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("Gewaltige Dinge werden sich ereignen, welche eine solche heilige Macht in dieser gewaltigen Gemeinde wachrufen und sie begeistern werden... Sicherlich wird die hohe Begeisterung, die in dieser gewaltigen Kraft zum Ausdruck kommt, (sich zu einer gewaltigen Bewegung) emporschwingen; dann wird Hasret Mehdi kommen, sie zu leiten und sie auf den Weg der Wahrheit und Gerechtigkeit führen. Entsprechend der Gewohnheit Gottes (adetullah) und von seiner göttlich..." içeriğiyle yeni sayfa oluşturdu) |
("Der zweite Teil sagt im Namen des Volkes und im Interesse des Nationalismus und mit dem Gedanken, den Rassismus zu stärken: "Wir wollen (den Zweig) des Islam in (den Baum) unseres Volkes einpflanzen." und begehen (auf diese Weise) eine Ketzerei." içeriğiyle yeni sayfa oluşturdu) |
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1.065. satır: | 1.065. satır: | ||
Wenn also Leute, die auf dem ersten Weg reisen, keinen Erfolg darin haben, ihre eigenwillige Seele (nefs-i emmare) zu töten, und wenn sie ihre Leidenschaften (heva) nicht aufgeben und das Ego zerbrechen können, so fallen sie aus dem Rang der Dankbarkeit (shukur) auf die Stufe der Überheblichkeit (fakhr) und von der Stufe der Überheblichkeit (fakhr) hinunter auf die der Selbstgefälligkeit (gurur). Wenn eine solche Person eine Ergriffenheit (indjizab) erlebt, die aus ihrer Liebe (muhabbet) erwächst, und eine Art Rauschzustand (sekir), der aus dieser Ergriffenheit (indjizab) kommt, so ergeben sich für sie daraus so hochgesteckte Ansprüche, die bei weitem ihre Grenzen überschreiten, verbunden mit Äußerungen von höchster Ekstase (shatahat = geistige Betrunkenheit), was sowohl ihr selbst Schaden zufügt, als auch zur Ursache eines solchen Schadens für andere wird. | Wenn also Leute, die auf dem ersten Weg reisen, keinen Erfolg darin haben, ihre eigenwillige Seele (nefs-i emmare) zu töten, und wenn sie ihre Leidenschaften (heva) nicht aufgeben und das Ego zerbrechen können, so fallen sie aus dem Rang der Dankbarkeit (shukur) auf die Stufe der Überheblichkeit (fakhr) und von der Stufe der Überheblichkeit (fakhr) hinunter auf die der Selbstgefälligkeit (gurur). Wenn eine solche Person eine Ergriffenheit (indjizab) erlebt, die aus ihrer Liebe (muhabbet) erwächst, und eine Art Rauschzustand (sekir), der aus dieser Ergriffenheit (indjizab) kommt, so ergeben sich für sie daraus so hochgesteckte Ansprüche, die bei weitem ihre Grenzen überschreiten, verbunden mit Äußerungen von höchster Ekstase (shatahat = geistige Betrunkenheit), was sowohl ihr selbst Schaden zufügt, als auch zur Ursache eines solchen Schadens für andere wird. | ||
Wenn zum Beispiel ein Leutnant vor Begeisterung über seine eigene Kommandostellung stolz (gurur) wird und schon sich selbst für einen Feldmarschall hält, und seinen kleinen Einflussbereich mit einem universellen verwechselt, so wird er zur Ursache einer Sonne, die in einem kleinen Spiegelchen erscheint und sich nun mit der Sonne verwechselt, die in gewisser Hinsicht durch einen Aspekt der Ähnlichkeit in all ihrem Glanz im Meeresspiegel sichtbar wird.In gleicher Weise gibt es unter den Leuten der Gottesfreundschaft (ehl-i velayet) viele, die sich für größer halten als andere, die in Wirklichkeit im Verhältnis eines Fasans zu einer Fliege größer sind als sie, die sich selbst auch in dieser Weise betrachten und fest davon überzeugt sind, dass sie recht haben. | |||
