot (nehy) handelt, verschärft es sich, da in ihm ein Wille und eine Macht (irade ve qudret) zum Ausdruck kommt, je nach seiner Wirksamkeit, z.B. durch die Ayah des Qur'an: | |||
يَاۤ اَرْضُ ابْلَعِى مَآءَكِ وَ يَا سَمَاۤءُ اَقْلِعِى {"Oh Erde, verschlinge dein Wasser! Oh Himmel, halt ein!" (Sure 11, 44)} und durch den erhabenen und entschlossenen Willen und die Macht, welche diese Ayah durch den Befehl an Himmel und Erde erteilt, die Wolken am Himmel verziehen sich plötzlich und auch die Erde verschlingt ihr Wasser. | |||
Des Weiteren erscheint durch den Befehl an die Erde und den Himmel in der Ayah: اِئْتِيَا طَوْعًا اَوْ كَرْهًا {"Kommt herbei - volens, nolens (ob ihr wollt oder nicht)!" (Sure 41, 11)} den sie im Gehorsam annehmen, der Grad der Kraft des Willens und der Macht, die in diesem Befehl enthalten ist, und damit der Grad der Erhabenheit (ulviyet) dieses Wortes. Aber die Befehle, welche die Menschen leblosen Dingen erteilen, unterscheiden sich, entsprechend der Schwäche des Willens und der Macht des Sprechers (mutekellim), nicht von geistlosen, phantasievollen Delirien. | |||
Wisse, mein lieber Bruder! Ein Elativ (ism-i tafdil), | |||
' | {Ein Elativ ist kein Komparativ. Hier werden nicht zwei Götter miteinander verglichen. Z.B. Gott ist größer (Komparativ). Oder: Allah ist der Größte (Superlativ). (A.d.Ü.)} der für die Namen, Eigenschaften und Taten Gottes des Gerechten (Djenab-i Haqq) gebraucht wird, wie "der beste Kenner (A'lem)", "der Größte (Ekber)", "der Barmherzigste (Erham)", "der Beste (Ahsan)" deutet nicht auf einen Mangel an der Einheit Gottes (tauhid) hin. | ||
Denn hier besteht die Absicht (maqsad) lediglich darin, dem höchstpersönlichen (bizzat) und wahrhaftigen Träger (mausuf) einer Eigenschaft den Vorrang vor einer irrealen, rein gedanklichen Möglichkeit oder einem nur vorgestellten Träger (mausuf) der jeweiligen Eigenschaft einzuräumen. Des Weiteren ist der Elativ kein Komperativ und deshalb der Würde Gottes (izzet-i Ilahiye) nicht entgegen gesetzt; denn die Absicht (maqsad) besteht nicht darin, die Eigenschaften (sifat) und Taten Gottes (ahval-i Ilahiye) mit den Eigenschaften und Taten (ef'al) der Geschöpfe (makhluqat) zu vergleichen; d.h. es geht nicht darum, beide auf gleicher Höhe nebeneinander zu stellen und danach den einen den Vorrang vor den anderen zu geben, sodass nun den Eigenschaften Gottes (sifat-i Ilahiye) vielleicht ein Mangel anhaften könnte. | |||
In Anbetracht der Tatsache, dass die Vollkommenheit (kemalat) in der Schöpfung (masnuat) nur eine Art Schatten der Vollkommenheit (kemal) Gottes des Gerechten (Djenab-i Haqq) ist, besitzt (mâlik) die Schöpfung keineswegs die Qualitäten, die für einen Vergleich mit den Eigenschaften Gottes (sifat-i Ilahiye) die Voraussetzung (haqqina) wären. | |||
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17.45, 24 Temmuz 2024 itibarı ile sayfanın şu anki hâli
der ein paar Tropfen aus dem großen Wunder (mu'djize-i kubra) beinhaltet.
