On Birinci Şuâ/de: Revizyonlar arasındaki fark
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16. satır: | 16. satır: | ||
Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen; | Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen; | ||
فَلَبِثَ فِى السِّج۟نِ بِض۟عَ سِنٖينَ So blieb er noch einige Jahre im Gefängnis." (Sure 12, 42) Nach der Aussage und dem Sinn dieser Ayah ist der ägyptische Josef, mit dem Friede sei, das Oberhaupt der Gefangenen. Und das Gefängnis wird zu einer Art Schule Josefs. Da die Schüler der Risale-i Nur nun zum zweiten Mal in großer Zahl in diese Schule eintreten, ist es mit Sicherheit erforderlich, einen Teil jener kurz zusammengefassten Problemstellungen der Risale-i Nur, die sich auf das Gefängnis beziehen und hier bewiesen werden, in dieser Schule, die für die Aneignung guter Sitten eröffnet wurde, zu lesen und zum Lesen zu geben, um sich die guten Sitten vollständig anzueignen. So wollen wir nun fünf, sechs dieser Zusammenfassungen erklären: | |||
فَلَبِثَ فِى السِّج۟نِ بِض۟عَ سِنٖينَ So blieb er noch einige Jahre im Gefängnis." (Sure 12, 42) | |||
<span id="BİRİNCİSİ"></span> | <span id="BİRİNCİSİ"></span> | ||
57. satır: | 55. satır: | ||
{Beispiel einer solchen Forschungsarbeit ist die Risale-i Nur. Ihre Abhandlungen, die seit 20 Jahren selbst die hartnäckigsten Philosophen und verbohrtesten Atheisten zum Schweigen bringen, sind offen zugänglich. Jeder kann sie lesen und keiner kann sie widerlegen.} | {Beispiel einer solchen Forschungsarbeit ist die Risale-i Nur. Ihre Abhandlungen, die seit 20 Jahren selbst die hartnäckigsten Philosophen und verbohrtesten Atheisten zum Schweigen bringen, sind offen zugänglich. Jeder kann sie lesen und keiner kann sie widerlegen.} | ||
Rechtsgelehrte (mutschtehid) und Theologen (siddiqien), die (über die Jahrhunderte) gekommen und wieder gegangen sind, welche die Berichte dieser beiden Arten berühmter Menschen (der Heiligen und Propheten) verständlich, mit unwiderlegbaren Zeugnissen und kraftvollen Beweisen, der Vernunft und Logik entsprechend mit Gewissheit beweisen, bestätigen und unterschreiben. | Rechtsgelehrte (mutschtehid) und Theologen (siddiqien), die (über die Jahrhunderte) gekommen und wieder gegangen sind, welche die Berichte dieser beiden Arten berühmter Menschen (der Heiligen und Propheten) verständlich, mit unwiderlegbaren Zeugnissen und kraftvollen Beweisen, der Vernunft und Logik entsprechend mit Gewissheit beweisen, bestätigen und unterschreiben. | ||
Der Zustand eines Mannes, der auf diese drei großartigen Gemeinschaften (der Propheten, Heiligen und Theologen), diese drei großen und erhabenen Gruppen der Kenner der Wahrheit, die heiligen Anführer, Sonnen, Monde und Sterne des Menschengeschlechts, und ihre Botschaft nicht hören und nicht auf dem geraden Weg gehen will, den sie zeigen und der zur Ewigen Glückseligkeit führt, und eine fürchterliche Gefahr, die mit 99-prozentiger Sicherheit besteht, nicht beachten will, der dagegen auf die Nachricht irgendeines Mannes von einer möglichen Gefahr den Weg verlässt und einen anderen, sehr langen Weg bevorzugt, ist mit Sicherheit folgender: | |||
Trotz der zuverlässigen Nachrichten der zahllosen Berichterstatter verlässt er den kürzesten und leichtesten der beiden Wege, der 100-prozentig das Paradies und die Ewige Glückseligkeit erreichen lässt, und wählt den holprigsten, langen und mühsamen Weg, der mit 99 Prozent ins Gefängnis, in die Hölle und zur ewigen Qual führt. Auf die Nachricht irgendeines, vielleicht auch noch verlogenen Mannes hin, verlässt er in dieser Welt den kurzen Weg, auf dem nur ein Prozent Gefahr besteht oder die Möglichkeit einer Gefängnisstrafe von vielleicht nur einem Monat besteht und bevorzugt nur wegen seiner Gefahrlosigkeit einen langen aber nutzlosen Weg. Er misst wie ein Unglückseliger, Betrunkener, Wahnsinniger, den fürchterlichen Drachen, die schon von weitem sichtbar sind und ihn angreifen wollen, keine Bedeutung bei und beschäftigt sich statt dessen mit Fliegen. Er misst nur ihnen Bedeutung bei und verliert in gleichem Maße Herz und Verstand, Seele und alle menschlichen Qualitäten. | Trotz der zuverlässigen Nachrichten der zahllosen Berichterstatter verlässt er den kürzesten und leichtesten der beiden Wege, der 100-prozentig das Paradies und die Ewige Glückseligkeit erreichen lässt, und wählt den holprigsten, langen und mühsamen Weg, der mit 99 Prozent ins Gefängnis, in die Hölle und zur ewigen Qual führt. Auf die Nachricht irgendeines, vielleicht auch noch verlogenen Mannes hin, verlässt er in dieser Welt den kurzen Weg, auf dem nur ein Prozent Gefahr besteht oder die Möglichkeit einer Gefängnisstrafe von vielleicht nur einem Monat besteht und bevorzugt nur wegen seiner Gefahrlosigkeit einen langen aber nutzlosen Weg. Er misst wie ein Unglückseliger, Betrunkener, Wahnsinniger, den fürchterlichen Drachen, die schon von weitem sichtbar sind und ihn angreifen wollen, keine Bedeutung bei und beschäftigt sich statt dessen mit Fliegen. Er misst nur ihnen Bedeutung bei und verliert in gleichem Maße Herz und Verstand, Seele und alle menschlichen Qualitäten. | ||
81. satır: | 79. satır: | ||
Wenn du den Irrtum und die Ausschweifung aufgibst und in den Kreis des wahren Glaubens und der rechten Leitung trittst, dann wirst du im Licht des Glaubens sehen, dass diese vergangene Zeit nicht abwesend und kein Friedhof ist, in dem alles vermodert. Vielmehr ist sie anwesend und eine lichtvolle Welt, die sich in die Zukunft verwandelt und einem Wartesaal für die unsterblichen Seelen gleicht, die darauf warten, in der Zukunft in ihr Schloss der Glückseligkeit einzugehen. In Anbetracht dessen bringt sie kein Leid, sondern lässt entsprechend der Stärke des Glaubens eine Art geistige Freude des Paradieses noch auf dieser Erde kosten. Auch die Zukunft ist keine Einöde und finster, vielmehr erscheint sie mit den Augen des Glaubens betrachtet als Gastmähler des majestätischen, freigiebigen und gütigen Erbarmers, dessen unendliche Barmherzigkeit und Freigebigkeit die Schlösser der ewigen Glückseligkeit erfüllen, der in jedem Jahr Frühling und Sommer zu je einem Tisch macht und mit Gastgeschenken deckt, vorbereitet und Seine Geschenke ausstellt. Dorthin führt (einen jeden) der Strom (der Zeit). Da man dies im Glauben gleichsam wie in einem Film vorgeführt erhält, kann man schon hier seiner eigenen Stufe entsprechend eine Art der Freude an der ewigen Welt verspüren. | Wenn du den Irrtum und die Ausschweifung aufgibst und in den Kreis des wahren Glaubens und der rechten Leitung trittst, dann wirst du im Licht des Glaubens sehen, dass diese vergangene Zeit nicht abwesend und kein Friedhof ist, in dem alles vermodert. Vielmehr ist sie anwesend und eine lichtvolle Welt, die sich in die Zukunft verwandelt und einem Wartesaal für die unsterblichen Seelen gleicht, die darauf warten, in der Zukunft in ihr Schloss der Glückseligkeit einzugehen. In Anbetracht dessen bringt sie kein Leid, sondern lässt entsprechend der Stärke des Glaubens eine Art geistige Freude des Paradieses noch auf dieser Erde kosten. Auch die Zukunft ist keine Einöde und finster, vielmehr erscheint sie mit den Augen des Glaubens betrachtet als Gastmähler des majestätischen, freigiebigen und gütigen Erbarmers, dessen unendliche Barmherzigkeit und Freigebigkeit die Schlösser der ewigen Glückseligkeit erfüllen, der in jedem Jahr Frühling und Sommer zu je einem Tisch macht und mit Gastgeschenken deckt, vorbereitet und Seine Geschenke ausstellt. Dorthin führt (einen jeden) der Strom (der Zeit). Da man dies im Glauben gleichsam wie in einem Film vorgeführt erhält, kann man schon hier seiner eigenen Stufe entsprechend eine Art der Freude an der ewigen Welt verspüren. | ||
Das heißt, wahre Freude ohne Leid gibt es allein im Glauben und durch den Glauben. | |||
Einen einzigen Vorteil und eine einzige Freude unter Tausenden Vorteilen und Wirkungen, die uns der Glaube auch in dieser Welt bringt, wollen wir mit einem Gleichnis im Zusammenhang zu diesem unserem obenerwähnten Thema erklären, welches bereits als Anmerkung in dem "Wegweiser für die Jugend" beschrieben wurde. Es ist dies folgender: | Einen einzigen Vorteil und eine einzige Freude unter Tausenden Vorteilen und Wirkungen, die uns der Glaube auch in dieser Welt bringt, wollen wir mit einem Gleichnis im Zusammenhang zu diesem unserem obenerwähnten Thema erklären, welches bereits als Anmerkung in dem "Wegweiser für die Jugend" beschrieben wurde. Es ist dies folgender: | ||
201. satır: | 199. satır: | ||
'''(Sie ist die Frucht eines Freitags im Gefängnis in Denizli)''' | '''(Sie ist die Frucht eines Freitags im Gefängnis in Denizli)''' | ||
بِسْمِ اللّٰهِ الرَّحْمٰنِ الرَّحِيمِ * وَمَآ أَمْرُ السَّاعَةِ إِلاَّ كَلَمْحِ الْبَصَرِ أَوْ هُوَ أَقْرَبُ * مَا خَلْقُكُمْ وَلاَ بَعْثُكُمْ إِلاَّ كَنَفْسٍ وَاحِدَةٍ * فَانْظُرْ إِلٰۤى اٰثَارِ رَحْمَتِ اللّٰهِ كَيْفَ يُحْيِى الْاَرْضَ بَعْدَ مَوْتِهَآ إِنَّ ذٰلِكَ لَمُحْيِى الْمَوْتٰى وَهُوَ عَلٰى كُلِّ شَيْءٍ قَدِيرٌ | |||
{"Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen" "Es ist aber die Angelegenheit der 'Stunde' nur ein Augenblick oder noch weniger." (Sure 16, 77) "Euer aller Erschaffung und Wiederversammlung ist nur wie die einer einzelnen Seele" (Sure 31, 28) "Siehe die Male der Barmherzigkeit Allahs: wie Er die Erde nach ihrem Tode wieder lebendig macht! Fürwahr, Er ist es, der die Toten wieder belebt und Er hat Macht über alle Dinge." (Sure 30, 49)} | {"Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen" "Es ist aber die Angelegenheit der 'Stunde' nur ein Augenblick oder noch weniger." (Sure 16, 77) "Euer aller Erschaffung und Wiederversammlung ist nur wie die einer einzelnen Seele" (Sure 31, 28) "Siehe die Male der Barmherzigkeit Allahs: wie Er die Erde nach ihrem Tode wieder lebendig macht! Fürwahr, Er ist es, der die Toten wieder belebt und Er hat Macht über alle Dinge." (Sure 30, 49)} | ||
941. satır: | 939. satır: | ||
"Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Barmherzigen" | "Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Barmherzigen" | ||
لاَۤ اِكْرَاهَ فِى ﴿الدّ۪ينِ قَدْ تَبَيَّنَ الرُّشْدُ﴾ مِنَ الْغَىِّ"Es gibt keinen Zwang im Glauben. Der rechte Wandel unterscheidet sich nun klar vom Irrweg." (Sure 2, 256) welches nach dem "Thronvers" (Ayat-ul Kursi) kommt, macht 1350 (1934). | |||
لاَۤ اِكْرَاهَ فِى ﴿الدّ۪ينِ قَدْ تَبَيَّنَ الرُّشْدُ﴾ مِنَ الْغَىِّ"Es gibt keinen Zwang im Glauben. Der rechte Wandel unterscheidet sich nun klar vom Irrweg." (Sure 2, 256) | فَمَنْ يَكْفُرْ بِالطَّاغُوتِ "Wer aber den Rebell zurückweist" (Sure 2, 256) 1929 oder 1928; وَيُؤْمِنْ بِاللّٰهِ فَقَدِ اسْتَمْسَكَ | ||
فَمَنْ يَكْفُرْ بِالطَّاغُوتِ | "...und an Gott glaubt und sich ganz festhält" (Sure 2, 256) 946, welches nach der Djifr-Rechnung des Titels "Risalat-un Nur" entspricht, بِالْعُرْوَةِ الْوُثْقٰى | ||
"an dem festen Seil" (Sure 2, 256) 1347 (1931), | |||
لاَ انْفِصَامَ لَهَا وَاللّٰهُ سَم۪يعٌ عَل۪يمٌ * ﴿اَللّٰهُ﴾ ﴿وَلِىُّ الَّذ۪ينَ اٰمَنُوا﴾ | لاَ انْفِصَامَ لَهَا وَاللّٰهُ سَم۪يعٌ عَل۪يمٌ * ﴿اَللّٰهُ﴾ ﴿وَلِىُّ الَّذ۪ينَ اٰمَنُوا﴾ | ||
"..., das nicht reißt. Und Allah ist der Allhörende, der Allwissende" (Sure 2, 256) "Gott ist der Freund der Gläubigen." (Sure 2, 257) zusammengerechnet 1012, separat 945, das eine Verdopplungszeichen wird nicht mitgezählt; يُخْرِجُهُمْ مِنَ ﴿الظُّلُمَاتِ﴾ اِلَى النُّورِ | |||
"Er führt sie heraus aus der Finsternis in das Licht." (Sure 2, 257) 1372 (1956), ohne Verdopplung, | |||
وَالَّذ۪ينَ كَفَرُٓوا اَوْلِيَٓاؤُهُمُ ﴿الطَّاغُوتُ﴾ "Die aber leugnen, haben den Rebellen zum Freund." (Sure 2, 257) 1417 (2001) | |||
يُخْرِجُونَهُمْ مِنَ النُّورِ اِلَى الظُّلُمَاتِ | يُخْرِجُونَهُمْ مِنَ النُّورِ اِلَى الظُّلُمَاتِ "Er führt sie aus dem Licht in die Finsternis", (Sure 2, 257) | ||
1338 (1922), ohne die Verdopplungszeichen mitzurechnen; | 1338 (1922), ohne die Verdopplungszeichen mitzurechnen; | ||
اُولٰۤئِكَ اَصْحَابُ النَّارِ هُمْ فِيهَا خَالِدُونَ | اُولٰۤئِكَ اَصْحَابُ النَّارِ هُمْ فِيهَا خَالِدُونَ | ||
"Sie sind Gefährten des Feuers. Darin werden sie ewig bleiben." (Sure 2, 257) | |||
1295 (1879), indem die Verdopplung mitgerechnet wird. | 1295 (1879), indem die Verdopplung mitgerechnet wird. | ||
In dieser Ayah kommt zweimal eine Übereinstimmung mit dem Titel Risalat-un Nur, als auch mit der Art ihres Kampfes, mit ihrer Verwirklichung, mit den Zeiten ihrer Abfassung und ihrer Vollendung genau überein. Außerdem stimmt es mit dem Jahr, in dem die Leute des Unglaubens durch den Krieg 1293 (1877) das Licht der islamischen Welt auszulöschen versuchten, und mit dem Jahr 1338 (1922), in dem durch die Ausnutzung der Situation des Ersten Weltkrieges schreckliche Verträge abgeschlossen wurden, um die islamische Welt mit Nachdruck aus dem Licht in die Finsternis zu schleudern, genau überein. Es wurde meinem Herzen eingegeben, dass in dieser Ayah Licht und Finsternis einander oftmals gegenübergestellt werden, indem er auf der Hinweisebene Kunde gibt, dass in diesem geistigen Kampf ein Licht, das aus dem Licht des Qur'an kommt, den Leuten des Glaubens (ehl-i iman) als ein Halt (nokta-i istinad) dienen wird. Daher war ich gezwungen dies so zu schreiben. Dann sah ich, dass der Zusammenhang seiner Bedeutungen mit diesem unserem Jahrhundert so auffallend deutlich ist, dass ich überzeugt bin, dass diese Verse, auch wenn sie keine Zeichen der Übereinstimmung enthielten, sich dennoch, so wie sie sich auf jedes Jahrhundert beziehen, auf der Hinweisebene auch mit uns (heutigen Menschen) sprechen. | In dieser Ayah kommt zweimal eine Übereinstimmung mit dem Titel Risalat-un Nur, als auch mit der Art ihres Kampfes, mit ihrer Verwirklichung, mit den Zeiten ihrer Abfassung und ihrer Vollendung genau überein. Außerdem stimmt es mit dem Jahr, in dem die Leute des Unglaubens durch den Krieg 1293 (1877) das Licht der islamischen Welt auszulöschen versuchten, und mit dem Jahr 1338 (1922), in dem durch die Ausnutzung der Situation des Ersten Weltkrieges schreckliche Verträge abgeschlossen wurden, um die islamische Welt mit Nachdruck aus dem Licht in die Finsternis zu schleudern, genau überein. Es wurde meinem Herzen eingegeben, dass in dieser Ayah Licht und Finsternis einander oftmals gegenübergestellt werden, indem er auf der Hinweisebene Kunde gibt, dass in diesem geistigen Kampf ein Licht, das aus dem Licht des Qur'an kommt, den Leuten des Glaubens (ehl-i iman) als ein Halt (nokta-i istinad) dienen wird. Daher war ich gezwungen dies so zu schreiben. Dann sah ich, dass der Zusammenhang seiner Bedeutungen mit diesem unserem Jahrhundert so auffallend deutlich ist, dass ich überzeugt bin, dass diese Verse, auch wenn sie keine Zeichen der Übereinstimmung enthielten, sich dennoch, so wie sie sich auf jedes Jahrhundert beziehen, auf der Hinweisebene auch mit uns (heutigen Menschen) sprechen. | ||
'''Erstens:''' Am Anfang legt der Satz لاَۤ اِكْرَاهَ فِى الدِّينِ قَدْ تَبَيَّنَ الرُّشْدُ {"Es gibt keinen Zwang im Glauben. Der rechte Wandel unterscheidet sich nun klar." (Sure 2, 256)} | '''Erstens:''' Am Anfang legt der Satz لاَۤ اِكْرَاهَ فِى الدِّينِ قَدْ تَبَيَّنَ الرُّشْدُ {"Es gibt keinen Zwang im Glauben. Der rechte Wandel unterscheidet sich nun klar." (Sure 2, 256)} | ||
1.051. satır: | 1.047. satır: | ||
die Heuchler und Gottesleugner aber die Grube zu allen Gruben der Hölle, voller Schlangen und Skorpione; und der die Engel Munker und Nekir mit Namen, die für die Leute der Wahrheit kommen und für diejenigen, die auf dem Weg der wahren Erkenntnis wandeln, zu angenehmen Freunden macht, | die Heuchler und Gottesleugner aber die Grube zu allen Gruben der Hölle, voller Schlangen und Skorpione; und der die Engel Munker und Nekir mit Namen, die für die Leute der Wahrheit kommen und für diejenigen, die auf dem Weg der wahren Erkenntnis wandeln, zu angenehmen Freunden macht, | ||
der die Schüler der Risale-i Nur zur einer Klasse derer, die nach wahrer Wissenschaft verlangen, (talebe-i 'ulum) gehören lässt, und der in einer geistigen Schau bezüglich des Sterbens des gesegneten Helden und Märtyrers Hafiz Ali entdeckte, dass die Nur Schüler auf die Fragen von Munker und Nekir mit der Risale-i Nur antworteten und der, | |||
welcher um die Barmherzigkeit Gottes betet und inständig darum bittet, dass auch wir, die wir noch am Leben sind, mit der Risale-i Nur antworten mögen; | |||
und der den exzellenten (Hasret) Qur'an dermaßen schön und auf wunderbare Weise, wie nie gesehen und nie gehört, beschreibt und beweist, dadurch dass der ruhmreiche Qur'an eine Art Wunder in seiner Bedeutung für jede der vierzig verschiedenen Menschenschichten zeigt und dass er das Wort des Urewigen ist, das sich auf das ganze Universum bezieht, und dass es durch die Abhandlungen "Wunder des Qur'an" und "Acht Hinweise" (Rumuzat-i Semaniye) aus der Risale-i Nur, die Kommentare zum Qur'an sind, und durch die außerordentliche Mühe der heldenhaften Mitbrüder und Schüler, wie des ersten Sekretärs der "Rosenfabrik" der Risale-i Nur seit der glücklichen Zeit des Propheten noch niemandem gelang, den Qur'an in einer so wunderschönen Weise zu schreiben, wozu Husrev, ein heldenhafter Sekretär der Risale-i Nur nur den Befehl "schreib!" bekam und daraufhin den Qur'an in der Form, wie auf der wohlverwahrten Tafel (Lauh-i Mahfudh) schrieb, und der bewies, dass der ruhmreiche Qur'an das wahre Wort Gottes und das Größte und das Beste von allen vom Himmel herabgesandten Büchern ist, und dass sich in der ersten Eröffnungssure (Fatiha) Tausende Fatiha-Suren, in der 112 Sure "Wahrhaftigkeit" (ikhlas) Tausende Ikhlas-Suren finden, und dass jeder seiner Buchstaben zehn, hundert, tausend und Tausende Segnungen und Wohltaten bringt; | |||
und der anhand dessen, dass sich der Qur'an, dessen Verkündigung ein Wunder ist, seit dreizehnhundert Jahren als Wunder erweist und somit die Front seiner Gegner zum Stehen gebracht hat, und anhand der allen Augen sichtbaren Beweisen der (Risale-i) Nur und anhand der diamantenen Stifte der Schüler der (Risale-i) Nur, deren ein Gleiches bis heute nicht gesehen wurde, und der ganzen Welt gegenüber herausfordernd selbst die verbohrtesten und hartnäckigsten zum Schweigen bringt und durch das "Fünfundzwanzigste Wort" und dessen Ergänzung beweist, dass der Qur'an in vierzigfacher Hinsicht ein Wunder ist; | |||
und der mit der Abhandlung der Risale-i Nur, die "Wunder Mohammeds“, mit dem Friede und Segen sei, genannt wird, anhand von seinen Tausenden Wundern aufs schönste beweist, dass der ehrenwerte Prophet, mit dem Friede und Segen sei, der wirkliche | |||
Prophet Gottes ist, und dass er über allen 124.000 Propheten der bevorzugte (efdal) ist; und der während der ruhmreiche Qur'an dem Kosmos gegenüber bekannt gibt, dass der ehrenwerte Gesandte Gottes, mit dem Friede und Segen sei, "die Barmherzigkeit für die Welten" (= رَحْمَةً لِلْعَالَمِينَ) ist und während die (Risale-i) Nur vom Anfang bis zum Ende anhand von Zeugnissen beweist, dass er رَحْمَةً لِلْعَالَمِينَ ist und so klar zeigt, dass selbst die Blinden sehen können, dass die Handlungen dieses Gottesgesandten und seine Haltung zuverlässigstes und schönstes Vorbild ist, dem im Kosmos einzig und allein zu folgen ist, und durch die Zeugnisse, dass in Anatolien und in besonderen Städten Unglücke aufhören, wenn die Risale-i Nur sich verbreitet, und die Unglücke kommen, wenn sie zum Schweigen gebracht wird, und während die "Nur"-Schüler unter sehr schweren Umständen vollkommen standhaft dienen und untereinander zusammenhalten, zu erkennen geben, wie gewinnbringend die Befolgung der "gelobten Tradition" dessen ist, mit dem Friede und Segen sei, und dass jeder, der in dieser Zeit etwas von dieser Tradition befolgt, den Segen von hundert Märtyrern bekommt, | |||
und der mit augenscheinlicher Gewissheit (ayne l-yaqien) beweist, dass die Risale-i Nur Anatolien seit 20 Jahren von Übel und Unglück bewahrt hat, genauso wie Almosen, die Leid und Unglück vertreiben! | |||
Heute erfreute dieser Freispruch der Risale-i Nur vor allem Sie, unseren lieben Meister, dann uns, Ihre hilflosen und fehlerhaften Schüler, schließlich die ganze islamische Welt, und veranlasste uns ein zweites großes Fest zu feiern. Wir beglückwünschen Sie, unseren gesegneten Meister, in diesem großen, heiligen allgemeinen Freudenfest, und außerdem im heiligen Monat Ramadan und in der Nacht der Bestimmung (Leyle-i Qadr) als einem dritten Freudenfest. Wir bitten darum, noch mit vielen weiteren geehrt zu werden. Mögen uns auch unsere Fehler verziehen werden! Mit dem Friedensgruß küssen wir Ihre Hände und bitten Sie um Ihre Fürbitte, Efendimis Hasretleri. | |||
Die Nur-Schüler aus Isparta und Umgebung | |||
Was dieser Brief zum Ausdruck bringen will, überschreitet hundertfach jedes Maß. Zwar wäre es eine Undankbarkeit und in Anbetracht der guten Meinung (hüsn-ü zanlar) aller Schüler eine Beleidigung, ihn in aller Bescheidenheit abzulehnen, weil jedoch Stolz darin (gurur) läge, Selbstgefälligkeit (enaniyet), Egoismus (benlik), ihn so anzunehmen, wie er ist, ändere ich diesen langen Brief, den der Schreiber der Risale-i Nur im Namen aller geschrieben hatte, an 13 Stellen ab und schicke euch eine Kopie davon. Ihr sollt als Bemerkung und Überschrift "Ein Brief der Schüler der Risale-i Nur aus Isparta und Umgebung" schreiben und ihn am Ende der "Problemstellung der Frucht"(-Abhandlung) einreihen, als meine Dankerweisung, und auch um mich vor Stolz und Undankbarkeit zu bewahren. | |||
Als ich diesen Brief mit diesen Abänderungen schreiben ließ, kam eine Taube zweimal vor unser Fenster und wollte hinein. Sie sah den Kopf von Bruder Djeylan und kam nicht herein. Nach ein paar Minuten kam in gleicher Weise eine andere Taube. Wieder sah sie den Schreiber und kam nicht herein. Ich sagte, sie bringen uns bestimmt entweder eine gute Botschaft wie der Sperling oder der Buchfink, die vorher gekommen waren, oder sie kamen, um uns, wegen dieses Briefes und anderer, noch weiterer Briefe, die wir geschrieben hatten, so wie es uns schien, zu der segensreichen Abänderung dieses gesegneten Briefes zu beglückwünschen. | |||
'''Said Nursî''' | '''Said Nursî''' | ||
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<center> [[Dokuzuncu Şuâ]] ⇐ | [[Şualar]] | ⇒ [[On İkinci Şuâ]] </center> | <center> [[Dokuzuncu Şuâ/de|Neunter Strahl]] ⇐ | [[Şualar/de|Die Lichtstrahlen]] | ⇒ [[On İkinci Şuâ/de|Zwölfter Strahl]] </center> | ||
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07.48, 16 Mayıs 2024 itibarı ile sayfanın şu anki hâli
(Eine Frucht aus dem Gefängnis in Denizli)
Dies ist eine Verteidigungsschrift der Risale-i Nur gegen den Atheismus (zindik) und gegen die absolute Glaubenslosigkeit (kufr-u mutlaq). Denn einzig dies ist es, wofür wir arbeiten.
Diese Abhandlung ist eine Frucht aus dem Gefängnis in Denizli, eine Erinnerung daran und der Ertrag zwischen zwei Freitagen.
Said Nursî
MEYVE RİSALESİ
بِس۟مِ اللّٰهِ الرَّح۟مٰنِ الرَّحٖيمِ Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen;
فَلَبِثَ فِى السِّج۟نِ بِض۟عَ سِنٖينَ So blieb er noch einige Jahre im Gefängnis." (Sure 12, 42) Nach der Aussage und dem Sinn dieser Ayah ist der ägyptische Josef, mit dem Friede sei, das Oberhaupt der Gefangenen. Und das Gefängnis wird zu einer Art Schule Josefs. Da die Schüler der Risale-i Nur nun zum zweiten Mal in großer Zahl in diese Schule eintreten, ist es mit Sicherheit erforderlich, einen Teil jener kurz zusammengefassten Problemstellungen der Risale-i Nur, die sich auf das Gefängnis beziehen und hier bewiesen werden, in dieser Schule, die für die Aneignung guter Sitten eröffnet wurde, zu lesen und zum Lesen zu geben, um sich die guten Sitten vollständig anzueignen. So wollen wir nun fünf, sechs dieser Zusammenfassungen erklären:
Erste Problemstellung
Wie bereits im "Vierten Wort" erklärt wurde, schenkt uns unser Schöpfer jeden Tag 24 Stunden als Lebenskapital, damit wir die notwendigen Dinge für unser Leben in beiden Welten mit diesem Kapital kaufen können.
Für ein sehr kurzes irdisches Leben geben wir 23 Stunden aus. Wenn wir dabei eine Stunde, die für die fünfmaligen Pflichtgebete ausreicht, nicht für unser so langes Leben im Jenseits aufwenden, welch ein der Vernunft zuwiderlaufender (khilaf-i aqil) Fehler ist das. Als Strafe für diesen Fehler müssen wir Bedrängnisse des Herzens und der Seele (ruh) erleiden. Verderben wir wegen dieser Bedrängnisse unsere gute Gesittung, müssen wir unser Leben in Verzweiflung verbringen, eignen wir uns nicht einmal ein gutes Benehmen (terbiye) an, bewegen uns im Gegenteil allem guten Benehmen (terbiye) zuwider, dann kann man vergleichen, in welchem Grade wir Verlust erleiden müssen.
Wenn wir diese eine Stunde für das fünfmalige tägliche Gebet ausgeben, so wird jede Stunde des Aufenthaltes im Gefängnis und dieses Unglück unter bestimmten Umständen zu einem Tag Anbetung und eine vergängliche Stunde zu ewig bleibenden Stunden. Darüber hinaus verschwinden zum Teil Verzweiflung und Bedrängnis des Herzens und der Seele (ruh). Das Gebet gilt als Buße für die Fehler die unsere Freiheitsstrafe verursacht haben, veranlasst Verzeihung (afwet) zu erlangen und ein gutes Benehmen (terbiye) zu erwerben, welches der Sinn des Aufenthaltes im Gefängnis ist. Man soll einmal daran denken, was für eine verdienstvolle Prüfung es ist, eine Lehre und eine angenehme Unterhaltung mit den Kameraden im gleichen Unglück, in der wir unsere Tröstung finden.
In dem "Vierten Wort" wurde ja von einem Mann gesprochen, der um eines tausend Lira Gewinnloses willen, in einem Glücksspiel, an dem noch tausend Leute teilnahmen, 5, 6 Lira von seinen 24 Lira einsetzte und ein Vierundzwanzigstel für ein Los für eine Schatzkammer der ewigen Juwelen nicht anlegte. In Wirklichkeit ist die Möglichkeit zum Gewinnen dieser tausend Lira bei den weltlichen Glücksspielen eins zu tausend, denn es gibt ja noch eintausend Mitbewerber.
Bei dem Spiel um die Zukunft des Menschen im Jenseits besteht die Möglichkeit zu gewinnen für die Leute des Glaubens, die zu einem guten Ende gelangt sind (husn-u khatima), 999 zu 1000, wie die unzählbar vielen zuverlässigen Berichterstatter von den Gottesfreunden und Reinen, worüber die 124.000 Propheten berichten, auf Grund ihrer geistigen Vision bestätigen. Man kann vergleichen, in welchem Grade es dem richtigen Handeln in der Sache zuwiderläuft, wenn man dem ersten Glücksspiel nachläuft und dabei vor dem zweiten davon.
In dieser Sache werden sich die Gefängnisdirektoren, die Gefangenenwärter und besonders auch die Ordnungshüter und Sicherheitsbeamten mit dieser Unterweisung der Risale-i Nur zufrieden geben müssen. Denn die Verwaltung und die Führung von tausend Männern, die religiös leben und sich ständig an das Gefängnis, das die Hölle ist, erinnern, ist anhand vieler Erfahrungen viel leichter als die von zehn Männern, die ohne Glauben und ohne Gebet leben, nur an das Gefängnis auf dieser Erde denken, von Gott erlaubtes (helal) und verbotenes (haram) nicht anerkennen und sich zum Teil schon daran gewöhnt haben, Kriminelle zu sein.
Zweite Problemstellung
Zusammenfassung: Wie aus der Risale-i Nur in dem "Wegweiser für die Jugend" aufs Schönste erläutert wurde, ist der Tod vollkommen sicher und wahr; denn wie diesem Tag die Nacht und diesem Herbst der Winter folgen wird, so auch wird der Tod über uns kommen. Wie dieses Gefängnis ein vorübergehendes Gasthaus ist, für alle, die da kommen und gehen, genauso ist auch die Erde all denen eine Herberge auf ihrem Weg, die hier für eine Nacht rasten und dann eilig wieder aufbrechen. Mit Sicherheit stellt der Tod, der jede Stadt hundertmal in den Friedhof entleert, an das Leben einen sehr hohen Anspruch. Nun aber hat die Risale-i Nur das Rätsel dieser fürchterlichen Wahrheit aufgedeckt und gelöst. Eine kurze Zusammenfassung dessen ist folgende:
Da der Tod nun einmal nicht getötet werden kann und sich das Tor des Grabes nicht schließen lässt, ist für einen Menschen, wenn es denn einen Ausweg gibt, sich aus der Hand des Vollstreckers der Todesstrafe und aus der Einzelhaft des Grabes zu retten, dieser Ausweg seine größte Sorge und die Frage über allen Fragen. Es gibt in der Tat einen Ausweg und die Risale-i Nur hat im Geheimnis des Qur'an so sicher wie zwei mal zwei vier ist, diesen Ausweg bewiesen. Eine kurze Zusammenfassung dessen ist folgende:
Der Tod ist entweder eine Hinrichtung für ewige Zeit, ein Galgen, an dem der Mensch nebst all seinen Freunden und Verwandten aufgehängt werden wird, oder er ist ein Ausreisevisum für eine Reise in eine ewig bestehende Welt und im Zeugnis seines Glaubens auch der Zugangsbeweis für das Schloss der ewigen Glückseligkeit.
Was aber das Grab betrifft, ist es entweder eine finstere Einzelhaft und ein bodenlos tiefer Graben, oder ein Tor, das sich von diesem irdischen Kerker öffnet zu einem Gastmahl in den immerwährenden, lichtvollen Gärten. Diese Wahrheit hatte der "Wegweiser für die Jugend" anhand eines Beispiels bewiesen:
Nehmen wir einmal an, es wären hinter der Mauer des Hofes dieses Gefängnisses Galgen für eine Hinrichtung aufgestellt. Daneben befände sich die Agentur einer Lotterie mit besonders hoher Gewinnbeteiligung, und die ganze Welt nähme daran teil. Nun werden aber in jedem Fall wir fünfhundert, die wir hier in diesem Gefängnis sitzen, ohne alle Ausnahme - es gibt keine Möglichkeit, sich davor zu retten - einer nach dem anderen aufgerufen. Entweder "Komm, nimm dein Verdammungslos und steige zum Galgen hinauf!" oder "Hier halte deinen immerwährenden Einzelhaftbefehl und gehe durch diese offene Tür!" oder "Frohe Nachricht! Dein Los ist ein Millionengewinn! Komm und nimm es!" So wird es überall bekanntgegeben. So sehen wir denn mit unseren eigenen Augen, wie sie, einer nach dem anderen, zu diesem Galgen hinaufsteigen. Wir bezeugen, dass ein Teil von ihnen aufgehängt wird. Ein anderer Teil von ihnen macht den Galgen zu einem Trittbrett, um von dort aus in die Los-Agentur hinter der Mauer einzutreten. Wie wir durch zuverlässige Mitteilungen der obersten, unbestechlichen Beamten von dort drüben wissen, so als hätten wir es selbst gesehen, kommen in unser Gefängnis zwei Gruppen.
Die eine Gruppe hält in ihren Händen Instrumente, Getränke, sowie scheinbar überaus köstliche Helva und Baklava (= Süßigkeiten). Sie laden uns zu einer Fete ein. In Wirklichkeit aber sind diese Süßigkeiten giftig. Diese Teufel in Menschengestalt haben ihr Gift darunter gemischt.
Die zweite Gruppe und die Gemeinschaft (der Gläubigen und der Propheten) hält in ihren Händen Anleitungen zur Erziehung, von Gott erlaubte (helal) Speisen und segensreiche (mubarek) Getränke. Sie beschenkt uns und alle sagen gemeinsam, mit großem Ernst und völlig überzeugend: "Wenn ihr die Geschenke der ersten Gruppe, die für euch nur zur Prüfung angeboten wurden, annehmt und wenn ihr dann esst, so werdet auch ihr genau so wie die anderen vor euch, die ihr mit eigenen Augen gesehen habt, an den Galgen aufgehängt werden. Wenn ihr die Geschenke, die wir im Auftrag des Herrschers dieses Landes gebracht haben, an Stelle der ersteren annehmt und die Gebete und Rezitationen (dua ve evrad), die in der Anleitung zur Erziehung enthalten sind, lest, werdet ihr euch vor dieser Hinrichtung retten. Jeder von euch wird in der Losagentur einen Millionengewinn als Gunsterweis des Königs erhalten. Daran dürft ihr glauben, wie an den lichten Tag und als hättet ihr es mit eigenen Augen gesehen. Wenn ihr von den von Gott verbotenen (haram), zweifelhaften, giftigen Süßigkeiten esst, werdet ihr bis zu eurer Hinrichtung unter den Schmerzen des Giftes zu leiden haben. Diese absolut zuverlässige Nachricht überbringen euch diese königlichen Erlasse und wir alle gemeinsam."
Wie in diesem Beispiel händigt die Los-Agentur den Leuten, die glauben und Gehorsam leisten, - mit der Bedingung, das Leben gut zu beenden (husn-u khatima) - hinter dem Galgen ewiger Hinrichtung, den wir stets vor uns sehen, um der Zukunft des Menschengeschlechtes willen ein Gewinnlos für einen ewigen und unerschöpflichen Schatz aus. Mit einer Wahrscheinlichkeit von hundert zu hundert werden diejenigen, die so wie bisher weiter leben in ihrer Ausschweifung, mit dem, was Gott verboten (haram) hat, ohne rechte Überzeugung (itikadsiz) und in Sünden (fisq) - wenn sie nicht um Verzeihung (tövbe) bitten - ihre ewige Verdammnis (für diejenigen, die an das Jenseits nicht glauben) oder ständige Einzelhaft in Finsternis und ewiger Qual (für diejenigen, die an das Fortleben des Geistes glauben und dennoch in Ausschweifung weiter leben) mitgeteilt erhalten. Dies berichten mit 99-prozentiger Sicherheit vor allem 124.000 Propheten, mit denen Friede sei, die als Kennzeichen ihrer Bestätigung zahllose Wunder vorweisen konnten, und mehr als 124.000.000 Gottesfreunde, deren Geheimnis Gott heiligen möge (qaddesallahu esrarehum), welche auf Grund ihrer geistigen Wahrnehmung und Schau (keshf) die Zeichen erkannt haben, welche der Propheten Berichte und deren Wahrheit Abglanz, gleich der Projektion auf einer Leinwand bestätigt haben, und Milliarden Forscher (muhaqqiq), {Beispiel einer solchen Forschungsarbeit ist die Risale-i Nur. Ihre Abhandlungen, die seit 20 Jahren selbst die hartnäckigsten Philosophen und verbohrtesten Atheisten zum Schweigen bringen, sind offen zugänglich. Jeder kann sie lesen und keiner kann sie widerlegen.} Rechtsgelehrte (mutschtehid) und Theologen (siddiqien), die (über die Jahrhunderte) gekommen und wieder gegangen sind, welche die Berichte dieser beiden Arten berühmter Menschen (der Heiligen und Propheten) verständlich, mit unwiderlegbaren Zeugnissen und kraftvollen Beweisen, der Vernunft und Logik entsprechend mit Gewissheit beweisen, bestätigen und unterschreiben. Der Zustand eines Mannes, der auf diese drei großartigen Gemeinschaften (der Propheten, Heiligen und Theologen), diese drei großen und erhabenen Gruppen der Kenner der Wahrheit, die heiligen Anführer, Sonnen, Monde und Sterne des Menschengeschlechts, und ihre Botschaft nicht hören und nicht auf dem geraden Weg gehen will, den sie zeigen und der zur Ewigen Glückseligkeit führt, und eine fürchterliche Gefahr, die mit 99-prozentiger Sicherheit besteht, nicht beachten will, der dagegen auf die Nachricht irgendeines Mannes von einer möglichen Gefahr den Weg verlässt und einen anderen, sehr langen Weg bevorzugt, ist mit Sicherheit folgender:
Trotz der zuverlässigen Nachrichten der zahllosen Berichterstatter verlässt er den kürzesten und leichtesten der beiden Wege, der 100-prozentig das Paradies und die Ewige Glückseligkeit erreichen lässt, und wählt den holprigsten, langen und mühsamen Weg, der mit 99 Prozent ins Gefängnis, in die Hölle und zur ewigen Qual führt. Auf die Nachricht irgendeines, vielleicht auch noch verlogenen Mannes hin, verlässt er in dieser Welt den kurzen Weg, auf dem nur ein Prozent Gefahr besteht oder die Möglichkeit einer Gefängnisstrafe von vielleicht nur einem Monat besteht und bevorzugt nur wegen seiner Gefahrlosigkeit einen langen aber nutzlosen Weg. Er misst wie ein Unglückseliger, Betrunkener, Wahnsinniger, den fürchterlichen Drachen, die schon von weitem sichtbar sind und ihn angreifen wollen, keine Bedeutung bei und beschäftigt sich statt dessen mit Fliegen. Er misst nur ihnen Bedeutung bei und verliert in gleichem Maße Herz und Verstand, Seele und alle menschlichen Qualitäten.