Ich habe selbst einmal jemanden gesehen, dessen Herz gerade eben erst erwacht war und der gerade eben erst ganz von Ferne in sich selbst das Geheimnis der Gottesfreundschaft verspürte und nun sich selbst für einen gewaltigen Pol (qutub-u a'dham) hielt und sich auch dementsprechend aufführte. Ich habe zu ihm gesagt: "Mein Bruder, so wie die Gesetze eines Königreichs vom ersten Minister bis zum letzten Abteilungsleiter verschiedene Formen annehmen und mal mehr oder weniger umfangreich sein können, so gibt es auch für die Pole und Gottesfreunde solche verschiedenartige Gebiete und Wahrnehmungsbereiche. Und jede Stufe (maqam) hat ihre | |||
eigenen Schattenseiten und viele verschiedene dunkle Bereiche. Du hast nun die gewaltige Erscheinungsform eines Qutub, entsprechend der eines Ministers gesehen. Und du hast diese Erscheinungsform von deinem eigenen Bereich aus, der dem eines Abteilungsleiters entspricht, wahrgenommen und dich dabei getäuscht. Was du gesehen hast, war zwar richtig, nur dein Urteil darüber war falsch. Für eine Fliege ist eine Tasse mit Wasser wie ein Swimmingpool (deniz)." Dieser Mann kam über meiner Antwort mit Gottes Hilfe zur Besinnung und wurde vor einem Abgrund gerettet. | |||
So habe ich auch einige Leute gesehen, die sich selbst für eine Art Mehdi gehalten haben und die auch sagten: "Ich werde einmal der Mehdi sein." Diese Leute sind keine Lügner und Betrüger. Sie sind selbst Betrogene. Sie glauben, das, was sie da sehen, sei die Wirklichkeit. So wie es bei den Erscheinungen der Namen Gottes von den Sphären des gewaltigen Thrones bis hinab zu den Atomen verschiedene Abstufungen gibt und auch die Orte ihrer Manifestationen sich dementsprechend voneinander unterscheiden, so unterscheiden sich auch die verschiedenen Stufen der Gottesfreundschaft, die aus der unterschiedlichen Art, wie diese Namen Gottes empfangen werden, voneinander. | |||
So ist denn der wichtigste Grund für diese Verwirrung folgender: | |||
Auf einigen Stufen (maqam) der Gottesfreundschaft finden sich auch die Charakteristika der Aufgaben (vazife) des Mehdi oder es besteht eine besondere Beziehung mit dem gewaltigen Pol (qutub-u a'dham) oder mit Khidr. Es gibt auch einige Stufen, die mit besonders bekannten Persönlichkeiten verbunden sind. Tatsächlich werden diese Stufen "maqam-i Khidr", "maqam-i Uvays" oder "maqam-i Mehdiyet" genannt. | |||
Es geschieht aus diesem Geheimnis heraus, dass (Menschen), die diese Stufe erlangt haben, oder doch eine andere Stufe, die dieser Stufe oder doch wenigstens ihrem Schatten ähnlich sieht, glauben, sie seien selbst diese berühmte Persönlichkeit, die mit dieser Stufe verbunden ist. Sie verstehen sich als Khidr, oder glauben der Mehdi zu sein, oder stellen sich vor, der gewaltige Pol zu sein. | |||
Wenn ein solcher Mensch kein Ego hat, das nach Rang und Ansehen (hubb-u djah) verlangt, so wird er von diesem Zustand nicht gefangen genommen. Seine exzessiven Höhenflüge werden als die Äußerungen eines Ekstatikers (shatahat = geistige Betrunkenheit) bewertet. Er ist für sie vielleicht noch nicht einmal verantwortlich. | |||