Vierzehnter Blitz
Erster Tropfen:
Die Beweise, die das Prophetentum Mohammeds, mit dem Friede und Segen sei, bestätigen, sind unzählbar. Es gibt sehr viele Bücher, die über die Meinungen von Forschern und anderen gebildeten Menschen darüber geschrieben worden sind. In meiner Wenigkeit habe ich dabei versucht, in meinem Werk mit dem Titel "Strahlenbündel ("Shua'at")", einige Strahlen dieser Sonne zu erläutern. In meinem zweiten Werk mit dem Titel "Blitzstrahlen ("Lemaat")" habe ich an die vierzig Beispiele dafür angeführt, dass der Qur'an ein Wunder (vudjuh-u i'djaz) ist. Eines dieser vierzig Aspekte seiner Wunderhaftigkeit liegt in seiner Prägnanz und dichterischen Schönheit (belaghat-i nazmiye), was ich in meinem Werk mit dem Titel "Kennzeichen des Wunders (Isharat-ul I'djaz)" näher erläutert habe. Interessenten kann ich diese drei Bücher nur empfehlen.
Zweiter Tropfen:
Der Qur'an, der, wie aus den vorausgegangenen Abhandlungen ersichtlich wird, von dem Schöpfer (Khaliq) der Erde und der Himmel geoffenbart wurde, um das Menschengeschlecht zu bessern und zu erziehen, hat sehr viele Aufgaben (vazife) und Ziele (maqam).
Der Qur'an ist in der Tat die urewige Übersetzung (terdjüme-i ezeliye) der Schöpfung (kainat). Er ist das Sprachrohr der Wunderzeichen des Seins (ayat-i tekviniye), welche die Schöpfung in ihrer eigenen Sprache vorträgt. So wie er der Kommentator (tefsir) dieses Buches der Schöpfung (kitab-i alemin) ist, so ist er auch der Entdecker (kesh'shaf) der Schönen Namen Gottes (esma-i husna), die auf den Seiten (dieses Buches), der Erde und der Himmel, verborgen sind. Er ist die Sprache der unsichtbaren Welt (alem-i ghayb) in der sichtbaren Welt (alem-i shehadet). So wie er die Sonne in der Welt des Islam (alem-i Islam) ist, so ist er zugleich auch eine Landkarte der jenseitigen Welt (alem-i akhiret). Er ist ein Beweis (burhan) des Wesens (dhat), der Eigenschaften (sifat), der Namen (esma) und des Wirkens (shu'unat) Gottes des Gerechten (Djenab-i Haqq) und Sein Übersetzer. Für das Menschengeschlecht ist er ein Gesetzbuch (sheriat), ein Buch der Weisheit (hikmet), als auch ein Gebetbuch (dua kitabi), ein Buch der Einladungen (davah) zum Gebet, ein Buch des Gottesdienstes (ibadet), ein Buch der Gebote Gottes (emir), ein Buch des Gottesgedenkens (dhikr), ein Buch des Nachsinnens (fikr); und wenn er auch rein äußerlich nur wie ein einziges Buch aussieht, so gilt er doch hinsichtlich des Wissens (fünun) und der Erkenntnis (ulum), die er umfasst, für Tausende von Büchern.
Dritter Tropfen:
Dieser Abschnitt umfasst sechs Punkte bezüglich der Erklärung des Wunders, das in den Wiederholungen im Qur'an liegt.
Erster Punkt: Betrachtet man den Qur'an als ein Buch zum Gedenken Gottes (dhikr), ein Gebetbuch und ein Buch mit einer Einladung (davah) zum Gebet, so sind die Wiederholungen, die sich in seinen Suren finden, in diesem Sinne, beachtet man dabei ihre Rhetorik (belaghat), vollkommen treffend und pure Weisheit (hikmet). Denn die Absicht dahinter ist es, mit dem Gottesgedenken (dhikr) und mit dem Gebet (dua) einen Segen (sevab) und die Barmherzigkeit Gottes (merhamet-i Ilahiye) zu empfangen. Ist es doch bekannt, dass bei dergleichen Gelegenheiten in der Hauptsache Wiederholungen notwendig sind, sodass in gleichem Maße Segen (sevab) erworben und Barmherzigkeit (merhamet) empfangen wird. Überdies erleuchtet die Wiederholung des Gedenkens (dhikr) das Herz (qalb). Die Wiederholung eines Gebetes (dua) verleiht ihm mehr Nachdruck. Und selbst eine Einladung (davah) entfaltet ihre Wirkung, ihre Stärke entsprechend ihrer Wiederholung.