Da der wahre Sachverhalt nun einmal so ist, müssen wir Gefangenen, damit unsere Reaktion auf das Unglück unserer Gefangenschaft hier in diesem Gefängnis vollendet sei, die Geschenke dieser segensreichen zweiten Gruppe annehmen. Das heißt, die Befriedigung, welche eine Reaktion von nur einem einzigen Augenblick oder die Befriedigung der Leidenschaften von ein, zwei Minuten oder ein, zwei Stunden hat uns dieses Unglück von zwei, drei oder auch fünfzehn Jahren in diesem Gefängnis eingebracht und uns die Welt zum Kerker gemacht. Wir aber müssen zum Ausgleich für dieses Unglück ein, zwei Stunden im Gefängnis, als entsprechend einem Gottesdienst von ein, zwei Tagen, und unsere Strafe von zwei, drei Jahren - durch die Geschenke der segensreichen Gruppe - als einem Leben von zwanzig, dreißig unvergänglichen Jahren entsprechend, und unsere Strafe im Gefängnis entsprechend als einer Befreiung von Millionen Jahren Gefängnis in der Hölle ergreifen. Wir müssen unsere Klage über die Vergänglichkeit dieser Welt in das lachende Leben in der Unvergänglichkeit umwandeln, damit unsere Reaktion auf dieses Unglück vollendet sei. So wird sich das Gefängnis als Ort der Erziehung erweisen. Wir müssen versuchen, anständige und zuverlässige Leute zu werden, die für ihr Land und Volk von Nutzen sind. Die Beamten, Direktoren und das gesamte Wachpersonal sollten die Leute, die sie für Mörder, Verbrecher, Banditen, Vagabunden, Sittenstrolche und "Volksschädlinge" halten, als Schüler betrachten, die in einer segensreichen Schule wirken. Und Allah danken - mit Stolz auf euch!
Dritte Problemstellung
Ein Lehrbeispiel, das bereits im "Wegweiser für die Jugend" dargelegt wurde, hat sich kurz zusammengefasst folgendermaßen zugetragen:
Einmal saß ich an einem nationalen Feiertag am Fenster des Gefängnisses in Eskishehir. Im Hof des Lyzeums gegenüber tanzten ausgelassen große Mädchen.
Auf einmal zeigte sich mir ihre Lage 50 Jahre später in einer geistigen Schau. Und ich sah gleichsam wie auf einer Leinwand: 40, 50 von diesen 50, 60 Mädchen, Schülerinnen, sind schon im Grab zu Erde geworden und haben ihre Strafe schon erhalten. 10 von ihnen sind in ihrem siebzigsten, achtzigsten Lebensjahr hässlich geworden und lenken statt Augen voller Liebe nur Blicke voller Abscheu auf sich, weil sie in ihrer Jugend ihren Anstand nicht gewahrt haben. Das alles habe ich in aller Klarheit beobachtet und ihren bedauernswerten Zustand beweint. Einige meiner Freunde im Gefängnis haben mein Weinen gehört, sind gekommen und haben mich deswegen gefragt. Ich habe ihnen gesagt: Lasst mich in dieser Situation jetzt allein und geht.
Was ich gesehen hatte ist in der Tat wahr und kein Traum. Wie es nach diesem Sommer und dem Herbst Winter wird, genauso folgt dem Lenz der Jugend und dem Herbst des Alters der Winter des Grabes und des Zwischenreiches (berzah).Könnte man, so wie man heute Ereignisse der Vergangenheit, von vor 50 Jahren, durch eine Filmaufnahme in der Gegenwart vorführen kann, auch die Ereignisse der Zukunft in 50, 60 Jahren im Film festhalten und ließe dann die Leute des Irrweges und der Ausschweifung so ihren künftigen Zustand sehen, so würden sie das, worüber sie heute lachen, und ihre (von Gott) unerlaubten Lustbarkeiten voll Schmerz und Abscheu beweinen.
Während ich noch im Gefängnis in Eskischehir mit diesem Gesicht beschäftigt war, erstand vor mir ein geistiges Wesen wie der Teufel in Menschengestalt, der sich für Ausschweifungen und Irrwege einsetzte, und sagte: "Wir wollen all die verschiedenen Freuden und Lustbarkeiten des Lebens auskosten und verkosten lassen. Misch dich da nicht ein!"
Dem entgegnete ich:
Da du dich nun einmal um des Genusses und der Freude willen nicht an den Tod erinnern willst und dich in Irrtum und Ausschweifung stürzt, so sei denn vollkommen sicher, dass infolge deines Irrtums die Vergangenheit ganz und gar abgelaufen, tot und nicht mehr vorhanden ist. Sie ist ein verlassener Friedhof voller Leichen und Moder. Und da du als Mensch mit ihr verbunden bleibst, überwältigen deine Schmerzen, die aus dem Tod deiner unendlich vielen Freunde und ebenso vielen Trennungen von ihnen auf ewig erwachsen, dir wegen deines Irrtums Herz und Verstand, wenn sie denn noch vorhanden und noch nicht abgestorben sind, und zerstören dein bisschen gegenwärtige, kurzlebige, rauschgebundene Freude.Genauso ist auch die Zukunft, hinsichtlich deiner Glaubenslosigkeit, wiederum gar nicht vorhanden, finster, tot und eine entsetzliche Einöde. Auch die Hilflosen, die von dort her kommen, ihre Köpfe ins Dasein hinein strecken, nur kurz an der Gegenwart vorbeischauen, um dann mit der Sense des Todes sogleich wieder enthauptet und ins Nichts zurück geworfen zu werden, lassen ständig durch deinen Verstand, der mit ihnen in Verbindung steht, auf deinen Kopf endlose Schmerzen und Sorgen hernieder prasseln.
Wenn du den Irrtum und die Ausschweifung aufgibst und in den Kreis des wahren Glaubens und der rechten Leitung trittst, dann wirst du im Licht des Glaubens sehen, dass diese vergangene Zeit nicht abwesend und kein Friedhof ist, in dem alles vermodert. Vielmehr ist sie anwesend und eine lichtvolle Welt, die sich in die Zukunft verwandelt und einem Wartesaal für die unsterblichen Seelen gleicht, die darauf warten, in der Zukunft in ihr Schloss der Glückseligkeit einzugehen. In Anbetracht dessen bringt sie kein Leid, sondern lässt entsprechend der Stärke des Glaubens eine Art geistige Freude des Paradieses noch auf dieser Erde kosten. Auch die Zukunft ist keine Einöde und finster, vielmehr erscheint sie mit den Augen des Glaubens betrachtet als Gastmähler des majestätischen, freigiebigen und gütigen Erbarmers, dessen unendliche Barmherzigkeit und Freigebigkeit die Schlösser der ewigen Glückseligkeit erfüllen, der in jedem Jahr Frühling und Sommer zu je einem Tisch macht und mit Gastgeschenken deckt, vorbereitet und Seine Geschenke ausstellt. Dorthin führt (einen jeden) der Strom (der Zeit). Da man dies im Glauben gleichsam wie in einem Film vorgeführt erhält, kann man schon hier seiner eigenen Stufe entsprechend eine Art der Freude an der ewigen Welt verspüren. Das heißt, wahre Freude ohne Leid gibt es allein im Glauben und durch den Glauben.
Einen einzigen Vorteil und eine einzige Freude unter Tausenden Vorteilen und Wirkungen, die uns der Glaube auch in dieser Welt bringt, wollen wir mit einem Gleichnis im Zusammenhang zu diesem unserem obenerwähnten Thema erklären, welches bereits als Anmerkung in dem "Wegweiser für die Jugend" beschrieben wurde. Es ist dies folgender:
Während du zum Beispiel dein einziges Kind, das du sehr liebst, im Sterbebett siehst und verzweifelt an seinen schmerzvollen Abschied für ewig denkst, kommt in diesem Augenblick ein Arzt wie Lokman, der Weise und Khidr {Khidr = der Grüne, gemeint ist der Prophet Elias, der im Augenblick höchster Bedrängnis zur Hilfe kommt. (A.d.Ü.)} und gibt ihm ein Elixier wie ein Wundermittel zu Trinken. Dein liebreizendes, schönes Kind öffnet die Augen und wird vom Tod gerettet. Man kann sich vorstellen, welch eine große Freude man darüber empfindet.
Während Millionen Menschen, die du wie dieses Kind liebst und mit denen du dich innig verbunden fühlst, nach deiner Vorstellung im Friedhof deiner Vergangenheit zu vermodern beginnen und ihre Vernichtung schon feststeht, steht in diesem Augenblick die Wahrheit des Glaubens wie Lokman, der Weise, auf, öffnet die Fenster unseres Herzens und sendet über diesen Friedhof, der als ein großer Hinrichtungsplatz vorzustellen wäre, ein Licht. Dadurch werden alle Verstorbenen von den ersten bis zu den letzten vor dir wieder lebendig. Durch ihre Erscheinung bringen sie zum Ausdruck: "Wir sind nicht gestorben und werden auch nicht sterben. Dereinst werden wir uns wiedersehen." Dies macht uns schon in dieser Welt so grenzenlos freudig und froh im Glauben, der beweist: "Die Wahrheit des Glaubens ist ein Kern, aus dem sich - wenn er Gestalt annimmt - ein persönliches Paradies entfaltet, der Tuba-Baum in diesem Kern."
Wiederum sagte der Starrsinnige: "Wir wollen unser Leben in Lustbarkeit und Freude verbringen und in Ausschweifungen und Vergnügungen leben, wie ein Tier lebt, ohne tiefer über die Dinge nachzudenken."
Ihm gab ich zur Antwort: "Du kannst nicht sein wie ein Tier. Denn für ein Tier gibt es weder Vergangenheit noch Zukunft. Weder die Vergangenheit bereitet ihm Leid und Schmerz, noch bringt ihm die Zukunft Sorgen und Ängste. Es genießt voll und ganz. Es lebt in Ruhe und legt sich nieder. Es dankt seinem Schöpfer. Sogar ein Tier, das zum Schlachten hingelegt wird, spürt es nicht. Nur in dem Augenblick, in dem das Messer schneidet, will es noch etwas empfinden. Aber auch dieses Gefühl vergeht. So wird es vor dem Schmerz bewahrt. Das heißt, eine überaus große Barmherzigkeit (rahmet) und Liebe Gottes (shefqat-i Ilahiye) liegt darin, das Verborgene nicht mitzuteilen und die Dinge, die auf uns zukommen werden, nicht offen zu legen. Das gilt noch weit mehr für die Arten kleiner und junger Tiere. Aber, oh Mensch! Da dein Denkvermögen Vergangenheit und Zukunft in gewissem Grade deinem Unterbewusstsein entrückt, bist du der Ruhe, die einem Tier aus der Verschleierung des Verborgenen zukommt, völlig beraubt. Trauer, leidvolle Trennung, die aus der Vergangenheit herrühren, Ängste und Sorgen, die aus der Zukunft herrühren, machen dir dein bisschen Freude zunichte. Mit deiner Fähigkeit, dich zu freuen, liegst du hundertfach unter dem Tier. In Anbetracht dieser Tatsache nimm entweder deinen Verstand, zieh ihn heraus, wirf ihn weg, werde ein Tier und mach dich frei! Oder komm im Glauben zur Vernunft, höre auf den Qur'an und verdiene noch in dieser Welt einen hundertfach reineren Genuß als das Tier." So wies ich seinen Anspruch zurück.
Wiederum sagte mir der Eigensinnige: "Wir können doch mindestens so leben, wie die Nichtmuslime."
Ich gab ihm zur Antwort: "Es ist dir auch unmöglich, so zu leben, wie die Nichtmuslime. Denn verleugnen sie auch unseren Propheten, können sie doch andere Propheten anerkennen. Wissen sie nichts von den Propheten, können sie doch Gott anerkennen. Wissen sie nichts von Gott, werden sich doch einige Charakterzüge bei ihnen finden, die zur Quelle der Vollendung werden. Wenn ein Muslim den Propheten der Endzeit (Akhirzaman), der der Letzte und Größte unter ihnen ist, dessen Glaube und Ruf an alle gerichtet ist, verleugnet und seine Bindung an ihn zurückweist, kennt er überhaupt keinen Propheten mehr und kann deshalb auch Gott nicht kennen. Denn er erkennt alle Propheten, Gott und alle menschliche Vollkommenheit durch ihn an. Sie (die Propheten) können ohne ihn (den Prophet) keinen Platz an seinem Herzen haben. Aus diesem Grunde treten Menschen von allen Religionen von Alters her zum Islam über, und es kann überhaupt kein Muslim ein wahrer Jude oder Parse oder Christ werden, vielmehr wird er zum Atheisten, verdirbt den Charakter, verliert die Haltung zum Schaden für Volk und Land." Das habe ich ihm bewiesen. Dem Eigenwilligen und Starrsinnigen blieb nun nichts und kein Halt mehr und er verschwand. Er fuhr zur Hölle.
Wohlan denn, ihr meine Gefährten im Unterricht in dieser Schule Josefs! Da dies nun einmal die Wahrheit ist und die Risale-i Nur diese Wahrheit dermaßen sicher und sonnenklar bewiesen hat, dass sie seit 20 Jahren die Starrsinnigen auf die Knie zwingt und zum Glauben bringt, müssen auch wir dem Weg des Glaubens und der rechten Leitung folgen, der sowohl für unsere Welt, für unsere Zukunft, für unser jenseitiges Leben, als auch für unser Land und für unser Volk sehr gut, einfach und sicher ist.In unserer freien Zeit sollen wir anstelle negativer Vorstellungen die Suren, die wir aus dem Qur'an auswendig lernen und von den Kameraden, die sie kennen, ihre Bedeutung erfragen, die versäumten täglichen Gebete nachholen, einander mit unserem guten Verhalten ein Beispiel geben und durch gute Taten dieses Gefängnis in einen segensreichen Garten verwandeln, in dem all unsere guten Eigenschaften gleich jungen Pflanzen gedeihen.Wir müssen uns darum bemühen, dass uns der Gefängnisdirektor und seine Mitarbeiter nicht wie Folterknechte und Höllenwächter über Mörder und Totschläger, sondern als rechtlich denkende und handelnde Lehrer und liebevolle Ratgeber behandeln, die in dieser Schule Josefs den Dienst versehen, auf die Erziehung achten und Männer vorbereiten, das Paradies zu verdienen.
Vierte Problemstellung
Wieder findet sich die Erklärung in dem "Wegweiser für die Jugend": Einmal kam von der Seite meiner Brüder, die mir dienten, eine Frage:
"In diesen schrecklichen Zeiten des Weltkrieges, der die ganze Welt durcheinander gewirbelt hat und die Zukunft der islamischen Welt betrifft, haben Sie seit fünfzig Tagen (inzwischen sind sieben Jahre vergangen, ohne dass sich seine Haltung geändert hätte!) nie darüber gesprochen und sich nie dafür interessiert, wogegen manche religiöse und gelehrte Menschen Gemeinschaft und Gebet in der Moschee vernachlässigen und eilen, Rundfunk zu hören. Gibt es etwa ein noch größeres Ereignis als dieses? Oder ist es schädlich, sich damit zu beschäftigen?"
Ich gab folgende Antwort:
Das Lebenskapital ist sehr klein. Die notwendigen Aufgaben aber sind sehr groß. Dabei gibt es verschiedene (islamische Aufgaben-)Kreise, wobei jeder Mensch, angefangen von dem Kreis seines Herzens und seines Magens (Ernährung), von dem Kreis seines Körpers und seines Hauses, von dem Kreis seiner Nachbarschaft und seiner Stadt und von dem Kreis der Erde und der Menschheit bis hin zu dem Kreis alles Lebendigen und des ganzen Kosmos von verschiedenen Kreisen umgeben ist, die wie konzentrische Kreise ineinander liegen. Innerhalb eines jeden Kreises hat jeder Mensch eine gewisse Verpflichtung. In dem kleinsten Kreis hat er jedoch ständig die größte und wichtigste Verpflichtung. Während er in dem größten Kreis nur selten und nur vorübergehend die kleinste Verpflichtung hat. In diesem umgekehrten Verhältnis können nun kleine oder große Aufgaben auf ihn zu kommen.
Dabei lässt der große, so verlockend erscheinende Kreis, ihn seine notwendigen und wichtigen Verpflichtungen in dem kleinen Kreis vernachlässigen und sich unnötig und sinnlos mit Ereignissen, die in der Ferne liegen, beschäftigen. Damit zerstört er das Kapital seines Lebens für ein Nichts. Die wertvolle Zeit seines Lebens schlägt er mit wertlosen Dingen tot. Wer einem derartigen Gemetzel auch noch mit Interesse folgt, wird mit seinem Herzen Teilhaber einer Seite. Er betrachtet beifällig diese Grausamkeiten. Er wird Beteiligter an diesen Grausamkeiten.
Nun die Antwort bezüglich des ersten Punktes: Es gibt tatsächlich ein noch größeres Ereignis als diesen Weltkrieg und einen noch wichtigeren Anspruch als den Anspruch auf Weltherrschaft. Für jeden Menschen und besonders für Muslime gibt es ein solch großes Ereignis und ist ein so großer Anspruch entstanden, dass jedermann, - hätte er soviel Vermögen und eine solche Macht (quvvet) wie Deutschland oder England, und dazu auch noch Verstand - alles dafür ausgeben würde, nur um diesen Anspruch durchzusetzen.
Was aber diesen Anspruch betrifft, so stellt er sich, wie die hunderttausend Berühmten (= Propheten) unter den Menschen und zahllose Sterne (= Gottesfreunde) und Lehrer der Menschheit anhand von tausend Versprechungen und Zusicherungen des Eigentümers, der diesen Kosmos lenkt und leitet, übereinstimmend berichten und was ein Teil von ihnen mit eigenen Augen gesehen hat, folgendermaßen dar: Für jeden gilt der Anspruch, seinem Glauben entsprechend, für immer einen Acker so groß wie die Erde und ein Königreich (mulk) geschmückt mit Gärten und Schlössern, für ewige Zeiten zu gewinnen oder zu verlieren. Wenn man die Urkunde des Glaubens nicht fest in den Händen hält, wird er ihn verlieren. In diesem Zeitalter verlieren viele durch die Seuche einer materialistischen Gesinnung ihren Anspruch. Es hat sogar ein Mann in seinen geistigen Visionen und inneren Schauungen (ehl-i keshf ve tahqiq) an einem gewissen Ort vierzig Menschen auf ihrem Sterbebett beobachtet, von denen nur einige wenige ihren Anspruch zu verwirklichen vermochten. Die anderen gingen verloren. Könnte man etwa die Lücke eines solchen verlorenen Anspruches ausfüllen, gäbe man einem solchen Menschen die ganze Welt als sein Königreich (sultanat)?
So halten denn wir Schüler der Risale-i Nur es für völlig unvernünftig, den Dienst, der uns diesen Anspruch verwirklichen lässt und einen wunderbaren Anwalt, der einen solchen Anspruch zu 90 Prozent nicht verloren gehen lassen wird und die Verpflichtungen, die mit der Durchsetzung dieses Anspruchs zusammenhängen, aufzugeben und sich statt dessen mit weitab liegenden sinnlosen Dingen zu beschäftigen, als bliebe man für ewig auf dieser Welt. Hätte also ein jeder von uns auch hundert Mal mehr Klugheit und Verstand, so sind wir dennoch davon überzeugt, dass wir uns notwendigerweise einzig für diese Aufgabe einsetzen müssen.
Oh meine neuen Brüder im Unglück, hier im Gefängnis! Ihr kennt die Risale-i Nur nicht, wie die alten Brüder sie kennen, die mit mir zusammen angekommen sind. Ich kann sie und weitere tausend Schüler als Zeugen bringen und beweisen - wie ich ja schon bewiesen habe - dass es die Risale-i Nur ist, die uns diesen hohen Anspruch zu 90 Prozent verwirklichen lässt, wie sie in 20 Jahren 20.000 Menschen in der Gewissheit wahrhaftigen Glaubens (iman-i tahqiqi) ihren Freispruch, ihre Urkunde und den Beleg für die Verwirklichung ihres Anspruches in die Hände legt. Sie entsteht aus der einzigartigen Bedeutung des weisen Qur'an und ist der beste Anwalt in unserer Zeit.
Obwohl meine Feinde, Atheisten wie Materialisten, in den letzten 18 Jahren manche Regierungsbeamten mit überaus hinterlistigen Intrigen gegen mich aufgehetzt haben, um uns zu vernichten, uns dieses Mal wie auch früher schon in Gefängnisse und Kerker geworfen haben, gelang es ihnen dennoch nur zwei, drei Abhandlungen von 130 Teilen und Abhandlungen der Risale-i Nur, dieser stählernen Feste, anzugreifen. Das heißt, wer einen Anwalt benötigt, der braucht nur sie (= die Risale-i Nur) in die Hand zu nehmen.
Außerdem braucht ihr keine Angst zu haben: die Risale-i Nur wird nicht verboten werden! Unter den Abgeordneten und Beamten der Regierung der Republik kursieren die wichtigsten Abhandlungen - mit ein, zwei Ausnahmen völlig frei! Insha-a'llah (wolle es Gott), werden die Direktoren und Wärter die Lichterabhandlungen an die Gefangenen, wie Brot und Wasser verteilen, um die Gefängnisse zu Genesungsstätten zu machen.
Fünfte Problemstellung
Wie in dem "Wegweiser für die Jugend" erklärt wurde, wird die Jugendzeit ohne Zweifel vorübergehen. Wie der Sommer Platz macht für Herbst und Winter, und wie sich der Tag in den Abend und die Nacht verwandelt, wird sich auch die Jugendzeit mit der selben Sicherheit in das Alter und den Tod verwandeln. Alle vom Himmel geoffenbarten Erlasse (d.h. die Heiligen Schriften) verkünden, dass ein junger Mensch, der seine vergängliche, vorübergehende Jugendzeit in Sittsamkeit, mit guten Werken (iffetle khayrat) und in Geradlinigkeit (istikamet) verbringt, sich dadurch eine ihm für ewig bleibende Jugend erwirbt.
Wenn er sie in Ausschweifung verbringt, so ist es wie bei einem Verbrechen, das in einer Minute des Jähzorns Millionen Minuten Gefängnisstrafe nach sich zieht. Genauso ziehen die Gelüste und Genüsse der Jugend im von Gott unerlaubten Rahmen neben der Verantwortung im Jenseits, der Strafe im Grab, dem Bedauern nach ihrem Ende, den Sünden und den weltlichen Strafen mehr Leid als Genuss nach sich, was jeder junge Mensch, der seinen Verstand im Kopf hat, aus Erfahrung bestätigen kann.
Zum Beispiel: In der von Gott verbotenen (haram) Liebe liegt das Leid der Eifersucht, das Leid der Trennung und das Leid, das daraus erwächst, dass die Liebe nicht erwidert wird. Durch viele derartige Störungen wird dieses bisschen Freude einem vergifteten Honig gleich. Wenn du wissen willst, ob junge Leute durch Krankheiten, die aus der falschen Verwendung ihrer Zeit entstehen, in Krankenhäuser, durch Übermut in Gefängnisse und durch die Bedrängnisse, die aus dem Hunger des Herzens und der Leere des Geistes entstehen, in Kneipen hineingeraten, in Bordellen landen und in Friedhöfen enden, gehe in die Krankenhäuser, Gefängnisse, Kneipen und Friedhöfe und frage dort! Mit Sicherheit wirst du von meist jungen Leuten "Oh weh", Weinen und Klagen hören, nach all den Schlägen, die diese jungen Menschen überwiegend durch Missbrauch ihrer Jugendzeit, durch ihren Übermut und als Strafe für ihre von Gott unerlaubten Gelüste bekommen haben.
Wenn die Jugendzeit aber in Geradheit (istikamet) verbracht wird, so bringt sie als ein überaus schönes und angenehmes Geschenk Gottes und als ein süßes und starkes Mittel zum guten Werk als Frucht im Jenseits eine Jugend hervor, die überaus prächtig ist und bleibt, wie dies alle vom Himmel geoffenbarten Bücher und Erlasse, besonders der Qur'an mit dem so klaren Ausdruck seiner Verse berichtet und verkündet.
Da die Tatsache nun einmal so ist, und da der Bereich des Erlaubten weit genug gespannt ist, jeglichem menschlichen Wohlbefinden zu entsprechen und da eine Stunde eines Vergnügens im von Gott verbotenen (haram) Bereich manchmal ein Jahr oder zehn Jahre Gefängnisstrafe nach sich zieht, muss man mit Sicherheit als Dank für das Geschenk (nimet) der Jugend dieses süße Geschenk (nimet) in Sittsamkeit (iffet) und Geradheit (istikamet) bewahren; und das ist sogar unerlässlich.
Sechste Problemstellung
Den Erklärungen in den meisten Abschnitten der Risale-i Nur und dem Beweis durch zahllose unwiderlegbare Zeugnisse entsprechend wird hier nur ein Hinweis auf ein einziges Zeugnis unter tausend allgemeingültigen für den Glauben an Allah (iman-i billah) angeführt.
Ein Teil der Schüler des Gymnasiums in Kastamonu besuchte mich. Sie sagten: "Unterrichte uns bitte über unseren Schöpfer. Unsere Lehrer in der Schule sprechen von Allah überhaupt nicht."
Ich sagte ihnen: Jede Wissenschaft, die euch in der Schule gelehrt wird, spricht ständig auf ihre eigene Art von Allah und unterrichtet über den Schöpfer. Wendet also dieser eure Aufmerksamkeit zu und nicht Lehrern (die nicht von Allah sprechen).
Zum Beispiel: Eine vollkommen eingerichtete Apotheke, ausgestattet mit zahllosen Tuben und Gläsern, in denen sich lebensspendende Seren und Arzneimittel - zusammengestellt mit Hilfe einer hochempfindlichen Waage - befinden, weist ohne Zweifel auf einen hochgelehrten Chemiker, Arzt und Apotheker hin.
Ebenso weisen auch die Seren und Arzneimittel in den Tuben und Gläsern, mit denen wir die 400.000 verschiedenen Pflanzen- und Tierarten vergleichen können, die sich in der Apotheke unserer Erde finden, selbst noch blinde Augen darauf hin, in welchem Maße vollkommener und größer als diese Apotheke in unserer Straße die große Apotheke der Welt sein muss, und der Apotheker und Arzt in all Seiner Majestät (Hakîm-i Dhu'lDjelal) in ihr, wenn ihr sie mit den Maßstäben der medizinischen Wissenschaft betrachtet, die ihr studiert.
Ein weiteres Beispiel: Eine wundervolle Fabrik, die tausende verschiedene Stoffe aus einfachem Material webt, unterrichtet uns zweifelsfrei über ihren Fabrikanten und hochgelehrten Maschinenbauer.
Ebenso teilt uns auch diese rollende Produktionsanlage des Herrn, die wir unsere Erde nennen, mit ihren hunderttausenden von Lieferungsausgängen und hunderttausenden vollständiger Fabriken an jedem einzelnen von ihnen, mit und unterrichtet uns darüber, in welchem Grade der Erbauer und Besitzer (sahib) dieser Erdkugel, mit den Maßstäben der Maschinenbaukunde, die ihr studiert, größer und vollkommener ist, als diese Fabrik von Menschenhand.
Ein weiteres Beispiel: Ein vollständig eingerichtetes Depot, ein Lebensmittellager, ein Laden, in dem tausend und noch eine verschiedener Güter von allen Seiten herangeholt geordnet und bereitgestellt liegen, lässt uns zweifelsfrei erkennen, wer es verwaltet und sein Herr und Besitzer ist.
Ebenso lässt uns dieses Depot, dieser Laden des Herrn mit seinen tausend und noch einem verschiedenen Geräten, Gütern und Konservenpaketen, erkennen, in welchem Maße dieses Raumschiff des Hochgelobten (sefine-i Subhaniye), das ein Lebensmittellager des Allerbarmers (Rahman) ist und das wir unsere Erde nennen, die in einem Jahr ihre regelmäßige Reise in einem Kreis von 24.000 Jahren Fußweg beschreibt, dabei noch hunderttausend Arten trägt, die der verschiedensten Speisen bedürfen, und das auf seiner Fahrt durch die Jahreszeiten reist, wobei der Frühling einem großen Waggon - gefüllt mit Tausenden verschiedenster Speisen für die notleidenden Lebewesen - gleicht, die ihre Nahrung im Winter aufgezehrt haben, verglichen mit den Maßstäben der Wirtschaftswissenschaften, die ihr studiert habt und noch studieren werdet, größer und vollkommener ist als diese Anlagen und unterrichtet uns dementsprechend mit vollkommener Sicherheit über den Herrn, der dieses Depot lenkt, leitet und verwaltet, das unsere Erdkugel ist, und weckt unsere Begeisterung für Ihn.
Ein Heer, in dem sich 400.000 Völker zusammenfinden, deren jedes nach seiner eigenen Verpflegung verlangt, seine eigenen Waffen benötigt, seine eigene Kleidung trägt, deren jedes nach eigener Anordnung übt und nach einem anderen Zeitraum entlassen wird, dieses Heer und sein Lager mit seinem Kommandanten, der einzig und allein allen diesen verschiedenen Völkern ihre ganz unterschiedliche Verpflegung und völlig verschiedenen Waffen, ihre Kleidung und Ausrüstung gibt, ohne dabei etwas zu vergessen oder zu verwechseln, weist offensichtlich und ohne allen Zweifel auf eben diesen wunderbaren Kommandanten hin und weckt unsere Begeisterung für ihn.
Ebenso lässt auch das Heerlager, das sich in jedem Frühling über das Antlitz der Erde erhebt und aufs Neue seine Waffen aufnimmt, ein neues Heer des Hochgelobten (Subhan) aus 400.000 Tier- und Pflanzenvölkern, die ganz verschiedene Bekleidung, Verpflegung und Ausrüstung erhalten und denen ein einziger allmächtiger Oberbefehlshaber (kumandan-i a'dham) in vollendeter Ordnung (mukemmel ve muntazam) ihre Stellungs- und Entlassungsbefehle erteilt, ohne irgendetwas zu vergessen oder zu verwechseln, für jeden, der seinen Verstand beisammen hat, erkennen, in welchem Maße dieses Heerlager der Erde im Frühling, verglichen mit den Maßstäben der Militärwissenschaft, die ihr studieren wollt, größer und vollkommener ist als das obenerwähnte menschliche Heer und Heerlager, und unterrichtet uns dementsprechend, Ihn mit Lobpreis und Bewunderung (tahmid ve tesbih) als unseren Herrn (Rabb) und Herrscher (Hâkim), der die Welt lenkt und befehligt (Mudebbir) in Heiligkeit (Kumandan-i Aqdes) anzunehmen, erweckt in uns Dank und Verehrung und ruft unsere Begeisterung für Ihn wach.
In einer wunderbaren Stadt mit Millionen von kreisenden elektrischen Lampen, die überall hin gelangen, lassen diese Lampen, die immer mit Brennstoff versorgt sind, und ihre Fabrikation offensichtlich und ganz ohne Zweifel ihren wunderwirkenden Meister und über alles fähigen Elektriker, der die Fabrik erbaut und die kreisenden Lampen erschaffen hat und sie mit Brennstoff versorgt, der auch die elektrischen Anlagen überwacht, voll Bewunderung erkennen, segnen und sich für ihn begeistern.
Ebenso stoßen auch die Sternenlampen an der Schlossdecke der Welt in dieser kosmischen Stadt, obwohl doch einige von ihnen - nach Aussage der Astronomen - tausendmal größer sind als unsere Erdkugel und sich siebzigmal schneller bewegen als eine Kanonenkugel, nicht miteinander zusammen, erlöschen nicht und sind stets mit Brennstoff versorgt.
Auch unsere Sonne, die, wie ihr gehört habt, nach Aussage der Astronomen millionenmal größer als unsere Erde ist und viele Millionen Jahre alt und eine Lampe und ein Ofen in diesem Gasthaus des Allbarmherzigen (Rahman) und für die täglich so viele Meere an Heizöl notwendig wären, wie die Erde Ozeane enthält, oder ganze Gebirge von Kohle oder Holzstöße, so groß wie tausend Erden, um sie nicht ausgehen zu lassen,
und die erhabenen Sterne, die wie sie ohne Öl, ohne Holz und ohne Kohle brennen und nicht auslöschen und rasch miteinander dahineilen, ohne aneinander zu stoßen, weisen mit ihren Lichtfingern auf die allumfassende Gewalt und Herrschaft (qudret ve saltanat) Gottes hin und zeigen uns, um wie vieles größer und in welchem Maße vollkommener als in diesem unserem Beispiel, die Lampen und Leuchten dieses Weltenschlosses in unserer wundersamen kosmischen Stadt sind. Wenn ihr die Elektrotechnik dementsprechend studiert oder noch studieren werdet, wird sie uns in gleichem Maße über den König (Sultan) unterrichten, der dieses gewaltige Ausstellungsgelände des Kosmos eingerichtet (Sani') hat und es verwaltet (Mudebbir) und dessen die leuchtenden Sterne Zeugen sind und deren Beleuchtungsmeister (Munevvir) Er ist, und in Lobpreis und Verherrlichung (tesbihat ve taqdis) unsere Begeisterung und Verehrung für Ihn wecken.
Gäbe es, um ein weiteres Beispiel anzuführen, ein Buch, in dessen einzelne Zeilen sehr klein ein ganzes Buch hineingeschrieben sei und in dessen einzelne Worte mit feinem Stift eine Sure des Qur'an hineingeschrieben sei, ein sehr bedeutungsvolles Buch, in dem sich alle Themen gegenseitig stützen und ergänzen, so zeigte dieser wunderbare Band die außerordentlichen Fähigkeiten und Begabungen seines Schreibers und Verfassers und ließe uns ohne Zweifel, klar wie der Tag, die Vollkommenheit seines Schreibers, seines Autors, erfahren und seine Kunstfertigkeit erkennen. Es würde uns dazu veranlassen, "Masha-a'llah, Barek-a'llah!" {Masha-a'llah: Wie wunderbar ist es doch das, was mit Gottes Willen geschehen ist! Barek-a'llah: Segne es Gott! - A.d.Ü.} zu sagen und unsere Verehrung zum Ausdruck zu bringen.
Ebenso lässt auch dieses große Buch der Schöpfung, in dem eine einzige Seite die Oberfläche unserer Erde ist und auf ihr ein einzelner Bogen der Frühling mit seinen 400.000 Tier- und Pflanzenarten, die 400.000 Büchern gleichen, und in dem, wie wir mit eigenen Augen sehen, ein Wort gleich einem Baum wie eine Kasside oder ein Kern gleich einem Punkt fehlerlos, makellos, ohne sich zu irren oder etwas zu verwechseln, vollkommen und wohlgeordnet eines im anderen das vollständige Verzeichnis eines Buches niedergeschrieben wurde, von einer Feder bewerkstelligt, dieser Sammelband des Alls erkennen, dass diese Verkörperung des Großen Qur'an der Welt, in dem sich so unendlich viele Bedeutungen und mit jedem Wort so viele Weisheiten finden, so viel größer, vollkommener und bedeutender ist, als unser Buch in dem obenerwähnten Beispiel und wie im gleichen Grade, betrachtet mit dem großen Maßstab und dem scharfen Blick der Physik, die ihr lernt, und durch die Lese- und Rechtschreibkunde, die ihr in der Schule praktisch übt, der Designer dieses kosmischen Buches und sein Schreiber so grenzenlos vollkommen ist. Es macht Ihn durch das Wort "Allah-u Ekber" {Allah-u Ekber: Gott ist groß! - A.d.Ü.} bekannt, heiligt und erhebt Ihn mit "Subhan-a'llah", {Subhan-a'llah: Gepriesen sei Gott! - A.d.Ü.} lobpreist Ihn mit "Elhamdu-li'llah" {Elhamdu-li'llah: Lobpreis und Dank sei Gott! - A.d.Ü.} und weckt unsere Begeisterung für Ihn.
So ermöglicht also einem Menschen jede von Hunderten von Wissenschaften sowie die obenerwähnten Wissensbereiche mit ihren geeichten Maßstäben, ihrem eigenen Spiegel und mit ihrer weitsichtigen Optik eine Betrachtungsweise, durch die er den glorreichen Schöpfer (Khaliq-i Dhu'lDjelal) dieses Kosmos in Seinen Namen (esma) erkennen, Ihn durch Seine Attribute (sifat) und in Seiner Vollkommenheit (kemalat) schauen kann.
So ist es denn, um diesen obenerwähnten Beweis zu führen, der ein wunderbares und glänzendes Zeugnis der Einheit (vahdaniyet) ist, dass der Qur'an, ein Wunder der Verkündigung, so häufig die folgenden Verse wiederholt: رَبُّ السَّمٰوَاتِ وَالْاَرْضِ {"Herr der Himmel und der Erde."} خَلَقَ السَّمٰوَاتِ وَالْاَرْضَ {"Er schuf die Himmel und die Erde."} Mit solchen Versen unterrichtet uns der Qur'an über unseren Schöpfer, habe ich den jungen Schülern gesagt. Sie haben auch alles so angenommen und zur Bestätigung gesagt: "Unendlicher Dank sei unserem Herrn dafür, dass wir eine so reine und wahrheitsgetreue Lektion erhalten haben. Möge Allah mit dir zufrieden sein (Allah senden razi olsun)!" Da habe auch ich zu ihnen gesagt:
"Der Mensch, der unter tausend verschiedenen Schmerzen leiden und tausend unterschiedliche Arten von Freuden genießen kann, ist als ein lebendiger Organismus, der über seine große Schwäche hinaus auch noch zahllose innere und äußere Feinde und über seine grenzenlose Armseligkeit hinaus auch noch von unendlich vielen äußeren und inneren Faktoren abhängig ist (zahiri ve batini ihtiyadj), ein armseliges Geschöpf, auf das unablässig die Schläge des Untergangs und der Trennung herabprasseln. Wenn er sich aber nun plötzlich dem König in Seiner Majestät (Padishah-i Dhu'lDjelal) voll Glaube und Anbetung (iman ve ubudiyet) verbindet und nun gegen alle seine Feinde einen Stützpunkt (nokta-i istinad) und in all seinen Bedürfnissen einen Quellgrund der Hilfe findet, so könnt ihr euch vorstellen, wie er, gleich jedem, der sich durch die Zugehörigkeit zu seinem Herrn geehrt fühlt und auf seinen Stand stolz ist, wenn er sich nur einem solchen allmächtigen und allbarmherzigen König (Qadîr ve Rahîm bir padishah) gläubig verbindet, anbetend in Seinen Dienst tritt und sein ewiges Verbannungsurteil in eine Entlassungsurkunde umwandelt, in einer großen Zufriedenheit und Dankbarkeit und mit einer tiefen Ehrerbietung stolz (iftikhar) sein kann."
Was ich damals den jungen Schülern gesagt habe, das sage ich noch einmal genauso meinen vom Unglück betroffenen Mitgefangenen: Wer Ihn kennt und Ihm gehorcht, der ist ein Glückseliger, säße er auch in einem Gefängnis. Wer Ihn vergisst, und säße er auch in einem Schloss, der ist ein Unglückseliger.
Ja, es sagte einmal ein solcher Glückseliger, der zu Unrecht verurteilt worden war, bei seiner Hinrichtung zu den unglückseligen Gewaltmenschen: "Ich werde nicht hingerichtet, vielmehr gehe ich mit einer Entlassungsurkunde in die ewige Seligkeit ein. Ich sehe euch aber zu ewiger Verbannung verurteilt und das ist für mich eine vollständige Genugtuung." لاَۤ إِلٰهَ إِلاَّ اللّٰهُ {"Es gibt keinen Gott außer Allah!"} sagte er und gab freudig seine Seele hin.
سُب۟حَانَكَ لَا عِل۟مَ لَنَٓا اِلَّا مَا عَلَّم۟تَنَٓا اِنَّكَ اَن۟تَ ال۟عَلٖيمُ ال۟حَكٖيمُ {"Gepriesen seist Du! Wir haben kein Wissen, außer dem, das Du uns gelehrt hast. Denn Du bist der Allwissende, der Allweise." (Sure 2, 32)}
Siebente Problemstellung
(Sie ist die Frucht eines Freitags im Gefängnis in Denizli)
بِسْمِ اللّٰهِ الرَّحْمٰنِ الرَّحِيمِ * وَمَآ أَمْرُ السَّاعَةِ إِلاَّ كَلَمْحِ الْبَصَرِ أَوْ هُوَ أَقْرَبُ * مَا خَلْقُكُمْ وَلاَ بَعْثُكُمْ إِلاَّ كَنَفْسٍ وَاحِدَةٍ * فَانْظُرْ إِلٰۤى اٰثَارِ رَحْمَتِ اللّٰهِ كَيْفَ يُحْيِى الْاَرْضَ بَعْدَ مَوْتِهَآ إِنَّ ذٰلِكَ لَمُحْيِى الْمَوْتٰى وَهُوَ عَلٰى كُلِّ شَيْءٍ قَدِيرٌ {"Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen" "Es ist aber die Angelegenheit der 'Stunde' nur ein Augenblick oder noch weniger." (Sure 16, 77) "Euer aller Erschaffung und Wiederversammlung ist nur wie die einer einzelnen Seele" (Sure 31, 28) "Siehe die Male der Barmherzigkeit Allahs: wie Er die Erde nach ihrem Tode wieder lebendig macht! Fürwahr, Er ist es, der die Toten wieder belebt und Er hat Macht über alle Dinge." (Sure 30, 49)}
Einmal hatten mich die Schüler des Gymnasiums in Kastamonu gebeten: "Lehre uns, unseren Schöpfer zu erkennen!". Ich hatte ihnen daraufhin nach Art der Schulwissenschaften eine Unterweisung erteilt und diese in Form der vorangegangenen „Sechsten Problemstellung“ den Gefangenen, die im Gefängnis von Denizli mit mir Verbindung halten konnten, vorgelesen. Nachdem sie so eine völlige Gewissheit im Glauben gewonnen hatten, verspürten sie eine brennende Sehnsucht nach dem Jenseits und sagten: "Lehre auch uns all das, was uns im Jenseits erwartet, sodass uns die Begierde (nefs) und die Teufel dieser Zeit nicht mehr vom Wege abbringen und so wieder ins Gefängnis bringen können." Auf den Wunsch der Risale-i Nur Schüler und derer, die im Gefängnis die vorangegangene „Sechste Problemstellung“ gelesen hatten, war es notwendig geworden, einen weiteren Pfeiler, nämlich den des Glaubens an das Jenseits kurz zu erklären. So habe ich denn kurz und bündig aus der Risale-i Nur heraus gesagt:
In der „Sechsten Problemstellung“ hatten wir bereits die Erde und die Himmel nach dem Schöpfer gefragt. Sie hatten uns ja den Schöpfer durch die Sprache der Wissenschaften sonnenklar zu erkennen gegeben. Ebenso wollen wir erst unseren Herrn, den wir bereits kennen gelernt haben, dann unseren Propheten, dann den Qur'an, und dann andere Propheten und heilige Bücher und dann die Engel und dann den ganzen Kosmos nach dem Jenseits befragen:
Also richten wir an erster Stelle die Frage nach dem Jenseits direkt an Allah. Er geruht durch alle gesandten Propheten und geoffenbarten Erlasse und durch alle Seine Namen und Seine Eigenschaften (sifat) zu sagen: "Jawohl, es gibt das Jenseits und ich führe euch dorthin." Das "Zehnte Wort" hat bereits anhand von "Zwölf Wahrheiten" glänzend und sicher erklärt und bewiesen, wie ein Teil der Namen Gottes Antwort (auf die Frage) nach dem Jenseits gibt. Wir wollen uns hier mit dieser Erklärung begnügen und nur noch folgenden sehr kurzen Hinweis geben:
Da es nun einmal kein Königreich gibt, in dem diejenigen, die diesem Königreich gehorchen, keinen Lohn und die Aufständischen keine Strafe empfangen, werden auf jeden Fall in einem immerwährenden Königreich (saltanat-i sermediye) auf der Stufe der absoluten Herrschaft (rububiyet-i mutlaq) diejenigen, die sich mit diesem Königreich durch den Glauben verbinden und durch die Befolgung (itaat) seiner Erlasse unterwerfen (teslim), einen Lohn und diejenigen, welche die Würde dieses Königreichs (izzetli saltanat) mit ihrem Unglauben und mit ihrer Aufsässigkeit (isyan) in Abrede bringen (= inkar), eine Strafe erhalten, wie es dieser Barmherzigkeit und dieser Schönheit (rahmet ve djemal) und wie es dieser Würde und Majestät (izzet ve djelal) gebührt, welche Antwort uns Gott ja mit Seinen Namen "Herr aller Welten (Rabb-ul Alemin)" und "Gerecht handelnder König (Sultan-ud Deyyan)" gibt.