Wenn sein Ego jedoch sich vielleicht versteckt nach Ruhm und Ansehen gesehnt hat (hubb-u djah), so wird (dieser Mensch) von seinem Ego (enaniyet) besiegt, unterlässt es, zu danken (shukur), wird stolz (fakhr), fällt von seinem Stolz Schritt um Schritt herab bis zur Selbstgefälligkeit (gurur). So verfällt er schließlich dem (religiösen) Wahnsinn, oder irrt vom rechten Wege ab. Denn er stellt sich die großen Heiligen als Seinesgleichen vor und verliert am Ende all seinen Respekt und seine gute Meinung (hüsn-ü zan) über sie. Denn in dem Maße, in dem sich die Seele (nefs) in ihrem Stolz erhebt, erkennt sie selbst auch ihre eigenen Fehler. Er vergleicht diese großen Persönlichkeiten mit sich selbst und hält sie für fehlerhaft. Ja sogar sein Respekt vor den Propheten schwindet. | |||
So ist es denn für solche, die in einen derartigen Zustand (hal) hineingeraten sind, notwendig, sich nach der Waage des Gesetzes (Schariah) auszurichten und die Regeln der Gelehrten und Kenner der Vorschriften des Glaubens (usul-ud Din) als Richtschnur und die Anweisungen der Gelehrten unter den Heiligen, wie Imam Ghasali und Imam-i Rabbani als Wegweiser zu befolgen. Sie sollten ständig ihre eigene Seele (nefs) anklagen und ihren Seelen nichts anderes zuschreiben als ihre Fehler, ihre Unfähigkeit und ihre Armseligkeit. | |||
Alle ekstatischen Äußerungen (shatahat = geistige Betrunkenheit) auf diesem Weg entstehen aus der Eigenliebe (hubb-u nefis), denn das Auge der Liebe erkennt keine Fehler.Da ein solcher Mensch sich selbst liebt, glaubt er, dass dieses fehlerhafte, wertlose Stückchen Glas ein Diamant oder sonst ein Edelstein sein müsse. | |||
Der gefährlichste Fehler unter diesen ist der, | |||
dass er sich vorstellt, diese Art Meinungen und Ansichten, die zuweilen wie Eingebungen (ilham) in seinem Herzen auftauchen, seien "Gottes Wort und Wunderzeichen" (Kelamullah ve Ayat). Daraus erwächst eine Respektlosigkeit gegenüber der Offenbarung Gottes in all ihrer Erhabenheit und Heiligkeit. Nun sind in der Tat alle Eingebungen (ilham) von den Eingebungen der Biene und anderer Tiere bis zu den Eingebungen gewöhnlicher Leute und der geistlichen Elite, den Eingebungen einfacher Engel bis zu den (Engeln nahe dem Throne Gottes) Cherubim eine Art Wort des Herrn. Doch sie sind Wort des Herrn in der Übereinstimmung mit der Fähigkeit des Empfängers und seiner individuellen Stufe (maqam), wie sie gleich Funken in verschiedenen Formen der Ansprache des Herrn durch 70.000 Schleier zu uns hindurchdringen. | |||
Jedoch solche Eingebungen mit derart besonderen Ausdrücken wie "Vahiy" (Offenbarung), "Kelamullah" (Wort Gottes) oder "Ayat" (Wunderzeichen) zu bezeichnen, wie sie nur den Sternen des Qur'an zukommen, dem klarsten und konkretesten Beispiel für Gottes Wort, ist völlig falsch. Wie bereits im "Zwölften", "Fünfundzwanzigsten" und "Einunddreißigsten Wort" erklärt und bewiesen wurde, ist, was immer nun die Beziehung dieses kleinen, trüben und verschleierten Bildes der Sonne, wie es in dem gefärbten Spiegel in deiner Hand erscheint, mit der Sonne am Himmel sein mag, vergleichbar mit der Eingebung in den Herzen derer, welche die obigen Ansprüche erheben und den Ayat der Sonne des Qur'an, welche das unmittelbare Wort Gottes ist. Wenn man sagt, dass die Abbilder der Sonne in allen Spiegeln erscheinen und mit ihr in Beziehung stehen, so wäre das richtig. Aber die Erdkugel kann nicht mit den Spiegeln jener winzig kleinen Sonnen verbunden sein und kann nicht durch deren Anziehungskraft gebunden werden!... | |||