Zweiter Punkt: Da der Qur'an für alle Schichten der Bevölkerung Anrede und Heilung zugleich ist, haben alle diese Schichten der Bevölkerung, ob sie nun hochintelligent oder völlig unbedarft, ob sie rechtschaffen oder rechtlos, ob sie Mystiker sind oder auch nicht, ein Recht darauf, an dieser göttlichen Ansprache teil zu haben und von dieser Apotheke des Allerbarmers (Rahman) ihr Heilmittel zu erhalten. In Wirklichkeit gelingt es jedoch nicht jedem, den Qur'an ständig und vollständig zu lesen. Darum sind die notwendigen Ziele und Zeugnisse besonders in langen Suren wiederholt worden, sodass jede Sure beinahe zu einem kleinen Qur'an wird, damit jeder mit Leichtigkeit jederzeit und wann immer er will durch das Lesen einer Sure den Segen des ganzen Qur'an bekommen kann. Die folgende ehrwürdige Ayah legt in der Tat diesen Sachverhalt (haqiqat) fest: وَ لَقَدْ يَسَّرْنَا الْقُرْاٰنَ لِلذِّكْرِ {"Und wir haben doch den Qur'an für das Gedenken (dhikr) leicht gemacht." (Sure 54, 17)}
Dritter Punkt: Die leiblichen Bedürfnisse ändern sich mit dem Wechsel der Zeiten. Sie vermindern oder verstärken sich. So braucht man z.B. die Luft zu jeder Zeit. Das Bedürfnis nach Wasser stellt sich ein, wenn man Durst hat. Das Verlangen nach Nahrung meldet sich an jedem Tag. Das Bedürfnis nach Licht ist meistens ein Mal in der Woche notwendig. Und dergleichen mehr...
Genauso auch sind die Zeiten für die geistigen Bedürfnisse verschieden und unterschiedlich. Für jeden Augenblick braucht man das Wort اللّٰهُ . Für jede Zeit بِسْمِ اللّٰهِ . Und jede Stunde ein Mal لاٰۤ اِلٰهَ اِلَّا اللّٰهُ . Und dergleichen mehr...
Daher ist die Wiederholung der Ayat und bestimmter Ausdrücke eine Folge wiederholter Bedürfnisse. Sie ist ein Hinweis auf das starke Bedürfnis für solche Formeln (hukum).
Vierter Punkt: Ihr wisst ja, dass der Qur'an die Grundsätze (esas) dieser festgefügten, großen Religion (metin din-i azim) und die Grundpfeiler (erkan) der Islamiyet festsetzt, weshalb er auch ein Buch ist, welches das Gesellschaftsleben der Menschen verändert. Es ist ja auch bekannt, dass derjenige, der an etwas festhalten will, deswegen ständige Wiederholungen braucht, um die Grundsätze, die er aufgestellt hat, aufs Schönste zu verwurzeln. So verfestigt sich das, was ständig wiederholt wird, wird nochmals bekräftigt und nicht wieder vergessen.
Der Qur'an ist ein allumfassender, stets antwortbereiter Lehrer (murshid-i mudjib), der auf die Fragen, die ihm von verschiedenen Schichten der Bevölkerung in Wort oder Tat gestellt werden, stets die erforderlichen Antworten gibt. Dabei ist es ja bekannt, dass immer wenn die Fragen wiederholt werden, sich auch die Antworten wiederholen.
Fünfter Punkt: Ihr wisst ja, dass der Qur'an sehr wichtige Themen behandelt. Er ruft die Herzen (qalb) auf (davah), den Glauben (iman) auch zu praktiziern. Er spricht Themen an, die besonders feinsinnige Wahrheiten (haqiqat) betreffen und gibt so Denkanstöße, um den Verstand zur Erkenntnis (marifet) zu führen und die Aufmerksamkeit zu wecken. Daher ist es notwendig, um diese Thematik, diese feinsinnigen Wahrheiten (haqaiq) in die Gedanken (efkar) einzupflanzen und in den Herzen (qalb) zu verwurzeln, sie in verschiedenen Suren auf unterschiedliche Weise zu wiederholen.