Wir können nun einmal taghell und sonnenklar überall auf Erden eine alles umfassende Barmherzigkeit (rahmet) und eine alles mit einschließende Liebe (shefqat) und Freigebigkeit (kerem) mit Augen erblicken. Es ist diese Barmherzigkeit, die zum Beispiel alle Frucht tragenden Pflanzen, besonders die Bäume in jedem Frühling schön wie die paradiesischen Jungfrauen bekleidet, sie schmückt, in ihre Hände jede Art von Früchten gibt, sie anbietet und sagt: "Auf, nehmt und esst!" Zudem gibt sie uns aus der Hand der Biene, mit ihrem giftigen Stachel, einen gesunden und wohlschmeckenden Honig zu essen und die feinste Seide zu unserer Bekleidung aus der Hand eines Insektes, das keine Hände hat. Eine Barmherzigkeit und eine Liebe (shefqat), die tausend Zentner Speisen in einer Handvoll winzig kleiner Kerne und Körner für uns aufbewahrt und wie eine Vorratskammer in diesen winzig kleinen Depots speichert, verurteilt auf keinen Fall - und daran kann es keinen Zweifel geben - diese liebenswürdigen gläubigen Menschen, die von ihr aufmerksam versorgt werden und die ihr gegenüber dankbar sind und sie verehren, zu (Tod und) Vernichtung.
Vielmehr entlässt sie sie von ihrem Dienst im irdischen Leben, um sie zu einer noch glänzenderen (Erscheinung Seiner) Barmherzigkeit zu führen, wie Gott mit Seinen Namen "Der Barmherzige (Rahîm)" und "der Freigiebige (Kerim)" auf unsere Frage Antwort gibt und sagt: اَلْجَنَّةُ حَقٌّ {"(Der Glaube) an das Paradies entspricht der Wahrheit."}
Des Weiteren können wir mit eigenen Augen erkennen: Wir sehen, dass die Hand der Weisheit (hikmet) über der ganzen Schöpfung und dem Antlitz der Erde wirksam ist und alle Wirksamkeiten im Maßstab einer Gerechtigkeit (adalet) zustande kommen, dass der menschliche Verstand nicht darüber hinaus denken kann.Zum Beispiel: Betrachten wir einmal unter den vielen Weisheiten, die mit tausenderlei verschiedenen Bestandteilen des menschlichen Körpers verbunden sind, nur das Erinnerungszentrum, das vielleicht so groß sein mag wie eine Nussschale. In diesem winzig kleinen Raum stehen sein ganzer Lebenslauf und unendlich viele Ereignisse, die in seinem Leben stattgefunden haben, verzeichnet, und dieses Zentrum wurde durch die Weisheit des Urewigen (ezeli hikmet) gleich einer Bibliothek gestaltet und im Gehirn des Menschen gleichsam wie in eine Tasche gesteckt, damit (diese Bibliothek) ihm am Tage der Wiederversammlung als ein Zeugnis für das Buch seiner Taten bei seinem Prozess vor dem großen Gericht in die Hand gelegt werden kann. Und es ist die Gerechtigkeit des Immerwährenden (adalet-i sermediye), die allen Geschöpfen ihre Organe mit einem überaus empfindlichen Maß einsetzt, alles Geschaffene, angefangen von einer Mikrobe bis zu einem Nashorn, von einer Mücke bis zu einem Kondor, von einer Pflanze mit einer Blüte bis zu einem Milliarden, Trilliarden Heer von geöffneten Frühlingsblumen im richtigen Verhältnis, in großer Vielzahl und doch ohne Verschwendung, wohlausgewogen (muvazene), wohlgeordnet (intizam) und vollkommen (djemal) zu einem Kunstwerk macht (masnuati bir hüsn-ü san'at), jedem Lebewesen ein Lebensrecht mit gerechten Bedingungen gibt, die guten Taten mit guten Ergebnissen und die schlechten Taten mit schlechten Ergebnissen verbindet und mit den Schlägen, die sie seit den Zeiten Adams, mit dem Friede sei, gegen Gott rebellierenden, tyrannischen Völkern versetzt hat, sich Selbst mit großer Macht wieder in Erinnerung ruft.
Auf jeden Fall und ohne allen Zweifel können diese Weisheit des Urewigen (hikmet-i ezel) und diese Gerechtigkeit des Immerwährenden (adalet-i sermedi), wie Sonne und Tag nicht ohne einander sein können, ohne Jenseits nicht sein und die entsetzliche Ungerechtigkeit und Sinnlosigkeit keineswegs zulassen, sodass die extrem Ungerechten und die extrem Entrechteten durch den Tod gleichermaßen hinscheiden, wodurch Gott mit Seinen Namen "der Allweise (Hakîm), der Gerechte (Hakem), der Richter (Adl) und der Errichter der Gerechtigkeit (Âdil)" auf unsere Fragen eine sichere Antwort gibt.
Des Weiteren werden allen lebendigen Geschöpfen all ihre Bedürfnisse (hadjet), und all ihre natürlichen Wünsche (fitri matlab), alles was ihre Hände nicht erreichen können und was nicht im Rahmen ihrer Fähigkeiten (iktidar) liegt, in der gleichen Zeit, in der sie sich etwas in der Sprache ihrer natürlichen Anlagen (istidad-i fitri) und ausgedrückt durch ihre Bedürfnisse (ihtiyadj-i daruri) gleichsam wie in einem Gebet wünschen, von einer überaus barmherzigen (rahîm), hörenden, liebenden (shefqatli) unsichtbaren Hand gegeben und erfüllt. Von den Bittgebeten der Menschen, besonders aber den Gebeten der Heiligen und Propheten werden sechs, sieben von zehn Gebeten wunderbar erhört.
Daraus wird ganz klar verständlich: Es muss hinter dem Schleier (der Schöpfung verborgen) einen geben, der hört und antwortet (Semi-i Mudjib), der das Seufzen jedes Leidenden und das Gebet jedes Bedürftigen hört und beachtet, weil Er ja (ganz offensichtlich) das kleinste Bedürfnis des kleinsten Lebewesens sieht und dessen verborgenstes Seufzen hört, ihm liebevoll (sehfqat) entgegentritt, mit der Tat (fiil) antwortet und es zufrieden stellt.
Es bleibt mit Sicherheit und in gar keinem Fall irgendeine Möglichkeit zu einem Zweifel daran, dass Mohammed, mit dem Friede und Segen sei, der den Menschen, der unter allem Geschaffenen der bedeutendste ist, mit seinen wichtigsten und alles umfassenden Gebeten, wie sie sich auf den ganzen Kosmos, alle Namen und Eigenschaften Gottes beziehen und sich auf den ewigen Aufenthalt im Jenseits hin ausrichten, hinter dem alle Propheten, welche die Sonnen und Sterne, die Anführer des Menschengeschlechtes sind, stehen und zu seinen Gebeten "Amen, Amen" sagen und für den jeder einzelne Gläubige seiner Gemeinde täglich Segenswünsche (salavat) ausspricht und so an dessen Gebet mit seinem "Amen, Amen" teil hat, ja vielmehr die ganze Schöpfung an seinem Gebet teil nimmt und sagt: "Ja, unser Herr! Gewähre ihm, worum er Dich bittet! Auch wir bitten Dich um das, wofür er zu Dir betet!" allein schon mit diesen seinen Gebeten um das ewige Sein im Jenseits und die ewige Glückseligkeit, unter allen diesen unwiderlegbaren Tatsachen ein ausreichender Grund ist, unter zahllosen Gründen, das Paradies ins Dasein und das Jenseits in seine Existenz zu berufen, was für die Macht Gottes (qudret) so leicht ist, wie die Erschaffung eines Frühlings, wodurch Gott mit Seinen Namen "der Erschaffende (Mudjib), der Hörende (Semi') und der Barmherzige (Rahîm)" Antwort gibt auf unsere Fragen.
Des Weiteren ist so offensichtlich wie der Tag uns die Sonne zeigt, hinter dem Schleier dieses allgemeinen Werdens und Vergehens auf dem Antlitz der Erde und im Wechsel der Jahreszeiten, ein verborgener Lenker und Leiter (Mutasarrif) erkennbar. Die riesige Erde verwaltet Er vollkommen wohlgeordnet (intizam) und so leicht wie einen Garten, ja sogar wie einen Baum. Den großartigen Frühling bringt Er so leicht und so harmonisch verziert zustande wie eine Blume. Auf der Erde schreibt Er mit der Feder Seiner Macht (qalem-i qudret) wie auf einer Seite alle Pflanzen- und Tierarten, 300.000 Büchern gleich, und zeigt 300.000 Beispiele und Nachbildungen für die Auferstehung und Wiederversammlung am jüngsten Tag. Alle werden ohne jede Verwechslung gleichzeitig geschrieben, sind untereinander ohne ein Durcheinander bunt gemischt, gleichen einander ohne Fehler und werden vollkommen wohlgeordnet und sinnvoll aufgezeichnet. In diesem gewaltigen Ausmaß ist eine unbegrenzte Barmherzigkeit (rahmet) und eine grenzenlose Weisheit (hikmet) am Werk. Der riesige Kosmos steht dem Menschen wie eine Wohnung zur Verfügung, aufs Schönste verziert und ausgestattet. Diesem Menschen als Treuhänder (Kalif) über die Erde wurde das größte Pfand anvertraut, vor dem Berge, Himmel und Erde zurückschreckten, es zu tragen. Er bekam über die anderen Lebewesen eine Stellung, gleich der eines Aufsichtsbeamten, denn Gott, der Gepriesene richtete sich an ihn durch Seine Weisung (hitabat-i Subhaniye), Sein Wort (sohbet) und verlieh ihm so einen hohen Rang (maqam). In allen vom Himmel geoffenbarten Erlassen wurde ihm die ewige Glückseligkeit und der ewige Verbleib im Jenseits versprochen und zugesichert.
Auf jeden Fall und ohne allen Zweifel wird Er das Haus der ewigen Glückseligkeit, das für Seine Macht so leicht wie die Errichtung eines Frühlings ist, für diesen geehrten und gewürdigten (mukerrem ve musherref) Menschen errichten, es eröffnen und den Tag der Wiederversammlung und Wiederauferstehung anbrechen lassen, wodurch unser Schöpfer mit Seinen Namen "der Spender des Lebens (Muhyi) und Schenker des Todes (Mumit), der Lebendige (Hayy), der Unwandelbare (Qayyum), der Allmächtige (Qadîr) und der Allwissende (Alîm)" auf unsere Fragen antwortet.
In der Tat belebt die Macht Gottes in jedem Frühling wieder alle Bäume und die Wurzeln der Gräser und erschafft (idjad) Musterbeispiele für die Wiederversammlung und Wiederauferstehung von 300.000 Arten Pflanzen und Tieren. Würde man die jeweils tausendjährige Ära der Gemeinden von Mohammed und Moses, mit denen der Friede und Segen sei, einander gegenüberstellen, so könnte man beobachten, wie Er die tausend Beispiele für die Wiederversammlung und tausend Zeugnisse für den Weltuntergang und die Wiederauferstehung in zweitausend jahreszeitlichen Perioden (bahar)(*[1])vorführt. Die leibliche Wiederauferstehung für eine solche Macht als unmöglich anzusehen, ist eine tausendfache Blindheit und Torheit.
Des Weiteren verkündigten die 124.000 Propheten, die die berühmtesten der Menschheit sind, übereinstimmend auf Grund von tausend Zusagen und Versprechen Gottes des Gerechten die ewige Glückseligkeit und den immerwährenden Aufenthalt im Jenseits und bewiesen die Wahrheit dessen durch die Wunder, die sie gewirkt haben. Ebenso setzt die unendlich große Anzahl der Heiligen (ehl-i velayet) durch ihre innere Wahrnehmung (keshf) und geistige Schau (zevk) ihre Unterschrift unter dieselbe Wahrheit. Mit Sicherheit wird diese Wahrheit klar erkennbar wie die Sonne. Wer dennoch zweifelt, ist ein Tor.
In der Tat bringt ein Gutachten oder die Ansicht über Kunst oder Wissenschaft, abgegeben von ein oder zwei Männern, die in der Kunst oder Wissenschaft Experten sind, die widersprechenden Ansichten von tausend Leuten, die nicht zu diesem Fachbereich gehören, - auch wenn sie in einer anderen Fakultät Gelehrte oder Experten sind - zu Fall. Wenn es sich zum Beispiel darum handelt, am Anfang des Fastenmonats Ramadan das Erscheinen des neuen Mondes (hilal) zu bestätigen, oder wenn es sich um die Behauptung handelt, dass es auf dieser Welt einen Kokosgarten gibt, in dem etwas heranwächst, was Milch in Dosen gleicht, überwiegen die Aussagen von zwei Leuten, die Beweise erbringen, die Aussagen von Tausenden, die das in Frage oder in Abrede stellen wollen. Denn derjenige, dem die Beweislast obliegt, kann eine Behauptung ganz leicht dadurch beweisen, dass er eine Kokosnuss vorweist, bzw. diesen Garten zeigt.
Derjenige aber, der das bestreitet und diese Behauptung widerlegen wollte, müsste zum Beweis dafür die ganze Erde durchforschen und durchkämmen und zeigen, das dergleichen nirgendwo zu finden ist. Derjenige, der uns über das Paradies und über den Ort der ewigen Glückseligkeit Nachricht bringt, braucht, um das zu beweisen, nur eine Spur, einen Tropfen, den Schattenriss einer Vision dessen, einer Projektion auf der Leinwand vergleichbar, vorzuzeigen. Wer dies aber bestreiten will, muss den ganzen Kosmos und von Urewigkeit an alle Zeiten bis in alle Ewigkeiten durchstreifen und vorweisen, um den Gegenbeweis antreten und die Nicht-Existenz beweisen zu können.
Auf diesem prinzipiellen Grundsatz fußend sind die Erforscher der Wahrheit in dem Theorem übereingekommen, dass eine Gegenbehauptung, bzw. die Behauptung einer Nicht-Existenz, insofern sie sich nicht auf einen bestimmten Ort bezieht, sondern, wie dies bei den Glaubenswahrheiten der Fall ist, den ganzen Kosmos umfasst, nicht bewiesen werden kann, bzw. insofern etwas als unmöglich oder unlogisch erscheint, nicht bewiesen zu werden braucht.
Also kannst du auf Grund dieser Tatsache verstehen, wie töricht und irrsinnig es ist, wenn ein paar Philosophen, deren Verstand ihnen in die Augen gerutscht ist, die ohne Herz, von den geistigen Dingen abständig und verblendet geworden sind, die Glaubensgrundsätze bestreiten, über die sich 124.000 Fachleute und zuverlässige Berichterstatter, die dafür Beweise erbringen, unendlich viele kompetente Kenner und Erforscher der Wahrheit, die sie bestätigen, einig geworden sind. Verneinende Aussagen tausender Philosophen über solche Glaubensfragen sollten gegen die Aussagen eines einzigen zuverlässigen Berichterstatters überhaupt keinen Zweifel, ja nicht einmal eine Unsicherheit aufkommen lassen.
Des Weiteren nehmen wir sowohl bei uns selbst, als auch in unserer Umgebung mit Augen hell wie der Tag eine weltweite Barmherzigkeit (rahmet) und alles umfassende Weisheit (hikmet) und eine immerwährende Gnade (inayet-i daime) wahr. Wir sehen die Spuren und Offenbarungen einer furchterregenden königlichen Herrschaft (saltanat-i rububiyet), einer aufmerksamen Hohen Gerichtsbarkeit (adalet-i aliye) und einer hoheitsvollen, majestätischen Vollzugsgewalt (izzetli idjraat-i djelaliye). Ja es ist diese Weisheit, die einen Baum nach der Anzahl seiner Blüten und Früchte, welche die Krone dieses Baumes hervorbringt, mit Weisheit schmückt, diese Barmherzigkeit, die den Menschen nach der Anzahl seiner Organe, seiner Empfindungen und Kräfte mit so viel Güte und so vielen Gnadengaben ausstattet, und eine zwar hoheitsvolle, doch auch gnädige Gerechtigkeit, welche den aufständischen Völkern der Propheten Noah, Hud, und Salih, mit denen Friede sei, und dem Volk des Ad, des Thamud und des Pharao Schläge versetzt hat und das Recht auch noch des kleinsten Lebewesens schützt, wovon die folgende Ayah in machtvoller Bestimmtheit spricht: وَمِنْ اٰيَاتِهِ أَنْ تَقُومَ السَّمَاۤءُ وَالْاَرْضُ بِأَمْرِهِ ثُمَّ إِذَا دَعَاكُمْ دَعْوَةً مِنَ الْاَرْضِ اِذَاۤ أَنْتُمْ تَخْرُجُونَ {"Und zu Seinen Zeichen gehört es, dass Himmel und Erde fest stehen auf Sein Geheiß. Wenn Er Euch dann wieder aus der Erde hervorruft, so ersteht Ihr neu." (Sure 30, 25)}
Wie gehorsame Soldaten, die in zwei Kasernen liegen und sich darin aufhalten, beim Stoß der Posaune auf den Befehl ihres Kommandeurs zum Dienst und zu den Waffen eilen, so sind auch die unendlich weiten Himmel und die Erde gleich diesen beiden Kasernen für die gehorsamen Soldaten des urewigen Sultans (Sultan-i Ezel) zwei Kasernen, gehorsam seinem Befehl. Wenn aber der Erzengel Israfil, mit dem Friede sei, durch einen Posaunenstoß die Toten ruft, die in diesen Kasernen (gleich schlafenden Soldaten) liegen, bekleiden sie sich sofort wieder mit ihren Leibern und eilen hervor. Ein vergleichbares Verhalten zeigt in jedem Frühling mit dem Posaunenstoß des Donner-Engels (das ganze Königreich der Pflanzen) alles, was in der Erde gleich wie in einer Kaserne ruht.
Wenn aber das Königreich Seiner Herrschaft (saltanat-i rububiyet), dessen unendliche Größe (azamet) in dieser Weise verstanden wurde, wenn das Jenseits und die Auferstehung, die jene Barmherzigkeit (rahmet), Weisheit (hikmet), Güte (inayet), Gerechtigkeit (adalet) und das immerwährende Königreich (saltanat-i sermediye) absolut erfordern, wie bereits im „Zehnten Wort“ bewiesen wurde, niemals anbrechen wird, verwandelt sich mit Sicherheit, in jedem Fall und ohne jeden Zweifel diese Barmherzigkeit von unendlicher Schönheit (djemal-i rahmet) in eine unendlich hässliche Unbarmherzigkeit (merhametsiz); diese Weisheit in grenzenloser Vollkommenheit (kemal-i hikmet) in eine grenzenlos unvollkommene Sinnlosigkeit und nutzlose Verschwendung; diese überaus anmutige Güte (inayet) in eine überaus bittere Bosheit; diese überaus wohl ausgewogene und wahre Gerechtigkeit (mizanli ve haqqaniyetli adalet) in überaus grausame Ungerechtigkeit; und bricht dieses überaus majestätische und mächtige immerwährende Königreich (hashmetli ve quvvetli saltanat-i sermediye) in sich zusammen und wenn der Tag der Wiederauferstehung nicht anbricht, so verschwindet seine majestätische Größe und wird seine vollkommene Herrschaft (kemal-i rububiyet) mit Ohnmacht (adjz) und Fehlern befleckt, was aber keineswegs möglich ist, keine Vernunft für möglich halten könnte und worin sich gleichzeitig alle hundert Unmöglichkeiten befinden. Dies wäre ein unsinniger Glaube, außerhalb des Bereiches aller Möglichkeiten.
Denn: Was für eine ungerechte Behandlung und Unbarmherzigkeit wäre es, die Menschen, die Er mit so viel Aufmerksamkeit und Feingefühl versorgt und die mit Herz und Verstand so sehnsüchtig nach der ewigen Glückseligkeit und dem immerwährenden Aufenthalt im Jenseits verlangen, für ewige Zeiten hinzurichten, sie mit all ihren Organen, unter denen allein ihr Gehirn sie zu hunderterlei Weisheit und Nutzanwendungen befähigt und mit all den Fähigkeiten, die sie tausendfach zu nutzen wissen, ohne wieder aufzuerstehen, in einem Tod ohne Sinn, Zweck und Nutzen, ja ohne Weisheit, so völlig zu verschwenden, welch ein Widerspruch zu Seiner Weisheit wäre das doch und welch ein Gegensatz zu der Majestät Seines Königreiches (hashmet-i saltanat) und der Vollkommenheit Seiner Herrschaft (kemal-i rububiyet), Seine tausend Drohungen und Versprechungen nicht einzuhalten, was - Gott behüte! - nur Seine Schwäche und Seine Unwissenheit zeigen würde, was ja jeder verstehen kann, der einen Funken Bewusstsein in sich trägt. Denke einmal über Seine Gnade (inayet) und Gerechtigkeit (adalet) in diesem Zusammenhang nach...
So beantwortet unser Schöpfer die Frage, die wir Ihm gestellt hatten, im Gedächtnis Seiner Namen "der Allbarmherzige (Rahman), der Allweise (Hakîm), der Gerechte (Adl), der Freigiebige (Kerim) und der Herrscher (Hâkim)", die ohne Verdacht noch Zweifel und in Wahrheit das Jenseits sonnenklar beweisen.
Des Weiteren sehen wir mit unseren eigenen Augen: Da ist eine alles umfassende, souveräne (azametli) Logistik (hafîziyet hukm) am Werk, sodass die Bilder von den Lebewesen und deren Lebenslauf, das Heft, in dem ihre naturgemäßen (fitri) Aufgaben eingetragen werden und ihre Taten, durch die sie wortlos (lisan-i hal) die Namen Gottes rezitieren (tesbihat), auf Tafeln für die Beispiele, in den Kernen und Körnern, in dem Erinnerungsvermögen des Menschen, das ein kleines Beispiel für die Wohlverwahrte Tafel (lauh-i mahfudh) ist, besonders in dem Gedächtnisvermögen im Gehirn des Menschen, welches eine überaus umfangreiche Bibliothek auf kleinstem Raum ist, und noch in verschiedenen anderen sichtbaren und unsichtbaren Spiegeln aufgenommen, bewahrt und gespeichert werden. Wenn dann ihre Jahreszeiten der Reihe nach kommen, zeigen sich diese unsichtbaren Schriften in einer materiellen Form unseren Augen, und so kommt die überaus erstaunliche Wahrheit der Wiederauferstehung, die in der Ayah وَاِذَا الصُّحُفُ نُشِرَتْ {"Wenn die Seiten offen gelegt werden." (Sure 81, 10)} bekannt gegeben wird, anhand von Millionen von Nachbildungen, Beweisen und Musterbeispielen in jedem Frühling zum Ausdruck, der eine Blüte der Macht Gottes ist, und der sie in dieser großen Blüte mit ihren Milliarden Zungen dem ganzen Kosmos bekannt macht.
Das beweist, was vor allem das Menschengeschlecht betrifft und alle Lebewesen, und alles, was da ist, nicht um in das Vergehen zu fallen, in das Nichts zu stürzen, in der Nichtigkeit verloren zu gehen, und dass vor allem das Menschengeschlecht wie alle Lebewesen nicht geschaffen wurde, um hingerichtet zu werden, vielmehr dass sie erschaffen wurden, um fortzuschreiten in ein ewiges Bestehen, sich zur Beständigkeit hin zu läutern und mit ihren Fähigkeiten in einen immerwährenden Dienst zu treten.
In der Tat beobachten wir in jedem Frühling, dass unendlich viele Pflanzen, die im Herbst gleich wie in einem Weltuntergang gestorben sind, am Wiederauferstehungstag des Frühlings mit jedem Baum, jeder Wurzel, jedem Samenkern und Korn die Ayah وَاِذَا الصُّحُفُ نُشِرَتْ {"Wenn die Seiten offen gelegt werden." (Sure 81, 10)} rezitieren, dessen Bedeutung jede in ihrer eigenen Art, in jeder einzelnen Facette erklärt, so wie sie in den vorausgegangenen Jahren ihre Aufgaben versehen hatte, und so eine souveräne Logistik (azametli hafîziyet) bezeugt.
Die vier gewaltigen Wahrheiten in der Ayah هُوَ الْأَوَّلُ وَالْاٰخِرُ وَالظَّاهِرُ وَالْبَاطِنُ {"Er ist der Erste und der Letzte, der Offenbare und der Verborgene." (Sure 57, 3)} zeigen sich in allen Dingen und unterrichten uns über die Tatsache dieser Speicherung in gewaltigem Umfang (hafîziyeti a'dham) und die Wiederauferstehung in der Leichtigkeit und Sicherheit der Erschaffung eines Frühlings.
In der Tat umfassen die Erscheinungen dieser vier Namen Gottes alles vom Kleinsten bis zum Größten. Zum Beispiel: Ein Samenkern, der der Ursprung eines Baumes ist, offenbart den Namen Gottes اَ لْأَوَّلُ {"der Erste",} indem er ein kleines Kästchen darstellt, das das absolut vollkommene Programm dieses Baumes, die Anlagen für seine einwandfreie Erschaffung und alle Bedingungen für seine Entfaltung enthält, beweist so Seine souveräne Logistik (hafîziyetin azamet).
Was seine Frucht betrifft, in der sich der Name Gottes وَالْاٰخِرُ {"der Letzte"} offenbart, so ist sie ein kleines Kästchen, das in seinem Samenkern das Inhaltsverzeichnis aller natürlichen (fitri) Aufgaben dieses Baumes, eine Liste seiner Funktionen und die Prinzipien seines zweiten Lebens (im Keim) enthält, und bezeugt so den Grad Seiner souveränen (a'dhami) Logistik (hafîziyet).
Was das Äußere dieses Baumes betrifft, in dem sich der Name Gottes وَالظَّاهِرُ {"der Äußere"} offenbart, so ist es ein dermaßen vortrefflich passendes, kunstvoll ausgestattetes und geschmücktes Hemd, ein Anzug ausgestattet mit den verschiedensten Ornamenten und Schmuckstücken, mit vergoldeten Orden, als wäre es das Kleid einer Paradiesesjungfrau mit 70 verschiedenen Farben, und zeigt so den Augen mit Seiner Logistik (hafîziyet) die souveräne Macht Gottes (azamet-i qudret), Seine vollkommene Weisheit (kemal-i hikmet) und Seine makellose Barmherzigkeit (djemal-i rahmet).
Was das Kraftwerk in diesem Baum betrifft, in dem sich der Name Gottes وَالْبَاطِنُ {"der Innere"} offenbart, so ist es eine einwandfreie, aufs beste geordnete, wunderbare Fabrik, eine Werkbank, ein Chemielabor und ein Speisekessel, der wohlausgewogen keinen Ast, keine Frucht und kein Blatt unversorgt lässt, und beweist mit Seiner Logistik (hafîziyet) sonnenklar die vollkommene Macht und Gerechtigkeit (kemal-i qudret ve adalet) Gottes und Seine makellose Barmherzigkeit und Weisheit (djemal-i rahmet ve hikmet).
Genauso ist auch die Erde hinsichtlich ihrer Jahreszeiten gleich einem Baum. Im Herbst, in dem der Name اَلْأَوَّلُ {"der Erste"} in Erscheinung tritt, werden Samenkerne und Körner Seiner Logistik (hafîziyet) anvertraut. Sie sind kleine Sammelhefte der Befehle Gottes, für die Gestaltung der Erde, die das Kleid des Frühlings anzieht und einem Baum gleicht, der Milliarden Äste und Zweige ansetzt, Früchte trägt und blüht. Sie sind Inhaltsverzeichnisse der Prinzipien, die von der Vorherbestimmung Gottes (qader) aufgestellt wurden, und winzig kleine Dienstbücher und Berichtshefte der Arbeiten des vergangenen Sommers, welche offensichtlich zeigen, dass ein majestätischer, freigiebiger Bewahrer (Hafîz-i Dhu'lDjelali Vel'ikram) (und Herr aller Logistik) mit Macht (qudret), Gerechtigkeit (adalet), Weisheit (hikmet) und Barmherzigkeit (rahmet) am Werk ist.
Was das jährliche Ende dieses Baumes, der die Erde ist, im darauffolgenden Herbst betrifft, so werden alle Aufgaben, die dieser Baum versehen hat, alle natürlichen Lobpreisungen (fitri tesbihat), in (der Offenbare) denen er die Namen Gottes rezitiert hat, und alle Dienstbücher, die an seinem Auferstehungstag im kommenden Frühling geöffnet werden, in winzig kleinen Kästchen gespeichert und der weisen (hikmet) Hand des majestätischen Bewahrers (Hafîz-i Dhu'lDjelal) anvertraut (teslim). Auf diese Weise trägt er mit unendlich vielen Zungen den Namen Gottes وَالْاٰخِرُ {"Er ist der Letzte"} im Antlitz des Alls vor.
Was das Äußere dieses Baumes betrifft, so blüht er mit 300.000 verschiedenen Arten von Blüten, die 300.000 Beispiele und Zeichen der Wiederauferstehung setzen, bereitet (wenn die Seiten offen gelegt werden) zahllose Tische des Erbarmers (rahmaniyet), des Versorgers (rezzaqiyet), des Barmherzigen (rahîmiyet) und Freigiebigen (kerimiyet) und gibt den Lebewesen Gastmähler. So rezitiert er mit den vielen Zungen seiner Früchte und Blüten, mit seinen Speisen (z.B. Blätter) den Namen Gottes: وَالظَّاهِرُ {"Er ist der Offenbare"} gedenkt Seiner und zeigt so klar wie der Tag die Wahrheit von: وَاِذَا الصُّحُفُ نُشِرَتْ {"Wenn die Seiten offen gelegt werden." (Sure 81, 10)}
Was das Innere dieses großartigen Baumes betrifft, so ist es ein Kessel und eine Werkbank, die grenzenlos und unzählbar viele wohlgeordnete Maschinen und bestens organisierte Fabriken in vollkommener Aufmerksamkeit und Ordnung betreibt, sodass er aus einem Dirhem (etwa drei Gramm) tausend Batman (Zentner) Speisen bereitet und den Hungrigen überreicht. Seine Arbeit ist mit so viel Aufmerksamkeit und Organisation verbunden, dass auch nicht für ein Stäubchen Zufall Platz bleibt. Wie manche Engel, die Gott mit hunderttausend Zungen preisen, macht die Erde durch ihr Inneres den Namen Gottes وَالْبَاطِنُ {"Er ist der Verborgene."} inhunderttausend verschiedenen Formen bekannt und beweist Ihn.
Sowie die Erde im Jahreslauf als ein Baum erscheint, der innerhalb dieser vier Namen eine Logistik (hafîziyet) offenbart, die als Schlüssel zur Wiederauferstehung im Jenseits gilt, so erscheint sie im Ablauf der Jahrhunderte und des irdischen Lebens wiederum als ein wohlgeordneter Baum, dessen Früchte auf den Markt des Jenseits exportiert werden. An ihm offenbaren sich diese vier Namen in der Weise, dass sie zu einem Spiegel werden und einen Weg ins Jenseits öffnen, den in seiner Breite zu überblicken und zu beschreiben, unser Verstand nicht ausreicht. Nur soviel können wir sagen:
Es sind ja die Zeiger einer Uhr, welche die Sekunden, Minuten, Stunden, Tage und Wochen anzeigen, voneinander abhängig und verweisen aufeinander. Wer die Bewegung des Sekundenzeigers sieht, kann die Bewegung der Spindel (auf der er sitzt) nicht abstreiten.
Genauso gleicht diese Erde der Großen Uhr des majestätischen Schöpfers (Khaliq-i Dhu'lDjelal) der Himmel und der Erde. Doch hier zählt der Sekundenzeiger die Tage, der Minutenzeiger zählt die Jahre, der Stundenzeiger die Jahrhunderte und der Tageszeiger die Epochen, (und die einzelnen Zeiger) sind voneinander abhängig und verweisen aufeinander. Wie aber nach dieser Nacht der Morgen anbricht und nach diesem Winter der Frühling beginnt, so wird mit der selben Sicherheit nach dieser vergänglichen Welt finsterem Winter der für ewig fortbestehende Frühling und ein immerwährender Morgen anbrechen, so wie uns der Schöpfer auf unsere Fragen nach der Wiederauferstehung im Jenseits mit der oben erwähnten Wahrheit mit seinen Namen "der Bewahrer" (Al-Hafîz) und هُوَ الْأَوَّلُ وَالْاٰخِرُ وَالظَّاهِرُ وَالْبَاطِنُ {"Er ist der Erste und der Letzte der Offenbare und der Verborgene."} Antwort gibt.
Des Weiteren erkennen wir mit unseren Augen und begreifen mit unserem Verstand,
dass der Mensch
die höchste und vielseitigste Frucht dieses kosmischen Baumes ist.
In mohammedanischer Wahrheit ist er der Same an seinem Ursprung,
das Große Zeichen (ayet-i kubra) aus dem kosmischen Qur'an und der Thronvers, der den Namen der Göttlichen Souveränität enthüllt.
Er ist der ehrenvoll empfangene Gast in diesem kosmischen Schloss und der tüchtigste Beamte,
dem ein Handlungsspielraum über allen anderen Bewohnern dieses Schlosses gestattet worden ist.
Er ist ein Minister in der kosmischen Stadt des Bezirks Erde, beauftragt mit der Aufsicht über Ertrag, Ausgaben und Bestellung der Samen in Acker und Garten,
ausgestattet mit hunderterlei Wissen und tausenderlei Handwerk, und der Beobachter, der nicht nur den meisten Lärm macht, sondern auch die größte Verantwortung trägt.
Er ist ein Inspektor des kosmischen Landes in der Provinz Erde, der unter aufmerksamer Aufsicht des Ewigen Königs der Ewigkeiten (Padishah-i Ezel ve Ebed) dient, und Sein Statthalter, dessen Bewegungen, alle, ob klein oder groß, aufgenommen werden.
Er ist derjenige, der das große ihm anvertraute Gut, das auf sich zu nehmen, Himmel, Erde und Berge sich scheuten,
auf die Schulter nahm, und vor dem sich zwei eigenartige Wege öffnen, auf derem einen er das glücklichste, auf dem anderen aber das unglücklichste aller Geschöpfe ist.
Er trägt als der Diener aller, die Verantwortung für einen alles umfassenden Gottesdienst, durch den sich der gewaltige Name des Königs (sultaninin ism-i a'dham) des Kosmos offenbart,
der eine Spiegelung all Seiner Namen ist, und er ist ein direkter Ansprechpartner, der die Ansprache des Gepriesenen (Subhan) und Seine Worte am besten versteht.
Er ist der Bedürftigste unter allen Lebewesen im Kosmos und ein bedauernswertes Lebewesen, das trotz seiner grenzenlosen Armseligkeit und Ohnmacht grenzenlos viele Ziele und Wünsche und grenzenlos viele Feinde hat.
Und es gibt viele Dinge, die ihn beeinträchtigen, ja ihm schaden können.
Er ist überaus reich, was seine Fähigkeiten betrifft, nicht so jedoch hinsichtlich seiner Freude am Leben, das ihm den tiefsten Schmerz bereitet, denn seine Freude ist mit schrecklichen Schmerzen vermischt.
Er verlangt mit größter Sehnsucht nach einer ewigen Bleibe, die er am meisten verdient, ihrer am meisten bedarf und ihrer auch am würdigsten ist.
Er erbittet und erfleht die ewige Glückseligkeit mit zahllosen Gebeten.
Würden alle Freuden der Welt ihm gegeben, so könnten sie dennoch seinen Wunsch nach einer ewigen Bleibe nicht befriedigen.
Seinem Herrn und Gastgeber gegenüber steigert sich seine Liebe, macht Ihn zu seinem Geliebten und in seiner Anbetung wird er selbst zu Seinem Geliebten.
Er ist ein einzigartiges Wunderwerk der Macht Gottes des Einzigartigen (mu'djize-i qudret-i Samedaniye). Er ist eine außerordentliche Schöpfung, die den ganzen Kosmos in sich trägt. Alle seine menschlichen Anlagen bezeugen, dass er für die Ewigkeit erschaffen wurde.
Für diese Menschen, die sich mit den oben erwähnten 20 umfassenden Wahrheiten dem Namen Gottes "der Gerechte (ism-i Haq)" verbinden und deren Taten von dem majestätischen Bewahrer (Hafîz-i Dhu'lDjelal), der selbst das kleinste Bedürfnis auch noch des winzigsten Lebewesens kennt, sein Flehen hört, und mit Seinem Eingreifen beantwortet, wahrgenommen werden, deren Handlungen, die sich auf den ganzen Kosmos auswirken, durch die Engel, von dem ehrenwerten Sekretär des Bewahrers, aufgeschrieben werden, und die vor allen anderen Dingen die Aufmerksamkeit des Herrn gefunden haben, für diese Menschen wird ohne Zweifel und in jedem Fall nach der Schlussfolgerung aus den obigen 20 Wahrheiten der Tag der Wiederauferstehung und der Wiederversammlung im Jenseits anbrechen. Unter dem Namen "der Gerechte (ism-i Haq)" wird der Mensch seine Belohnung für die von ihm verrichteten Dienste und die Strafe für seine Fehler erhalten. Er wird für all seine Taten, ob groß, ob klein, die unter dem Namen "der Bewahrer (Hafîz)" aufgenommen worden sind, verhört und zu Rechenschaft gezogen werden. Am Ort des ewigen Bleibens werden sich ihm die Tore zum Gastmahl der ewigen Glückseligkeit und zum Gefängnis der ewigen Verdammnis öffnen. Ein Offizier, der in dieser Welt über viele Völker das Kommando hat, sich in ihre (inneren) Angelegenheiten mischt und sie von Zeit zu Zeit in Unruhe versetzt, wird nicht zu Grabe gehen, sich (so einfach) hinlegen und verstecken können, ohne (wieder) auferweckt und nach all seinen Taten befragt zu werden.
Sollte Er, der selbst das Sirren einer Mücke hört, ihr das Lebensrecht gibt und ihr mit Seinem Eingreifen antwortet, das unbeschränkte Recht des Menschen auf eine Ewige Bleibe nicht achten, seine Gebete, die von den Zungen der obenerwähnten 20 Wahrheiten kraftvoll wie der Donner gesprochen werden und von der Erde herauf bis zum Thron Gottes schallen, nicht hören und dieses unbeschränkte Recht verletzen? Sollte die Weisheit, die - wie die Ausgewogenheit eines Mückenflügels bezeugt - noch nicht einmal etwas so groß wie ein Mückenflügel verschwendet, alle menschlichen Begabungen, mit denen alle diese Wahrheiten verbunden sind, und alle menschlichen Hoffnungen und Wünsche, die sich in die Ewigkeit hin erstrecken, und all die vielen Verbindungen und Gegebenheiten im Kosmos, die diese Begabungen und Wünsche nähren, ganz und gar unbeachtet lassen? Das aber wäre eine solche Ungerechtigkeit und eine so grausame Abscheulichkeit, dass sie als außerhalb jeglicher Möglichkeit von allen Existenzen zurückgewiesen werden müsste, die für die Namen Gottes "der Gerechte (Haq), der Bewahrer (Hafîz), der Weise (Hakîm), der Schöne (Djemil) und der Barmherzige (Rahîm)" Zeugnis ablegen und sagen: "es ist hundertfach unvorstellbar und in tausenderlei Hinsicht unmöglich."
So gibt denn der Schöpfer auf unsere Frage nach dem Jenseits mit Seinen Namen "der Gerechte (Haq), der Bewahrer (Hafîz), der Allweise (Hakîm), der Schöne (Djemil) und der Barmherzige (Rahîm)" Antwort, indem uns diese Namen sagen: "So wie wir wahr und wirklich (haq ve haqiqat) sind und gleich der Wirklichkeit der Existenzen, die uns bezeugen, ist die Wiederauferstehung wahr (haq) und wirklich (muhaqqaq)."
Des Weiteren...
ich wollte noch mehr schreiben, weil aber alles schon sonnenklar erklärt worden ist, will ich hier jetzt abbrechen.
Wie jeder von den hundert, ja sogar tausend Namen Gottes des Gerechten, die die Welt betrachten, anhand ihrer Erscheinungen in allem, was da ist, - im Vergleich mit den obenerwähnten Beispielen und Abschnitten - eindeutig ihren Träger zeigen, genauso zeigen und beweisen sie auch die Wiederauferstehung und das Haus des Jenseits mit Gewissheit.
So wie unser Herr, der Schöpfer auf unsere Fragen mit all Seinen Erlassen, all den Büchern, die Er herab gesandt hat, mit den meisten Namen, die Er trägt, uns heilige und sichere Antwort gibt, genauso lässt Er uns, wenn auch auf andere Art und Weise, durch Seine Engel und ihre Zungen Antwort bringen. Sie sagen:
"Seit der Zeit Adams gibt es Hunderte von einstimmigen Überlieferungen (ahadith) dafür, dass es Begegnungen sowohl mit den Geistwesen, als auch mit uns gibt. Es gibt zahllos viele Zeichen und Beweise für unser eigenes als auch der Geistwesen Dasein und Gottesdienst. Während unserer Begegnungen mit euren Anführern (Propheten), sagten wir ihnen übereinstimmend und sagen immer noch, dass wir in den Sälen des Jenseits und noch manch anderen Bereichen umher wandeln. Wir haben keinen Zweifel daran, dass diese ewig bleibenden und vollkommenen Säle, in denen wir uns hier bewegen, und die Schlösser und Wohnstätten, die hinter diesen Sälen eingerichtet und vorbereitet sind, auf sehr bedeutende Gäste warten, die sich an diesen Orten ansiedeln werden. Dies ist die Gewissheit, die wir euch mitteilen." Und dies ist ihre Antwort, die sie uns bringen.
