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("Das heißt, dass das ganze Land mit allem, was darinnen ist, seinen Weisungen nachkommt. Sie horchen und gehorchen ihm, als wüssten sie: er ist "der erwählte und wahrhaftige Wortführer des verborgenen und wunderwirkenden Herrn, der Herold Seines Reiches, der Erschließer Seiner tiefen Geheimnisse (tilsim) und ein vertrauenswürdiger Gesandter, der Seine Befehle verkündet."" içeriğiyle yeni sayfa oluşturdu) |
("===Zweiter Strahl:===" içeriğiyle yeni sayfa oluşturdu) |
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239. satır: | 239. satır: | ||
Ein Lebewesen, z.B. der Mensch, ist wie ein verkleinertes Beispiel dieses Kosmos, eine Frucht am Baume dieser Schöpfung und ein Samenkorn dieser Welt, da es die meisten Prägungen der Arten dieser Welt in sich trägt. Es ist, als sei dieses Lebewesen ein Tropfen, mit äußerst empfindlichen Instrumenten, herausgefiltert aus dem gesamten Kosmos. Dieses Lebewesen zu erschaffen und es zu beherrschen (= Rab olmak), erfordert also die Fähigkeit, den ganzen Kosmos in Händen halten (= qabda-i tasarruf) zu können. | Ein Lebewesen, z.B. der Mensch, ist wie ein verkleinertes Beispiel dieses Kosmos, eine Frucht am Baume dieser Schöpfung und ein Samenkorn dieser Welt, da es die meisten Prägungen der Arten dieser Welt in sich trägt. Es ist, als sei dieses Lebewesen ein Tropfen, mit äußerst empfindlichen Instrumenten, herausgefiltert aus dem gesamten Kosmos. Dieses Lebewesen zu erschaffen und es zu beherrschen (= Rab olmak), erfordert also die Fähigkeit, den ganzen Kosmos in Händen halten (= qabda-i tasarruf) zu können. | ||
Nun also, wenn dein Verstand noch nicht in deinen Vorstellungen ertrunken ist, so kannst du verstehen: Ein Wort der Macht (Gottes), wie es eine Biene ist, zu einer Art verkleinertem Inhaltsverzeichnis der meisten Dinge zu machen, und auf einer Seite (der Schöpfung), wie es der Mensch ist, die meisten Themen dieses Weltenbuches (der Schöpfung) einzutragen, und weiter in einem Punkt, wie es ein winzig kleiner Feigenkern ist, das gesamte Programm eines riesig großen Feigenbaumes einzugeben, und in einem Buchstaben, wie es des Menschen Herz ist, die Werke aller Namen (Gottes; esmanin âsârini), die sich in den Abschnitten, Perioden, Äonen dieser großen Welt manifestieren und sie umfassen, aufzuzeigen und in dem Erinnerungsvermögen des Menschen, das so viel Platz wie eine Linse einnimmt, so viele Bücher aufzuschreiben, wie sie in einer großen Bibliothek zu finden sind, und das ausführliche Inhaltsverzeichnis aller Ereignisse der Welt in diesem winzig kleinen Flecken zu vermerken, ist sicher und gewiss ein Stempel (khatem), der dem Schöpfer aller Dinge (Khaliq-i Kull-i Shey) zu Eigen ist und dem glorreichen Herrn der Welt (= kainatin Rabb-i Dhu'lDjelal) angehört. | |||
Nun also, wenn ein einziger Stempel unter so vielen Stempeln des Herrn (khatem-i Rabbani) auf den Lebewesen in dieser Weise sein Licht zeigt, und auf diese Weise dessen Zeichen und Wunder (Ayat) lesen lässt, wenn du also nun gleichzeitig alle diese Stempel sehen und betrachten könntest, müsstest du dann etwa nicht sagen: | |||
{"Gepriesen sei der, welcher hinter solch machtvoller Erscheinung dennoch verborgen bleibt."} | |||
< | <span id="DÖRDÜNCÜ_LEM’A"></span> | ||
=== | ===Vierter Strahl:=== | ||