< | <span id="Beşinci_Telvih"></span> | ||
=== | ===Fünfte Andeutung:=== | ||
Einer der besonders wichtigen Wege im Orden ist die "Einheit im Sein (vahdet-ul vudjud)", welche die "Einheit im Zeugnis (vahdet-us shuhud)" genannt wird. Dieser Weg beschränkt den Blick auf die Existenz des notwendig Seienden (Vadjibu-l'Vudjudun Vudjuduna) und hält alles andere im Vergleich mit dem, der da notwendigerweise Sein muss, für so schwach und nur schattenhaft in seinem Dasein, dass er es nicht für würdig erachtet, mit dem Ausdruck "Dasein" (vudjud) bezeichnet zu werden. (Auf diesem Weg) wird alles in den Schleier einer (bloßen) Vorstellung (hayal) gewickelt, sodass es auf der Stufe der Aufgabe (und des Loslassens = terk-i masiva maqam) von allem als nichts zählt, ja als gar nicht vorhanden vorgestellt (tasavvur) wird, wobei man letzten Endes so weit geht, den Erscheinungen der Namen Gottes die Gestalt eines nur vorgestellten (hayal) Spiegels zu geben. | |||
So ist denn ein wesentlicher Faktor dieses Weges der, dass durch die Existenz des Notwendig Seienden, die sich mit der Stärke des Glaubens durch eine hohe Gottesfreundschaft im Grade einer wahrhaftigen Gewissheit entfaltet, das Dasein möglicher Wesen in einem Maße heruntergespielt wird, dass außer einer bloßen Vorstellung (hayal) und dem Nichtsein kein Platz in ihren Augen mehr bleibt. Es ist, als ob (dieser Weg) das Universum zu Gunsten des Einen Notwendig Seienden bestreitet. | |||
Aber dieser Weg birgt auch seine Gefahren. Die erste davon ist diese: Die Anzahl der Pfeiler des Glaubens beträgt sechs. So gibt es Träger des Glaubens wie den Glauben an Gott und den Glauben an den letzten Tag. Was diese Träger des Glaubens betrifft, so erfordern sie die Existenz von Möglichkeiten (mumkinat vudjudlar). Diese fest begründeten Pfeiler des Glaubens können nicht über einer Einbildung (hayal) errichtet werden. Aus diesem Grunde sollte einer, der diesem Weg folgt und aus dieser Welt der Höhenflüge und der Ekstase (sekirden alem-i sahve ve alem-i istighrak) wieder in diese unsere nüchterne Welt zurückkehrt, nicht seine neue Einstellung (meshreb) mit sich nehmen und er sollte nicht entsprechend seiner neuen Einstellung (meshreb) handeln. | |||
Darüber hinaus sollte er nicht den Weg (meshreb) des Herzens (qalbi), der Vorstellungen (hali) und meditativen Wahrnehmungen (zevki) in eine verstandesgemäße (aqli), vernunftgemäße (qauli), wissenschaftliche (ilmi) Form umgießen, denn die Prinzipien, die zum Bereich des Verstandes (= desatir-i aqliye), die Gesetze, die zum Bereich des Wissens (kevanin-i ilmiye) gehören und die Wurzeln des Wortes (Theologie; usul-u kelam), die vom Qur'an und der Sunna des Propheten ausgehen, können ihn auf diesem Weg (meshreb) nicht begleiten; es gibt hier keine Anwendungsmöglichkeiten für sie. Aus diesem Grund finden wir diesen Weg nicht ausdrücklich bei den (vier) rechtgeleiteten Kalifen, den führenden Imamen und Interpreten (Eimme-i Mutschtehidin) und den Großen unter den Rechtschaffenen (der ersten beiden Generationen = selef-i salihin). | |||