Des Weiteren müssen wir dieselben Fragen, die wir dem Schöpfer gestellt haben, vor allem an Mohammed, den Araber, mit dem Friede und Segen sei, den der Schöpfer für uns als größten Lehrer, als vollkommensten Lehrmeister und richtigen Wegweiser, der nicht irrt und nicht in die Irre führt, ernannte, und den Er zu uns als letzten Propheten sandte, richten, um von der Stufe einer Gewissheit, begründet durch wissenschaftliche Kenntnisse (ilme l-yaqien), auf die Stufe der augenscheinlich bezeugten (ayne l-yaqien) und selbst erfahrenen, wahrhaftigen Gewissheit (haqqa l-yaqien) zu gelangen. Denn: Wie diese Persönlichkeit mit ihren tausend Wundern, dessen jedes ein bestätigendes Zeichen durch den Schöpfer ist, als ein Wunder des Qur'an gilt und beweist, dass der Qur'an wahr und Gottes Wort ist, so ist auch der Qur'an mit seinen 40 Arten Wundern ein Wunder dieser Persönlichkeit, und beweist, dass sie wahrhaftig und Gesandter Gottes ist. Die Wahrheit der Wiederauferstehung am Jüngsten Tag, die diese beiden, der eine als Sprecher der bezeugten Welt mit seinem ganzen Leben, bestätigt durch alle Propheten und Heiligen, der andere als Sprecher der unsichtbaren Welt, mit seinen tausend Versen, bestätigt durch alle vom Himmel geoffenbarten Erlasse und durch die Tatsache der Schöpfung, behaupten und beweisen, strahlt so sonnenhell und ist in jedem Fall so sicher wie der helle Tag.
In der Tat kann eine Frage wie die der Wiederauferstehung, welche so eigenartig und überwältigend ist und über jeden Verstand hinausgeht, allein und einzig durch die Unterweisungen dieser beiden wunderbaren Lehrmeister bewältigt und verstanden werden.
Der Grund dafür, dass die Propheten der früheren Zeiten ihren Gemeinden darüber keine ausführlichen Erklärungen wie die des Qur'an gegeben hatten, liegt darin, dass sich die Menschheit in damaliger Zeit noch im Kindheitsstadium befand und auf der Stufe der Nomaden lebte. Und im Unterricht für Anfänger wird noch kaum etwas ausführlich erklärt.
Zusammenfassung: Da die meisten Namen Gottes des Gerechten nun einmal das Jenseits (und damit die Ewigkeit) voraussetzen und erfordern, so verweisen mit Sicherheit auch alle Zeugnisse, wie sie einerseits diese Namen zu erkennen geben, andererseits auch auf die Bewahrheitung des Jenseits.
Da die Engel nun einmal berichten, dass sie die Bereiche des Jenseits und der ewig bestehenden Welt gesehen haben, gelten mit Sicherheit auch die Beweise, die für die Existenz der Engel, Geister und Geistwesen und für ihren Gottesdienst angeführt werden, für die Existenz des Jenseits.
Da sich Mohammed, mit dem Friede und Segen sei, nun einmal in seinem ganzen Leben, im Ansatz und den Fundamenten seiner Lehre immer erst auf die Einheit Gottes und dann auf das Jenseits bezogen hat, bezeugen alle Wunder und alle Beweise, die einerseits das Prophetentum und die Wahrhaftigkeit dieser Persönlichkeit aufzeigen, den Anbruch des Jüngsten Tages und die Bewahrheitung des Jenseits.
Da ein Viertel des Qur'an nun einmal von der Wiederauferstehung am Jüngsten Tag und dem Jenseits handelt und, es mit tausend Versen beweisen, und von ihm berichten, bezeugen und zeigen mit Sicherheit alle Zeugnisse und alle Beweise, die die Wahrheit des Qur'an bezeugen und aufzeigen, dabei auch die Existenz des Jenseits, seine Wahrheit und seinen Anbeginn.
Nun betrachte und sieh, wie stark und sicher dieser Glaubenspfeiler ist!
Achte Problemstellung
Zusammenfassung: In der „Siebenten Problemstellung“ wollten wir in verschiedenerlei Zusammenhang (maqamat) nach der Wiederauferstehung fragen. Da die Antwort, die der Schöpfer uns mit Seinen Namen gegeben hat, uns eine so unerschütterliche Gewissheit und Überzeugung gegeben hat, dass es unnötig geworden war, noch weitere Fragen zu stellen, hatten wir dort abgebrochen.
Hier, in dieser Problemstellung wollen wir ein Hundertstel von dem Gewinn, dem Ertrag des Glaubens an das Jenseits, wie er sowohl das Glück im Jenseits als auch das weltliche Glück sicher stellt, kurz zusammengefasst erklären. Was den Abschnitt über das Glück im Jenseits betrifft so haben die Erklärungen des Qur'an, der in seiner Verkündigung ein Wunder ist, jede weitere Erklärung völlig überflüssig werden lassen. Diesen Abschnitt überlassen wir also dem Qur'an und die Erklärungen dessen, was das weltliche Leben angeht, der Risale-i Nur. Hier wollen wir nur kurz zusammengefasst drei, vier unter hunderten von Erträgen, Ergebnissen erklären, die das persönliche und gesellschaftliche Leben des Menschen betreffen:
Erstens:
Wie der Mensch, im Gegensatz zu anderen Lebewesen, mit seinem Haus verbunden ist, so ist er auch mit der Welt verbunden. So wie er mit seinen Verwandten verbunden ist, so ist er natürlicher (fitri) Weise auch mit der Menschheit fest verbunden. So wie er nach dem flüchtigen Dasein in dieser Welt verlangt, so verlangt er auch mit Liebe und Sehnsucht nach dem Sein im Haus der Ewigkeit. So wie er sich darum bemüht, das Bedürfnis seines Magens zu befriedigen, so muss er sich natürlicher (fitri) Weise auch darum bemühen, ja sich geradezu anstrengen, einen Tisch zu decken, der so groß ist wie die Welt, ja sich sogar noch bis in die Ewigkeit hinein erstreckt, um Nahrung herbeizuschaffen, um Mägen zu füllen (für die Versorgung von) Herz und Verstand, für den Geist und die Menschlichkeit. Er hat solche Wünsche und solche Forderungen, dass nichts außer dem ewigen Glück im Jenseits sie zu befriedigen vermag.
Ich fragte sogar einmal (als ich noch klein war), und ich habe schon einmal im "Zehnten Wort" darauf hingewiesen, meine Phantasie:"Willst du, dass man dir ein Leben von einer Million Jahren und die Welt zum Königreich gäbe und danach ins Nichts und in die Verlorenheit hinunter stürzen? Oder willst du ein ewiges, aber einfaches und mühevolles Dasein?" Da sah ich, dass ich mich (in meiner Vorstellung) nach dem zweiten sehnte, während das erste mir ein "Ach" entlockte und sagte: "Ich wünsche mir die Ewigkeit, und sei es auch in der Hölle."
Da nun einmal die weltlichen Freuden das Vorstellungsvermögen (quvve-i hayal), welches ein Diener des menschlichen Geistes (mahiyet-i insaniye) ist, nicht befriedigen können, ist der Geist des Menschen (mahiyet-i insaniye) in seiner ganzen Vielseitigkeit auf jeden Fall schon von Natur (fitraten) her mit der Ewigkeit verbunden. Für diesen Menschen, der so an seine grenzenlosen Wünsche und Erwartungen gebunden ist, dessen Grundkapital aber aus seiner winzig kleinen Entscheidungsfreiheit (djuz-i ihtiyar) besteht und der grenzenlos arm (fakr-i mutlaq) ist, bringt der Glaube an das Jenseits als ein so mächtiger und reicher Schatz, als Quelle des Glücks und der Freude, als ein Schlüssel, Hilfe zu erbitten, ein Zufluchtsort, ein Halt und ein Trost gegenüber den zahllosen Sorgen in dieser Welt, Frucht und Gewinn (in so reichem Maße), dass ihn zu gewinnen selbst sein irdisches Leben zu opfern, dennoch billig wäre.
Zweite Frucht und der Nutzen, den sie für das persönliche Leben bringt:
Ein wichtiger Ertrag, was bereits in der "Dritten Problemstellung" erläutert wurde und sich in dem "Wegweiser für die Jugend" als Anmerkung findet:
Es ist in der Tat der größte Kummer jedes Menschen, dass er ständig daran denken muss, dass auch er, wie seine Freunde und Verwandten, die bereits ins Grab hinabgestiegen sind, in dieses Haus der Hinrichtungen hinabsteigen muss. Während also dieser arme Mensch, der bereit gewesen wäre, sein Leben zu opfern, wenn er damit auch nur einen einzigen seiner Freunde retten könnte, meinte, seine tausend, ja sogar Millionen oder Milliarden Freunde seien durch ihre Hinrichtung auf ewig von ihm getrennt, einen Schmerz, schlimmer als Höllenqual, je bewusster, je mehr verspürte, dämmerte über ihm der Glaube an das Jenseits, öffnete ihm die Augen, lüftete ihm den Schleier und sagte zu ihm: "Schau!" Da schaute er im Glauben. Und er sah, dass diese seine Freunde, errettet vom ewigen Tode und dem Vermodern, nun glücklich in einer lichtvollen Welt auf ihn warten, verspürte diese geistige Freude, die ihm von der Freude des Paradieses Kunde gibt. Dieses Ergebnis wurde bereits in der Risale-i Nur bewiesen und erklärt, sodass wir uns hier mit dieser kurzen Zusammenfassung begnügen wollen.
Dritter Nutzen für das persönliche Leben:
Der Mensch ist hinsichtlich seiner hohen Eigenschaften, seiner vielseitigen Begabungen (istidad), seiner alles umfassenden Pflicht zu Dienst und Anbetung und seines weiten Existenzbereiches den anderen Lebewesen überlegen und kann über sie verfügen. In Wirklichkeit aber empfängt der Mensch diese Werte wie Hingabe, Liebe, Brüderlichkeit und Menschlichkeit entsprechend dem Maß der gegenwärtigen Zeit, im Vergleich mit der Kürze der Zeit, die eingeklemmt ist mitten zwischen Vergangenheit und Zukunft, einer Zeit, die schon tot und gewesen und der, die noch im Dunkel liegt.
Zum Beispiel: Der Mensch liebt seinen Vater, seinen Bruder, seine Frau, sein Volk und sein Land, die er vorher nicht kannte und nach dem Abschied nie wieder sehen wird und dient ihnen. Vollständige Treue (sadaqat) und Aufrichtigkeit (ikhlas) gelingt ihm nur sehr selten. In diesem Verhältnis verringern sich seine Vollkommenheit und seine Werte. Er wird noch nicht einmal zum höchsten und edelsten unter allen Tieren, nein, auf Grund seiner Fähigkeit, sich Gedanken zu machen, stürzt er kopfüber hinab und würde noch zum untersten und elendsten von ihnen, käme ihm nicht der Glaube an das Jenseits zu Hilfe. Er weitet ihm die Grabesenge seiner Zeit und verwandelt sie so, dass sie die vergangene und die kommende Zeit umfasst. Er zeigt ihm den ganzen Bereich des Seins (der Zeit), der so groß ist wie die Welt (in ihrer Geschichte), ja sich sogar von Ewigkeit zu Ewigkeit erstreckt.
Er verehrt und liebt seinen Vater, seine Geschwister und seine Gattin, erbarmt sich ihrer und hilft ihnen in der Vorstellung, dass (sein Vater) auch im Haus der ewigen Glückseligkeit und der Welt der Geister sein Vater, seine Geschwister für ewig seine Geschwister und seine Gattin im Paradies seine schönste Lebenspartnerin bleiben wird. Im Umgang mit seinen Angehörigen in diesem großen und weiten Haus des Lebens und des Daseins gebraucht er die unentbehrlichen Dienste (die er ihnen erweist) und den Respekt (den er ihnen schuldet) nicht als Mittel für die wertlosen Dinge dieser Welt, für seine persönlichen, eigennützigen Vorteile oder zur Befriedigung einer niederen Gesinnung. In aufrichtiger Treue (sadaqat) und ehrlicher Gesinnung (ikhlas) wächst seine Vollkommenheit und sein Wert (als Mensch) beginnt in gleichem Maß - seinem (inneren) Niveau entsprechend - zu steigen. Seine Menschlichkeit vertieft sich.
Dieser Mensch, der einen Sperling in seiner Lebensfreude nicht erreichen kann, wird über allen Tieren ein angesehener, glücklicher Gast der ganzen Schöpfung und ein geliebter und geschätzter Diener des Herrn dieser Schöpfung. Dieses Ergebnis wurde auch schon (in anderen Abhandlungen) der Risale-i Nur bewiesen und erklärt, sodass wir uns hier mit dieser kurzen Zusammenfassung begnügen wollen.
Vierter Nutzen, der das soziale Leben des Menschen betrachtet:
Eine kurze Zusammenfassung dieses Ergebnisses, welches im "Neunten Strahl" der Risale-i Nur erklärt wurde, ist folgende:
Die Kinder, welche ein Viertel der Menschheit darstellen, können nur im Glauben an das Jenseits als Menschen leben und menschliche Qualitäten aufweisen. Anderenfalls werden sie in ihrem Kummer und in ihren Sorgen, versuchen, sich zu vertrösten und zu vergessen, kindisch, faul und ungezogen nur mit ihrem Spielzeug leben. Denn Kinder gleichen Alters, die ständig ringsum sterben, wirken auf den empfindsamen Geist der Kinder und ihr weiches Herz, welches endlos viele Wünsche für ihre Zukunft tragen und in ihrer noch nicht tragfähigen Seele dermaßen, dass das Leben für diese Armen zur Qual und der Verstand zu einem Folterwerkzeug wird. In dieser Lage verspüren sie durch den Unterricht im Glauben an das Jenseits Freude und Erleichterung anstelle von Sorgen, vor denen sie ihre Augen verschließen und sich hinter ihrem Spielzeug verstecken. Ein Kind sagt dann z.B.:
"Dieser mein Bruder oder Freund ist gestorben. Nun ist er ein Vogel im Paradies geworden. Dort hat er es nun besser. Er fliegt nun dort frei umher und hat viel Freude. Meine Mutter ist gestorben, aber sie ist in Gottes Barmherzigkeit (rahmet-i Ilahiye) eingegangen. Dort werde ich meine liebe Mutter wieder sehen. Sie wird mich im Paradies auf den Schoss nehmen und liebkosen." Auf diese Weise vermag es in seinem wahren Menschsein zu leben.
Die Alten aber, welche ein weiteres Viertel der Menschheit ausmachen, können sich einzig und allein mit dem Glauben an das Jenseits darüber hinweg trösten, dass ihr (irdisches) Leben bald erlöschen wird und sie dann unter der Erde liegen werden und sich die Tür zu dieser schönen und lieblichen Welt schließen wird. Sonst würden alle diesen barmherzigen und verehrten (merhametli muhterem) Väter und opferbereiten und liebevollen (fedakar shefqatli) Mütter, ein solches Weh des Geistes und eine derartige Verwirrung des Herzens erleiden, dass ihnen die Welt wie ein Kerker der Verzweiflung und das Leben einer peinvollen Strafe gleich wäre.
Aber der Glaube an das Jenseits sagt ihnen: "Macht euch keine Sorgen. Es gibt für euch eine ewige Jugend und sie wird kommen. Eine prachtvolle Welt und ein unendliches Leben warten auf euch. Mit den Kindern und Verwandten, die ihr verloren habt, werdet ihr voll Freude wieder zusammentreffen. Alle eure guten Taten werden aufbewahrt, und ihr werdet die Belohnung dafür erhalten." So gibt der Glaube an das Jenseits eine solche Tröstung und Erleichterung, dass sie nicht verzweifeln, auch wenn sich das Alter hundertfach gleichzeitig über jedem von ihnen herein bräche.
Wenn junge Leute, die ein Drittel der Menschheit ausmachen, im Überschwang ihrer Gefühle, in ihrem Übermut und überwältigt von ihren Leidenschaften ihren Verstand nicht immer im Kopf haben, den Glauben an das Jenseits verlieren und nicht mehr an die Strafe in der Hölle denken, geraten Besitz und Würde der ehrenwerten Menschen, Wohl und Respekt der schwachen und alten im gesellschaftlichen Leben in Gefahr. Manchmal zerstören sie um eines Genusses von einer Minute willen den Frieden eines glücklichen Hauses und verbüßen dafür eine Gefängnisstrafe von vier, fünf Jahren. So werden sie wilden Tieren gleich.
Kommt der Glaube an das Jenseits einem (jungen Menschen) zu Hilfe, so kommt er auch schnell wieder zur Besinnung. "Die Polizeibeamten können mich zwar nicht sehen. Ich kann mich vor ihnen verstecken. Aber die Engel des majestätischen Königs (Padishah-i Dhu'lDjelal), dessen Kerker der Hölle gleicht, sehen mich und notieren sich alle meine Bosheiten. Ich bin nicht mir selbst überlassen, sondern ein Reisender, der seinen Auftrag hat. Zudem werde auch ich einmal so alt und schwach werden (wie die alten Leute)."So sagt er und beginnt auf einmal den Menschen, die er missachtet hatte und die er überfallen wollte, gegenüber Liebe (shefqat) und Respekt (hurmet) zu verspüren. Da auch diese Bedeutung in der Risale-i Nur bewiesen und erklärt wurde, wollen wir uns hier mit dieser kurzen Zusammenfassung begnügen.
Des Weiteren bilden die Kranken, die Unterdrückten, diejenigen, die wie wir vom Unglück betroffen sind, die Armen und die Gefangenen mit langjährigen Strafen, einen bedeutenden Anteil der Menschheit. Kommt ihnen der Glaube an das Jenseits nicht zu Hilfe, so werden der Tod, der ihnen durch ihre Krankheit ständig mahnend vor Augen steht, der Hochmut und die Bosheit der Gewaltmenschen, deren Händen sie ausgeliefert sind, an denen sie keine Rache nehmen können und vor denen sie die Ehre ihres Hauses nicht retten können, die schmerzvolle Verzweiflung über die großen Katastrophen, in denen sie ihr Hab und Gut und ihre Kinder ohne jeden Sinn verloren haben, und die Ängste und Sorgen, die ihnen aus fünf oder zehn Jahren Gefängnisstrafe für ein, zwei Minuten oder ein, zwei Stunden Lust erwächst, diesen Hilflosen die Welt in einen Kerker und das Leben in Kummer und Leid verwandeln.
Wenn dann der Glaube an das Jenseits ihnen zu Hilfe kommt, können sie endlich aufatmen, enden schließlich ihre Bedrängnisse, ihre Verzweiflung, ihre Sorgen, Wut und Rachegelüste im Grade ihres Glaubens, manchmal zum Teil, manchmal sogar vollständig.
Ich kann sogar sagen, dass diese grundlose Inhaftierung und dieses schreckliche Unglück, von dem ich und ein Teil meiner Brüder betroffen waren, auch nicht einen Tag zu ertragen gewesen wäre ohne den Glauben an das Jenseits, und uns, schon tödlich getroffen, dazu geführt hätte, uns dieses Lebens zu entledigen. Obwohl ich die Leiden so vieler meiner Mitbrüder, die ich wie mein eigenes Leben liebe und von deren Unglück ich betroffen bin, mit trage und über die Lichter aus vielen Tausend Exemplaren der Risale-i Nur, die ich wie meinen Augapfel liebe, (ihren Verlust und) ihr Weinen und (die Beschlagnahmung) all meiner vielen anderen vergoldeten, verzierten, so wertvollen Bücher Schmerz empfinde und obwohl ich früher nicht die geringste Boshaftigkeit und keine Unterdrückung ertragen konnte, bin ich doch unendlich dankbar dafür, dass ich euch schwören und versichern kann, dass ich aus dem Licht und der Kraft,
die aus dem Glauben an das Jenseits erwächst, so viel Geduld, so viel Ausdauer, so viel Trost, so viel Standhaftigkeit, sogar Begeisterung zu kämpfen, um eine noch größere Belohnung für eine sinnvolle Ausbildung und nützliche Prüfung zu erhalten, gewonnen habe und ich weiß, dass ich mich, wie ich am Anfang dieser Abhandlung gesagt habe, in einer schönen und guten Schule, die würdig ist, die Schule Josefs genannt zu werden, befinde. Gäbe es nicht diese Krankheiten, die mich zuweilen heimsuchen und wäre da nicht mein eigener Altersstarrsinn, könnte ich mich vollkommen und mit Herzensruhe meinem Lehrstoff widmen. Wie dem auch sein mag... Das sei in diesem Zusammenhang ausnahmsweise erwähnt. Man möge es mir verzeihen!
Des Weiteren ist jedes Menschen kleine Welt, ja sogar sein kleines Paradies zugleich auch sein eigenes Haus. Wenn der Glaube an das Jenseits nicht das Glück dieses Hauses bestimmt, so wird sich jeder Angehörige dieser Familie entsprechend seiner Zärtlichkeit (shefqat), Liebe (muhabbet), Verbundenheit mit ihr Angst, Kummer und Sorgen machen. So macht er sich sein Paradies zur Hölle. Oder aber er betäubt sich seinen Verstand durch kurzweilige Vergnügungen und Belustigungen, - wie der Vogel Strauß, der den Jäger sieht, doch nicht wegläuft, nicht wegfliegt. Er steckt seinen Kopf in den Sand, um nicht gesehen zu werden. - Er steckt seinen Kopf in die Gottvergessenheit, damit der Tod, der Untergang und die Trennung ihn nicht sehen sollen. In seinem Irrsinn findet er vorübergehend ein Betäubungsmittel als eine Art von Ausweg.
Eine Mutter z.B. zittert immer, wenn sie ihr Kind, für das sie ihr Leben, zu opfern bereit ist, einer Gefahr ausgesetzt sieht. Die Kinder, die ihren Vater und ihre Geschwister vor einem der gar nicht zu wenigen Unglücke nicht retten können, leben ständig in Angst und Sorgen. Dem entsprechend verliert das Familienleben in diesem von Unruhe geschüttelten, unbeständigen irdischen Leben, das man sich als glücklich vorstellt, in vielerlei Hinsicht seine Harmonie, und alle Beziehungen und die ganze Verwandtschaft dienen in diesem so kurzen Leben auch nicht echter Treue (haqiqi sadaqat), wahrer Aufrichtigkeit (samimi ikhlas), uneigennützigem Dienst und selbstloser Liebe (muhabbet). Die Gesittung vermindert sich dem entsprechend, geht zugrunde.
Wenn der Glaube an das Jenseits in dieses Haus eintritt, wird es auf einmal mit Licht erfüllt. Die Beziehungen, die Zärtlichkeit (shefqat), die innere Nähe, die Liebe (muhabbet) unter den Angehörigen werden nicht mit der Elle einer nur sehr kurze Zeit gemessen, sondern mit der Elle einer Beziehung, die sich im Haus des Jenseits, in der ewigen Glückseligkeit fortsetzen wird. (Alle Angehörigen) respektieren (samimi hurmet) und lieben (shefqat) einander innig. Sie bleiben sich treu (sadaqat) und verzeihen einander. Auf diese Weise vertieft sich ihre gute Gesittung (akhlaq). Das Glück wahrer Menschlichkeit beginnt, sich in diesem Haus zu entwickeln. Diese Erläuterung wurde auch schon (in anderen Abhandlungen) der Risale-i Nur bewiesen und erklärt, sodass wir uns hier mit dieser kurzen Zusammenfassung begnügen wollen.
Des Weiteren ist jede Stadt ein geräumiges Haus für ihre Bewohner. Wenn der Glaube an das Jenseits nicht über die einzelnen Angehörigen dieser großen Familie herrscht, breiten sich Hass, Gewinnsucht, Selbstsucht, Unaufrichtigkeit, Scheinheiligkeit, Bestechung, Lug und Trug und dergleichen Zustände, an Stelle von Aufrichtigkeit, Innigkeit, Tugend und Eifer im Guten, Opferbereitschaft, Zufriedenheit in Gott und Hoffnung auf den Lohn im Jenseits, welche die Grundlagen einer schönen Gesittung sind, aus. Hinter der äußerlichen Ruhe, Ordnung und Menschlichkeit herrschen der Geist der Anarchie und der Gottverlassenheit und vergiften das Stadtleben. Die Kinder beginnen mit Ungezogenheiten, die Jugend mit Trunksucht, die Starken mit Ungerechtigkeit. Und die alten Leute fangen an zu weinen.
Vergleichen wir weiter, so ist auch das Land gleich einem Haus. Die Heimat gleicht dem Haus einer Familie, die das Volk ist. Wenn der Glaube an das Jenseits in all diesen weiten Häusern herrscht, beginnt sich auf einmal ein inniger Respekt (samimi hurmet) voreinander, wirkliche Liebenswürdigkeit (djiddi merhamet), selbstlose Liebe (muhabbet), Hilfsbereitschaft (muavenet) und Dienstbereitschaft ohne Betrug, gute Umgangsformen, Güte (ihsan) und Freigebigkeit (fadilet) ohne Falsch (riyasiz), Großmut und Vortrefflichkeit ohne allen Stolz (enaniyetsiz) in diesem Leben zu entwickeln.
Der Glaube sagt den Kindern: "Es gibt das Paradies. Lasst die Ungezogenheiten", und gibt ihnen auch Besonnenheit durch den Unterricht des Qur'an.
Er sagt den Jugendlichen: "Es gibt die Hölle. Lasst die Trunkenheit!" und bringt sie wieder zu Verstand.
Er sagt den Unterdrückern: "Es gibt eine heftige Strafe. Du wirst Ohrfeigen bekommen!" und wendet seinen Kopf zur Gerechtigkeit hin.
Er sagt zu einem alten (Menschen): "Ein immerwährendes Glück, hoch und weit über all dem Glück, welches deinen Händen entglitten ist, und eine frische, ewig bleibende Jugend, warten im Jenseits auf dich. Bemühe dich darum, sie dir zu verdienen!" und verwandelt sein Weinen in Lachen.
So zeigt er in jeder Gruppe, im kleinen wie im großen seine gute Wirkung und erleuchtet sie. Das sollte den Soziologen und Pädagogen, die sich mit dem sozialen Leben der Menschheit beschäftigen, in den Ohren klingen!...
Führt man zu den obigen fünf, sechs Beispielen, die wir für tausenderlei Vorzüge des Glaubens an das Jenseits aufgeführt haben, vergleichsweise noch einige weitere hinzu, so wird ganz klar verständlich, dass die Quelle der Glückseligkeit in beiden Welten und des Lebens in ihnen, sich allein im Glauben finden lässt.
Da sich im "Achtundzwanzigsten Wort" und in anderen Abhandlungen der Risale-i Nur bereits kraftvolle Antworten auf kraftlose Zweifel an der leiblichen Wiederauferstehung finden, wollen wir uns hier mit dem kurzen folgenden Hinweis begnügen und sagen:
Der umfassendste Spiegel der Namen Gottes liegt in der Körperwelt. Die Ideen Gottes (maqasid-i Ilahiye) bei der Erschaffung des Kosmos sind am reichsten und aktivsten in dieser Körperwelt konzentriert. Die Geschenke des Herren finden sich in größter Formen- und Farben-Vielfalt in der Körperwelt. Die vielfältigsten Samen aller Gebete und Danksagungen der Menschen an seinen Schöpfer, wie sie in seinen Bedürfnissen ihren Ausdruck finden, werden wiederum in der Körperwelt ausgesät. Die verschiedensten Kerne der geistigen Welten und der Welten der Geister entwickeln sich wiederum in der Körperwelt.
Da sich hunderte weiterer Wahrheiten in der Körperwelt konzentriert finden, lässt der allweise Schöpfer (Khaliq-i Hakîm) die Körper auf dem Erdenrund sich vermehren, Scharen um Scharen, um durch sie die oben erwähnten Wahrheiten zu offenbaren, bekleidet sie in einer geradezu erschreckenden Geschwindigkeit mit einem Körper. Dann schickt Er sie auf Seine Ausstellung(swelt). Dann entlässt Er sie wieder und schickt andere. Er hält Seine kosmische Fabrik ständig in Betrieb. Er webt die körperlichen Dinge und macht den Erdboden zu einem Pflanzbeet für das Jenseits und das Paradies.
Um des Menschen materiellen Magen zu befriedigen, erhört Er sogar um seines Bestehens willen mit vollkommener Aufmerksamkeit das Gebet, das der Magen Ihm in seiner ihm eigenen Art darbringt. Um Seine Antwort in die Praxis umzusetzen, bereitet Er eine unendliche Vielzahl überaus kunstvoller Speisen, hunderttausend verschiedene Arten äußerst wertvoller Gnadengeschenke mit tausend verschiedenen Geschmacksrichtungen vor, was offensichtlich und ohne Zweifel zeigt, dass wir all diese vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen dieser unserer Körperwelt im Paradies, dem Haus des Jenseits wiederfinden werden. Die wichtigsten Gnadengeschenke der ewigen Glückseligkeit, welche sich alle wünschen und mit denen ein jeder vertraut ist, entsprechen dieser Körperwelt.
Ja, wäre es denn überhaupt möglich, dass der allbarmherzige Allmächtige (Qadîr-i Rahîm), der gastfreundliche Allwissende (Alîm-i Kerim), der das Gebet dieses ganz gewöhnlichen Magens, welcher in der ihm eigenen Art um seine Erhaltung bittet, erhört, ihn mit unendlich vielen, wunderbaren (materiellen) Speisen zu (Freude, Zufriedenheit und) Dankbarkeit anregt und ihm in der Tat jederzeit, nicht zufällig, sondern mit Bedacht Antwort gibt, die unendlich vielen alles und jeden umfassenden Gebete des Menschengeschlechts, das die bedeutendste Frucht des Kosmos, Treuhänder (Khalif) der Erde, Auserwählter des Schöpfers und Sein Verehrer ist, jenes großen Magens, welcher die Menschheit ist, nicht erhören sollte, sodass ihm die alles umfassenden, erhabenen, sinnenhaften Genüsse, die es sich ständig wünscht, mit denen es vertraut ist, und nach denen es seiner Natur (fitrat) entsprechend verlangt, im Haus des ewigen Bleibens nicht gegeben werden sollte? Sollte dieser (Menschheit) nicht in der Tat durch eine leibhaftige Wiederauferstehung tatkräftig Antwort werden, sodass sie ewig (froh, zufrieden und) dankbar sei? Sollte Er angeblich das Sirren einer Mücke hören, den Donner des Himmels aber nicht hören? Sollte Er auf die Ausrüstung eines einfachen Soldaten in vollkommener Aufmerksamkeit achtgeben, aber das Heer überhaupt nicht beachten, ihm keinen Wert beimessen? Dieses ist hundert Mal unvorstellbar und irrig.
Nach der eindeutigen Erklärung der Ayah وَفِيهَا مَا تَشْتَهِيهِ الْأَنْفُسُ وَتَلَذُّ الْاَعْيُنُ {"Und darin findet sich alles, was ihre Seelen nur begehren und ihr Herz erfreuen kann." (Sure 43, 71)} wird der Mensch die leiblichen Genüsse, die ihm am meisten vertraut sind, und deren Nachbildungen er von der Erde her kennt, in einer dem Paradies entsprechenden Form erleben und genießen. Den Organen, wie der Zunge, den Augen und den Ohren, werden als Belohnung für ihre reine (tief empfundene Freude und) Dankbarkeit und für die ihnen eigenen Dienste in der Anbetung Gottes, die diesen Organen entsprechenden leiblichen Genüsse dargeboten werden. Der Qur'an, dessen Verkündigung ein Wunder ist, erklärt die leiblichen Genüsse des Paradieses so eindeutig, dass es außerhalb der Möglichkeiten liegt, zugunsten einer abweichenden Auslegung nicht die wörtliche Bedeutung anzunehmen.
Frucht und Ergebnis des Glaubens an das Jenseits zeigen also: So wie der Magen als menschliches Organ eine Tatsache ist und durch seine Bedürfnisse ohne Zweifel Zeugnis für die Existenz der Nahrungsmittel ablegt, genauso und selbst noch mit größerer Sicherheit legt auch die Tatsache, dass es den Menschen gibt und seine Vollkommenheit, seine natürlichen (fitri) Bedürfnisse, seinen Wunsch nach Ewigkeit, seine Gegebenheiten (haqiqat) und seine Begabungen (istidad), welche die obenerwähnten Vorzüge und Auswirkungen des Glaubens an das Jenseits erfordern, Zeugnis für das Jenseits, das Paradies und für die ewig fortbestehenden leiblichen Genüsse und die Bewahrheitung (ihres Bestehens) ab. Die Tatsache der Vollkommenheit dieses Kosmos und die bedeutungsvollen Wunderzeichen des Seins und alle Gegebenheiten der Menschlichkeit, die mit den obenerwähnten Tatsachen zusammenhängen, beweisen und bezeugen, dass es ein Haus des Jenseits gibt und wirklich besteht, und dass der Tag der Wiederauferstehung anbrechen wird, und dass sich das Paradies und die Hölle öffnen werden. Dies wurde in den Werken der Risale-i Nur, besonders im "Zehnten, Achtundzwanzigsten und Neunundzwanzigsten Wort", im "Neunten Strahl" und in der Abhandlung, die in Form eines Bittgebets (= „Dritter Strahl“) verfasst wurde, mit Zeugnissen klar bewiesen, die keinen Zweifel übrig lassen. Indem wir darauf hinweisen, wollen wir eine lange Geschichte kurz fassen.
Die Erklärungen des Qur'an über die Hölle sind dermaßen klar und offensichtlich, dass keine weiteren Erläuterungen dazu nötig sind. Um ein, zwei schwache Zweifel zu beseitigen, wollen wir zwei, drei Anmerkungen nur kurz zusammengefasst erklären, indem wir die ausführlichen Erklärungen dazu der Risale-i Nur überlassen.
Erste Anmerkung: Der Gedanke an die Hölle, verbunden mit der Furcht, vertreibt nicht den Genuss an den obenerwähnten Früchten des Glaubens. Denn die unendliche Barmherzigkeit des Herrn (rahmet-i Rabbaniye) sagt zu dem Mann, der sich fürchtet: "Komm zu Mir! Tritt ein durch die Pforte der Vergebung (tövbe)!" So wird die Existenz der Hölle dir keine Angst einjagen, vielmehr wirst du so die Genüsse des Paradieses erst vollkommen wahrnehmen. Du und die unendlich vielen Geschöpfe, deren Rechte geschändet wurden, werden gerächt; wodurch ihr Genugtuung erfahren werdet.
Bist du in Irrtümern erstickt und kannst du nicht mehr herauskommen, so ist doch die Existenz der Hölle noch tausendfach besser als ewige Verlorenheit. Und selbst für die Ungläubigen ist sie noch eine Art der Barmherzigkeit."Denn der Mensch, und selbst ein Rudel oder eine Herde Tiere, freut sich mit seinen Verwandten, mit seinen Kindern und all seinen Lieben über deren Freude und Glück. Und in dieser Hinsicht wird er zufrieden sein.
Daher, oh du Ungläubiger, wirst du in deinem Irrtum ewig verloren sein und ins Nichts stürzen oder aber zur Hölle fahren. Was aber die Vernichtung (als unterste Stufe des Seins und deren negativen Pol) betrifft, welche die unterste Stufe des Bösen ist, so werden alle deine Lieben und alle deine Verwandten, Vorfahren und Nachkommen, durch deren Glück du zufrieden und in gewissem Grade glücklich bist, mit dir zusammen verlorengehen, was tausendfach mehr als nur die Hölle, deine Seele, dein Herz und selbst das Wesen deines Mensch-seins verbrennt. Denn, gäbe es keine Hölle, gäbe es auch kein Paradies. Alles stürzt durch diesen Unglauben in das Nichts.
Gehst du aber in die Hölle, so bleibst du doch noch im Dasein, und alle deine Lieben und deine Verwandten werden entweder ins Paradies gehen und glücklich sein oder sie bleiben doch wenigstens in den Kreisen des Daseins und erfahren so eine Art der Barmherzigkeit (merhamet).Das heißt also, dass es für dich in jedem Fall notwendig ist, die Existenz der Hölle anzunehmen. Gegen die Hölle zu sein, heißt, für das Nichts zu sein, was aber bedeuten würde, dass das Glück deiner zahllosen Freunde zunichte wird.
In der Tat ist die Hölle in all ihren Schrecken und der ganzen Majestät ihrer Existenz das Land des majestätischen Königs (Hâkim-i Dhu'lDjelal), der über den Kreis des Seins als Seinem positiven Pol herrscht, und versieht ihre Aufgabe als Gefängnis und als ein Ausdruck Seiner Weisheit und Gerechtigkeit (hakîmane ve adilane). Neben ihrer Aufgabe als Gefängnis hat sie noch sehr viele andere Aufgaben. Und so gibt es noch sehr viele Weisheiten in der ewigen Welt und Aufgaben, ihr zu dienen. Sie ist die majestätische Wohnstatt sehr vieler Lebewesen wie auch die der Höllenwächter (zebani = Höllenengel).
Zweite Anmerkung: Die Existenz der Hölle und ihre heftige Qual steht nicht im Widerspruch zu der grenzenlosen Barmherzigkeit (rahmet), der wahren Gerechtigkeit (adalet) und der wohlausgewogenen Weisheit (mizanli hikmet), die keine Unausgewogenheit kennt. Sogar die Barmherzigkeit, die Gerechtigkeit und die Weisheit fordern deren Existenz. Denn einen Unterdrücker, der das Recht von Tausend Unschuldigen mit Füßen tritt, zu bestrafen oder einen Wolf, der hundert Tiere zerreißt, zu töten, ist im Rahmen der Gerechtigkeit für die Unterdrückten eine tausendfache Barmherzigkeit. Diesem Unterdrücker zu verzeihen (afvet) und diesen Wolf freizulassen, ist eine unpassende Barmherzigkeit gegenüber einem Einzelnen und zugleich gegenüber hunderten Hilfloser eine Unbarmherzigkeit (merhametsiz).
Genauso verletzt der vollständig Ungläubige (kafir-i mutlaq; d.h. der Atheist im Gegensatz zum Heiden – A.d.Ü.), der in das Höllengefängnis kommt, durch seinen Unglauben sowohl das Recht Gottes auf Seine Namen, wenn er sie nicht anerkennt, als auch das Recht allen Seins, das Zeugnis für diese Namen ablegt, wenn er ihr Zeugnis zurückweist, und auch das Recht der Geschöpfe, wenn er ihre hohen Aufgaben, Gottes Namen zu lobpreisen, bestreitet; und er verletzt in gewisser Weise auch das Recht des Kosmos, wenn er bestreitet, dass die Geschöpfe der Sichtbarwerdung der göttlichen Herrschaft (rububiyet-i Ilahiye), welche das Ziel der Erschaffung des Kosmos und der Grund seiner Existenz und seines Fortbestehens ist, mit ihrem Dienst und ihrer Anbetung entgegenkommen und ihr als Spiegel dienen. Daher ist dies ein so großes Verbrechen und eine so große Ungerechtigkeit, dass sie nicht verziehen werden kann. Er verdient die Androhung der Ayah إِنَّ اللّٰهَ لاَ يَغْفِرُ أَنْ يُشْرَكَ بِهِ {"Denn Gott verzeiht es nicht, wenn man Ihm einen Partner beigesellt." (Sure 4, 48)}
Ihn nicht in die Hölle zu werfen, wäre eine grenzenlose Unbarmherzigkeit gegenüber unendlich vielen Klägern, deren Recht mit Füßen getreten würde. Wie diese Ankläger die Existenz der Hölle fordern, so wird sie in jedem Fall auch von der vollkommenen Größe (azamet-i kemal) und der majestätischen Würde Gottes (izzet-i djelal) gefordert.
Wenn z.B. ein Mann, der ein Lump ist und ein Rebell, und der seinen Untertanen Gewalt antut, etwa dem ehrwürdigen Herrscher (izzetli hâkim) sagte: "Du kannst mich gar nicht einsperren. Dazu bist du überhaupt nicht in der Lage." und ihn damit in Seiner Ehre (izzet) antastet, so wird der Herrscher in jedem Fall, auch wenn es in jener Stadt kein Gefängnis gibt, für diesen Nichtsnutz ein Gefängnis errichten und ihn da hineinwerfen.
Genauso greift der völlig Ungläubige (kafir-i mutlaq) mit seiner Zurückweisung die Ehre und Majestät Gottes (izzet-i djelal) heftig an. Mit seiner Verleugnung (inkar) tastet er indirekt auch die Größe Seiner Allmacht (azamet-i qudret) an. Ja er überschreitet seine Grenzen so weit, dass er selbst Gottes vollkommene Herrschaft (kemal-i rububiyet) antastet. Aber auch wenn es hinsichtlich ihrer vielen Aufgaben und dem Sinne ihrer Existenz nicht so viele Gründe für die Hölle gäbe, ist es auf jeden Fall ein Merkmal dieser Würde und Majestät (izzet ve djelal), für solche Ungläubigen eine Hölle zu erschaffen und sie hinein zu werfen.
Des Weiteren gibt auch der Unglaube in seinem Wesen (mahiyet-i kufr) von der Hölle Kunde. Wie das Wesen des Glaubens, das mit seinen Freuden die Gestalt eines persönlichen Paradieses annimmt, wenn es sich verkörpert und von diesem Blickpunkt aus von dem Paradies eine geheime Botschaft bringt, so zieht auch der Unglaube, besonders der absolute Unglaube (kufr-u mutlaq), Heuchelei (nifaq) und Abtrünnigkeit, wie es in der Risale-i Nur bewiesen und worauf auch in den vorausgegangenen Problemstellungen hingewiesen wurde, so finstere und schreckliche Leiden und seelische Qualen nach sich, dass er, sobald er sich verkörpert, jenem abtrünnigen Menschen zu einer persönlichen Hölle wird und auf diese Weise von der großen Hölle geheime Kunde gibt.
Diese kleinen Wahrheiten keimen auf dem Acker dieser Welt, der für sie zum Pflanzbeet wird, und bringen im Jenseits ihre Frucht. In dieser Hinsicht weist dieser giftige Kern (des Unglaubens) auf jenen Höllenbaum hin und sagt: "Ich bin sein Ausgangsprodukt. Für den Unglückseligen, der mich im Herzen trägt, keimt ein persönliches Abbild jenes Höllenbaumes und entfaltet sich als meine Frucht."
