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("Es ist, als seien diese Verse für Hazret-i Mudjahid Bediuzzaman, einen Vollendeten im Glauben (iman kahraman), geschrieben. Denn diese hohen Eigenschaften sind sämtlich seine Eigenschaften. Sehen Sie bitte, was Gott der Gerechte in dieser ehrwürdigen Ayah über die Mudjahidin verkündet, wenn er sagt:" içeriğiyle yeni sayfa oluşturdu) Etiketler: Mobil değişiklik Mobil ağ değişikliği |
("Dieses große Wort, das dieser große Mann geäußert hatte, habe ich zunächst nicht völlig verstanden. Es glich mir den geheimnisvollen Aussprüchen der Sufis in ihrer ekstatischen Verzückung. Und darum habe ich es auch nicht überall und jedermann zur Diskussion gestellt." içeriğiyle yeni sayfa oluşturdu) |
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152. satır: | 152. satır: | ||
Dieses große Wort, das dieser große Mann geäußert hatte, habe ich zunächst nicht völlig verstanden. Es glich mir den geheimnisvollen Aussprüchen der Sufis in ihrer ekstatischen Verzückung. Und darum habe ich es auch nicht überall und jedermann zur Diskussion gestellt. | Dieses große Wort, das dieser große Mann geäußert hatte, habe ich zunächst nicht völlig verstanden. Es glich mir den geheimnisvollen Aussprüchen der Sufis in ihrer ekstatischen Verzückung. Und darum habe ich es auch nicht überall und jedermann zur Diskussion gestellt. | ||
Als ich jedoch eines Tages das gleiche Wort in einer jener hinreißenden, funkensprühenden Äußerungen von Bediuzzaman wieder las, da verstand ich, dass die Entsagung für die Großen ein Maßstab ist, der mit ihnen wächst... Ja, lässt denn Gott in Seiner Freigiebigkeit (Allah-u Dhul Keriem), der Erbarmer, der Barmherzige (Erhamurrahiemin), der Erhabene (Teala), der Heilige (Teqaddes), Seine Mudjahidin etwa im Stich, die um des Islam willen so vielem in so schmerzlicher Weise entsagt haben? Ja, gereichte es Ihm denn zur Ehre, Seine zu jedem Opfer bereiten (fedai) Diener und Anbeter der Güte und Freigiebigkeit (lutf u kerem), Gnade und Barmherzigkeit (inayet ve merhamet) beraubt zu lassen? Niemals! | |||
So ist also Bediuzzaman das glänzende Beispiel einer so außergewöhnlichen Erscheinung. Sein ganzes Leben lang ist er ledig und allein geblieben. Erlaubte weltliche Genüsse blieben ihm ganz und gar versagt. Nie fand er Zeit und Gelegenheit dem Gedanken zu verfallen, ein Heim zu begründen und darin ein zufriedenes Familienleben zu führen. Doch ihn hat Gott der Gerechte mit solchen Dingen begnadet, dass sie viel zu groß und gewaltig sind, als dass eine vergängliche Feder sie beschreiben könnte. | |||
Welches Familienoberhaupt ist heute - im übertragenen Sinne - so glücklich wie der ehrwürdige Bediuzzaman? Und wer ist Vater über Millionen von Kindern? Und noch dazu was für Kinder?!... Und welcher Meister konnte so viele Schüler heranbilden?... | |||
Diese heilige, geistige Verbindung wird sich - mit der Erlaubnis Gottes des Erhabenen - so lange die Welten bestehen mit der Kraft eines Sturzbaches fortsetzen. Denn dieser Ruf Gottes, der sich aus dem Lichtmeer des Qur'an herauskristallisiert hat, ist ein Phänomen, das aus dem Qur'an geboren wurde und mit dem Qur'an zusammen weiterleben wird. | |||
'''Liebe und Barmherzigkeit (Shefqat ve Merhamet):''' | |||
Der große Meister hatte Wahrheit und Wirklichkeit (haq ve haqiqat) schon in seiner Kindheit gefunden. Ja sogar schon in den Tagen, da er sich in die Höhlen zurückgezogen hatte, um dem Ruf seines Herzens und dem Flehen (munadjat) seines Geistes zu lauschen, war er ein Gotteskenner („Arif-i Billah“) geworden, der die Freude des Segens (feyz) und der Gegenwart Gottes in Gebet (ibadet) und Gehorsam, in Kontemplation (tefekkur) und Meditation (muraqqabe) genossen hatte. | |||