Sechster Punkt: Ihr wisst ja, dass es für jede Ayah eine äußerliche (dhahir) Bedeutung und eine innerliche (batin) Bedeutung gibt, wobei sie zugleich auch als ein Maßstab und als eine Informationsquelle dienen kann.Und dabei kann man ein jedes Gleichnis unter sehr verschiedenen Aspekten für die Rechtsprechung, für eine Nutzanwendung oder einen bestimmten Zweck verwenden. Und daher kann dieselbe Ayah an verschiedenen Stellen in unterschiedlichen Zusammenhängen für verschiedene praktische Anwendungen erwähnt werden. Auch wenn sie dabei äußerlich als eine Wiederholung erscheint, ist das aus diesem Grunde in Wahrheit keine Wiederholung.
Vierter Tropfen:
Wir wollen hier in sechs Anmerkungen den Grad der Wunderhaftigkeit erläutern, auf den der Qur'an bei naturwissenschaftlichen Fragestellungen (mesail-i kavniye) in einem Fall durch eine Auslassung (ihmal), in einem anderen Fall auf hermeneutische Weise (ibham) und in wieder einem anderen Fall durch eine Zusammenfassung (idjmal) hinweist.
Erste Anmerkung:
Frage: Warum wird die Welt (kainat) im Qur'an nicht so erklärt, wie die westliche Philosophie (hikmet) und ihre Naturwissenschaften (felsefe) dies tun?
Antwort: Die Philosophie hat sich auf dem Pfade der Wahrheit (haqiqat) verirrt, betrachtet die Welt (kainat) nur noch in der Funktion eines Nomens (mana-yi ismiyle) und stellt die Welt im Namen der Welt in Dienst. Was aber den Qur'an betrifft, so ist er von dem Wahrhaftigen (Haq) in Wahrheit herabgesandt worden und führt zur Wahrheit (haqiqat) hin. Er betrachtet alles Sein (maudjudat) nur in der Funktion einer Präposition (mana-yi harf) und stellt es im Namen seines Schöpfers (Khaliq) in Dienst.
Frage: Warum werden das Wesen der hohen und niedrigen (ulvi ve süfli) Himmelskörper, ihre Formen und ihre Bahnen, nicht so erklärt, wie die Naturwissenschaft (fennin beyanat) das tut, sodass (dies alles) im Bereich der Hermeneutik (mubhem) stecken bleibt?
Antwort: Bei dergleichen Themen ist die Hermeneutik (ibham) von ganz besonderer Bedeutung. Und auch eine (kurze) Zusammenfassung (idjmal) ist dabei schöner und besser. Denn der Qur'an spricht über den Kosmos als nur zweitrangig und nebensächlich im Sinne einer Schlussfolgerung hinsichtlich des Wesens und der Eigenschaften Gottes des Gerechten (Djenab-i Haqq'in zatina, sifatina). Denn die erste Bedingung einer Schlussfolgerung ist die, dass die Beweishilfsmittel klarer und verständlicher sein muss, als das, was bewiesen werden soll. Wenn er nach dem Wunsch der Wissenschaftler (fendjilerin ishtihasi) gesagt hätte: "Betrachtet die Erde in ihrer Bahn um die Sonne, wie sie dort in der Mitte ruht und versteht so die Größe Gottes (Allah'in azameti)!", so wäre dieser Beweis (für die Größe Gottes) noch geheimsinniger als die Behauptung selbst. Die meisten Menschen hätten dann (diese Behauptung) in all den vegangenen Zeitepochen bestritten (inkar), weil sie sie nicht verstehen konnten.
Im Gegensatz dazu ist es jedoch notwendig, zu Zeiten der Unterweisung und der Rechtleitung (irshad ve hidayet) den Grad des Verständnisses (fehim) der einfachen Leute zu berücksichtigen und sich dementsprechend auszudrücken.Darüber hinaus bleibt hier eine Minderheit (der Gelehrten) nicht ausgeschlossen, wenn auch (die Unterweisung) sich an eine Mehrheit wendet. Denn auch (die Minderheit) zieht ihren Nutzen daraus. Kehrt man hingegen den Sachverhalt um, so bleibt nun die Mehrheit ausgeschlossen.Denn sie kann daraus keinen Nutzen ziehen, da ja ihr Verständnis (fehim) nur begrenzt ist.