Da der Unglaube nun einmal die Übertretung unbeschränkter Rechte ist, ist er in jedem Fall auch ein unbeschränktes Verbrechen. Dem entsprechend führt er auch eine unbeschränkte Strafe herbei. Da das Recht unter den Menschen nun einmal eine Gefängnisstrafe von 15 Jahren (ca. 8.000.000 Minuten) für ein Verbrechen, das man in einer Minute begehen kann, annimmt und das für diesen Fall und das allgemeine Rechtsempfinden auch für angemessen hält, wären für einen Akt völligen Unglaubens von einer einzigen Minute, welcher tausend Verbrechen entspricht, auf alle Fälle jenem Gesetzescodex entsprechend etwa acht Milliarden (8.000.000.000) Minuten Strafe zu verbüßen. Derjenige, der ein Jahr seines Lebens in jenem Unglauben verbringt, verdient eine Strafe von etwa zwei Trillionen achthundertachtzig Milliarden (2.000.000.880.000.000.000) Minuten und erfährt das Geheimnis von خَالِدِينَ فِيهَآ أَبَدًا {"Sie werden dort für immer und ewig verbleiben." (Sure 33, 65)}Wie dem auch sei...
Die wunderbaren Erklärungen des Weisen Qur'an über Himmel (djennet) und Hölle und die Beweise für die Existenz von Himmel (djennet) und Hölle, welche die Risale-i Nur anführt, die ein Kommentar zum Qur'an ist und aus ihm hervorgegangen ist, lassen keine Notwendigkeit für noch weitere Erklärungen mehr bestehen.
وَيَتَفَكَّرُونَ فٖى خَل۟قِ السَّمٰوَاتِ وَال۟اَر۟ضِ رَبَّنَا مَا خَلَق۟تَ هٰذَا بَاطِلًا سُب۟حَانَكَ فَقِنَا عَذَابَ النَّارِ رَبَّنَا اص۟رِف۟ عَنَّا عَذَابَ جَهَنَّمَ اِنَّ عَذَابَهَا كَانَ غَرَامًا اِنَّهَا سَٓاءَت۟ مُس۟تَقَرًّا وَمُقَامًا{"Sie denken über die Erschaffung von Himmel und Erde nach: Unser Herr, Du hast dies nicht umsonst erschaffen. Gepriesen seist Du! Bewahre uns vor der Strafe des Feuers!" (Sure 3, 191) "Unser Herr! Halte fern von uns die Strafe der Hölle! Wahrlich, ihre Strafe ist der unabwendbare Untergang. Für wahr, welch ein beständiger Aufenthalt!" (Sure 25, 65-66)} Diese und sehr viele andere Ayat und Gebete aller Propheten und besonders des ehrenwerten Gesandten Gottes, mit dem Friede und Segen sei, und der Kenner der Wahrheit, in denen sie in völliger Gewissheit auf Grund der Offenbarung (vahy) und der geistigen Schau (shuhud) jederzeit beten, wobei sie sagen:
اَجِرْنَا مِنَ النَّارِ * نَجِّنَا مِنَ النَّارِ * خَلِّصْنَا مِنَ النَّارِ {"Herr schütze uns vor dem Höllenfeuer!"} zeigen uns, dass das größte Problem der Menschheit in der Rettung vor dem Höllenfeuer besteht.
Eine überaus wichtige, großartige und furchterregende Wahrheit des Kosmos ist die Hölle, die ein Teil dieser Leute der geistigen Schau (ehl-i shuhud), der Entdecker (keshif) und der Forscher (tahqiq) beobachtet hat. Ein Teil von ihnen sieht ihre Spuren und Schatten und erhebt vor deren Schrecklichkeit ein Wehgeschrei, und sagt: "Rette uns vor ihr!"In der Tat liegt eine sehr große Weisheit darin, dass in diesem Kosmos Gut und Böse, Freude und Leid, Licht und Finsternis, Wärme und Kälte, Schönheit und Hässlichkeit, Rechtleitung und Irrtum, einander entgegen kommen und ineinander über gehen. Denn gäbe es das Böse nicht, kennten wir nicht das Gute. Gäbe es kein Leid, spürten wir die Freude nicht. Licht ohne Finsternis ist ohne Bedeutung. Durch die (Zumischung) von Kälte wird die Hitze abgestuft. Die eine einzige Wahrheit der Schönheit bringt durch Hässlichkeit Tausend Wahrheiten und Tausend verschiedene Stufen der Schönheit ins Dasein. Ohne Hölle bleiben sehr viele Freuden des Paradieses im Verborgenen. Im Verhältnis dazu kann jedes Ding in gewisser Hinsicht in seinem Gegensatz erkannt werden. Und die eine Wahrheit treibt eine Ähre empor und wird zu vielen Wahrheiten.
Da diese ineinander vermischten Existenzformen nun einmal von diesem Haus der Vergänglichkeit zum Haus der Ewigkeit hin fließen, so strömen mit Sicherheit das Gute, die Freude, das Licht, die Schönheit, der Glaube und dergleichen Dinge ins Paradies hinüber und genauso regnen auch die schädlichen Dinge wie das Böse, das Leid, die Finsternis, die Hässlichkeit und der Unglaube in die Hölle hinab. Diese beiden einander ständig durchdringenden Fluten des Kosmos strömen (in ihrem ununterbrochenen Kommen und Vergehen) in diese zwei Sammelbecken und verbleiben dort. Für weitere Erklärungen verweisen wir auf die Anmerkung am Schluss des "Neunundzwanzigsten Wortes" und begnügen uns hier mit einem kurzen Hinweis.
Oh ihr meine Kameraden im Unterricht dieser Schule Josefs! Der Ausweg, uns ganz leicht vor diesem schrecklichen, ewigen Gefängnis zu retten, ist der, diese unsere irdische Inhaftierung zu nutzen. Wie wir vor vielem, was Sünde ist, bewahrt bleiben, weil unsere Hände unmöglich so weit reichen können, so sollen wir der alten Sünden wegen um Verzeihung (tövbe) bitten und den Pflichtgebeten (fard) nachgehen. Damit können wir jede Stunde unseres Lebens im Gefängnis so wertvoll machen wie einen Tag Anbetung. Dies ist die beste Gelegenheit, uns vor jenem ewigen Gefängnis zu retten und in dieses lichtvolle Paradies einzutreten. Verpassen wir diese Gelegenheit, so wird unser Jenseits weinen, wie diese unsere Welt jetzt weint und wir werden die Ohrfeige von خَسِرَ الدُّنْيَا وَالْاٰخِرَةَ {"Sie haben diese wie auch jene Welt verloren." (Sure 22, 11)} dafür bekommen.
Zu der Zeit, als diese Stelle geschrieben wurde, war das Opferfest gekommen.
اَللّٰهُ اَكْبَرُ * اَللّٰهُ اَكْبَرُ * اَللّٰهُ اَكْبَرُ {"Gott ist groß! Gott ist groß! Gott ist groß!"} mit diesem dreifachen "Tekbir" lässt dieses Fest ein Fünftel der Menschheit, 300.000.000 Menschen auf einmal rufen, als wollte diese ganze große Erde ihrer Größe entsprechend dieses heilige Wort, dieses اَللّٰهُ اَكْبَرُ {"Gott ist groß!"} ihre Kameraden im Himmel, die Planeten, hören lassen. اَللّٰهُ اَكْبَرُ {"Gott ist groß!"}, das mehr als 20.000 Pilger erst auf dem Arafat und dann am folgenden Festtag gemeinsam rufen, ist eine Art Widerhall von اَللّٰهُ اَكْبَرُ {"Gott ist groß!"}, welches der Ehrenwerte Gesandte, mit dem Friede und Segen sei, vor 1300 Jahren mit seiner Familie und mit seinen Gefährten zusammen gerufen und befohlen hat, und es ist eine umfassende und allgemeine Anbetung und eine Entgegnung auf die allumfassende Erscheinung der Herrschaft Gottes (rububiyet-i Ilahiye) mit Seinem gewaltigen Namen رَبُّ الْاَرْضِ وَ رَبُّ الْعَالَمِين {"Herr der Erde und der Welten."} So habe ich es mir vorgestellt, es so empfunden und bin schließlich zu dieser Überzeugung gelangt.
Dann habe ich darüber nachgedacht, ob dieses heilige Wort auch mit unserer Problemstellung (das Jenseits) in Verbindung steht. So ist mir plötzlich eingefallen, dass vor allem dieses Wort und viele andere Worte, die zu den islamischen Kennzeichen gehören wie, سُبْحَانَ اللّٰهِ * اَلْحَمْدُ لِلّٰهِ * لاَۤ إِلٰهَ إِلاَّ اللّٰهُ {"Gott sei gepriesen! Dank sei Gott! Es gibt keine Gottheit außer Allah!"} und den Titel "Wohltaten für die Ewigkeiten" tragen, mehr oder weniger an unsere Problemstellung erinnern und auf ihre Wahrhaftigkeit (tahaqquq) hinweisen.
Zum Beispiel: Eine Bedeutung unter anderen, auf die اَللّٰهُ اَكْبَرُ {"Gott ist groß!",} hinweist: "Die Macht (qudret) und das Wissen (ilm) Gottes des Gerechten steht über allen Dingen und ist größer als sie alle. Es gibt nichts, was aus dem Bereich Seines Wissens heraustreten und sich aus der Verfügung durch Seine Macht lösen und ihr entkommen könnte. Er ist noch größer als das größte (Unglück), vor dem wir uns fürchten. Er ist noch größer als das Anbrechen des Jüngsten Tages, als unsere Rettung vor dem Nichtsein und als das Geben der ewigen Glückseligkeit. Er ist noch größer als alle Dinge, die unser Staunen erregen und außerhalb unseres Vorstellungsvermögens liegen", sodass die Wiederauferstehung und die Verbreitung des Menschengeschlechtes am Jüngsten Tag, laut der sicheren Erklärung der Ayah مَا خَلْقُكُمْ وَلاَ بَعْثُكُمْ إِلاَّ كَنَفْسٍ وَاحِدَةٍ {"Eure Erschaffung und eure Auferstehung insgesamt ist nicht anders als die einer einzigen Seele." (Sure 31, 28)} dieser Macht so leicht wie die Erschaffung einer einzigen Seele fällt. In Anbetracht dieser Bedeutung ist es bereits Allgemeingut geworden, dass jeder bei großen Katastrophen und vor großen Vorhaben اَللّٰهُ اَكْبَرُ * اَللّٰهُ اَكْبَرُ sagt und sich dies zu einem Trost, zu einer Kraft (quvvet) und zu einem Halt (nokta-i istinad) macht.
Wie im "Neunten Wort" erwähnt, ist dieses Wort mit seinen beiden Gefährten Kern und Zusammenfassung des Pflichtgebetes, welches eine kurze Zusammenfassung eines jeglichen Dienstes und der Anbetung Gottes ist. سُبْحَانَ اللّٰهِ * اَلْحَمْدُ لِلّٰهِ * اَللّٰهُ اَكْبَرُ {"Gott sei gepriesen! Dank sei Gott! Gott ist groß!"} sind drei gewaltig große Wahrheiten, die in dem Gebet und in dem Gedenken nach dem Gebet liegen und durch die wiederholende Rezitation die Bedeutung des Gebetes stärken. Sie geben eine überzeugende Antwort auf die Fragen des Menschen, die ihm aus dem Erstaunen, der Freude und der Begeisterung über sehr viele hervorragende, einzigartige, schöne und große Dinge erwachsen, die ihm zu einer Quelle des Erstaunens und der Dankbarkeit werden und ihm die Größe (azamet) und Herrlichkeit Gottes (kibriya) offenbaren. In diesem Zusammenhang wurde bereits am Schluss des "Sechzehnten Wortes" Folgendes erläutert:
Wie ein einfacher Soldat, der bei einem Fest zusammen mit einem Feldmarschall vor seinen König tritt, den er zu anderen Zeiten nur auf dem Dienstweg über seinen Offizier kennt, beginnt jeder Mensch Gott den Gerechten auf seiner Pilgerfahrt unter dem Titel رَبُّ الْاَرْضِ وَ رَبُّ الْعَالَمِين {"Herr der Erde und Herr der Welten!"} zu einem gewissem Grade so wie die Heiligen zu kennen. Insoweit sich die Herrlichkeit Gottes (kibriya) stufenweise in seinem Herzen öffnet, antwortet er erneut durch die Wiederholung der Anrufe اَللّٰهُ اَكْبَرُ {"Gott ist groß!"} auf die brennenden Fragen, die aus seinem Erstaunen erwachsen und immer wieder seinen Geist bestürmen. Das, was am Schluss des "Dreizehnten Blitzes" erläutert wurde, ist wiederum اَللّٰهُ اَكْبَرُ {"Gott ist groß!",} das die bedrohlichen Einflüsterungen des Teufels mit der Wurzel ausrottet und eine exakte Antwort gibt. Wie es auch auf unsere Frage nach dem Jenseits eine kurze aber überzeugende Antwort gibt, so gemahnt uns auch das Wort اَلْحَمْدُ لِلّٰهِ {"Dank sei Gott!"} an das Jenseits und setzt dieses voraus.
Es sagt uns: "Meine Bedeutung kann ohne das Jenseits nicht sein. Denn: Da ich ausdrücke, dass alle Lobpreisungen und Danksagungen (hamd ve shukur), von Ewigkeit (ezel) zu Ewigkeit (ebed), gleich von wem (sie kommen) und an wen (sie gerichtet sind), Ihm allein zukommen, so kann es nur die Ewige Glückseligkeit sein, die das Haupt aller Gnadengaben (nimet) ist, die die Gnadengaben zu wahren Gnadengaben macht, und die alle bewusstseintragenden Wesen vor der grenzenlosen Katastrophe der Verlorenheit rettet. Nur sie kann meiner umfassenden Bedeutung entsprechen."
In der Tat rezitiert jeder Gläubige dem islamischen Gesetz zufolge jeden Tag nach den Pflichtgebeten mindestens 150 Mal اَلْحَمْدُ لِلّٰهِ * اَلْحَمْدُ لِلّٰهِ {"Dank sei Gott! Dank sei Gott!"} was eine von Ewigkeit zu Ewigkeit unbegrenzte und alles umfassende Lobpreisung und Danksagung (hamd u shukur) zum Ausdruck bringt. Doch ist dies nur eine Anzahlung für die ewige Glückseligkeit und das Paradies. Es ist nicht auf die irdischen Gnadengaben, die kurz, vergänglich und mit Leiden vermischt sind, beschränkt, bezieht sich nicht nur auf sie. Es ist die Erlangung der ewigen Gnadengaben, die es in Betracht zieht und denen unser Dank gilt.
Was das heilige Wort سُبْحَانَ اللّٰهِ {"Gepriesen sei Gott!"} betrifft, welches besagt, Gott den Gerechten ohne alle Abgötterei, ohne Fehler, Mängel, Ungerechtigkeiten, Ohnmacht, Unbarmherzigkeit, Täuschungen, alle Fehler, die Seiner Majestät (djelal), Seiner Schönheit (djemal) und Vollkommenheit (kemal) widersprechen, als rein und heilig zu bekennen, so gemahnt es auch an die Ewige Glückseligkeit, an den Ort des Jenseits, der die Basis für die Majestät (djelal), Schönheit (djemal) und Vollkommenheit Gottes (kemal) und Seiner Herrschaft (saltanatinin hashmet) ist, deutet und verweist auf das Paradies hin. Gäbe es jedoch, entgegen dem oben angeführten Beweis, gar keine Ewige Glückseligkeit, so würden sowohl Seine Herrschaft (saltanat), als auch Seine Majestät, Schönheit und Vollkommenheit, Seine Barmherzigkeit (rahmet) mit dem Makel der Unvollkommenheit, der Fehlerhaftigkeit befleckt.
Wie diese drei heiligen Worte gibt es andere segensreiche Worte, wie بِسْمِ اللّٰهِ {"Im Namen Allahs"} und لآَ اِلٰهَ اِلاَّ اللّهُ {"Es gibt keine Gottheit außer Allah!"} welche Kern und Grundpfeiler des Glaubens sind. Wie Fleischkonzentrat und Zuckerkonzentrat (Süßstoff), welche in heutiger Zeit entwickelt wurden, sind sie sowohl Glaubensgrundpfeiler, als auch Wahrheiten des Qur'an in konzentrierter Form, und besonders bilden diese drei Worte den einen Kern des Pflichtgebets, während sie gleichzeitig auch Kerne des Qur'an sind und am Anfang einiger Suren glänzend wie Brillanten sichtbar werden.
Darüber hinaus sind sie auch die wahre Quelle, Grundlage und Kern der Wahrheiten der Risale-i Nur, die sich mir meistens während der Rezitationen (tesbihat) nach den Pflichtgebeten in meinem Herzen auftat. In der Art, wie Ahmed sich Gott nähert, (dessen Name zugleich auch) Mohammed (ist), (mit dem Friede und Segen sei), der Gott anbetet, wiederholen mehr als hundert Millionen Gläubige bei den Rezitationen nach den Pflichtgebeten Formeln des Ordens Mohammeds, mit dem Friede und Segen sei, in einer dermaßen großen Gedenkfeier (dhikr), zeit jeden Gebets gemeinsam in diesem großen Gedenkfeier-(dhikr)kreis, Rosenkränze (tesbih) in den Händen, 33 Mal سُبْحَانَ اللّٰهِ {"Gepriesen sei Gott!"} 33 Mal اَلْحَمْدُ لِلّٰهِ {"Dank sei Gott!"} 33 Mal اَللّٰهُ اَكْبَرُ {"Gott ist groß!"}
Mit Sicherheit habt ihr verstanden, wie wertvoll es ist und wieviel Segen (sevab) es bringt, diese drei heiligen Worte, die, wie oben erklärt, Konzentrate und Kerne sowohl des Qur'an als auch des Glaubens und des Pflichtgebetes sind, in einem so gewaltigen Gedenkfeier-(dhikr)kreis nach den Gebeten je 33 Mal zu wiederholen.
Wie die „Erste Problemstellung" am Anfang dieser Abhandlung (dieses „Elten Strahls“) eine gute Unterweisung über das Gebet ist, wurde auch der Schluss (dieser „Achten Problemstellung“) eine bedeutende Unterweisung über die Rezitation nach den Pflichtgebeten, ohne dass ich es überhaupt geplant, auch nicht beabsichtigt hätte.
اَل۟حَم۟دُ لِلّٰهِ عَلٰى اِن۟عَامِهٖ "Dank sei Gott für Seine Gaben!"
سُب۟حَانَكَ لَا عِل۟مَ لَنَٓا اِلَّا مَا عَلَّم۟تَنَٓا اِنَّكَ اَن۟تَ ال۟عَلٖيمُ ال۟حَكٖيمُ {"Gepriesen seist Du. Wir haben kein Wissen, außer dem, was Du uns gelehrt hast, denn Du bist der Allwissende, der Allweise." (Sure 2, 32)}
Neunte Problemstellung
بِس۟مِ اللّٰهِ الرَّح۟مٰنِ الرَّحٖيمِ
اٰمَنَ الرَّسُولُ بِمَٓا اُن۟زِلَ اِلَي۟هِ مِن۟ رَبِّهٖ وَال۟مُؤ۟مِنُونَ كُلٌّ اٰمَنَ بِاللّٰهِ وَمَلٰٓئِكَتِهٖ وَكُتُبِهٖ وَرُسُلِهٖ لَا نُفَرِّقُ بَي۟نَ اَحَدٍ مِن۟ رُسُلِهٖ ... اِلٰى اٰخِرِ ال۟اٰيَة {"Der Prophet glaubt an das, was ihm von seinem Herrn herabgesandt worden ist, und mit ihm die Gläubigen. Alle glauben sie an Gott, Seine Engel, Seine Schriften und Seine Gesandten. 'Wir machen keinen Unterschied zwischen den Propheten.' usw." (Sure 2, 85)}
Die ausführliche und umfangreiche Auslegung dieses umfassenden, hohen und erhabenen Verses fand ihren Grund in der erschreckenden Frage, die in meiner Seele (ruh) aufstieg, und wurde durch die Lage (hal), die aus der Entdeckung dieser gewaltigen, göttlichen Gnade erwuchs, hervorgerufen. Es kam mir das folgende in den Sinn:
Warum wird, wer einen Teil der Glaubenswahrheiten bestreitet, ein Ungläubiger, und kann, wer ihn nicht annimmt, ein Muslim nicht sein? Wo doch gerade der Glaube an Allah und an das Jenseits gleich der Sonne diese Finsternis beseitigen müsste? Und weswegen wird derjenige, der einen Grundpfeiler oder eine Wahrheit des Glaubens leugnet, ein Abtrünniger, verfällt in den völligen Unglauben (kufr-u mutlaq; der Agnostiker, im Gegensatz zu dem der Heiden – A.d.Ü.) und tritt, wer ihn nicht annimmt, aus der islamischen Glaubensgemeinschaft aus? Wo es ihn doch gerade vom völligen Unglauben retten müsste, wenn er den Glauben an die übrigen Glaubenspfeiler hat?
Antwort: Der Glaube ist eine solch einheitliche Wahrheit (vahdani haqiqat), erbaut auf sechs Grundpfeilern, dass er keine Teilung duldet. Seine Zusammenhänge dulden keine Trennung. Und er ist eine derartige Ganzheit, dass keine Spaltung möglich ist. Denn jeder Glaubensgrundpfeiler gilt mit den Zeugnissen, mit denen er sich selbst beweist, als ein Beweis für jeden anderen Glaubensgrundpfeiler. So wird jeder für jeden zu einem großen und gewaltigen Beweis. Daher kann ein irriger Gedanke (fikr-i batil), der alle Grundpfeiler mit all ihren Beweisen nicht erschüttern kann, auch nicht einen einzigen Grundpfeiler, ja noch nicht einmal eine einzige Wahrheit dessen ungültig machen oder widerlegen. Vielmehr kann jemand in Unglauben und Verstocktheit (kufr-u inad) verfallen, wenn er unter der Behauptung, etwas könne nicht sein (adem-i kabul), seine Augen verschließt. Allmählich verfällt er einem völligen Unglauben (kufr-u mutlaq) und verliert am Ende noch seine Menschlichkeit. Danach fährt sowohl sein Leib (maddi) als auch seine Seele (manei) zur Hölle.
So wollen wir denn mit der Hilfe Gottes des Gerechten hier in diesem Kapitel mit sehr kurzen Hinweisen, so wie wir bereits in der „Fruchtabhandlung“, dort wo die Wiederauferstehung bewiesen wird, in kurzen Abschnitten erklärt haben, dass die übrigen Glaubenspfeiler ebenfalls die Frage der Wiederauferstehung beweisen, auch hier in diesem Kapitel diese gewaltig große Thematik mit einigen Stichworten in "Sechs Punkten" erklären.
Erster Punkt:
Der Glaube an Allah beweist mit seinen Zeugnissen sowohl weitere Glaubenspfeiler als auch den Glauben an das Jenseits, was die Fruchtabhandlung in ihrer "Siebten Problemstellung" eingehend zeigt. Ist es überhaupt möglich, oder wäre es vielleicht der Vernunft zugänglich, oder gibt es überhaupt eine Möglichkeit dafür, dass ein Königreich der urewigen und ewig bestehenden Herrschaft (ezeli ve baqi saltanat-i rububiyet) und die Souveränität der ewigen und immerwährenden Gottheit (ebedi ve daimi hâkimiyet-i uluhiyet), die diesen grenzenlosen Kosmos wie ein Schloss, wie eine Stadt oder wie ein Land mit allem, was dazu gehört, regiert und in Wohlausgewogenheit und Wohlordnung lenkt und leitet, in Weisheit verändert, die alles von den Atomen bis zu den Planeten, von den Mücken bis zu den Sternen jeweils wie ein wohlgeordnetes Heer zu gleicher Zeit ausstattet und verwaltet (idare), Ihrem Befehl (emir), Ihrem Willen (irade) entsprechend ständig in Ihrem großen und erhabenen Spiel ausbildet und durch Ihren Auftrag in Bewegung setzt, segeln und fließen lässt und zu Ihrem Dienst, in Ihrer Anbetung zu einer Parade antreten lässt, auf die Reise schickt, nicht im Jenseits einen Ort bereit hielte, als ewig bestehenden Sitz, als beständigen Mittelpunkt und immerwährenden Erscheinungsort dieses ewigen, immerwährenden (sermedi), ewig bestehenden und ständigen Königreiches? Tausendmal nein und auf keinen Fall!
Das heißt, das Königreich der Herrschaft (saltanat-i rububiyet) Gottes des Gerechten und - wie in der "Siebten Problemstellung" bewiesen - die meisten Seiner Namen und die Zeugnisse der Notwendigkeit Seiner Existenz beweisen das Jenseits und erfordern es. Siehe, wisse und glaube daran so fest, als würdest du es sehen, wie stark doch jener Stützpunkt ist, auf dem dieser Pol (qutub) des Glaubens ruht.
Wie schon im "Zehnten Wort" mit kurzen Hinweisen erklärt wurde, kann der Glaube an Allah nicht ohne das Jenseits sein. Desgleichen gilt: Ja wäre es denn überhaupt möglich und könnte es denn der Vernunft überhaupt zugänglich sein, dass Allah, der zu Recht angebetete, der, um Seine Gottheit (uluhiyet) und Seine Anbetungswürdigkeit (ma'budiyet) zu zeigen, diesen Kosmos, gleichsam wie ein Gestalt gewordenes Buch des Einzigartigen (Samadani) erschaffen hat, in dem eine jede Seite so viele Bedeutungen hat wie ein ganzes Buch und jede Zeile wie in einer ganzen Seite ausgedrückt werden, und gleichsam wie einen Form gewordenen Qur'an des Gepriesenen (Subhani), in dem jeder Vers (dieses Kosmos), jedes Wort, ja sogar jeder Punkt, jeder Buchstabe je einem Wunder gleich kommt, und als eine Gebetsstätte (Moschee) des Erbarmers (Rahman), die dermaßen prächtig und innen mit zahllosen Versen und bedeutungsvollen Ornamenten verziert ist, und in einer Form, wo sich in jeder Ecke eine Gruppe mit einer Art Dienst und ganz natürlicher Anbetung Gottes (ibadet-i fitri) beschäftigt, die Meister, die die Bedeutungen jenes großen Buches unterweisen und die Kommentatoren, die die Verse jenes Qur'an des Einzigartigen auslegen, nicht als Botschafter senden sollte, und für diejenigen, die in jener großen Moschee in zahllosen Formen ihre Anbetung darbringen, nicht die Vorbeter (Imame) ernennen sollte und diesen Meistern, diesen Kommentatoren und diesen Imamen keine Weisungen geben sollte? Keineswegs und hunderttausend mal, nein!
Und weiter: wäre es den überhaupt möglich und könnte es überhaupt der Vernunft zugänglich sein, dass der barmherzige Schöpfer, der ehrenvoll aufnimmt und gastfreundlich bewirtet (Sani-i Rahîm ve Kerim), der um die Schönheit in Seiner Barmherzigkeit (djemal-i rahmet), die Güte in Seiner Liebe (husn-u shefqat) und die Vollkommenheit in Seiner Herrschaft (kemal-i rububiyet) den Bewusstsein tragenden zu zeigen und sie zum Dank und Lobpreis zu führen, der diesen Kosmos als ein solches Gastmahl, einen solchen Ausstellungs- und Ausflugsort erschaffen hat, in dem zahllose verschiedene, geschmackvolle Geschenke und einzigartige, zahllose, wunderbare Kunstwerke ausgestellt sind, nicht mit den Bewusstsein tragenden Geschöpfen in diesem Gastmahl spricht und ihnen nicht durch Seine Boten ihre Dankespflicht (vazife-i teshekkuriye) für diese Geschenke (nimet) und ihre Pflicht zum (täglichen) Gebet angesichts Seiner Barmherzigkeit demgegenüber, der es wert ist und verdient, von ihnen geliebt zu werden, mitteilen sollte? Keineswegs und tausendmal nein!
Wie ein Künstler, der sein Kunstwerk liebt und will, dass es Gefallen findet, achtet Er auf tausenderlei verschiedene Geschmacksrichtungen, was Seine Absicht zum Ausdruck bringt, Ihm Anerkennung entgegenzubringen, mit Begeisterung entgegenzukommen. Er schmückt diesen Kosmos sogar mit Seinen einzigartigen Kunstwerken in der Weise aus, dass er durch Seine Kunstwerke sowohl sich selbst bekannt, ja beliebt machen will, als auch in gewisser Weise Seine innere Schönheit (manevi djemal) zeigen will. Wäre es denn überhaupt möglich, dass Er den Menschen, die in gewisser Weise die Herren der Schöpfung sind und jenen Teil der großen unter ihnen, mit denen Er sich unterredet, nicht als Seine Boten senden sollte und Seine schönen Kunstwerke ohne eine Anerkennung, Seine außerordentlich schönen Namen ohne jede Begeisterung und Sein Wille, sich bekannt zu machen und Seine ganze Liebenswürdigkeit zu zeigen, unbeantwortet bleiben sollte? Keineswegs und tausendmal nein!
Des Weiteren ist Er der Allwissende, der einzig Angesprochene (Mutekellim-i Alîm), der auf die Gebete aller Lebewesen, auf ihre natürlichen Bedürfnisse (ihtiyadjat-i fitri), auf alle ihre Bitten und Wünsche, die sie jeweils in ihrer Art zum Ausdruck bringen, im rechten Augenblick, in einer Weise, die Seine Absicht (qasd), Seine Entscheidung (ihtiyar) und Seinen Willen (irade) zeigt, mit unbegrenzten Gnaden und endlosen Geschenken, mit hilfreichen Taten und Umständen in einer deutlichen Art Antwort gibt. Wäre es überhaupt möglich und könnte es überhaupt der Vernunft zugänglich sein, dass Er, der auch noch dem kleinsten Lebewesen durch hilfreiche Taten und Umstände antwortet, mit Seinen Geschenken, die vollständig seinen Schmerz heilen, auf seine Sorgen hört, seine Bedürfnisse kennt und sie deckt und mit den geistigen Führern der Menschheit, die die erlesensten des ganzen Kosmos, die Treuhänder der Erde und Statthalter über so viele Geschöpfe der Erde sind, nicht sprechen sollte? Ja sogar, wie Er mit jedem Lebewesen durch hilfreiche Taten und Umstände spricht, mit dem Menschen mit Worten nicht sprechen sollte, ihnen Seine Erlasse, Bücher und Schriften nicht herab senden sollte? Keineswegs, absolut nein!
Das heißt also, dass der Glaube an Allah mit Gewissheit und (gestützt auf) zahllose Zeugnisse den Glauben an die Gesandten Gottes und Seine heiligen Bücher beweist. وَبِكُتُبِهِ وَرُسُلِهِ {"...und an Seine Schriften und an Seine Propheten"}
Gäbe es denn überhaupt irgendeine Möglichkeit und könnte es überhaupt der Vernunft zugänglich sein, dass Mohammed, mit dem Friede und Segen sei, der demgegenüber, welcher sich durch alle Seine Kunstwerke zu erkennen gibt, in ihnen geliebt werden möchte und sich für Seine hilfreichen Taten und für alle Möglichkeiten, die Er ihnen bietet, auch ihren Dank wünscht, (Mohammed, der) durch die Wahrheiten des Qur'an, die den Kosmos in Wallung bringen, jenen majestätischen (Dhu'lDjelal) Meister (san'at) bestens kennt und dafür Sorge trägt, Ihn bekannt zu machen, der Ihn liebt und dafür Sorge trägt, dass Er geliebt wird, der Ihm dankt und dafür Sorge trägt, dass Ihm gedankt wird, und der die Erde von seinen Anrufungen سُبْحَانَ اللّٰهِ * اَلْحَمْدُ لِلّٰهِ * اَللّٰهُ اَكْبَرُ {"Gepriesen sei Gott! Dank sei Gott! Gott ist groß!"} widerhallen lässt, sodass die Himmel sie hören und Land und Meer in Ekstase versetzt werden, und dem nach dreizehnhundert Jahren ein fünftel der Weltbevölkerung folgt und die Hälfte, was den Einfluss seiner Lehre und seiner Menschlichkeit betrifft, und der somit dem Aufscheinen der Herrschaft (rububiyet) des Schöpfers mit einem weiten und umfassenden Dienst und einer Anbetung entgegnet und der alle Pläne Gottes mit den Suren des Qur'an in den Kosmos und in die Jahrhunderte hinaus ruft, unterweist und bekanntgibt, und der die Würde (sheref), den Wert und den Auftrag des Menschengeschlechtes zeigt, und der durch seine tausend Wunder bestätigt wurde, nicht Sein auserwähltes Geschöpf, Sein vollkommenster Botschafter und Sein größter Gesandter sein sollte? Nein, keineswegs und hunderttausend mal nein!
Das heißt, dass die Wahrheit von اَشْهَدُ اَنْ لاَۤ إِلٰهَ اِلاَّ اللّٰهُ {"Ich bezeuge, dass es keine Gottheit gibt, außer Allah."} mit allen ihren Zeugnissen die Wahrheiten von وَاَشْهَدُ اَنَّ مُحَمَّدًا رَسُولُ اللّٰهِ {"Ich bezeuge, dass Mohammed Gottes Gesandter ist."} beweist.
Gäbe es denn überhaupt irgendeine Möglichkeit, dass der Schöpfer dieses Kosmos, der Seine Geschöpfe sich in hunderttausend Sprachen einander mitteilen lässt, der ihre Mitteilungen hört und versteht, sich selber nicht mitteilen könnte? Gott bewahre!
Könnte es denn überhaupt der Vernunft zugänglich sein, dass Er Seine göttlichen Ziele (maqasid-i Ilahiye) im Kosmos nicht mit einem Erlass mitteilen sollte? Sollte er ein Buch wie den Qur'an, der auf die drei furchtbaren Fragen aller: woher die Geschöpfe kommen, wohin sie gehen und warum sie so Karawane um Karawane hierher kommen, ein wenig verweilen und wieder weiterziehen, eine wahrhaftige Antwort gibt, nicht herab gesandt haben? Gott bewahre!
Könnte es denn überhaupt möglich sein, dass der Qur'an, der in seiner Verkündigung ein Wunder ist, der dreizehn Jahrhunderte erleuchtet, jede Stunde hundert Millionen Mal in vollkommener Ehrfurcht von Mund zu Mund geht, der in die Herzen derer, die den Qur'an auswendig kennen und vortragen (= Hafiz), mit aller Heiligkeit eingeschrieben ist, der den größten Teil der gebildeten Menschen mit seinen Gesetzen regiert, ihre Seele erzieht, ihren Geist läutert, ihr Herz reinigt und ihren Verstand schult und den die Risale-i Nur in vierzig Aspekten und besonders in dem außerordentlichen und einzigartigen "Neunzehnten Brief" als Wunder beweist, (der Qur'an) der sich für vierzig Gruppen und Schichten der Menschen und für jede einzelne Schicht wieder als eine andere Art Wunder zeigt, und Mohammed, mit dem Friede und Segen sei, der mit all seinen tausend Wundern selbst ein Wunder (des Qur'an) ist, der als das wahre Wort Gottes bewiesen wurde, nicht das Wort dessen sein sollte, der von Urewigkeit spricht (Mutekellim-i Ezel), und der Erlass des immerwährenden Schöpfers (Sani-i Sermedi)? Gott bewahre, hunderttausend mal Gott bewahre und keineswegs!...
Das heißt also, dass der Glaube an Allah und all seine Zeugnisse beweisen, dass der Qur'an das Wort Gottes ist.
Könnte es denn überhaupt möglich sein, dass der majestätische König (Sultan-i Dhu'lDjelal), der die Erde ständig mit Lebewesen füllt und leert, und diese unsere Welt mit Bewusstsein tragenden Wesen belebt, damit sie Ihn erkennen, Ihn anbeten, Ihn loben und preisen, die Himmel und die Sterne aber öde und unbewohnt lassen sollte? Sollte Er nicht die entsprechenden Bewohner dazu erschaffen, sie nicht in diesen Schlössern im Himmel Wohnung nehmen und das Reich Seiner Herrschaft (saltanat-i rububiyet) in Seinem größten Land ohne Diener, ohne Würdenträger, ohne Beamte, ohne Gesandte, ohne Botschafter, ohne Minister, ohne Zuschauer, ohne Anbeter und ohne Untertanen lassen? Möge uns Gott so viele Male davor bewahren, wie es Engel gibt!...
Könnte es denn überhaupt möglich sein, dass der allweise Herrscher (Hâkim-i Hakîm), der barmherzige Allwissende (Alîm-i Rahîm), der diesen Kosmos so in Form eines Buches schreibt, dass Er den ganzen Lebenslauf jedes Baumes in jeden seiner Kerne einträgt, die ganze Lebensaufgabe aller Gräser und aller Blumen in alle ihre Samen einschreibt, die ganze Lebensgeschichte aller Bewusstsein tragenden in ihrem winzigen Erinnerungsvermögen gleich der Größe eines Senfkornes einwandfrei speichert, jede Tat und jedes Ereignis in Seinem Besitz und in den Kreisen Seines Reiches durch verschiedene Photoapparate aufnehmen und aufbewahren lässt, und der den riesigen Himmel (djennet) und die Hölle, die Brücke (Sirat) und die größte Waage (am Tag der Auferstehung) erschafft, damit die Gerechtigkeit (adalet), die Weisheit (hikmet) und die Barmherzigkeit (rahmet), welche die wichtigsten Grundlagen Seiner Herrschaft (rububiyet) sind, in Erscheinung treten und sich bewahrheiten, die Taten der Menschen aber, die die Schöpfung beeinträchtigen, nicht eintragen lassen sollte, ihre Handlungen für Lohn und Strafe nicht aufnehmen lassen sollte und ihre bösen und guten Taten nicht auf die Tafeln der Bestimmung (qaderin lauh) schreiben sollte? Gott bewahre! Möge uns Gott davor so viele Male bewahren, wie es geschriebene Buchstaben auf der wohlverwahrten Tafel (Lauh-i mahfudh) gibt!
Das heißt, dass die "Wahrheit des Glaubens" an Gott und all ihre Zeugnisse ohne Zweifel sowohl den "Glauben an die Engel", als auch die Wahrheit des "Glaubens an die Vorherbestimmung Gottes (qader)" beweisen. Wie die Sonne auf den Tag und der Tag auf die Sonne hinweist, so weisen auch die Grundpfeiler des Glaubens aufeinander hin.
Zweiter Punkt:
Bei dem Anliegen aller vom Himmel geoffenbarten Bücher und Schriften, vor allem des Qur'an und aller Propheten, mit denen Friede sei, vor allem des Propheten Mohammeds, mit dem Friede und Segen sei, geht es um fünf, sechs Grundsätze. (Alle Propheten) versuchen ständig diese Grundsätze zu unterweisen und zu bestätigen. Alle Zeugnisse und Beweise, die ihr Prophetentum und ihre Aufrichtigkeit bezeugen, beruhen auf diesen Grundsätzen. Sie geben ihrer Wahrhaftigkeit unterstützende Kraft. Was aber diese Grundsätze betrifft, so sind sie der Glaube an Allah, den einen Gott, der Glaube an das Jenseits, und der Glaube an alle übrigen Grundpfeiler.
Also ist die Trennung der sechs Grundpfeiler des Glaubens voneinander nicht möglich. Jeder von ihnen beweist sie alle, verlangt nach ihnen und setzt sie zugleich voraus. Diese sechs sind ein so vollständiges und so umfassendes Ganzes, dass sie eine Teilung nicht zulassen und ihre Trennung voneinander außerhalb des Möglichen liegt. Wie bei dem paradiesischen Tuba-Baum, dessen Wurzel im Himmel ist, beruht jeder Zweig, jede Frucht, jedes Blatt auf dem umfassenden unerschöpflichen Leben dieses riesigen Baumes. Niemand kann das Leben auch nur eines einzigen seiner Blätter leugnen, ohne das Leben selbst, das so stark und so deutlich sichtbar ist wie die Sonne, zu verleugnen. Tut er es dennoch, so wird der Baum selbst nach der Anzahl seiner Zweige, Früchte und Blätter den Lügner zur Lüge machen und ihn so zum Schweigen bringen. Genauso verhält es sich auch mit dem Glauben und seinen sechs Glaubenspfeilern.
Bei der Abfassung dieses Kapitels beabsichtigte ich die sechs Glaubenspfeiler in "Sechs Punkten", jeden Punkt mit "Sechs Anmerkungen", also mit sechsunddreißig Anmerkungen zu erklären. Und in dieser Weise wollte ich auf die furchtbare Frage am Anfang eine ausführliche Antwort geben. Gewisse Hindernisse aber hielten mich davon ab, da ich meine, dass der "Erste Punkt" bereits ein gutes Beispiel bietet, sodass für die, "welche verständig sind", keine weiteren Erklärungen erforderlich sind. Und damit ist nun klar geworden, dass der Muslim, der auch nur eine Glaubenswahrheit leugnet, in den völligen Unglauben (kufr-u mutlaq) verfällt.
Denn im Gegensatz zu den nur ansatzweisen Darstellungen anderer Religionen werden im Islam ausführliche Erklärungen gegeben. Die einzelnen Grundpfeiler sind (wie die Glieder einer Kette) untereinander verbunden. Ein Muslim, der Mohammed, mit dem Friede und Segen sei, nicht (als Prophet) erkennt und bezeugt, erkennt auch Allah (in Seinen Eigenschaften) nicht und weiß nichts vom Jenseits. Der Glaube des Muslims ist so stark und stützt sich auf so zahllose, unerschütterliche Zeugnisse, dass es für seine Leugnung gar keine Entschuldigung mehr gibt. Letztendlich sieht sich der Verstand genötigt, ihn anzunehmen.
Dritter Punkt:
Da rief ich mit einem Mal aus: اَلْحَمْدُ لِلّٰهِ {"Dank sei Gott!"} Ich suchte nach einer Gnadengabe (nimet), die dem grenzenlos umfassenden Sinn (von Elhamdu-li'llah) entspricht. Und sogleich erinnerte ich mich an den folgenden Satz:
اَل۟حَم۟دُ لِلّٰهِ عَلَى ال۟اٖيمَانِ بِاللّٰهِ وَعَلٰى وَح۟دَانِيَّتِهٖ وَعَلٰى وُجُوبِ وُجُودِهٖ وَعَلٰى صِفَاتِهٖ وَاَس۟مَائِهٖ حَم۟دًا بِعَدَدِ تَجَلِّيَاتِ اَس۟مَائِهٖ مِنَ ال۟اَزَلِ اِلَى ال۟اَبَدِ {"Dank sei Gott für: den Glauben an Gott, an Seine Allgegenwart, an die Notwendigkeit Seiner Existenz, an Seine Eigenschaften und an Seine Namen, nach der Zahl der Erscheinungen Seiner Namen, vom Anbeginn bis in Ewigkeit."}
Ich betrachtete (diesen Text). Er entsprach vollständig dem Sinn (von Elhamdu-li'llah). Es ist dies wie folgt: ….
Zehnte Problemstellung Eine Blume aus Emirdag
Eine besonders überzeugende Antwort auf die Kritik, die sich auf Wiederholungen im Qur'an beziehen.
Meine lieben und getreuen Mitbrüder!