In jenen gefährlichen Tagen, da der furchtbare Albtraum der Gottlosigkeit (ilhad) und des Unglaubens (kufur) die Welt der Muslime und infolge dessen auch unser Land mit nachtgleichen Wogen zu überziehen begann, sprang er wie ein Löwe, der von seinem Lager aufschnellt, dem tosenden Donnern eines berstenden Vulkanes gleich zum Kampf in die Arena. Und siehe: Auf Weisheit gestützt wurde seit diesem Tage ein jedes Wort von ihm einem Lavabrocken und jeder Gedanke einer Feuerzunge gleich. In wessen Herz es fiel, da entzündete es sie und entflammte seine Gefühle und Gedanken... | |||
Nachdem der große Meister sein Leben in der Einsamkeit und Zurückgezogenheit beendet hatte, warf er sich wieder ins soziale Leben, um die Menschen auf den rechten Weg zu leiten, welcher bedeutende geschichtliche Abschnitt in seinem Leben dem gleicht, das auch Imam Ghasali geführt hatte. | |||
Damit möchte ich sagen, dass Gott der Gerechte, Seine Lehrer (murshid) für eine Zeit lang in die Einsamkeit führt, erzieht (terbiye), läutert (tasfiye) und reinigt (tezkiye), bevor Er sie mit der Aufgabe betraut, die Menschen zu erleuchten (tenvir) und auf dem rechten Wege zu leiten (irshad). Und aus diesem Grunde überträgt sich der Atem, der ihrer Brust entströmt, reiner und klarer als ein Wassertropfen auf die Herzen, wo er dann völlig neue Wirkungen hervorruft... | |||
Wie ich bereits dargelegt habe, erreichte Bediuzzaman in unserem Jahrhundert auf dem Gebiet von Glaube und Aufrichtigkeit (iman ve ikhlas) das, was Imam Ghasali vor neunhundert Jahren im Felde des Charakters und der Tugend (akhlaq ve fadilet) geschaffen hatte. | |||
Ja, was Hazret-i Ustadh auf diesen fürchterlichen Kampfplatz trieb, war ganz beispiellose Liebe und Erbarmen (shefqat ve merhamet). Darüber erfahren wir von ihm persönlich: | |||
"Wenn mich jemand fragt: Warum hast du diesen oder jenen belästigt?, so muss ich sagen: Ich habe es nicht bemerkt. Vor mir wütet eine fürchterliche Feuersbrunst... ihre Flammen lodern zum Himmel empor... darin brennt mein Kind... mein Glaube hat Feuer gefangen. Ich laufe, um diesen Brand zu löschen und meinen Glauben zu retten. Vielleicht wollte jemand mir unterwegs ein Bein stellen und ich bin über ihn gestolpert. Was hat das für eine Bedeutung? Hat dieser kleine Zwischenfall vor dieser fürchterlichen Feuersbrunst überhaupt noch eine Bedeutung? Kleinliches Denken, beschränkte Anschauungen..." | |||
< | <span id="İstiğnası"></span> | ||
== | ==Bedürfnislosigkeit (Istighna):== | ||
Der Meister hat Zeit seines Lebens allen Schichten der Gesellschaft Tausende von Beispielen seiner Bedürfnislosigkeit gegeben. Sie sind wie ein Heldenepos in aller Munde. | |||
Er vermochte sich in seiner Bedürfnislosigkeit so völlig auf Gott zu beschränken, dass er sich in seinem gesamten leib-seelischen Da-sein auf die unausschöpfbare und unauslotbare Schatzkammer des Herrn der Welten (Rabb-ul Alemin) stützte. Und im Verlaufe seines Lebens geschah dies nicht zur Vorsicht; vielmehr hatte er sie wie ein Bekenntnis, einen Charakterzug, eine Berufung angenommen. Und seine Beharrlichkeit darin setzt er noch immer fort, allen Hindernissen zum Trotz. | |||
Und was das neuartige an der Sache ist: Diese Berufung blieb nicht auf seine Person beschränkt. Sie übertrug sich auf seine Schüler wie ein heiliges Ideal. Es ist unmöglich, sich nicht für die Bedürfnislosigkeit eines "Nur (Licht)"-Schülers zu begeistern, der in das Meer des Lichtes (Nur) zu tauchen die Ehre gehabt hat... | |||