Siehe all das, was über dem Ozean des Himmels segelt und bunt über das Antlitz der Erde verstreut ist und beachte all diese verschiedenen Kunstwerke! Du wirst sehen, wie auf ihnen allen ein Münzsiegel (turra) der Urewigen Sonne aufgeprägt ist, das keine Fälschung erlaubt. Wir haben bereits ein, zweimal gesehen, wie auf allem, was Leben hat (dhihayat), Sein Stempel (khatem) und auf dem Leben selbst (= hayat) Sein Siegel (sikke) erscheint. Auch die Art und Weise, wie Er die Dinge ins Leben ruft (= ihya), trägt eine solche Münzprägung (turra). Da aber Beispiele dem Verstand die tiefen Bedeutungen näher bringen, wollen auch wir diese Wahrheit an Hand eines Beispieles aufzeigen. | |||
So zeigt sich z.B. bei der Sonne eine solche Münzprägung (turra) in ihrem Spiegelbild, in ihrem Widerschein auf allen Planeten und bis hin zu den Wassertropfen, den kleinen Glasstückchen und den schimmernden Schneekristallen, ein leuchtendes Zeichen, wie es der Sonne entspricht. Nimmst du nicht an, dass all diese kleinen Sonnen, die in zahllosen kleinen Dingen sichtbar werden, ein Widerschein und Spiegelbild dieser (einen, großen) Sonne sind, dann musst du aber annehmen, dass in jedem Wassertropfen, in jeder Glasscherbe, die einen Strahl (der Sonne) empfangen hat und in jedem Staubkörnchen, das vom Licht (der Sonne) getroffen wurde, die eigentliche, ursprüngliche Sonne enthalten ist, was jedoch einer ganz außerordentlichen Torheit, einer grenzenlosen Dummheit zu verfallen hieße. | |||
In gleicher Weise findet sich durch die Urewige Sonne in der Art, wie sie die Dinge ins Leben ruft („ihya“), d.h. ihnen das Leben schenkt, was eine Erscheinungsweise ihrer Strahlenkraft ist, auf allem, was da lebt, ein solches Münzsiegel (turra), dass - selbst wollten wir einmal annehmen, dass alle Ursachen sich miteinander versammeln könnten und jede von ihnen für sich selbst die Freiheit einer eigenen Entscheidung (= fâ'il-i mukhtar) hätte - sie dennoch nicht jenes Münzsiegel imitieren können. Denn jedes einzelne Lebewesen, das ein Wunder der Macht (mu'djize-i qudret) ist, gleicht einem Brennpunkt der Namen Gottes, die die Strahlen der Urewigen Sonne sind. | |||
Wenn diese wunderbare, künstlerische Verzierung (naksh-i adjib-i san'at), diese einzigartige Dichtung der Weisheit (nazm-i gharib-i hikmet), diese Erscheinung des Geheimnis der Einheit (tedjelli-i sirr-i ahadiyet), wie sie in einem Lebewesen zu betrachten ist, nicht dem Einen und Einzigartigen Herrn (Dhat-i Ahad-i Samed) zugeschrieben wird, dann müsste man annehmen, dass in jedem Lebewesen, selbst in einer Mücke und einer Blume eine grenzenlose Schöpferkraft (qudret-i Fatira) verborgen ist; und dass in ihnen ein alles umfassendes Wissen (muhit bir ilim) und eine absolute Willenskraft (irade-i mutlaq), die in der Lage ist, das Weltall zu lenken und zu leiten (idare), zu finden ist, ja sogar müsste man annehmen, dass in ihnen die ewigen Attribute (baqi sifatlar) dessen, der da notwendiger Weise sein muss (Vadjibu l-Vudjud), vorhanden sind. Selbst jeder einzelnen Zelle einer Blume und einer Mücke müsste man eine Gottheit (uluhiyet) zuschreiben, was jedoch hieße, dem törichtsten Irrweg zu verfallen, in den Abgrund des dümmsten Aberglaubens hinabzustürzen. | |||