Das heißt, dies ist nicht der Hohe Weg (meshreb)! Vielleicht ist es eine der hohen Straßen; doch hat sie ihre Mängel. Es ist dies ein sehr wichtiger Weg. Aber er ist auch sehr gefährlich. Er ist zwar sehr schwierig; aber er ist zugleich auch sehr befriedigend. Die ihn in Freude wandeln, wollen ihn nicht wieder verlassen. Dank ihrer Selbstzufriedenheit, halten sie (diesen Weg) für die höchste Stufe. | |||
Da wir nun aber Grundlage und Natur (esas ve mahiyet) dieses Weges in dem "Punkt"-Abhandlung (Nokta Risalesi; siehe "Harmonie des Lichts") und zum Teil auch in unseren "Worten" (Sözler) und "Briefen" (Mektubat) erklärt haben, wollen wir uns insoweit damit begnügen und hier nun noch einen der bedeutenden Abgründe erklären. Es ist dies wie folgt: | |||
Für die edelsten der Edlen, die den Bereich der Ursachen (daire-i esbab) verlassen haben und nach dem Geheimnis des Loslassens und der Aufgabe (terk-i masiva) aller Bindungen an die Möglichkeiten (der Schöpfung) in einen Zustand (hal) völliger Auflösung und Einswerdung (istighrak-i mutlaq) eingegangen sind, ist dies der Weg der Reinheit (salih bir meshreb). Diesen Weg aber denen, die im (Meer der) Ursachen versunken sind, sich in diese Welt verliebt (ashk) haben und durch ihre materialistische Philosophie (im Sumpf) des Naturalismus stecken geblieben sind, in Form einer Wissenschaft anzubieten, hieße sie in diesem Naturalismus und Materialismus zu ertränken und sie von den Wahrheiten des Islam zu entfremden. | |||
Denn der, dessen Blick in Liebe an die Welt und das Reich der Ursachen (daire-i esbab) gefesselt ist, möchte dieser vergänglichen Welt eine Art Beständigkeit verleihen. Er möchte ja seine Geliebte (mahbub) Welt nicht aus seinen Händen verlieren. Unter dem Vorwand, es handle sich hierbei um die Einheit allen Seins (vahdet-ul vudjud), stellt er sich ihr (vergängliches) Dasein als Ewiges Sein (baqi vudjud) vor. In Anbetracht dieser Welt als seiner Geliebten und auf Grund dessen, dass er ihr Beständigkeit und Ewigkeit wie einen Besitz zuschreibt, erhebt er sie auf die Stufe seiner Angebeteten (ma'budiyet). So wollen wir denn unsere Zuflucht zu Gott nehmen (= نَعُوذُ بِاللّٰهِ), aber dies öffnet nun den Weg in den Abgrund der Leugnung Gottes selbst. | |||
In diesem Jahrhundert beherrscht die materialistische Einstellung so weit (alles Denken), dass sie Materie für den Ursprung aller Dinge hält. Wenn in einem solchen Zeitalter die Leute des Glaubens Materie im Grade einer Nichtigkeitserklärung als völlig unbedeutend betrachten und auf diese Weise die Einheit allen Seins (Vahdet-ul Vudjud) ins Gespräch bringen, so werden vielleicht die Materialisten den Anspruch erheben, zu sagen: "Auch wir behaupten genau das gleiche". Wohingegen doch der Weg, der von allen Wegen dieser Welt derjenige, der von dem der Materialisten und Natur-Anbeter am weitesten entfernte Weg der Weg der Einheit allen Seins ist. Denn die Anhänger dieser Einheit allen Seins messen in der Kraft ihres Glaubens der Existenz Gottes eine solche Bedeutung bei, dass sie (eine tatsächliche Existenz) des Alls und allen Daseins bestreiten. Was aber die Materialisten betrifft, so messen sie allem Sein eine solche Bedeutung bei, dass sie auf Kosten des Universums Gott verleugnen. Wo also sind nun diese (Materialisten) und wo jene (Sufi-Mystiker)?... | |||