Sehen Sie nun, mit welch edlen Beweggründen der Meister in dem umfassenden Lehrbrief seines "Mektubat (Briefe)" genannten wunderbaren Werkes diesen wichtigen Punkt unter sechs Aspekten hinsichtlich Glaube und Erkenntnis (iman ve irfan) erklärt hat: | |||
'''Erstens:''' | |||
''' | Diejenigen, welche sich im Irrtum befinden, beschuldigen die Wissenschaftler, sie würden ihre Wissenschaft um des Honorars willen betreiben... und sie greifen diese zu Unrecht an, indem sie behaupten, dass diese Wissenschaft (ilm) und Glaube zu einer Einnahmequelle für ihren Lebensunterhalt umfunktioniert hätten. Deshalb ist es notwendig, diese durch Taten zu widerlegen. | ||
'''Zweitens:''' | |||
''' | Wir sind verpflichtet, für die Verbreitung der Wahrheit den Propheten zu folgen. Im Qur'an haben diejenigen, welche die Wahrheit verbreiteten, | ||
اِنْ اَجْرِىَ اِلاَّ عَلَى اللّٰهِ * اِنْ اَجْرِىَ اِلاَّ عَلَى اللّٰهِ {"Wir erwarten von niemandem Lohn, außer von Gott."} gesagt und so vor den Menschen ihre Bedürfnislosigkeit erwiesen...“ | |||
So ist also der göttliche Sieg des Gesamtwerkes der Risale-i Nur stets ein Beispiel eines königlichen Werkes und das wundervolle Ergebnis einer heldenhaften Beständigkeit in der Berufung der Propheten. Und auf diese Weise hat der Meister seine Würde als Wissenschaftler (izzet-i ilmiyesini) gleich einem Diamanten gehütet; er hätte sie um nichts in der Welt verkauft. | |||
Und wie könnte schließlich ein Mensch nicht die Herzen rühren, der an Honoraren, Ämtern, Gütern und zahllosen anderen persönlichen und materiellen Vorteilen, von denen so viele sich gefangen nehmen lassen, kein Interesse hat? Und wie können gläubige Herzen nicht von seinem Segen und Licht erfüllt werden? | |||
< | <span id="İktisatçılığı"></span> | ||
== | ==Genügsamkeit (Iktisad):== | ||
Genügsamkeit ist nichts Anderes als eine ganz praktische Interpretation und Darlegung dessen, was wir schon zuvor als "Bedürfnislosigkeit" besprochen hatten. Will man also in das Schloss der Genügsamkeit hineingehen, muss man erst einmal durch die Türe der Bedürfnislosigkeit eintreten. Aus diesem Grunde entsprechen Genügsamkeit und Bedürfnislosigkeit einander wie Bedarf und Bedürfnis. | |||
Einem Mudjahid wie dem Ustadh, der sich die Bedürfnislosigkeit des Propheten als Beispiel genommen hatte, wurde Genügsamkeit so sehr zur zweiten Natur, dass ihm schließlich eine Tasse Suppe, ein Glas Wasser und ein Stück Brot am Tag genügten. Denn dieser große Mann lebte, wie der große und gerecht denkende französische Dichter Lamartin einmal gesagt hat: "Wir leben nicht, um zu essen, sondern wir essen, um zu leben." | |||
Nachdem ich den Charakter und die Berufung (meshreb ve mesleg) des Meisters ganz verstanden hatte, meine ich nun, es wäre des Guten zu viel getan, wollte man zur Betrachtung seiner weitgehenden Genügsamkeit lediglich einen Vergleich mit so einfachen Dingen wie Essen und Trinken heranziehen. Denn es ist notwendig, die weitgehende Genügsamkeit dieses großen Menschen auf geistige Bereiche anzuwenden und sie mit immateriellen Maßstäben zu messen. | |||
Zum Beispiel: Der Meister ist ein Genie, das die Fähigkeit (qudret), sich zu begnügen (iktisad), nicht nur bei so einfachen Dingen | |||