Und zweitens: Es gehört zu den Besonderheiten in der Beredsamkeit bei der Unterweisung (belaghat-i irshadiye), dass bei der Betrachtungsweise das einfache Volk, die Gefühle der Allgemeinheit und das Verständnis der Leute angemessen berücksichtigt werden muss, damit seine Augen nicht davor zurückschaudern und es in seinen Vorstellungen (fikr) nicht zögert, sie anzunehmen.Daher ist die treffendste Ansprache an das Volk die offensichtliche, einfache und leicht verständliche, damit es durch sie nicht überfordert wird. Sie muss kurz sein, damit es ihrer nicht überdrüssig wird. Und sie muss prägnant sein, damit es von überflüssigen Ausführungen nicht gelangweilt wird.
Drittens: Der Qur'an spricht von den Gegebenheiten in allem Sein (maudjudat) lediglich um seines Schöpfers (Khaliq) willen, nicht um ihres bloßen Daseins (maudjudat) willen. In Anbetracht dessen lesen wir im Qur'an als wichtigstes über das Zeugnis (ahval), das die Welt (kainat) für ihren Schöpfer (Khaliq) ablegt. Was die Naturwissenschaft betrifft, so zieht sie den Schöpfer (Khaliq) nicht in Betracht.
Sie spricht von den Gegebenheiten in der Welt (kainat) an und für sich. Des Weiteren spricht der Qur'an alle Menschen an. Er berücksichtigt das Verständnis der Mehrheit, damit sie zu wahrhaftigen Kennern der Wahrheit (tahqiqi bir marifet sahibi) werden. Die Naturwissenschaft (fen) aber spricht nur mit Naturwissenschaftlern (fendji). Sie zieht das einfache Volk nicht in Betracht. Dem einfachen Volk bleibt nur die Wiederholung (taqlid). Aus diesem Grund die ausführliche Erklärung der Wissenschaft (fennin tafsilati) zu vernachlässigen (ihmal) oder hermeneutisch (ibham) zu verschließen, ist für die Allgemeinheit (maslahat-i amme) und zum Wohle des Volkes (menfaat-i umumiye) genau zutreffend und absolut weise (hikmet).
Und viertens: Der Qur'an ist ein Buch, das alle Zeiten erleuchtet (tenvir) und alle Menschen auf den rechten Weg (irshad) führt. Aus diesem Grund ist es, nach den Regeln der Beredsamkeit (irshadin belaghati) notwendig, die Mehrheit über die Themen, die in ihren Augen ohnehin schon klar und einleuchtend sind, nicht noch durch Verdrehungen und Spitzfindigkeiten zu verwirren und zu belasten. Und etwas, das für sie bereits fest steht, bezeugt und bekannt ist, soll man nicht unnötig umändern.
Desgleichen ist es notwendig, das, was für das Hauptanliegen (= der Glaube) der Mehrheit entbehrlich ist, zu vernachlässigen oder kurz zu fassen. Hier geht es nicht darum, die Natur oder die Eigenschaften der Sonne zu beschreiben, sondern die Größe und Macht des Schöpfers (Khaliqin azamet-i qudreti) allen Menschen (efkar-i amme) vor Augen zu führen, indem (der Qur'an) von der Funktion (vazife) der Sonne spricht, die wunderbare Dinge umfasst, wie z.B. die Welt zu erleuchten (alemi tenvir) und die das Zentrum der Ordnung in der Schöpfung (khilqatin nizam merkezi) und der Mittelpunkt der Welt (alem) ist.
Zweite Anmerkung: وَجَعَلْنَا الشَّمْسَ سِرَاجًا {"Wir haben die Sonne zu einer Leuchte gemacht." (Sure 71, 16)}.
Frage: Warum wird die Sonne als Leuchte (siradj) bezeichnet? Denn in Wirklichkeit ist die Sonne nach Ansicht der Wissenschaftler (ehl-i fendje) nicht von der Erde abhängig, sodass sie ihr als Leuchte dienen müsste. Sie ist vielmehr ein Zentrum, von dem die Erde mit allen anderen Planeten abhängig ist.