Denn den einzelnen Zellen der Schöpfungen, insbesondere, wenn es sich dabei um Samenkörner handelt, wurde ein solcher Aufbau gegeben, dass jede einzelne Zelle auf das Leben ausgerichtet ist, deren winzigstes Teilchen sie in der Schöpfung darstellt. Sie enthält einen Bauplan, der dem Aufbau (des Ganzen) entspricht. | |||
Es ist sogar so, als hätte sie dabei ihre ganze Gattung vor Augen, sodass Samenkörner - manche von ihnen auch mit kleinen Flügelchen versehen - an allen Orten ausgesät werden, welche für die Fortpflanzung der Gattung geeignet sind, um dort das Fähnlein ihrer Gattung aufzurichten, wofür sie dann auch besondere Eigenschaften erhalten. Eine Zelle ist sogar in der Art konstruiert, dass das Lebewesen, von dem sie das winzigste Teil ist, seine Tätigkeit zu Gunsten aller Geschöpfe, mit denen es verbunden ist und die seiner bedürfen, seine lebensnotwendigen Beziehungen fortsetzen kann. | |||
Wäre also nun diese Zelle nicht ein Beamter des Vollkommen-Allmächtigen (Qadîr-i Mutlaq), wäre ihre Verbindung zu dem Vollkommen-Allmächtigen abgebrochen, dann müsste man dieser Zelle ein allessehendes Auge und ein allesumfassendes Bewusstsein (muhit bir shuur) zuschreiben. | |||
'''Zusammenfassung:''' | |||
Wollte man die kleinen Sonnen und die vielen verschiedenen Farben in den Wassertropfen und Glasstückchen nicht auf eine Spiegelung, einen Widerschein der (einen, großen) Sonne zurückführen, so wäre es notwendig, dass man an Stelle dieser (einen, großen) Sonne zahllose (einzelne, kleine) Sonnen annimmt. Dies aber erfordert einen Aberglauben anzunehmen, der ganz und gar unvorstellbar ist. Genauso müsste man auch, wollte man nicht alles dem Einen, Vollkommen-Allmächtigen (Qadîr-i Mutlaq) zuschreiben, an Stelle Gottes (des Einen, Einzigen) zahllose Götter annehmen, ebensoviel wie es Stäubchen im All gibt. Das aber hieße, eine Unmöglichkeit von einer hundertfachen Unmöglichkeit als Tatsache anzunehmen und damit dem Irrsinn eines Fieberwahns zu verfallen. | |||
Mit einem Wort: Durch jedes einzelne Stäubchen öffnen sich uns drei Fenster zu dem einen Licht (nur-u vahdaniyet) der Urewigen Sonne und zur Notwendigkeit Göttlichen Seins (vudjub-u vudjuduna). | |||
'''Erstes Fenster:''' | |||
''' | Jedes Stäubchen (Atom, Zelle, Samenkorn) gleicht einem Soldaten, der wie innerhalb militärischer Kreise in jeder Gruppe, Kompanie, Bataillon, Division, Armee, Heer seine Zugehörigkeit und dieser Zugehörigkeit entsprechend seine Aufgabe (vazife) hat, der dieser Aufgabe entsprechend seine Anordnungen (nizam) erhält und sich dementsprechend bewegt... | ||
So hat denn z.B. selbst eine Zelle in deiner Sehlinse ein bestimmtes Verhältnis und eine Aufgabe (vazife) in deinem Auge, deinem Kopf, deinem Körper, in den Venen und Arterien, in den Nerv- und Lymphbahnen, welche dem Kreislauf, der Wahrnehmung, den Bewegungen dienen, und in deiner Spezies usw. mit ihrer Fähigkeit (quvvet) sich zu vermehren, etwas anzuziehen, abzuwehren oder auszuscheiden und sich für eine bestimmte Gestalt mit anderen Zellen zusammenzuschließen. Dadurch demonstriert sie vor jedem Auge, das nicht erblindet ist, dass sie ganz offensichtlich das Kunstwerk eines Urewigen-Allmächtigen (Qadîr-i Ezel) und sein befähigter Beamter ist, Seiner göttlichen Führung untersteht (taht-i tedbir). | |||
'''Zweites Fenster:''' | |||