Eigentlich ist diese Abhandlung auf Grund meiner zerrütteten Verhältnisse ein bisschen unklar ausgefallen und gar nicht elegant, doch habe ich trotz meiner mangelhaften Ausdrucksweise mit Sicherheit ein besonders kostbares Wunder (im Qur'an) gefunden. Leider war ich nicht dazu in der Lage, es in die rechten Worte zu kleiden. Doch wie schwach auch meine Ausdrucksweise sein möge, bleiben meine Erwägungen in ihrer Beziehung auf den Qur'an, dennoch sowohl eine Form des Gottesdienstes, als auch die Mutter einer Perle, glanzvoll, heilig und erhabenen. Nicht das zerrissene Kleid möge man darum betrachten, sondern den Diamanten in meiner Hand!
Übrigens war ich sehr krank, unzureichend versorgt und ungenügend ernährt. In nur ein, zwei Tagen musste ich im Ramadan sehr viele Wahrheiten und verschiedene Zeugnisse mit einem Satz kurz zusammenfassen. Man möge mir also verzeihen!(*[2])
Meine lieben und treuen Brüder!
Ich las im heiligen Monat Ramadan den Qur'an, der in seiner Verkündigung ein Wunder ist. Aber auf welche Ayah der 33 Ayat, die auf die Risale-i Nur hinweisen, ich auch immer stieß, was im "Ersten Strahl" erklärt wurde, und welche Hinweise ich nun deuten wollte: ich bemerkte jedes Mal, dass sich die Seite, der Abschnitt und der Inhalt im Zusammenhang mit einem dieser Verse gewissermaßen auch auf die Risale-i Nur und ihre Schüler bezieht. Es beziehen sich besonders die Verse in der Sure "Nur" (Licht), in denen das Wort "Nur" (Licht) vorkommt, auf die Risale-i Nur (Botschaft vom Licht), während die Verse, die danach folgen und in denen das Wort "Finsternis (dhulumat)" vorkommt, genau ihre Gegner treffen. Diese Verse messen der Risale-i Nur eine große Bedeutung bei, gewinnen sogar über ihre historische Bedeutung hinaus Allgemeingültigkeit. Dabei hatte ich das Empfinden, dass die Risale-i Nur und ihre Schüler in unserem Jahrhundert wieder ein Beispiel dafür sind.
In der Tat ist der Qur'an vor allem auf Grund der allumfassenden Bedeutung (maqam) dessen, der von Ewigkeit her spricht (Mutekellim-i Ezel), dem Herrscher über alles Sein, des Weiteren auf Grund der allumfassenden Bedeutung dessen, der im Namen der Menschheit, ja sogar im Namen der ganzen Schöpfung angesprochen (muhatab) worden ist, des Weiteren auf Grund der allumfassenden Bedeutung der ganzen Menschheit, der Söhne Adams, die in allen Jahrhunderten der Rechtleitung bedürfen, des Weiteren auf Grund der Bedeutung der überaus erhabenen und alles umfassenden Auslegung der Gesetze des Schöpfers des Kosmos und Seiner Herrschaft (rububiyet) der Sprecher (hitab) für die Erhaltung dieser und jener Welt, der Erde und der Himmel und aller Ewigkeiten (ezel ve ebed) und für die Erhaltung aller Geschöpfe. Auf Grund dieser allumfassenden, allumspannenden, erhabenen Bedeutung spricht (hitab) (der Qur'an) in der ganzen Höhe, der Tiefe und der Weite seines Wunders. (Der Qur'an) schließt mit seiner konkreten und allgemein verständlichen Ausdrucksweise, die dem gewöhnlichen Verständnis der einfachen Volksschichten entgegenkommt, welche die Mehrheit der Angeredeten bilden, in seiner Unterweisung auch die höchsten Schichten mit ein.
Und dies nicht um aus einer Erzählung nur eine Lehre zu ziehen, oder nur um anhand eines geschichtlichen Ereignisses ein Beispiel anführen zu wollen, sondern auch um (den Qur'an) gleichsam wieder neu zu offenbaren, wobei er mit einem einzelnen Beispiel in jedem Jahrhundert jede Volksschicht anspricht, um ihr so ein allumfassendes Gesetz zu zeigen. Besonders aber lässt uns (der Qur'an), indem er stets drohend اَلظَّالِمِينَ * اَلظَّالِمِينَ {"Die Ungerechten! Die Ungerechten!"} wiederholt, und dabei all die Katastrophen, die vom Himmel herab die Menschen treffen, und die Unglücksfälle, die hier auf Erden geschehen, als Strafe für die Ungerechtigkeiten der Menschen nachdrücklich erklärt, und die Strafen, die über das Volk des Ad, des Thamud und des Pharao hereingebrochen waren, die beispiellosen Ungerechtigkeiten unseres Jahrhunderts betrachten und tröstet die Gläubigen, die unter diesen Ungerechtigkeiten leiden, durch die Errettung der Gottesgesandten wie Abraham und Moses, mit denen der Friede sei.
Über die ganze vergangene Zeit, Jahrhunderte verstorbener Generationen, welche in den Augen derer, die Gott vergessen haben und in die Irre gegangen sind, in das öde und fürchterliche Land des Nichts und der Gräber, voll Schmerz und Zerstörung hinabgestiegen sind, unterweist in der Tat der Qur'an, der in seiner Verkündigung ein Wunder ist, die Menschen jedes Jahrhunderts und jeder Bildungsschicht und zeigt ihnen in wunderbarer Weise gleichsam wie auf einer Leinwand als jeweils eine lebendige Seite mit Lehrbeispielen, als eine einzigartige Welt, durch und durch beseelt und lebendig, und als ein Land des Herrn, dem wir verbunden sind, und versetzt sie so manchmal in diese Zeiten zurück und versetzt diese Zeiten manchmal in unsere Gegenwart. In gleich wunderbarer Weise macht der hochehrenwerte Qur'an diesen Kosmos, der in den Augen der Irrenden seelenlos, unverständlich, tot, eine unendliche Öde ist und zwischen Trennung und Untergang hin und her schlingert, zu einem Buch des Einzigartigen (Samad), zu einer Stadt des Erbarmers (Rahman) und zu einem Ausstellungsort der Kunstwerke des Herrn. Er macht diese leblosen Dinge lebendig. Er lässt jedes von ihnen als Seinen Beauftragten sich untereinander austauschen und einander zu Hilfe eilen. So unterrichtet er Menschen, Engel und Dschinnen in der Weisheit, wahrheitsgemäß, einleuchtend und auf unterhaltsame Weise. Zu seinen erhabenen Besonderheiten gehört es, dass jeder seiner Buchstaben zehn, manchmal hundert, manchmal tausend, selbst viele Tausend Segnungen (sevab) bringt. Auch wenn alle Menschen und Dschinnen zusammenkämen, könnten sie nichts zustande bringen, was ihm gleichwertig wäre. Er spricht zu allen Adamssöhnen und der ganzen Welt mit Worten am rechten Ort und zur rechten Zeit. Mit Freude werden sie zu allen Zeiten Millionen, die den ganzen Qur'an auswendig kennen und rezitieren können, ins Herz geschrieben. Viele Wiederholungen im Qur'an lassen keinerlei Überdruss (bei den Menschen) aufkommen, selbst dann nicht, wenn sie ihn stets wieder rezitieren. Auch in den empfindsamen Gehirnen und einfachen Vorstellungen der Kinder findet der Qur'an seinen Platz, trotz vieler Stellen und Sätze, die sie miteinander verwechseln könnten. Er klingt denen, die krank sind oder im Sterben liegen und sich schon von wenigen Worten gestört fühlen, angenehm in den Ohren und wohltuend wie Zem-Zem (Wasser). Aus ihm gehen all diese Besonderheiten hervor und durch ihn gewinnen seine Schüler die Glückseligkeit in beiden Welten (Diesseits und Jenseits).
Es liegt in seinem Sinne, auf den volkhaften Bildungsgrad seines Dolmetschen (eines Analphabeten) Rücksicht zu nehmen, gar keine Gezwungenheit, keine Künstelei und keine Schaustellerei aufkommen zu lassen. In seiner Weisheit öffnen der natürliche Fluss (selaset-i fitriye) und die Klarheit seiner Sprache, seine unmittelbare Herkunft aus dem Himmel und die Herabkunft seines Wortes, die dem grundlegenden Verständnis der einfachen Volksschichten schmeichelt, den Himmel und die Erde, jene klaren und offensichtlichen und eindeutigen Seiten (im Buche der Natur) und unterrichtet die einzigartigen Wundertaten der Macht Gottes, die hinter den Alltäglichkeiten verborgen sind, und lehrt Seine Weisheit in den sinnvollen Zeilen (des Buches der Natur) und zeigt damit die Gnade der Rechtleitung als ein schönes Wunderwerk seiner Macht.
Auch in dem Sinne, dass er mitteilen möchte, dass er ein Buch des Gebets und der Einladung (zum Islam), des Gedenkens (dhikr) und der Einheit (Gottes) ist, weshalb Wiederholungen erforderlich sind; auch dass er mit guten und treffenden Wiederholungen in einem einzigen Satz und einer einzigen Geschichte viele völlig verschiedene Bedeutungen für die vielen völlig verschiedenen von ihm angesprochenen Bevölkerungsschichten verständlich macht; auch in dem Sinne, dass er mitteilen möchte, dass unter seinen barmherzigen Augen auch bei ganz persönlichen und ganz gewöhnlichen Ereignissen selbst noch die persönlichsten und unbedeutendsten Dinge seiner Leitung und seinem Willen unterstehen, genau so wie in der Entstehung des Islam, wie bei der Zusammenstellung der Schariah, auch die kleinsten Erlebnis der Sahabis als wichtig betrachtet wurden; so findet sich (in ihm) ein abgeschlossenes Grundgesetz und darüber hinaus wirken solche kleinen Ereignisse gleich Saatkörnern, die recht bedeutende Früchte hervorbringen, bei der Entstehung des Islam und der Schariah, die allgemein gültig ist; und auch in dieser Hinsicht zeigt er wiederum einen Aspekt seines Wunders.
So entstand denn immer wieder das Bedürfnis und wurde eine Wiederholung immer wieder notwendig, weil für sehr viele verschiedene Volksschichten innerhalb von 20 Jahren immer wieder eine Unterweisung als Antwort auf sehr viele wiederholt gestellte Fragen erfolgte und um eine so unbegrenzte und grenzenlose, allumfassende fürchterliche Umwandlung, die bewirkt, dass das riesige Universum in Stücke zerfällt, am Tage der Wiederauferstehung seine Gestalt verliert und die Welt (gleich einer Ausstellung) aufgehoben und an ihrer Stelle das gewaltige Jenseits aufgerichtet wird und die beweist, dass alles, das Kleine wie das Große, von den Atomen bis zu den Sternen in der Hand und in der Macht des einen Herrn liegt, und den Zorn Gottes (ghadab-i Ilahi) und die Wut des Herrn, um des Ergebnisses der Erschaffung des Universums willen zeigt, über die Grausamkeiten des Menschengeschlechts, weshalb auch das ganze Universum, die Erde, die Himmel und alle Elemente in Zorn und Wut geraten, einzuprägen, ist es kein Fehler, manche Sätze zu wiederholen, die in tausendfacher Hinsicht eine gewaltige Wirkung haben, einen Teil der Verse, welche das Ergebnis zahllos vieler Zeugnisse sind, vielmehr ein überaus machtvolles Wunder, eine hohe Kunst flüssiger Redeführung und eine Klarheit, die den Umständen genau entspricht und erforderlich ist.
Zum Beispiel: Der Satz بِسْمِ اللّٰهِ الرَّحْمٰنِ الرَّحِيمِ {"Im Namen Allahs, des Erbarmers des Barmherzigen",} ein Vers, der im Qur'an 114 Mal wiederholt wird, wie im "Vierzehnten Blitz" der Risale-i Nur erklärt wird, ist eine solche Wahrheit, dass sie den Thron Gottes mit der Erde verbindet und den Kosmos mit Licht erfüllt und jeder ihrer in jeder Minute bedarf. Hätte man ihn auch Millionen Male wiederholt, bedürfe man ihrer dennoch wieder nicht nur wie das tägliche Brot, vielmehr bedarf man ihrer wie der Luft und sehnt sich nach ihr in jeder Minute gleich wie nach dem Licht.
Und zum Beispiel: In der Sure طٰسۤمۤ {"Ta-Sin-Mim"} wird der Vers إِنَّ رَبَّكَ لَهُوَ الْعَزِيزُ الرَّحِيمُ {"Und siehe, dein Herr, wahrlich, Er ist der Mächtige, der Barmherzige." (Sure 26, 9)} 8 mal wiederholt. In dieser Sure wird erzählt, wie die Gottesgesandten errettet und ihre Völker bestraft werden. Um des Ergebnisses der Erschaffung des Kosmos willen und zugunsten der allgemeinen Herrschaft (rububiyet-i amme) wird dieser Vers, der so stark wie tausend Wahrheiten ist, wiederholt. Auch wenn er tausend Male wiederholt würde, um darüber zu belehren, dass die Würde des Herrn (izzet-i Rabbaniye) die Bestrafung jener grausamen Völker und zugleich auch die Barmherzigkeit Gottes (rahmet-i Ilahiye) die Errettung der Propheten erfordert, braucht man ihn und wünscht ihn sich. Es ist eine wunderbare, schöne und erhabene Kunst der Redeführung (belaghat).
Und zum Beispiel: In der Sure "Rahman" wird der Vers فَبِأَىِّ اٰلاَۤءِ رَبِّكُمَا تُكَذِّبَانِ {"Und welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr wohl leugnen?" (Sure 55, 13)} und in der Sure "Murselat" der Vers وَيْلٌ يَوْمَئِذٍ لِلْمُكَذِّبِينَ {"Wehe an jenem Tag denen, die (die Botschaft) für Lüge erklären!" (Sure 77, 15)} wiederholt. Diese beiden Verse klagen Menschen und Dschinnen vor den Jahrhunderten, vor der Erde und den Himmeln mit lauten Drohungen wegen ihres Unglaubens, ihrer Undankbarkeit und Grausamkeit und ihrer Verletzung der Rechte aller Geschöpfe an. Darüber gerät der Kosmos in Wut, erzürnen sich Himmel und Erde; der Sinn der Erschaffung der Welt geht zugrunde. Der Erhabenheit des Königreichs Gottes (hashmet-i saltanat-i Ilahiye) begegnen sie mit Verleugnung und Herabwürdigung. Auch wenn diese beiden Verse in einem weltweiten Unterricht tausend Fragen über tausend Wahrheiten tausend Male wiederholt würden, bedarf es doch noch erneut einer Wiederholung. Dies ist ein Wunder der Redekunst (belaghat) in seiner Majestät (djelal), Schönheit (djemal) und Kürze (îdjaz).
Zum Beispiel: Eine Art wahres und vollständiges Bittgebet (munadjat) des Qur'an ist "Djaushan-ul Kebir", das Gebet (munadjat) des Propheten, mit dem Friede und Segen sei. Es entstand aus dem Qur'an und ist eine Art Zusammenfassung. Dort wird der Satz سُبْحَانَكَ يَا لاَۤ إِلٰهَ إِلَّآ اَنْتَ الْاَمَانُ الْاَمَانُ خَلِّصْنَا وَ اَجِرْنَا وَ نَجِّنَا مِنَ النَّارِ {"Gepriesen seist Du, oh Du, außer dem es keinen Gott gibt! Unser Schutz, unser Hort, errette, schütze und bewahre uns vor dem Feuer!"} 100 Mal wiederholt. In seiner Wiederholung liegt die größte Wahrheit des Kosmos, die die Erkenntnis der Einheit Gottes (tauhid) ist; und die wichtigsten von drei gewaltigen Aufgaben aller Geschöpfe gegenüber der Herrschaft (rububiyet) Gottes: Lobpreis, Dank und die Heiligung Gottes; und das furchtbarste Problem des Menschengeschlechtes: die Errettung vor der ewigen Qual; und das natürliche Erfordernis des Menschen sowohl in seinem Dienst vor Gott und Seiner Anbetung als auch in seiner Schwäche. Darum wäre es noch wenig, würde es auch tausend Mal wiederholt.
So beziehen sich die Wiederholungen im Qur'an auf dergleichen Grundsätze. Die Wahrheit von der Einheit Gottes (tauhid) wird zuweilen sogar zwanzig mal auf einer Seite teils direkt teils indirekt zum Ausdruck gebracht, je nachdem wie es der Zusammenhang erfordert, wie es für das Verständnis notwendig ist und wie es der Schönheit der Verkündigung entspricht. Sie vermitteln nicht Überdruss, sondern Überzeugungskraft und Begeisterung. In der Risale-i Nur wurde schon mit Beweisen erklärt, wie sehr die Wiederholungen im Qur'an am Platz sind, wie angemessen und wie hochgeschätzt sie in der Rhetorik sind.
Geheimnis und Weisheit der Verschiedenheit zwischen den Suren im Qur'an, dessen Verkündigung ein Wunder ist, die in Mekka offenbart wurden, und den Suren, die in Medina offenbart wurden, hinsichtlich ihrer Rhetorik (belaghat) und in Anbetracht dieses Wunders (i'djaz), sowie dem Aspekt der Ausführlichkeit (tafsil), bzw. der Zusammenfassung (idjmal), sind wie folgt:
Weil damals in Mekka die Götzendiener und die Ungebildeten vom Stamme Quraysch in erster Linie die Angeredeten bzw. Gegner waren und weil damals hinsichtlich der Rhetorik (belaghat) ein erhabener und gewaltiger Stil (uslub), eine wunderbare, überzeugende, sehr beredte Prägnanz (idjmal), als auch Wiederholungen zur Befestigung notwendig waren, drücken die meisten mekkaner Suren die Glaubensgrundsätze und die Stufen der Einheit (Gottes = tauhid) wiederholt mit einer überaus starken, erhabenen und wunderbaren Prägnanz (îdjaz) aus und beweisen Ausgang und Rückkehr, Allah und das Jenseits, nicht nur auf einer Seite, mit einem Vers, mit einem Satz oder mit einem Wort, ja sogar mit nur einem Buchstaben, durch syntaktische Umstellung, Inversion, Determination, Gebrauch des Artikels, durch Ellipsen und Teilhinweise, so nachdrücklich, dass sich die Koryphäen der Wissenschaft, der Dichtkunst und der Redekunst dafür begeisterten.
In der Risale-i Nur und besonders im "Fünfundzwanzigsten Wort" mit dem gesamten Anhang, worin das vierzigfache Wunder des Qur'an bewiesen wurde, und in dem arabisch verfassten Kommentarbuch aus der Risale-i Nur "Zeichen der Wunderhaftigkeit (Isharat-ul 'Idjaz)“, worin bewiesen wurde, wie wunderbar der Qur'an in seiner Ordnung (nazim) ist, wird anhand von Beispielen gezeigt, dass der dichterische Stil (uslub-u belaghat) in den Suren und in den Versen, die in Mekka offenbart wurden, hocherhaben und ein Wunder an höchster Prägnanz (i'djaz-i îdjaz) ist.
Was nun aber die medinensischen Suren und Verse betrifft, waren die dort in erster Linie Angeredeten bzw. Gegner die Leute der Schrift, Juden wie Christen, welche die Existenz Gottes (arab. Allah) bestätigten und für welche die Erfordernisse der Dichtkunst, die Rechtleitung, Umstände und Zusammenhänge notwendig waren, weniger um den Leuten der Schrift die tiefen Wurzeln der Religion und die Grundpfeiler des Glaubens in einfachen Worten klar und ausführlich zu erklären, als vielmehr die Einzelheiten in der Gesetzgebung (Schariah) und den Rechtsbestimmungen und die Ursprünge und Gründe aller Einzelheiten und die allgemeinen Gesetze darzulegen, worin der Grund ihrer Auseinandersetzung bestanden hatte. Bei den medinensischen Suren und Versen, wird meistens in einfachem Stil inmitten ausführlicher Erklärungen und Erläuterungen, in jener beispiellosen Ausdrucksweise, wie sie dem Qur'an zu eigen ist, plötzlich mitten in einem Einzelfall, eine Aussage von hoher Prägnanz, ein Resümee, ein Schlusswort, ein Beweis, ein Satz angeführt, der die Einheit, den Glauben oder das Jenseits betrifft, der einen das Gesetz betreffenden Vorfall verallgemeinert und der durch den Glauben an Allah die Befolgung des Gesetzes zuwege bringt. Dadurch wird der betreffende Zusammenhang in ein höheres und erhabeneres Licht gerückt.
Die Risale-i Nur beweist, welch hohe Vortrags- und Redekunst, welche Eleganz und welch tiefe Bedeutung in den Schlussworten und Zusammenfassungen zu finden ist, die von der Einheit und vom Jenseits handeln, wie إِنَّ اللّٰهَ عَلٰى كُلِّ شَيْءٍ قَدِيرٌ * إِنَّ اللّٰهَ بِكُلِّ شَيْءٍ عَلِيمٌ * وَهُوَ الْعَزِيزُ الْحَكِيمُ * وَهُوَ الْعَزِيزُ الرَّحِيمُ {"Gott hat zu allem die Macht." (Sure 2, 20) "Gott weiß über alles Bescheid." (Sure 58, 7) "Er ist der Mächtige und Weise." (Sure 14, 4) "Er ist der Mächtige und Barmherzige." (Sure 30, 5)} die meistens als Abschluss eines Verses erscheinen. Besonders in dem "Zweiten Licht" der "Zweiten Flamme" des "Fünfundzwanzigsten Wortes" werden zehn Beispiele für sehr viele tiefe Bedeutungen und Besonderheiten dieser Schlussworte und Zusammenfassungen erklärt, wodurch auch noch den Verblendeten bewiesen wird, dass in derartigen Zusammenfassungen ein großes Wunder erkennbar wird.
In der Tat erhebt der Qur'an den Blick des Angeredeten von den Erklärungen über die Einzelheiten und über die Grundlagen der Gesellschaft plötzlich zu einem hohen und allgemeinen Betrachtungspunkt empor und während sich sein einfacher Stil in einen erhabenen Stil und seine Unterweisung im Gesetz verwandelt in die Unterweisung in der Einheit, erweist sich der Qur'an als ein Gesetzbuch, ein Buch der Urteile und der Weisheit, als ein Buch des Bekenntnisses und des Glaubens, als ein Buch des Gottesgedenkens und des Nachsinnens (dhikr ve fikr) und als ein Buch des Gebetes und der Einladung (zum Islam). In jedem Zusammenhang unterweist der Qur'an über viele Ziele seiner Rechtleitung. Anders als die Schönheit der Ausdrucksweise Mekkaner Verse zeigen sich seine glänzenden und wunderbaren Redewendungen (in den medinensischen Versen).
Manchmal wird in zwei Worten, zum Beispiel in رَبُّ الْعَالَمِينَ {"Der Herr der Welten" (Sure 7, 54)} und رَبُّكَ {"Dein Herr" (Sure 2, 30)} mit dem Ausdruck رَبُّكَ {"Dein Herr" (Sure 2, 30)} die Einheit im Wesen Gottes (Ahadiyet = die Erkenntnis der Einheit Gottes in einer individuellen Beziehung zu Ihm) und mit dem رَبُّ الْعَالَمِينَ {"Der Herr der Welten" (Sure 7, 54)} die Einheit in Seinen Eigenschaften (Vahidiyet = die Erkenntnis der Einheit Gottes in der Beziehung eines Kollektivs zu Ihm) kundgetan. So kommt die Einheit Gottes, die in der Beziehung aller Geschöpfe zu Ihm (= Vahidiyet) erkannt wird, durch die Einheit Gottes, die in der persönlichen Beziehung des Menschen zu Ihm (= Ahadiyet) liegt, zum Ausdruck. Der Qur'an beschreibt in einem seiner Verse sogar die Atome in der Linse hinter der Pupille des Auges und setzt sie dort ein. Und in der gleichen Art setzt er im selben Vers die Sonne als Auge des Himmels ein.
Zum Beispiel folgt dem Vers خَلَقَ السَّمٰوَاتِ وَالْاَرْضَ {"Er ist es, der Himmel und Erde ... geschaffen hat." (Sure 57, 5)} der Vers يُولِجُ الَّيْلَ فِى النَّهَارِ وَيُولِجُ النَّهَارَ فِى اللَّيْلِ {"Er lässt die Nacht dem Tage folgen, und lässt den Tag auf die Nacht folgen." (Sure 57, 6)} der mit der Aussage وَهُوَ عَلِيمٌ بِذَاتِ الصُّدُورِ {"...und Er weiß, was im Innern der Brust ist." (Sure 57, 6)} endet. Dies besagt: "Bei aller Majestät der Erschaffung (hashmet-i khilqat) der Erde und der Himmel kennt Er doch die feinsten Regungen des Herzens und wacht über sie." Dieses einfache und persönliche Gespräch (zwischen Gott und Seinem Propheten) auf der Stufe eines reinen und unverbildeten Verständnisses, unter Berücksichtigung der einfachen Leute, verwandelt sich durch diese Art Aussage in eine alles umfassende, fesselnde, lehrreiche und dennoch erhabene Konversation.
Frage: Da eine grundlegende Wahrheit von oberflächlichen Betrachtern nicht bemerkt und der Zusammenhang mancher Stellen nicht ersichtlich ist, wie auf Grund eines kleinen, alltäglichen Vorfalls eine so hochgeschraubte Schlussfolgerung über die Einheit (Tauhid) gezogen werden, bzw. zum universellen Grundsatz erklärt werden kann, halten (oberflächliche Betrachter diese Schlussfolgerung) manchmal für einen Fehler. Zum Beispiel: In Mitten der Erzählung, worin der ägyptische Josef, mit dem Friede sei, die Abreise seines Bruders mit einer List verhinderte, um ihn bei sich zu behalten, wird die folgende große Schlussfolgerung: وَفَوْقَ كُلِّ ذِى عِلْمٍ عَلِيمٌ {"Und über jedem, der Wissen besitzt, steht Er, der mehr weiß." (Sure 12,76)} gezogen. Ein Zusammenhang ist aber bei aller Kunst der Redeführung nicht ersichtlich. Was ist hier das Geheimnis und wo liegt hier die Weisheit?
Antwort: Da der Qur'an in seinen langen und auch in den mittleren Suren, deren jede als ein Qur'an im Kleinen gilt, auf vielen Seiten und an vielen Stellen (maqam) nicht nur zwei, drei Ziele verfolgt, sondern seinem Wesen nach sowohl ein Buch des Gottesgedenkens, des Glaubens und des Nachsinnens (dhikr ve fikr), als auch ein Buch der Gesetzgebung, der Weisheit und der Rechtleitung ist und noch viele andere, ähnliche Bücher und Unterweisungen umfasst, um so die alles umspannende Herrschaft Gottes (rububiyet-i Ilahiye) und das Aufscheinen Seiner Majestät (hashmet) zum Ausdruck zu bringen, der Qur'an also als eine Art Lesung aus dem großen Buch des Kosmos sicherlich an jeder Stelle (maqam), ja sogar auf jeder Seite vielen Zielen folgt, und in Anbetracht dessen, dass er verschiedene Stufen der Erkenntnis und der Einheit Gottes (marifetullah ve tauhid) und der Wahrheiten des Glaubens unterweist, beginnt der Qur'an an einer anderen Stelle (maqam) zum Beispiel durch eine - zwar äußerlich nicht besonders deutliche - Überleitung eine neue Unterweisung und infolge dieser, wenn auch undeutlichen Überleitung kommen neue, um so klarere Zusammenhänge hinzu. Das aber entspricht ganz und gar dieser Stelle (maqam), und so wird der Grad seiner Ausdruckskraft und -kunst erhöht.
Zweite Frage: Was ist der Sinn dessen, dass im Qur'an direkt oder indirekt oder durch ein Zeichen auf tausenderlei Weise das Jenseits, die Einheit Gottes (tauhid), der Lohn und die Strafe für den Menschen bewiesen, ins Blickfeld gerückt und in jeder Sure, auf jeder Seite, ja in jedem Zusammenhang (maqam) darüber unterrichtet wird?
Antwort: Es ist wiederum keine Verschwendung, wenn der Qur'an diese Dinge im Rahmen des Möglichen und was das Weltgeschehen betrifft, bezüglich der großen Umwälzungen und im Rahmen der Aufgabe, welche die Quelle der Qual oder ewiger Glückseligkeit des Menschen ist, der das große Pfand und den gewaltigen Auftrag auf Erden auf seine Schultern genommen hat, um über die gewaltigsten unter den bedeutendsten, größten und erschütterndsten Probleme zu unterrichten, zahllose Zweifel zu beseitigen, die hartnäckigsten und verbohrtesten Verdrehungen zu zerbrechen, mit dem Ziel, diese schrecklichen kommenden Umwälzungen zu bestätigen und zu bezeugen, dass diese Umwälzungen in ihrem Ausmaß gleich gewaltig sind, wie diese Probleme für den Menschen wichtig und bedeutend sind, nicht nur tausend mal, nein Millionen mal zu betrachten gibt, wenn vielmehr der Qur'an diese Erzählungen Millionen mal lesen und wiederholen lässt. Das verursacht keinen Überdruss, nimmt nicht das Bedürfnis (nach weiteren Wiederholungen) weg.
Zum Beispiel: اِنَّ الَّذِينَ اٰمَنُوا وَعَمِلُوا الصَّالِحَاتِ… لَهُمْ جَنَّاتٌ تَجْرِى مِنْ تَحْتِهَا الْاَنْهَارُ خَالِدِينَ فِيہَآ أَبَدًا {"Diejenigen, die glauben und gute Werke tun, werden Wir in Gärten eingehen lassen, unter denen Bäche fließen; darin werden sie auf ewig verweilen." (Sure 85, 11)} Da dieser Vers die Wahrheit der Ewigen Glückseligkeit als frohe Botschaft verkündet, indem er sagt: "Die Wahrheit des Todes, die sich einem armen Menschen in jeder Minute zeigt, rettet sowohl den Menschen selbst als auch seine Welt, als auch alle seine Lieben vor der Hinrichtung auf ewig und lässt ihn ein immerwährendes (ebedi) Königreich (saltanat) gewinnen", wäre es dennoch keine Verschwendung, auch wenn er Milliarden Male wiederholt und ihm soviel Wert wie der ganzen Welt beigemessen würde, und verliert er nichts von seinem Wert.
Der Qur'an, dessen Verkündigung ein Wunder ist, unterrichtet über zahllose, wertvolle Fakten solcher Art und versucht, den Menschen vom Anbruch der erschütternden Umwälzungen, die den Kosmos so leicht wie ein Haus umformen und seine ganze Erscheinung zerstören, zu überzeugen und sie ihm zu beweisen. Mit Sicherheit ist es keine Verschwendung, wenn er direkt und indirekt und mit Zeichen Tausende Male die Aufmerksamkeit auf sie lenkt, vielmehr erneuert es jeweils die Gnadenerweise Gottes (ihsan), die wir so lebensnotwendig brauchen wie Brot, wie alle Lebens- und Heilmittel, wie Luft und Licht.
Zum Beispiel: Was die Weisheit betrifft, dass der Qur'an solche von Zorn erfüllte Verse wie اِنَّ الْكَافِرِينَ فِى نَارِ جَهَنَّمْ * اَلظَّالِمِينَ لَهُمْ عَذَابٌ اَلِيمٌ {"Zweifelsohne sind die Ungläubigen“ (Sure 4, 101) „im Höllenfeuer“ (Sure 9:35, 109). "Den Ungerechten“ (Sure 76, 11), „ihnen gebührt eine schmerzhafte Pein." (Sure 14, 22)} äußerst heftig und zornig und mit besonderem Nachdruck, immer wieder erwähnt, so ist der Unglaube des Menschen - wie es schon in der Risale-i Nur unwiderlegbar bewiesen wurde - eine solche Verletzung der Rechte des Kosmos und der meisten Geschöpfe, dass sie die Himmel und die Erde in Zorn und die Elemente in Wut versetzt, sodass die Tyrannen mit sintflutartigen (Katastrophen) geschlagen werden. اِذَآ اُلْقُوا فِيهَا سَمِعُوا لَهَا شَهِيقًا وَهِىَ تَفُورُ * تَكَادُ تَمَيَّزُ مِنَ الْغَيْظِ {"Wenn sie (d.h. die Ungläubigen) hinein geworfen werden, hören sie sie (d.h. die Hölle) laut aufheulen, während sie (gleichzeitig) in Wallung gerät und vor Wut beinahe birst." (Sure 67, 7-8)}Den eindeutigen Aussagen dieser Verse entsprechend gerät die Hölle über die verlogenen Unterdrücker in eine solche Wut, dass sie in ihrer Wut, rasend vor Zorn, in eine solche Raserei gerät, dass sie beinahe platzt.
Wenn nun der König des Kosmos (Sultan-i Kainat) wegen eines solchen Verbrechens gegen alle und der grenzenlosen Überschreitungen, nicht etwa wegen der Winzigkeit und Bedeutungslosigkeit eines Menschen, sondern hinsichtlich des Umfangs seiner verbrecherischen Tyrannei und der schrecklichen Überschreitung durch seinen Unglauben in Seinem Erlass überaus zornig und wütend dieses Verbrechen und die Strafe dafür nicht nur tausend Mal, sondern Millionen und Milliarden Male wiederholt hätte, um die Wichtigkeit der Rechte Seiner Untertanen und die grenzenlose Hässlichkeit des Unglaubens und der Tyrannei dieser Lügner und Leugner zu zeigen, ist dies wiederum keine Verschwendung und kein Fehler, weshalb Millionen von Menschen seit tausend Jahren jeden Tag das Bedürfnis haben, diese Verse mit einer tiefen inneren Anteilnahme zu lesen, ohne dass sie dabei ihrer überdrüssig würden.
Da nun jeden Tag, jeder Zeit, in der Tat für einen jeden eine Welt vergeht und sich ihm zugleich das Tor zu einer neuen Welt öffnet, wiederholt man, um jede der vorübergehenden Welten zu erleuchten, aus seiner Bedürftigkeit und Zuversicht heraus tausend Mal den Satz لاَۤ إِلٰهَ إِلاَّ اللّٰهُ {"Es gibt keinen Gott außer Allah."} und macht so jedes لاَۤ إِلٰهَ إِلاَّ اللّٰهُ {"Es gibt keinen Gott außer Allah."} für jeden dieser wechselnden Theatervorhänge zu einer Theaterbeleuchtung. Genauso sind die Wiederholungen des Qur'an sehr sinnvoll, damit diese vielen, vorüber gleitenden Vorhänge und die sich ständig erneuernden, vorüber segelnden Welten, nicht im Dunkeln bleiben und damit die Bilder, die sich in dem Spiegel seines Lebens reflektieren, nicht hässlich werden und die Umstände, die seine Gäste waren und für ihn Zeugnis ablegen können, nicht zu seinen Gegnern werden und (damit der Mensch), der den Qur'an liest, die Strafen für die Verbrechen und die nachdrücklichen Drohungen des urewigen Königs (Padishah-i Ezel), den Trotz zu brechen, würdigt, indem er sich bemüht, sich vor der Aufsässigkeit (tughyan) der eigenen Seele zu retten, sodass selbst der Teufel davor zurückschreckt, diese mächtigen, nachdrücklichen, wiederholten Drohungen des Qur'an für unwahr zu halten, was zeigt, dass die Strafe der Hölle die wahre Gerechtigkeit für die Leugner ist, die nicht hören wollen.
Zum Beispiel: Wenn der Qur'an die Geschichte Mosis', mit dem Friede sei, welche viele Weisheiten und Nutzanwendungen (hikmet ve faide) enthält, wie die des Stabes Mosis, und die Geschichten anderer Propheten, mit denen Friede sei, vielmals wiederholt, so will er das Prophetentum aller Gottesgesandten als einen Beweis für die Wahrhaftigkeit (haqqaniyet) des Prophetentums Ahmeds, {Ahmed ist der Beiname von Mohammed (der Gepriesene) und bedeutet wörtlich der Ersehnte, der am meisten Gepriesene. (A.d.Ü.)} mit dem Friede und Segen sei, anführen. Wer dieses in seiner Gesamtheit nicht zurückzuweisen vermag, kann in Anbetracht dieser Tatsache auch das Prophetentum dieser Persönlichkeit (des Propheten) nicht in Abrede stellen. Da nicht jeder stets den ganzen Qur'an durchlesen will und kann, werden solche Geschichten, genau so wie die bedeutenden Pfeiler des Glaubens wiederholt, um jede lange und mittlere Sure wie einen Qur'an im kleinen zu gestalten, was nicht eine Verschwendung sondern ein Erfordernis der Redekunst ist, und dazu dient, über die Geschichte Mohammeds, mit dem Friede und Segen sei, zu unterweisen, welche Begebenheit die größte der Kinder Adams und das gewaltigste Ereignis im Kosmos darstellt.
In der Tat wird die Aussage im Qur'an: لاَۤ إِلٰهَ إِلاَّ اللّٰهُ {"Es gibt keinen Gott außer Allah."} mit مُحَمَّدٌ رَسُولُ اللّٰهِ {"Mohammed ist der Gesandte Gottes"} dadurch in der Waage gehalten, dass (diese Aussage) vier Glaubenspfeiler enthält. Dadurch wird der Persönlichkeit Mohammeds, mit dem Friede und Segen sei, im Qur'an der höchste Rang (maqam) verliehen. Das Prophetentum Mohammeds, mit dem Friede und Segen sei, ist die größte Wahrheit in der Schöpfung und die Persönlichkeit Ahmeds, mit dem Friede und Segen sei, die würdigste unter allen Schöpfungen und seine geistige Persönlichkeit, mit ihrem allumfassenden Einfluss, und sein heiliger Rang (maqam), der als die Wahrheit Mohammeds, mit dem Friede und Segen sei, bekannt ist, die glänzendste Sonne beider Welten und dieses wunderbaren Ranges (maqam) würdig. Das ist anhand vieler Zeugnisse und Zeichen in der Risale-i Nur mit Sicherheit bewiesen. Ein Beweis unter Tausend ist der folgende:
Nach dem Grundsatz von اَسَّبَبُ كَالْفَاعِلِ {"Derjenige, der verursacht, ist gleich dem Täter."} werden so viele Segenspunkte (hasanat), wie die guten Taten seiner ganzen Gemeinde in allen Zeiten bringen, auch im Buch der guten Taten Mohammeds, mit dem Friede und Segen sei, gutgeschrieben. Mit dem Licht, das er brachte, erhellte er alle Gegebenheiten im ganzen Kosmos und wurde so nicht nur Dschinnen, Menschen, Engeln, sondern allen lebenden Wesen, ja dem Kosmos, Himmel und Erde ein Anlass zur Dankbarkeit. Die Gebete (dualar), welche die Pflanzen in ihren naturgemäßen (fitri) Eigenschaften (istidad) darbringen, und die Gebete (dualar), welche die Tiere in ihren jeweiligen Bedürfnissen darbringen, werden vor unseren Augen tatsächlich erhört. Dadurch rufen Millionen, sogar Milliarden Aufrichtige seiner Gemeinde, deren Gebete Gott erhört, nicht zurückweist, weil sie ihrer Natur (fitri) entsprechen, jeden Tag mit Gebeten des Friedens und des Segens Erbarmen (rahmet) über diese Persönlichkeit, mit der Frieden und Segen sei, herab. Sie schenken ihre geistigen Verdienste zuallererst dieser Persönlichkeit, mit der Friede und Segen sei. Jeder von den 300.000 Buchstaben des Qur'an, den die ganze Gemeinde liest, bringt manchmal 10 Segenspunkte (sevab), manchmal 100 und manchmal 1000 Segenspunkte (hasanat) und Früchte ein. Allein durch die Rezitation des Qur'an werden zahlreiche Lichter in das Buch seiner Taten eingetragen. Derjenige, der alle verborgenen Dinge kennt, (Allâm-ul Ghuyub) hatte schon gewusst und gesehen, dass die Wahrheit Mohammeds, mit dem Friede und Segen sei, die die geistige Körperschaft seiner Persönlichkeit ist, in der Zukunft einem paradiesischen Tuba-Baum gleich werden wird. Diesem Zusammenhang entsprechend misst Er ihm eine so großartige Bedeutung in Seinem Qur'an bei und erklärt es in Seinem Erlass für die wichtigste Sache des Menschen, ihm zu folgen und durch die Einhaltung seiner gelobten Sitte (Sunnet-i seniye) ihn zu veranlassen, sein Fürsprecher zu sein. Sogar im Qur'an wird manchmal selbst seine Persönlichkeit als Mensch und seine Haltung als Mensch, welche am Beginn (des Islam) steht, welcher der Kern zu jenem herrlichen Tuba-Baum ist, zum Thema der Betrachtung.
Da die Wahrheiten, die im Qur'an wiederholt werden, diese Bedeutung haben, können Menschen von gesundem Verstand und Gemüt (fitrat-i selime) bezeugen, dass sich die Wiederholungen im Qur'an als ein überaus starkes und umfassendes spirituelles Wunder (mu'djize-i maneviye) erweisen, es sei denn dass sie durch die Pest des Materialismus von der Krankheit im Herzen und im Gewissen befallen sind, was die folgende Aussage belegt:
قَد۟ يُن۟كِرُ ال۟مَر۟ءُ ضَو۟ءَ الشَّم۟سِ مِن۟ رَمَدٍ وَ يُن۟كِرُ ال۟فَمُ طَع۟مَ ال۟مَاءِ مِن۟ سَقَمٍ{"Man bestreitet dennoch die Dinge, die man im Lichte der Sonne mit eigenen Augen sehen könnte, wenn die Augen entzündet sind, und der Mund erkennt nicht, den Geschmack des Wassers, wenn er krank ist."}
Zwei Anmerkungen zum Schluss dieser Zehnten Problemstellung
Erste Anmerkung: 12 Jahre vor Abfassung dieser Risala hatte ich gehört, dass ein ganz schrecklicher und völlig verbohrter Ungläubiger begonnen habe, mit seiner Übersetzung ein Attentat auf den Qur'an zu unternehmen. Er soll gesagt haben: "Der Qur'an soll übersetzt werden, damit jeder erkennen kann, was er für einen Wert hat." Deshalb hat er einen fürchterlichen Plan geschmiedet, damit jeder seine unnötigen Wiederholungen sehen solle und seine Übersetzung anstelle seines Originaltextes rezitiert werde.