wie beim Essen und Trinken und bei der Kleidung anzuwenden vermag, sondern auch für dergleichen innerliche (manevi) und abstrakte Werte wie Denken, Geisteskraft, Begabung, Lernfähigkeit, Zeit und Gelegenheit, Selbstbehauptung und Mitteilung. Daran hat er sich ein Leben lang gehalten. Und die sorgfältige Befolgung und Beobachtung dieser Praxis hat er auch allen seinen Schülern ans Herz gelegt. | |||
Deshalb ist es auch keine leichte Sache, für einen "Nur"-Schüler eine Lektüre auszuwählen oder das rechte Wort an ihn zu richten. Denn des Meisters Wort "Achtung!" - eingeschrieben im Brennpunkt des Herzens seines Schülers - erwies sich ihm als ein äußerst empfindliches Kontrollinstrument. | |||
So also hat Bediuzzaman eine vollkommen lautere Generation von Schülern herangebildet und sich so in der Tat als ein kraftvoller Reformator (qudretli bir islahatdji) und ein wahres Wunder an pädagogischem Können erwiesen. Und als Meister der Beherrschung (iktisad) stellt er in der Schöpfung eine solche Ausnahme dar, dass sein Name im Buche der Geschichte auf einer neuen pergamentenen Seite mit leuchtenden Buchstaben eingetragen steht. | |||
< | <span id="Tevazuu_ve_Mahviyetkârlığı"></span> | ||
== | ==Schlichtheit und Bescheidenheit (tevazu ve mahviye):== | ||
Diese beiden Eigenschaften haben ganz besonders zu der so wunderbaren Verbreitung seiner "Nur"-Werke in der Welt beigetragen und darin ihre tiefen Spuren hinterlassen. | |||
Der Meister trat während seiner Vorträge und in seinen Schriften niemals wie ein "Qutbu-l'Arifin" (Mittelpunkt der Gelehrten) oder "Ghauthu-l'Wasilin" (Oberster Kenner der Wahrheit) auf. Darum schlugen sehr rasch die Herzen ihm zu; er wurde geliebt mit einer reinen und aufrichtigen Innigkeit und seine erhabene Zielsetzung wurde sofort angenommen. | |||
Zum Beispiel: Oft, wenn er über Weisheit (hikmet), Ethik und Moral (akhlaq ve fadilet) sprach, Beispiele gab und Schlussfolgerungen zog, hielt er an sich selbst eine Rede oder auch einen Einführungsvortrag, um Grundsätze klarzustellen. Erster und einziger Adressat seiner scharfen und feurigen Ansprachen war sein eigenes Ich. Von da aus wie von einem Mittelpunkt auf die ganze Umgebung richten sie sich an alle Herzen, die sich nach Licht und Freude, Glück und Frieden sehnen. | |||
Der Meister war in seinem eigenen Leben ruhig und ausgeglichen und im höchsten Grade bescheiden. Er war bis zum letzten bereit auf alles zu verzichten und konnte keinem Menschen, ja nicht einmal einer Fliege etwas zu Leide tun. Er nahm zahllose Mühen und Anstrengungen, Sorgen und Entbehrungen auf sich... allerdings unter der Voraussetzung, dass der Glaube und der Qur'an nicht angetastet werden. | |||
Dann aber schauen Sie, wie dieses stille Meer zur Sintflut wurde, deren Wogen sich zum Himmel auftürmten, wie ein zorn-grollender Ozean die beschauliche Ruhe der Strände zerstört. Denn er war ein treuer Diener des erhabenen Qur'an und ein Soldat, der an den Grenzen des Glaubens Wache stand, bereit zu kämpfen und zu verzichten. Er selbst drückt diese Wahrheit kurz und treffend mit folgendem Satz aus: "Ein Wachsoldat auf Posten wird seine Waffe auch dann nicht aus der Hand legen, wenn der Oberste Befehlshaber vorbeikommt. Auch ich bin ein Diener und ein Soldat des Qur'an. In der Erfüllung meiner Pflichten sage ich die Wahrheit und beuge mich nicht, mag kommen wer mag..." | |||
Die nachstehenden Verse beschreiben sein Befinden in der Erfüllung der Pflicht und auf dem Schlachtfeld: | |||
Mich aufbäumend wie ein Pferd zerbreche ich die blutige Kandare, | |||
Den heimtückischen Feinden - bewahre mich Gott - werde ich mein "Sein" | |||
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