''' | Jedes Atom in der Luft kann jede Blume, jede Frucht besuchen. Es kann so in jede Blume, jede Frucht eintreten und darin tätig werden. Wäre es nicht ein dienstbereiter Beamter des Vollkommen-Allmächtigen (Qadîr-i Mutlaq), der alles sieht und alles weiß, dann müsste dieses umherschweifende Atom Struktur und Aufbau jeder Frucht und jeder Blume und alle ihre verschiedenen Kunstarten und -formen, nämlich die Kunst des Schneiders, der jede von ihnen bekleidet und die Kunst eines vollendeten und universellen Modeschöpfers kennen und beherrschen (memur-u musahhar). So macht ein solches Atom einen Strahl des Lichtes der Einheit (tauhid) sonnenklar sichtbar. Vergleiche nun auch das Licht mit der Luft und das Wasser mit der Erde! | ||
Wie bekannt liegt der eigentliche Ursprung aller Dinge in den folgender vier Elementen: Nach neuerer naturwissenschaftlicher Lehre: Wasserstoff (bildet das Wasser), Sauerstoff (dient in der Luft zum Atmen), Kohlenstoff (dient der Verbrennung zur Gewinnung von Energie, Licht und Wärme) und Stickstoff (dient in der Stickstoffsynthese dem Aufbau der Pflanzen: Grundlage fast allen Lebens auf der Erde). Diese vier chemischen Elemente (H-O-C-N) entsprechen den vier Grundelementen (Wasser, Luft, Feuer/Licht, Erde) der Alten. | |||
'''Drittes Fenster:''' | |||
''' | Nehmen wir eine handvoll Erde, die nichts ist als ein wenig Staub! Wenn wir nun einen Topf mit diesem Staub füllen, so wird er zur Grundlage für Wachstum und Gedeihen aller Arten blühender und fruchtbringender Pflanzen. Säen wir nun den Samen jeder Sorte blühender und fruchtbringender Pflanzen aller Welt in ihm aus, so bestehen diese Samenkörner aus keinen anderen Elementen als die Spermien der Tiere. Auch die Samenkörner bestehen ähnlich wie die flüssigen Spermien aus Kohlenstoff, Stickstoff, Sauerstoff und Wasserstoff, ähneln einander in ihrer Zusammensetzung und unterscheiden sich voneinander nur in ihren Eigenschaften. Nur die Feder (qalem) der göttlichen Vorausbestimmung (qader) überträgt auf sie geistig (manevi) gesehen ihr Programm. Wir stecken also nun diese Samenkörner der Reihe nach in den Topf. So erwartest du, dass aus jedem Samenkorn eine Pflanze Form und Gestalt annimmt, mit all ihren wunderbaren Bestandteilen, und glaubst daran, als sei dies bereits geschehen. | ||
Wären diese Staubkörner nicht Beamte und dienstbereite Diener eines Herrn, der alle Dinge in all ihren Entwicklungsstadien und -formen kennt und der mächtig ist (qadîr), allen Seinen Geschöpfen den ihnen entsprechenden Körper samt all ihren Organen zu verleihen und dessen Macht (qudret) alle Dinge leicht und mühelos unterworfen sind, so müssten sich in jedem Staubkörnchen dieser Erde so viele unsichtbare Fabriken und Druckereien befinden, wie es blühende und fruchtbringende Pflanzen gibt, sodass sie der Ursprung all dieser verschiedenen Pflanzen sein könnten, deren Form und Gestalt so weit voneinander entfernt und voneinander verschieden ist. Oder aber man müsste ihnen ein alle Existenzen umfassendes Wissen und eine Macht verleihen, die alle ihre verschiedenen Formen erschaffen könnte, damit die Erde Ursprung all ihrer Formen sein könnte. | |||
Das aber heißt, dass man ebensoviel Götter annehmen müsste, wie es Staubkörnchen in der Erde gibt, wenn es diese Verbindung mit Gott dem Gerechten nicht geben sollte. Dies aber wäre ein Aberglaube, der tausendfach unmöglich ist. | |||