Aber die unwiderlegbaren Beweise beseitigten alle Zweifel und stellten fest, dass eine wahre Übersetzung des Qur'an nicht möglich ist und anstelle der arabischen Sprache, die in der Satzbildung perfekt ist, eine andere Sprache die Besonderheiten des Qur'an und seine feinsinnigen Anmerkungen nicht bewahren kann. Die wunderbaren, umfassenden Aussagen der Worte des Qur'an, deren jedes 10 bis 1000 Segenspunkte (sevab) bringt, können nicht durch die gewöhnlichen, doch nur bruchstückhaften Übersetzungen der Menschen ersetzt werden. Sie können nicht an Stelle (des Qur'an) in den Moscheen rezitiert werden. Doch durch die allseitige Verbreitung der Risale-i Nur blieb jene fürchterliche Intrige fruchtlos. Aber die Heuchler (munafiqlar), die von jenem Ungläubigen Unterricht bekommen, versuchen dennoch zugunsten des Teufels töricht wie törichte Kinder die Sonne des Qur'an auszupusten. Ich denke, dass mir aus diesem Grund diese „Zehnte Problemstellung“ trotz meiner knappen Zeit, meiner Bedrängnis und inneren Unruhe zu schreiben ermöglicht wurde. Ich habe keine Möglichkeit, mit den Leuten zu sprechen. Deswegen kenne ich die tatsächliche Sachlage nicht.
Zweite Anmerkung: Nach unserer Entlassung aus dem Gefängnis in Denizli saß ich im obersten Stockwerk des berühmten Stadthotels. In den schönen Gärten vor mir waren viele Pappeln. Es war so als bildeten sie Ketten zu einer Dhikr-Feier. Ihre Zweige und Blätter tanzten vom Winde bewegt anmutig und wie in Ekstase. Das berührte mich in meinem Herzen, da ich durch die Trennung von meinen Mitbrüdern und durch meine Einsamkeit traurig und kummervoll war. In dem Moment kamen mir Herbst und Winter in Erinnerung und es überkam mich eine Wehmut. Ich habe für diese anmutigen Pappeln und Lebewesen, die in vollkommener Freude miteinander tanzten, ein solches Mitleid empfunden, dass sich meine Augen mit Tränen füllten. Sie erinnerten mich an die Vernichtung und ließen mich die Trennung spüren, die unter dem verzierten Schleier der Welt verborgen ist. Da wurde ich unter all der Traurigkeit der ganzen Welt begraben, die aus Tod und Trennung erwächst.
Auf einmal eilte mir das Licht, das die Wahrheit Mohammeds brachte, mit dem Friede und Segen sei, zur Hilfe. Es verwandelte all diese Traurigkeit und den Kummer in Frohsinn. Ich wurde sogar wegen der Hilfe und Tröstung dieses Lichtes, von dessen Fülle ich wie jedermann und jeder Gläubige in jenem Moment und in jenem Zustand ein Millionstel erhielt, der Persönlichkeit Mohammeds, mit dem Friede und Segen sei, für immer und ewig dankbar. Es ist dies wie folgt:
Jener gottvergessene Blick zeigte mir, dass diese segensreichen Anmutigen ohne Ziel und Auftrag waren. Sie zeigten sich nur für eine Jahreszeit, doch kamen ihre Bewegungen nicht aus Fröhlichkeit, vielmehr zitterten sie vor der Vernichtung und dem Abschied, dann stürzten sie in das Nichts. Die Liebe für die Beständigkeit und die Liebe für das Schöne und Mitleid für die Mitmenschen und für das, was lebendig ist, die wie bei jedem Menschen auch bei mir vorhanden ist, hinterließen in mir einen so tiefen Eindruck, dass sich die Welt auf diese Weise in eine Art von Hölle und der Verstand in ein Werkzeug der Qual verwandelten. Während dessen hob das Licht, das Mohammed, mit dem Friede und Segen sei, für die Menschheit als Geschenk brachte, den Schleier auf. Es zeigte mir an Stelle von Hinrichtung, Nichtsein, Nichtigkeit, Nutzlosigkeit, Sinnlosigkeit und Abschied ebenso viele Weisheiten und Bedeutungen, wie es an jeder Pappel Blätter gab, und ließ mich erkennen, dass sie Ergebnisse und Aufgaben haben, die in drei Gruppen geteilt sind, wie schon in der Risale-i Nur bewiesen wurde.
Erste Gruppe: Sie bezieht sich auf die Namen (esma) des majestätischen Schöpfers (Sani-i Dhu'lDjelal). Zum Beispiel: Wenn ein Meister eine wunderbare Maschine baut, sagt jeder zu ihm "Masha-a'llah (so wie es Gott wollte!), Bareka'llah (möge Gott segnen!)" und beglückwünscht ihn. Genauso beglückwünscht auch diese Maschine ihren Meister auf die ihr eigene Art (lisan-i hal), indem sie die durch sie beabsichtigten Ergebnisse vollständig zustande bringt, und beglückwünscht ihn. Jedes Lebewesen und jedes Ding ist eine solche Maschine und gratuliert ihrem Meister mit Lobpreisungen.
Die Weisheiten, die die zweite Gruppe betreffen: Sie beziehen sich auf die Betrachtung der Lebewesen und derer, die über ein Bewusstsein verfügen. Das wird für sie ein beliebter Lesesaal und jedes ein Buch der Erkenntnis. Sie lassen ihre Bedeutungen im Gedächtnis der Bewusstseintragenden und ihre Bilder im Erinnerungsvermögen und in den Tafeln der Bilderwelt (elvah-i misal) und in den Büchern der unsichtbaren Welt (alem-i ghayb), die zu dem Bereich des Seins gehören. Dann verlassen sie die Welt in der wir Zeugnis ablegen (alem-i shehadet) und ziehen sich in die unsichtbare Welt (alem-i ghayb) zurück. Das heißt, sie verlassen ihren sichtbaren Körper, gewinnen aber viele geistige, unsichtbare und als Wissen existierende Körper.
Ja, in Anbetracht der Tatsache, dass es Allah gibt und Sein Wissen alles umfasst, sind das Nichtsein, die Hinrichtung, die Nichtigkeit, die Verlorenheit und das Vergehen in der Welt der Leute des Glaubens im wahren Sinne nicht vorhanden. Die Welt der Ungläubigen aber ist gefüllt mit Nichtigkeit und Nichtsein, mit Trennung und Vergänglichkeit. So unterweist das folgende Sprichwort, wie der Volksmund so oft sagt, diese Wahrheit: "Für wen es Gott gibt, für den gibt es alles und für wen es Ihn nicht gibt, für den gibt es nichts und alles ist für ihn nichts."
Zusammenfassung: Wie der Glaube einen Menschen in der Todesstunde vor der ewigen Verlorenheit rettet, so rettet er auch jedem Menschen seine persönliche Welt vor der Verlorenheit und den Finsternissen des Nicht-Seins. Was aber den Unglauben (der Heiden) betrifft, besonders wenn es sich um den absoluten Unglauben (der Atheisten) handelt, verurteilt er sowohl den Menschen, als auch seine persönliche Welt mit dem Tod zur ewigen Verlorenheit und wirft ihn (schon im Diesseits) in die Finsternisse einer inneren (manevi) Hölle hinein. Er verwandelt seinen Geschmack am Leben in bitteres Gift. Denjenigen, die das irdische Leben dem jenseitigen vorziehen, möge es in den Ohren klingen! Sie mögen kommen und hierfür entweder einen Ausweg finden oder zum Glauben übertreten. Mögen sie sich vor einem solch furchtbaren Schaden retten!
سُب۟حَانَكَ لَا عِل۟مَ لَنَٓا اِلَّا مَا عَلَّم۟تَنَٓا اِنَّكَ اَن۟تَ ال۟عَلٖيمُ ال۟حَكٖيمُ {"Gepriesen seist Du! Wir haben kein Wissen, außer dem, das Du uns gelehrt hast. Denn Du bist der Allwissende, der Allweise!" (Sure 2, 32)}
Euer Bruder, der sehr eueres Gebetes bedarf, und sich nach euch sehnt,
Said Nursî
Ein Brief, den Husrev bezüglich der "Zehnten Problemstellung" seinem Meister geschrieben hat.
Mein viel geliebter Meister, sehr verehrter Herr!
Gott dem Gerechten sei endloser Dank dafür, dass diese "Blume von Emirdag", die die Trauer über die schon seit zwei Monaten fortbestehende Trennung und den Schmerz darüber, schon so lange ohne Nachricht zu sein, erleichterte, unserem Herzen neues Leben gab, unserem Geist neuen, reinen und angenehmen Atem schenkte, die die Schönheit in den Wiederholungen der majestätischen (djellali) und würdevollen (izzetli), barmherzigen (rahmetli) und liebevollen (shefqatli) Verse des Qur'an aufzeigt, die die Notwendigkeit und die Wichtigkeit der Weisheit, die in den Wiederholungen liegt, erklärte; die ein wunderbares Plädoyer der Risale-i Nur ist und die "Zehnte Problemstellung" der Frucht von Denizli heißt. Wir haben sie bekommen jedes Mal, wenn wir an dieser "Blume" riechen, die mit Recht überaus schätzenswert und liebenswert ist, steigert es die Begeisterung in unseren Herzen. Während der neunmonatigen Bedrängnis unseres Gefängnisaufenthaltes zeigten die neun Problemstellungen der "Frucht" uns ihre ganze Schönheit und waren für uns ein wichtiges Mittel zu unserem Freispruch. In dem Maße wie die „Zehnte Problemstellung“ das Wunderbare in der Brillanz der Ausdrucksweise des Qur'an darstellt, stellt sich zugleich auch ihre eigene Schönheit heraus.
Diese lichtvolle Blume lässt in der Tat, mein geliebter Meister, so wie auch die außerordentliche Anmut und Schönheit einer Rose die Dornen an ihren Zweigen nicht beachten lässt, unsere Leiden von neun Monaten Gefängnis total vergessen.
Diese lichtvolle "Blume von Emirdagh", die so schön abgefasst wurde, dass man sich an ihren Lesungen gar nicht satt hören kann, und welche den Geist in Erstaunen versetzt, beinhaltet sehr viele Schönheiten. Besonders zeigt sie ganz und gar den Wert dieser Wiederholungen im Qur'an, wohingegen eine Übersetzung des Qur'an in den Augen der Menschen als ein Verrat gilt, weil dieser dadurch entweiht werden würde. Sie legt die Erhabenheit und den Wert des Qur'an gleich dem Gewinn der ganzen Welt vor allen offen.
In jedem Jahrhundert hält die Gefolgschaft des Qur'an, dessen Verkündigung ein Wunder ist, mit einer außerordentlichen Standhaftigkeit an ihm fest und befolgt seine Gebote und Verbote ganz genau, als ob er gerade eben erst geoffenbart worden wäre. Während er die Tyrannen in allen Jahrhunderten wiederholt heftig und furchterregend bedroht, behandelt er die Unterdrückten wiederholt liebevoll (shefqatli) und barmherzig (rahmetli) und zeichnet sie aus. Seine Drohungen beziehen sich besonders auf dieses unser Jahrhundert, dessen Tyrannen beispiellos sind. Das ganze große Weltall lässt sie seit sechs, sieben Jahren ständig weinen und wehklagen, als sei es ihnen zu einem Beispiel einer vom Himmel herab verordneten Hölle geworden. Unter den Unterdrückten in diesem Jahrhundert sind die Schüler der Risale-i Nur in der ersten Reihe. Tatsächlich zeigt der Qur'an anhand der Rettungen der Propheten der vorausgegangenen Gemeinden, dass auch diese Schüler, einzeln als auch insgesamt, Rettung aus sehr großer (Gefahr) erlangt haben und dass die Atheisten, die ihre Gegner sind, geschlagen wurden und ihre Höllenstrafe erhalten haben. Außerdem wird diese „Blume“ durch ein „Schlusswort“ mit zwei sehr schönen und anmutigen Anmerkungen vollendet. Das hat mich, Ihren armen Schüler, Husrev, mit einer sehr großen Freude erfüllt und zugleich unendlich dankbar gemacht. Wie ich meinem geliebten Meister erkläre, habe ich eine solche Freude über diese schöne Blume, wie ich sie sonst nie in meinem ganzen Leben erfahren habe. Das habe ich auch meinen Mitbrüdern oftmals gesagt.
Möge Gott der Gerechte mit Ihnen, unserem geliebten Meister, auf dessen Schultern schwere Lasten geladen wurden, immer und ewig zu Frieden sein! Indem Er Ihre Last erleichtert, möge Er Ihr Gesicht bis in die Ewigkeiten mit einem Lächeln beschenken!
Mein geliebter Meister, wir sind in der Tat stets mit Allah, mit dem Qur'an, mit dem ehrwürdigen Geliebten, mit der Risale-i Nur und mit Ihnen, unserem geliebten Meister, der der öffentliche Ausrufer des Qur'an ist, zufrieden. In keiner Hinsicht bereuen wir unsere enge Verbindung mit Ihnen. Außerdem haben wir im Herzen auch nicht den kleinsten Wunsch, etwas Schlechtes zu tun. Wir verlangen nur nach Allah und nach Seiner Zufriedenheit. Tag für Tag wächst das Verlangen in unserem Herzen mit Seinem Einverständnis Gott dem Gerechten zu begegnen. Wir danken Allah unserem Herrn ohne Grenze und ohne Ende, der obwohl wir es nicht wünschten, bekannt werden ließ, dass es ein Kennzeichen des Islam ist, diejenigen, die uns Schaden zufügten, ohne Ausnahme Gott dem Gerechten zu überlassen und ihnen zu verzeihen und jedem, besonders auch den Tyrannen, die uns ungerecht behandeln, Gutes zu tun. Dies hat in den Herzen der Nur Schüler Wurzeln gefasst.
Ihr sehr mangelhafter Schüler
Hüsrev
Elfte Problemstellung
Da bereits hundert Beispiele zahlloser Früchte am heiligen Baum des Glaubens, der großen wie der kleinen, wovon eine Frucht das Paradies, eine andere die ewige Glückseligkeit und wieder eine andere, Gott zu schauen ist, und der Anfang der „Elften Problemstellung“ in der Frucht-Abhandlung und des öfteren in der Risale-i Nur erklärt und mit Zeugnissen bewiesen wurde, überlassen wir die Erklärungen der "Leuchte des Lichts" (Siradj-un Nur) und wollen hier nicht die Grundpfeiler insgesamt, sondern nur einige persönliche Früchte aus dem eigenen Leben mit einigen Beispielen erläutern.
Eines Tages, als ich in einem Gebet den Satz "Oh Herr! Zu Ehren von Gabriel, Mikail, Israfil und Azrail und um ihrer Fürsprache Willen schütze mich vor den Bosheiten der Dschinnen und Menschen!" rezitiert hatte, verspürte ich ein überaus angenehmes, tröstliches und vertrautes Gefühl bei der Erwähnung des Namens "Azrail", der jeden zittern und erschrecken lässt. Darauf sagte ich Elhamdu-li'llah, alles Lob gebührt Allah. Ich begann Azrail ernsthaft zu lieben. Aus diesem Anlass wollen wir einen sehr kurzen Hinweis auf eine Frucht, die nur die persönliche Seite des Menschen betrifft, unter sehr vielen Früchten des Glaubensartikels, "Glaube an die Engel", geben:
Das Gut, das für einen Menschen das wertvollste ist, und worum er zittert, ist seine Seele (ruh). Ich verspürte ohne einen Zweifel, dass deren Übergabe in eine starke und zuverlässige Hand eine tiefe Freude bereitet, die sie vor dem Verloren gehen, der Vergänglichkeit und der Verlassenheit bewahrt. Dann dachte ich an die Engel, die die Taten des Menschen aufschreiben. Und ich sah, dass es neben dieser Frucht noch viele andere süße Früchte gibt:
Jeder Mensch bemüht sich darum, seinen Worten und Taten einen bleibenden Wert zu verleihen, weshalb er sehr gerne möchte, dass sie in einem Buch oder Gedicht, ja sogar in einem Film bewahrt blieben. Wenn nun insbesondere seine Taten im Paradies bleibende Früchte tragen sollen, steigert sich noch sein Interesse. Ich kann gar nicht beschreiben, wie angenehm es mir war, dass die "Edlen Schreiber" (Kiramen Katibin) auf den Schultern der Menschen sitzen, deren (Taten) auf der ewigen Bühne zeigen und so den Menschen zu ewiger Belohnung verhelfen.
Als dann später die Weltleute mich von allem, was das gesellschaftliche Leben betrifft, isolierten und gleichzeitig von allen meinen Büchern, Freunden und denen, die mir beigestanden, und meinen Arbeiten, die mir Trost gegeben hatten, trennten und mich die Einsamkeit in der Fremde bedrängte und die solcherart entleerte Welt mir über meinem Kopf zusammen stürzte, kam mir der Glaube an die Engel als eine seiner vielen Früchte zu Hilfe, belebte mir meine kosmische wie meine individuelle Welt, erfüllte sie mit Engeln und Geistern (ruhaniler), beschenkte meine Welt mit ihrem Lächeln und zeigte, wie die Welten der Leute des Irrweges in ihrer Einsamkeit, ihrer Leere und ihrer Finsternis weinen.
Als ich mich in meiner Vorstellung an dem Genuss dieser Frucht erfreute, nahm ich unter all den vielen Früchten des Glaubens, als eine weitere Frucht gleich dieser, die des Glaubens an alle Propheten und kostete sie. Plötzlich wurde, als hätte ich mit den Propheten aller vergangenen Zeiten zusammengelebt und könne sie bestätigen, mir jene Zeiten in ein helles Licht getaucht, wodurch mein Glaube sich erweiterte und universell wurde. Das brachte mich dazu, unter die Einladung des Propheten der Endzeit (akhirzaman) tausend Unterschriften für den Glauben zu setzen, womit ich so die Teufel zum Verstummen brachte.
Plötzlich kam mir eine Frage, auf die sich die treffende Antwort in der Abhandlung über die Weisheit der Zuflucht (vor dem Bösen) aus dem Band "Lem'alar" (Blitze) findet, in den Sinn:
"Wie kommt es, so fragte ich mich innerlich, dass die Leute des Irrweges die Leute der Rechtleitung, obwohl diesen Hilfe und Kraft in Form von noch zahllosen anderen, süßen Früchten, Nutzen, guten Werken und dem Beistand des gütigen Erbarmers (Erhamurrahimîn) und überaus barmherzige (merhamet) Führung zum Erfolg geboten wird, dennoch so oft besiegen und manchmal zwanzig, ja sogar hundert Leute der Rechtleitung ins Verderben stürzen."Als ich so nachdachte, kam mir in Erinnerung, dass der Qur'an gegen die zwar schwachen Machenschaften des Teufels dennoch große Anstrengungen unternimmt, und darin den Leuten des Glaubens Engel und die Hilfe Gottes des Gerechten gesandt wird. Da die Weisheit, die darin liegt, in der Risale-i Nur mit unwiderlegbaren Zeugnissen bewiesen wurde, wollen wir hier auf die Antwort zu dieser Frage nur kurz hinweisen:
Tatsächlich müssen z.B., gleich den hundert Mann, die erforderlich sind, ein Schloss zu bauen, es hundert Mann bewachen, ja manchmal den Staat, ja sogar den König um Hilfe bitten, um die Instandhaltung des Schlosses sicher zu stellen, wenn einmal ein Lump, der heimlich Schaden stiften will, versucht ein Feuer anzuzünden. Denn dessen Instandhaltung kann nur unter Aufrechterhaltung aller Bedingungen, Grundsätze und Voraussetzungen gesichert werden. Doch wie seine Vernichtung, seine Zerstörung durch das Fehlen einer einzigen Bedingung verursacht sein kann, durch das Streichholz eines ehrlosen Gesellen, niedergebrannt werden könnte, so können Teufel in der Gestalt von Dschinnen oder in Menschengestalt mit nur wenig Mühe große Zerstörungen und eine furchtbare seelische Feuersbrunst anstiften.
Hefe und Essenz aller Schlechtigkeit, Sünde und Bosheit ist in der Tat die Vernichtung, die Zerstörung. Hinter dem, was nach außen vorgeschoben wird, verbirgt sich Zerfall und Vernichtung.
Da die Teufel unter den Dschinnen und in Menschengestalt und alle Bösen, die aus diesem Grund mit einer überaus geringen Kraft gegen eine grenzenlose Kraft Widerstand leisten, Leute von Recht und Wahrheit dazu zwingen, jederzeit an der Schwelle Gottes des Gerechten Zuflucht und Schutz zu suchen, unternimmt der Qur'an große Anstrengungen, um sie zu schützen und gibt die 99 Namen Gottes in ihre Hände und erteilt ihnen sehr strengen Befehl, diesen Feinden standhaft zu widerstehen.
Auf diese Antwort kam ich plötzlich einer großen Wahrheit auf die Spur und der Grund eines gewaltigen und furchtbaren Problems wurde mir sichtbar. Es ist dies wie folgt:
Wie das Paradies die Ernten aller vorhandenen Welten aufnimmt und die Samen, die die Welt hervorbringt, Ähren für die Ewigkeit hervorbringen lässt, so röstet dahingegen die Hölle die Ausbeute einer nichtigen und wertlosen Ernte, um die überaus leidvollen Folgen der zahllosen, fürchterlichen Welten des Nichts und der Nichtigkeit sichtbar zu machen. Jene furchterregende Höllenfabrik säubert unter vielen anderen Aufgaben das Universum der positiven Welten von dem wertlosen Schmutz der Welten des Nichts. Das Tor zu diesem fürchterlichen Problem wollen wir hier nicht öffnen. Insha-a'llah, mit Gottes Hilfe, werden wir das später erklären.
Ein Teil der Früchte des Glaubens an die Engel und ein Beispiel (für eine Begegnung mit) Munker und Nekir ist das folgende:
Ich stieg in meiner Vorstellung, wie das ein jeder mit Sicherheit einmal tun wird, hinab in mein Grab. Während ich so allein und verlassen, in Kälte und Dunkelheit, an diesem engen Ort, in Einzelhaft und völliger Isolation war, entsetzt über meine Einsamkeit und meine Verzweiflung, erschienen mir plötzlich aus einer Gruppe (von Engeln) zwei gesegnete Freunde, Munker und Nekir und gesellten sich zu mir. Sie begannen mit mir ein Zwiegespräch. Mein Herz und mein Grab wurden mir licht, weit und warm. Es öffnete sich ein Fenster zur Welt der Geister. Da freute ich mich in meiner jetzigen Lage, so wie ich sie zunächst nur hier in meiner Vorstellung, künftig aber in der Wirklichkeit erleben werde, von ganzem Herzen und dankte dafür.
Ein Schüler, der, während er noch die Medresse besuchte und dort arabische Syntax und Grammatik lernte, plötzlich verstorben war, glaubte, dass er noch immer in der Medresse sei und antwortete demgemäß auf die Frage von Munker und Nekir: مَنْ رَبُّكَ؟ {"Wer ist dein Herr?"} anhand der Grammatik: مَنْ ist das gefragte Subjekt und رَبُّكَ ist das erfragte Objekt. Ihr sollt mir eine schwerere Frage stellen. Das ist zu einfach". Damit entlockte er sowohl den Engeln, als auch den anwesenden Geistern, sowie einem dabei anwesenden Heiligen und Gottesfreund, der in die Gräber schauen konnte und dieses Ereignis beobachtete, ein Lachen, als auch der Barmherzigkeit Gottes (rahmet-i Ilahiye) ein Lächeln. In ähnlicher Weise rettete sich auch der verstorbene Hafiz Ali, der ein Märtyrer und ein Held der Risale-i Nur war und im Gefängnis verstorben ist, während er die "Frucht-Abhandlung" (Meyve Risalesi) in großer Begeisterung schrieb und las. Er gab im Grab den fragenden Engeln mit den Wahrheiten der "Frucht" Antwort, wie er vor Gericht getan hatte. Auch ich und die Schüler der Risale-i Nur werden wie er diese Fragen anhand der glänzenden und mächtigen Beweise der Risale-i Nur künftig in der Wirklichkeit beantworten. Jetzt aber antworten wir nur im Geiste, was die Engel dazu bringen wird, diese Schüler zu bestätigen, sich für sie zu begeistern und sie zu beglückwünschen. Mit Gottes Hilfe, insha-a'llah!
Ein weiteres kleines Beispiel für den Glauben an die Engel als Quelle irdischen Glücks ist das folgende:
Ein unschuldiges Kind, das nach dem Katechismus (ilmihal) Glaubensunterricht erhält, sagt einem anderen Kind, das neben ihm über den Tod seines kleinen Bruders weint und klagt: "Weine doch nicht! Danke vielmehr! Dein Bruder ist mit den Engeln zusammen in das Paradies gegangen. Er geht dort spazieren, vergnügt sich besser als wir hier, kann wie die Engel fliegen und alle Orte besuchen", und verwandelt so das Weinen des Klagenden in Lächeln und in Freude.
Wie dieses weinende Kind bekam auch ich in diesem Winter der Trauer und meinem eigenen elenden Zustand zwei überaus schmerzvolle Todesnachrichten. Die eine war von meinem verstorbenen Neffen Fuad, der auf einer ausgewählten Schule einen ersten Platz gewonnen hatte und die Wahrheiten der Risale-i Nur verbreitete. Die zweite war von meiner verstorbenen Schwester Alime Hanim, die auf der Pilgerfahrt starb, während sie noch in ihrer Todesstunde die Kaaba umwandelte. Im Lichte des Glaubens sah ich, noch während ich über den Tod meiner beiden Verwandten, gleich dem Tod des selig verstorbenen Abdurrahman, über den ich in der "Abhandlung für die Alten" geschrieben hatte, weinen musste, sah ich vor meinem Geiste und in meinem Herzen, dass dieser unschuldige Fuad und die aufrichtige Hanim sich statt mit Menschen mit Engeln und den Paradiesesjungfrauen (Huri) anfreundeten und vor den Gefahren und Sünden dieser Welt errettet waren. Anstelle meiner fürchterlichen Trauer verspürte ich nun eine große Freude und gratulierte sowohl ihnen, als auch meinem Bruder, dem Vater von Fuad, Abdulmedjid, und auch mir selbst und dankte dem Erbarmer, dem Barmherzigen (Erhamurrahimîn). (Dies wurde als ein Segensgebet (rahmet dua) für diese beiden Verstorbenen an dieser Stelle geschrieben und eingereiht.)
Alle Gleichnisse und Vergleiche in der Risale-i Nur erklären die Früchte des Glaubens, die die Quelle des Glücks im Diesseits und im Jenseits sind. Diese Früchte, groß und für alle, die auf Erden Glück im Dasein und Freude im Leben bringen, lassen uns verstehen, dass der Glaube jeden Gläubigen ewige Glückseligkeit erlangen lässt, Früchte, die sich dort gleich Ähren weiter entwickeln werden.
Von all diesen vielen Früchten für alle sind fünf am Schluss des "Einunddreißigsten Wortes" als die "Früchte der Himmelfahrt" und als "Fünf Früchte" im "Fünften Zweig" des "Vierundzwanzigsten Wortes" als Beispiele angeführt.Sowie jeder einzelne Glaubenspfeiler wieder sehr viele verschiedene, ja unendlich viele Früchte trägt, ist aus der Gesamtheit all dieser vielen Früchte eine das riesige Paradies, eine andere die ewige Glückseligkeit und wieder eine andere (und sogar die süßeste von ihnen) Gott zu schauen, wie wir dies bereits am Anfang gesagt hatten. In der Gegenüberstellung am Schluss des "Zweiunddreißigsten Wortes" ist ein Teil der Früchte des Glaubens, als das Glück in beiden Welten, sehr schön erklärt.
Ein Beweis dafür, dass sich die wertvollen Früchte des Glaubens an die Vorherbestimmung Gottes (Iman-i bil-qader) noch in dieser Welt finden, gibt es den Spruch der Allgemeingut geworden ist und der sagt: مَنْ اٰمَنَ بِالْقَدَرِ أَمِنَ مِنَ الْكَدَرِ {"Wer an die Vorherbestimmung Gottes glaubt, darf sicher sein vor den Sorgen."} Am Schluss der Abhandlung über die Vorherbestimmung Gottes (qader) wird eine Frucht (des Glaubens, der für) alle (gedacht ist) mit einem schönen Gleichnis von zwei Männern, die den Garten eines wunderschönen Schlosses betreten, (beschrieben und) erklärt. Ich habe sogar in meinem persönlichen Leben in Tausend Erlebnissen erfahren und erkannt, dass ohne den Glauben an die "Vorherbestimmung" das Glück im diesseitigen Leben zerstört wird. Wann auch immer ich leidvolles Unglück vom Standpunkt des Glaubens an die "Vorherbestimmung" her betrachtete, sah ich, dass das Unglück sehr viel leichter wurde. Und wie diejenigen, die nicht an die "Vorherbestimmung" glauben, leben können, darüber habe ich immer gestaunt.
Auf eine dieser Früchte für alle am Baum des Glaubens an die Engel wird im „Zweiten Kapitel“ des „Zweiundzwanzigsten Wortes“ folgendermaßen hingewiesen:
Der Todesengel Azrail, mit dem Friede sei, bat Gott den Gerechten: "Wenn ich meinen Auftrag, die Seelen zu nehmen erfülle, werden Deine Diener und Anbeter mich deshalb hassen und anklagen." Als Antwort wurde ihm gesagt: "Vor deinem Auftrag werde ich Unglück und Krankheit zu einem Schleier machen, damit sich die Anklagen meiner Diener gegen diesen richten und nicht zu dir gelangen."
Genauso wie dieser Schleier dient auch der Auftrag des Todesengels Azrail, mit dem Friede sei, als ein Schleier, sodass die ungerechten Anklagen sich nicht gegen Gott den Gerechten richten. Denn die Weisheit (hikmet), die Barmherzigkeit (rahmet), die Schönheit (güzellik) und den Sinn, der sich hinter dem Sterben verbirgt, kann nicht jeder erkennen. So betrachtet er nur rein äußerlich, widerspricht und beginnt anzuklagen.Damit also dergleichen ungerechte Anklagen sich nicht gegen den richten, der die vollkommene Barmherzigkeit (Rahîm-i Mutlaq) ist, dient der Todesengel Azrail, mit dem Friede sei, als ein Schleier.
Gleich diesem, sind die Einflussnahmen aller Engel, sogar aller äußerlichen Ursachen ein Schleier vor der Würde der Herrschaft Gottes (izzet-i rububiyet), damit in all den Angelegenheiten, deren Schönheit (güzellik) nicht sichtbar und deren Weisheit (hikmet) nicht erkennbar ist, die Würde und Heiligkeit der göttlichen Macht und der Bereich Seiner Barmherzigkeit (qudret-i Ilahiyenin izzet ve qudsiyet ve rahmet) bewahrt bleibe, nicht zur Zielscheibe von Einwänden werde und die Beziehung zwischen der Allmacht Gottes (qudret) und den gemeinen, unbedeutenden und erbärmlichen Dingen nicht äußerlicher Betrachtungsweise sichtbar werde. So ist also in der Risale-i Nur durch zahllos viele Zeugnisse bewiesen, dass die Siegel der Einheit (Gottes = tauhid) auf allen Dingen ohne Zweifel zeigen, dass überhaupt keine Ursache einen wahren Einfluss ausüben und nicht die Fähigkeit besitzen kann, irgend etwas zu erschaffen.
Die Erschaffung aus dem Nichts (= idjad) gehört Ihm. Ursachen sind nur der Schleier. Alle Bewusstsein tragenden Wesen, wie z.B. die Engel, haben neben ihrer begrenzten Willensfreiheit (djuz-i ihtiyar) und ihrem beschränkten Verfügungsbereich, worin sie nichts Neues erschaffen, außer einer Art natürlichem Dienst und dem Werk ihrer Anbetung (hizmet-i fitriye ve ameli bir nevi ubudiyet) nichts weiter in der Hand.
In der Tat verlangen die Würde Gottes und Seine Größe (izzet ve azamet) danach, dass die Ursachen, mit dem Verstand betrachtet, nur der Hand des Allmächtigen (qudret) als ein Schleier, als Hüter des Tores und der Schwelle dienen.
Die Einheit Gottes (Tauhid) und Sein einzigartiges Wesen (ahadiyet) verlangen aber, dass die Ursachen ihre Hand angesichts des tatsächlichen Einflusses (Gottes) zurück ziehen.
So dienen denn die Engel und die äußeren Umstände, die mit dem Dienst am Guten und am Dasein beauftragt sind, der Wahrung der Macht des Herrn gegenüber den Dingen von ungesehener und unerkannter Schönheit, damit Er nicht als fehlerhaft oder ungerecht erscheine. Denn jeder von ihnen ist ein Werkzeug zur Heiligung und zum Lobpreis Gottes.
Genauso werden auch die Teufel unter den Dschinnen und in Menschengestalt und die schädlichen Dinge für die bösen und zerstörerischen Handlungen gebraucht, um die Macht des Gepriesenen (qudret-i Subhaniye) wiederum vor Groll und vor unberechtigtem Widerspruch zu bewahren und davor zu schützen, eine Zielscheibe der Anklagen zu sein und dienen auf diese Weise der Heiligung und dem Lobpreis des Herrn und Seiner Freiheit und Reinheit von allen Fehlern in der Schöpfung. Denn alle Fehler entstehen aus dem Nichtsein, aus Unfähigkeit, aus Zerstörung, aus mangelnder Pflichterfüllung, welche je eine Abwesenheit darstellen, und auf Grund von Handlungen, die durch Unterlassung nichtig geworden sind.
Diese teuflischen und bösartigen Schleier dienen dann der Verhüllung jener Fehler, ziehen mit Recht Widerspruch und Anklage auf sich und dienen auf diese Weise der Heiligung Gottes des Gerechten. Da nun aber für eine Handlung, die an und für sich schlecht, negativ oder destruktiv ist, Kraft oder Fähigkeit (quvvet ve iktidar) erforderlich ist, kann schon bei nur geringem Handlungsbedarf, mit nur geringer Kraft (quvvet), ja schon durch bloße Pflichtvergessenheit ein Totalausfall oder eine große Zerstörung die Folge sein. Dabei werden die Übeltäter für mächtig (muqtedir) gehalten. In Wirklichkeit haben sie überhaupt keinen Einfluss außer auf das Scheitern und überhaupt keine Kraft (quvvet) außer einem Bruchteil an Erwerb (djuzi bir kesb). Da aber die Bosheiten aus dem Nichtsein kommen, sind jene Bösewichte wirkliche Täter. Wenn solche zu den Bewusstsein tragenden gehören, ziehen sie mit Recht Strafe auf sich.
Das heißt, bei den Sünden sind jene Schlechten die Täter, aber bei den Wohltaten, guten und aufrichtigen Taten sind, da sie ein Sein haben, jene Guten nicht die eigentlichen Täter und nicht diejenigen, die wirklichen Einfluss ausüben. Sie sind vielmehr nur Annehmer. Sie nehmen die Fülle Gottes an und auch ihre Belohnung ist nur die Güte Gottes, wozu der weise Qur'an verkündet: مَآ أَصَابَكَ مِنْ حَسَنَةٍ فَمِنَ اللّٰهِ وَمَآ أَصَابَكَ مِنْ سَيِّئَةٍ فَمِنْ نَفْسِكَ {"Was dich an Gutem trifft, kommt von Gott und was dich an Schlechtem trifft, kommt von dir (nefs) selbst." (Sure 4, 79)}
Zusammenfassung: Während die Universen des Seins (und des Glaubens) und die grenzenlosen Welten des Nichtseins (und des Unglaubens) aufeinanderprallen und Früchte wie Himmel (djennet) und Hölle hervorbringen und alle positiven Welten "Elhamdu-li'llah, Elhamdu-li'llah" (Dank sei Gott) und alle negativen Welten "Subhan-a'llah, Subhan-a'llah" (Gepriesen sei Gott) sagen und nach dem in den verschiedenen Räumen gültigen Gesetz des Streites zwischen Engeln und Teufeln, Guten und Bösen bis zu den Inspirationen (ilham) und Illusionen (vesvese) um das Herz kämpfen, erscheint plötzlich diese Frucht des Glaubens an die Engel, meistert die Problematik und füllt den finsteren Kosmos mit Licht und zeigt uns einen Funken von den Lichtern der Ayah اَللّٰهُ نُورُ السَّمٰوَاتِ وَ الْاَرْضِ {"Gott ist das Licht der Himmel und der Erde." (Sure 24, 35)} und lässt uns kosten, wie süß diese Frucht ist.
Auf eine zweite Frucht für alle weisen das „Vierundzwanzigste Wort“ und das „Neunundzwanzigste Wort", welches das Wunder mit "elif" (Stellung eines arabischen Buchstabens innerhalb eines bestimmten Textes) zeigt, hin und beweisen die Existenz und die Aufgaben (vazife) der Engel in glänzender Weise.
In der Tat ist es sicherlich notwendig und unentbehrlich, der Majestät Seiner Herrschaft (hashmet-i rububiyet), die sich in Ihrer Barmherzigkeit (merhamet) überall im Kosmos in allen kleinen und großen Dingen und auf jede Art bekannt gibt und geliebt werden möchte, dieser Majestät (hashmet), dieser Barmherzigkeit (merhamet), diesem Wunsch, sich bekannt zu machen und geliebt zu werden, mit einem weiten, umfassenden und bewussten (ihatli ve shuur) Gottesdienst (ubudiyet) entgegen zu kommen und Seine Heiligkeit in Dankbarkeit zu bekennen. An Stelle der leblosen Dinge und der gewaltigen Säulen des Kosmos (erkan-i kainat) insgesamt können nur die zahllosen Engel diesen Dienst verrichten und überall im Herrschaftsbereich Seines Königreichs (saltanat-i rububiyet), ob auf der Erde, ob auf dem Siebengestirn, unter der Erde und über ihr die souveräne (hakîmane) und majestätische (hashmet) Ausführung (Seiner Befehle) repräsentieren.
Zum Beispiel erscheint die Erschaffung der Erde und ihr naturgemäßer (fitri) Zustand (als Planet), welchen die seelenlosen (ruhsuz) Gesetze der (atheistischen) Wissenschaften (felsefe) als überaus finster und einsam darstellen, durch diese Frucht lichtvoll und vertraut, indem sie (die Frucht) darauf hinweist, dass (die Erde) auf den Schultern zweier Engel namens "Sevr" (Stier) und "Hut" (Fisch) ruht, d.h. unter ihrer Aufsicht steht, und dass eine Wahrheit, ein jenseitiger Stoff namens "Sahret", der aus dem Paradies stammt als ein ewig bleibender Grundstein der vergänglichen Erdkugel, d.h. später ein Teil von ihm dem ewigen Paradies übergeben wird, und hier den Engeln "Sevr" und "Hut" als ihr Stützpunkt dient, worüber es auch Überlieferungen der alten Propheten der Söhne Israels gibt und worüber auch Ibn Abbas berichtet. Leider wurde diese heilige Bedeutung, diese symbolische Darstellung in den Ohren des einfachen Volkes wörtlich verstanden, wodurch sie im Laufe der Zeit zu einer unverständlichen Vorstellung geworden ist.
Gleich wie die Engel nun einmal durch die Luft wandern, so auch durch die Erde, den Fels, ja den Mittelpunkt der Erde wandern können, brauchen sie sicherlich weder die Erdkugel noch einen materiellen Stein, Fisch oder Stier, um darauf zu stehen.
Und ferner noch hat die Erdkugel z.B. so viele Häupter, wie es Arten auf der Erde und so viele Zungen, wie es einzelne Sorten in diesen Arten gibt und bringt so viele Lobpreisungen dar, wie diese einzelnen Sorten Glieder, Blätter und Früchte tragen. Sicherlich wird ihr zuständiger Engel, der diesen majestätischen (hashmetli), unbewusst dargebrachten (shuursuz), natürlichen Gottesdienst (ubudiyet-i fitri) mit Kenntnis und Bewusstsein wahrnimmt und vor der Schwelle Gottes repräsentiert, 40.000 Häupter haben, mit 40.000 Zungen und jede Zunge mit 40.000 Lobpreisungen, so wie der treue Botschafter (Mukhbir-i Sadiq) es uns als lautere Wahrheit kundgetan hat.
Der Engel Gabriel, mit dem der Friede sei, der in der Beziehung des Herrn zu den Menschen, der das bedeutendste Ergebnis der Erschaffung des Kosmos ist, als Übermittler auftritt - der Engel Israfil und der Todesengel Azrail, mit denen Friede sei, welche die höchst majestätischen und furchterregenden Ausführungen (der Befehle) Gottes in der Welt der Lebewesen, hinsichtlich der Auferweckung und der Belebung und hinsichtlich der Entlassung durch den Tod, die alleine dem Schöpfer gehören, nur repräsentieren und als ihren Gottesdienst wahrnehmen - der Engel Mikail, mit dem Friede sei, der die Güte des Barmherzigen (ihsanat-i Rahmaniye) bei der Versorgung, welche im Rahmen des Lebens die umfassendste, weiteste und erfreulichste Erscheinung der Barmherzigkeit (rahmet) ist, wahrnimmt und die unbewusst dargebrachte Dankbarkeit bewusst repräsentiert, und dergleichen Engel und ihr so einzigartiges Wesen, ihre Existenz und das ewige Bestehen der Seelen (ruh) sind ein Erfordernis des Königreiches und der Größe der Herrschaft Gottes (saltanat ve hashmet-i rububiyet). Ihre Existenz und die Existenz ihrer speziellen Gruppen besteht ohne Zweifel so sicher wie die Existenz des Königreiches und seiner Größe (saltanat ve hashmet), die im Kosmos sonnenklar sichtbar ist. Weitere Abschnitte, die die Engel betreffen, möge man mit diesen vergleichen.
Der Allmächtige, der Majestät und Schönheit besitzt (Qadîr-i Dhu'lDjelali Ve'l-Djemal), der 400.000 Arten Lebewesen und selbst aus einfachsten, ja sogar übel riechenden Stoffen beseelte Wesen in Hülle und Fülle auf dem Erdenrund erschafft und sie all überall mit ihnen belebt und jene Lebewesen dazu bringt, in ihren Sprachen "Masha-a'llah, Barek-a'llah, Subhan-a'llah!" zu sagen und den Geschenken Seiner Barmherzigkeit (ihsanat-i rahmet) gegenüber "Elhamdu-li'llah, Veshukru-li'llah, Allahu Ekber!" auszurufen, erschuf auf jeden Fall, mit Sicherheit und ohne jeden Zweifel die Seelen (ruh) und die Bewohner, die zu dem riesengroßen Himmel dazu gehören, die in ständigem Gebet und Gottesdienst nie einen Aufstand kennen, und hat den Himmel mit ihnen belebt, ihn nicht leer gelassen. Er rief verschiedene Arten von Engeln, mehr als Arten von Tieren, ins Dasein. Einige von ihnen reiten, winzig klein, auf den Regentropfen und auf den Schneeflocken und feiern die Kunstfertigkeit und die Barmherzigkeit Gottes (san'at ve rahmet-i Ilahiye) in ihren eigenen Sprachen. Einige andere besteigen die ziehenden Sterne und bereisen das Weltall, während sie die Größe, Würde und Majestät der Herrschaft Gottes (azamet ve izzet ve hashmet-i rububiyet) in ihrem Gottesdienst verkünden, Gott verherrlichen und Seine Einheit in der Welt bekannt machen.