Antwort: Der Ausdruck سِرَاجٌ (= "Leuchte") ist ein Hinweis auf den Vergleich der Welt (alem) mit einem Schloss. Alles, was es in diesem Schloss gibt (maudjudat), ist von der Art (maqam) der Gegenstände darinnen, sein Schmuck und seine Kunstwerke, so wie auch die Sonne neben ihnen der Kronleuchter Gottes (Ilahi bir lüküstür) ist, der den Bewohnern des Schlosses leuchtet (tenvir).
Des Weiteren ist der Ausdruck سِرَاجٌ eine Erinnerung an die umfassende Barmherzigkeit (vus'at-i rahmetine) Gottes des Gerechten (Djenab-i Haqq), die aus seiner Herrschaft (rububiyet) erwächst, an das Ausmaß Seiner Güte (ihsan) und Seiner Gnadengeschenke (in'am) im Rahmen Seiner Barmherzigkeit (rahmet), sowie eine Bekanntgabe Seiner göttlichen Allgegenwart (vahdaniyet) in Seinem gewaltig großen Reich (azamet-i saltanat), sodass die riesige Sonne, welche die Götzendiener (mushrik) für anbetungswürdig (ma'bud) halten, als Leuchte im Schloss der Welt (alem sarayi), eine Angestellte und eine Dienerin ist, die dazu beauftragt ist und in Seinem Dienst steht. Ja wäre es denn etwa nicht allgemein bekannt, dass ein lebloses Ding, das als Leuchte dient, nicht zu Dienst und Anbetung (ibadet) würdig sein könnte, würdig eine Angebetete (ma'bud) zu sein?
Dritte Anmerkung: Die grundsätzlichen Ziele (maqasidi esasiye), die der Qur'an verfolgt und die Hauptelemente (anasir-i asliye) seiner Lehre, sind die folgenden vier, nämlich:Dienst und Anbetung Gottes (ubudiyet), die Einheit Gottes (tauhid), die Sendung der Propheten (risalet), die Auferstehung (hashir) und die Gerechtigkeit (adalet). Die übrigen Themen, die er behandelt, sind lediglich ein Mittel zum Zweck. Daher stehen die Ausführungen mit den Mitteln, die sie verwenden, im Gegensatz zu den Grundsätzen, die sich auf den jeweiligen Bereich beziehen. Denn sich mit einem sinnlosen Ding zu beschäftigen, lenkt nur vom eigentlichen Zweck ab. Aus diesem Grund lässt der Qur'an, der in seiner Verkündigung ein Wunder ist (Mu'djiz-ul Beyan), bei mancher Thematik des Seins (mesail-i kauniye) einiges aus (ihmal), verschleiert es hermeneutisch (ibham) oder fasst es nur kurz (idjmal) zusammen.
Des Weiteren sind die meisten unter den Ansprechpartnern (muhatab) des Qur'an das einfache Volk (avam).Den einfachen Volksschichten sind die feinsinnigen, schwierigen Teile der Wahrheiten Gottes (haqaiqi Ilahiye) kaum zugänglich und nur schwer zu begreifen. Zu ihrem Verständnis (fehim) muss man sie ihnen mit Gleichnissen und kurzen Erklärungen (temsil ve idjmal) näher bringen. Darum erwähnt (dhikr) der Qur'an diese Gleichnisse öfters. Er fasst aber manche Punkte, die in der Zukunft erst noch entdeckt werden, kurz (idjmal) zusammen.
Dördüncü Nükte: Bu nükte mütercim tarafından tayyedilmiştir.
Beşinci Nükte: Müellif-i muhteremi tarafından tayyedilmiştir.