Sind sie jedoch Beamte, dann ist dies ganz einfach. Ein Soldat eines mächtigen Königs (Sultan) kann z.B. im Namen dieses Königs (Padischah) und (im Vollzug seiner königlichen) Gewalt ein Volk zur Auswanderung zwingen, zwei Meere miteinander vereinigen und sogar einen König (Schah) gefangen nehmen. In gleicher Weise kann sogar mit dem Befehl des Königs von Ewigkeit zu Ewigkeit eine Mücke Nimrod zu Boden werfen, eine Ameise das Schloss des Pharaos zerstören, vernichten, ein Feigenkorn einen Feigenbaum tragen, (der aus ihm emporwächst). | |||
Überdies gibt es in jedem Staubkörnchen auch noch zwei wahre (sadiq) Zeugen für die Notwendigkeit und Einheit des Schöpfers (vudjub ve vahdet-i Sani'). | |||
Der erste nimmt trotz seiner völligen Schwäche (adjz-i mutlaq) sehr große und sehr verschiedene Aufgaben (vazife) wahr, während der andere sich trotz seiner unbelebten Natur der allgemeinen Ordnung (nizam-i umumiye) entsprechend so verhält, als liebte er die Ordnung (intizamperverane) und hätte ein umfassendes Bewusstsein (shuur-u kulli). Das aber heißt, dass jedes Stäubchen mit seiner Schwäche (lisan-i adjziyle) für die Notwendige Existenz des Vollkommen-Allmächtigen (Qadîr-i Mutlaq) und in der Beachtung der kosmischen Ordnung (nizam-i âlemi) für die Einheit Gottes (vahdet) Zeugnis ablegt. | |||
{"So wie für den, der notwendigerweise (Vadjib) da ist und der Einzige (Vahid), für den in jedem Stäubchen mit Sicherheit zwei Zeugen sind, gibt es auch in allem Lebendigen, zwei Wunderzeichen (Ayat) für den, welcher der Einzige (Ahad) und Unabhängige (Samed) ist."} | |||
So findet sich denn in der Tat auf allem, was da lebt das Siegel (sikke) Seiner Einheit (Ahadiyet) und die Prägung (turra) seiner Unabhängigkeit (Samediyet). Denn ein jedes Lebewesen zeigt gleichsam wie ein Spiegel alle die Namen, deren Manifestationen sich in den meisten Schöpfungen offenbaren. Es ist so, als ob dieses Lebewesen einen Brennpunkt darstellt, in dem sich die Erscheinungen des gewaltigen Namens des Lebendigen und Beständigen (Hayy-u Qayyum'un tedjelli-i ism-i a'dham) zeigt. So trägt es also den Stempel der Einheit (sikke-i ahadiyet), da es eine Art Schatten der Einheit des Herrn (ahadiyet-i dhatiye) ist, verborgen unter dem Schleier des Namens "al-Muhyi (der Lebensspender)". | |||
Überdies zeigt dieses Lebewesen, da es einem verkleinerten Abbild des Kosmos und einer Frucht am Baume der Schöpfung gleicht, die Prägung der Unabhängigkeit Gottes (Samediyet turrasini), dadurch dass alle seine weltumspannenden Bedürfnisse innerhalb seines winzig kleinen Lebensbereiches mit unerwarteter Leichtigkeit befriedigt werden. Durch diese Verhältnisse wird sichtbar, dass das Lebewesen einen Herrn (Rabb) hat, der sich ihm zuwendet, wie sonst keine anderen Seiner Schöpfungen und dessen (Gnaden)blick die Stelle aller geschaffenen Dinge ersetzt. | |||
Alle Welt vermag nicht die Stelle der Zuwendung dieses Einen zu ersetzen. | |||
{"Ja, in der Tat genügt für alle Einzelnen der Eine und Einzige an der Stelle von Allem und nicht genügen einem Alles, so nicht statt aller Einzelheiten der Eine (al-Vahid)."} | |||
Desgleichen zeigen diese Verhältnisse, dass - so wie dieser sein Herr keines Dinges bedürftig ist - sich auch Seine Schätze um kein Ding verringern und in Seiner Macht kein Ding schwer ist. So ist denn dies eine Art Prägung (turra), die einen Schatten Seiner Unabhängigkeit (Samedaniyet) offenbart. | |||