Alle vom Himmel geoffenbarten Bücher und Religionen seit Adams Zeiten sind sich in der Tat einig, was die Existenz der Engel, ihren Dienst und ihre Anbetung betrifft und es wird auch mit überwiegender Übereinstimmung überliefert, dass Begegnungen und Gespräche zwischen Menschen und Engeln in allen Jahrhunderten statt fanden, was uns den sicheren Beweis dafür liefert, dass es Engel gibt, so wie es in Amerika Menschen gibt, auch wenn wir sie (von hier aus) nicht sehen können, und mit uns in Beziehung stehen.
Nun, komm jetzt, betrachte und koste im Licht des Glaubens diese zweite Frucht für alle, wie sie den ganzen Kosmos völlig ausfüllt und verschönert und ihn in eine große Moschee, ein riesiges Gebetshaus verwandelt. Während die (Natur)wissenschaft und die Philosophie ihn kalt, ohne Leben, schrecklich und finster darstellen, zeigt der Glaube ihn als einen lebendigen, von Licht und Bewusstsein erfüllten, freundlichen und angenehmen Kosmos und lässt die Leute des Glaubens ihrem Niveau entsprechend noch in dieser Welt einen Abglanz der Freude des ewigen Lebens verkosten.
Ergänzung: Nach dem Geheimnis der Allgegenwart und der Einheit (vahdet ve ahadiyet) findet sich überall im Kosmos der selbe Name (Gottes), die selbe Macht (qudret), die selbe Weisheit (hikmet) und die selbe Kunstfertigkeit (san'at), wodurch der Schöpfer, der allgegenwärtig (vahdet) ist, über alles verfügt, alles aus dem Nichtsein ins Dasein ruft (= idjad) und es beherrscht (rububiyet), der alles erschafft (khallaqiyet), und Seine Allheiligkeit (qudsiyet) im Großen wie im Kleinen in der Art alles Geschaffenen bekannt gibt. Er erschafft überall Seine Engel und lässt durch sie die Lobpreisungen, die die Geschaffenen unbewusst auf ihre Art (lisan-i hal) darbringen, in der Art ihres Dienstes und Ihrer Anbetung darbringen.
Die Engel bewegen sich in keiner Weise dem Befehl Gottes entgegengesetzt. Über den lauteren Gottesdienst hinaus vermögen sie überhaupt nichts ins Dasein zu bringen (idjad), ohne Befehl überhaupt nicht einzugreifen, ja auch ihre Fürsprache (shefaatlar) ist ohne Erlaubnis nicht möglich. So offenbaren sie vollständig das Geheimnis von بَلْ عِبَادٌ مُكْرَمُونَ * وَيَفْعَلُونَ مَا يُؤْمَرُونَ {"...doch (sie sind) nur die ehrenwerten Anbeter." (Sure 21, 26) "...und tun, was ihnen befohlen wurde." (Sure 16, 50)}
Schlusswort
Ein kurzer Hinweis auf eine überaus wichtige Anmerkung über das Wunder, eine lange Wahrheit, eine Ermahnung, die mir unwillkürlich nach dem Abendgebet ins Herz gegeben wurde, von einem offensichtlichen Wunder (mu'djize) der Sure 113 aus dem Verborgenen aufgezeigt.
بِس۟مِ اللّٰهِ الرَّح۟مٰنِ الرَّحٖيمِ Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Barmherzigen,
قُل۟ اَعُوذُ بِرَبِّ ال۟فَلَقِ مِن۟ شَرِّ مَا خَلَقَ وَمِن۟ شَرِّ غَاسِقٍ اِذَا وَقَبَ وَمِن۟ شَرِّ النَّفَّاثَاتِ فِى ال۟عُقَدِ وَمِن۟ شَرِّ حَاسِدٍ اِذَا حَسَدَ sprich: Ich nehme meine Zuflucht zum Herrn der Spaltung (der Dämmerung) Vor dem Übel alles Geschaffenen (der Menschheit) Vor dem Übel der Finsternis, wenn sie herein bricht, Vor dem Übel derer, die auf den Knoten blasen und Vor dem Übel der Neider, wenn sie beneiden." (Sure 113, 1-5)
Diese wunderbare, gewaltige (adhim) Sure, als ein Hinweis gelesen und verstanden, befiehlt unserem Propheten und seiner Gemeinde: "Ihr sollt euch vor dem Bösen und vor den Teufeln unter den Dschinnen und in Menschengestalt schützen, welche im Kosmos im Interesse der negativen Welten (adem alemler) arbeiten!" Wie sie sich auf jedes Jahrhundert bezieht, so bezieht sie sich mit diesem Hinweis auf unser Staunen erregendes Jahrhundert noch nachdrücklicher, ja sogar in einer ganz klaren Form. Sie ruft die Diener des Qur'an auf, Zuflucht zu suchen. Dieses Wunder, welches das Verborgene betrifft, wird anhand von fünf Hinweisen erklärt. Es ist dies wie folgt:
Jeder Vers dieser Sure hat viele Bedeutungen. Es gehört zu den Wundern des Qur'an, wenn er auf der hinweisenden Ebene in fünf Sätzen viermal das Wort شَرِّ {"Bosheit"} wiederholt und in eindeutigem Zusammenhang sinngemäß in vier Formen auf die vier beispiellosen, fürchterlichen, stürmischen, materiellen und geistigen Bosheiten, Umwandlungen und Auseinandersetzungen dieses Jahrhunderts mit Zeitangabe ihres Beginns den Finger legt und sinngemäß "Haltet euch vor diesen zurück!" befiehlt. Und dies ist mit Sicherheit eine Unterweisung aus dem Verborgenen.
Zum Beispiel stimmt der Satz قُلْ اَعُوذُ بِرَبِّ الْفَلَقِ {"Sprich: Ich nehme meine Zuflucht zum Herrn der Spaltung (der Dämmerung)"} am Anfang (dieser Sure) in seiner Ebdjed-Rechnung mit dem Jahr 1352-1354 (1936-38) überein und weist auf den Zweiten Weltkrieg hin, dessen Zustandekommen durch die maßlose Gier und den Neid (hirs ve hased) des Menschengeschlechts im Ersten Weltkrieg vorbereitet war. Sein Sinn sagt der mohammedanischen Gemeinde: "Ihr sollt an diesem Krieg nicht teilnehmen, sondern sucht Zuflucht bei eurem Herrn." Mit einem Zeichen macht er ein besonderes Kompliment an die Risale-i Nur Schüler, die im Dienst am Qur'an stehen, und sagt ihnen voraus, dass sie in dem selben Jahr aus dem Gefängnis in Eskischehir freigelassen, vor einem fürchterlichen Übel gerettet werden und dass der Plan zu ihrer Vernichtung scheitern wird. Er gibt ihnen sinngemäß ein Zeichen, als wolle er ihnen befehlen: "Sucht eure Zuflucht!"
Noch ein Beispiel: Der Satz مِنْ شَرِّ مَا خَلَقَ {"Vor dem Übel alles Geschaffenen (der Menschheit)"} enthält ein Verdopplungszeichen (shedde), das aber nicht mitgerechnet wurde, und ergibt (die Zahl) 1361 (1945). Somit legt er den Finger auf die erbarmungslosen und grausamen Zerstörungen dieses beispiellosen Krieges mit dem Datum nach julianischer und islamischer Zeitrechnung. Dieselbe Zeit stimmt damit, dass die "Nur"-Schüler, die mit all ihrer Kraft im Dienst des Qur'an arbeiten, überein, sich vor einem umfangreichen Zerstörungsplan, vor einem leidvollen und schrecklichen Unglück und aus dem Gefängnis in Denizli zu retten, worauf sich die symbolische Bedeutung (dieses Verses) bezieht. "Ihr sollt euch vor dem Übel des Volkes (khalq, die Volkspartei) schützen.", sagt er mit einem versteckten Wink.
Zum Beispiel: Der Satz اَلنَّفَّاثَاتِ فِى الْعُقَدِ {"Vor dem Übel derer, die auf den Knoten blasen,"} enthält auch Verdopplungszeichen, die nicht mitgerechnet wurden, und ergibt (die Zahl) 1328 (1912). Wenn der Buchstabe "Lam" vor den Verdopplungszeichen mitgerechnet wird 1358 (1942), was mit dem Jahr übereinstimmt, in welchem, den Gedanken der ausländischen Unmenschen entsprechend, die mit ihrer Gier und mit ihrem Neid (hirs ve hased) die Weltkriege geführt hatten, zur Vereitelung der Ergebnisse der Umwandlung zur Hürriyet (parlamentarisch freiheitliche Regierungsform), die zugunsten des Qur'an gewesen wäre, bei uns die Monarchie umgewandelt wurde, in dem die Balkankriege und die Kriege gegen die italienische Besatzungsmacht ausbrachen und in dem mit dem Ausbruch des Ersten und Zweiten Weltkrieges ihre materiellen und geistigen Bosheiten in der Rundfunk-Sprache der Politiker und der Diplomaten einem giftigen Zauber gleich in jedermanns Kopf hineingeblasen wurden und in dem sie ihre verborgenen Pläne in die Knöpfe und Knoten der Zukunft der Menschen hineinzusuggerieren begannen, wodurch sich jene Bosheiten vorzubereiten begannen, die die tausendjährige Entwicklung der Zivilisation brutal zerstörten, was genau die Bedeutung von اَلنَّفَّاثَاتِ فِى الْعُقَدِ {"Vor dem Übel derer, die auf den Knoten blasen,"} wiedergibt.
Noch ein Beispiel: Der Satz وَمِنْ شَرِّ حَاسِدٍ اِذَا حَسَدَ {"Vor dem Übel der Neider, wenn sie beneiden."} macht 1347 (1930), ohne die Verdopplung und die Nunation mitzurechnen. In jenem Jahr ereigneten sich in unserem Land unter dem Zwang der ausländischen Verträge und infolge der Vorherrschaft der Philosophie in diesem religiösen Volk bedeutende Erschütterungen und wichtige Veränderungen und in dem selben Jahr begann in den Ländern unter dem Zusammenprall eines fürchterlichen Neid- und Konkurrenzkampfes (hased ve rekabet) die Vorbereitung des Zweiten Weltkrieges. Diese haargenaue Übereinstimmung und sinngemäße Entsprechung auf der Hinweisebene ist ein Funke des Wunders dieser heiligen Sure aus dem Verborgenen.
Anmerkung:
Jeder Vers kann auf verschiedenen Ebenen gedeutet werden. Und jede dieser Ebenen ist allumfassend. Und in jedem Jahrhundert gibt es einzelne, die von ihnen betroffen sind. In unserer Abhandlung hier geht es um die Ebene der hinweisenden Bedeutungen für dieses Jahrhundert. So gibt es auch für unser Jahrhundert unter allen Bedeutungen ein Beispiel. Aber es hat dadurch eine besondere Bedeutung erlangt, dass es jene Jahreszahl direkt anspricht. Da ich seit vier Jahren weder über den Verlauf dieses Krieges, noch über seine Ergebnisse, noch darüber, ob der Frieden abgeschlossen wurde oder nicht, etwas erfahre und auch nicht danach frage, habe ich nicht weiter an die Tür (dieser Sure) geklopft, in wieweit sie noch Hinweise auf dieses Jahrhundert und diesen Krieg enthält. Außerdem liegen in diesem Schatz noch viele Geheimnisse, die in den Abhandlungen der Risale-i Nur, besonders in der Abhandlung "Rumuzat-i Semaniye" (Acht Hinweise) erklärt und bewiesen wurden. Darum weise ich hier nur auf sie hin und fasse mich daher kurz.
Antwort auf eine Frage, an die man noch denken könnte:
In diesem Funken des Wunders so ziemlich zu Beginn (dieser Sure) bei مِنْ شَرِّ مَا خَلَقَ {"vom Übel alles Geschaffenen"} werden sowohl die Wörter مِنْ {"von"} als auch شَرِّ {"Übel"} mitgerechnet, am Schluss bei وَ مِنْ شَرِّ حَاسِدٍ اِذَا حَسَدَ {"Vor dem Übel der Neider, wenn sie beneiden."} nur das Wort شَرِّ {"Übel"}, aber nicht مِنْ {"und von"}, und bei وَ مِنْ شَرِّ النَّفَّاثَاتِ فِى الْعُقَدِ {"Vor dem Übel derer, die auf den Knoten blasen"} werden beide (= مِنْ und شَرِّ) nicht mitgerechnet, um hier durch Symbol und Andeutung auf einen sehr tiefen und feinsinnigen Zusammenhang hinzuweisen. Denn bei den Leuten der Volks(partei; khalq) gibt es nicht nur Übles sondern auch Gutes. Außerdem trifft nicht jeden alles, was Übel ist. Als ein Hinweis darauf wird hier مِنْ {"(von) - und / oder"} شَرِّ {"Übel" - (hier ohne den Artikel)} in die Ebdjed-Rechnung mit einbezogen, um die Form einer Möglichkeit zum Ausdruck zu bringen. Ein Neider aber, wenn er beneidet, ist ganz und gar vom Übel, weshalb hier die Möglichkeitsform nicht erforderlich ist. Bei dem Hinweis اَلنَّفَّاثَاتِ فِى الْعُقَدِ {"...diejenigen, die auf den Knoten blasen,"} ist wegen des Übels der Knotenbläser, die um ihres eigenen Vorteils willen das Erdenrund in Brand stecken und aller Werke der Hexenkünstler unter den Diplomaten, die nur der Zerstörung dienen, gleichfalls nur von einem Übel die Rede, weshalb auch hier das Wort شَرِّ {"Übel"} nicht notwendig ist.
Eine Anmerkung, die auf das Wunder dieser Sure hinweist:
So wie in dieser Sure, auf der Ebene der Bedeutungen, vier von fünf Sätzen auf vier üble, große Umstürze und Stürme dieses unseres Zeitalters verweisen, so verweist der vier Mal wiederholte Ausdruck مِنْ شَرِّ {"vor dem Übel"} - die Verdopplung (shedde) nicht mitgerechnet - nach der Auslegung ihrer Zahlenkombination (maqam-i djifri) auch auf die Zerstörung unter Dschingis und Hulagu, die furchtbarste in der islamischen Welt, und auch auf das Zeitalter, in dem der abbassidische Staat unterging, und legt den Finger darauf.
In der Tat ergibt شَرِّ {"Übel"} ohne Verdopplung 500. مِنْ {"Von"} ist 90. Viele Ayat beziehen sich auf die Zukunft und weisen sowohl auf unser Jahrhundert als auch auf jene (vergangenen) Jahrhunderte hin, wie auch Imam Ali (das Wohlwollen Allahs möge mit ihm sein!) und Ghauth-ul A'dham (Gott möge sein Geheimnis heiligen!), die über die Zukunft berichten, sowohl auf unser Jahrhundert, als auch auf jene Jahrhunderte hingewiesen und von ihnen Kunde gegeben haben.
Die Worte غَاسِقٍ اِذَا وَقَبَ {"Finsternis, wenn sie hereinbricht"} setzen ihre Zeichen nicht in dieses unser Jahrhundert, sondern während غَاسِقٍ {"Finsternis"} 1161 und اِذَا وَقَبَ {"wenn sie hereinbricht"} 810 ergibt, auf die materiellen und geistigen Zerstörungen jener (anderen) Zeit. Würden beide zusammengerechnet, so ergibt sich das Jahr 1971 nach christlicher Zeitrechnung. Das gibt uns Nachricht von einem Übel in diesem Jahr. 20 Jahre später (1991), wenn die Ernte aus dem jetzigen Samen nicht verbessert wird, werden ihre Schläge in jeden Fall schrecklich sein. {In beiden Jahren löste das Militär in der Türkei eine Staatskrise aus. 1991 Golfkrieg! (A.d.Ü.)}
Ein Anhang zur Anmerkung der "Elften Problemstellung"
بِس۟مِ اللّٰهِ الرَّح۟مٰنِ الرَّحٖيمِ "Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Barmherzigen"
لاَۤ اِكْرَاهَ فِى ﴿الدّ۪ينِ قَدْ تَبَيَّنَ الرُّشْدُ﴾ مِنَ الْغَىِّ"Es gibt keinen Zwang im Glauben. Der rechte Wandel unterscheidet sich nun klar vom Irrweg." (Sure 2, 256) welches nach dem "Thronvers" (Ayat-ul Kursi) kommt, macht 1350 (1934). فَمَنْ يَكْفُرْ بِالطَّاغُوتِ "Wer aber den Rebell zurückweist" (Sure 2, 256) 1929 oder 1928; وَيُؤْمِنْ بِاللّٰهِ فَقَدِ اسْتَمْسَكَ "...und an Gott glaubt und sich ganz festhält" (Sure 2, 256) 946, welches nach der Djifr-Rechnung des Titels "Risalat-un Nur" entspricht, بِالْعُرْوَةِ الْوُثْقٰى "an dem festen Seil" (Sure 2, 256) 1347 (1931), لاَ انْفِصَامَ لَهَا وَاللّٰهُ سَم۪يعٌ عَل۪يمٌ * ﴿اَللّٰهُ﴾ ﴿وَلِىُّ الَّذ۪ينَ اٰمَنُوا﴾ "..., das nicht reißt. Und Allah ist der Allhörende, der Allwissende" (Sure 2, 256) "Gott ist der Freund der Gläubigen." (Sure 2, 257) zusammengerechnet 1012, separat 945, das eine Verdopplungszeichen wird nicht mitgezählt; يُخْرِجُهُمْ مِنَ ﴿الظُّلُمَاتِ﴾ اِلَى النُّورِ "Er führt sie heraus aus der Finsternis in das Licht." (Sure 2, 257) 1372 (1956), ohne Verdopplung, وَالَّذ۪ينَ كَفَرُٓوا اَوْلِيَٓاؤُهُمُ ﴿الطَّاغُوتُ﴾ "Die aber leugnen, haben den Rebellen zum Freund." (Sure 2, 257) 1417 (2001) يُخْرِجُونَهُمْ مِنَ النُّورِ اِلَى الظُّلُمَاتِ "Er führt sie aus dem Licht in die Finsternis", (Sure 2, 257) 1338 (1922), ohne die Verdopplungszeichen mitzurechnen; اُولٰۤئِكَ اَصْحَابُ النَّارِ هُمْ فِيهَا خَالِدُونَ "Sie sind Gefährten des Feuers. Darin werden sie ewig bleiben." (Sure 2, 257) 1295 (1879), indem die Verdopplung mitgerechnet wird. In dieser Ayah kommt zweimal eine Übereinstimmung mit dem Titel Risalat-un Nur, als auch mit der Art ihres Kampfes, mit ihrer Verwirklichung, mit den Zeiten ihrer Abfassung und ihrer Vollendung genau überein. Außerdem stimmt es mit dem Jahr, in dem die Leute des Unglaubens durch den Krieg 1293 (1877) das Licht der islamischen Welt auszulöschen versuchten, und mit dem Jahr 1338 (1922), in dem durch die Ausnutzung der Situation des Ersten Weltkrieges schreckliche Verträge abgeschlossen wurden, um die islamische Welt mit Nachdruck aus dem Licht in die Finsternis zu schleudern, genau überein. Es wurde meinem Herzen eingegeben, dass in dieser Ayah Licht und Finsternis einander oftmals gegenübergestellt werden, indem er auf der Hinweisebene Kunde gibt, dass in diesem geistigen Kampf ein Licht, das aus dem Licht des Qur'an kommt, den Leuten des Glaubens (ehl-i iman) als ein Halt (nokta-i istinad) dienen wird. Daher war ich gezwungen dies so zu schreiben. Dann sah ich, dass der Zusammenhang seiner Bedeutungen mit diesem unserem Jahrhundert so auffallend deutlich ist, dass ich überzeugt bin, dass diese Verse, auch wenn sie keine Zeichen der Übereinstimmung enthielten, sich dennoch, so wie sie sich auf jedes Jahrhundert beziehen, auf der Hinweisebene auch mit uns (heutigen Menschen) sprechen.
Erstens: Am Anfang legt der Satz لاَۤ اِكْرَاهَ فِى الدِّينِ قَدْ تَبَيَّنَ الرُّشْدُ {"Es gibt keinen Zwang im Glauben. Der rechte Wandel unterscheidet sich nun klar." (Sure 2, 256)} Djifr- und Ebdjed-Rechnung entsprechend den Finger auf das Jahr 1350 (1934) und sagt mit seiner hinweisenden Bedeutung: "In soweit wie in diesem Jahr die Gewissensfreiheit, die auf Grund der Trennung der religiösen Angelegenheiten von den weltlichen den Zwang im Glauben, den religiösen Kampf und den Kampf mit der Waffe um des Glaubens willen, ablehnt, in den verschiedenen Staaten als Grundgesetz und politisches Leitmotiv eingeführt wird und der Staat in eine säkularistische Republik umgewandelt, wird an Stelle dessen ein geistiger Glaubenskampf mit dem Schwert des wahrhaften Glaubens (iman-i tahqiq) geführt werden. Denn ein Licht, durch das sich so starke Zeugnisse zeigen, die sichtbar und bekannt gemacht werden, das den richtigen Glauben, die rechte Leitung (irshad), das Recht (haq) und die Wahrheit (haqiqat) in den Religionen vor Augen führt, wird aus dem Qur'an erscheinen." So sagt (dieser Satz), mit dem sich ein Funke dieses Wunders zeigt.
Außerdem werden bis zu dem Wort خَالِدُونَ {"ewig bleiben" (Sure 2, 257)} wiederholt Licht und Dunkel, Glaube und (die Finsternis des) Unglaubens in Gleichnissen, die allen Gleichnissen in der Risale-i Nur als Ursprung und Quelle dienen, gegenübergestellt, was ein versteckter Hinweis darauf ist, dass in der Schlacht des geistigen Kampfes in diesem Jahr ein großer Vorkämpfer im Namen des Lichtes die Risale-i Nur ist, die Hunderte von feinsinnigen Wahrheiten enthüllt, die der Glaube umfasst, und die, als ihr diamantenes geistiges Schwert, jedes materielle Schwert unnötig macht.
Unendlichen Dank dafür, dass seit 20 Jahren die Risale-i Nur diese Botschaft aus dem Verborgenen und diesen Funken des Wunders in ihren Aktivitäten aufgezeigt hat. Und in diesem großen Geheimnis liegt es beschlossen, dass sich die Risale-i Nur Schüler nicht in die politischen Angelegenheiten und Strömungen dieser Welt und in ihre Materialschlachten einlassen. Sie verleihen derlei Dingen keinen Wert durch ein unwürdiges Verhalten. Ein wahrer Schüler antwortet auf die Angriffe und Beleidigungen seines fürchterlichen Gegners indem er sagt:
"Oh du Unglückseliger! Ich bemühe mich darum, dich vor einer Hinrichtung zu retten, die für ewig ist, und dich von der niedrigsten und leidvollsten Stufe eines vergänglichen tierischen Zustandes zum Glück eines ewig bleibenden menschlichen Zustandes empor führen wird. Du bemühst dich zwar um meinen Tod und meine Hinrichtung. Deine Freude in dieser Welt ist jedoch sehr gering und nur sehr kurz und deine Strafen und deine Leiden im Jenseits sind sehr zahlreich und sehr lang. Mein Tod ist meine Entlassung. Auf, mach dich davon! Mit dir beschäftige ich mich nicht. Also mach, was du willst!" So sagt er zu ihm und ist nicht einmal wütend über seinen ungerechten Feind. Er bedauert und bemitleidet (shefqat) ihn vielmehr. "Ach würde er sich doch retten", denkt er sich und bemüht sich zugleich auch seine Umgangsformen zu verbessern.
Zweitens:
{ وَيُؤ۟مِن۟ بِاللّٰهِ فَقَدِ اس۟تَم۟سَكَ }{ بِال۟عُر۟وَةِ ال۟وُث۟قٰى } {"...und an Gott glaubt und sich ganz festhält" "an dem festen Seil" (Sure 2, 256)}
Diese beiden heiligen Ausdrücke stehen sinngemäß in einem mächtigen Zusammenhang, wobei der erste in seiner Djifr- und Ebdjed-Rechnung mit dem Namen der "Risalat-un Nur" und der zweite ebenfalls in seiner Bedeutung und in seiner Djifr-Rechnung, mit ihrer Bewahrheitung und ihrer Vollendung und ihrer glanzvollen Ausbreitung, ganz genau übereinstimmt, was ein Zeichen dafür ist, dass die Risalat-un Nur in diesem Zeitalter, ja in diesen Jahren ein "Urwat-ul Vusqa" (ein starkes Seil) ist. Das heißt, sie ist eine sehr starke, unzerstörbare Kette, ein Seil Gottes (Hablu'llah). "Wer nach ihm seine Hand ausstreckt und sich an ihm festhält, der rettet sich", so berichtet (uns dieser Vers, hier) auf der Ebene der Zeichen.
Drittens: اَللّٰهُ وَلِىُّ الَّذِينَ اٰمَنُوا {"Gott ist der Freund derer, die gläubig sind." (Sure 2, 257)} Dieser Satz enthält sowohl in seiner Bedeutung als auch in seiner Djifr-Rechnung einen Hinweis auf die Risalatu-n Nur. Es ist dies wie folgt: ...
Anmerkung: Der Grund dafür, dass mir das Weiterschreiben des verbliebenen Abschnittes z.Zt. nicht erlaubt ist, liegt darin, dass hier in gewissem Grade weltliche und politische Angelegenheiten berührt wurden, die in Betracht zu ziehen uns ja untersagt ist. In der Tat zieht إِنَّ الْإِنسَانَ لَيَطْغَىٰ {"Fürwahr, der Mensch ist ja aufsässig." (Sure 96, 6)} diesen Teufel, diesen Rebellen wider Gott (Taghut) in Betracht und stellt ihn zur Betrachtung.
Said Nursî
Ein Teil des Briefes, den Husrev, ein Streiter für die Risale-i Nur auf Grund der Elften Problemstellung der "Frucht-Abhandlung" geschrieben hat.
بِاس۟مِهٖ سُب۟حَانَهُ وَ اِن۟ مِن۟ شَى۟ءٍ اِلَّا يُسَبِّحُ بِحَم۟دِهٖ
اَلسَّلَامُ عَلَي۟كُم۟ وَ رَح۟مَةُ اللّٰهِ وَ بَرَكَاتُهُ
Unser sehr verehrter, gesegneter und sehr lieber Lehrer und Meister!
Die "Frucht-Abhandlung", welche für Volk und Land sehr große Schönheiten beinhaltet, veranlasst die Schüler mit ihrer "Neunten Problemstellung" in dieser schrecklichen Zeit, inmitten fürchterlicher Rebellen wider Gott, unter größten Feinden, auf erstaunliche Weise dazu, sich nicht nur zu retten, fördert vielmehr mit ihrer Zehnten und Elften Problemstellung die Schüler des Lichts (Nur) auf dem Weg der Wahrheit und indem sie ihnen vom Grab erzählt, das ihre wahre Wohnstatt ist, wohin sie gehen werden und vor der jeder zittert, die gerade für die Gottvergessenen besonders schrecklich, besonders leidvoll und besonders bitter sein wird, wo sie mit den Engeln, die sie dort sehen, denen sie dort begegnen werden, sprechen werden, die sie begleiten und ihnen diesen Ort liebenswert, ja mehr noch vertraut erscheinen lässt, mildert sie ihre überaus starken Ängste über diese schreckliche erste Wohnstatt (nach dem Tode), sodass sie wieder aufatmen können. Besonders wird sie in der Hand derer, die gleich mir, das lichtvolle Leben jener Welt nicht sehen können, zu einer elektrischen Lampe, deren Licht bis in eine Entfernung von hunderttausend Jahren reicht. Sie ist außerdem ein Beispiel für einen immerdar duftenden Blumengarten.
In der Tat teilen wir unserem lieben Meister mit, dass wir wie ein Schüler, der jeden Tag seine Lektion vor seinem Meister wiederholt, die Fülle, die wir aus den Lichtabhandlungen (Nur) bekommen, jederzeit unserem lieben Meister vortragen. Doch unser lieber Meister hat derzeit seine Unterweisung unterbrochen.
Oh mein lieber Meister! Die Wahrheit der Risale-i Nur, die Schönheit der "Frucht" (Abhandlungen) und die Fülle jener Blumen lässt mich in Dankbarkeit ein wenig für mein Land sprechen und schenkt mir und vielen gleichgestimmten Herzen Leben. Nun haben die Schritte, die um uns herum in Richtung auf die Risale-i Nur hin unternommen wurden, und die Hände, die sich nach ihr ausgestreckt haben, durch die Elfte Blume der "Frucht" (Abhandlung) noch mehr an Festigkeit gewonnen, sich weiter entwickelt und begonnen, aktiv zu werden.
Ihr sehr ergebener Schüler
Hüsrev
Ein Brief, als Glückwunsch zum Ramadan im Namen aller Schüler der Risale-i Nur in Isparta geschrieben.
بِاس۟مِهٖ سُب۟حَانَهُ وَ اِن۟ مِن۟ شَى۟ءٍ اِلَّا يُسَبِّحُ بِحَم۟دِهٖ {"Im Namen dessen, der gepriesen sei. Und es gibt nichts, was ihn nicht in Dankbarkeit lobpreist."}
Unser verehrter Meister, Efendi Hasretleri, von dessen gesegneten Augen, um der Sicherheit der islamischen Welt willen im Diesseits und im Jenseits, durch die Fülle des Qur'an, durch die Wahrheit der Risale-i Nur und durch die Begeisterung ihrer getreuen Schüler, statt Tränen, Blut fließt;
und der in dieser turbulenten, stürmischen Zeit der Unruhen der Endzeit mehr als Hasret Eyyub (Dulder Job), mit dem der Friede sei, Krankheiten und Leiden ausgesetzt ist;
und der sich im Licht des Qur'an mit dem Zeugnis der Risale-i Nur und mit dem seiner Schüler bemüht, die materiellen und geistigen Krankheiten der islamischen Welt wie Lokman Hakîm, der Arzt, zu behandeln;
und der anhand von 33 Versen aus dem Qur'an und anhand der Vorherverkündigungen von Imam Ali und von Gauth-ul A'dham (Scheikh Geylani) beweist, dass die Abschnitte von "Nur" (gemeint Risale-i Nur Gesamtwerk) welche in seinen gesegneten Händen liegen, wahr und richtig sind;
und der zwar selber krank, alt, schwach und hilfsbedürftig ist, aber mehr als alle anderen für die islamische Welt so sehr Mitleid empfindet, so sehr, dass er sein Leben dafür opfern kann und auch denen, die ihm Schaden antun wollen, durch die Wahrheit des Qur'an, durch die Zeugnisse der Risale-i Nur und die Treue der "Nur"-Schüler mit Wohltaten und mit segensreichen Gebeten entgegenkommt;
und der durch das Erscheinen des "großen Zeichens" (Ayat-ul Kubra) von seinen wichtigsten Werken selbst mit seinen Schülern ins Unglück und ins Gefängnis gekommen ist,
und der aber diese Kerker durch die Weisung des Qur'an, durch die Unterweisung der Risale-i Nur und durch die Begeisterung der Schüler in eine Schule des ägyptischen Josefs umwandelte, zu einer Lehranstalt machte und all diejenigen unter uns, die unwissend waren, bevor sie entlassen wurden, den ganzen Qur'an in dieser Schule vollständig lesen ließ;
und der in diesem Unglück durch die Kraft des Qur'an, durch die Tröstung der Risale-i Nur und durch das Ausharren der Mitbrüder,
obwohl er alt und schwach ist, alle unsere schwere Verantwortung und Bürde auf sich nimmt;
und der durch die Abhandlungen der "Frucht" und der „Verteidigungsschrift“ durch das Wunder des Qur'an, ein Wunder in seiner Verkündigung, durch die starken Zeugnisse der Risale-i Nur und der Wahrhaftigkeit seiner Schüler, mit der Erlaubnis Gottes, die Tore, die über ihnen zugeschlossen waren, öffnen ließ und für uns den Freispruch erlangte und
am jenem Tag uns und die islamische Welt vor Freude außer sich brachte;
und der bewies, dass die Risale-i Nur Abhandlungen tatsächlich "Licht über Licht" sind und mit Recht verdienen, bis zum Weltuntergang in Freiheit gelesen und vervielfältigt zu werden;
und der beweist, dass die islamische Welt, durch die heilige Nahrung des ruhmreichen Qur'an und durch die jenseitigen Speisen, der "Nur" (Licht-Abhandlungen) und durch das Verlangen ihrer Schüler, diese "Nur"-Abhandlungen so sehr braucht, wie das Wasser und die Luft, und dass Tausende, die diese "Nur"-Abhandlungen lesen und schreiben, als Gläubige ins Grab steigen;
und der die Schüler, die ihm folgen, nirgendwo in eine Niederlage führt oder in Verlegenheit bringt;
und der heute durch die nach dem Himmel gerichteten Unterweisungen des Qur'an und durch die Prinzipien der Risale-i Nur und durch den Scharfsinn seiner Schüler und durch die „Zehnte“ und „Elfte Problemstellung“ und "Blumen" der "Fruchtabhandlung" unsere Herzen, die Tag und Nacht im Feuer der Trennung brennen, wie mit Lebenswasser und Kauthar-Trank des Paradieses mit diesen gesegneten "Problemstellungen" und "Blumen", dieses Feuer in unseren Herzen löscht und sie mit Freude und Frohsinn erquickt;
und der den Tod, vor dem sich die ganze Welt am meisten fürchtet, (anhand sicherer Verheißungen und Androhungen des ruhmreichen Qur'an und anhand der sicheren Entdeckungen der Risale-i Nur und auf Grund der Zeugnisse der verstorbenen Schüler und auf Grund der inneren Wahrnehmungen derer, die in die Gräber zu schauen vermögen) für die Leute des Glaubens vor einer Hinrichtung auf ewig befreit und sie in einen Entlassungsschein umwandelt und beweist,
dass er für sie eine angenehme Reise in die Welt des Lichts ist,
aber für die Ungläubigen und die Heuchler zu einer Hinrichtung auf ewig wird,
und der anhand der absolut zuverlässigen Kunde des Qur'an, dessen Verkündigung ein Wunder ist, unter der Bestätigung der Wunder Ahmeds (Mohammeds), mit dem Friede und Segen sei, und dass er in vierzig Hinsichten ein Wunder ist, und durch die Zeugnisse der daraus entstandenen Risale-i Nur, mit denen sie die verbohrtesten Feinde niederzwingt, und durch viele Merkmale, Erfahrungen und Überzeugungen der "Nur"-Schüler beweist, dass jenes fürchterliche, finstere, kalte und enge Grab für die Leute des Glaubens einem Tunnel gleicht, der ins Paradies hinüberführt und das Tor der Tore zum Paradies, für die Ungläubigen,
die Heuchler und Gottesleugner aber die Grube zu allen Gruben der Hölle, voller Schlangen und Skorpione; und der die Engel Munker und Nekir mit Namen, die für die Leute der Wahrheit kommen und für diejenigen, die auf dem Weg der wahren Erkenntnis wandeln, zu angenehmen Freunden macht,
der die Schüler der Risale-i Nur zur einer Klasse derer, die nach wahrer Wissenschaft verlangen, (talebe-i 'ulum) gehören lässt, und der in einer geistigen Schau bezüglich des Sterbens des gesegneten Helden und Märtyrers Hafiz Ali entdeckte, dass die Nur Schüler auf die Fragen von Munker und Nekir mit der Risale-i Nur antworteten und der,
welcher um die Barmherzigkeit Gottes betet und inständig darum bittet, dass auch wir, die wir noch am Leben sind, mit der Risale-i Nur antworten mögen;
und der den exzellenten (Hasret) Qur'an dermaßen schön und auf wunderbare Weise, wie nie gesehen und nie gehört, beschreibt und beweist, dadurch dass der ruhmreiche Qur'an eine Art Wunder in seiner Bedeutung für jede der vierzig verschiedenen Menschenschichten zeigt und dass er das Wort des Urewigen ist, das sich auf das ganze Universum bezieht, und dass es durch die Abhandlungen "Wunder des Qur'an" und "Acht Hinweise" (Rumuzat-i Semaniye) aus der Risale-i Nur, die Kommentare zum Qur'an sind, und durch die außerordentliche Mühe der heldenhaften Mitbrüder und Schüler, wie des ersten Sekretärs der "Rosenfabrik" der Risale-i Nur seit der glücklichen Zeit des Propheten noch niemandem gelang, den Qur'an in einer so wunderschönen Weise zu schreiben, wozu Husrev, ein heldenhafter Sekretär der Risale-i Nur nur den Befehl "schreib!" bekam und daraufhin den Qur'an in der Form, wie auf der wohlverwahrten Tafel (Lauh-i Mahfudh) schrieb, und der bewies, dass der ruhmreiche Qur'an das wahre Wort Gottes und das Größte und das Beste von allen vom Himmel herabgesandten Büchern ist, und dass sich in der ersten Eröffnungssure (Fatiha) Tausende Fatiha-Suren, in der 112 Sure "Wahrhaftigkeit" (ikhlas) Tausende Ikhlas-Suren finden, und dass jeder seiner Buchstaben zehn, hundert, tausend und Tausende Segnungen und Wohltaten bringt;
und der anhand dessen, dass sich der Qur'an, dessen Verkündigung ein Wunder ist, seit dreizehnhundert Jahren als Wunder erweist und somit die Front seiner Gegner zum Stehen gebracht hat, und anhand der allen Augen sichtbaren Beweisen der (Risale-i) Nur und anhand der diamantenen Stifte der Schüler der (Risale-i) Nur, deren ein Gleiches bis heute nicht gesehen wurde, und der ganzen Welt gegenüber herausfordernd selbst die verbohrtesten und hartnäckigsten zum Schweigen bringt und durch das "Fünfundzwanzigste Wort" und dessen Ergänzung beweist, dass der Qur'an in vierzigfacher Hinsicht ein Wunder ist;
und der mit der Abhandlung der Risale-i Nur, die "Wunder Mohammeds“, mit dem Friede und Segen sei, genannt wird, anhand von seinen Tausenden Wundern aufs schönste beweist, dass der ehrenwerte Prophet, mit dem Friede und Segen sei, der wirkliche Prophet Gottes ist, und dass er über allen 124.000 Propheten der bevorzugte (efdal) ist; und der während der ruhmreiche Qur'an dem Kosmos gegenüber bekannt gibt, dass der ehrenwerte Gesandte Gottes, mit dem Friede und Segen sei, "die Barmherzigkeit für die Welten" (= رَحْمَةً لِلْعَالَمِينَ) ist und während die (Risale-i) Nur vom Anfang bis zum Ende anhand von Zeugnissen beweist, dass er رَحْمَةً لِلْعَالَمِينَ ist und so klar zeigt, dass selbst die Blinden sehen können, dass die Handlungen dieses Gottesgesandten und seine Haltung zuverlässigstes und schönstes Vorbild ist, dem im Kosmos einzig und allein zu folgen ist, und durch die Zeugnisse, dass in Anatolien und in besonderen Städten Unglücke aufhören, wenn die Risale-i Nur sich verbreitet, und die Unglücke kommen, wenn sie zum Schweigen gebracht wird, und während die "Nur"-Schüler unter sehr schweren Umständen vollkommen standhaft dienen und untereinander zusammenhalten, zu erkennen geben, wie gewinnbringend die Befolgung der "gelobten Tradition" dessen ist, mit dem Friede und Segen sei, und dass jeder, der in dieser Zeit etwas von dieser Tradition befolgt, den Segen von hundert Märtyrern bekommt,
und der mit augenscheinlicher Gewissheit (ayne l-yaqien) beweist, dass die Risale-i Nur Anatolien seit 20 Jahren von Übel und Unglück bewahrt hat, genauso wie Almosen, die Leid und Unglück vertreiben!
Heute erfreute dieser Freispruch der Risale-i Nur vor allem Sie, unseren lieben Meister, dann uns, Ihre hilflosen und fehlerhaften Schüler, schließlich die ganze islamische Welt, und veranlasste uns ein zweites großes Fest zu feiern. Wir beglückwünschen Sie, unseren gesegneten Meister, in diesem großen, heiligen allgemeinen Freudenfest, und außerdem im heiligen Monat Ramadan und in der Nacht der Bestimmung (Leyle-i Qadr) als einem dritten Freudenfest. Wir bitten darum, noch mit vielen weiteren geehrt zu werden. Mögen uns auch unsere Fehler verziehen werden! Mit dem Friedensgruß küssen wir Ihre Hände und bitten Sie um Ihre Fürbitte, Efendimis Hasretleri.
Die Nur-Schüler aus Isparta und Umgebung
Was dieser Brief zum Ausdruck bringen will, überschreitet hundertfach jedes Maß. Zwar wäre es eine Undankbarkeit und in Anbetracht der guten Meinung (hüsn-ü zanlar) aller Schüler eine Beleidigung, ihn in aller Bescheidenheit abzulehnen, weil jedoch Stolz darin (gurur) läge, Selbstgefälligkeit (enaniyet), Egoismus (benlik), ihn so anzunehmen, wie er ist, ändere ich diesen langen Brief, den der Schreiber der Risale-i Nur im Namen aller geschrieben hatte, an 13 Stellen ab und schicke euch eine Kopie davon. Ihr sollt als Bemerkung und Überschrift "Ein Brief der Schüler der Risale-i Nur aus Isparta und Umgebung" schreiben und ihn am Ende der "Problemstellung der Frucht"(-Abhandlung) einreihen, als meine Dankerweisung, und auch um mich vor Stolz und Undankbarkeit zu bewahren.
Als ich diesen Brief mit diesen Abänderungen schreiben ließ, kam eine Taube zweimal vor unser Fenster und wollte hinein. Sie sah den Kopf von Bruder Djeylan und kam nicht herein. Nach ein paar Minuten kam in gleicher Weise eine andere Taube. Wieder sah sie den Schreiber und kam nicht herein. Ich sagte, sie bringen uns bestimmt entweder eine gute Botschaft wie der Sperling oder der Buchfink, die vorher gekommen waren, oder sie kamen, um uns, wegen dieses Briefes und anderer, noch weiterer Briefe, die wir geschrieben hatten, so wie es uns schien, zu der segensreichen Abänderung dieses gesegneten Briefes zu beglückwünschen.
Said Nursî
- ↑ *{Jeder Herbst (sonbahar) gleicht dem Untergang der Welt, dem Sterben und der darauf folgende Frühling (ilkbahar) seiner Wiederauferstehung.}
- ↑ *{Diese „Zehnte Problemstellung“ ist zusätzlich zur "Frucht des Gefängnisaufenthaltes in Denizli" eine lichtvolle kleine Blume aus Emirdag und (ein Geschenk) dieses heiligen Ramadans. Hier wird die Weisheit, die in den Wiederholungen im Qur'an liegt, erklärt und werden zugleich die stinkenden und giftigen Unterstellungen der Leute des Irrweges beseitigt.}