Sechster Tropfen:
Das (Wort im) Qur'an kann mit anderen Worten nicht verglichen werden. Sie stehen (in ihrer Wirkung) in keiner Beziehung zueinander. Es sind in der Tat vier Dinge, die einem Wort (kelam) seine Erhabenheit (ulviyet), seine Macht (quvvet), seine Schönheit (hüsnü), seine Anmut (djemal) und seine Kraft (quvvet) verleihen: es sind dies:der Sprecher (mutekellim), der Angesprochene (muhatab), der Zusammenhang (maqsad) und der Inhalt (maqam). Es geht aber nicht allein nur um den Inhalt (maqam), wie die Literaten vielleicht denken würden, d.h., wenn du verstehen willst, wie kraftvoll ein Wort (deredje-i quvvet) ist, dann betrachte seinen Sprecher (qail), den Angesprochenen (muhatab), den Zweck und den Inhalt (des Wortes). Im Grade seiner Stärke wird die Wirksamkeit eines Wortes verständlich.
Wenn es sich z.B. bei einem Wort in der Tat um einen Befehl (emir) oder ein Verbot (nehy) handelt, verschärft es sich, da in ihm ein Wille und eine Macht (irade ve qudret) zum Ausdruck kommt, je nach seiner Wirksamkeit, z.B. durch die Ayah des Qur'an: يَاۤ اَرْضُ ابْلَعِى مَآءَكِ وَ يَا سَمَاۤءُ اَقْلِعِى {"Oh Erde, verschlinge dein Wasser! Oh Himmel, halt ein!" (Sure 11, 44)} und durch den erhabenen und entschlossenen Willen und die Macht, welche diese Ayah durch den Befehl an Himmel und Erde erteilt, die Wolken am Himmel verziehen sich plötzlich und auch die Erde verschlingt ihr Wasser.
Des Weiteren erscheint durch den Befehl an die Erde und den Himmel in der Ayah: اِئْتِيَا طَوْعًا اَوْ كَرْهًا {"Kommt herbei - volens, nolens (ob ihr wollt oder nicht)!" (Sure 41, 11)} den sie im Gehorsam annehmen, der Grad der Kraft des Willens und der Macht, die in diesem Befehl enthalten ist, und damit der Grad der Erhabenheit (ulviyet) dieses Wortes. Aber die Befehle, welche die Menschen leblosen Dingen erteilen, unterscheiden sich, entsprechend der Schwäche des Willens und der Macht des Sprechers (mutekellim), nicht von geistlosen, phantasievollen Delirien.
Wisse, mein lieber Bruder! Ein Elativ (ism-i tafdil), {Ein Elativ ist kein Komparativ. Hier werden nicht zwei Götter miteinander verglichen. Z.B. Gott ist größer (Komparativ). Oder: Allah ist der Größte (Superlativ). (A.d.Ü.)} der für die Namen, Eigenschaften und Taten Gottes des Gerechten (Djenab-i Haqq) gebraucht wird, wie "der beste Kenner (A'lem)", "der Größte (Ekber)", "der Barmherzigste (Erham)", "der Beste (Ahsan)" deutet nicht auf einen Mangel an der Einheit Gottes (tauhid) hin.
Denn hier besteht die Absicht (maqsad) lediglich darin, dem höchstpersönlichen (bizzat) und wahrhaftigen Träger (mausuf) einer Eigenschaft den Vorrang vor einer irrealen, rein gedanklichen Möglichkeit oder einem nur vorgestellten Träger (mausuf) der jeweiligen Eigenschaft einzuräumen. Des Weiteren ist der Elativ kein Komperativ und deshalb der Würde Gottes (izzet-i Ilahiye) nicht entgegen gesetzt; denn die Absicht (maqsad) besteht nicht darin, die Eigenschaften (sifat) und Taten Gottes (ahval-i Ilahiye) mit den Eigenschaften und Taten (ef'al) der Geschöpfe (makhluqat) zu vergleichen; d.h. es geht nicht darum, beide auf gleicher Höhe nebeneinander zu stellen und danach den einen den Vorrang vor den anderen zu geben, sodass nun den Eigenschaften Gottes (sifat-i Ilahiye) vielleicht ein Mangel anhaften könnte.
In Anbetracht der Tatsache, dass die Vollkommenheit (kemalat) in der Schöpfung (masnuat) nur eine Art Schatten der Vollkommenheit (kemal) Gottes des Gerechten (Djenab-i Haqq) ist, besitzt (mâlik) die Schöpfung keineswegs die Qualitäten, die für einen Vergleich mit den Eigenschaften Gottes (sifat-i Ilahiye) die Voraussetzung (haqqina) wären.