Das aber heißt, dass jedes Lebewesen einen Stempel Seiner Einheit (sikke-i Ahadiyet) und eine Prägung Seiner Unabhängigkeit (turra-i Samediyet) trägt. In der Tat rezitiert ein jedes Lebewesen in der Sprache seines Lebens (d.h. durch sein Leben bringt es zum Ausdruck) | |||
{"Sprich: Er ist Gott, der Einzige (Ahad). Er ist Gott, der Unabhängige (Samed)" (Sure 112, 1-2)} | |||
Außer diesen beiden Siegeln (sikke) gibt es auch noch zwei wichtige Fenster. Da diese jedoch bereits an anderer Stelle ausführlich behandelt worden sind, haben wir sie hier nur kurz zusammengefasst. | |||
Da nun einmal in dieser Welt ein jedes Stäubchen diese drei Fenster und diese beiden Luken öffnet, wie auch das Leben zwei Tore gleichsam hin zu dem Notwendig-Seienden, dem Einzigen (vahdaniyet) öffnet, ist es dir jetzt möglich, die obigen Beispiele auf ein Stäubchen bis hin zur Sonne in Bezug auf alle Stufen der Schöpfung mit ihrer lichtvollen Ausstrahlung der Erkenntnis (ma'rifet) über den Herrn, in Seiner Majestät (= Dhat-i Dhu'lDjelal), anzuwenden. | |||
So schreite durch die obigen Beispiele schrittweise in der Erkenntnis Gottes (marifetullah) und in Seiner Gegenwart (huzur) geistig fort und ziehe deinen Nutzen aus ihnen... | |||
< | <span id="BEŞİNCİ_LEM’A"></span> | ||
=== | ===Fünfter Strahl:=== | ||
Um z.B. ein Buch zu schreiben oder einen Brief abzufassen, genügt ein Schreibstift zu seiner Niederschrift. Dort aber, wo es um einen Buchdruck oder eine Drucksache geht, benötigt man dazu ebensoviele Schreibstifte, d.h. Drucktypen, wie das Buch Buchstaben hat, damit ein solches Buch gedruckt und herausgebracht werden kann. Sollte nun in einige Buchstaben des Buches ein Großteil des Buches in sehr feiner Schrift hineingeschrieben werden - z.B. die ganze Sure Yasin in die beiden Buchstaben Ya und Sin hineingeschrieben werden - so benötigt man für diesen einen Buchstaben auch noch alle diese winzigen Buchstaben zusätzlich, damit es gedruckt werden kann. | |||
Sagtest du in gleicher Weise, dass dieses Weltenbuch (das Buch der Schöpfung), die heilige Schrift, aus der Feder der Macht des Einzigartigen (qalem-i qudret-i Samedaniye) und ein Brief des Einen Herrn (Dhat-i Ahadiyet) ist, schlägst du auf einen Weg ein, der geradezu notwendigerweise leicht und auch unbedingt verständlich ist. | |||
Schreibst du es hingegen den Ursachen und der Natur zu, dann beschreitest du einen Weg, der sehr schwierig, unvorstellbar kompliziert und dermaßen abergläubig ist, den man noch nicht einmal im Traum annehmen könnte. Es müssten dann für die Natur in jeder Handvoll Erde, in jedem Tropfen Wasser, in jedem Lufthauch Milliarden metallener Druckereien, nicht zu zählende und unsichtbare Fabriken vorhanden sein, damit die Entstehung solcher zahllosen blühenden und fruchttragenden Kunstwerke zum Erfolg geführt werden können. Oder aber, man müsste in ihnen ein alles umfassendes Wissen annehmen, eine Macht, die zu all diesem die Kraft besitzt (= muktedir bir quvvet), um für diese Kunstwerke eine wahrhaftige Quelle zu sein. | |||
Denn für die Entstehung aller Pflanzen bedarf es einer bestimmten Menge Erde, Wasser und Luft. Denn alle blühenden und fruchttragenden Pflanzen sind so harmonisch (muntazam) und ausgewogen (mevzun) gestaltet und jede für sich eine auserwählte, in ihrer Art sehr unterschiedlich, sodass für jede wieder eine andere, nur für sie geeignete Fabrik bzw. ein spezielles Druckverfahren notwendig wäre. | |||