< | <span id="Altıncı_Telvih"></span> | ||
=== | ===Sechste Andeutung:=== | ||
Besteht aus "Drei Punkten". | |||
< | <span id="Birinci_Nokta:"></span> | ||
==== | ====Erster Punkt:==== | ||
Unter den Wegen zur Gottesfreundschaft (velayet) besteht der schönste, unmittelbarste, reichste und strahlendste in der Befolgung der Gelobten Sitten (Sunnet-i seniye). Das heißt: bei all seinen Handlungen und in all seinem Verhalten an die Gelobten Sitten zu denken, sie zu befolgen und nachzuahmen und in seinem ganzen Umgang und bei allen Tätigkeiten an die Gesetze des Islam (ahkam-i Schariah) zu denken und sie sich zur Richtschnur zu nehmen. | |||
Wer ihnen also nun in dieser Weise folgt und ihnen nacheifert, dessen alltägliche Haltung und all seine Handlungen und sein natürlicher Umgang (fitri hareket) werden zu einem Gottesdienst (ibadet). Durch diese Befolgung der Tradition und des Gesetzes erinnert ihn jede seiner Taten daran, dass er unter der Herrschaft des Gesetzes steht. Diese Erinnerung lässt ihn an den Herrn des Gesetzes denken. Dieses Denken ruft ihm Gott den Gerechten in Erinnerung. Diese Erinnerung wiederum ruft in ihm eine Gegenwart (hudhur) wach. In diesem Zustand können alle Minuten seines Lebens ständig in dieser Gegenwart als eine Art Gottesdienst gelten. Diese große Straße (djadd-i kubra) ist die Straße der Gefährten (Sahabis) des Propheten und der vorausgegangenen aufrechten Persönlichkeiten (selef-i salihin), welche die Leute des Erbes des Prophetentums (ehl-i veraset-i nubuvvet) sind, das die große Gottesfreundschaft (velayet-i kubra) ist. | |||
< | <span id="İkinci_Nokta:"></span> | ||
==== | ====Zweiter Punkt:==== | ||
Der wichtigste Grundsatz auf dem Weg der Gottesfreundschaft und in den verschiedenen Richtungen der Sufi-Orden ist die Wahrhaftigkeit (ikhlas); denn durch die Aufrichtigkeit kann man sich von versteckter (khafi) Abgötterei befreien. Wer diese Wahrhaftigkeit noch nicht erworben hat, kann auch nicht auf dieser Straße fahren. Die mächtigste Kraft auf dieser Straße ist die Liebe (muhabbet). Liebe sucht bei ihrem Geliebten (mahbub) in der Tat nicht nach Schwächen und will seine Fehler nicht sehen. Schwache Hinweise auf die Vollkommenheit des Geliebten sieht sie als starke Beweise an. Immer steht sie auf der Seite ihres Geliebten. | |||
So ist es denn auf Grund dieses Geheimnisses, dass diejenigen, die sich auf den Füßen der Liebe dem Wissen um Gott (marifetullah) zuwenden, Zweifel und Kritik kein Gehör schenken. Sie retten sich leicht (vor ihnen). Sollten sich selbst Tausende von Teufeln versammeln, könnten sie doch in den Augen (eines Liebenden) kein einziges Zeichen der Vollkommenheit seines wahren Geliebten leugnen. Wäre da keine Liebe, kämpfte er verzweifelt gegen die Kritik seiner eigenen Seele (nefs), seines Teufels und aller Teufel um ihn herum. Er müsste geradezu eine heldenhafte Standhaftigkeit (metanet), Glaubensstärke und Aufmerksamkeit haben, um sich retten zu können. | |||