Das aber heißt, dass - wollte man die Natur, statt lediglich wie eine Lineatur zu sein, zur Urquelle machen - man in jedem einzelnen Gegenstand einen Maschinenpark vorfinden müsste. Somit ist der Kern all dieser Naturanbeterei ein Aberglaube, für den sich alle Abergläubigen schämen sollten. Siehe, welch eine grenzenlos wahnwitzige Absurdität die Kinder des Irrtums da vertreten und sich noch selbst für klug halten. Ziehe deine Lehre daraus! | |||
'''Zusammenfassung:''' | |||
''' | Jeder Buchstabe in einem Buch stellt z.B. als Buchstabe nicht mehr als sich selbst dar und bringt lediglich durch sein Aussehen seine eigene Existenz zum Ausdruck, während er über seinen Schreiber mit zehn Worten berichtet und ihn auf vielfältige Weise vorstellt. | ||
'''Zum Beispiel:''' | |||
"Mein Schreiber hat eine schöne Handschrift. Sein Stift ist rot. Er ist dieses, er ist jenes.", sagt er. | |||
Und genauso gilt: Ein jeder Buchstabe im großen Buch der Schöpfung stellt als ein Objekt (der Schöpfung) nicht mehr als sich selbst dar und zeigt nicht mehr als sein eigenes Aussehen. Als die Namen des urewigen Designers (Nakkash-i Ezel) jedoch stellt er eine Kasside (ein Gedicht) dar und zeigt auf diese Namen mit so viel Zeigefingern hin, wie er Eigenschaften hat, bezeugt den Träger dieser Namen. | |||
Das aber heißt, dass selbst ein Sophist, ein Haarspalter, auch wenn er sowohl sich selbst als auch die ganze Welt leugnet, in seiner Torheit dennoch nicht so weit gehen darf, den Schöpfer in Seiner Majestät (Sani-i Dhu'lDjelal) zu verleugnen!... | |||
< | <span id="ALTINCI_LEM’A"></span> | ||
=== | ===Sechster Strahl:=== | ||
Der Schöpfer in Seiner Majestät (Khaliq-i Dhu'lDjelal) hat jedem einzelnen Seiner Geschöpfe das Siegel Seiner Einheit (sikke-i ahadiyet) aufs Haupt und all Seinen Kunstwerken ins Antlitz geprägt (wovon wir in den obigen "Strahlen" einige gesehen haben). In gleicher Weise hat Er auch jeder Art (von Geschöpfen) viele Siegel Seiner Einheit (sikke-i ahadiyet), einer jeden Gruppe (von Arten) mannigfache Stempel Seiner Einheit (khatem-i vâhidiyet), bis hin zu der Welt (mit all ihren Arten von Geschöpfen) die verschiedensten Prägungen Seiner Einheit (turra-i vahdet) in einer über alles glänzenden Weise aufgedrückt. So wollen wir denn hier nur ein Siegel (sikke), einen Stempel (khatem) unter so vielen Siegeln (sikkeler), Stempeln (khatemler), Prägungen (turralar), die im Frühling auf der Seite der Erdoberfläche aufgedrückt sind, aufzeigen. Es ist dies wie folgt: | |||
Dass der Urewige Designer (Nakkash-i Ezel) über das Antlitz der Erde hin im Sommer und im Frühling wenigstens 300.000 Tier- und Pflanzenarten aus der grenzenlosen Vermischung und Vermengung (ihrer Samenkörner) heraus auswählt und voneinander trennt und in so hohem Grade wohlgeordnet (intizam) und voneinander wohlgeschieden zum neuen Leben, Wachstum und Gedeihen erweckt, ist ein Siegel der Einheit Gottes (sikke-i tauhid), wie auch der Frühling in seiner Pracht so klar und deutlich ist. | |||
Wenn in der Tat zur Frühlingszeit in der Neubelebung der erstorbenen Erde 300.000 Beispiele der Auferstehung in vollkommener Ordnung (kemal-i intizam) hervorgebracht (idjad) und dreihundert verschiedene Arten bunt gemischt schließlich fehlerlos, makellos und ohne jede Verwechslung ausgewogen, harmonisch, überaus wohlgeordnet (muntazam) und in vollendeter (mukemmel) Form (im Buch der Schöpfung) auf diese Seite eingetragen werden, die die Erde ist, sollte jeder, der auch nur ein Fünkchen Bewusstsein hat, verstehen können, dass dies ein persönliches Siegel (sikke-i mahsus) des Herrn in Seiner Herrlichkeit (Dhat-i Dhu'lDjelal) ist, des Vollkommenen-Allmächtigen (Qadîr-i Dhu'lKemal) und des Vollkommenen-Allweisen (Hakîm-i Dhu'lDjemal), der über eine unendliche Macht (qudret), ein alles umfassendes Wissen (ilm) und über eine den ganzen Kosmos lenkende Willenskraft (irade) verfügt (mâlik). | |||
Der Weise Qur'an bestimmt (ferman) hierzu: | |||
{"Siehe die Zeichen der Barmherzigkeit Allahs: wie Er die Erde nach ihrem Tode wieder lebendig macht! Fürwahr, Er ist es, der die Toten wiederbelebt, und Er hat Macht über alle Dinge." (Sure 30, 50)} | |||
Mit Sicherheit ist für die Macht des Schöpfers (Qudret-i Fatir), der bei der Wiederbelebung der Erde 300.000 Beispiele für die Auferstehung innerhalb einiger Tage erschafft, auch die Auferstehung des Menschen in der Tat dementsprechend leicht. Ja, könnte man etwa zu jenem wunderwirkenden Herrn, der zum Beispiel den Mohnblumenberg oder den Subhan-Berg (4434 m) mit einem Wink Seines Fingers aufzuheben vermag, sagen: "Könntest Du diesen riesigen Stein, der unseren Lebensweg den Bach hinunter versperrt, hinwegräumen?" Ja könnte man etwa in gleicher Weise den Allmächtigen-Allweisen (Qadîr-i Hakîm), den Freigiebigen-Allbarmherzigen (Kerim-i Rahîm), der Himmel und Berge und Erde in sechs Tagen erschaffen hat und sie zu allen Zeiten füllt und leert, fragen: "Könntest Du die Erde über uns, die uns den Weg zu Deinem Gastmahl in der Ewigkeit versperrend vor uns ausgebreitet ist, hinwegräumen? Würdest Du uns etwa aus dem Erdreich emporführen und könntest Du es dann aufs Neue unter uns ausbreiten?" Läge dies etwa fern aller Betrachtung? | |||
Du hast nun das Siegel der Einheit (sikke-i tauhid) gesehen, welches das Antlitz der Erde im Sommer trägt. Nun siehe! Es zeigt sich da ganz offensichtlich der Stempel der Einheit Gottes (khatem-i vâhidiyet), der im Frühling auf der gewaltigen Lenkung und Leitung (tasarrufat-i adhim) der Erde durch den Allsehenden (basîrane) und Allweisen (hakîmane) sichtbar wird. Denn diese Tätigkeit wird in ihrem absoluten Umfang, trotz ihrer unbegrenzten räumlichen Ausdehnung, zugleich auch in ihrer vollendeten zeitlichen Ausdehnung und trotz dieser Geschwindigkeit in absoluter Freigiebigkeit (kemal-i sehavet), in absoluter Ordnung (kemal-i intizam) und vollendeter Kunstfertigkeit (kemal-i hüsn-ü san'at) und als eine vollkommene Schöpfung (mukemmeliyet-i khilqat) sichtbar. Sie ist ein Stempel (khatem), der nur jenem gehören kann, der ein grenzenloses Wissen und eine unendliche Macht besitzt. | |||
Wir sehen in der Tat, dass sich Schöpfung (idjad), Lenkung und Leitung (= tasarruf) und Wirksamkeit (faaliyet) Gottes über die ganze Erdoberfläche in unbegrenzter Ausdehnung erstreckt. | |||
Des Weiteren vollendet sich das Werk bei aller räumlichen Ausdehnung auch in der zeitlichen Ausdehnung (d.h. der Frühling erstreckt sich räumlich und zeitlich gleichzeitig über die ganze Erde). | |||
Zudem wird in dieser zeitlichen und räumlichen Ausdehnung auch eine vollendete Freigiebigkeit (sehavet-i mutlaq) sichtbar. | |||
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