So ist es denn um dieses Geheimnisses willen, dass die Liebe (muhabbet), die aus dem Wissen um Gott (marifetullah) aufsteigt, auf allen Stufen der Heiligkeit die bedeutendste Hefe und das wichtigste Elixier ist. Aber die Liebe enthält einen Abgrund: sie springt von einem inständigen (Bitten und) Flehen und jener (Demut), Nichtigkeit (und Anspruchslosigkeit), die das Geheimnis der Anbetung ist, zu (einem Seelenzustand, wo sie am liebsten nur noch gebeten werden und nur noch Ansprüche stellen möchte) einer (reinen) Unausgewogenheit in ihrem Handeln. Wenn sie sich allen außergöttlichen Dingen (dieser Welt) zuwendet und dabei von der präpositionalen Bedeutung (der Dinge) zu deren eigentlicher nomineller Bedeutung übergeht, so verwandelt sie sich von einem Heilmittel in ein Gift. Das aber heißt, dass jemand, obwohl er andere Dinge liebt als Gott, dennoch sein Herz um Gottes des Gerechten und um Seines Namens willen und weil sie ja Spiegel Seiner Namen sind, an sie binden sollte. So denkt er denn manchmal an die Objekte seiner Liebe um der Objekte und der ihnen eigenen Vollkommenheit und ihrer essentiellen Schönheit willen. Er liebt sie um ihrer selbst willen. So kann er sie, auch wenn er nicht an Gott und seinen Propheten denkt, dennoch lieben. Diese Liebe ist kein Mittel, um Gott zu lieben. Sie ist ein Schleier vor ihm. Geschieht dies jedoch in ihrer präpositionalen Bedeutung, so geschieht es um der Liebe Gottes willen; ja man kann hier sogar von einer ihrer Manifestationen sprechen. | |||
< | <span id="Üçüncü_Nokta:"></span> | ||
==== | ====Dritter Punkt:==== | ||
Diese Welt ist das Haus der Weisheit (dar-ul hikmet), das Haus des Dienstes (dar-ul hizmet). Es ist kein Haus der Bezahlung und der Belohnung. Der Sold für hier geleisteten Dienst und hier verrichtete Arbeit liegt im Zwischenreich (berzah) und im Jenseits. Die hier geleistete Arbeit trägt im Zwischenreich und im Jenseits ihre Früchte. Da dies nun einmal Tatsache ist, sollten wir die Ergebnisse unserer Handlungen, die ja dem Jenseits angehören, nicht im Diesseits suchen. Würden sie ausgeteilt, sollten sie nicht in Zufriedenheit, sondern mit Bedauern entgegengenommen werden. Denn nach dem Geheimnis, dass die Früchte des Paradieses, sobald sie gepflückt werden, an gleicher Stelle wieder nachwachsen, ist es nicht vernünftig, die Früchte der Taten, die dem Jenseits gehören und als immerwährend gelten, schon in dieser Welt in ihrer vergänglichen Form zu verzehren. Es ist, als wolle man eine ewig brennende Lampe gegen eine Lampe austauschen, die nur eine Minute brennt und dann wieder verlischt. | |||
So ist es denn auf Grund dieses Geheimnisses, dass die Leute der Gottesfreundschaft (ehl-i velayet) alle Arbeiten, Schwierigkeiten und Unglücke als angenehm empfinden, sich nicht beklagen noch beschweren, sondern sagen: | |||
ﺍَﻟْﺤَﻤْﺪُ ﻟِﻠَّﻪِ ﻋَﻠَﻰ ﻛُﻞِّ ﺣَﺎﻝٍ | |||
{"Lobpreis und Dank sei Gott für einen jeden Zustand!"} | |||
Wenn ihnen Erleuchtung und Wunder (keshf ve keramet), die Entfaltung (des Geistes; ezvak) und das Licht (der Seele; envar) geschenkt wird, so nehmen sie (diese Dinge) als göttliche Gunsterweisungen (iltifat-i Ilahiye) an und versuchen sie zu verbergen. Sie werden darüber nicht stolz (fakhr), vielmehr dankbar (shukr) und (vermehren statt dessen) ihren Dienst und ihre Anbetung. Viele von ihnen haben sich gewünscht, dieser Zustand möge verborgen bleiben oder aufhören, da sonst die Reinheit ihres Tuns beschmutzt werden könnte. | |||
Die bedeutendste göttliche Gnade (ihsan) für einen (bei Gott) angesehenen Menschen besteht in der Tat darin, ihn Seine Gnadengaben (und Vorzüge) nicht verspüren zu lassen, damit er nicht vom Bitten zum Fordern und von der Dankbarkeit (shukur) in den Stolz (fakhr) überwechseln möge. | |||
So ist es denn auf Grund dieser Wahrheit, dass solche die nach Gottesfreundschaft und (dem Weg) im Orden streben, wenn sie dies denn tun, weil sie sich ein paar Tropfen, die aus dieser Gottesfreundschaft heraussickern, ein wenig Freude und (vielleicht) ein paar Wunder (keramet) erhoffen, sich diesen Dingen zuwenden und sie willkommen heißen, sie sodann mit der Möglichkeit, diese immerwährenden Früchte des Jenseits in einer vergänglichen Welt auf eine vergängliche Weise zu verzehren, zugleich die Aufrichtigkeit (ikhlas) als Hefe der Gottesfreundschaft verlieren, womit sich zugleich der Weg öffnet, dass diese Gottesfreundschaft wieder von ihnen entweicht. | |||
< | <span id="Yedinci_Telvih"></span> | ||
=== | ===Siebente Andeutung:=== | ||
Besteht aus vier Anmerkungen. | |||
< | <span id="Birinci_Nükte:"></span> | ||
==== | ====Erste Anmerkung:==== | ||
Die Schariah ist unmittelbar, schattenlos und unverschleiert das Ergebnis einer Ansprache Gottes im Geheimnis Seiner Einheit (ahadiyet) und absoluten Herrschaft (rububiyet-i mutlaq). Die höchsten Stufen auf dem Weg des Ordens und der Wahrheit gelten als Teile der Schariah. Oder sie gelten stets als Mittel, als eine Einführung, eine Hilfe (für das Gesetz). Ihr Ziel sind die Ausführungsbestimmungen zum Gesetz. | |||
Das heißt, um zu den Wahrheiten des Gesetzes zu gelangen, sind Weg und Wahrheit des Ordens ein Mittel, eine Hilfe, eine Sprossenleiter, um dann auf der höchsten Stufe in die Bedeutung der Wahrheit und das Geheimnis des Ordens in der Seele des Gesetzes verwandelt zu werden. Dort werden sie dann zu Bestandteilen des großen Gesetzes. | |||
Anderenfalls wäre es nicht recht, wie einige Mystiker meinen, sich vorzustellen, die Schariah sei nur die äußerliche Schale und die Wahrheit ihr Inneres, ihr Ziel und Ergebnis. | |||
Nun ist in der Tat die Entfaltung des Gesetzes entsprechend den verschiedenen Schichten der Menschen höchst unterschiedlich. Es wäre jedoch falsch, anzunehmen, was die Masse des Volkes sich so vorstellt, sei jener äußere Aspekt der Schariah, den sie ihre Wahrheit nennen und die Bezeichnung "Wahrheit" und "Orden" den verschiedenen Stufen des Gesetzes zu geben, welche sich nur für die Elite entfalten. Das Gesetz hat aber verschiedene Stufen, die sich an alle Volksschichten wenden. | |||
So entspricht es denn diesem Geheimnis, dass die Leute des Ordens und die Wahrheitssucher, je nachdem, wie weit sie bereits fortgeschritten waren, sich mehr und mehr nach der Wahrheit der Schariah sehnten, von ihr fasziniert waren und ihr folgten. Selbst noch die kleinste Gelobte Sitte (sunnet-i seniye) betrachteten sie als ihr höchstes Ziel, bemühten sich, ihr zu folgen und ihr nachzueifern. Denn in welchem Grade auch immer Offenbarung (vahiy) höher ist als Inspiration (ilham), genauso ist auch die Praxis des Gesetzes, welche die Frucht der Offenbarung ist, um so viel höher und wichtiger als die Praxis des Ordens als Frucht der Inspiration. Deswegen ist es auch die wichtigste Basis für den Orden, der Gelobten Sitte zu folgen. | |||
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